Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Am Anfang ist die Liebe leicht. Doch mit jedem kleinen der auf Dauer unvermeidlichen Konflikte einer Paarbeziehung macht sich eine unbewusste Erwartung auf unheilvolle Weise bemerkbar, die Männer und Frauen aufgrund ihrer rollenspezifischen Erfahrungn im Zusammenhang mit Liebe in sich tragen. - Männer erwarten, in der Liebe früher oder später beengt zu werden. Um diese Enge zu vermeiden verschließen sie sich im Konfliktfall und suchen den Abstand zur Frau, ihre so genannte Freiheit. - Frauen befürchten in der Liebe früher oder später, vernachlässigt zu werden. Um diesen Mangel zu vermeiden, bemühen sie sich im Konfliktfall um die Beziehung und suchen die Nähe zum Mann. Damit beginnt ein fataler Kreislauf gegenseitiger Reaktionen aufeinander. Wenn sich der Mann verschließt, bemüht sich die Frau noch mehr, woraufhin der Mann sich weiter entfernt, woraufhin die Frau mit mehr Bemühen reagiert. usw. Im Laufe der Zeit stehen sich in der Beziehung dann zwei Partner gegenüber, von denen jeder mit Recht sagen kann: - Meine Frau bedrängt mich! - Mein Mann verschließt sich vor mir! Männer und Frauen haben ihren Partner damit ungewollt zu einem Verhalten veranlasst, unter dem sie selbst leiden. Ihre Liebe nimmt im Kampf gegen Enge und Mangel Schaden. Der Ausweg aus der verfahrenen Situation zeigt sich durch die Beantwortung einer ungewöhnlichen Frage. "Was würden Sie tun, wenn Sie den Partner nicht (so sehr) bräuchten?" Dann würden sich Männer ihren Frauen gegenüber emotional behaupten! Und Frauen würden sich selbst in den Mittelpunkt ihrer Bemühungen setzen! Je mehr Freiheit der Mann in sich selbst findet und je mehr Selbstbestätigung die Frau von sich selbst erhält, desto mehr Raum hat die Liebe der Partner, sich zu entfalten.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 189
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Inhalt
Vorwort/Einleitung
Die unterschiedliche Wahrnehmung der Liebe
Enge und Mangel
Der Kampf gegen Enge und Mangel
Die Ja/Nein-Falle
Der Empfindsamkeitstest
Liebe auf dem Hintergrund von Abhängigkeit
Der soziale Hintergrund der Liebe
Mann sein
Frau sein
Der familiäre Hintergrund der Liebe
Die Reproduktion von Enge und Mangel
Kommunikation
Enge und Mangel ersticken Liebe und Sexualität
Die Sexualität des Mannes im Kontext der Enge
Die Sexualität der Frau im Kontext des Mangels
Emotionen ersticken die sexuelle Leidenschaft
Die Wunden des Kampfes um Liebe
Erdulden – die Qual des Mannes
Bemühen – die Qual der Frau
Selbstverleugnung
Gegenseitige Verletzungen
Die Träume von Mann und Frau
Der Traum des Mannes von Freiheit
Der Traum der Frau von Nähe
Liebe auf dem Hintergrund von Unabhängigkeit
Nicht so sehr brauchen
Der Mann auf der Spur seiner Lust
Die Frau auf der Spur ihrer Lust
Trennung als Lösung?
Einwände gegen die Spur der Lust
Die Aufgabe des Mannes
Die Aufgabe der Frau
Der Lohn der Lust
Befreite Sexualität
Emotionale Unabhängigkeit
Die Umkehrung des Rollenverhaltens
Über den Autor
Endnotes
print: ISBN 978-3-926967-08-4
epub: ISBN 978-3-926967-26-8
pdf: ISBN 978-3-926967-27-5
© 2015 by Henny Nordholt Verlag Testorfer Straße 2 D 19246 Lüttow
Besuchen Sie die Homepage des Autors, dort finden Sie weitere Bücher und Hinweise auf seine Arbeit.
www.michaelmary.de
Wir haben die Preise unserer Ebooks am absolut unteren Ende kalkuliert. Hier ein Überblick über Kosten, die der Preis abdecken muss. Vom Verkaufspreis gehen ab:
19% MwSt.
Anteil Ebook-Shop (z.B. 30% beim Apple-Store).
Anteil Bezahlsystem (PayPal etc.).
Anteil Ebook-Konvertierung.
Kosten Video-Herstellung, Rechnungsstellung und Buchführung.
Kosten Internetprovider, Werbung und Vertrieb.
Honorar Autor.
Steueranteil des Verlages.
Sie sehen, dass in der Kalkulation kein Spielraum mehr vorhanden ist. Wenn Sie wollen, dass es unserem Verlag und dem Autor zukünftig möglich sein soll, weitere Ebooks zu vertreiben, dann sehen Sie bitte von illegalen Kopien unserer Ebooks ab. Seien Sie fair!
Darüber hinaus gilt: Dieses Ebook ist mit einem unsichtbaren Wasserzeichen als Kopierschutz versehen. Es ist verboten, Kopien dieses Ebooks anzufertigen und/oder zu vertreiben. Wir werden jeden Missbrauch zur Anzeige bringen.
Sie halten hier die neue Fassung eines Best- und Longsellers in den Händen, der 1991 unter dem Titel Schluss mit dem Beziehungskrampf erschien und seither in fünf verschiedenen Ausgaben und etlichen Auflagen verlegt wurde. Ich habe das Buch komplett berarbeitet und mich für einen griffigen Titel entschieden. Sie mögen sich vielleicht fragen, ob das Thema noch zeitgemäß ist. Meine Erfahrungen im Rahmen der TV-Beratungs-Sendung „Liebe in Not“ (NDR 2008) und „Eine Chance für die Liebe“ (SWR 2010) sowie in meiner Beratungspraxis haben mich restlos davon überzeugt.
Eine Beziehung besteht aus der wechselseitigen aufeinander reagierenden Kommunikation der Partner. Dieses System unter dem Gesichtspunkt typisch männlichen und typisch weiblichen Rollenverhaltens und dessen Auswirkungen auf Beziehungen zu untersuchen; ist das spannende und nach wie vor hochaktuelle Vorhaben dieses Buches.
Die Leser/-innen dieses Buches werden die Erkenntnis nachvollziehen, dass es „die Liebe“ nicht gibt. Vielmehr nehmen Männer und Frauen die Liebe auf eine rollenspezifische Weise wahr. Da beide meist nicht wissen, dass sie – obwohl sie das gleiche Wort gebrauchen – seine Bedeutung völlig unterschiedlich verstehen, reden und lieben sie oft aneinander vorbei.
Dieses emotionale Sprachproblem führt die Partner in einen verhängnisvollen Kreislauf: Jeder provoziert unabsichtlich gerade das Verhalten seines Gegenübers, unter dem er dann selbst zu leiden hat. Die weibliche und männliche Sprache der Liebe und deren Auswirkungen zu verstehen, liefert jedoch Anhaltspunkte dafür, wie dieser Kreislauf durchbrochen werden kann.
In diesem Buch beschreibe ich Kommunikations-Muster. Ich schildere das Erleben der Liebe plakativ und pauschalisiere dabei absichtlich. Dies dient vor allem der Deutlichkeit. Trotz dieser Verallgemeinerungen trifft erstaunlich viel von dem, was ich beschreibe, auf die meisten Männer und Frauen zu, wie ich aus zahlreichen Zuschriften entnehmen kann. Die Leser/-innen werden selbst herausfinden, was für sie persönlich passt.
Michael Mary
Der Mann hat seit drei Stunden im Fernsehen Tennis geschaut. Gerade im Augenblick des Matchballs, im Moment höchster Spannung, kommt seine Frau nach Hause. Sie geht auf ihn zu, möchte ihn begrüßen und begrüßt werden. Doch er gibt ihr ein Zeichen zu warten und starrt gebannt auf den Bildschirm. Als er seine Frau schließlich begrüßen will, hat sie das Zimmer bereits verlassen.
So fing der Streit an. In den Tagen davor war es schon hin und wieder zu Spannungen gekommen, aber dieser Vorfall brachte das Fass zum Überlaufen. Noch Wochen später tauchte das Ereignis in den Auseinandersetzungen des Paares auf, zusammen mit anderen, ähnlichen Ereignissen. Was die Partner so heftig aufeinander reagieren lässt, wird deutlich, wenn jeder den Vorfall aus seiner individuellen Sicht beschreibt:
"Natürlich habe ich sie bemerkt. Aber sie ist reingestürmt und gleich auf mich los. Dass ich Tennis schauen hat sie nicht interessiert. Und dass sie mich stören könnte, auf die Idee ist sie gar nicht gekommen!"
"Ich wollte ihn gar nicht stören, nur kurz Hallo sagen. Ich glaube, er hat nicht mal richtig bemerkt, dass ich reinkam. Wenn mein Mann mit seinen Hobbys beschäftigt ist, hat er für nichts anderes Augen!"
Wer den beiden zuhört, kann den Eindruck gewinnen, sie sprächen von zwei verschiedenen Vorfällen. Jeder fühlt sich durch das Verhalten des anderen verletzt, und Vorwürfe fliegen hin und her:
"Du wolltest mich den Machtball nicht sehen lassen!"
"Du hast dich nicht gefreut, mich zu sehen!"
Der Streit schaukelt sich langsam hoch. Jeder versucht, sein eigenes Verhalten zu rechtfertigen und das Verhalten des Anderen ins Unrecht zu setzen:
"Du hättest ja wohl die eine Minute warten können!"
"Du hast dir nicht mal die paar Sekunden Zeit für mich genommen!"
Wenn Sie, lieber Leser, ein Mann sind, werden Sie an dieser Stelle vielleicht sagen: „Typisch Frau – es soll sich alles um sie drehen“. Sollten Sie, liebe Leserin, eine Frau sein, werden Sie eventuell sagen: „Typisch Mann – immer gerade etwas Wichtigeres zu tun“.
Doch bevor wir uns als Zeugen der Auseinandersetzung auf die eine oder andere Seite ziehen lassen, schlage ich vor, nach der subjektiven Bedeutung des Erlebten zu suchen. Diese ist wichtig, weil sie der jeweiligen Reaktion auf den Partner zugrunde liegt:
"Es bedeutet, dass ich mich nach ihr richten soll."
"Es bedeutet, dass ihm Tennis wichtiger ist als ich."
Diese Bedeutungen sind extrem unterschiedlich, und jeder der Partner ist vollkommen sicher, mit seiner Deutung richtig zu liegen. Der andere muss wohl lügen oder sich täuschen. Die Partner haben derart eine unterschiedliche Wahrnehmung des Geschehens, dass sie sich nicht auf eine gemeinsame Interpretation des Vorgangs einigen können. Der sich verfestigende Streit bekräftigt ihre Wahrnehmung noch, die schließlich in die feste Überzeugung mündet:
"Ich soll mich nach ihr richten!"
"Ich bedeute ihm nichts!"
Betrachten wir, mit welcher Erfahrung die Partner aus der Auseinandersetzung hervorgehen:
Der Mann hat erfahren: "Ich werde bedrängt!"
Die Frau hat erfahren: "Ich werde vernachlässigt!"
Am Ende der Auseinandersetzung bleibt ein Geschmack von Beengung und Vernachlässigung, der sich als „Erfahrung mit dem Partner“ einprägt und jederzeit wieder auftauchen kann. Mit dieser Erfahrung stehen die Partner unseres Beispiels nicht allein. Einem anderen Paar erging es ähnlich.
Klaus hat seine Freundin seit einer Woche nicht gesehen, da er auf Dienstreise war. Als sie mit einem Zweitschlüssel in seine Wohnung kommt, ist er gerade auf dem Weg zum Bad. Er freut sich sie zu sehen und nimmt sie spontan in den Arm. Erst an ihrer Reaktion – sie spannt sich an und wehrt seine Umarmung ab – bemerkt er, dass etwas nicht stimmt. Es liegt an der Rasiertasche, die er noch in der Hand hält. Im Streit kommt es zu Vorwürfen, die zeigen, wie unterschiedlich Klaus und Helga das Ereignis deuten:
"Klar habe ich die Tasche in der Hand gehalten. Ich habe mich einfach riesig gefreut, dich zu sehen. Da ist die Tasche doch ganz egal."
"Wenn du dich wirkich gefreut hättest mich zu sehen, hättest du dir die Zeit genommen, beide Hände für mich frei zu haben."
Wiederum wird das gleiche Ereignis unterschiedlich wahrgenommen. Wiederum glaubt jeder der Partner, die Wahrheit über das Ereignis, die Wahrheit über das Verhalten und die Wahrheit über die Motive des Partners erfasst zu haben. Sie streiten sich, machen einander Vorwürfe, und wie im vorigen Beispiel kommen Mann und Frau auch diesmal mit entgegen gesetzten Erfahrungen aus der Begegnung:
ER fühlt sich bedrängt.
Sie fühlt sich missachtet.
Dass es eine geschlechtsspezifische Wahrnehmung gibt, wird auch an den Teilnehmern und Teilnehmerinnen eines Partnerseminars deutlich. Zehn Paare haben sich zum Seminar eingefunden. Männer und Frauen sprechen getrennt voneinander über ihre Erfahrungen. Dadurch treten Parallelen im Erleben der Liebe bei Männern und Frauen hervor:
"Offenbar haben wir Männer das Gefühl, in der Verwirklichung unserer Wünsche zu kurz zu kommen. Wir waren uns einig, dass wir zuviel Rücksicht auf die Partnerin nehmen. Es wäre leichter, unsere Wünsche zu erfüllen. wenn die Partnerin nicht da wäre."
"Wir Frauen haben alle das Gefühl, dass Männer uns generell ausweichen. Wir würden bei Konflikten nicht den Schritt zurück machen. Wir würden versuchen, das Problem zu klären. Wir würden mehr auf ihn zugehen."
Von den zehn Männern des Seminars stimmen neun der Aussage in der linken Spalte uneingeschränkt zu. Die Frauen der Paargruppe stimmen alle der Aussage der rechten Spalte zu.
Es fällt auf, dass die Bemühungen und Wünsche in entgegen gesetzte Richtungen weisen. Bei den Männern zeigen sie von der Partnerin weg, sie fänden es „leichter, wenn sie nicht da wäre.“ Bei den Frauen zeigen sie zum Partner hin, sie „würden auf ihn zugehen, um es zu regeln.“ Warum das so ist, wird deutlich, wenn wir betrachten, wie die eine Gruppe das Verhalten der anderen erlebt und deutet:
"Es wäre leichter ohne sie. Frauen dränglen und nerven. Sie lassen uns keine Ruhe."
"Männer sind verschlossen, machen den Mund nicht auf. Von alleine kommen die nicht auf uns zu."
Wieder treffen wir auf Erfahrungen von Enge und Vernachlässigung im Kontakt von Mann und Frau. Fast scheint es, als bestehe bei den Partnern eine bestimmte, geschlechtlich unterschiedliche Erwartung, bedrängt beziehungsweise vernachlässigt zu werden.
Dass diese Erwartung tatsächlich besteht, fand ich in etlichen Paargruppen und unzähligen Partnerschaftssitzungen bestätigt. Männer und Frauen nehmen einander in ihrer Liebe, in ihren Beziehungen und in ihrer Kommunikation immer dann, wenn Spannungen auftreten oder Probleme auftauchen, auf eine ganz bestimmte Weise wahr.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!