Und wieder in der Gewalt der Bestie - T. M. Wulf - kostenlos E-Book

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T. M. Wulf

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Beschreibung

Ihre Schönheit bringt Sarah Ritter schon als Kind immer wieder in Schwierigkeiten. Mit achtzehn Jahren verlässt sie das Waisenhaus auf dem Land und zieht nach Berlin. Sie fängt nach ihrem Abitur ein Volontariat beim Berliner Nachrichtenkurier an und dort gerät sie in die Schusslinie des Besitzers Frank Benninger. Nach fast einem Jahr als Volontärin bringt er sie in seine Gewalt. Kann der Interpol-Agent David Connelly die junge hübsche Frau aus den Fängen der Bestie befreien oder verliert er auch seine Liebste, wie einst seine Partnerin Iris Ganser, an seinen verhassten Feind? Die Autorin T. M. Wulf entführt den Leser mit dieser Geschichte wieder einmal in ihre spannende "Welt der Thriller" um David Connelly, Sarah Ritter, Richard Stanton und Tom Bauer.

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T. M. Wulf

Und wieder in der Gewalt der Bestie

Eine Geschichte aus T. M. Wulfs Welt der Thriller um David Connelly, Sarah Ritter, Richard Stanton und Tom Bauer

Für David Tennant, Peter Davison, Tom Wlaschiha und Peter Capaldi.BookRix GmbH & Co. KG80331 München

1. Ein neues Leben

Am 1. August 2001 hatte Sarah Ritter nicht nur ihren zwanzigsten Geburtstag, sondern auch ihren ersten Tag in ihrem neuen Leben. Walter Petersen führte Sarah in sein Büro. Als erstes registrierte sie die riesigen Panoramafenster mit Sicht auf Berlin, davor stand ein eleganter Schreibtisch mit dem neuesten Computer-Modell. Staunend schaute sie sich um. Sie konnte es immer noch nicht fassen, hatte sie doch tatsächlich diesen begehrten Job bekommen. Sie war gerade erst mit der Schule fertig und durfte schon bei der zwar nicht größten, jedoch angesagtesten Zeitung der Stadt anfangen. Natürlich, es war ein kleiner Job, Mädchen für alles, nichts Aufregendes, aber es war ein Anfang und das beim „Berliner Nachrichtenkurier“. Ein Schritt näher an ihrem großen Traum, Journalistin zu werden.

Petersen erklärte ihr frei heraus: »Jedes Jahr stellt der Kurier talentierte junge Männer und Frauen für ein Volontariat, das zwölf Monate dauert, ein. Die Kandidaten müssen willens sein, für den Job des Journalisten, oder wie in Ihrem Fall Journalistin, hart zu arbeiten und von unten anzufangen. Sie hatten diesmal das große Glück, also nutzen Sie diese Gelegenheit gut, Sarah!«

Er schaute sie mit seinen erfahrenen Augen an, die hinter seinen runden Brillengläsern lebhaft hervorlugten und fuhr fort: »Ich möchte Ihnen nichts vormachen, es ist vielleicht nicht das, was sie sich von einem Zeitungsjob erträumen, denn Ihre Aufgaben werden für den Anfang nichts großartiges sein. Wir erwarten, dass Sie erstens jeden Morgen den Kaffee kochen. Sie können doch Kaffee kochen? Ja? Gut! Zweitens: Sie nehmen die Bestellungen zum Mittag auf und geben sie unten im Fast Food Laden ab. Dort gibt es Sandwiches und viele andere Dinge, gesunde und ungesunde, aber das werden Sie noch herausfinden. Drittens: Es gibt eine Menge Sachen abzutippen. Sie haben den Job bekommen, weil Sie einen Schreibmaschinenkurs in der Schule belegt und außerdem einen Computerkurs abgeschlossen haben. Sie müssen wissen, bei uns läuft alles, wirklich alles, über diese Teufelsdinger. Und ungeachtet dessen, dass ich einen schönen neuen bei mir auf dem Schreibtisch stehen habe, hasse ich diese Dinger. Vielleicht könnten Sie mir sogar ab und an mal helfen. Was Sie sonst noch wissen müssen, bekommen Sie sehr schnell mit. Wenn Sie irgendwelche Fragen haben, dann fragen Sie bitte immer und zu jeder Zeit, denn das ist schließlich der Job von uns Journalisten, stimmt’s?« Walter Petersen lächelte sie warm an.

Die nicht sehr erbaulichen Worte ihres Chefs konnten sie nicht abschrecken. Sarah war überzeugt, dass sie hier richtig war, hier konnte sie etwas werden.

Plötzlich öffnete sich die Tür, ein attraktiver Mann um die 1 Meter 80 betrat Petersens Büro. Der maßgeschneiderte Anzug saß perfekt und betonte seine gute Figur. Elegant kam er auf Sarah zu. Mit seinen erst vierzig Jahren strahlte er eine natürliche Autorität aus, die jeden beeindruckte und schon gar eine junge Frau wie Sarah. Die Tatsache, dass er nicht anklopfte, sprach von einer gewissen Arroganz. Er machte den Eindruck, immer genau das zu bekommen, was er haben wollte.

»Hr. Benninger! Was für eine freudige Überraschung.« Petersen ging seinem Chef entgegen, schüttelte ihm herzlich die Hand und drehte sich dann zu Sarah um, um ihr den Besitzer vom Kurier vorzustellen. Sarah war sehr überrascht. Gleich am Morgen war es das erste, das die Angestellten der Zeitung ihr erzählt hatten: der große Meister ließ sich fast nie im Büro blicken. Und nun stand er vor ihr.

Vor Verlegenheit bekam sie kein Wort heraus, sie starrte ihn nur mit großen Augen an. Als ihr das bewusst wurde, schaute sie zu Boden und bekam einen hochroten Kopf. Das machte sie noch bezaubernder in ihrer Unschuld.

Frank war fasziniert von diesem Gesicht. Seine kühlen graublauen Augen tasteten ihren zarten Körper ab. Sarah schaute unter langen Wimpern hervor von unten zu ihm auf. Sie trat von einem Bein auf das andere, als sie sich seiner Blicke bewusst wurde.

Plötzlich fühlte sie sich sehr unwohl in seiner Gegenwart. Natürlich ließ sie sich mit ihren erst zwanzig Jahren von seinem Aussehen beeindrucken. Aber er hatte auch etwas Unheimliches an sich, das ihr einen unangenehmen Schauer über den Rücken trieb. Für einen kurzen Moment fühlte sie Entsetzen in sich aufsteigen, als sie seine Blicke spürte. Wenn Männer sie auf diese Weise anschauten, hatte ihr das noch nie etwas Gutes eingebracht. Die junge hübsche Frau hob ihren Kopf und sah ihn jetzt direkt an. Frank hatte sich wieder absolut unter Kontrolle. Warm lächelte er sie an, ganz der charmante Junggeselle, für den ihn alle hielten. Das grausige Gefühl des Entsetzens verflog so schnell, wie es gekommen war.

»Walter, sie haben mir gar nicht erzählt, wie hübsch unsere neue Mitarbeiterin ist. Sie wollen sie wohl ganz für sich allein!«

Erstaunt schaute Petersen seinen Chef an. Nicht Walter hatte Sarah ausgesucht, sondern Benninger selbst war es gewesen. Also wusste dieser genau, wie Sarah Ritter aussah. Nach drei Jahren mit männlichen Kandidaten war seine Wahl wieder auf eine Frau gefallen. Die Mitarbeiter hatten sich über die Auswahl gewundert, waren sie doch der Meinung, die Sache mit Iris würde ihn zurückhalten. Die Kandidaten in den letzten Jahren hatte allesamt Walter ausgesucht, und sein Chef hatte keinerlei Interesse daran gezeigt. Er hatte von Benninger nur eine Vorgabe bekommen, sie mussten männlich sein. Doch diesmal hatte der Chef wieder die Entscheidung getroffen.

Walter erinnerte sich an den Tag, als er in sein Büro kam, und Frank an seinem Schreibtisch stehend vorfand mit Sarahs Bewerbung in der Hand.

»Oh Walter, gut dass Sie kommen, ich habe mir einmal die Bewerbungen angeschaut und eine geeignete Person für Sie herausgesucht.«

Mehr bedarf es nicht von seinem Chef, also stellte er Sarah ein. Ihm war ein Stein vom Herzen gefallen, als sich die Bewerberin als durchaus geeignet herausstellte.

 

Was Petersen aber nicht wusste, Frank hatte das Bild Sarahs gesehen und alle Vorsätze, einen Mann einstellen zu wollen, waren verflogen. Aufgefallen war sie ihm bereits ein paar Monate zuvor, als er die Fotos von der Überwachung David Connellys bekommen hatte. Seit Iris Gansers Tod ließ er den Agenten scharf beobachten. Neuerdings waren öfters drei junge Frauen in seiner Begleitung anzutreffen. Die beiden Schwestern hatten ihn nicht so sehr interessiert wie die dritte, rothaarige Frau. Das Verhältnis Connellys zu den Frauen war Frank noch nicht richtig klar, aber das würde er noch in Erfahrung bringen. Was für ihn auf jeden Fall glasklar war: Er wollte Sarah Ritter, und sie würde er auch bekommen. Das Schicksal spielte sie ihm mit ihrer Bewerbung beim Kurier in die Hände.

Auch wenn es da noch eine Sache gab, die ihm nicht so sehr behagte. Dennoch, er musste sie einfach haben. Lange genug hatte er sich von dem Anzugträger einschüchtern lassen. Aber jetzt war Schluss damit. Es reizte ihn nicht nur ungemein, dass sie aus Connellys Umfeld kam, sie war dazu auch noch eine wahre Schönheit. Nicht ganz vergessen war die unangenehme Begegnung mit dem Mann im Anzug, die er vor über drei Jahren hatte. Er schäumte immer noch vor Wut, wenn er daran zurückdachte.

 

Lautlos wie ein Schatten trat der 1 Meter 90 Hüne auf Benninger zu. Trotz seiner Größe bewegte er sich geschmeidig wie eine Raubkatze. Die teure Alarmanlage und sein gutausgebildeter Bodyguard nützten Benninger in diesem Moment nicht das Geringste. Den Schlag auf den Hinterkopf hatte er absolut nicht kommen sehen, da war er auch schon an einen Sessel gefesselt, mit pochenden Kopfschmerzen aufgewacht. Verschwommen erkannte er den verhassten Mann, den er schon bei verschiedenen Gelegenheiten getroffen hatte.