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TEUFELSJÄGER 037: Roboter gegen das Böse
- von W. A. Hary: "…das kann ja gar nicht gutgehen!"
Mark Tate ist ein tausendfach Wiedergeborener. Also gibt es hier und heute mehr als nur einen direkten Nachfahr von ihm. Einen ganz besonders: Dr. Toy Fong! Weil Mark Tate zur Zeit in der jenseitigen Sphäre ORAN verschollen ist, erfuhr er von seiner besonderen Bestimmung, Mark Tate vorübergehend auf Erden zu vertreten. Das tut er im vorliegenden Roman ein letztes Mal, ehe er auf die Freunde von Mark Tate trifft - oder vielleicht auf Mark Tate persönlich? Nun, das wäre das Thema vom nächsten Band. Bleiben wir erst einmal hier - und ich sage euch: Zieht euch warm an! Obwohl es diesmal auch stellenweise was zu lachen gibt (zumindest zum Schmunzeln - je nach Humorpotential), geht es im wahrsten Sinne des Wortes BÖSE zur Sache!
Diese Serie erschien bei Kelter im Jahr 2002 in 20 Bänden und dreht sich rund um Teufelsjäger Mark Tate und seine Freunde. Seit Band 21 wird sie hier nahtlos fortgesetzt!
eBooks – sozusagen direkt von der Quelle, nämlich vom Erfinder des eBooks!
HARY-PRODUCTION.de brachte nämlich bereits im August 1986 die ersten eBooks auf den Markt – auf Diskette. Damals hat alles begonnen – ausgerechnet mit STAR GATE, der ursprünglichen Originalserie, wie es sie inzwischen auch als Hörbuchserie gibt.
Nähere Angaben zum Autor siehe Wikipedia: de.wikipedia.org/wiki/Wilfried_A._Hary
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Veröffentlichungsjahr: 2019
Diese Serie erschien bei Kelter im Jahr 2002 in 20 Bänden und dreht sich rund um Teufelsjäger Mark Tate. Seit Band 21 wird sie hier nahtlos fortgesetzt! Jeder Band (siehe Druckausgaben hier: http://www.hary.li) ist jederzeit nachbestellbar.
Roboter gegen das Böse
von W. A. Hary
Mark Tate ist ein tausendfach Wiedergeborener. Also gibt es hier und heute mehr als nur einen direkten Nachfahr von ihm. Einen ganz besonders: Dr. Toy Fong! Weil Mark Tate zur Zeit in der jenseitigen Sphäre ORAN verschollen ist, erfuhr er von seiner besonderen Bestimmung, Mark Tate vorübergehend auf Erden zu vertreten. Das tut er im vorliegenden Roman ein letztes Mal, ehe er auf die Freunde von Mark Tate trifft - oder vielleicht auf Mark Tate persönlich? Nun, das wäre das Thema vom nächsten Band. Bleiben wir erst einmal hier - und ich sage euch: Zieht euch warm an! Obwohl es diesmal auch stellenweise was zu lachen gibt (zumindest zum Schmunzeln - je nach Humorpotential), geht es im wahrsten Sinne des Wortes BÖSE zur Sache!
Euer W. A. Hary
Alleinige Urheberrechte an der Serie: Wilfried A. Hary
Copyright Realisierung und Folgekonzept aller Erscheinungsformen (einschließlich eBook, Print und Hörbuch) by www.hary-production.de
ISSN 1614-3329
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Coverhintergrund: Anistasius
Lektorat: David Geiger
Der seriöse Herr im Nadelstreifanzug las das Schild neben der Toreinfahrt: »Dr. Toy Fong - Beratungsbüro für Industrie- und Finanzfragen«.
Eigentlich nahm sich dieses Schild recht bescheiden aus, gemessen an dem Anwesen hinter der Umgrenzungsmauer. Diesem Dr. Toy Fong gehörte hier, im vornehmen Westende von London, eine recht ansehnliche Villa.
Der Herr drückte auf den Klingelknopf. Ein feines Lächeln spielte um seine Lippen.
Der Lautsprecher der Sprechanlage knackte. »Bitte, Sie wünschen?«
»Mein Name ist Miller, Erasmus Miller.«
»Sind Sie angemeldet?«
»Nein, ich brauche keine Anmeldung.«
»Sir, bedauere, aber die Bürozeit ist beendet. Wenn Sie vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt...?«
»Ist Dr. Fong anwesend?«
»Leider nicht!«
»Dann spreche ich mit Ihnen!«
Zögern. Dann ertönte der Türsummer. Erasmus Miller drückte gegen das Tor. Es sprang auf.
Die Stimme aus dem Lautsprecher: »Treten Sie bitte ein!«
Er achtete nicht darauf.
Ein schmaler Weg führte durch den Vorgarten zur Villa. Die Haustür wurde von innen geöffnet. Der Mann, der darin erschien, mochte dreißig sein. Er war geschmackvoll gekleidet und drückte die Brille auf seiner Nase zurecht.
»Mr. Miller?«
Der seriöse Herr nickte nur. Er wartete, bis ihm der Dreißigjährige Platz machte und betrat die Villa.
Toy Fongs Angestellter wirkte leicht indigniert. Er schielte nach dem schwarzen Köfferchen des Gastes.
»Äh, mein Name ist Jerry Lawton. Ich bin gewissermaßen Mr. Fongs rechte Hand. In welcher Angelegenheit kann ich Ihnen dienen?«
Mr. Miller übersah die ihm angebotene Rechte. Er blickte sich in der kleinen Empfangshalle um.
Eine Tür öffnete sich. Die junge Dame, die mit einer Akte über dem Arm heraustrat, gehörte ebenfalls zu Fongs Angestellten.
Erasmus Miller stellte sein Köfferchen auf den Besuchertisch. Er blickte zu Jerry Lawton hinüber.
»Sie brauchen nicht viel für mich zu tun, sondern nur auf mein Köfferchen aufzupassen. Hm, es befindet sich eine Bombe darin!«
»Eine - was?«
Miller blickte auf seine Armbanduhr.
»Eine Viertelstunde habt ihr Zeit. Ihr seid doch zu dritt, oder?«
Eine Antwort wartete er nicht ab. »Tut mir leid, aus dem Feierabend wird leider nichts. Natürlich weiß ich, dass Dr. Fong nicht anwesend ist. Er vernachlässigt sein Büro in letzter Zeit, treibt sich zuviel in der Welt herum. Wenn er zurückkommt, dürfte von seinem Büro nicht mehr viel übrig sein.«
Miller nahm die Hand vom Köfferchen. »Der Zeitzünder ist bereits eingestellt. Ich darf mich bis dahin empfehlen!«
Er lüftete höflich seinen Hut und strebte dem Ausgang zu.
»He, Moment!« rief Jerry Lawton verdattert.
Irene Becker, vor fünf Jahren aus Deutschland gekommen und seitdem im Dienste von Toy Fong, stockte im Schritt. Ihre geweiteten Augen gingen zwischen dem Köfferchen und Miller hin und her. Sie glaubte, leises Ticken zu hören.
Lawton griff nach dem Ärmel von Erasmus Miller. Er wollte den Mann aufhalten.
Doch seine Hand fuhr einfach durch Miller hindurch!
Vor Schreck ließ Irene Becker die Akte fallen.
Der Knall, mit dem sie am Boden aufkam, erschreckte auch Jerry.
Er knirschte mit den Zähnen, sprang Miller nach - diesmal vergaß er alle antrainierte Höflichkeit und warf sich auf Erasmus Miller. Das heißt, das war seine Absicht gewesen.
Es wurde nichts daraus!
Mr. Erasmus Miller schien aus Luft zu bestehen. Jerry glitt durch ihn hindurch und kam unsanft am Boden auf.
Unbeirrt erreichte Erasmus Miller die Haustür, tat sie auf und verschwand nach draußen.
Claudette, die Französin, hörte den Krach und kam nachsehen. Sie erblickte Jerry Lawton am Boden und Irene Becker vor am Boden zerstreut liegenden Aktenblättern. Erstaunt runzelte sie die Stirn. Die Haustür schloss sich von außen. »Was ischt passiert?« fragte sie in ihrem Akzent, den sie wohl nie verlieren würde.
Irene Becker ballte die Hände zu Fäusten und presste sie vor den Mund. Dann stierte sie auf das Köfferchen.
Ehe Claudette Brignon noch einmal fragen konnte, rannte Irene zur Haustür. Sie wollte hinaus, dachte nur noch daran, dass die Bombe hochgehen sollte. Die Haustür war nicht mehr zu öffnen! Auch durch den kräftigen, sehr sportlich aussehenden Jerry Lawton nicht!
Claudette betrachtete das Köfferchen. »Seid ihr total verrückt geworden?«
»Da ist eine Zeitbombe drin!« brüllte Jerry sie an. Er eilte zum Büro.
»Wir müssen durch das Fenster nach draußen!«
Doch auch die Tür zum Büro war hermetisch verschlossen!
Jerry Lawton versuchte es an sämtlichen Türen - auch an den oben, die durch die Freitreppe erreicht wurden. Vergeblich!
Und in der Empfangshalle war kein Fenster, sondern nur Glasbausteine!
Jetzt hörten sie es alle - das bösartige Ticken, das aus dem Köfferchen kam.
*
Der Wagen rollte langsam aus. Dr. Toy Fong überlegte, ob er ihn in die Garage fahren sollte, entschied sich dagegen.
Er atmete tief durch. Vor vier Tagen hatte er sein Zuhause verlassen. Hier waren Büro und Wohnung untergebracht. Es kam ihm vor, als wären inzwischen Jahre vergangen.
Ob seine Angestellten noch da waren?
Er wusste, dass auf sie Verlass war. Sie arbeiteten auch, wenn ihnen der Chef nicht ständig auf die Finger sah. Das war auch notwendig, denn Toy musste öfter mal eine Firma besuchen, deren Bücher in Ordnung bringen oder verwaltungs- oder finanztechnische Rationalisierungsmaßnahmen ausarbeiten.
Dr. Toy Fong war Betriebswirt und Publicrelationsmanager. In Wirtschaftswissenschaft hatte er sogar eine Doktorarbeit geschrieben. Die Arbeit wurde verlegt und befand sich in jeder Bücherei, die etwas auf sich hielt.
Dennoch zwang ihn das Schicksal in letzter Zeit, ganz andere Aufgaben wahrzunehmen. Sein Beruf hatte ihn reich und unabhängig gemacht. Erst auf dem Höhepunkt seiner beruflichen Karriere wurde ihm klar, welches Erbe man ihm in die Wiege gelegt hatte: Toy Fong war ein Magier! Immer wieder trat sein Vorfahr mit ihm in Verbindung. Toy nannte ihn schon den Ur-Fong, denn er hatte denselben Namen. Aber das war nicht alles, was er hatte erfahren müssen...
Es begann auf einem Schloss. Der Schlossherr hatte Toy engagiert, um die große Firma auf Vordermann zu bringen. Und dessen Vorfahr wiederum war der Todfeind von dem alten Toy Fong gewesen.
Ein magischer Kreis über all die Zeiträume hinweg hatte sich geschlossen. Der Kampf, damals unentschieden ausgegangen, geriet abermals auf den Höhepunkt.
Dr. Toy Fong gewann! Er war gewissermaßen das Zünglein an der Waage.
Damals, vor Jahrhunderten, war der alte Toy Fong aus seinem selbstgeschaffenen Paradies getrieben worden: Das Tal der Träume. Mittelpunkt dieses Tales, durch Magie Tausende von Jahren von der Außenwelt abgeschnitten, war der Garten der Düfte. Hier regenerierte sich der alte Toy Fong. Er war somit unsterblich.
Der Lord, der sich der Schwarzen Magie verschrieben hatte, zerstörte alles. Der Kampf begann - ein Kampf, der erst in diesem Jahrhundert sein gutes Ende genommen hatte - durch den letzten Nachfahr des damaligen Toy Fong. Und dieser war gleichzeitig... auch der Nachfahr von Mark Tate! Denn der damalige Toy Fong hatte die Tochter seines Erzfeindes, des Lords, geheiratet. Sie bekamen gemeinsam ein Kind. Die Ahnenkette bis heute entstand. Das Besondere an der Tochter des damaligen Lords jedoch war: Es handelte sich zu dieser Zeit um die Inkarnation des Geistes von Mark Tate!
So war Dr. Toy Fong heute nicht nur der direkte Nachfahr vom damaligen Toy Fong, sondern auch von Mark Tate!
Immer wenn Toy mit seinem Vorfahr in Kontakt geriet, geschah das auf magischer Ebene - im Garten der Düfte. Der Geist des ehemaligen Magiers, der jetzt zu einer Art Positivdämon gereift war, weilte in einer anderen Sphäre, wohin er einen Teil seines Paradieses gerettet hatte.
Toy Fong wusste, wenn Mark Tate wieder aus dem jenseitigen eich ORAN zurückkehrte, in das es ihn verschlagen hatte, war seine Mission, ihn auf Erden zu vertreten, beendet. Dann würde es einen neuen Herrn des Gartens der Düfte geben: IHN, Dr. Toy Fong!
Sein Ahne hatte es ihm gesagt.
Doch er hatte Zweifel in sich, denn manchmal glaubte er, niemals die einstige Größe seines Ahnen erreichen zu können, um wirklich in Würde der neue Herr des Gartens der Düfte sein zu können!
Er schüttelte den Kopf, verscheuchte die Gedanken, die ihm beim Anblick seines Hauses unwillkürlich gekommen waren. Hier fühlte er sich irgendwie fremd, seit er die neue Rolle übernommen hatte. Deshalb trug er sich mit der Absicht, eines Tages das Anwesen zu verkaufen. Vielleicht würde das sehr bald geschehen? Er musste unabhängig sein.
Ein möglicher Käufer wäre vielleicht ein ehemaliger Studienfreund, der schon mehrmals geäußert hatte, sich selbständig machen zu wollen. Er konnte Haus und Büro übernehmen.
Auch daran mochte Toy Fong nicht mehr denken. Er stieg aus und schlug den Wagenschlag zu.
Das war der Zeitpunkt, da sich die Haustür öffnete. Ein Mann trat heraus, ein Fremder.
Toy Fong runzelte die Stirn. Ein neuer Kunde?
Er blieb neben dem Wagen stehen und wartete. Der Fremde schloss pedantisch das Tor, ehe er weiterging. Dabei musste er an Toy Fong vorbei. Ihre Blicke begegneten sich. Der seriöse Herr lächelte freundlich.
»Oh, da sind Sie ja, Doc. Man erwartet Sie gar nicht. Ehrlich gesagt, ich hätte auch nicht gedacht, dass Sie ausgerechnet jetzt... Na ja, ist sowieso egal. Was getan werden musste, geschieht bereits.«
Er grüßte höflich, indem er seinen Hut kurz anlüftete.
Toy Fong runzelte die Stirn. Unwillkürlich schickte er seine magischen Fühler aus - und erschrak. Mit dem Mann stimmte etwas nicht. Ganz deutlich merkte er das.
Der Fremde war kein Mensch!
Der seriöse Herr beschleunigte seine Schritte. Er schien es eilig zu haben, Abstand zwischen sich und das Haus zu bringen.
Toy Fongs Misstrauen wuchs. Er überlegte nicht lange.
»He, warten Sie! Jetzt, wo ich schon einmal da bin, könnten wir doch...«
Der Fremde reagierte nicht. Er wurde immer schneller.
Toy Fong verließ seinen Wagen, eilte hinterher.
Seltsam, er machte größere Schritte. Dennoch verringerte sich der Abstand nicht.
Toy traten Schweißperlen auf die Stirn. Er knirschte mit den Zähnen, ballte die Hände zu Fäusten.
Zum zweiten Male schickte er seine magischen Fühler aus. Diesmal ging er weniger rücksichtsvoll vor.
Der Mann kehrte Toy den Rücken zu. Der Doktor hörte die Stimme: »Das sollten Sie aber nicht tun, Doc! Es tut weh!«
Für Toy war das nur eine Aufforderung, weiterzumachen. Er wollte den Fremden zum Stehen zwingen - den Fremden, der ihm wie ein Wesen aus einer anderen Welt erschien.
Tatsächlich, der Abstand verringerte sich!
»Bitte nicht, Doc, es tut wirklich weh!« sagte der seriöse Herr, von dem Toy Fong noch nicht wusste, dass er sich Erasmus Miller nannte und mitten in sein Haus eine Zeitbombe platziert hatte.
Er wandte Toy nicht sein Gesicht zu. Etwas hemmte seine Bewegungen. Es waren die scharfen Gedankenbefehle des magisch begabten Doktors.
»Bleiben Sie stehen!« befahl Toy.
Mr. Miller tat es. Toy holte auf.
Mr. Miller drehte sich herum.
Toy Fong erschrak zutiefst. Da war kein Gesicht, sondern nur eine weiße, milchige Fläche ohne Mund, Nase und ohne Augen!
In die Fläche kam Bewegung. Sie schien sich öffnen zu wollen.
Dann stülpte sie sich regelrecht um, wurde wieder zu einem Gesicht.
Es war das Gesicht eines Monsters. Zähnefletschend stand es da. Seine Haltung verkrümmte sich.
Toy Fong spürte die geballte Magie, die ihm das Monster entgegenschleudern wollte.
Das Monster zischte. Eine Rauchwolke puffte aus seinem Maul. Der Nadelstreifanzug verwandelte sich in grüne Schuppen.
Ein gellender Schrei. Er kam von weiter hinten.
Toy Fongs Kopf flog herum. Eine Frau. Sie blieb entsetzt stehen. Doch seltsam: sie blickte nicht in ihre Richtung!