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Friedrich Wolf entfaltet in diesem erschütternden Drama die Abgründe und Spannungen einer Nation im Zweiten Weltkrieg. In einer Schneiderwerkstatt, inmitten von Uniformen und Kriegspropaganda, zeigt sich ein Kaleidoskop aus Angst, Verrat und moralischen Konflikten. Während die deutschen Truppen auf Moskau marschieren, ringen Menschen mit ihrer Verantwortung und der Verführung blinder Gefolgschaft. Im Zentrum stehen persönliche Schuld, Mut und der Verlust von Menschlichkeit in einem System von Angst und Lügen. Wolf beleuchtet mit schonungslosem Blick, wie schnell persönliche Überzeugungen unter politischer Repression zerbrechen – und wie Hoffnung und Widerstand dennoch in Einzelnen überleben können. Ein zeitloses Werk, das die zerstörerische Ideologie und die inneren Kämpfe der Menschen im Angesicht von Macht und Unterdrückung sichtbar macht. „Was der Mensch säet“ ist eine eindringliche Warnung vor den Folgen blinder Gefolgschaft und ein Appell an Gerechtigkeit und Verantwortung – damals wie heute.
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Seitenzahl: 99
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Friedrich Wolf
Was der Mensch säet …
Schauspiel
ISBN 978-3-68912-405-2 (E–Book)
1945 entstanden.
Das Titelbild wurde mit der KI erstellt.
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Godern
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PANNWITZ: Inhaber des Herrenmaßgeschäftes Pannwitz, Zivil- und Militärschneiderei
AUGUSTE VIKTORIA: seine Frau
MARGA: seine Tochter
GERD: sein jüngster Sohn
WESTERNHAGEN: Generalmajor, reaktiviert
IRENE: seine Frau
MANFRED: sein Sohn, Fliegerleutnant
THILO: sein Sohn, Panzerleutnant
LIPPE: Oberstudienrat, Hauptsturmführer der SS
HERMINE: seine Frau
HORST: sein Sohn, Unteroffizier
GUDRUN: seine Tochter
KRANZ: Pfarrer
Dr. FELD: Sanitätsrat
DER ALTE ANDRÄ: Schneider in der Werkstatt von Pannwitz
PINNE: Schneider in der Werkstatt von Pannwitz
SCHIVVELBEIN: Schneider in der Werkstatt von Pannwitz
BOMST: Schneider in der Werkstatt von Pannwitz
SS-Männer, Soldaten der Wehrmacht, Volkssturmmänner
Ort: eine Stadt in Ostpreußen
Zeit: Sommer 1941 bis Frühjahr 1945
Anprobierraum im Herrenmaßgeschäft von PANNWITZ. Im Hintergrund Fenster mit Scheibengardinen. Rechts offener, großer Schrank mit auf Bügeln hängenden Anzügen. Links Zugang durch eine schwere Samtportiere. In der Mitte des Raums, etwas nach hinten, zwei bewegliche hohe Standspiegel (die in einen solchen Winkel zueinander zu stellen sind, dass man sich von allen Seiten betrachten kann). Mehrere Anprobierbüsten mit halb fertigen Herrenjacketts, eine Büste mit einem Generalswaffenrock. Ein Strohsessel und Taburetts. – PANNWITZ nimmt bei dem Oberstudienrat LIPPE die erste Anprobe seiner neuen SS-Sturmführeruniform vor, während FRAU OBERSTUDIENRAT diesen bedeutsamen Akt überwacht und DER ALTE ANDRÄ, einen Uniformärmel über seiner Schulter, sich die Korrekturen seines Chefs, notiert. – Der 20. Juni 1941.
PANNWITZ (um Lippe herumgehend): Man sollte nicht meinen, dass Herr Oberstudienrat jemals Zivilist waren; Herr Oberstudienrat sind in die Uniform wie hineingeboren!
LIPPE: Ich nehme diese Auszeichnung keineswegs für mich allein in Anspruch, lieber Pannwitz; ein Volk, das nicht in den Waffenrock hineingeboren wurde, wird niemals sein Lebensrecht sich erstreiten und behaupten können, (hebt seinen Arm) Mir scheint das rechte Armloch etwas zu eng.
PANNWITZ: Wird sofort behoben, (macht unter dem Arm einen Kreidestrich) Herr Oberstudienrat befehlen doch eine militärisch grade Schulter?
FRAU OBERSTUDIENRAT: Hören Sie, Pannwitz, mir kommt’s so vor, als habe mein Mann in der Uniform einen Buckel.
PANNWITZ (entsetzt): Aber gnädige Frau, solch ein Wort existiert in gar keiner Weise in dem Lexikon der Firma Pannwitz! Die Uniform sitzt wie angehaucht an der Plastik Ihres Gatten! Wenn Herr Oberstudienrat selbst kontrollieren wollen? (richtet die beiden Standspiegel ein)
LIPPE: Mir scheint der Rücken in Ordnung.
FRAU OBERSTUDIENRAT: In Ordnung? (zieht Lippe die Schultern zurück: streng) Steh grade, Wilhelm! Kopf hoch! Sehen Sie, wie jetzt die Uniform im Rücken Falten wirft!
PANNWITZ: Aber verzeihen, gnädige Frau, die natürliche Haltung von Herrn Oberstudienrat …
FRAU OBERSTUDIENRAT (herrisch): Es handelt sich hier nicht um „natürliche Haltung“ und nicht um „Herrn Oberstudienrat“, sondern um den Hauptsturmführer der SS Lippe; ich dulde da keinerlei Buckel!
LIPPE: Rege dich nicht auf, Hermine!
FRAU OBERSTUDIENRAT: Falls du ewig wie ein Schreibtischkuli aussehn willst, und falls man das hier nicht fertigbringt …
DER ALTE ANDRÄ: Man bringt hier alles fertig, Madame; das wäre ja noch schöner! Aber wenn der Mensch 20 Jahre seinen Schreibtischbuckel hat und man boxt ihm dann in den Rücken. Dass er dasteht wie ein Denkmal …
FRAU OBERSTUDIENRAT: Wer steht hier wie ein Denkmal?!
PANNWITZ: Wir werden den Rücken umarbeiten, Andrä!
DER ALTE ANDRÄ: Nee, nee, Herr Pannwitz, alles was recht ist, wir haben doch auch unsre Prinzipien. Ich meine, wenn einer, der seinen kleinen Zivilbuckel hat, plötzlich stramm steht, dass der Rock hinten Falten wirft, so sagt der alte Andrä, das ist unnatürlich, das hält der Mensch vielleicht ’ne Viertelstunde aus, aber nicht sein ganzes Leben; und wenn der Mensch dann wieder natürlich steht, ritschratsch, platzt der Rock aus den Nähten; auch so ein Rock hat da seine Prinzipien!
LIPPE: Hören Sie, alter Freund, Sie sind ja offenbar ein ganz großer Philosoph; bloß Ihre Weisheit von den natürlichen Prinzipien ist ein bisschen vermottet. Heute weht ein anderer Wind, und es wird bald noch ganz etwas andres aus den Nähten platzen.
DER ALTE ANDRÄ: Wohl wieder so 'ne kleine Überraschung?
FRAU OBERSTUDIENRAT: Ja, da werden die Schneiderlein Mund und Nase aufsperren!
PANNWITZ (vertraulich); Oh, ich verstehe …
LIPPE: Was verstehen Sie?
PANNWITZ: Es dürfte Herrn Oberstudienrat bekannt sein, dass mein Sohn Dieter als Leutnant einer Panzertruppe im Westen stand; gestern traf er mit seinem Regiment ganz unerwartet hier ein, nachdem das Unternehmen „Seelöwe“ gegen England abgeblasen wurde und stattdessen …
LIPPE (nervös): Lassen wir das! Machen Sie, dass der Rock sitzt, stramm und dauerhaft, und Tempo, Tempo! (hat den Waffenrock ausgezogen)
DER ALTE ANDRÄ: Donnerschlag, auch der General Westernhagen will seine Uniform in drei Tagen haben; da soll wohl mal wieder ’ne ganz große Naht platzen?
PANNWITZ: Gehen Sie, Andrä, und setzen Sie noch einen guten Rockschneider dran!
DER ALTE ANDRÄ mit Rock links ab
LIPPE (scharf): Hören Sie, Pannwitz, wenn Ihr Sohn mit seinem Panzerregiment hier an die Ostgrenze geworfen wurde, so rate ich Ihnen dringend, Ihre Weisheit nicht in alle Welt hinauszuposaunen!
PANNWITZ: Aber, Herr Oberstudienrat, jeder kann doch mit eigenen Augen sehen, wie in der letzten Woche eine Division nach der andern hier eintrifft.
LIPPE (ihn fixierend): Und das Unternehmen „Seelöwe“ gegen England … wieso ist das abgeblasen? Mein Lieber, das sind so wohl die Weisheiten des Sanitätsrat Dr. Feld!
PANNWITZ (erschrocken): Ich habe mit dem Herrn Sanitätsrat, seitdem sein Sohn ins KZ kam, nicht das allergeringste mehr zu tun.
FRAU OBERSTUDIENRAT (die einen Sommerstoff in einem Regal betrachtet, großspurig): Ja, das wissen allerdings nur gewisse Kreise. Diesen Sommer werden wir wohl in ein anderes Seebad gehn als nach Zoppot. Ich brauchte solch einen eleganten, wärmeren Herrenstoff, Pannwitz: denn in Riga oder Petersburg ist es am Strande doch wohl etwas kühl?
LIPPE: Hermine, ich bitte dich entschieden!
GENERAL WESTERNHAGEN in Zivil mit seinem Sohn, dem Leutnant THILO, ist durch die Portiere eingetreten …
GENERAL: Verzeihung, ich traf niemanden im Laden …
PANNWITZ: Meine jungen Leute liefen wohl alle unsern Panzermännern entgegen, Herr General.
GENERAL: Falls ich störe …
LIPPE: Durchaus nicht, Herr General. Unsre Verrichtung hier ist beendet.
GENERAL (sich verbeugend): Gnädige Frau! (vorstellend) Dies mein Jüngster, Thilo! Kam gestern gänzlich unerwartet mit seinem Regiment hier an. Ist ja ein mächtiger Umtrieb im Städtchen, man erwartet so allerhand.
LIPPE: Ich denke, Herr General werden nicht allzu lange mehr zu warten haben!
GENERAL: Habe mich dafür reaktivieren und meine alte Rüstung etwas modernisieren lassen, (nimmt Anprobepuppe mit Generalsuniform) Da hängt sie ja! Stammt noch aus dem I. Orlog. Thilo will kontrollieren, ob alles vorschriftsmäßig ist. Wir Alten sind da noch etwas zurückgeblieben.
LIPPE: Ich zweifle nicht, diesmal wird auch Herr General von der Größe des Unternehmens mitgerissen werden!
FRAU OBERSTUDIENRAT: Ja, wir alle sind schon Feuer und Flamme und treffen grade unsre letzten Vorbereitungen!
THILO: Was sagte ich dir, Vater: Das ganze Volk ist wie ein Mann bereit!
GENERAL: Nun, gebe Gott, dass es auch diesmal gut geht!
LIPPE: Wer kann daran zweifeln? Wenn das Genie und die weitgespannte Großschau des Führers die Sache anpackt, so wird auch Gott dazu ja sagen müssen. – Gestatten Herr General, dass ich mich verabschiede!
LIPPE und FRAU OBERSTUDIENRAT links ab …
PANNWITZ (nimmt die Generalsuniform von der Büste und hilft Westernhagen, der seinen Zivilrock abgelegt hat, in den Waffenrock): Darf ich gehorsamst bitten, Herr General? Ich denke, Herr General sind jetzt, soweit es in meinen schwachen Kräften steht, marschbereit!
GENERAL: Wie findest du die alte Rüstung. Thilo?
THILO: Durchaus vorschriftsmäßig. Papa! Wenn die Ordensspange und dein altes EK I. darauf ist, so siehst du in dem Waffenrock direkt erstklassig aus, direkt menschlich.
GENERAL (lächelnd): Und vorher in Zivil, was war ich da?
PANNWITZ (an dem Waffenrock mit einigen Kreidestrichen korrigierend); Herr Leutnant wollten wohl sehr richtig bemerken, dass ein Mensch ohne Uniform sich sozusagen präsentiert wie eine Zigarre ohne Bauchbinde und eine Weinflasche ohne Etikett; es kann Wasser oder noch etwas Schlimmeres in der Flasche sein.
GENERAL: Siehst du, Thilo, so eine Flasche war dein Papa!
PANNWITZ (bestürzt): Herr General …
GENERAL: Schon gut, Pannwitz; aber wissen Sie, so wie mein Thilo hier ein scharfer Kommissknopf ist, ebenso kann mein Ältester, der Manfred, der Flieger, nicht schnell genug auf Urlaub die Uniform ausziehen und sich ins Räuberzivil werfen.
THILO (gereizt): Aber kann Manfred sich denn erlauben, defaitistische Ansichten über unser hiesiges Unternehmen im Osten zu vertreten, Ansichten, die kaum von ihm selbst stammen dürften, Papa!
GENERAL: Sondern?
THILO: Von jenem mehr als zweifelhaften Volksgenossen, dem Manfred heute einen Besuch abstattete …
GENERAL: Wem?
THILO: Jenem Sanitätsrat Dr. Feld!
GENERAL: Was ist schon dabei, wenn er dem alten Herrn, der manche Nacht als Arzt bei euch Buben am Bett saß und euch zur Beruhigung Märchen und Geschichten erzählte …
THILO (scharf): Und heute erzählt er hier andre Geschichten: dass die Sache – wenn es gegen Russland gehe – schlimm auslaufen werde.
PANNWITZ: Unerhört! Da versteht man, weshalb sein Sohn ins KZ kam!
THILO: Und dem Alten hat die HJ heute früh die Fenster eingeworfen; ich denke, bevor das Unternehmen „Barbarossa“ steigt, muss man all diesen Miesmachern und Verrätern gründlich das Maul stopfen!
PANNWITZ (erregt): Wie, glauben Herr General, werden wir in einem Monat in Petersburg und Moskau sein?
GENERAL (streng): Ich halte es in Ihrem Interesse für zweckmäßig, Herr Pannwitz, diese mehr als indiskrete Frage nicht gehört zu haben!
PANNWITZ (bestürzt): Nein, Herr General haben in der Tat diese Frage nicht gehört …
Von links durch die Portiere schnell Pfarrer KRANZ, der Sanitätsrat Dr. FELD mit sich zieht. Dr. FELD ist ein 70-jähriger leicht gebeugter Mann mit weißem Haar und Knebelbart; er trägt einen grauen Gehrock und geht an einem Stock …
KRANZ (atemlos): Hier können Sie sich vorerst sicher fühlen, Herr Sanitätsrat, und ein wenig verschnaufen! (drückt ihn in den Sessel) Sie gestatten doch, Herr Pannwitz?
PANNWITZ: Wenn ich mir eine Bemerkung erlauben darf …
KRANZ: Herr General, es hat meiner ganzen Autorität als Pfarrer bedurft, um unseren alten Doktor vor Misshandlungen durch eine entfesselte Jugend zu bewahren!
THILO: Vielleicht können Sie uns sagen. Herr Pfarrer, wodurch die Jugend … so entfesselt war?
KRANZ: Ich weiß nicht, welchen Anlass der Herr Doktor gab; ich weiß nur, dass Herr Doktor vielen dieser Jungens als Arzt das Leben rettete, dass er …
Dr. FELD (aufstehend): Lassen Sie das, lieber Herr Pfarrer, das alles war einmal.
THILO: Gut, dass Sie wenigstens das erkennen, Herr Doktor, dieses: Das war einmal! Denn heute leben wir in einer anderen Zeit, in einer gewaltigen Zeit, in einer deutschen Zeit, deren Gesicht und Gestalt für die nächsten tausend Jahre der Führer bestimmt! Und wer sich durch feiges oder böswilliges Geschwätz dagegenstellt, der wird zerschmettert!
Dr. FELD (ruhig): Mag sein, ich werde zerschmettert werden; doch ich fürchte, ich werde da nicht der einzige sein.
THILO: Toll, so was!
PANNWITZ: Herr Doktor, ich muss Sie bitten, solche Reden in keiner Weise hier in meinem Geschäft zu führen!
GENERAL: Sie sollten begreifen, Herr Doktor, dass es heute nicht um irgendeine persönlich zu vertretende Ansicht geht, sondern um das ernste Schicksal unsres Volkes!
Dr. FELD: Gewiss, Herr General, um das ernste Schicksal unsres Volkes.
THILO: Von dem sich gewisse Russlandfreunde, Verräter und Konzentrationslagerinsassen von selbst ausschließen!
Dr. FELD: Falls Sie, Herr Leutnant, gewisse Konzentrationslagerinsassen mit Verrätern identifizieren, so irren Sie meiner Meinung nach; und falls Sie etwa auf meinen unglücklichen Sohn zielen sollten …
PANNWITZ (durch die Portiere schauend): Um Himmels willen schweigen Sie!
KRANZ: Davon war doch nicht die Rede, Herr Doktor!
Dr. FELD: Grade davon war die Rede, nicht wahr, Herr Leutnant! (bewegt) Und grade weil ich alter Mann mit wundem Herzen fühle, wie sehr es in diesem Augenblick um das Schicksal unsres Volkes geht, wie sehr mein in dem Konzentrationslager verstorbener Sohn …
THILO: Bei dem Russlandbroschüren gefunden wurden …
Dr. FELD: Der sogar das Verbrechen beging, an ein friedliches Leben dieser beiden Völker zu glauben – jawohl, und weil ich jetzt an der Ostgrenze unsres Landes täglich Divisionen um Divisionen von uns aufmarschieren sehe …
THILO: Wollen Sie das nicht noch lauter hinausschreien!
Dr. FELD (mit zunehmender Erregung): … aufmarschieren sehe zu einem Zweifrontenkrieg … Herr General, Sie werden aus dem ersten Weltkrieg bestätigen, was das bedeutet … dazu noch der Kampf gegen diesen neuen, gigantischen Gegner … Herr General, um alles in der Welt, jede vernünftige Überlegung muss Ihnen doch sagen …
GENERAL: Ich habe nach Befehlen zu handeln, Herr Doktor, und nicht nach Vernunftgründen.
Dr. FELD: Herr General, wir beide sind alt genug, um zu wissen, dass kein noch so mächtiger Befehl die menschliche Vernunft aus der Welt schaffen kann; und wo ein Volk glaubt, auf das Licht der Vernunft verzichten zu müssen …
Draußen Stimmen und Lärm
PANNWITZ (durch die Scheibengardinen am hinteren Fenster spähend): Mein Gott, man sucht Sie, Herr Doktor!
THILO: Jetzt kann er seine Reden da draußen halten!
KRANZ: Das wäre der Tod!
Dr. FELD (nimmt seinen Hut und Stock): Meine Herren, zu einem Siebzigjährigen kommt der Tod nur noch als Freund.
MARGA und GERD schnell von links
MARGA (zu Pannwitz):