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TEUFELSJÄGER 028: Ein Geist lädt ein zum Gruseln
- von W. A. Hary: "...und wer kann einer solchen Einladung schon widerstehen?"
Sie waren gezwungen, sich in einen magischen Kreis niederzusetzen. Die Geister der unschuldigen Männer und Frauen vereinten sich unter dem Zwang der Hexe Helen Sanders. Die Braut des Satans verband sich mit der Gemeinschaft, durchdrang die Wände der Ruine von Ardon, in der Nähe von Kairo, schwebte nach draußen...
Diese Serie erschien bei Kelter im Jahr 2002 in 20 Bänden und dreht sich rund um Teufelsjäger Mark Tate und seine Freunde. Seit Band 21 wird sie hier nahtlos fortgesetzt! Auch jede Druckausgabe ist jederzeit nachbestellbar.
Coverhintergrund: Anistasius
eBooks – sozusagen direkt von der Quelle, nämlich vom Erfinder des eBooks!
HARY-PRODUCTION.de brachte nämlich bereits im August 1986 die ersten eBooks auf den Markt – auf Diskette. Damals hat alles begonnen – ausgerechnet mit STAR GATE, der ursprünglichen Originalserie, wie es sie inzwischen auch als Hörbuchserie gibt.
Nähere Angaben zum Autor siehe Wikipedia: de.wikipedia.org/wiki/Wilfried_A._Hary
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Veröffentlichungsjahr: 2019
Diese Serie erschien bei Kelter im Jahr 2002 in 20 Bänden und dreht sich rund um Teufelsjäger Mark Tate. Seit Band 21 wird sie hier nahtlos fortgesetzt! Jeder Band ist jederzeit nachbestellbar.
Ein Geist lädt ein zum Gruseln
W. A. Hary: „…und wer kann einer solchen Einladung schon widerstehen?“
Ja, man würde sehen, wenngleich ganz anders als vermutet. Denn als einziger erkennt Don Cooper die Wahrheit: DIE HEXE LEBT! Sie ist kein Mensch mehr, sondern eher ein... Geist. Und das bleibt nicht ohne Folgen, wie man sich leicht denken – und in diesem Band hier nachlesen kann!
Euer W. A. Hary
Alleinige Urheberrechte an der Serie: Wilfried A. Hary
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ISSN 1614-3329
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Coverhintergrund: Anistasius
Sie waren gezwungen, sich in einen magischen Kreis niederzusetzen. Die Geister der unschuldigen Männer und Frauen vereinten sich unter dem Zwang der Hexe Helen Sanders. Die Braut des Satans verband sich mit der Gemeinschaft, durchdrang die Wände der Ruine von Ardon, in der Nähe von Kairo, schwebte nach draußen.
Da war Lord Frank Burgess, der den Schavall bei sich trug - jenes geheimnisvolle Amulett, das dem Londoner Privatdetektiv Mark Tate gehörte. Der Lord trug es und wandte sich gegen die Ruine.
Die Geister der gefangenen Menschen mehrten die Macht der Hexe und ihr Wissen. Noch lebten die Körper. Wenn sie die Geister nicht in den nächsten Minuten wieder entließ, würden die Körper sterben.
Damit würde die Vereinigung komplett sein.
Lord Frank Burgess wollte mit dem magischen Amulett die Kräfte der uralten Ruine, die in Urzeiten Kultstätte von Dämonen war, brechen. Und da löste sich der Schavall von ihm, wurde so groß wie ein Globus, schwebte in das Gebäude.
Die unterschiedlich gepolten Kräfte des Schavalls und der Ruine prallten aufeinander. Eine gewaltige Leuchterscheinung! Explosionsartig dehnte sich der Schavall aus, fegte Frank Burgess von den Füßen.
Und da traten die Befreiten aus der Ruine. Der Lord hätte jubeln können. Auch Mark Tate war dabei, der durch die Einflußnahme der Hexe gemeinsam mit seiner Freundin May Harris vorübergehend im Innern des Amuletts gefangen war.
Die Ruine verschwand hinter ihnen für immer. Der Schavall hatte gesiegt und das Gemäuer vernichtet.
Mark Tate, May Harris und Lord Frank Burgess waren überzeugt davon, daß auch die Hexe ihr Leben hatte lassen müssen. Doch sie lebte! Im buchstäblich letzten Augenblick sog sie die gewaltige Kraft der Ruine von Ardon in sich auf. Ihr menschlicher Körper war unsichtbar, dem Diesseits halb entrückt. Ein letztes Mal schwebte sie über den jetzt leeren Platz. Die Unglücklichen, deren Geister sie eben noch in ihrem Besitz gehalten hatte, schauten verständnislos um sich. Unter ihnen war Mark Tates Freund Don Cooper.
Am liebsten hätte die Hexe Helen Sanders die Vierergruppe mit Mark Tate vernichtet, doch da spürte sie die Einflußnahme des Schavalls. Nein, dagegen kam selbst sie nicht an. Schleunigst zog sie sich zurück. Unbemerkt raste sie davon. Sie hatte bereits einen Plan, wie sie Mark Tate und seine Freunde hereinlegen konnte. Es mußte ihr gelingen, im entscheidenden Moment den Schavall, diese universelle Waffe des Privatdetektivs, zu neutralisieren. Einmal wäre es ihr fast gelungen. Das nächste Mal mußte der Erfolg vollkommen sicher sein.
Helen Sanders war zuversichtlich. Ihr Ziel war London. Sie würde dieses Ziel lange vor den vier erreicht haben.
Das Telefon schrillte. Chefinspektor Tab Furlong von New Scotland Yard hob ab, meldete sich.
»Chefinspektor, was?« fragte eine heisere Stimme. »Ich dachte, Sie wären erst Inspektor?«
»Befördert inzwischen!« erwiderte Tab knapp. »Wer sind Sie?«
»Ich - ich werde persönlich zu Ihnen kommen. Haben Sie Zeit?»
»Natürlich. In welcher Angelegenheit wollen Sie mich sprechen?«
»Mord!«
Tab Furlong schluckte. Er brachte nur ein einziges Wort heraus: »Wo?«
»Das will ich Ihnen persönlich berichten.« Bisher war die Stimme des Anrufers einigermaßen ruhig geblieben. Jetzt platzte es aus ihm heraus: »Ich bin ein Mörder! Ich habe zwei Menschen umgebracht!«
In der Leitung knackte es.
»Hallo!« rief Tab Furlong in die Hörermuschel. Keine Antwort. »Hallo!« Der Teilnehmer meldete sich nicht mehr.
Sofort alarmierte Tab Furlong zwei Assistenten: Owen Pynchon und Edric Hume. Zwei Minuten später befanden die sich in seinem Büro. Eine weitere Minute dauerte es, bis Chefinspektor Tab Furlong die negative Nachricht erhielt, daß es nicht gelungen war, die automatische Fangschaltung positiv auszuwerten. Es blieb ein Geheimnis, wer und vor allem VON WO man angerufen hatte.
Tab setzte die beiden Sergeanten in Kenntnis der Lage.
»Ausgerechnet jetzt!« stöhnte Sergeant Pynchon. »Ich bin immer noch vollauf mit den Ermittlungen in einem anderen Fall beschäftigt.«
Sein Kollege Edric Hume rümpfte die Nase.
»Meinst du denn, mir ginge es besser? Wie ich die Sache sehe, war der Anrufer ein Verrückter. Wird nicht viel bei rauskommen!«
Tab Furlong beugte sich vor, fixierte die beiden über seinen Schreibtisch.
»Ich schlage vor, wir warten erst einmal ab, ob der Mann hier wirklich aufkreuzt. In der Zwischenzeit überlegen wir uns, wie wir ihn behandeln.«
Edric Hume zog erstaunt die linke Braue hoch.
»Was gibt es da zu planen, Chefinspektor? Den nehmen wir ordentlich ins Gebet - und schon läuft die Sache.«
Tab stand auf. Er wirkte nervös. »So einfach erscheint es mir nicht!« gab er zu. Er umrundete seinen Schreibtisch. »Ich erinnere mich an einen ähnlichen Fall. Ereignete sich vor Jahren.«
»So?« machte Owen Pynchon verdutzt.
Tab schaute von einem zum anderen. Ein ungewöhnliches Paar! dachte er dabei. Pynchon und Hume brillierten stets mit lockeren Sprüchen. Sie verstanden es, den Eindruck zu erwecken, als wären sie sich gram. In Wirklichkeit waren es Freunde, die füreinander durchs Feuer gehen würden. Tab hatte sich in den zwei Wochen, in denen er Gelegenheit gehabt hatte, die beiden näher kennenzulernen, fast an ihre Art gewöhnt.
Edric Hume fügte hinzu: »Ihr eigener Fall, Chefinspektor?«
»Nein, der eines Kollegen. Ich sollte ihn einmal anrufen.« Tab hob den Hörer ab und wählte eine hausinterne Nummer. Als er wieder auflegte, blickte er nicht gerade zufrieden drein. »Ist im Urlaub«, klärte er seine Sergeanten auf. Er setzte sich wieder.
»Ich bekomme die Geschichte leider nicht mehr zusammen. Weiß nur, daß es sich vor ein paar Jahren abspielte. Jemand rief an, behauptete, ein Doppelmörder zu sein.«
»Und dann?« erkundigte sich Owen Pynchon.
Tab zuckte ein wenig hilflos die Achseln. »Mehr ist leider nicht bei mir hängengeblieben. Ich hatte mit der Sache nichts zu tun. Es sprach sich nur herum.«
»Okay«, sagte Edric Hume, »wir bauen jetzt ein Maschinengewehr auf und rufen eine Kompanie Soldaten. Dann warten wir erst einmal ab.«
Pynchon zeigte mit dem Daumen auf ihn. »Machen Sie sich nichts draus, Chefinspektor. Hume ist nämlich ein Feigling, müssen Sie wissen. Notfalls schaffen wir es auch allein - Sie und ich.«
Edric Hume stöhnte laut und anhaltend. »Also, wie lange soll ich mir solche Unverschämtheiten noch gefallen lassen? Wenn ich Chefinspektor wäre, ich würde...«
»Wirst du bei deiner geringen Intelligenz sowieso nicht werden!«
»...ich würde den Kerl glatt in die Wüste zu den Geiern versetzen.«
»In der Wüste gibt es keine Geier, mein Freund!«
»Nun, dann wäre wenigstens einer dort.«
Die Eingangswache meldete sich per Telefon. Tab Furlong nahm den Ruf entgegen.
»Chefinspektor, ein Verrückter!« sagte der Wachhabende.
Tabs Herz schlug ein paar Takte schneller. »Name?«
»Will er nicht sagen. Behauptet, Sie würden auf ihn warten. Stimmt das?«
»Kann schon sein. Schicken Sie ihn herauf, aber lassen Sie zwei Männer mitgehen! Äh, wieso bezeichnen Sie den Mann als Verrückten?«
»So sieht er wenigstens aus, Chefinspektor. Na ja, Sie werden gleich sehen, was ich meine.«
Tab brauchte sich nicht lange zu gedulden. Es klopfte an der Tür.
Edric Hume stand schon daneben. Er öffnete so ungestüm, daß der Konstabler dahinter erschrocken zusammenzuckte. Edric Hume grinste und machte eine einladende Geste.
»Hereinspaziert! Der Chef und seine besten Mitarbeiter warten bereits.«
Der Konstabler maß ihn mit einem scheelen Blick. Was er sah, gefiel ihm wenig. Edric Hume trug einen auffallenden Anzug und gebärdete sich wie ein Dandy. Da fehlte nur noch das bunte Hütchen.
Der Blick des geplagten Konstablers wanderte weiter zu Owen Pynchon. Auch der gefiel ihm nicht. Pynchon stellte das genaue Gegenteil dar. Er war ein wenig größer, schlaksig, steckte in verwaschenen Jeans, und das karierte Baumwollhemd hatte einen zerknitterten Kragen. Da fehlte nur noch die Lederjacke mit irgendeinem poppigen Aufdruck. Nun..., sie hing über der Stuhllehne.
Der Konstabler ließ die angestaute Luft aus der Lunge entweichen. Dabei blies er die Wangen auf und pfiff leise.
Dann machte er Platz für die Nachfolgenden,
Tab Furlong begriff, warum der Wachhabende einen Verrückten angemeldet hatte. Die Person, die hereinwankte, hatte einen unsteten Blick, zerzauste Haare und schaute sich immer wieder gehetzt um, als wäre der Teufel persönlich hinter ihm her. Außerdem sah sein Anzug aus, als wäre er soeben in einem Schlammbad gewesen.
»Inspektor?« fragte er mit bebender Stimme.
Tab Furlong nickte nur.
Der Zivilist atmete erleichtert auf. Er kam zum Schreibtisch. »Da bin ich aber froh, Inspektor Furlong!«
Plötzlich schlug er die Hände vor das Gesicht. Seine Schultern zuckten. »Ich - ich habe es einfach nicht mehr ausgehalten, Inspektor. Das Blut, die starren Blicke der beiden Leichen, ihre Haltung. Sie schienen mich anklagen zu wollen!«
Geistesgegenwärtig schob ihm Owen Pynchon einen Stuhl unter. Schwer ließ sich der eigenartige Besucher darauf nieder.
Tab Furlong gab den beiden Konstablern, die den Mann hergebracht hatten, einen Wink. Sie waren offensichtlich heilfroh, sich zurückziehen zu dürfen.
Dann fragte Tab Furlong: »Wie heißen Sie?«
Edric Hume saß bereits am Computer und hatte die vorgeschriebene Formulardatei geöffnet. Die Finger lagen auf der Tastatur. Wenn es darauf ankam, konnte sich Tab auf die beiden Sergeanten völlig verlassen. Er fand sie zwar anstrengend, durfte jedoch mit den Leistungen vollauf zufrieden sein.
Der Besucher beruhigte sich. Er ließ die Hände sinken.
»Ich - ich heiße Charles Haskell, bin vierzig Jahre alt, verheiratet, ohne Kinder. Die - die Tat geschah - vor zwei Stunden.«
Tab wechselte mit seinen Leuten einen bezeichnenden Blick. Edric Hume griff in die Tasten, als gelte es, damit einen Krieg zu gewinnen.
»Sieht jünger aus!« kommentierte Owen Pynchon respektlos.
Tab sah ihn strafend an. Der Sergeant verstummte.
Tab Furlong erinnerte sich, daß er beim Anruf im Hintergrund Verkehrslärm gehört hatte, und eine Münze war durchgefallen. Also öffentliche Telefonzelle der veralteten Art. War dieser Haskell nach der Tat in der Stadt herumgefahren, in schierer Verzweiflung, und hatte dann erst angerufen?
Es war im Moment von geringerer Bedeutung. Tab Furlong fragte: »Wie geschah es und wo?«
»Bei mir daheim!« berichtete Charles Haskell. »Ich - ich wohne gemeinsam mit meiner Frau bei meiner Mutter. Das heißt, Mutter wohnt im ersten Stock und wir im Erdgeschoß.« Er brach ab. Dann:
»Ich bin von Beruf Geschäftsreisender und mußte heute morgen weg. Mutter ist zur Zeit im Urlaub. Meine Frau blieb allein zurück. Ah, sie und Mutter verstehen sich glänzend, wie man es sich nur wünschen kann. Jedenfalls..., ich hatte kaum London verlassen, als mir übel wurde. Ich mußte eine Pause einlegen. Es wurde nicht besser. Eine Magenverstimmung. Vom nächsten Gasthof, wo ich eine volle Stunde auf dem Klo verbracht hatte, rief ich meinen Chef an und meldete mich für heute krank. Der Mann tobte - wie üblich. Außer ihm darf niemand krank werden. Tja, dann fuhr ich heim.«
Tab Furlong und seine Leute warteten darauf, daß Haskell fortfuhr. Er tat ihnen den Gefallen nicht. Der Chefinspektor mußte nachhelfen. »Was geschah dann?«
»Ein - fremder Wagen vor der Tür.«
Charles Haskell schnappte nach Luft. Seine Hände zitterten. Sein Blick war in unbekannte Ferne gerichtet, als erlebe er alles noch einmal. »Oh, ein fürchterlicher Verdacht keimte in mir, obwohl es bisher keinerlei Anzeichen gab. Ich - ich ging bis zur Haustür. An mein Magendrücken dachte ich längst nicht mehr. Erst wollte ich aufschließen und hineingehen; aber dann überlegte ich es mir anders. Ich - ich lief um das Haus, zur Terrasse.«.
Charles Haskell atmete wie ein Asthmatiker. Schweißperlen erschienen auf seiner Stirn. Er wischte sie nicht weg.
»Die Terrassentür stand einen Spalt offen. Ich lauschte. Stimmen; die von meiner Frau und... eine andere, die eines Mannes. Es - es war furchtbar. Näher schlich ich mich heran. Die beiden hielten sich nicht im Wohnzimmer auf. Vielleicht im Schlafzimmer? dachte ich. Ans Fenster wagte ich mich nicht.«
Haskell schluchzte auf. Tab verkniff sich eine weitere Frage. Sie durften den Mann jetzt nicht unterbrechen.
»Ich betrat das Wohnzimmer, lauschte wieder. Ja, aus dem Schlafzimmer. Ich hatte mich nicht getäuscht. Meine Schritte lenkte ich zum Schreibtisch. Es - es geschah ohne mein Zutun. Ich wußte nicht, was ich tat, hörte nur die Stimmen. Der Mann sagte vulgäre Worte, und war das andere wirklich meine Frau? Sie - sie mochte das doch gar nicht. Sie - sie war doch so anständig. Der Mann und sie - das war doch unmöglich. Ich starrte in die offene Schublade. Hatte ich sie selber geöffnet? Meine Hand griff nach dem Revolver. Geladen, wie immer. Mit dem Daumen spannte ich den Hahn. Mein Blick heftete sich auf die Verbindungstür. Wie mit magischen Kräften zog sie mich an. Plötzlich, die Tür war offen, ich sah die beiden im Bett. Die Bettdecke lag am Boden. Beide schauten mich entsetzt an. - Wendy!«