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Wann ist ein Mann ein Mann? Was heißt es, Vater zu sein? Streng oder vergebend, weich oder autoritär, gnädig oder fordernd. Das Verhalten des Vaters prägt Menschen ihr Leben lang. Die biblischen Vatergeschichten sind erstaunlich aktuell: keine "Heile Welt"-Familien, sondern Erzählungen von gelingenden und scheiternden Vater-Rollen. Wichtige Impulse für Väter (und Kinder) heute, wenn es darum geht, die eigene Rolle und Identität zu finden.
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Seitenzahl: 189
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Uwe Birnstein
Väter in der Bibel
20 Porträts für unsere Zeit
Impressum
Titel der Originalausgabe: Väter in der Bibel
20 Porträts für unsere Zeit
© Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2013
© Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2013
Alle Rechte vorbehalten
www.herder.de
Bibelzitate und Schreibweisen biblischer Eigennamen folgen der Lutherbibel, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung
© 1999 Deutsche Bibelanstalt Stuttgart
Redaktionelle Mitarbeit: Sonja Poppe
Umschlaggestaltung: Verlag Herder
Umschlagmotiv: © Viktor Kuryan – Fotolia
E-Book-Konvertierung: Integra Software Services Pvt. Ltd, Indien
ISBN (E-Book): 978-3-451-34599-9
ISBN (Buch): 978-3-451-30657-0
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Adam
Vaterschaft jenseits von Eden
Noah
Der Retter erliegt dem Alkohol
Abraham
Ein Patriarch übt Patchwork
Isaak
Der Segen des Vaters
Jakob
Geschwisterneid und Vaterliebe
Josef, Sohn des Jakob
Väter und Großväter
Juda und Lot
Familiäre Gewalt
Jeftah
Ist Glaube mehr wert als das Leben?
Saul
Mittel gegen Depressionen
David
Ein Held beweint den toten Sohn
Salomo
Väterliche Weisheit
Tobias
Lieben heißt Loslassen
Hiob
Der leidende Vater
Hosea
Kinder als Zeichen
Zacharias
Die Wonnen später Vaterschaft
Josef aus Nazareth
Ungewisse Vaterschaft
Zebedäus
Wenn die Kinder gläubig werden
Jairus
Hoffnung für die Tochter
Herodes
Ein Stiefvater unter Druck
Vater des verlorenen Sohnes
Sehnsucht nach offenen Armen
Lese-Tipps
Bibelstellenverzeichnis
Personenverzeichnis
Zum Autor
Meinem Vater
Ist die Bibel ein guter Ratgeber für Väter?
Eigentlich nicht. Als Erziehungsmittel empfiehlt die Bibel Schläge. Und die meisten biblischen Väter lebten in Beziehungen, die wir heute als moralisch verwerflich betrachten würden, hatten mehrere Frauen und dachten weder an Treue noch an Ehe. Nein, zum Vorbild taugen nur wenige der biblischen Väter.
Warum also sollte ein Buch über die Väter in der Bibel lesenswert, ja sogar wichtig für heutige Väter sein? Einen äußeren Grund gibt es: Das Buch Margot Käßmanns über die „Mütter der Bibel“ verlangte nach einem männlichen Pendant. Viele Frauen wie Männer fragten die Autorin, ob sie nicht auch ein Buch über die Väter der Bibel schreiben wolle. Sie lehnte ab mit einem konsequenten Argument: Das könne nur ein Mann schreiben. Gerne will ich diese Herausforderung annehmen
Der andere Grund: Über mehrere tausend Jahre Abstand hinweg und trotz der völlig anderen Lebensumstände zur damaligen Zeit spiegeln die Gestalten der Bibel zeitlose Befindlichkeiten. Viele der Ängste und Nöte, Sehnsüchte und Träume, die die Väter der Bibel hatten, teilen sie mit den Vätern von heute. Auch die biblischen Väter fragten sich: „Wie kann ich in meiner Vaterrolle Gottes Ansprüchen genügen?“ Wer nicht in religiöser Tradition aufgewachsen ist, wird diese Frage heute vielleicht anders formulieren, weniger spirituell, aber nicht minder tiefsinnig: „Wie kann ich ein erfülltes Vater-Leben führen? Wie werde ich meinen eigenen Ansprüchen und den Erwartungen meiner Kinder gerecht? Wo finde ich inmitten einer oft bedrohlichen Umwelt Seelenfrieden?“
Geht man dieser Frage nach, findet man in den Lebensgeschichten der biblischen Väter verblüffend lebensnahe Schilderungen von allem, was das Vatersein auch heute noch ausmacht. Da geht es um den Umgang mit Macht und Schuld, Gewalt und Gefühl. Um die Erfahrung gelingenden Lebens und des Scheiterns. Da geht es um Kinder, die die Abwesenheit ihrer Väter ertragen müssen, und um Väter, die das Erwachsenwerden ihrer Söhne und Töchter nicht wahrhaben wollen. Das Maß körperlicher Züchtigung in der Erziehung ist ein Thema, ebenso Inzest. Da gibt es tragische Niederlagen sich selbst überfordernder Väter, und da gibt es Väter, deren Weisheit so groß und zeitlos scheint, dass der „garstige Graben“ zwischen damals und heute wie zugeschüttet wirkt. Die biblischen Väter wollten beschützen und trösten, stark und fromm, gute Liebhaber und wilde Helden sein. Manche reiten wie Lonely Cowboys durch den Wüstensand, andere hocken depressiv und voll nagender Selbstzweifel in ihrem Zelt oder Palast.
Die wirklich Heldenhaften unter ihnen können sich auch ihre eigene Schwachheit eingestehen und zum „Vater im Himmel“ beten. „Ihr sollt niemanden unter euch Vater nennen auf Erden; denn einer ist euer Vater, der im Himmel ist“, sagte Jesus (Matthäus 23,9). Ein seltsamer Satz, der die irdische Vaterschaft quasi außer Kraft setzt und das Thema Glauben in den Mittelpunkt rückt.
In dem Ausspruch Jesu spiegelt sich aber auch das patriarchale Gottesbild der biblischen Zeit: „Vater“ ist nur eine Bezeichnung für Gott. Viel ist darüber diskutiert worden, ob sie die stärkste ist und wie die mütterlichen Eigenschaften Gottes in Glauben, Gebet und Gottesdienst mehr zur Geltung kommen können. Mit diesen sinnvollen Anfragen im Hinterkopf lohnt es umso mehr, die väterlichen Eigenschaften Gottes zu betrachten.
„Nicht du liest die Bibel, sondern die Bibel liest dich!“ Diese Erfahrung der Theologin Dorothee Sölle teile ich. Wer sich – als Vater oder Kind – in die Bibel vertieft, der wird nicht nur mit den Geschichten anderer Menschen konfrontiert, sondern vor allem mit der eigenen.
Vaterfreuden und Kindergeschrei im Paradies? Irgendwie passt das nicht zusammen. Die Stille des Gartens Eden wurde höchstens durch die Stimmen der Tiere durchbrochen: ein Klangteppich aus Grillengezirpe, hier und da Schlangenzischeln und Löwengähnen. Aber kein Kind. Nirgends. Denn Adam und Eva waren kinderlos. Geschaffen zwar „als Mann und Frau“. Aber dem Auftrag, der mit ihrer Erschaffung verbunden war – „seid fruchtbar und mehret euch!“ –, dem kamen sie nicht nach. Obwohl Gott genau das im Sinn hatte: Wie die Tiere sollten auch die Menschen sich vermehren. Gott dachte nicht zeitlos, sondern in Generationen. Die Weitergabe des Lebens werde quasi automatisch geschehen, kündigte Gott an: „Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden sein ein Fleisch“ (1. Mose 2,24).
Adam und Eva allerdings haben sich genau damit viel Zeit gelassen. Nackt lebten sie im Garten Eden „und schämten sich nicht“. Doch reizten die beiden zunächst eher die von Gott verbotenen Früchte als das andere Geschlecht. Weder Zeugung noch Geburt geschahen im Garten Eden.
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