TEUFELSJÄGER 167-168: Die Welt des Bösen - W. A. Hary - E-Book

TEUFELSJÄGER 167-168: Die Welt des Bösen E-Book

W. A. Hary

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Beschreibung

TEUFELSJÄGER 167-168: Die Welt des Bösen - A. Hary:"Verschollen zwischen den Welten – auf dem Weg zum Nirgendwo!"   Die Erde erbebte. Etwas näherte sich aus der Finsternis, glitt auf unbeholfenen Riesenklauen auf uns zu. Das Grauen! Der grausame, qualvolle Tod! Der Bote der tiefsten Hölle! Ich dachte unwillkürlich an die verstümmelte Leiche von Xavier Norfolk. May Harris indessen sah nichts von dem, was hier stattfand, aber sie ahnte es zumindest. "Mark!" Es klang verzweifelt. Und dann hörte sie nur noch einen weiteren markerschütternden Schrei!     Wichtiger Hinweis: Diese Serie erschien bei Kelter im Jahr 2002 in 20 Bänden und dreht sich rund um Teufelsjäger Mark Tate. Seit Band 21 wird sie hier nahtlos fortgesetzt!   Coverhintergrund: Anistasius, Titelbild: Finisia Moschiano, Cover- und Buchgestaltung, Kunstfabrik-2013, kunstfabrik2013.webnode.com/   Nähere Angaben zum Autor siehe hier: de.wikipedia.org/wiki/Wilfried_A._Hary   eBooks – sozusagen direkt von der Quelle, nämlich vom Erfinder des eBooks!   HARY-PRODUCTION.de brachte nämlich bereits im August 1986 die ersten eBooks auf den Markt – auf Diskette. Damals hat alles begonnen – ausgerechnet mit STAR GATE, der ursprünglichen Originalserie, wie es sie inzwischen auch als Hörbuchserie gibt.

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W. A. Hary

TEUFELSJÄGER 167-168: Die Welt des Bösen

„Verschollen zwischen den Welten – auf dem Weg zum Nirgendwo!“

Nähere Angaben zum Autor siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Wilfried_A._HaryBookRix GmbH & Co. KG80331 München

Wichtiger Hinweis

Diese Serie erschien bei Kelter im Jahr 2002 in 20 Bänden und dreht sich rund um Teufelsjäger Mark Tate. Seit Band 21 wird sie hier nahtlos fortgesetzt! Jeder Band (siehe Druckausgaben hier: http://www.hary.li ) ist jederzeit nachbestellbar.

 

TEUFELSJÄGER 167/168

 

W. A. Hary

Die Welt des Bösen

„Verschollen zwischen den Welten – auf dem Weg zum Nirgendwo!“

 

Die Erde erbebte. Etwas näherte sich aus der Finsternis, glitt auf unbeholfenen Riesenklauen auf uns zu.

Das Grauen!

Der grausame, qualvolle Tod!

Der Bote der tiefsten Hölle!

Ich dachte unwillkürlich an die verstümmelte Leiche von Xavier Norfolk.

May Harris indessen sah nichts von dem, was hier stattfand, aber sie ahnte es zumindest.

„Mark!“ Es klang verzweifelt.

Und dann hörte sie nur noch einen weiteren markerschütternden Schrei!

 

Impressum

Alleinige Urheberrechte an der Serie: Wilfried A. Hary

Copyright Realisierung und Folgekonzept aller Erscheinungsformen (einschließlich eBook, Print und Hörbuch) by www.hary-production.de

ISSN 1614-3329

Copyright dieser Fassung 2017 by www.HARY-PRODUCTION.de

Canadastr. 30 * D-66482 Zweibrücken

Telefon: 06332-481150

www.HaryPro.de

eMail: [email protected]

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung jedweder Art nur mit schriftlicher Genehmigung von Hary-Production.

 

Titelbild: Finisia Moschiano

Cover- und Buchgestaltung

Kunstfabrik-2013

http://kunstfabrik2013.webnode.com/

 

Coverhintergrund: Anistasius

 

1

Fred Stein, genannt THE GIANT, hatte so geschrien.

Ich blieb unwillkürlich stehen, als wäre ich gegen eine Wand gerannt. Nicht nur im Bewusstsein der Tatsache, dass die Flucht sowieso nicht mehr gelingen konnte, weil ich bei allem Bemühen der rettenden Tür einfach nicht mehr näher kam, sondern in Sorge um meinen Mitkämpfer.

„Stein!“, rief ich eindringlich.

Der Ire hatte sich dicht hinter mir befunden und war jetzt nicht mehr da. Ich hörte noch nicht einmal mehr seinen keuchenden Atem.

„Stein, um Gottes Willen!“

Und dann, inzwischen für mich völlig unerwartet, wenn ich ehrlich sein wollte, weil ich eigentlich bereits das Schlimmste annahm, ganz schwach die Antwort:

„Es — es hat mich erwischt. Es — es tut so weh!“

„Beten Sie, Stein!“

Das war durchaus wörtlich gemeint, und der Ire fasste es auch so auf. Lauthals zitierte er, was er gewiss schon lange nicht mehr in den Mund genommen hatte:

„Vater unser...“ Immer wieder stöhnte er zwischendurch.

Das urweltliche Brüllen war ganz nah — so nah, dass es mich im nächsten Moment von den Beinen riss.

Ich kam schwer auf dem rissigen Untergrund auf. Der fühlte sich an wie nackter Felsen.

Die rettende Tür war nur noch so groß wie eine Zigarettenschachtel. Und jetzt war die Reihe an mir, aufzustöhnen. Ich hörte zwar May rufen, hatte aber noch immer keine Gelegenheit zu antworten.

„Stein, beten!“, mahnte ich.

Fred Stein, genannt THE GIANT, tat es indessen voller Inbrunst, wohl das erste Mal seit seiner fernen Kindheit, wie mir schien, aber durchaus erfolgreich, denn das unsichtbare Monster kümmerte sich nicht weiter um ihn.

Ich hatte nicht wirklich die Gewissheit, ob dies nur daran lag, dass er lauthals betete. Vielleicht lag es ja auch daran, dass dieses Ungeheuer es von vornherein gar nicht auf ihn abgesehen hatte? Zumindest nicht in erster Linie?

Auf wen denn sonst, wenn nicht auf ihn?

Logische Antwort: Natürlich auf mich!

Ein riesiger Schatten schob sich zwischen mich und die rettende Tür, die nun endgültig in unerreichbare Ferne gerückt zu sein schien.

„Mensch, Stein, begreifen Sie? Wir sind noch nicht an der Reihe! Xavier Norfolk musste sterben. So trifft es einen nach dem anderen. Der Anschlag auf Till geschah vor rund einer Stunde. Jede Stunde ein Toter. Das sind acht Stunden für uns alle.

„Aber Till lebt!“, widersprach der Bärtige und hörte auf zu beten. „Und Sie sollten bereits zweimal sterben, wenn ich das richtig verstanden habe. Und auch Sie leben noch!“

„Mann, lernen Sie denn nie aus? Wieso beten Sie nicht? Immer von vorn, immer von vorn! Bis Sie keine Luft mehr haben oder bis wir die Schweinerei hinter uns haben!“

Auf seine Schlussfolgerungen ging ich lieber nicht ein. Zumal ich ihm in keiner Weise widersprechen konnte. Und ob ihm das Beten überhaupt etwas nutzte, wusste ich ja wie gesagt auch nicht mit Bestimmtheit zu behaupten. Immerhin war es besser, als stumm auf den Tod zu warten, nicht wahr?

Und auch ich hatte eine Gelegenheit, mich von der tödlichen Bedrohung selber abzulenken, indem ich mich mehr um ihn sorgte als um mich.

Zumindest bis der mächtige Schatten sich tief zu mir herab beugte.

Fauliger Atem streifte mein Gesicht und ließ in mir Übelkeit aufkeimen. Ich machte eine unwillkürliche Abwehrbewegung mit den Händen. Die war ungefähr so lächerlich wie die Abwehrbewegung kurz bevor man von einem Lastwagen überrollt wurde.

Und genauso fühlte ich mich auch, als das Monster sich auf mich warf und mit mehreren Klauen gleichzeitig begann, mich bei lebendigem Leib zu zerfleischen.

Der grausame Schmerz lähmte mich, und ich konnte nur noch kurz schreien, aber nicht viel lauter als ein heiseres Krächzen.

Dann war die Finsternis auch in mir – die Finsternis und das Nichts.

*

Ich erwachte blinzelnd und stierte in die Dunkelheit.

Ein Keuchen und Stöhnen, aber nicht von mir.

„Stein?“, fragte ich aufs Geratewohl.

„Mark? Sie? Aber – aber das ist doch nicht möglich!“

„Was haben Sie denn mitbekommen?“

„Ich – ich bin mir nicht sicher, ob ich das wirklich selber wissen will!“, stöhnte er.

Aha, dachte ich indessen: Diesmal wurde zwar wieder mein Tod ungeschehen gemacht, aber anscheinend nicht sein Gedächtnis gelöscht. Mal was Neues…

Ach ja: Und das Monster hat sich irgendwie in Nichts aufgelöst. Es ist jedenfalls nicht mehr da. Als hätte es den Angriff nie gegeben, obwohl die nach wie vor schlimmen Verletzungen Steins eindeutig etwas anderes beweisen.

Ja, auch das war seltsam. Nicht so wie beispielweise bei Till. Was machte diese Situation so anders? Der Gegner, der hinter alledem stand? Hatte er irgendwie… seine Strategie korrigiert?

„Und wie geht es Ihnen?“

„Wo – wo ist das Monster?“

„Es gibt kein Monster, und die Tür ist jetzt wieder erreichbar. Stein, sehen Sie nur!“

Er sah es, genauso wie ich.

Endlich fand ich den Verletzten, indem ich mich an seinem Keuchen orientierte.

„Wo hat es Sie erwischt?“

Ein plötzliches Brüllen dröhnte in meinen Ohren. Ein Schwall von faulig riechender Luft ging über uns hinweg.

Es war nicht dasselbe Monster. Ich wusste es einfach, obwohl ich nicht zu sagen vermochte, woher ich das wusste. Und dieses neue Monster drohte nur und machte nicht wirklich Anstalten, sich auf uns zu stürzen. Weder auf Stein noch auf mich.

Stein stammelte indessen:

„He, ich - ich bin ja wieder völlig in Ordnung. Wie ist das möglich? Keinerlei Verletzungen mehr. Aber es hat dermaßen weh getan…“

Ich packte ihn an der Schulter und half ihm aufzustehen.

Er zitterte wie Espenlaub und hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten. Eben nicht etwa auf Grund irgendwelcher Verletzungen, sondern aus schierer Todesangst.

Das Monster brüllte wie zur Bestätigung und schickte uns erneut seinen fauligen Atem.

„Der tut uns nichts. Er weiß, dass es nichts nutzt, mich vernichten zu wollen. Jedes Monster, das dies versucht, wird umgekehrt selber vernichtet!“

„Aha?“, keuchte Stein. „Wer, um alles in der Welt, sind Sie überhaupt? Mark? Was für ein Mark? Wie heißen Sie sonst noch? Sind Sie denn so etwas wie ein Unsterblicher?“

Ich lachte humorlos.

„Zu viele Fragen, auf die ich nicht antworten kann, Stein. Kommen Sie, machen wir lieber, dass wir endlich von hier wieder weg kommen.“

„In diese Gaststube? Um darauf zu warten, wen es als nächstes trifft? Wenn nicht Sie, weil das anscheinend sowieso nicht geht, wen sonst?“

„Übertreiben Sie mal nicht, Stein. Bisher hat es eigentlich nur einen einzigen Toten gegeben.“

„Als könnte mich das beruhigen. Nur einen einzigen Toten? Das ist immerhin einer zu viel, wenn Sie mich fragen.“

„Und wenn es dabei bleiben soll, dann kommen Sie jetzt und lassen Sie mich nicht andauernd darum betteln!“

Er gehorchte endlich und schüttelte sogar meine Hilfe ab.

„Lassen Sie mal, es geht schon. Ich sehe ja das Ziel. Gehen wir einfach darauf zu.“

„Mark?“, hörte ich die besorgte Stimme von May.

„Ja, ich bin es, gemeinsam mit Stein. Es war mal wieder eine Falle. Allerdings wieder für mich.“

„Und was ist passiert?“

„Die Falle ist zugschnappt, ein ziemlich grobschlächtiges Monster hat mich zerpflückt. Aber nicht auf Dauer, wie du hörst.“

May schöpfte tief Atem und ließ die Luft pfeifend entweichen. Ich hörte es so deutlich, als würde sie direkt vor mir stehen.

Und das tat sie auch, wie ich plötzlich bemerkte. Sie stand unmittelbar vor mir und war gleichzeitig noch meterweit entfernt. Ein Widerspruch in sich.

Wir zögerten unwillkürlich.

Und dann riss eine brachiale Gewalt Stein weg von meiner Seite. Es dauerte nur einen Lidschlag lang, da hörte ich seine Schmerzensschreie hinter mir.

Ich fuhr herum und rannte hin, trotz der tödlichen Gefahr. Hatte ich mich denn dermaßen verkalkuliert? Ich war fest überzeugt gewesen, das neue Monster würde uns nicht gefährlich werden.

Und jetzt?

Aber immerhin hatte ich nun schon mehrfach überlebt. Warum also sollte ich überhaupt noch Angst empfinden?

Ich spürte sie trotzdem. Dabei brauchte ich nur an die unvorstellbaren Schmerzen zu denken, die mich jedes Mal heimgesucht hatten, bei jedem einzelnen Tod, den ich genauso intensiv empfunden hatte wie wenn er wirklich für die Ewigkeit gewesen wäre.

Doch das Monster war für mich nicht gefährlich. Diesmal zumindest nicht. Das zeigte sich allein dadurch, dass es von Stein abließ, als ich zu nah kam. Ich konnte es tatsächlich von ihm vertreiben!

Es verharrte mit einem wütenden Schnauben einige Schritte abseits in der undurchdringlichen Finsternis.

Fred Stein, genannt THE GIANT, lag zu meinen Füßen. Ich beugte mich hinab und ertastete ihn.

Er rollte sich daraufhin lauthals betend auf den Bauch.

Als hätte das Beten in diesem Bereich der Sphäre auch wirklich nur das Geringste genutzt. Mir wurde jetzt selber klar, wie unsinnig es war, dies anzunehmen.

Meine Hände fuhren über seinen Rücken. Die Kleidung war an dieser Stelle aufgeschlitzt. Warm und klebrig sickerte es über meine Finger.

Blut!

Eindeutig!

Die neuerliche Wunde war furchtbar. Ein Wunder, dass er überhaupt noch lebte. Stein musste wahnsinnige Schmerzen haben. Aber er betete. Ein Mann mit normaler Konstitution wäre gewiss nicht mehr am Leben gewesen.

„Na, ist ja gar nicht mal so schlimm!“, log ich indessen, wobei es mich eiskalt überlief. „Auf mit Ihnen, ich helfe!“

Stein versuchte es tatsächlich.

Ich meinerseits versuchte dabei, ihm wie versprochen zu helfen und hatte dabei den Eindruck, dass der Ire mindestens drei Zentner wog. Natürlich war der Mann nicht ganz so schwer, aber in seinem Zustand fühlte es sich halt so an.

„Und jetzt vorwärts!“, befahl ich, als ich ihn endlich auf den Beinen hatte.

Schwer stützte er sich auf mich. Ich konnte behaupten, nicht gerade ein Schwächling zu sein, aber der Mann machte mir trotzdem arg zu schaffen. Dabei blieb es fraglich, ob ich es überhaupt fertig bringen konnte, ihn lebend zurück zu bringen in diese Schankstube.

Wir taumelten mehr als dass wir auf das helle Viereck der geöffneten Tür zugingen.

Stein betete. Zumindest bemühte er sich. Aber es war inzwischen nicht viel mehr als ein ersterbendes Gurgeln, wobei er jede Menge Blut ausspuckte. Ich hätte nicht sehen wollen, wie ich selber inzwischen aussah, so voller Blut, wahrscheinlich von Kopf bis Fuß besudelt.

Aber wir mussten weiter, koste es, was es wolle. Und beinahe fiel ich auch noch in das Gebet ein. Im letzten Moment erinnerte ich mich daran, dass es sowieso sinnlos war.

Ich lauschte vielmehr auf den Verfolger.

Und es gab ihn! Er schlich hinterher, darauf lauernd, mir Stein wieder wegzureißen. Irgendwie wurde er nur von der Tatsache abgehalten, dass ich Stein fest gepackt hielt, um ihn trotz seiner lebensgefährlichen Verletzung doch noch in Sicherheit bringen zu können.

Ich wandte nur kurz den Kopf und brüllte dem Monster zu:

„Hau endlich ab! Du hast sowieso keine Chance gegen mich!“

Das klang ziemlich hochtrabend. Umso mehr verwunderte es mich allerdings, dass sich dadurch tatsächlich der Abstand vergrößerte, in dem das Monster uns folgte.

Viel zu langsam näherten wir uns inzwischen weiter dieser verdammten Tür. Narrte uns der alles bestimmende Gegner extra, indem er uns immer wieder vorgaukelte, das Ziel beinahe erreicht zu haben, nur um uns dann entdecken zu lassen, dass dies nur ein Trugschluss gewesen war?

Und May wartete tapfer, nach wie vor. Ich konnte nur ahnen, was sie alles leisten musste, um zu verhindern, dass die Tür nicht nur wieder zu schwang, sondern ganz einfach wieder verschwand.

Ich dachte ganz intensiv an sie.