Wörtersee - Robert Gernhardt - E-Book

Wörtersee E-Book

Robert Gernhardt

0,0
9,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Viele der Gedichte und Bildergeschichten aus dem 1981 erstmals erschienenen »Wörtersee« sind längst zu Klassikern der Gegenwartsliteratur geworden: »Bilden Sie mal einen Satz mit Garant – Der Hase trug den Kopfverband, seitdem er an die Wand garant.« Immer wieder zitiert, sind sie eingegangen in den deutschen Sprachschatz wie die Sketche und Cartoons von Loriot.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 74

Veröffentlichungsjahr: 2018

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Robert Gernhardt

Wörtersee

Gedichte

 

 

Über dieses Buch

 

 

Von den Gedichten und Bildergeschichten, die Robert Gernhardt 1981 unter dem Titel »Wörtersee« zusammengefasst hat und die seitdem zahlreiche Auflagen erlebten, sind viele zu Legenden geworden: »Bilden Sie mal einen Satz mit pervers – Ja, meine Reime sind recht teuer: per Vers bekomm ich tausend Eier.« Immer wieder zitiert, sind sie eingegangen in den deutschen Sprachschatz wie manche Cartoons von Loriot. Die Komik der Gernhardt'schen Texte und Zeichnungen beruht auf einer Gratwanderung zwischen Sinn und Unsinn, Feinem und Derben, Ernst und Spaß. Dass sich die Gedichte auf Vorbilder wie Heinrich Heine oder Wilhelm Busch beziehen, ist ein Indiz unter vielen dafür, dass sie kunstvoller sind, als sie zunächst scheinen. Der Reiz dieser berühmt gewordenen Gedichte und Bildergeschichten des neugierigen Sprach- und Zeichenkünstlers Robert Gernhardt liegt in ihrer klugen, kritischen Geistesgegenwart bei gleichzeitig höchstem Unterhaltungswert.

 

 

Weitere Informationen finden Sie auf www.fischerverlage.de

Inhalt

[Motti]

I Vertraute Laute

Komm, erstes Wort

Schwanengesang

Paris ojaja

3001 – Ufos greifen an

Ein Septembernachmittag in der Heide

Dringliche Anfrage

Doch da ist noch ein Falter

Folgen der Trunksucht

Die Sache will’s

Der Mördermarder

Erlebnis auf einer Rheinreise

Der Beweis

Neues vom Nashorn

Schneewittchen ’80

Energiepolitik

Der Forscher und die Schlange

Berliner Trilogie

Edles Problem

Prost ooch!

Kreuzberger Nacht

Versuche nur

Zeichenschule I

Zeichenschule II

Zeichenschule III

Der Atelierbesuch

Lied

Wie tun es die anderen?

Bilden Sie mal einen Satz mit …

Vergebliches Wünschen

Goldene Worte

Vom Fuchs und der Gans

Bitte mitsingen

Das Schweigen der Kissen

Plädoyer

Was ich heut sah

Alles über den Konsul

Begegnung mit einem Geist

Ermutigung

Ende einer Legende

Volkslied

Jener, jene, jenes

Die allzufröhlichen Mönche

Rätsel

Umgang mit Tieren

Weils so schön war

Ein Vater spricht

Bilden Sie mal noch einen Satz mit …

Ökumenischer Dialog

Wer bin ich

Am Telefon

Pferde-Schmählied

Was die Sprache verrät

Schreiben heute

Paarreime in absteigender Linie

Noch ein Rätsel

II Vorbild und Nachbild

Fragen eines lesenden Bankdirektors

Nimm und lies

Ein zeitkritisches Gedicht

Zu einem Satz von Mörike

Zu zwei Sätzen von Eichendorff

Das Scheitern einer Ballade

Mondgedicht

Philosophie – Geschichte

Wenn sich

Pharaos Fluch

Ein Sonntagnachmittag bei Strindbergs

Amor und der Tapir

Galerie der Meister

Raffael

Rembrandt

Rubens

Hokusai

Delacroix

Benn im Bild

Moin, Moin, Morgenstern

Mademoiselle Magritte

Lied ohne Worte

Das Nichts und das Sein

Lieschen aus Weimar

1 Versuch, 1 Buch von Arno Schmidt auf 4 Zeilen und 4 Bilder zu komprimieren

Ludwig van B. im Urteil der Nachwelt

Die großen Monologe

Monolog des Prinzen von [...]

Monolog des Torwarts, der [...]

Lilith

Wenn der Vater mit dem Sohne …

Auf der Fahrt von Ringel nach Natz notiert

Vater und Sohn I

Vater und Sohn II

Materialien zu einer Kritik der bekanntesten Gedichtform italienischen Ursprungs

Psalm

Groß, größer, am größten

Deutung eines allegorischen Gemäldes

Die Nacht, das Glück, der Tod

Terzinen über die Vergeßlichkeit

III Dichter Dorlamm

Lokal-Bericht

Entstehungsgeschichte

Das Brüllen

Der Bund

Reich der Sinne

Dorlamm liest

Die Bilanz

Was ist Elektrizität?

Dorlamm meint

Die letzte Reise

IV Spaßmacher und Ernstmacher

Als er sich mit vierzig im Spiegel sah

Tagesbefehl

Die Welt und ich

Der große und der kleine Künstler

Die Tanzenden

Sherlock Holmes’ übelster Fall

Einmal hin und zurück

Welt, Raum und Zeit

Der wilde Hans

Nach Paris

Umgang mit Tieren aus der Tiefe

Ebbe und Flut

Der rätselhafte Geistergast

Ich selbst

Die kaiserliche Botschaft

Am Abend

Lied der Männer

usw. usf.

Trost im Gedicht

Der Sommer in Montaio

Stunde der Wahrheit

Birnes Problem

Media in Vita

Ein Abenteuer Casanovas

Geschichte einer Beziehung

Lied ohne Worte

Mein sei mein ganzes Herz

Im Garten

Aus der Welt der Technik

Ganz kleiner Versuch über die Angst

Und, und, und

Hinz und Kunz

Täter und Opfer

Landmaus und Stadtmaus

Die Schattenwerfer

Unbeschreiblich!

Vater und Söhne

Frage und Antwort

Ein Sonntag

Das Ende einer Doppelbegabung – von ihr selbst erzählt

Der unwürdige Inquisitor

Schreiben, die bleiben

Wer von den Fünfen bist Du?

Erinnerung an eine Begegnung in Duderstadt

Der Nachbar

Auf und zu und ab und an

V Der Vorhut

Wörtersee

Du da

Was ist Kunst

Lied ohne Worte

Indianergedicht

Welt im Wandel

Samstagabendfieber I

Samstagabendfieber II

Erzählung

Was wäre, wenn

Was ist spannend?

Nichtzutreffendes bitte streichen

Zum Muttertag

Striche und Sprüche

Banger Moment

Setzen, Stellen, Legen u.a.

Ach, Erika

Unmöglich

Der Tag, an dem das  verschwand

Trost und Rat

Die Nacht, die Braut, der Tag

Frisch gereimt …

Die Sprache des Bären

Kurts italienische Reise

Der große Atem

Und es gibt Tiere

Geständnis

Fragen der Zeit

Wie ich’s gern hätt’

Dreißigwortegedicht

Testament

Was wäre, wenn (2)

Alltag

Bitte ausschneiden und bei Bedarf vorlegen

Ermutigung

Auf ein letztes Blatt geschrieben

Sprechen und Schweigen

Sonne und Mond sind mein einziger Verkehr.

Vielleicht noch das Feuer,

vielleicht noch das Meer.

Alfred Mombert

 

 

Die große Menge wird mich nie begreifen,

die Pfeifen.

R. G.

 

 

Als Ausnahmen merk dir genau:

der Milchmann, doch die Eierfrau.

Volksmund

IVertraute Laute

Schwanengesang

Was wollen die Schwäne uns sagen?

Wir leben und schweben

wir kreisen und weisen

wir finden und binden

wir ketten und retten

wir halten und walten

wir schlichten und richten

wir sind überhaupt ganz tolle Vögel –

das wollen die Schwäne uns sagen.

Paris ojaja

Oja! Auch ich war in Parih

Oja! Ich sah den Luver

Oja! Ich hörte an der Sehn

die Wifdegohle-Rufer

Oja! Ich kenn’ die Tüllerien

Oja! Das Schöhdepohme

Oja! Ich ging von Notterdam

a pjeh zum Plahs Wangdohme

Oja! Ich war in Sackerköhr

Oja! Auf dem Mongmatter

Oja! Ich traf am Mongpahnass

den Dichter Schang Poll Satter

Oja! Ich kenne mein Parih.

Mäh wih!

3001 – Ufos greifen an

Welch ein Surren, welch ein Glänzen,

oben fliegt ein Ufo, Mann!

Extraterrestrische

Intelligenzen

setzen zur Landung an!

Tiefer zieht es, immer tiefer,

Vater, was ein Flugobjekt!

Ist geformt wie eine Kiefer –

weiß der Himmel, wer drin steckt!

Gott, jetzt ist das Ding gelandet!

Langsam öffnet sich ein Spalt –

nein, was für ein fremdes Wesen

unmenschlich und unbeschreiblich

weder männlich, weder weiblich

nie gesehen, nie gelesen

sich dort in den Ausstieg krallt:

Hilfe!

Ein Septembernachmittag in der Heide

Immer wieder zieht der alte

Schäfer an der Weidenflöte

Immer wieder

Immer wieder hofft er sehnlichst

endlich einen Ton zu hören

Immer wieder

Immer wieder sagt sein Weib ihm

blasen müsse er, nicht ziehen

Immer wieder

Immer wieder winkt der Alte

kreischend ab und zieht aufs neue

Immer wieder

Dringliche Anfrage

Wer hat ein Alibi für mich?

Ich brauche eins für morgen,

da soll ich es um 12 Uhr 10

der Königin besorgen.

Die Königin ist klein und rund,

der König groß und eckig.

Dem, den sein Mißtraun auch nur streift,

geht es entsetzlich dreckig.

Um 12 Uhr 10 bin ich bestellt.

Ich trau mich gar nicht, hinzugehn.

Es sei, ich hätt’ ein Alibi.

Wer sah mich morgen, 12 Uhr 10?

Doch da ist noch ein Falter

Ein Couplet

Und da wirste geborn

und da fühlste dich klein

und da ließest du alles am liebsten gleich sein

und sagtest »Tschüss Alte, tschüss Alter« –

doch dann sind da die Falter.

Und denen krabbelste nach,

denn die sind so schön bunt,

und …

Und nu biste schon größer

und nu liebste schon wen

und die, die du liebst, will nich mit dir gehn

und du sagst dir: »Mach Schluß jetzt, Mensch Walter!«

doch dann ist da der Falter.

Und dem rennste nach,

denn der ist so schön bunt,

und …

Und denn biste ein Mann

und denn läuft es nicht so

und denn biste oft traurig und nur sehr selten froh

und denn blätterste schon mal im Psalter –

doch da ist noch ein Falter.

Und dem gehste nach,

denn der ist so schön bunt,

und …

Und dann wird dein Haar grau

und dann fühlste dich alt