TEUFELSJÄGER 153-154: "Schattenreich des Todes III-IV" - W. A. Hary - E-Book

TEUFELSJÄGER 153-154: "Schattenreich des Todes III-IV" E-Book

W. A. Hary

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Beschreibung

TEUFELSJÄGER 153-154: "Schattenreich des Todes III-IV" - W. A. Hary: "Die letzten beiden Folgen des Vierteilers!"   Ich habe nicht gezählt, wie vielen Schergen des Bösen ich im Laufe der Zeit das schändliche Handwerk gelegt habe. Immerhin in mindestens tausend Leben. Kein Wunder, dass die Brut des Bösen auf Rache sinnt. Aber dass ausgerechnet der Tod höchstpersönlich dazu zählen würde, habe selbst ich nicht für möglich gehalten. Bis eines Tages…     eBooks – sozusagen direkt von der Quelle, nämlich vom Erfinder des eBooks!   HARY-PRODUCTION.de brachte nämlich bereits im August 1986 die ersten eBooks auf den Markt – auf Diskette. Damals hat alles begonnen – ausgerechnet mit STAR GATE, der ursprünglichen Originalserie, wie es sie inzwischen auch als Hörbuchserie gibt.   Nähere Angaben zum Autor siehe hier: de.wikipedia.org/wiki/Wilfried_A._Hary

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W. A. Hary

TEUFELSJÄGER 153-154: „Schattenreich des Todes III-IV“

„Die letzten beiden Folgen des Vierteilers!“

Nähere Angaben zum Autor siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Wilfried_A._HaryBookRix GmbH & Co. KG80331 München

Wichtiger Hinweis

Diese Serie erschien bei Kelter im Jahr 2002 in 20 Bänden und dreht sich rund um Teufelsjäger Mark Tate. Seit Band 21 wird sie hier nahtlos fortgesetzt! Jeder Band (siehe Druckausgaben hier: http://www.hary.li ) ist jederzeit nachbestellbar.

 

TEUFELSJÄGER 153/154

 

W. A. Hary

Schattenreich des Todes III-IV

„Die letzten beiden Folgen des Vierteilers!“

 

Ich habe nicht gezählt, wie vielen Schergen des Bösen ich im Laufe der Zeit das schändliche Handwerk gelegt habe. Immerhin in mindestens tausend Leben. Kein Wunder, dass die Brut des Bösen auf Rache sinnt. Aber dass ausgerechnet der Tod höchstpersönlich dazu zählen würde, habe selbst ich nicht für möglich gehalten. Bis eines Tages…

 

Impressum

Alleinige Urheberrechte an der Serie: Wilfried A. Hary

Copyright Realisierung und Folgekonzept aller Erscheinungsformen (einschließlich eBook, Print und Hörbuch) by www.hary-production.de

ISSN 1614-3329

Copyright dieser Fassung 2016 by www.HARY-PRODUCTION.de

Canadastr. 30 * D-66482 Zweibrücken

Telefon: 06332-481150

www.HaryPro.de

eMail: [email protected]

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung jedweder Art nur mit schriftlicher Genehmigung von Hary-Production.

Titelbild: Gerhard Börnsen

Coverhintergrund: Anistasius

 

1

Lillys Mutter keuchte die Treppe herauf.

„Lil!“, rief sie. „Lil, warum hörst du mich nicht?“

Trevor Ashton war nicht mehr da. Er hatte behauptet, Freunde aufsuchen zu wollen. Trotz der nächtlichen Stunde. Lil Babs hatte ihn nicht aufhalten können.

Sie trat aus ihrem Schlafzimmer und blieb am oberen Treppenabsatz stehen.

„Da will dich jemand sprechen!“, sagte ihre Mutter.

„Mich?“, wunderte sich Lil Babs. Sie erwartete niemand. „Wer ist es?“

„Ich sagte jemand!“, keifte ihre Mutter. „Meinst du, ich kenne jeden, der hier ein und aus geht? Mit dem Betrieb abends habe ich nichts zu tun.“

„Männlich oder weiblich?“ Lil Babs blieb ruhig.

„Weiblich!“

Sie drängte sich an der Mutter vorbei und stieg hinab in das Erdgeschoß.

Die Besucherin wartete in der Bar, die wieder einmal mehr schlecht als recht besucht war. Der Keeper langweilte sich genauso wie die beiden Animierdamen, die in der Ecke saßen. Anscheinend legten die wenigen Gäste auf sie keinen Wert. Oder hatten sie keine Lust zu arbeiten?

Lilly betrachtete die Fremde. Sie hatte sie noch nie zuvor gesehen. Es war zumindest ungewöhnlich, wenn eine Frau sich in ihre Bar verirrte.

„Guten Abend!“, sagte die Fremde freundlich. Eine aufgesetzte Freundlichkeit. Lilly erkannte es an ihren Augen.

„Sie wünschen?“, fragte sie reserviert.

„Mein Name ist Doris Hopkins!“

„Der Name sagt mir nichts, tut mir leid.“

„So? Das würde mich aber wundern, Miss Babs. Mein Bruder war einmal sehr eng mit Trevor Ashton befreundet gewesen.“

Lil Babs grübelte. Da fiel bei ihr der Groschen.

Sie lachte humorlos.

„Befreundet ist gut. Sie haben sich die Zelle im Zuchthaus geteilt.“

„Es ist Ihre Sache, wie Sie es nennen wollen.“

Lil Babs spürte eine gewisse Feindseligkeit.

„Sie haben mir noch immer nicht gesagt, was Sie von mir wollen. Oder wünschen Sie Trevor zu sprechen?“

Doris Hopkins schüttelte den Kopf.

„Nein, bei Ihnen bin ich schon richtig.“

Lillys Mutter kam durch den Nebenausgang herein. Lilly schickte sie wieder hinaus und schloss die Tür hinter ihr ab.

„Na, dann schießen Sie mal los!“

„Es ist wegen Bill. Er lebt nicht mehr.“

Lillys linke Augenbraue rutschte leicht nach oben. Das war ihre einzige Reaktion.

„Herzliches Beileid!“, sagte sie trocken.

„Über so etwas macht man keine Scherze!“

„Es war auch nicht meine Absicht. Was habe ich denn mit dem Tod Ihres Bruders zu schaffen?“

„Ja, wissen Sie denn nichts von dem schrecklichen Unglück, von der Gasexplosion heute Abend?“

„Tut mir leid, ich habe heute Abend noch kein Radio gehört. Ich habe hier eine Bar zu führen. Da kommt man nicht zu so etwas.“

„Ein Maskenball bei Georg Michael. Das Gebäude ist nur noch ein Trümmerhaufen. Niemand entkam.“

„Und deshalb sind Sie hier?“

„Ja, denn da ging etwas nicht mit rechten Dingen zu. Ich befand mich vorhin in der Wohnung meines Bruders. Seit seine Frau ihn verließ, besitze ich einen Schlüssel. Trevor Ashton kam. Er wollte zu Bill.“

„Haben Sie ihm nicht aufgemacht?“

„Warum sollte ich? Nachdem er weg war, kam ich zu Ihnen.“

„Jetzt hören Sie mal gut zu, Kindchen! Ganz interessant, was Sie da von sich geben, aber ich sehe leider keinen Zusammenhang. Trevor war den ganzen Tag und den ganzen Abend bei mir. Er ist noch nicht lange weg. Offenbar weiß er genauso wenig von dem Unglück wie ich und daher weiß er auch nichts davon, dass Ihr Bruder nicht mehr lebt. Es wäre nett von Ihnen, mich einmal etwas aufzuklären. Sonst kommt der Abschied sehr schnell.“

„Trevor Ashton hat etwas mit dem Tod von Bill zu tun! Vielleicht hat er sogar die Gasexplosion verursacht.“

Lil Babs lachte schallend.

„Dazu müssten Sie wissen, Miss Hopkins, dass Trevor erst heute Morgen entlassen wurde. Und wie gesagt, er war den ganzen Tag und den ganzen Abend bei mir.“

„Ich weiß zufällig, dass ihn Bill regelmäßig in der Haft besuchte, nachdem er selber entlassen war!“

„Okay, das ist neu für mich.“

„In letzter Zeit war Bill sehr seltsam. Vor einer Woche erzählte er mir im betrunkenen Zustand eine eigenartige Geschichte.“

„Berichten Sie mehr davon! Ich möchte wieder etwas zu lachen haben.“

„Bill sagte: Der Tod ist auf unserer Seite. Trevor und ich haben ihn als Partner gewinnen wollen. Es gelang. Die Macht des Todes ist groß. Bald wird Trevor entlassen. Das ist der Auftakt zur Herrschaft des Sensenmannes.“

Lil Babs runzelte die Stirn. Sie lachte nicht.

„Ich glaube, selbst ein guter Psychiater müsste bei Ihnen schon ein Wunder vollbringen.“

Doris Hopkins fuhr ungerührt fort:

„Bill erwähnte auch Etienne Clouzot. Sie sei eine richtige Hexe, ein Unsicherheitsfaktor ersten Ranges. Sie habe ebenfalls große Macht und...“

„Das Geschwätz eines Betrunkenen!“ Lil Babs war auf einmal außer sich vor Zorn. Sie stapfte zur Eingangstür, riss sie auf. „Auf Nimmerwiedersehen, Miss Hopkins!“

Doris Hopkins ging tatsächlich.

Draußen wandte sie sich noch einmal um.

„Ich komme wieder - diesmal aber mit der Polizei!“

Lil Babs hörte nur Polizei, dachte an ihren Trevor und daran, dass durch diese Irre Trevor Ashton wieder hinter Gittern landen könnte. Das raubte ihr den letzten Rest von Beherrschung.

Wie eine Furie sprang sie Doris Hopkins an.

Das Mädchen erschrak und wandte sich zur Flucht. Sie rannte auf die Straße.

In diesem Augenblick kam ein Wagen vorbei.

Der Fahrer erkannte Doris Hopkins offenbar zu spät und vermochte nicht mehr zu bremsen. Jedenfalls raste er mit unverminderter Geschwindigkeit weiter.

Ein furchtbarer Schrei, Krachen und Bersten.

Der Fahrer floh.

Entsetzt stierte Lil Babs auf die Fahrbahn. Sie dachte gar nicht daran, sich das Kennzeichen zu merken. Sie sah nur noch die Sterbende, bei der jede Hilfe zu spät kam.

Ein Schatten schien sich auf die Unglückliche zuzubewegen - wie der Tod persönlich. Eine schwache Berührung genügte. Die Erscheinung verschwand.

2

Wilson gab dem Streifenbeamten unten Instruktionen. Der Konstabler erschrak, als er hörte, dass man einen Anschlag auf seinen obersten Boss gewagt hatte. Grimmig alarmierte er seine Kollegen.

Wilson wandte sich zum Gehen, mich im Geleit, der ich ihm nicht von der Seite wich.

Der Konstabler rief uns hinterher:

„Sir, was ist mit den anderen?“

Herold Wilson blieb stehen, drehte sich aber nicht um.

„Machen Sie sich keine Gedanken darüber!“, sagte er über die Schulter zurück.

Wir stiegen in meinen Wagen.

„Du willst ihn nicht aufklären?“, erkundigte ich mich.

„Was soll ich ihm denn sagen? Dass die Polizisten im Schattenreich der Dämonen gefangen sind, wie du mir vorhin auf der Treppe noch einmal erklärt hast, sich aber nicht in solche Monster verwandeln können, weil sie das Schattenreich nicht anerkennt?“

Ich gab ihm recht. Nein, da war es schon besser, nichts zu sagen.

Wir fuhren in Richtung Präsidium.

„Ein neuer Fall, ein neuer Täter“, murmelte Wilson vor sich hin. „Möchte wirklich wissen, wer es diesmal ist.“

Es herrschte reger Verkehr, trotz der nächtlichen Stunde.

Die Ampel weiter vorn war grün. Der rollende Verkehr bog auf die Querstraße ab. Dahinter, auf der anderen Seite der Querstraße, befand sich das Ufer der Themse.

Ich wollte es schaffen, bevor die Ampel auf Rot übersprang, und gab Gas. Der Wagen schoss vorwärts, erreichte die Abzweigung.

Ich stieg sogleich wieder in die Bremsen, weil die Geschwindigkeit zum Abbiegen viel zu hoch war.

Nichts tat sich. Die Bremsen versagten! Ich konnte treten wie ich wollte. Erfolg zeigte sich nicht. Der Wagen schoss mit unverminderter Geschwindigkeit über die Straße, auf das eiskalte Wasser der Themse zu...

Ich überwand meine Schrecksekunde und riss das Steuer herum.

Der Wagen stellte sich quer und drohte, sich seitlich zu überschlagen, aber die Reifen klebten regelrecht am Boden, bis sie den Asphalt verließen und die Erde hoch aufspritzen ließen, doch so kam mein geliebter Minicooper doch noch zum Stehen, kaum ein Handbreit vor dem Ufer.

„Das war knapp!“, keuchte Herold Wilson an meiner Seite.

„Da hat jemand an den Bremsen manipuliert!“, schimpfte ich überzeugt. „Am besten rufst du die Kollegen. Sie sollen uns abholen. Und nicht nur uns, sondern auch mein Auto. Es muss in die Werkstatt.“

Per Telefon setzte sich Wilson aber erst einmal mit dem Polizisten in Verbindung, der vor dem Haus von Hendersons Wohnung wachte.

„Haben Sie jemanden am Wagen von Mark Tate herumfummeln sehen?“, bellte er.

„Natürlich nicht, Sir! Was ist denn passiert?“

„Eben versagten die Bremsen seines Autos. Beinahe wären wir in der Themse gelandet!“

„Aber, Sir! Es - es ist unmöglich. Ich habe wirklich niemanden... Auf mein Ehrenwort, Sir!“

„In Ordnung, Konstabler! Lassen Sie uns abholen!“ Er gab die genaue Positionsbeschreibung durch. „Und vergessen Sie nicht, dass auch der Wagen meines Freundes abgeschleppt werden muss, erst einmal in unsere eigene Werkstatt, damit die alles überprüfen können.“

Ich hörte in diesem Moment ein grollendes Lachen, das über die Themse zu uns her drang, langsam verwehte und so klang, als würde es aus einem tiefen Grab kommen.

Wilson und ich sahen uns an, beide kreidebleich. Im Nachhinein zitterten noch meine Knie.

„Das war möglicherweise nur eine Warnung!“, sagte der Polizeipräsident. „Ich nehme an, dass unser Gegner noch ganz andere Möglichkeiten besitzt, uns zu beseitigen.“

„Und warum setzt er sie nicht ein?“

„Dazu muss wohl erst die Zeit reif sein. Der leibhaftige Tod liebt die Inszenierung und vor allem den Aufwand. Aber er hat große Macht. Oder hat auch die ihre Grenzen und das ist der Grund?“

Es klang ziemlich orakelhaft.

Und ich war so weit entfernt von einem möglichen Verdacht gegen ihn, wie es weiter gar nicht mehr gehen konnte. Und genau das war auch der Grund, wieso ich schier an all diesen Rätseln verzweifelte, die sich mir offenbarten. Wann immer ich glaubte, der Lösung näher zu kommen, geschah irgendetwas, das mich prompt eines Besseren belehrte.

Es war aussichtslos, und das, obwohl ich längst ahnte, dass das Ganze letztlich auf eines hinauslaufen würde: Auf meine Vernichtung.

Irgendwo begann ich auch zu begreifen, wieso der leibhaftige Tod ein solch starkes Interesse an mir hatte. Nicht nur, weil ich so vielen seiner dämonischen Brüdern und Schwestern das Handwerk gelegt hatte, sondern vor allem wohl, weil ich ein Seelenwanderer war. Denn als solcher hatte er keinerlei Macht über mich. Normalerweise. Weil mein Tod niemals endgültig sein konnte.

Oder hatte er tatsächlich einen Weg gefunden, dies auszuhebeln?