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Matthias ist ein einsamer Witwer und lebt ein ruhiges und manchmal langweiliges Leben. Seinen Lebensabend hatte er sich anders vorgestellt. Doch mitten im täglichen Einerlei reißt ihn eine Begegnung mit einem Mann seines Alters heraus. Was macht David so anders? Wo hat er ihn schon einmal gesehen? Seine Fröhlichkeit und sein Lebensmut sind für Matthias so anziehend, wie ein Magnet. Eine Freundschaft beginnt, die Matthias' Verständnis über den Glauben auf den Kopf stellt. Auf einer gemeinsamen Reise nach Jerusalem machen sie eine unglaubliche Bekanntschaft, die beide nicht so schnell vergessen werden. ---- Brigitte Grill, Jahrgang 1959, wuchs in einem christlichen Elternhaus auf und traf mit 24 Jahren eine eigene Entscheidung für Jesus Christus. Die gelernte Bürokauffrau entdeckte schon früh ihre Liebe zum geschriebenen Wort. Sie hat mehrere Erzählungen veröffentlicht, arbeitete eine Zeit lang als Journalistin und schrieb einige Artikel für die christliche Frauenzeitschrift Lydia.
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Seitenzahl: 47
Wiedersehen in Israel
Erzählung
Brigitte Grill
© 2014 Folgen Verlag, Wensin
Autor: Brigitte Grill
Cover: Eduard Rempel, Düren
Lektorat: Lydia Freitag, Düren
ISBN: 978-3-944187-35-8
Verlags-Seite: www.folgenverlag.de
Kontakt: [email protected]
Wiedersehen in Israel ist früher als Buch im Christlichen Verlagshaus, Stuttgart, erschienen.
»Ist es besser mit deiner Erkältung geworden?«, erkundigt sich Andrea, der auffällt, dass die Stimme ihres Vaters am Telefon nicht mehr so heiser klingt wie noch vor ein paar Tagen. Sie macht sich schon auf eine der gewohnten, oft selbstmitleidigen Antworten des Alleinstehenden gefasst. Doch, o Wunder, genau das Gegenteil ist der Fall.
»Erkältung? Ach ja! Hatte ich schon ganz vergessen.« In ungewohntem Eifer erzählt Matthias Schulz: »Am Sonntag habe ich etwas erlebt! Hör mal zu. In unserer Kirche fand ein ökumenischer Gottesdienst statt. Ein Mann, etwa in meinem Alter, setzte sich neben mich. Du weißt ja, wie das so bei uns ist. Man sitzt oft stocksteif nebeneinander und spricht kaum mal ein Wort mit seinem Nachbarn. Deshalb war es mir äußerst peinlich, dass der andere mir gleich die Hand gab und mich in ein lebhaftes Gespräch verwickelte. Er sagte mir, dass er sich freue, als Evangelischer einmal in einer katholischen Kirche einen Gottesdienst zu erleben. Eine ältere Frau mit einem roten Hütchen, die sich wohl in ihrer Andacht gestört fühlte, drehte sich sogar nach uns um. Ich nickte ihr besänftigend zu und dachte: Wenn das so weitergeht, kann es ja heiter werden! So gesprächig mein Banknachbar auch war, den Gottesdienst verfolgte er dann doch völlig konzentriert. Ich hatte den Eindruck, er würde alles um sich herum vergessen. Während der Predigt nickte er hin und wieder zustimmend. Nach der Kirche unterhielten wir uns noch länger. Da wir beide nichts weiter vorhatten, gingen wir kurz entschlossen zusammen zum Mittagessen. Wir hatten Spaß miteinander! Es dauerte auch gar nicht lange, und wir waren beim Du.«
»So eine Spontanität bin ich von dir gar nicht mehr gewöhnt!« Andrea ist freudig überrascht. »Das habe ich ja schon immer gesagt, dass es dir gut täte, wenn du mehr Kontakt hättest.«
»Du weißt ja, dass ich einige Leute in meinem Alter kenne. Aber die meisten fühlen sich so –«, Matthias sucht nach Worten, »… überflüssig und sind meist mutlos. David dagegen, so heißt der Mann, hat etwas Fröhliches, Anziehendes. Er sprüht vor Leben und stimmt nicht in die üblichen Klagelieder ein.«
»Werdet ihr euch Wiedersehen?«, fragt die Tochter erwartungsvoll.
»Ganz so einfach ist das nicht.« Die Stimme des Vaters klingt plötzlich gar nicht mehr so unbeschwert.
»Wo gibt es da denn Probleme?«, will Andrea wissen, »Hat er etwa keine Lust, sich weiterhin mit dir zu treffen?«
»Tja. Er wollte schon, dass ich ihn bald einmal besuche, aber ich erinnere mich nicht mehr genau an seinen Namen. Er sagte David Buche oder Bücher oder so ähnlich. Ach, man vergisst ja so vieles, wenn man alt wird.«
»Es ist nicht zu fassen!« Andreas impulsive Reaktion erinnert Matthias Schulz stark an Hilde, seine verstorbene Frau.
»Das Merkwürdigste daran ist«, fährt der Vater fort, »dass er mir so bekannt vorkommt. Ich könnte wetten, ihm irgendwo schon einmal begegnet zu sein. Möglicherweise liegt das Jahre zurück.«
»Denk doch mal scharf nach.« Andrea gibt die Hoffnung nicht auf.
»Nützt nichts. Ich komme einfach nicht dahinter. Ich weiß nur, dass er in einem Altersheim hier in Lindau wohnt.«
»Na, dann stehen deine Chancen doch gut. Bei der ziemlich genauen Namensangabe wirst du ihn doch in einem der Altersheime Lindaus ausfindig machen«, meint Andrea.
»Ich will's versuchen. Er hat mir Mut gemacht, weißt du. Aber jetzt bin ich wieder allein. Ich sage ja immer, es hat alles keinen Sinn. Es sollte eben nicht sein. Am besten, wir vergessen das Ganze.«
Da ist es wieder, das altbekannte Selbstmitleid, mit dem jedes Mut machen und jedes gute Zureden in den Wind geschlagen wird. Wie viele Ideen hat der Witwer schon zurückgewiesen, mit denen seine erfindungsreiche Tochter Abwechslung in sein Leben bringen wollte …
Wieder ist es Sonntag. Am Morgen hat wie gewohnt ein katholischer Gottesdienst stattgefunden. Heute hätte Matthias nichts dagegen gehabt, wenn David ihm die Hand geschüttelt und sich mit ihm unterhalten hätte.
Matthias ist der Gedanke gekommen, dass es schön wäre, wenn sich der Sonntag als Höhepunkt der Woche von dem üblichen Einerlei unterscheiden würde. Deshalb hat er heute den Tisch besonders festlich gedeckt. Eine Kerze verbreitet warmes Licht, und aus der Soßenterrine duftet es so lecker, dass Matthias das Wasser im Mund zusammenläuft. Braten und Spätzle sind sein Leibgericht. Doch trotz des festlichen Rahmens will sich keine sonntägliche Feierlichkeit einstellen. Ja, wenn Hilde noch leben würde! Alles wäre dann anders. Wie sehr hatte Matthias sich darauf gefreut, seinen Lebensabend mit ihr verbringen zu können, Ausflüge und schöne Reisen zu unternehmen. Das alles ist während der langen Ehe zu kurz gekommen. Die Jahre sind von Arbeit und Mühen geprägt gewesen. Durch Hildes Tod, der nun schon sechs Jahre zurückliegt, fühlt sich Matthias um all die Freuden seines Ruhestandes betrogen.
»An die leeren Stühle beim Essen bin ich eigentlich gewöhnt. Aber heute fällt es mir wieder besonders schwer«, murmelt der Witwer vor sich hin. Lustlos deckt er den Tisch ab. Er hat wieder einmal viel zu viel gekocht. Damit ist der Montag schon eingeplant.
Am schlimmsten sind für Matthias die Sonntagnachmittage. Lange Stunden liegen dann vor ihm, die er nicht mit Arbeit im Haus oder im Garten ausfüllen kann, wie er es an den Werktagen gewohnt ist. Wenn er nur schlafen könnte!
Nach den kalten Apriltagen scheint nun endlich die Sonne warm und freundlich. Ein herrlicher Tag, der zu einem Spaziergang einlädt. Doch Matthias will heute das Haus nicht verlassen. Wenn er jungen Paaren und Familien begegnet, wird ihm das Alleinsein wieder besonders schmerzlich bewusst.
Er erinnert sich an den vergangenen Sonntag und an Davids Fröhlichkeit und Lebensmut. Matthias weiß, dass es David im Grunde viel schlechter geht als ihm. Er hat ihm nämlich erzählt, dass er wegen seiner fortschreitenden Krankheit nicht mehr in der Lage ist, allein zu wohnen. Seine Träume von einem kleinen Häuschen mit Vorgarten sind für immer ausgeträumt. Stattdessen hat auf ihn nach seiner Pensionierung das Altersheim gewartet. Angehörige hat David keine mehr.
Matthias dagegen ist mit einer ausgezeichneten Gesundheit gesegnet und könnte, wenn er wollte, sofort ein Zimmer in dem Einfamilienhaus beziehen, das Andrea, der Schwiegersohn Frank und die beiden Kinder bewohnen. Matthias, dem es unerklärlich war, weshalb David trotz seiner traurigen Lebensumstände so fröhlich und zuversichtlich wirkte, hatte ihn nach dem Grund gefragt.
Als Antwort zitierte David ein Wort von Claudel: »Der Glaube hat nicht nur den Sinn, sondern auch die Freude in die Welt gebracht«. In einem fast feierlichen Ton, als offenbare er Matthias ein Geheimnis, fuhr David nach einer Weile fort: »Ich habe versucht, mein Lebensfundament nie auf etwas anderes zu gründen, als allein auf Gott. Er hat mich nie enttäuscht.«
Wenn Matthias diese Antwort auch nicht ganz verstehen konnte, schien sie ihm doch viel Wahres zu enthalten. Dass eine gute Ehe und eine liebenswerte Frau dieses dauerhafte Fundament nicht bieten, hat er ja am eigenen Leib schmerzlich erfahren müssen.
»Bevor mir die Decke auf den Kopf fällt, klappere ich einfach die Altersheime in der Stadt ab. Vielleicht gibt es da jemand mit einem ähnlichen Namen wie Buche oder Bacher…«, überlegt Matthias. Es ist zwar nicht seine Art, von sich aus die Initiative zu ergreifen, aber etwas Erfolgloses zu tun erscheint ihm im Augenblick immer noch besser, als gar nichts zu unternehmen und die quälende Einsamkeit ertragen zu müssen. Doch nach kurzem Nachdenken verwirft er diesen Gedanken wieder. Unentschlossen geht er im Wohnzimmer auf und ab.
»Jetzt fällt mir etwas ein! Wenn das stimmen würde!« Ein Geistesblitz erhellt das traurige, nachdenkliche Gesicht. »… dann weiß ich, woher ich David kenne.«
Aufgeregt schaut Matthias die Reihe der Fotoalben im Bücherschrank durch. Das älteste angelt er heraus und blättert darin. Einige wenige Bilder seiner Kindheit, von der Einschulung mit der Schultüte, Familienausflüge und Geburtstagsfeiern wecken Erinnerungen an die Kindheit. Endlich findet er, was er sucht: das Foto seiner Schulklasse im Gymnasium. Er nimmt es heraus und liest die noch sehr unausgeschriebenen Unterschriften der damals Siebzehnjährigen auf der Rückseite durch. Tatsächlich, er hat sich nicht geirrt! Der Dritte in der zweiten Reihe ist es: David Becher.
Mit einem Schlag ist das lähmende Gefühl der Einsamkeit und Traurigkeit verflogen. Aus dem Telefonbuch sucht Matthias die Nummern der Lindauer Altersheime heraus und beschließt, eines nach dem anderen anzurufen und sich nach David Becher zu erkundigen. Bereits beim zweiten Versuch hat er Glück. Eine freundliche Männerstimme erklärt ihm genau, wie er das Gebäude und das Zimmer finden kann, in dem David untergebracht ist. Nun kann Matthias nichts mehr aufhalten. Er macht sich auf den Weg zu David. Während der Fahrt mit dem Bus erinnert er sich an die schon lange zurückliegende Schulzeit.
In der 10. Klasse kam ein Neuer dazu, der wegen seiner Andersartigkeit auffiel und von Anfang an als ein Außenseiter galt. Sie nannten ihn »Goliath, den Starken« und trieben manche hässlichen Späße mit dem Wehrlosen. Ganz anders als heute wirkte David damals ernst und in sich gekehrt. Aus seinem Blick sprach eine traurige Versonnenheit. So unerwartet wie er aufgetaucht war, verschwand er nach zwei Jahren auch wieder. Keiner wusste, was mit ihm geschehen war. Die Lehrer schwiegen sich aus – ob aus Unkenntnis oder weil sie etwas geheim halten wollten, konnten die Schüler trotz aller Bemühungen nicht herausbekommen. In der Schule ging das Gerücht um, dass David, wie auch sein Vorname erahnen ließ, jüdischer Abstammung sei und aus Angst vor den Nazis untergetaucht war.
Erinnerungen an den Krieg, die Matthias' Jugend wie ein dunkler Schleier überschatteten, steigen in ihm auf. Froh ist er, dass die Busfahrt ihrem Ende zugeht und er in die Gegenwart zurückfindet, dem Sonntag mit einem Bilderbuchwetter. Die Bushaltestelle ist nur wenige Meter vom Altersheim entfernt. Matthias findet auf Anhieb das beschriebene Gebäude. Im Flur sitzt ein älterer Herr, der sichtlich gelangweilt eine Zigarette raucht. Ohne lange zu zögern fragt Matthias nach David Becher.
»David Becher? Ja, natürlich, den kenne ich gut. Der ist jetzt sicher im Park. Ich kann Sie schnell zu ihm bringen.«
»Klappt ja alles wie am Schnürchen«, denkt Matthias, dem es schon so vorkommt, als habe alles nur darauf gewartet, dass er endlich komme.
Der Herr, der sich mit dem Namen Schneider vorgestellt hat, erzählt: »Bei schönem Wetter macht David oft bei einem Spiel mit. So mit bunten Bällen auf einer Bahn. Ich glaube, Boccia heißt es.«
Vom Park her dringt das laute Lachen der Spielenden an ihr Ohr. Matthias wundert sich, dass es hinter den Mauern eines Altersheimes so fröhlich zugehen kann. Bei näherem Hinsehen stellt er allerdings fest, dass ihn dieser erste Eindruck getäuscht hat. Es sind nur wenige, die an dem gemeinsamen Spiel Freude haben. Einige, die es nicht wagen, sich zu beteiligen oder selbst etwas auf die Beine zu stellen, beobachten das Geschehen von ferne, teils mit neidischen, teils mit traurigen Gesichtern. Andere sitzen an diesem warmen Frühlingstag in ihren Zimmern und sind von der Außenwelt abgeschnitten. Nur das Hinausschauen aus dem Fenster mag ein scheues Zeichen ihrer Sehnsucht nach Kontakt sein.
»Bindet sie wohl eine Krankheit an das Haus, oder wollen sie ihre kleine Welt mit niemandem mehr teilen?«, fragt sich Matthias. Deutlich wird ihm wieder einmal bewusst, wie dankbar er dafür sein kann, dass er gesund und unabhängig ist. David, der Matthias nun entdeckt hat, kommt freudestrahlend auf den unerwarteten Besuch zu. Die Überraschung ist in seinem Blick deutlich zu lesen. »Diese strahlenden Augen haben keine Ähnlichkeit mit den stumpfen, traurigen Augen, wie ich sie von David noch von der Schulzeit her in Erinnerung habe«, denkt Matthias.
»Das finde ich aber toll, dass du auf meine Fährte gekommen bist, Matthias!« David drückt ihm freundschaftlich die Hand. »Ich habe mir hinterher Vorwürfe gemacht, dass ich dir nicht meinen Namen und das Altersheim aufgeschrieben habe. Das Gedächtnis lässt mit den Jahren eben doch nach.«
»Da kann ich dir nur recht geben. Du wirst dich noch wundern, was ich dir zu erzählen habe«, entgegnet Matthias lachend und freut sich, David neugierig gemacht zu haben.
Die Männer setzen sich auf eine Bank neben einem kleinen Springbrunnen. Wortlos zieht Matthias das vergilbte Klassenfoto aus seiner Jackentasche.
»Was ist das denn? Irgendwie kommt es mir bekannt vor!«, stößt David überrascht aus.
»Ich weiß auch warum.« Matthias erzählt von seiner unglaublichen Entdeckung. David kann es kaum fassen, dass er mit Matthias zwei Jahre lang die Schulbank gedrückt haben soll.
»Daran kann ich mich beim besten Willen nicht mehr erinnern«, gesteht er. »Der mit den krummen Beinen, bin das tatsächlich ich?«
David lacht lauthals auf, so dass ihn überraschte Blicke der Umstehenden treffen. Dieses polternde Lachen steckt auch Matthias an. Die beiden erinnern sich an ihren Klassenlehrer, Herrn Lausterer, der es nicht ausstehen konnte, wenn sich jemand lautstark die Nase putzte.
»Hör auf mit dem Trompeten«, befahl er dann immer streng, wobei er das »r« so sehr rollte, dass die Lachmuskeln der Schüler stark gereizt wurden. Dieses respektlose Verhalten brachte den Lehrer noch mehr in Rage, und seine grauen Bartspitzen fingen an zu zittern. Sein Schnauzbart war sein ganzer Stolz. Wenn er sich unbeobachtet fühlte, wie etwa während der Klassenarbeiten, konnte er es nicht lassen, ihn andächtig zu zwirbeln. Doch trotz mancher sonderbaren Angewohnheiten mochten sie den Lausterer gern, denn er vermittelte ihnen väterliche Wärme, und bei all der Strenge, die er zuweilen an den Tag legen konnte, vergaß er nie die Güte.
»Geschichte war sein Lieblingsfach«, erinnert sich Matthias. »Weißt du noch, dass kaum eine Geschichtsstunde verging, in der er nicht einfließen ließ, dass er im zweiten Königlichen Ulanen-Regiment als Husar gedient hatte?«
Brigitte Grill: Wo, bitte, geht es nach Südindien?
Folgen Verlag, ISBN: 978-3-944187-19-8
Die sonst so verwöhnte Sarida steht auf der Straße. Nachdem ihre Mutter Christin geworden und nach Südindien geflohen ist, hält auch sie es bei ihrem hinduistischen Vater nicht mehr aus. Er verachtet Christen. Sie will nun ihrer Mutter nachreisen. Auf der Straße trifft sie Ramesh. Er "wohnt" auf einem Asphaltflecken und schließt sich Sarida an. Doch der Weg ist weit und mühsam. Wie sollen sie nur die Stadt finden, deren Namen Sarida vergessen hat? Sie kennt nur den teuren Sariladen, in dem sie früher schon einmal gewesen ist. Und was wird aus Ramesh, dem Straßenjungen, der sich fest vorgenommen hat, die Christen mit ihrem gekreuzigten Gott zu meiden?
Brigitte Grill: Das Wegkreuz (Kurzgeschichten)
Folgen Verlag, ISBN: 978-3-944187-40-2
In sechs Kurzgeschichten spürt Brigitte Grill Gottes Reden in Menschenleben nach. Sie schildert Situationen, in denen Menschen zum Teil auf ungewöhnliche Weise aus dem Alltagstrott gerissen und mit dem Ruf in die Nachfolge konfrontiert werden.
Helmut Ludwig: David Livingstone – Verschollen in Afrika
Folgen Verlag, ISBN: 978-3-944187-38-9
Mit seiner spannenden Biografie schildert der Autor Leben und Wirken des großen Missionars, Forschers und Arztes David Livingstone. Seine Tagebuchaufzeichnungen dienten als Vorlage für dieses Buch über einen Menschen, dessen Leben nie ohne Dramatik war.
Mit viel Sachverstand und schriftstellerischem Geschick zeichnet Helmut Ludwig große Ereignisse und kleine Episoden nach: wie der junge David im Alter von 10 Jahren 14 Stunden an der Webmaschine steht, wie er Missionskandidat wird und fast durchfällt, wie er dann nicht nach China, sondern nach Afrika ausreist und dort die Kalahari-Wüste erforscht, die Victoriafälle des Sambesi entdeckt und schließlich als verschollen gilt.
Der Journalist H. M. Stanley sucht ihn und findet einen entkräfteten, kranken Mann, der sich von einer weiteren Expedition nicht abbringen lässt, um Gottes Auftrag vollends zu erfüllen. Auf diesem Gewaltmarsch stirbt er. Seine Getreuen bringen den Leichnam durch Urwald, Steppe und Busch bis zur Küste. In der Westminster-Abtei wird er beigesetzt.
Ein großer Missionar, dessen bis zum Äußersten gehende Hingabe zeigt, was Glaube und Hoffnung um Christi willen für die Mitmenschen und die Wissenschaft zu vollbringen vermögen.