Werkausgabe Band I. Frühe Gedichte 1970-1999 - Vera Hewener - E-Book

Werkausgabe Band I. Frühe Gedichte 1970-1999 E-Book

Vera Hewener

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Beschreibung

Diese Werkausgabe enthält die frühen Gedichte aus den Jahren 1970 - 1999 von Vera Hewener, um sie der Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen. Die ersten Gedichtbände erschienen in gebundenem Paperback und Heftausgaben im Eigenverlag. Die Werkausgabe enthält bisher unveröffentlichte Gedichte und die Bände Windblumen, Novembrisches Bittersüß und So leicht stirbt der Regen. Die Heftausgabe Versteck der Bänke ist nicht enthalten. Diese Gedichte wurden ins Buch Lichtflut aufgenommen.

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Über das Buch

Diese Werkausgabe enthält die frühen Gedichte aus den Jahren 1970 - 1999 von Vera Hewener, um sie der Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen. Die ersten Gedichtbände erschienen in gebundenem Paperback und Heftausgaben im Eigenverlag. Die Werkausgabe enthält bisher unveröffentlichte Gedichte und die Bände „Windblumen“, „Novembrisches Bittersüß“ und „So leicht stirbt der Regen.“ Die Heftausgabe „Versteck der Bänke“ ist nicht enthalten. Diese Gedichte wurden ins Buch „Lichtflut“ aufgenommen.

Über de Autorin

Vera Hewener, geboren 1955 in Saarwellingen, Dipl. Sozialarbeiterin, veröffentlicht Lyrik und Prosa u. a. in Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Für ihr literarisches Werk erhielt sie mehrere Preise und Auszeichnungen, u.a. den Superpremio „Cultura Lombarda“ vom Centro Europeo di Cultura Rom (I) 2001 und Superpremio „Mondo Culturale“ 2002, den „Grand Prix Européen de Poésie“ vom Centre Européen pour la Promotion des Arts et des Lettres Thionville (F) 2005, Goethepreis 2013, zuletzt Wilhelm Busch 2017.

Pressesplitter

„Sie liest verdammt gut, artikuliert ausgezeichnet....... und man muss dabei ein bisschen an Tucholsky denken.“ Saarbrücker Zeitung, 08.05.97

„Das Titelgedicht „Novembrisches Bittersüß“ bringt den Zwiespalt zwischen Vergänglichkeit und Hoffnung zum Ausdruck. Diese Ambivalenz thematisiert Vera Hewener oft in ihren Gedichten, gerade auch in den sozialkritischen Texten, wenn es um „Mutterrechte“ oder „Mauern aus Glas“ (elfteiliger „Psychiatrie-Zyklus“) geht. Wochenspiegel Völklingen, 9.5.97:

„Gedichte, die mit geballter Bildsprache arbeiten, die nicht schnell und leicht konsumierbar sind. Voll Begeisterung werden sie aufgenommen.“ Saarbrücker Zeitung Ostern 1998

Inhalt

Erste Gedichte

Mein Kind

Mein Haus

Federtraum

Jahreszeiten

Lebenszeiten

Lieben

Windblumen

Winterwald

Winterland

Advent

Winter

Weihnachtszeit

Christnacht

Dezember

Oh Baum!

Herbst

Wandel

Frühlingsrauschen

Am Morgen

Am Abend

Morgendämmerung

Gewitter

Melancholie

Im Zenit

Völklingen

Arbeiterwelt

Aphorismen

Manchmal

Novembrisches Bittersüß

wach

haus

Sehnsucht

Ich habe es satt

Morgens

Mittags

Abends

Wanderungen

Loreley

Wildwuchs

Letztmalig

Glockenläuten

Verlust

Zersprungenes Gesicht

Mauern aus Glas

Abrüstung

Kommausdirherausmensch

AschenPuttel

Dahinter

Wachstum

Wo bleibt der Frühling

Oh blitzblanker Morgen

Oktobermorgen

Wie banal der

Mein Kuss an die Zeit vorüber

So kam das Flackern der Nacht

HABT ACHT IM STURM

Wir tänzelten fußauf fußab

Sonniger Zwist zwischen

Wer zählt noch

Nachsehen

Welche Begrüßung am Morgen

Anschlusslos

So war es

Mutterrechte

Fortbildung

Novembrisch

Gärend feuchte Luft…

November

Volkstanz

Hier und da

Januar

Zwischendrin

Abschied

Meine Hände

Wednesdaynightblues

Für Dich

Erinnerung an Dich

Lilien der Vergängnis

So leicht stirbt der Regen

Der freie Fall

Treibjagd

Fassadenrepublik

Verdachtsmomente

Minuswachstum

rechtens

erntezeit

Kassandra

Kleintiere

BürgerPflicht

heimat du

wettbewerbsfähig

Im Zweifel

Restholz

Schlusslied

Verwandlung des Textes

Scheinblüte

Fraglos

Kopfgeld

Verständigung

Der emanzipierte Frosch

vater männisch

das Kind

Enzyklika erotikam

erbsünde

frau christin

dogmatisch

Zwecklos

Unstimmig

Widerhall

Punkt für Punkt

Sternwanderung

Eines Nachts

Gleichung mit zwei Unbekannten

Novemberstimmen

Falsche Rosen

Dein Lächeln

auferstehn

verdingt

wegezoll

steinkreuz

abgang

Asche auf den Stufen

gang art

ein möglich land

oktober ge(t)räumt

vorwärts

neuland

BRÜDER ZUR SONNE ZUR FREI...

null wachstum

asche auf den stufen

wechselbriefe

absatz

schwungrad

hoffnungsersuchen

gebetssteuer

vier millionen

lied der verlorenen

laut über laut

wetterschau

mummenschanz

neubau gebiet

lichtwechsel

Aschenspur

Schattengeister

Namenlos

wortlos

Unveröffentlichte Gedichte

Draußen

Lampen bewohnen die Häuser

Langes Stehen

Aufpreis

Heute und wieder vorbei

Das Jawort

Stundenlicht

Eine Sehnsucht von Heimat

Bald

Stille im Haus

Bibliographie

Erste Gedichte

1970-1980

Mein Kind

Schrei nicht, mein Kind, schrei nicht.-

Es tut so weh wenn du schreist.

Ich bleibe bei dir, mein Kind, ich bleibe bei dir,

bis eine weiße Wolke dich umkreist.

Träum nicht, mein Kind, träum nicht!

Denn der Traum wir nie Wirklichkeit.-

Wach auf, mein Kind, wach auf!

Sonst verirrst du dich in der Sterblichkeit.

Mein Haus

Ich dachte,

mein Haus sei eine Wolke

und mein Haus wär mein Hein.

Doch plötzlich tobte heftiger Wind

und zerriss meine Wolke.-

Nun suche ich tausend kleine Wolken,

um mir ein neues Haus zu bauen.

Ich dachte,

mein Haus wär mein Hein.

Doch plötzlich tobte ein heftiger Wind

und zerriss mein Heim in tausend kleine Lügen.

Nun suche ich tausend kleine Wahrheiten,

um ein wahres Heim zu finden.

Ich dachte,

mein Haus sei eine Wolke

und mein Haus wär mein Heim.

Federtraum

Ich liege im Federtraum

und wandre über Federwolken.

Tausend weiße Federn,

einzeln fallen sie auf mich herab.

Ich schwebe in Federwolken.

Der Raum wird zu einer einzigen Federwolke.

Sie trägt mich weit hinaus

in den Himmel des Lebens.

Sie reicht mir eine Schale

voll von köstlichem Wasser

von der Quelle des Lebensstromes.

Sie lässt mich trinken,

und ich trinke,

und in meiner Trunkenheit

schüttle ich die Federwolke auseinander.

Es werden wieder viele Federwolken.

Einzelne Federn,

tausend weiße Federn

fallen auf mich herab.

Ich erwache aus dem Federtraum

Jahreszeiten

Im Frühling

Dem Wachsenden den Boden nähren

Dem Erwachenden den Samen legen

Dem Treibenden die Nahrung geben

Dem Hüpfenden die Freiheit jähren

Im Sommer

Dem Blühenden die Sonne schenken

Dem Reifenden die Schatten nehmen

Dem Grünenden das Wasser geben

Dem Fliegenden die Bahnen lenken

Im Herbst

Im Regen sich vor Nässe schützen

Im Nebel sich den Blick nicht trüben

Im Dunkeln sich nicht einsam fühlen

In der Dämmerung den Anbruch nützen

Im Winter

Vom Rauhreif die rote Nase sich wärmen

Vom Frost sich nicht erkälten lassen

In der Kälte nicht erstarrt verblassen

Mit Eisblumen dem Frühling entgegenschwärmen

Lebenszeiten

Einsamkeit

In der Sonne erfrieren

In der Blüte verdorren

In der Klarheit verworren

Gegen Gefühle verlieren

Abkehr

Das Licht sich verdunkeln

Den Blick abwenden

Gefühle verschwenden

Mit dem Sterben munkeln

Erwachen

Auf den Sonnenstrahlen das Gehen lernen

Auf den Wolken das Träumen finden

Sich fest an die Wirklichkeit binden

An der ausgestreckten Hand sich wärmen

Freiheit

Seine Gedanken denken

Seine Träume träumen

Seine Gefühle leben

Seine Liebe leben

Lieben

Liebe heißt

Standhalten wenn der Sturm kommt

Geradeaus gehen wenn der Weg abzweigt

Anhalten wenn einer stehenbleibt

Warten wenn es nicht weitergeht

Lieben heißt

Vertrauen wenn du voll Zweifel bist

Umarmen wenn du voll Zorn bist

Vergeben wenn du verletzt bist

Suchen wenn du dich verloren hast

Sich lieben heißt

Sehnsüchtiges Brennen nach gemeinsamen Stunden

Zärtliches Berühren der kosenden Hände

Verzehrendes Verlangen nach der Nähe des anderen

Unbändiges Begehren nach der gemeinsamen Vereinigung

Windblumen

1980-1985

Winterwald

Wald aus Eis, nebelweiß,

Winter ist gekommen.

Weihnachtszeit steht bereit,

ist schon ganz benommen.

Weihnachtstann strahlt uns an,

ist schon reich geschmückt.

Engelshand hat im Land

Christrose gepflückt.

Winterland

Winter, Winter,

weiß und kalt

kommst du nun gezogen.

Schnell bedeckst du

Feld und Wald,

Vöglein fortgeflogen.

Kinder bauen

nun mit Freud

Schneemann, dick mit Nase.

singen gern die

Lieder heut,

füttern Reh und Hase.