TEUFELSJÄGER 014: Der Reinfall des Mr. Scott - W. A. Hary - E-Book

TEUFELSJÄGER 014: Der Reinfall des Mr. Scott E-Book

W. A. Hary

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Beschreibung

TEUFELSJÄGER 014: Der Reinfall des Mr. Scott - von W. A. Hary: "Der Geist, den er rief – ein schrecklicher Urdämon namens KELT!"   Schon mal was von einem Flaschengeist gehört? Ja, genau: DER! Und trotzdem: Vergesst alles, was ihr darüber zu wissen glaubt, denn es gibt garantiert einen, den ihr noch nicht kennt. Genauso wenig wie der bedauernswerte Mr. Scott, wie ihr feststellen werdet. In der Flasche nämlich, die er findet, hockt niemand anderes als der Urdämon KELT! Und der hat es wahrlich in sich... Diesmal ist Mark Tate noch nicht persönlich mit dabei, denn es geht im vorliegenden Band darum, KELT ausgiebig vorzustellen, damit klar wird, was Mark Tate in den nächsten Bänden Schlimmes bevorsteht. Denn in den nächsten Bänden wird KELT kräftig mitmischen - im wahrlich bösen Spiel gegen Mark Tate!     Diese Serie erschien bei Kelter im Jahr 2002 in 20 Bänden und dreht sich rund um Teufelsjäger Mark Tate. Ab Band 21 wird sie hier nahtlos fortgesetzt! Jeder Band (siehe Druckausgaben hier: hary.li/mtliste001.htm) ist jederzeit nachbestellbar.   Wichtiger Hinweis: Diese Serie erschien bei Kelter im Jahr 2002 in 20 Bänden und dreht sich rund um Teufelsjäger Mark Tate. Seit Band 21 wird sie hier nahtlos fortgesetzt!   Coverhintergrund: Anistasius   eBooks – sozusagen direkt von der Quelle, nämlich vom Erfinder des eBooks!   HARY-PRODUCTION.de brachte nämlich bereits im August 1986 die ersten eBooks auf den Markt – auf Diskette. Damals hat alles begonnen – ausgerechnet mit STAR GATE, der ursprünglichen Originalserie, wie es sie inzwischen auch als Hörbuchserie gibt.   Nähere Angaben zum Autor und Herausgeber siehe Wikipedia unter Wilfried A. Hary: de.wikipedia.org/wiki/Wilfried_A._Hary  

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W. A. Hary

TEUFELSJÄGER 014: Der Reinfall des Mr. Scott

„Der Geist, den er rief – ein schrecklicher Urdämon namens KELT!“

Nähere Angaben zum Autor und Herausgeber siehe Wikipedia unter Wilfried A. Hary: http://de.wikipedia.org/wiki/Wilfried_A._Hary BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Hinweis:

 

Diese Serie erschien bei Kelter im Jahr 2002 in 20 Bänden und dreht sich rund um Teufelsjäger Mark Tate. Nach Band 21 wird sie hier nahtlos fortgesetzt! Jeder Band (siehe Druckausgaben hier: http://www.hary.li) ist jederzeit nachbestellbar.

 

TEUFELSJÄGER 014

Der Reinfall des Mr. Scott

von W. A. Hary:

„Der Geist, den er rief – ein schrecklicher Urdämon namens Kelt!“

 

Impressum: Alleinige Urheberrechte an der Serie: Wilfried A. Hary

Copyright Realisierung und Folgekonzept aller Erscheinungsformen (einschließlich eBook, Print und Hörbuch) by www.hary-production.de

ISSN 1614-3329

Copyright dieser Fassung 2012 by HARY-PRODUCTION

Canadastr. 30 * D-66482 Zweibrücken

Telefon: 06332-481150

www.HaryPro.de

eMail: [email protected]

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung jedweder Art nur mit schriftlicher Genehmigung von Hary-Production.

Coverhintergrund: Anistasius

 

Schon mal was von einem Flaschengeist gehört? Ja, genau: DER! Und trotzdem: Vergesst alles, was ihr darüber zu wissen glaubt, denn es gibt garantiert einen, den ihr noch nicht kennt. Genauso wenig wie der bedauernswerte Mr. Scott, wie ihr feststellen werdet. In der Flasche nämlich, die er findet, hockt niemand anderes als der Urdämon KELT! Und der hat es wahrlich in sich...

Diesmal ist Mark Tate noch nicht persönlich mit dabei, denn es geht im vorliegenden Band darum, KELT ausgiebig vorzustellen, damit klar wird, was Mark Tate in den nächsten Bänden Schlimmes bevorsteht. Denn in den nächsten Bänden wird KELT kräftig mitmischen - im wahrlich bösen Spiel gegen Mark Tate!

 

1

 

Spätsommer 1976

 

Man konnte Desmond Scott ansehen, was er hinter sich hatte, aber nicht einmal er selbst ahnte, was ihm noch alles bevorstand. Es war Abend, und er hatte sich zum Essen ein paar Wurzeln gekocht. Den Abschluß des kärglichen Mahles hatte eine Handvoll Beeren gebildet. Noch nagte der Hunger in seinen Gedärmen, und er sehnte sich nach einem saftigen Braten, einem gegrillten Hähnchen oder einem riesigen Steak. Doch das war ihm nicht vergönnt. Die wenigen Tiere, die es auf der kleinen Insel gab, hatten etwas dagegen, daß Desmond Scott sie verspeisen wollte. Außerdem hatte er keinerlei Hilfsmittel, um ein Tier zu erlegen und zu schlachten. Nicht zuletzt waren da auch noch Mr. Scotts Skrupel, die er gegenüber den sehr zutraulichen Inseltieren hatte.

Wie immer machte er einen Rundgang um "seine" Insel, bevor er sein primitives Nachtlager in der winzigen Laubhütte aufsuchte. In ohnmächtiger Wut ballte er die Hände und sah zu der untergehenden Sonne, die scheinbar in die endlos weite Wasserwüste eintauchte. Seit knapp drei Wochen war er hier, doch bis jetzt hatte sich weder ein Schiff noch ein Suchflugzeug blicken lassen. Das Schicksal hatte ihn auf diese einsame Insel verschlagen, und wie es aussah, würde es ein Daueraufenthalt werden.

Voller Ingrimm dachte er an Robinson Crusoe. Erwartete ihn ein ähnliches Schicksal? Wenn ja, dann wußte er, daß er es nicht meistern konnte, denn er hatte nicht den Mumm dieses legendären Romanhelden. Er würde hier in den nächsten Wochen elendiglich zugrunde gehen.

Desmond Scott hatte freiwillig die Flucht aus der Zivilisation angetreten, doch hätte er nie geglaubt, daß es so schlimm werden würde.

Er hatte sich eines raffinierten Tricks bedient. Desmond Scott war der Inhaber einer mittleren Fabrik gewesen, die Autoersatzteile hergestellt hatte. Die Firma wer gutgegangen, doch Scotts Pech war gewesen, daß er leider immer etwas mehr ausgegeben hatte als sein Einkommen gewesen war.

Die Gläubiger waren ihm daher beängstigend dicht auf den Fersen gewesen, als er sich in sein Privatflugzeug gesetzt hatte, um der Vergangenheit endgültig den Rücken zu kehren. Es war ihm letztlich nur die Wahl zwischen einem längeren Aufenthalt hinter Gittern oder einer heillosen Flucht geblieben, also hatte er letztere gewählt.

Über London und Paris war er nach Madrid geflogen. Nach einer Zwischenlandung hatte er seinen eigentlichen Coup gestartet: Auf dem Flugplan stand als nächster Zielflughafen Casablanca und als Ausweichflughafen Rabat. Leider mußte auf einem Flugplan auch die Tankfüllung vermerkt werden, aber es hatte kein Mensch daran Anstoß genommen, daß er mehr getankt hatte, als überhaupt nach den Bestimmungen notwendig gewesen wäre.

Nachdem er auf seiner Flugroute den Luftraum von Tanger passiert hatte, war er unter den Radarleitstrahl hinweggetaucht und hatte sein Flugzeug auf das offene Meer hinaus gesteuert. Sämtliche Anfragen der Towerleute hatte er einfach ignoriert. Es mußte so aussehen, als wäre er irgendwo abgestürzt. Das war die beste Methode zum Untertauchen.

Bis dahin hatte alles einwandfrei geklappt, dann aber hatte ihn das Pech verfolgt. In einem weiten Bogen hatte er zum afrikanischen Kontinent zurückkehren wollen, weit unterhalb der Kanarischen Inseln, an einer Stelle, wo ihn die Luftüberwachung nicht erfassen konnte. Afrika wäre seine neue Heimat geworden. Mit einem neuen Namen und dem Geld, das er sich vor dem Abflug unter den Nagel gerissen hatte, wollte er hier eine neue Existenz aufbauen. Aber es war alles ganz anders gekommen: Das Flugzeug hatte plötzlich verrückt gespielt. Der Motor hatte gespuckt und gestottert, über Funk war kein Mensch mehr zu erreichen gewesen, und dann war es unaufhaltsam abwärts gegangen - ganz nach dem Motto: Herunter kommen sie alle!

Es grenzte schon an ein Wunder, daß Desmond Scott den Absturz ins Meer überhaupt überlebt hatte. Die Kiste war jedenfalls sofort abgesoffen, und er hatte sich mit Schwimmweste von den dank sommerlicher Sonne relativ warmen Wellen des Atlantiks schaukeln lassen.

Nach etlichen Stunden, in denen Desmond Scott gewissermaßen tausend Tode gestorben war, hatte er endlich wieder festen Boden unter den Füßen gespürt.

Seine anfängliche Euphorie aber hatte rasch tiefster Niedergeschlagenheit Platz gemacht. Seine Hoffnung, auf dem afrikanischen Festland gelandet zu sein, hatte sich nicht erfüllt. Ganz und gar nicht: Er befand sich auf einer winzigen Insel mit für seine Begriffe recht fremdartiger Flora und Fauna und hatte nicht die leiseste Ahnung, wo sich die Insel befinden mochte. Tatsache allerdings war, daß sie weitab aller Flug- und Schiffsrouten lag, und das empfand Desmond Scott wie ein Todesurteil.

Aber er wollte nicht sterben!

 

 

*

 

 

Desmond Scott verscheuchte die Gedanken an seine mißliche Lage und setzte seinen Abendspaziergang fort. Da mischte sich in das gewohnte Rauschen der Brandung ein Geräusch, das absolut nicht hierher passen wollte.

Desmond Scott hielt inne und lauschte. Es dauerte eine Weile, bis sich das seltsame Geräusch aus der allgemeinen Lautkulisse herausschälen ließ.

Er zuckte zusammen wie unter einem Peitschenhieb: Eine Flasche! Ja, das war eine Flasche, die ständig gegen kleine Steine gestoßen wurde. Das leise Klingen dabei war kaum wahrnehmbar, aber es war seine Fremdartigkeit auf dieser einsamen Insel, die Desmond darauf aufmerksam gemacht hatte.

Inzwischen war der Glutball der Sonne vollends ins Meer getaucht und übergoß den Horizont wie mit Blut. Stirnrunzelnd blickte sich der einsame, abgerissen erscheinende Mann um. Er konnte nichts erkennen, was nicht hierher gehörte. Die Brandung rollte unermüdlich heran, rauschte über die Kieselsteine am Ufer, durchnäßte den Sand am schmalen Strand und zog sich wieder zischend zurück.

Und da lag sie, die Flasche. Desmond hatte sich nach dem leisen Klingen orientiert. Sie war dickbauchig und mochte vielleicht fünf Liter fassen. Auf den ersten Blick erschien sie leer. Die Öffnung war trompetenförmig aufgebördelt und wurde von einem dicken Korken verschlossen.

Desmond Scott schüttelte den Kopf. Nicht zu fassen, dachte er. Ich sitze auf einer einsamen Insel, und eine Flasche wird angespült. Paßt das nicht eher in eine Witzzeichnung?

Trotzdem war er neugierig geworden und näherte sich dem Ding. Wieder einmal brauste die Brandung heran. Der Strand war relativ flach, weshalb das Wasser hier am Ufer nicht mehr viel Kraft hatte. Die Flasche wurde leicht angehoben und gegen die Steine geworfen. Das bereits bekannte Geräusch. Das Wasser zog sich wieder zurück, diesmal die Flasche ein Stück mit nach draußen nehmend.

Desmond Scott fürchtete plötzlich, den seltsamen Fund wieder zu verlieren. Er sprang vor und griff nach dem Ding. Da die Flasche leer erschien, bot er nicht viel Kraft auf. Umso erstaunter war er, als sich das Ding von ihm nicht bewegen ließ und seine Finger abglitten.

Schon war wieder das Wasser heran, umspülte seine Füße und hob die Flasche.

Desmond Scott wollte seinen Augen nicht trauen. Das Wasser verfuhr mit dem Ding genauso, als wäre es tatsächlich leer. Aber wieso war es ihm dann so schwer erschienen?

Er griff wieder danach, diesmal voller Ingrimm. Seine Rechte umschloß den dicken Flaschenhals, die Linke griff unter den Rand. Mit aller Kraft zog er daran, und jetzt gab die Flasche seinen Bemühungen nach und ließ sich bewegen. Aber sie war schwer wie Blei oder als würde - Desmond grinste bei dem Gedanken unwillkürlich - jemand darinsitzen.

Keuchend und wie ein Türke fluchend schleppte er den schweren Behälter an Land und ließ ihn in den Sand fallen. Dabei war es ihm, als hörte er einen leisen Schrei.

Verwirrt schaute er sich um. Auf einmal hatte er Angst. Der Wald zu seiner Rechten erschien ihm düster und drohend. Tausend Dämonenaugen schienen ihn zu beobachten. Und das Meer zu seiner Linken sah schwarz aus, wie ein gefräßiger Abgrund, der alles verschlingen wollte. Auch die vielfältigen Geräusche der Insel waren verebbt. Was geblieben war, war das Rauschen, Gluckern und Zischen der Brandung und das unbestimmbare Gefühl, daß eine Bedrohung in der Luft hing, die sich nicht näher bestimmen ließ.

Desmond Scott schalt sich einen Narren. Was war nur los mit ihm? Machte sich die dreiwöchige Einsamkeit bereits auf diese Weise bemerkbar?

Sollte er sich nicht über seinen Fund freuen? Die Flasche war das einzige außer Scott, was nicht auf die Insel gehörte. Insofern konnte Scott den toten Gegenstand als eine Art Leidensgenossen ansehen.

Der Mann brachte sogar wieder ein Grinsen zustande. Er bückte sich nach der Flasche und nahm sie näher in Augenschein. Obwohl die Sonne untergegangen war, schickte sie doch noch ein wenig Licht über das Meer hierher. Außerdem war der Himmel sternenklar, und die volle Scheibe des Mondes hing über Desmond wie eine runde Laterne, deren Licht durch die Entfernung geschwächt wurde. Der trübe Schein reichte jedenfalls, um Desmond erkennen zu lassen, daß die Flasche doch nicht so ganz leer war, wie er anfangs vermutet hatte: Es lag ein Zettel darin.

Diese Tatsache entlockte Desmond Scott ein albernes Kichern. Er mußte unwillkürlich an Flaschenpost denken. Assoziationen von Hinweisen auf verborgene Piratenschätze und dergleichen entstanden in ihm, was seine Heiterkeit nur noch vergrößerte. Desmond Scott begann sich rundherum wohlzufühlen. Drei Wochen der absoluten Einsamkeit, und nun dieses hier. Diese Abwechslung ließ den Mann neu aufleben.

Er beugte sich noch weiter hinab, um den Zettel näher in Augenschein zu nehmen. Etwas kam ihm komisch vor. Warum hatte man eine so große Flasche genommen, um einen so kleinen Zettel zu transportieren? Das ergab doch keinen Sinn.

»DOCH!« stand auf dem Zettel - an einer Stelle, die Desmond eben noch leer erschienen war.

Desmonds Augenbrauen rutschten zusammen. Eine seltsame Unruhe packte ihn. Er hatte plötzlich den Wunsch, die Flasche mitsamt ihrem Inhalt wieder zum Wasser zu bringen.

Desmond griff nach der Flasche. Erst jetzt bemerkte er, daß sie sich relativ warm anfühlte.

Als wenn sich tatsächlich jemand darin befinden würde, dessen Körperwärme sich auf die Flasche überträgt, dachte er unwillkürlich.

»GENAU!« stand auf dem Zettel, und zwar an derselben Stelle, an der eben noch »DOCH!« gestanden hatte.

Desmond Scott fuhr erschrocken, zurück. Feine Schweißperlen erschienen auf seiner Stirn. Litt er unter Halluzinationen?

Er rieb sich kräftig über die Augen, in der sinnlosen Hoffnung, wenn er sie wieder öffnete, nicht mehr die Flasche vorzufinden. Sinnlos war die Hoffnung deshalb, weil das Ding unverändert auf demselben Platz lag wie zuvor.

Wut packte Desmond Scott. Er ballte die Hände zu Fäusten, trat auf die Flasche zu und stieß sie mit dem Fuß an. Sie war zu schwer, um durch den Stoß fortzurollen. Sie wackelte nur ein wenig.

Desmond bückte sich wieder.

»BIST DU VERRÜCKT GEWORDEN?« stand diesmal auf dem Zettel. Jetzt bestand kein Zweifel mehr daran, daß der Zettel irgendwie die Gedanken des einsamen Mannes erriet und die geheimnisvolle Schrift in seiner Sprache darauf erscheinen ließ, um sich verständlich zu machen.

»DU IRRST DICH! NICHT DER ZETTEL ERKENNT DEINE GEDANKEN, SONDERN ICH!«

Diesmal war Desmond Scott Zeuge des gespenstischen Vorganges geworden. Die Buchstaben erschienen wie von einer Schreibmaschine getippt, während die alte Schrift einfach verblaßte.

Desmond Scott konnte sich nicht erinnern, jemals in seinem Leben eine solche Angst gehabt zu haben. Er spürte den Wunsch in sich, der Flasche den Rücken zu kehren und das Weite zu suchen. Aber das würde das Problem in keiner Weise lösen.

Und als Desmond auf dem Zettel las: »WANN WILLST DU ENDLICH DEN KORKEN ZIEHEN?« dachte er sich gar nichts mehr dabei. Als hätte ein fremder Wille Einfluß auf ihn genommen, um seine Flucht zu vereiteln: Er hielt es für die selbstverständlichste Sache der Welt. In seinen Augen war ein irres Flackern, und unterbrochen kicherte er, als er wunschgemäß nach dem Korken griff.

 

 

2

 

 

Das große Ding, das der Zettel einfach "Korken" nannte, das aber absolut nicht das geringste mit einem Material wie Kork zu tun hatte, sondern das genauso wie die Flasche aus Glas zu bestehen schien, ließ sich relativ mühelos entfernen.

Im gleichen Augenblick jedoch geschah es: In der Flasche aus durchsichtigem Glas bildete sich farbiger Nebel, der sich rasch verdichtete und dabei auf die Flaschenöffnung zustrebte. Im nächsten Moment trat der geheimnisvolle Dunst aus. Gleich einer Rauchfahne strebte er steil empor, ein Pilzdach aufwerfend, aus dem sich der Oberkörper eines Mannes schälte!

Der Fremde war ein finsterer Geselle. Sein Schnurrbart war sorgfältig gezwirbelt und hing an den Enden lang herab. Die Augen waren mongolisch geformt.

Desmond Scott war erschrocken zurückgezuckt. Seine Augen waren unnatürlich geweitet, das Gesicht verzerrt.

Als der Unheimliche sein Entsetzen gewahrte, begann er grollend zu lachen. Es schien direkt aus einem Grab zu kommen. Seine Augen machten dabei das Lachen nicht mit. Sie glitzerten bösartig. Und immer mehr Rauch löste sich aus dem Flaschenhals. Die Gestalt des Unheimlichen wankte hin und her und entfernte sich von dem gläsernen Behälter. Das Pilzdach wallte und sank dabei immer tiefer herab, wobei immer mehr von dem Bärtigen sichtbar wurde. Erst jetzt gewahrte Desmond, daß der Fremde durchsichtig war. Deutlich schimmerten die Bäume des nahen Waldes hinter ihm durch. Jedoch: Sogar das Rauschen der Brandung war nicht mehr zu hören, als würde sich jedes Geräusch vor der finsteren Gestalt verstecken. Nur noch das schreckliche Lachen war zu hören, das jetzt schlagartig verstummte.