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Es ist vermutlich das wichtigste Thema zwischen Mann und Frau: Wie finde ich den richtigen Partner? Immer mehr Deutsche leben allein. Aber die wenigsten tun es freiwillig. 'Immer gerate ich an die Falschen' und 'Woran liegt es nur, dass ich niemanden finde?' sind die klassischen Single-Stoßseufzer. Denn Partnersuche, das bedeutet oft genug: viel Frust, große Enttäuschungen und immer neue Irrtümer. 'Dabei ist es gar nicht so schwer', sagt Hauke Brost. 'Wer sich einen Single angeln will, der muss die Singles verstehen. Was sie lieben, was sie hassen, worauf sie abfahren und wann sie garantiert sofort flüchten. Nur darum geht es. Singles ticken nämlich heute ganz anders als noch vor zehn Jahren …'
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Seitenzahl: 279
Hauke Brost
Singles sind seltsame Wesen. Und es ist gar nicht so leicht, sich einen zu angeln. Singles sind nämlich manchmal sehr eigenwillig. Sie sind scheu, zaghaft, bindungsunwillig, kompliziert, stets auf dem Sprung, zickig, rasch eingeschnappt, leicht zu verschrecken, beziehungsgeschädigt, tendenziell depressiv, misstrauisch, egomanisch und hochsensibel.
Daraus resultiert eine gute Nachricht: Wenn Sie bei der Partnersuche immer wieder an den Falschen geraten oder wenn Sie einfach niemanden finden, der zu Ihnen passt, dann liegt es gar nicht an Ihnen! Es liegt – an den Singles.
Wenn Sie das »Projekt Single-Suche« trotzdem nicht aufgeben möchten, dann wird Ihnen dieses Buch helfen. Sie müssen es nicht einmal ganz durchlesen. Irgendetwas Interessantes über Singles lernen Sie in jedem Kapitel. Fangen Sie einfach mal an zu lesen, meinetwegen auch in der Mitte oder von hinten nach vorn. Dann klappt’s auch mit dem Single.
Wenn Sie aber gar nicht auf Single-Suche sind, dann wird Ihnen dieses Buch ebenfalls helfen. Denn entweder geht Ihre Partnerschaft demnächst in die Brüche, und dann sind Sie doch bald wieder auf Single-Suche. Das kann Ihnen schneller passieren, als Sie glauben! Oder Ihre beste Freundin bzw. Ihr bester Kumpel ist wieder einmal an den Falschen bzw. an die Falsche geraten, und Sie sollen wieder einmal der seelische Mülleimer sein und die perfekte Problemlösung bieten. Die jedoch finden Sie – hier, in diesem Buch.
Wir fangen gleich mal an, obwohl wir uns doch noch im Vorwort befinden. Die erste Regel heißt: Glauben Sie einem Single nichts, was er Ihnen über sein eigenes Single-Leben erzählt. Es ist garantiert gelogen.
Lesen Sie die folgende Passage bitte mit verteilten Rollen (erst spricht der Single, dann flüstert sein Gewissen):
»Mir geht es super!« (Falsch. Dir geht es scheiße!)
»Männer stören nur!« (Voll daneben. Du hättest sehr gern wieder eine breite Schulter zum Anlehnen!)
»Nie wieder eine Frau ins Haus!« (Geflunkert. Du vermisst das Warme, Weiche, Schöne an deiner Seite!)
»Ich war noch nie so glücklich wie jetzt als Single.« (Dreist gelogen. Du hattest bessere Jahre, und in denen warst du nicht allein!)
»Ich könnte ja eine Beziehung haben, wenn ich nur wollte …« (Pinocchio lässt grüßen: Du probierst es doch schon jahrelang, nur klappt es einfach nie!)
»Glücklicher Single«, das ist ein Widerspruch in sich. Allenfalls gibt es zufriedene Singles. Die haben sich damit abgefunden, dass sie immerzu an die Falschen geraten, und machen nun das Beste daraus. Das ist ja auch legitim! Aber zwischen »zufrieden sein« und »Glück« gibt es einen ziemlich großen Unterschied. Und es gibt etwas, das sie alle gern hätten: die richtig schöne Beziehung zu zweit mit Kuscheln und Knutschen, mit gemeinsamen Freunden und schönen Spaziergängen, mit dem Geruch nach gutem Gulasch und vielleicht sogar mit Kindergeschrei.
Die schönste Wohnung wird öde, wenn man immer nur allein darin wohnt. Der tollste Sonnenuntergang macht traurig, wenn man das Abendrot mit niemandem teilen kann. Die geilste Party wird peinlich, wenn man zwangsläufig alleine herumsteht und ständig das Gefühl hat, dass man entweder angestarrt oder bewusst ignoriert wird. Zu zweit ist einfach besser.
Single sein macht seltsam. Und je länger man Single ist, desto seltsamer wird man. Es gibt Singles, die jedem das Gesicht zerkratzen, der sie nett anlächelt. Es gibt Singles, die sich in jeden harmlosen Flirt hineinsteigern, als hätte gerade der Blitz eingeschlagen. Es gibt Singles, die über gar nichts anderes mehr nachdenken können als über die Frage, wann sie denn endlich kein Single mehr sein werden – und die ihrem gesamten Freundeskreis damit tierisch auf den Keks gehen.
Diese kleinen Seltsamkeiten des Single-Lebens sind aber noch gar nichts gegen die größte Seltsamkeit des Single-Lebens. Trifft ein Single nämlich auf einen Menschen, mit dem er sich eine Partnerschaft vorstellen könnte, so ist derjenige entweder frisch in jemand anders verliebt – oder es handelt es sich auch um einen Single! Also ebenfalls um einen recht seltsamen Menschen mit vielen mehr oder weniger offen zur Schau gestellten Macken (siehe oben). Seltsamer Mensch trifft seltsamen Menschen: Kommen die vielleicht spontan miteinander klar?
Nein! Kommen sie nicht! Sondern hier potenziert sich die beidseitige Seltsamkeit zu einem dramatischen, hoch-konfliktiösen, mega-explosiven und von vornherein zum Scheitern verurteilten »Ohne-will-ich-nicht-aber-mit-geht-auch-nicht«-Mix.
Beziehungs-gestörter, emotions-amputierter, scheidungs-ausgebluteter, mittelloser, egozentrisch-gewordener Männer-Single trifft auf berufs-misstrauische, allzu-oft-verlassene, mega-verletzliche, hyper-sensible, nahe-am-Wasser-gebaute Singlefrau: Wie soll das denn funktionieren?
Es kann funktionieren. Wenn der eine Single möglichst viel über den anderen Single weiß. Wenn er weiß, und damit sind wir mitten im Thema, »wie Singles ticken«.
Alles wird gut.
Der Autor
(www.haukebrost.de)