TEUFELSJÄGER 008: Der Druden-Chirurg - W. A. Hary - E-Book

TEUFELSJÄGER 008: Der Druden-Chirurg E-Book

W. A. Hary

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Beschreibung

W. A. Hary: Das nackte Grauen ist sein Rezept Doc Drako wusste, welche Kräfte in ihm schlummerten. Er hielt nichts von okkulten Erscheinungen und dem Geschwätz von der Magie. Dennoch war nicht zu leugnen, dass er eine Veranlagung besaß, die ihn von Normalsterblichen unterschied. Jetzt würde er diese Veranlagung einsetzen. Sie musste zu dem Ziel führen, das er sich gemeinsam mit seinem wissenschaftlichen Team gesetzt hatte... ________________________________________ Diese Serie erschien bei Kelter im Jahr 2002 in 20 Bänden und dreht sich rund um Teufelsjäger Mark Tate. Ab Band 21 wird sie hier nahtlos fortgesetzt! Jeder Band (siehe Druckausgaben hier: hary.li/mtliste001.htm) ist jederzeit nachbestellbar. ________________________________________ Coverhintergrund: Anistasius eBooks – sozusagen direkt von der Quelle, nämlich vom Erfinder des eBooks! HARY-PRODUCTION.de brachte nämlich bereits im August 1986 die ersten eBooks auf den Markt – auf Diskette. Damals hat alles begonnen – ausgerechnet mit STAR GATE, der ursprünglichen Originalserie, wie es sie inzwischen auch als Hörbuchserie gibt. Die Druckfassung dieser Ausgabe finden Sie hier: hary.li/mtliste001.htm

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W. A. Hary

TEUFELSJÄGER 008: Der Druden-Chirurg

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Vorbemerkung

Diese Serie erschien bei Kelter im Jahr 2002 in 20 Bänden und dreht sich rund um Teufelsjäger Mark Tate. Nach Band 21 wird sie hier nahtlos fortgesetzt! Jeder Band (siehe Druckausgaben hier: http://www.hary.li/mtliste001.htm ) ist jederzeit nachbestellbar.

 

TEUFELSJÄGER 008

Der Druden-Chirurg

von W. A. Hary:

Impressum

Alleinige Urheberrechte an der Serie: Wilfried A. Hary

Copyright Realisierung und Folgekonzept aller Erscheinungsformen (einschließlich eBook, Print und Hörbuch) by www.hary-production.de

ISSN 1614-3329

Copyright dieser Fassung 2011 by HARY-PRODUCTION

Canadastr. 30 * D-66482 Zweibrücken

Telefon: 06332-481150

www.HaryPro.de

eMail: [email protected]

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung jedweder Art nur mit schriftlicher Genehmigung von Hary-Production.

Coverhintergrund: Anistasius

Titelbild: Thorsten Grewe

 

Prolog

Relais klickten, Spulen drehten sich in gespenstischer Lautlosigkeit rasend schnell hin und her, farbige Kontrollämpchen flackerten. Das Ganze wurde überlagert von einem hohen Summton. Doc Drako warf einen letzten Blick in die Runde. Er war technisch nicht versiert genug, um alle diese Vorgänge zu begreifen. Dennoch war er Leiter des Experimentes. Seine Fähigkeiten lagen auf anderem Gebiet.

Sein Herz schlug viel zu schnell. Das zeigten die Blips auf dem Kontrollschirm. Einer der Weißkittel hob die Hand zu einem Zeichen. Doktor Drako nickte ihm zu und setzte sich in den bereitstehenden Sessel, der einem elektrischen Stuhl nicht unähnlich sah. Ein zweiter Assistent, hochqualifizierter Techniker mit medizinischer Spezialausbildung, ließ die stählernen Klammern aus der Lehne schnellen. Jetzt konnte sich der Teamleiter nicht mehr bewegen. Sein Kopf verschwand unter einer Art Haube, von der bündelweise die Kabel abgingen. Der nackte Oberkörper des Wissenschaftlers war mit Kontakten übersät. Seine Stimme unter dem Gewirr des technischen Arrangements klang dumpf hervor, als er sagte: »Edward, einen Moment noch! Ich muß mich konzentrieren. Beobachten Sie die Bildschirme, und beginnen Sie erst, wenn es soweit ist.«

Edward Casdorff nickte kurz. Er winkte den anderen drei Mitarbeitern zu. Jeder widmete sich seiner Arbeit.

Doc Drako schloß die Augen. Sofort spürte er den Druck von Kontakten auf den Lidern. Er fühlte sich eingeengt. Angst befiel ihn - Angst vor dem Kommenden. Er bezwang sie mühsam. Jetzt machte sich sein Training bezahlt. Es gelang ihm, Einfluß zu nehmen auf die Reaktionen des vegetativen Nervensystems. Die Folge davon war ein Abflachen des hämmernden Pulsschlages. Er wurde ruhiger. Seine Haut wurde trocken, als der nervöse Schweißausbruch zurückging. Doc Drakos Geist glitt hinüber in den Bereich, den er das »Innere Sein« nannte. Die Brücke zwischen ihm und seiner Umwelt brach. Er hörte nichts mehr und spürte nichts mehr. Da war Dunkelheit. Vor seinem geistigen Auge tauchte ein abstraktes Bild auf. Es symbolisierte den Computer, mit dem er über die technische Anlage und die Kraft seines Intellektes in Verbindung treten wollte. Doc Drako wußte, welche Kräfte in ihm schlummerten. Er hielt nichts von okkulten Erscheinungen und dem Geschwätz von der Magie. Dennoch war nicht zu leugnen, daß er eine Veranlagung besaß, die ihn von Normalsterblichen unterschied.

1

Er ahnte, daß seine Leute die letzten Schaltungen vornahmen. Ein Zeitgefühl hatte er allerdings nicht mehr. Und dann traf es ihn wie ein Blitz. Da war etwas, das seinen Geist packte, mit ungeheurer Gier aus dem Körper zu reißen drohte. Die fremdartige Wesenheit war unglaublich primitiv und brutal. Doc Drako wand sich in ihrem Griff. Er vergaß, daß es sich hier eigentlich um ein reines Experiment auf wissenschaftlicher Basis handelte. Sein Intellekt bäumte sich auf, wehrte sich. Doc Drako kapselte sich für einen Moment ab, und dann griff er seinerseits an. Er mobilisierte seine Kräfte und überwältigte das Fremde, Monströse.

Ein weiter Raum schien sich ihm zu öffnen. Er gelangte in ungeahnte Dirnensionen. Er konnte weder fühlen, riechen, schmecken noch hören. Trotzdem erweiterte sich seine Wahrnehmungsfähigkeit. Eine unfaßbare Fülle von Informationen stand ihm zur Verfügung. Sie erdrückte ihn schier.

Plötzlich war da ein Lichtschimmer. Erst nur als Punkt erkennbar. Dann wurde er sprungartig größer, füllte sein Gesichtsfeld aus. Ein merkwürdiges Bild, das er nicht begriff, bot sich ihm. Das fremde Etwas in seinem Innern bäumte sich vehement auf und versuchte erneut, ihn zu unterdrücken. Diesmal mit Erfolg. Es fiel ihm schwer, sich auf die Szene zu konzentrieren und zu verstehen, was hier geschah.

Endlich gelang es ihm. Da waren Menschen, fünf an der Zahl. Doc Drako fühlte weder Freude noch Verwunderung. Mit eiskalter Logik sondierte er die Lage. Aus seinem Unterbewußtsein sickerten Informationen, gesellten sich zu dem Wust anderer, die er nicht zu verarbeiten vermochte. Da stand Edward Casdorff. Vor einem eigenartigen Gebilde, in dem ein schlaffer Körper hing, gruppierten sich Apparaturen, an denen drei weitere Männer beschäftigt waren. Doc Drako zählte nacheinander die Namen auf: John Hickock, Peter Twain und Gary Brunner. Doc Drako widmete sich dem schlaffen Körper und erkannte, daß es sich um seinen eigenen handelte. Diese Tatsache registrierte er ohne Emotionen.

Das Bild verschwand für ein paar Sekunden. Doc Drako dachte nach. Überlegungen durchzuckten ihn. Er sortierte sie in Blitzesschnelle. Seine Gedanken operierten in einer Geschwindigkeit, die unvorstellbar war. Für ein Problem, für das er vorher Stunden benötigt hätte, brauchte er nur noch Sekunden. Und so bemerkte er, daß er nicht mehr er selber war. Es schien, als hätte er sein Ich verloren, als würde er beherrscht. Gleichzeitig stellte er fest, daß das Experiment nicht geglückt war, denn es war beabsichtigt, den geistigen Kontakt zu der technischen Anlage eines großen Computers herzustellen. Doc Drako hatte der Menschheit eine neue Dimension eröffnen wollen. Es hätte ungeheure Folgen, würde es tatsächlich glücken, Informationen, die in den Speicherbänken von Computern einprogrammiert waren, auf direktem Wege, praktisch nur mit dem Willen, abzurufen. Er erkannte, daß diese Vorhaben Utopie blieben, denn etwas ganz anderes war geschehen: der Computer war stärker! Dieses Gebilde, das intellektuell gesehen dümmer als ein Regenwurm war, hatte seine Chance erkannt und sich seines Ichs bemächtigt!

Doc Drako vermochte es nicht, darüber bestürzt zu sein. Er war nicht mehr Herr seiner Sinne und nicht in der Lage, irgendwelche Gefühle zu empfinden. Das Etwas, das ihn in seiner Gewalt hatte, dachte rein logisch.

Das Bild tauchte wieder auf, und so bekam Doc Drako mit, daß John Hickock wild herumgestikulierte und etwas rief. Durch die magische Verbindung, von der Technik unterstützt, war das Elektronengehirn zu selbstständigem Handeln fähig. Es nahm auf, was das Mikrofon übertrug: »Sofort abbrechen!« brüllte John Hickock. »Verdammt, der Doc stirbt uns weg!«

Gary Brunner reagierte als erster. Seine Finger tanzten über die Schalter und Tastaturen wie selbstständige Wesen.

»Nein!« schien der Computer kreischen zu wollen, doch es war ihm nicht möglich, Schall zu erzeugen. Dies sah die Versuchsanordnung nicht vor.

Es war zu spät. Doc Drako fühlte sich weggerissen, und unvermittelt war er wieder er selber.

Noch war er nicht ganz erwacht, noch befand er sich in jenem Bereich des »Inneren Seins«. Chaotische Gedanken erfüllten ihn. Schlagartig wurde ihm klar, was wirklich passiert war. Der Kontakt mit dem Elektronengehirn war so perfekt gewesen, daß sie quasi eine Einheit gebildet hatten. War bei einer solchen Vereinigung das künstliche Gehirn wirklich dominierend?

Mein Gott, dachte der Wissenschaftler, das ist ja das reinste Horrorkabinett. Welche furchtbaren Kräfte habe ich geweckt? Gibt es so was wie Magie wirklich? Es mußte so sein, sonst wäre nie das geschehen, was vorgegangen war.

Blitzschnell rekapitulierte er. Das eigentliche Ziel des Experimentes war nicht erreicht. Dafür ein anderes, vielleicht noch faszinierenderes. Eine neue Wesenheit war kurz entstanden!

In Doc Drako wollte sich Widerwillen regen, doch da war etwas, was dies verhinderte. Für den Bruchteil einer Sekunde regte sich der Verdacht, daß der Computer noch immer geringen Einfluß auf ihn hatte. Der Verdacht konnte sich nicht manifestieren.

Drakos Verstand tauchte an die Oberfläche. Es geschah dies langsam, fast behutsam. Um Gottes willen, dachte er, wie soll ich den anderen beibringen, was sich wirklich ereignete? Ich darf es gar nicht. Möglicherweise würde sie der Gedanke an die fremde Wesenheit erschrecken - eine Wesenheit, die Begriffe wie Mitleid, Zuneigung, Rücksichtsnahme - einfach alles, was mit Gefühlen zusammenhing - nicht verstand, die nur eines wollte: Vergrößerung der Macht, und Doc Drako freute sich, daß er dazu beitragen konnte. Es wurde ihm nicht bewußt, daß dies völlig entgegen seiner sonstigen Auffassung war.

Er beschloß, zu verhindern, daß die anderen zu der Annahme gelangten, durch das, was er beabsichtigte, würde ein schreckliches Monster entstehen. Er wollte sie einfach belügen.

2

In fieberhafter Hast lösten die vier Männer die Hauptkontakte. Den schlaffen Körper des Wissenschaftlers nahmen sie auf und betteten ihn auf eine Liege. Nur die Verbindungen zur medizinischen Überwachungsapparatur waren geblieben. John Hickock stellte sich an die Geräte und las die Angaben ab. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Mein Gott«, murmelte er brüchig, »das war knapp.«

»Heißt das, er hat das Schlimmste wieder überstanden?« erkundigte sich Edward Casdorff hoffend.

John Hickock sah ihn an. Edward Casdorff war Ende der Dreißig, mittelgroß, breitschultrig, schwarzhaarig, mit einem grobgeschnittenen Gesicht, das ihn ein wenig primitiv erscheinen ließ. Nur die blitzenden Augen waren ein Spiegel seiner Intelligenz. Casdorff war ein fähiger Mann und nicht umsonst zum Team um Doc Drako gestoßen. Sie experimentierten, unterstützt von einem Forschungsinstitut. Die Stiftung wurde zum größten Teil vom Staat getragen. Was sie machten, drang nicht an die Öffentlichkeit. Sogar die Geldgeber hatten kaum eine Ahnung. Das war dem Doktor zuzuschreiben. Ein komischer Kauz war das, dieser Kelt Drako. Er war groß, hager, hatte eine messerscharfe Hakennase und eine sanfte, wohltönende Stimme. Seine Haare waren schwarz - eine Farbe, die unwillkürlich an das Dunkel finsterer Mächte erinnerte. Die Augen hatten einen fanatischen Ausdruck und schienen zu glühen, wenn der Wissenschaftler sich etwas in den Kopf gesetzt hatte. Obwohl Doktor Kelt Drako bereits die Fünfzig überschritten hatte, war er agil wie ein Zwanzigjähriger.

»Sie sagen es«, beantwortete Hickock endlich die Frage von Casdorff, Doc Drakos sogenannter rechter Hand.

Peter Twain mischte sich ein. »Ich blicke nicht richtig durch. Wie konnte das Experiment unserem Herrn und Meister so sehr zusetzen?«

Das war Twains typische Redensart. John Hickock beschränkte sich darauf, mit den Achseln zu zucken. Er wandte sich wieder seinen Apparaturen zu. Der Zustand des Teamleiters hatte sich erheblich gebessert. Er mußte jeden Moment wieder zu sich kommen.

»Fragen wir ihn doch selber«, schlug Gary Brunner vor.

Doktor Kelt Drakos Erwachen kündigte sich durch das Zucken seiner Hände an. Im nächsten Augenblick hoben sich seine Lider - langsam, als zögerten sie. Ausdruckslos schaute er sich um. »Was - was ist denn los?«

Gary Brunner machte eine verkniffene Miene und sagte: »Fehlanzeige, wie mir scheint.«

John Hickock nahm ein paar Einstellungen vor. Als der Teamleiter die Kontakte an seinem Körper entfernen wollte, hielt Hickock ihn zurück: »Lassen Sie die noch, Doc. Wir wollen kein Risiko eingehen.« Drako fügte sich. John Hickock verließ seinen Platz und schlenderte auf die Liege zu. Seine Stirn war umwölkt. »An was können Sie sich erinnern?«

Drako blickte in die Runde. Man nannte ihn allgemein Doc, obwohl er lange Jahre einen Professorenstuhl besetzt hatte, außerdem besaß jeder seiner Mitarbeiter mehrere Titel. Was ihn hier zum Chef machte, waren nicht zuletzt seine außergewöhnlichen geistigen Fähigkeiten, die Experimente wie das Vorangegangene erst ermöglichten.

»An fast gar nichts«, gab Drako zur Antwort. Er runzelte die Stirn. »Ich konzentrierte mich, schaltete alles aus und befand mich in einem tranceähnlichen Zustand. Ich glaube, der Kontakt kam zustande.«

Der Atem der anderen beschleunigte sich unwillkürlich.

»Soll das heißen, daß die Sache lief?« platzte Peter Twain heraus.