TEUFELSJÄGER 015: Beschwöre keinen Geist zum Scherz - W. A. Hary - E-Book

TEUFELSJÄGER 015: Beschwöre keinen Geist zum Scherz E-Book

W. A. Hary

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Beschreibung

TEUFELSJÄGER 015: Beschwöre keinen Geist zum Scherz - A. Hary: "…denn er könnte das übel nehmen – sehr übel!"   Zunächst sieht es eigentlich gar nicht danach aus, als würde es im vorliegenden Band um den Urdämon KELT gehen, aber das wird sich ändern. Versprochen. Und dann ergibt alles auch einen ganz besonderen Sinn. Vor allem, wenn alles vorbereitet ist - zum tödlichen Nachteil von Mark Tate, unserem Lieblings-Teufelsjäger. Wie er da wieder heil heraus kommt - und vielleicht sogar siegreich? Einfach selber lesen...       Wichtiger Hinweis: Diese Serie erschien bei Kelter im Jahr 2002 in 20 Bänden und dreht sich rund um Teufelsjäger Mark Tate. Seit Band 21 wird sie hier nahtlos fortgesetzt!   Coverhintergrund: Anistasius   eBooks – sozusagen direkt von der Quelle, nämlich vom Erfinder des eBooks!   HARY-PRODUCTION.de brachte nämlich bereits im August 1986 die ersten eBooks auf den Markt – auf Diskette. Damals hat alles begonnen – ausgerechnet mit STAR GATE, der ursprünglichen Originalserie, wie es sie inzwischen auch als Hörbuchserie gibt.   Nähere Angaben zum Autor und Herausgeber siehe Wikipedia unter Wilfried A. Hary: de.wikipedia.org/wiki/Wilfried_A._Hary  

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W. A. Hary

TEUFELSJÄGER 015: Beschwöre keinen Geist zum Scherz

„…denn er könnte das übel nehmen – sehr übel!“

Nähere Angaben zum Autor und Herausgeber siehe Wikipedia unter Wilfried A. Hary: http://de.wikipedia.org/wiki/Wilfried_A._Hary BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Hinweis:

 

Diese Serie erschien bei Kelter im Jahr 2002 in 20 Bänden und dreht sich rund um Teufelsjäger Mark Tate. Nach Band 21 wird sie hier nahtlos fortgesetzt! Jeder Band (siehe Druckausgaben hier: http://www.hary.li/mtliste001.htm ) ist jederzeit nachbestellbar.

 

TEUFELSJÄGER 15

Beschwöre keinen Geist zum Scherz

von W. A. Hary: „…denn er könnte das übel nehmen – sehr übel!“

Impressum: Alleinige Urheberrechte an der Serie: Wilfried A. Hary

Copyright Realisierung und Folgekonzept aller Erscheinungsformen (einschließlich eBook, Print und Hörbuch) by www.hary-production.de

ISSN 1614-3329

Copyright dieser Fassung 2012 by HARY-PRODUCTION

Canadastr. 30 * D-66482 Zweibrücken

Telefon: 06332-481150

www.HaryPro.de

eMail: [email protected]

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung jedweder Art nur mit schriftlicher Genehmigung von Hary-Production.

Coverhintergrund: Anistasius

Vorwort

Zunächst sieht es eigentlich gar nicht danach aus, als würde es im vorliegenden Band um den Urdämon KELT gehen, aber das wird sich ändern. Versprochen. Und dann ergibt alles auch einen ganz besonderen Sinn. Vor allem, wenn alles vorbereitet ist - zum tödlichen Nachteil von Mark Tate, unserem Lieblings-Teufelsjäger. Wie er da wieder heil heraus kommt - und vielleicht sogar siegreich? Einfach selber lesen...

1

Spätsommer 1976

Trevor Fox stellte fröstelnd den Kragen seines verschlissenen Mantels hoch, bis nur noch sein Haarschopf zu sehen war. Er wagte es kaum, sich die Umgebung genauer anzusehen. Die uralte Ruine flößte ihm Furcht ein. Erzählten sich die Dörfler nicht, daß es hier spuke? Viele behaupteten sogar, sie hätten nachts graue Schatten umherhuschen sehen. In den spärlichen Büschen, die ihre Wurzeln in Mauerreste getrieben hatten, solle es oftmals gespenstisch raunen, als unterhielten sich Dämonen darüber, wie sie den nächsten Menschen in die Falle locken könnten.

Trevors Augen flackerten. Er drückte sich tiefer ins Dunkel, verschmolz mit den Schatten der Nacht. Er hatte Angst, erbärmliche Angst. Es war nicht nur die Umgebung, die ihm Grauen einflößte. Wenn er daran dachte, was ihm diese Nacht noch bringen würde... Vergeblich versuchte er, die Gedanken an das Kommende zu unterdrücken.

Da! War da nicht eben ein Geräusch gewesen?

Er fuhr herum. Die Haare stellten sich ihm schier zu Berg. Der Wind pfiff durch die verfallenen Mauern und wehte in Trevors Gesicht wie der eiskalte Odem des Todes. Trevor Fox zitterte. Enger zog er den Mantel um seinen Körper, was ihm jedoch nicht viel half. Er fror von innen heraus. Die Kälte kam nicht von außen. Seine geweiteten Augen saugten sich an jedem Lichtschimmer förmlich fest.

Eine Bewegung! Es raunte und wisperte. Ein Schatten fiel auf Trevor Fox. Er zuckte zusammen wie unter einem Peitschenhieb und warf den Kopf in den Nacken. Es war nur eine düstere Wolke, die sich vor die volle Scheibe des Mondes geschoben hatte. Rascheln und Rauschen entstanden. Eine wilde Windbö zerrte an Trevors Haaren.

Er wußte, daß er es an diesem gespenstischen Ort nicht mehr lange aushalten würde. Nur mit großer Überwindung war er in der Lage, den Ärmel des Mantels zurückzuschieben, um einen Blick auf das Leuchtzifferblatt der Armbanduhr werfen zu können. Das phosphoreszierende Leuchten kam ihm vor wie das gefährliche Glühen eines dämonischen Auges.

Trevor Fox schlotterte am ganzen Leib, als er sah, wieviel Uhr es war: Kurz vor Mitternacht.

Was würde hier noch alles passieren? »Du bist verrückt, total übergeschnappt«, murmelte er vor sich hin. »So ein abgebrühter Bursche wie du sollte sich nicht so schnell unterkriegen lassen. Reiße dich gefälligst zusammen!«

In diesem Augenblick spürte er im Rücken eine Berührung. Er erstarrte wie zur Salzsäule. Die Augen drohten ihm aus den Höhlen zu quellen. Das Unbekannte in seinem Rücken kroch langsam höher, wanderte auf sein Genick zu. War es nicht ein Ding mit vielen Füßen? Krabbelte es nicht empor, um eine unbedeckte Hautstelle zu finden?

Trevor Fox konnte nicht mehr anders. Er schrie sich alles aus dem Leib, was er an Grauen empfand. Blitzschnell drehte er sich dabei um die eigene Achse.

Was immer auch seinen Rücken hochgekrabbelt war, er hatte es abgeschüttelt. Jedenfalls schien es ihm so. Trevor Fox bückte sich und ergriff einen dicken Stein. Damit wollte er den Angreifer zerschmettern.

Vor ihm erhob sich eine Gestalt. Als er zuschlagen wollte, fiel ihm jemand geschickt und rechtzeitig in den Arm. Atem streifte sein Gesicht. Der Griff war stahlhart. Trevors Hand öffnete sich. Der Stein fiel polternd zu Boden.

»Du Idiot«, zischelte jemand ganz nahe an seinem Ohr.

Irgendwie kam Trevor die Stimme bekannt vor. Aber er war wie von Sinnen, wollte sich aus der eisernen Umklammerung befreien.

Da schlug ihm der andere ein paarmal kräftig rechts und links ins Gesicht. Das brachte Trevor Fox wieder zu sich.

»Mensch, das bist ja du!« keuchte er.

Der andere klopfte ihm auf die Schulter. »Alles klar? Deine Nerven sind auch nicht die besten. So kenne ich dich gar nicht.«

»Du - du hast gut reden.« Trevor Fox war noch immer ganz außer Atem. »Schließlich stehe ich hier schon eine geschlagene Stunde. Weißt du nicht, was man sich über die Ruine erzählt?«

»Blödsinn!« Pete Carmikel, Trevors >Geschäftspartner<, winkte verächtlich ab. »Ich habe mich getäuscht in dir, wie mir scheint. Bist ein rechter Hosenfüller.«

Trevor Fox spürte Zorn in sich aufsteigen, und der Zorn war stärker als Angst und Vernunft. Er packte den wesentlich stärkeren Pete Carmikel am Rockaufschlag und drückte ihn gegen die Wand.

»Verdammt soll ich sein, wenn ich mir in die Hosen mache, ohne daß ein Grund vorhanden ist.«

Er wollte wahrscheinlich noch mehr sagen, aber Pete Carmikel schüttelte ihn ab wie ein lästiges Insekt und strich pedantisch seine Jacke glatt. Ein hoffnungsloses Unterfangen bei dem Zustand, in dem sie sich befand.

»Hör zu, lieber Trevor«, sagte er gefährlich leise, »es gibt gewisse Dinge, die ich absolut nicht leiden mag, kapiert? Du wirst besser daran tun, wenn du dich in Zukunft danach richtest.«

Trevor Fox nickte, was in der Dunkelheit kaum zu sehen war.

Er warf einen raschen Blick in die Runde. Schon bereute er seine Unüberlegtheit, aber dann überwog wieder die Furcht.

»Es - es wäre besser, wir würden diesem düsteren Ort den Rücken kehren und zurück nach London trampen - dorthin, woher wir kommen.«

»Das überhöre ich einfach.«

»Mensch, Pete, was soll das Ganze? Da kommt so ein hergelaufener Fremder und bestellt uns hierher. Drei Tage liegt das nun schon zurück. Vielleicht erscheint er gar nicht, he?«

»Kaum anzunehmen, denn sonst hätte er uns nicht das schöne Scheinchen als Anzahlung überlassen.«

»Paß mal auf, Pete, wir wollen jetzt einmal ganz vernünftig miteinander reden, ja? Kam dir denn der Bursche nicht auch komisch vor? Ich traue ihm jedenfalls nicht über den Weg. Stelle dir vor, wir sollen für ihn eine Arbeit auf dem hiesigen Friedhof erledigen. Ich wußte vorher gar nicht, daß es dieses Kaff Forester überhaupt auf der Landkarte gibt. Der Kerl tickt doch nicht richtig. Ich frage dich, warum er nicht Helfer aus dem Dorf anheuert. Das muß doch einen Grund haben. Und wenn ich daran denke, was wir in den letzten zwei Tagen hier schon alles gehört haben...«

»Jetzt ist es aber genug, Trevor. Halte den Mund! Unser Freund muß jeden Augenblick auftauchen.«

»Sag mal, wo warst du eigentlich so lange? Warum hast du mich solo warten lassen?«

»Nun, im Gegensatz zu dir bin ich nicht untätig geblieben.«

»Und was hast du gemacht?«

»Still!« befahl Pete Carmikel anstelle einer Antwort, langte nach dem Arm seines Freundes und bugsierte ihn neben sich in den Schatten.

Trevor Fox gehorchte, obwohl er am liebsten die Beine in die Hand genommen hätte, um diesem Ort so schnell wie möglich zu entkommen. Doch neben Pete Carmikel, der stets eine unerschütterliche Ruhe zur Schau trug, fühlte er sich sicherer als allein. Also hielt er aus.

*

Seit drei Jahren waren sie zusammen - Stadtstreicher, arbeitsscheu und gewohnt, von der Hand in den Mund zu leben. Bis dann der Fremde eines Abends an sie herangetreten war. Keiner der beiden hatte sein Gesicht gesehen. Plötzlich stand er vor ihnen, hatte sein Angebot offeriert und Versprechungen gemacht.

Pete Carmikel hatte den vorsichtigeren Trevor Fox halbwegs überzeugen können, daß das zu erwartende Geld nicht nur in einem sehr guten Verhältnis zu der geringen Leistung stand, die sie dafür erbringen mußten, sondern daß sie darüber hinaus eine ganze Weile damit glänzend auskommen konnten.

Deshalb waren sie hier.

Trevor inspizierte seine Uhr. Mitternacht war erreicht. Der große Zeiger rückte weiter.

Die Armbanduhr hatte er vor einiger Zeit in der Jackentasche eines total Betrunkenen >gefunden<. Sie leistete ihnen seitdem gute Dienste, obwohl sie nur selten die genaue Zeit brauchten. Sie waren an andere Tagesaufteilungen gewöhnt.

Trevor Fox fröstelte wieder. Überall in der Düsterkeit schienen Wesen zu lauern, die es alle auf ihn abgesehen hatten. Er wollte gerade seinem Unmut Luft machen und seinem Kumpanen erneut den Vorschlag zur Flucht unterbreiten, als es geschah:

Plötzlich drehte sich der Wind. Ein eisiger Wirbel entstand zwischen den Ruinen. Dieser Wirbel schien das Licht des Mondes, der von der Wolke wieder befreit war, förmlich anzuziehen, es zu schlucken und dann wieder zu verstärken.

Der Wirbel, der Staubteile mit sich riß, begann von innen heraus zu glühen. Eine mannshohe Flamme entstand aus dem Nichts, kreiselte ein paarmal wie toll, bis sie abrupt verhielt.

Der Wind brauste, stöhnte und pfiff. Aus dem gespenstischen Licht schälte sich allmählich eine feste Form, bekam mehr und mehr Konturen, bis diese an die Umrisse eines Menschen erinnerten.

Schlagartig hörte der Wind auf.

Den beiden fassungslosen Beobachtern kam es vor, als hätte das Wesen sich aus den aufgewirbelten Staubwolken und dem bleichen Mondlicht materialisiert.

Pete Carmikel rieb sich die Augen. Er war zu sehr Realist, um das Erlebnis ohne weiteres zu akzeptieren.

Trotzdem, was Tatsache war, konnte auch er nicht leugnen.

Handelte es sich nur um einen Trick? Auf jeden Fall war der Auftritt mehr als spektakulär. Nachträglich noch lief es Pete eiskalt über den Rücken, wenn ihm diese Situation einmal wieder einfiel.

Die dunkle Gestalt kam auf sie zu. Sie trug einen flachkronigen Hut, der das Gesicht beschattete. In Augenhöhe waren nur zwei glühende Punkte zu sehen.

Die Stimme des Unbekannten klang sonor und irgendwie einschmeichelnd. Auf die beiden Männer wirkte sie keineswegs unsympathisch. Es gelang ihr sogar, die Stadtstreicher ein wenig zu sich selbst kommen zu lassen, die Furcht abzulegen.

»Da seid ihr ja«, sagte der Fremde.

Eine lapidare Feststellung, mehr nicht.

Ohne ein weiteres Wort wandte er sich zum Gehen.

Pete Carmikel folgte ihm als erster.

Sein Freund Trevor fühlte sich wie betäubt. Er taumelte in Richtung der Stelle, an der der Fremde anscheinend aus dem Nichts entstanden war. Pete bemerkte es und hielt ihn im letzten Moment zurück.

»Narr, reiß' dich endlich zusammen!« zischte er.

Pete verspürte Wut über sich selbst, und diese Wut reagierte er an seinem schwächeren Kompanion ab - wie üblich.

Trevor Fox fühlte sich geknufft und gestoßen. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als vor Pete herzulaufen.

Der hohe Schatten des Fremden war nicht zu übersehen. Trevor schaute auf die Füße des Mannes. Dabei lief es ihm eiskalt den Rücken hinunter. Es schien fast so, als schwebe der Fremde.

Wer war er? Oder, noch besser formuliert: WAS war er?

Inzwischen wußten sie, wo sich der Friedhof befand. Die Richtung war unverkennbar. Der Fremde lenkte seine Schritte dorthin. Daran gab es keinen Zweifel.

In Trevor krampfte sich alles zusammen.

Ihr Führer schritt nicht schneller aus, und doch mußten sich die beiden auf einmal beeilen, um ihm nachzukommen.

Die Angst erzeugte in Trevors Hals einen imaginären Kloß, den er nicht hinunterzuwürgen vermochte. Er warf einen Blick zurück. Die Ruine lag weit hinter ihnen. Nebel wallte darüber.

Es hätten genauso gut Geister sein können, die ihnen nachwinkten.

Trevor zog den Kopf ein und beschleunigte seinen Schritt. Seinem Freund wagte er sich nicht zu widersetzen. Endlich ließ Pete Carmikel von ihm ab.

Sie erreichten den Haupteingang des Friedhofes.

Letzte Nacht waren Trevor und Pete probehalber hier gewesen. Der Friedhof war außerhalb der offiziellen Öffnungszeiten stets abgeschlossen. Wie wollten sie hineinkommen? Sie waren alles andere als geübte Kletterer, und die mit Stacheln aus Eisendraht bestückte Friedhofsmauer würde sich sehr wahrscheinlich als unüberwindliches Hindernis für sie erweisen.