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Eugen Drewermann streitet in diesem Buch engagiert gegen den Krieg und die Haltung deutscher Politiker zu Militäreinsätzen im Ausland. Nach seiner Überzeugung können menschliche Werte nicht verteidigt werden, indem man unmenschlichste Mittel und Waffensysteme einsetzt, um im Krieg zu siegen. Dies heißt vielmehr, sich als »der effizienteste Mörder und Schlächter hervorzutun«. Für sein friedenspolitisches Engagement wurde Drewermann 2007 mit dem Erich-Fromm-Preis ausgezeichnet, 2011 erhielt er den in diesem Jahr erstmals verliehenen Internationalen Albert-Schweitzer-Preis.
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Seitenzahl: 79
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Vortrag im Publik-Forum-Zentrum während des 35. Evangelischen Kirchentags 2015 in Stuttgart. Transkript des frei gehaltenen Vortrags mit Korrekturen und Ergänzungen des Autors
Eugen Drewermann streitet in diesem Buch engagiert gegen den Krieg und die Haltung deutscher Politiker zu Militäreinsätzen im Ausland. Nach seiner Überzeugung können menschliche Werte nicht verteidigt werden, indem man unmenschlichste Mittel und Waffensysteme einsetzt, um im Krieg zu siegen. Dies heißt vielmehr, sich als »der effizienteste Mörder und Schlächter hervorzutun«.
Für sein friedenspolitisches Engagement wurde Drewermann 2007 mit dem Erich-Fromm-Preis ausgezeichnet, 2011 erhielt er den in diesem Jahr erstmals verliehenen Internationalen Albert-Schweitzer-Preis.
Eugen Drewermann studierte Philosophie in Münster und Katholische Theologie in Paderborn; er habilitierte sich in Theologie und lehrte als Privatdozent; außerdem absolvierte er eine Ausbildung zum Psychoanalytiker und ist als Therapeut tätig.
Wegen seiner kirchen- und religionskritischen Ansichten geriet er in Konflikt mit der katholischen Kirche, die ihm Anfang der 1990er-Jahre die Lehrerlaubnis entzog und ihn als Priester suspendierte. Eugen Drewermann publizierte zahlreiche Bücher und ist ein viel gefragter Redner und Kommentator.
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
ganz herzlich danke ich Herrn Kessler und Frau Frei für diese freundliche Einladung zum heutigen Nachmittag; Ihnen allen aber für das große Interesse an einem Thema, das bei einem Kirchentag wichtiger nicht sein könnte.
Wo, wenn nicht hier in Stuttgart, im Zentrum der militärischen Kontrolle der Nato über Gesamtafrika, wäre der Bundespräsident, Ex-Pastor Gauck, besser und verbindlicher zu befragen, wie er vermeint, den Spagat hinzubekommen zwischen seinen Äußerungen auf der sogenannten Sicherheitskonferenz von Herrn Ischinger in München, dass wir Deutsche militärische Verantwortung praktisch überall auf der Welt übernehmen müssten dank unserer Wirtschaftsstärke, und dem, was er in Theologie zu Weihnachten einmal als Predigt von der Friedensbotschaft Jesu wohl gelernt hat. Der Ausdruck des gesamten Wesens Jesu ist die Aussage der Engel über den Fluren von Bethlehem – ein wenig frei übersetzt, aber sachgerecht: »Herrlichkeit ist Gott in den Himmeln einzig dann, wenn Frieden ist auf Erden den Menschen, die Güte glauben können« (Lukas 2, 14). Es ist diesen Worten zufolge zu Ende mit der üblichen politisch korrekten Schizophrenie von Max Weber, dass christlich gesonnen zu sein eine gute Sache bleibe, dass man aber politisch sich verantworten müsse, und wer da nicht begreife, dass oft aus bösen Taten gute Ergebnisse resultierten, umgekehrt aber aus guten Absichten und Taten längst nicht immer auch gute und gerechte Wirkungen sich zeitigten, der bleibe politisch ein Kind. Wer dieser Auffassung entsprechend denkt, wird den Politikern immer wieder erlauben, sich die Option des Krieges als Hintertüre für ihr Verhalten offen zu lassen, und solange dies so ist, umklammert die Kriegsbereitschaft, das permanente Training, zu töten, unsere Kultur wie ein Krake. Kein wirklicher kultureller Fortschritt ist möglich, solange dieser Zustand dauert und sich wie selbstverständlich gibt.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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