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Dieses E-Book entspricht 172 Taschenbuchseiten ... Seit Christian die Pfarrstelle in dem kleinen, verschlafenen Dorf angetreten hat, weht in der Gemeinde ein frischer Wind. Er hat nicht nur ein offenes Ohr für jeden, sondern bereichert das Leben mit neuen Ideen. Der junge Mann gibt sich aber gern dem lustvollen Schmerz hin und scheut sich nicht, Männer und Frauen zu unterwerfen. Mit ihnen erlebt er die pure Sünde, Verführung und Erfüllung, was natürlich nicht lange unentdeckt bleibt und bösartige Gerüchte hervorruft. Als dann auch noch Nathalie - eine junge Frau aus seiner Vergangenheit - auftaucht, muss Christian eine Entscheidung treffen. Wählt er Nathalie oder seine Pfarrei? Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.
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Seitenzahl: 234
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Impressum:
Züchtige mich | Erotischer SM-Roman
von Angelique Corse
Schon von Kindesbeinen an galt Angeliques größte Leidenschaft dem Schreiben. 2015 begann sie, unter verschiedenen Pseudonymen vielseitige Werke zu veröffentlichen. Mit „Sünde in Schwarz“ legt sie ihr Debüt im Erotik-Genre vor.Was für sie den Reiz an SM-Erotika ausmacht? „Der Kontrollverlust und die absolute Hingabe. Außerdem das Verruchte, Verbotene.“
Lektorat: Ulrike Maria Berlik
Originalausgabe
© 2022 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: © wisky @ 123RF.com © albund @ 123RF.com
Umschlaggestaltung: MT Design
ISBN 9783750701779
www.blue-panther-books.de
Prolog
In der Kirche war es still. Nur der kühle Nachtwind pfiff kaum hörbar durch die Ritzen des fast tausend Jahre alten Gebäudes. Leise Schritte hallten von den Wänden wider und für den Bruchteil einer Sekunde glaubte der junge Mann, seinen eigenen Atem sehen zu können.
Dabei haben wir keinen Winter.
In den kalten Monaten konnte jenes durchaus passieren. Besonders, wenn man sich zu nachtschlafender Stunde in die Kirche wagte. Aber er war dankbar für die Einsamkeit, welche ihm zusammen mit der Leere ermöglichte, seine Gedanken zu ordnen und wieder einen klaren Kopf zu bekommen.
Sofern das überhaupt möglich ist.
Scharf zog er die Luft ein. Zum ersten Mal schien es, als würde sein persönliches Ritual nicht funktionieren. Sein Herz lag nach wie vor schwer in seiner Brust und begann, kaum dass seine Hand sich drauf ablegte, wie wild zu schlagen. Ein Paar blauer Augen blickte zu dem prachtvollen, geschmückten Altar, blickte an dem Kreuz nach oben und wieder nach unten, ohne dass die göttliche Gegenwart sein Gewissen erleichterte.
»Bitte, Herr, vergib mir.« Seine Stimme klang inbrünstig und doch kam keine Antwort.
Nur dieses bedrückende Schweigen, welches aus seiner Sicht wie eine Verurteilung schien. Dabei hatte er nichts Schlimmes getan, oder? Nur … daran gedacht. Sein Atem war scharf und er spürte, wie es sich in ihm regte. Jene Begierde, welche er mittlerweile über Stunden hinweg unterdrückte, brach nun gewaltsam an die Oberfläche und sorgte dafür, dass dicke Schweißperlen über Stirn und Körper liefen.
Es war passiert. Er hatte SIE wiedergesehen. Selbstverständlich verändert, aber es bestand keinerlei Zweifel. Sie war wieder in sein Leben getreten, ob mit Absicht oder nicht, ließ sich nicht feststellen. Wieso? Diese Frage hatte er sich während der vergangenen Tage immer wieder gestellt. Welche grausame Prüfung hatte Gott für ihn bereitgestellt? War es eine Strafe für die zahlreichen Sünden der Vergangenheit? Trotz seines geistlichen Amtes war er beileibe kein Kind von Traurigkeit, eher das Gegenteil.
Dabei habe ich immer nur …
Sein Schauer verstärkte sich. Das war unmöglich, nein. Es durfte nicht sein. Der junge Mann spürte, wie es in seinem Oberkörper zu prickeln begann, als würde das wild schlagende Herz sein Blut noch stärker durch die Adern pumpen. Jenes Gefühl kannte er von seinem verbotenen Treiben sehr gut, dennoch war es intensiver als sonst. Und daran trug SIE allein die Schuld.
Niemals hatte er vergessen können, obwohl seine Bemühungen mehr als groß gewesen waren. Doch nicht einmal die Liebe zu Gott und die Freuden des Fleisches hatten ersticken können, was tief in seinem Innern brodelte wie ein Vulkanfeuer aus der Hölle.
Vielleicht gehöre ich dort hin. Ein spöttisches Lachen erstarb in seiner Kehle, während seine Erregung immer mehr wuchs. Nein, das kann ich nicht tun.
Zu spät. Wie von Sinnen riss er sich die Kleidung vom Leib. Seine blasse Haut schimmerte im fahlen Schein des Mondlichts und der Schrei einer Eule drang leise an sein Ohr. Aber alles verlor seine Bedeutung, als er sich stöhnend, mit ihrem Namen auf den Lippen, in seine Hand ergoss. Sah Gott dabei zu? Oder vielleicht der Teufel? Er wusste es nicht.
Kapitel 1
Obwohl es noch früh am Morgen war, schien die Sonne bereits warm vom Himmel herab und warf ihr Licht durch das verstaubte Fenster. Die Küche dahinter sah, entgegen der üblichen Klischee-Meinungen, sehr sauber und ordentlich aus. Das Geschirr stand gestapelt in den Schränken und auch sonst gab es weder Schmutz noch Müll in den Ecken.
»Ahh …« Christian streckte die Arme nach oben und gähnte ausgiebig, während seine dunklen Augen auf die bereits arbeitende Kaffeemaschine fielen.
Der schwere Geruch einer italienischen Kaffeesorte hing unter der Decke und sorgte dafür, dass seine Lebensgeister langsam, aber sicher erwachten. Obwohl der junge Mann nunmehr seit insgesamt zehn Jahren den Beruf des Pfarrers ausübte, konnte er sich mit dem frühen Aufstehen noch immer nicht anfreunden. Wenngleich er es die Mitglieder seiner kleinen Dorfgemeinde niemals spüren ließ.
Im Gegenteil, trotz seiner jungen sechsunddreißig Jahre, war er laut einer Umfrage einer der beliebtesten Pfarrer in der Gegend und das, obwohl es am Anfang kritische Stimmen bezüglich seiner Anstellung hier gegeben hatte. Insbesondere einige ältere Leute wollten nicht glauben, dass ein so junger Mann sich ernsthaft dazu berufen fühlen konnte, sein weltliches Leben bis zum gewissen Grade aufzugeben und sich in den Dienst Gottes zu stellen.
Er strich sich durch sein platinblondes Haar, welches ihm heimlich den Spitznamen Engel eingebracht hatte, und atmete tief durch.
Die Maschine gab ein undefinierbares Geräusch von sich und zeigte ihm, dass der Kaffee fertig und genießbar war.
Hoffentlich, dachte Christian mit einem sarkastischen Grinsen.
Zwar gehörte dieses, von einigen Gemeinden als Sünde verschriene Getränk, schon lange zu seinen Grundnahrungsmitteln, dennoch bedeutete dies nicht, dass der Kaffee immer gelang.
Langsam führte der junge Mann die volle Tasse an seine Lippen und stellte freudig fest, dass er heute schmeckte. Ein gutes Zeichen? Er hoffte es.
Ein flüchtiger Blick aus dem Fenster verriet ihm, dass noch alles ruhig war. Zum Glück. Schließlich waren es noch knappe drei Stunden bis zum Beginn des Gottesdienstes und er genoss es, diese Zeit für sich allein zu haben. So sehr ihm die Anerkennung seitens der Gemeinde auch schmeichelte, reichte sie nicht aus, um die bösen Zungen zum Schweigen zu bringen.
Ein leiser Seufzer drang über seine Lippen. Christian stellte die halb volle Tasse auf die Arbeitsfläche und setzte sich auf eine Eckbank. Er wusste, was man sich über ihn erzählte, egal, wie sehr die betreffenden Leute versuchten, es zu verbergen. Der junge Pfarrer hatte scharfe Ohren und außerdem gab es immer wieder die eine oder andere gute Seele, welche es im Vertrauen an ihn heranbrachte. Natürlich zeigte Christian sich in einem solchen Fall stets auf seine Art und Weise erkenntlich. Die vollen Lippen verzogen sich zu einem Grinsen, welches irgendwo zwischen Verführung und Kälte lag.
Natürlich wusste er, dass der Ursprung jener Gerüchte der Neid war. Viele, auch andere Kollegen aus den Nachbardörfern, missgönnten ihm die Beliebtheit und ließen deshalb nichts unversucht, um Zwietracht zu säen, was bisher, dem Herrn sei Dank, nur bis zum gewissen Grade funktionierte. Nur wie lange noch?
Christian schaute zu Boden. Seine Arbeit hatte die Gemeinde, laut Aussagen der Mitglieder, sehr verändert. Die Menschen gingen wieder in die Kirche, egal ob zum regulären Gottesdienst oder an Feiertagen. Das im Vergleich zu anderen Kirchen relativ kleine Gebäude war stets bis auf den letzten Platz gefüllt und zu Feiertagen mussten die Leute zusätzlich Stühle organisieren. Jenes war vorher nicht so gewesen, im Gegenteil, mehr als einmal hatte der Gemeinderat die finanziellen Mittel gekürzt, weil weder die Jugendarbeit noch der eigentliche Kirchendienst ausreichend Zulauf erfuhren. Bis er kam.
Christian stellte die mittlerweile leere Tasse in die Spüle und ging in den Flur, um seine Jacke zu holen. Noch zwei Stunden bis zum Beginn. Auch wenn er sich gern eine gewisse Zeit nahm, so gehörte Unpünktlichkeit nicht zu seinen Eigenschaften und bis zur Kirche waren es nur ein paar Minuten Fußweg. Der junge Mann steckte seine Haare hinter das Ohr, bevor er das Haus verließ und sich auf den Weg machte.
Zu seiner Erleichterung begegnete ihm niemand, denn nach einem frühen Plausch stand ihm nicht der Sinn. Ein kühler Wind strich über seinen Körper und nur die dicke schwarze Kleidung hinderte ihn daran, zu frieren. Christians Hände zitterten, als er den Schlüssel hervorholte, um die große Eingangstür aufzuschließen, und ohne es zu merken, drehte er sich ängstlich um, ob ihn auch niemand beobachtete.
Drinnen empfing ihn eine tröstende Stille und seine Haltung entspannte sich augenblicklich. Gott brauchte man nichts vorzumachen, er sah sowieso alles. Christian trat vor den Altar und seine Augen wanderten über das riesige Holzkreuz, welches die Mitte bildete. Das Jesusbildnis hatte erst vor Kurzem einen neuen Anstrich erhalten und wie zum Gruße schlug er das Zeichen. Warme Luft strömte ihm aus dem Boden entgegen und der junge Mann lächelte. Nachdem er angefangen hatte, hier zu arbeiten, und die Kirche sich wieder regelmäßig füllte, war auch die alte Heizung repariert worden.
Christian begann, die Dekoration zu ordnen. Üppige Margariten und Kornblumen zierten die beiden Seiten des Altars. Sie standen auf der einen Seite für Hoffnung, auf der anderen für Treue und zeigten außerdem eine schöne Farbkombination. Der junge Pfarrer wusste, dass viele seiner Gemeindemitglieder diese Kombination schätzten, obwohl er selbst mit dieser Blumensorte nicht viel anfangen konnte. Für sich selbst bevorzugte Christian, wenn überhaupt, Lilien und Rosen und von Letzteren am liebsten die dunklen Varianten.
Mitten in der Bewegung hielt der junge Pfarrer inne und sein Blick richtete sich auf den Steinboden. Von einer Sekunde auf die andere wurde sein Herz schwer und Schuldgefühle bebten in seinem Innern. Zwar wusste er, dass die Ursache für jene bösen Gerüchte überwiegend der Neid seiner Kollegen war, schließlich hatte seine Art ungewollt eine kleine Revolution ausgelöst. Christian hatte eine – laut Aussage der Menschen – unglaubliche Art, die Gottesdienste zu gestalten. Er verknüpfte aktuelle Themen, die in der Welt passierten, mit biblischen Assoziationen und vermittelte diese auf eine lockere Weise, ohne dabei die alten Traditionen zu vernachlässigen. Außerdem reichte sein Verständnis für Probleme mitunter über die vermeintlichen Grenzen hinaus, was besonders die Jugendlichen schätzten. Wer wollte sich schon, zusätzlich zu den Problemen des Erwachsenwerdens, noch mit einem von oben herabblickenden Pfarrer herumärgern? Die Antwort lautete: niemand. Deswegen bemühte er sich stets, mit ihnen auf gleicher Augenhöhe zu sein.
Aber … Christians Hände ballten sich zu Fäusten und in einem Anflug von Resignation unterbrach er seine Arbeit und ließ sich auf die vorderste Kirchenbank sinken. Mehr als sonst dankte er Gott, dass es vor dem offiziellen Beginn des Gottesdienstes selten jemand wagte, die Kirche zu betreten. In diesem Zustand der Schwäche wollte er von niemandem gesehen werden.
Er ist viel zu hübsch für einen Pfarrer.
Ein Gottesmann mit langen Haaren. Wo gibt es denn so etwas?
Allein sein Erscheinungsbild ist eine Sünde … weg mit ihm.
Dieser Mensch kommt direkt von Satan und wird jeden verführen, der ihm zu nahe kommt.
Sehr oft zeigte der junge Mann nicht, wie sehr ihn solche Äußerungen verletzten. Schließlich konnte er nichts für sein Aussehen. Gut, die Haarpracht hätte man kürzen können, aber schon die Vorstellung ließ ihn das Gesicht verziehen. Was um alles in der Welt hatten seine Kleidung und die Frisur mit seiner Arbeit zu tun? Gerade die Jugend mochte ihn, weil er sich nicht so bieder präsentierte und kleidete.
Aber … ein Kloß bildete sich in seinem Hals und für den Bruchteil einer Sekunde hatte Christian das Gefühl, der Boden unter seinen Füßen würde verschwinden, um ihn ins Nichts stürzen zu lassen.
Das hättest du verdient, meldete sein Gewissen sich und lachte höhnisch. Schließlich sind die Gerüchte nur zum Teil erfunden, nicht wahr?
Ein qualvoller Laut verließ seine Kehle und die Hand wanderte unbewusst zu seinem Herzen. Ja, es stimmte. Seine Tätigkeiten beschränkten sich nicht nur auf das seelische, sondern nicht selten auch auf das körperliche Wohl. Entgegen der ausgesprochenen Vermutung von überwiegend alten Leuten verführte er die Menschen nicht im klassischen Sinne. Sie kamen ausnahmslos freiwillig zu ihm und baten ihn oft mehr oder weniger offen, sich auf diese Art und Weise um sie zu kümmern. Und er tat es – gern sogar. Die Einführung in die schwarzen Gefilde der Lust, mit Schlägen, Fesseln, sinnlichen Schmerzen und noch vieles andere mehr.
Verdammt noch mal … Natürlich wusste Christian, dass sein Tun nicht dem üblichen Bild eines Pfarrers entsprach, aber bei Gott, Sünde hin oder her, die Menschen taten es freiwillig, und soweit er wusste, war es keinem von ihnen danach schlecht gegangen.
Er leckte sich über die Lippen und öffnete, ohne es zu merken, seine Beine ein klein wenig mehr. Die schwarze Robe war entgegen aller Erwartungen aus leichtem Stoff, ließ ihm dabei viel Spielraum und ein wenig zögernd wanderten seine kräftigen Hände zu der ebenfalls schwarzen Stoffhose, um diese zu öffnen. Es folgten die obersten Knöpfe seines Hemdes, welche ausreichten, um den oberen Teil seiner Brust freizulegen. Von seiner makellos weißen Haut schwärmten hinter vorgehaltener Hand sowohl Männer als auch Frauen, wobei Erstere lieber gänzlich schwiegen, was jedoch nicht bedeutete, dass es ihnen nicht gefiel. Ganz im Gegenteil.
Christian stieß scharf die Luft aus und erste Schweißperlen sammelten sich auf seiner Stirn. Er schaffte es gerade noch, einen Blick durch die Kirche zu werfen, um zu prüfen, ob tatsächlich niemand zuschaute, bevor er seine Gedanken der Fantasie überließ. Nichts wäre schlimmer, als bei einem solch verbotenen Tun erwischt zu werden.
Das leise Wimmern klang wie Musik in seinen Ohren und sorgte dafür, dass er leicht steif wurde. Zögernd und andächtig schritt Christian, vom leisen Schleifgeräusch seines bodenlangen Satinumhanges begleitet, durch den Raum. Seine dunklen Augen leuchteten und die vollen Lippen umspielte ein Lächeln, das man ohne Weiteres als dämonisch bezeichnen konnte. Er spürte ihre Angst wie seine eigene, roch aber auch gleichzeitig die Lust, welche wie Feuer durch die Venen schoss. Sie war freiwillig hierhergekommen. Ob aus Neugierde oder anderen Gründen, konnte der junge Pfarrer nicht sagen und es war ihm egal. Mit der Zunge befeuchtete er seine Lippen erneut, bevor er neben dem Bett stehen blieb, um die junge Frau genauer zu betrachten.
Sie hatte mittellange hellbraune Haare und eine gewöhnliche Figur. Zum Glück. Denn obwohl Christian ein gepflegtes Äußeres sehr schätzte, hielt er nicht viel von übertriebenen Diäten oder freiwilligem Hungern. Zu oft hatte Christian mitansehen müssen, wohin das führen kann, und manche Erinnerung ließ ihn heute noch erzittern. Bedauerlicherweise, so fand er, war die junge Frau bereits komplett nackt. Ihre hellroten Brustwarzen streckten sich ihm bereits entgegen, was Christian dezent schmunzeln ließ.
»Bist du so scharf auf mich?«, erkundigte er sich in einem Tonfall, als wäre es völlig belanglos.
Die Frau schnaubte verächtlich und funkelte ihn mit zornigen Augen an, welche den Pfarrer unwillkürlich an Halbedelsteine erinnerten. Gleichzeitig versuchte sie, sich zu befreien, und zerrte an den Fesseln, was ihm ein dezentes Schmunzeln entlockte. Gegen diese Art von Schellen half nur der passende Schlüssel und der befand sich an einem sicheren Ort.
»Lass mich sofort frei«, zischte sie erbost, als Christian nicht reagierte. »So haben wir nicht gewettet.«
»Ach nein?« Er setzte sich zu ihr und streichelte trügerisch sanft ihre Wange. »Bist du nicht zu mir gekommen mit glühenden Augen und extra geschminkten Lippen? Erstere haben ja regelrecht ›Bitte … bitte … bitte‹ geschrien oder willst du das abstreiten?«
Daraufhin schwieg das Gegenüber und legte stattdessen den Kopf zur Seite, was für Christian Antwort genug war. Er selbst schaute zur Seite und erblickte eine dunkel gekleidete Gestalt, welche beinahe unsichtbar knapp zwei Schritte von ihm entfernt stand. Sogar das Gesicht war durch eine Kapuze verdeckt. Aber trotz seiner unheimlichen Erscheinung zweifelte er nicht daran, dass sein Helfer absolut gehorsam war und nur auf einen Befehl seinerseits wartete.
Der Pfarrer nagte sich an der Lippe … er wurde immer härter und warf seinen Umhang mit einer einzigen Bewegung zu Boden. Mit Genugtuung sah er die deutliche Faszination in ihren Augen. Ohne ein weiteres Wort zu sprechen, gruben seine Hände sich in ihre mittelgroßen Brüste, umkreisten die Brustwarzen, zwirbelten und zogen schließlich an ihnen. Die junge Frau öffnete den Mund, um zu protestieren, stattdessen stöhnte sie auf.
»Ah …« der Pfarrer schmunzelte ein wenig.
Solche Menschen traf er nicht zum ersten Mal. Solche, die sich ihrer Neigung entweder noch nicht bewusst waren oder wenn doch, sie zu verdrängen versuchten. Bei dieser Frau, und da war er sich ziemlich sicher, war Ersteres der Fall. Ein leiser Seufzer des Bedauerns verließ seine Lippen, auch wenn ein Blick in ihre Augen genügte, um zu sagen, dass sie den ersten Schreck überwunden hatte und mehr als bereit war.
Trotzdem küsste Christian sie erst mal leidenschaftlich und knabberte neckisch an ihrer Lippe. Anschließend widmete er sich ihrem Hals und den Schultern. Immer wieder küsste und knabberte er, so lange, bis die junge Frau sich entspannte.
»Was möchtest du?«, erkundigte er sich mit dunkler Stimme. Seine Augen ließen sie keine Minute aus den Augen und er sah, wie ihre Wangen sich rot färbten. »Wenn du nicht antwortest, lasse ich dich einfach hier liegen.«
Dass dies aufgrund seiner eigenen wachsenden Erregung nicht ganz einfach sein würde, verschwieg er und weidete sich lieber an dem leicht fassungslosen Blick.
»Tue mir weh«, verlangte die Frau schließlich mit, zu seiner Überraschung, recht energischer Stimme. »Ich möchte, dass du mich schlägst.«
Aus den Augenwinkeln fixierte sie den Diener, welcher Christian, wie auf ein stummes Kommando hin, eine Peitsche mit mehreren geflochtenen Riemen reichte.
Klatsch. Ein Aufschrei folgte seinem Schlag, obwohl Christian sich noch zurückhielt.
Die Furcht, gepaart mit Lust, in den Augen seiner Gespielin zu sehen, sorgte dafür, dass er selbst hart wurde. Allein dieser Anblick machte ihn geil. Sanft wie eine Schlange ließ der Pfarrer die Peitsche über ihre Beine wandern, ohne jedoch zu schlagen. Erst als sie die Augen schloss, setzte er einen Hieb.
»Ugh …«
Christian grinste und setzte an ihrem Oberkörper an. Schlag um Schlag folgte, bis die Brüste rot gestriemt waren. Ein Anblick, der ihn entzückte.
»Bitte.« Die Stimme seiner Gespielin war kaum mehr als ein Hauchen, trotzdem konnte er sie verstehen.
»Bitte was?« Grinsend hob der Pfarrer die Augenbrauen.
»Fick mich.« So gut wie möglich wies die junge Frau auf ihre Möse hin, welche, wie Christian merkte, bereits klatschnass war.
»So, das willst du also, ja?« Für den Bruchteil einer Sekunde ließ er seinen Kopf zwischen ihren Beinen verschwinden, zog die Schamlippen auseinander und leckte quälend langsam über das Lustzentrum.
»Hmm … du schmeckst gut«, flüsterte er und drang schließlich mit dem Griff der Peitsche in sie ein.
Erst langsam und dann immer schneller.
»Das gefällt dir, nicht wahr?«
»Ja … oh ja …« die Frau schrie es fast, während der silberne Griff von ihrem Lustsaft zu glänzen begann.
Eilig zog Christian den Griff wieder heraus, um ihn genüsslich abzulecken.
»Hmm«, sagte er verführerisch, ohne den Blickkontakt zu unterbrechen. »Du schmeckst wirklich gut.«
Ein winziger Funke loderte in den Augen der jungen Frau und jener verging auch nicht, als er den Griff wieder in sie hineinschob. Ihre Hüften zuckten, doch Christian hatte noch eine kleine Überraschung. Ohne Vorwarnung bog er die Beine noch weiter auseinander, um zwischen ihnen zu verschwinden. Zuerst leckte er nur die Wände und den Außenbereich, ohne jedoch den Griff zu entfernen. Als ihre Klit immer stärker pochte, nahm er das empfindliche Fleisch zwischen seine Lippen und saugte daran.
»Bitte … ich … ich …« gleich darauf schmeckte der Pfarrer etwas Würziges auf der Zunge und lächelte seine Gespielin schelmisch an.
Kapitel 2
Das Spiel der Orgel begrüßte ihn feierlich und Christian rang sich ein Lächeln ab, das nur zum Teil echt wirkte. Vielmehr überschlug er sich vor Erleichterung, dass es ihm gelungen war, jene verräterischen weißen Spuren von seiner Kutte zu wischen. Zum Glück – nicht auszudenken, was passierte, sollte es einem der Besucher auffallen.
Du kannst dich auch nicht beherrschen, höhnte sein Gewissen und im ersten Moment hätte der junge Pfarrer sich am liebsten reflexartig an die Stirn gegriffen.
Ich weiß … ich weiß, erwiderte er in Gedanken und gab sich Mühe, nach außen hin keine Miene zu verziehen.
Jenes hätten besonders die Frauen seiner Gemeinde sofort gemerkt, zuweilen hingen sie an seinen Lippen, als hätte ein Wort oder auch ein Blick von ihm allein die Kraft, sie zu hypnotisieren und ihres Willens zu berauben. Diese Tatsache traf auch auf die zu, mit denen er noch nicht geschlafen oder gespielt hatte, sodass Christian am Anfang dachte, jemand hätte geplaudert.
So etwas passierte leider schneller, als einem lieb sein konnte, zumal die Erwachsenen ebenso auf moderne Kommunikationsmittel zurückgriffen wie die Jugendlichen. In solchen Augenblicken empfand der junge Pfarrer das Internet immer als gefährliche Erfindung, die sich jedoch nicht mehr verdrängen ließ. Aber schnell hatte er gemerkt, dass seine Furcht unbegründet war, die schmachtenden Blicke waren wirklich einzig und allein in seiner Ausstrahlung begründet. Ein Umstand, der ihm manchmal Angst machte.
Spiel nicht mit dem Feuer. Christian zog kaum hörbar die Luft ein.
Er verabscheute es, wenn ihn ausgerechnet im Gottesdienst ein derartiger, innerer Konflikt überrollte. Wenn er allein in seinen vier Wänden war, konnten sein Körper und Geist die Qual ertragen, welche der junge Pfarrer manchmal sogar als erregend und süß empfand. Aber nicht jetzt und nicht hier. Seine Zähne gruben sich in die Lippe und wie zur Ablenkung strich er einige Strähnen seines Haares zur Seite, was erneut für ein leises Raunen bei einigen Frauen sorgte. Er musste sich zusammenreißen und den tadellosen, im Glauben festen Pfarrer mimen, welcher er im Grunde seines Herzens auch war. Aber es gab eben noch die andere Seite und jene mochten weder Gott noch die Gemeinde.
»Ich möchte euch an diesem Sonntagmorgen ganz herzlich begrüßen und freue mich, dass ihr den Weg gefunden habt.« Zur Untermalung seiner Worte bereitete Christian die Arme aus, da einige wohl lieber im Bett geblieben wären als die Kirche zu besuchen.
Das erste Lied des Tages erklang, und obwohl seine Aufmerksamkeit in erster Linie auf das Gesangbuch gerichtet war, bemerkte der junge Pfarrer die Blicke der Frauen nach wie vor auf ihm ruhen. Es schien fast, als könnte er ihre Gedanken hören, und diese gingen beileibe nicht in die züchtige Richtung.
So ein attraktiver Mann. Die langen Haare und die kräftigen Hände. Mit ihnen dürfte er gern mal über meinen nackten Busen streicheln und meine Nippel so lange verwöhnen, bis sie hart wie Stein sind. Ich hoffe nur, meinen Höhepunkt kontrollieren zu können, denn dieser kommt manchmal wie ein Feuerwerk, wenn man sich nur ausreichend meinen Brüsten widmet.
Dem jungen Pfarrer überlief es heiß und kalt. Länger als nötig hielt er dem Blick der Frau stand, deren Mundwinkel sich zu einem kleinen Lächeln verzogen. Sie war nicht mehr ganz jung, aber trotzdem noch sehr attraktiv. Ihre züchtige Bluse konnte den üppigen Busen nur geringfügig kaschieren und Christian musste schlucken, als seine eigenen Gedanken auf die Reise gingen und vereinzelte Schweißperlen über seine Stirn rannen. Eine große Oberweite eignete sich hervorragend für den Gebrauch von Nippelklammern, und wenn ihre Schamlippen dann noch ein bisschen geschwollen waren …
Christian zog kaum hörbar die Luft ein. Was um alles in der Welt war mit ihm los? Normalerweise hatte er diese Fantasien, welche bei ihm selbst für einen Mann sehr ausgeprägt waren, gut unter Kontrolle. Aber heute schien das nicht der Fall zu sein. Wenigstens hielt sein Schwanz sich zurück, sonst wäre es unangenehm und peinlich geworden. Im Schnelldurchlauf kramte er in seinem Gedächtnis, aber dort war nichts. Kein einschneidendes Erlebnis oder Ähnliches, was diesen plötzlichen Ausbruch hätte erklären können. Und auf Entzug war er auch nicht wirklich. Im Gegenteil, Christian war irgendwo erleichtert darüber, nicht mehr jeden Abend jemand anderen zu haben. Diese Lebensweise hatte ihn auf Dauer zu sehr gestresst, weswegen er heute lieber auf die Initiative seines Gegenübers wartete. Viel Zeit verging selten, bis …
Ich höre die Gerüchte über seine abnormen Gelüste öfters. Und ja, ich sollte eigentlich schockiert sein und bis zu einem gewissen Punkt bin ich das auch, keine Frage. Doch es gibt noch eine andere Seite, für die ich mich beinahe schäme.
So unauffällig wie möglich unterbrach Christian seinen Gesang und richtete seinen Blick auf die junge Frau, von der er meinte, dass es ihre Gedanken waren. Unmöglich war es nicht, hatte sie ihn doch, wenn seine Erinnerung nicht falsch lag, schon des Öfteren angeflirtet. Unauffällig und nur mit Blicken, selbstverständlich. Schließlich war es mehr als ungehörig, Begierde für einen Gottesmann zu empfinden. Außerdem war sie, wenn er sich nicht täuschte, verheiratet. Christian schmunzelte innerlich, während er sich scheinbar zufällig über die Lippen leckte. Es gab eben noch andere, deutlich stärkere Gefühle als die, welche man glaubte zu besitzen.
Ich bin froh, dass niemand, und vor allem mein Mann nicht, weiß, was ich nachts träume. Am Anfang konnte ich es selbst kaum fassen. Nicht nur, dass ich in seinen Armen lag und die wildesten Küsse genoss. Jenes hätte ich mir vielleicht noch verzeihen können, denn ich glaube nicht, dass die Sünde der Tat und die Sünde der Gedanken ein- und dasselbe sind. Zumal ich mich ihm nie auf diese Art und Weise nähern würde … auf gar keinen Fall.
Bist du sicher, fragte Christian gedanklich zurück und intensivierte, ohne es selbst zu merken, seinen Blick. So wie du gerade wirkst, würde genau das passieren.
Im Laufe seiner Tätigkeit hatte der junge Pfarrer gelernt, Leute nicht nur am gesprochenen Wort zu messen, sondern auch die Körpersprache zu deuten. Und die von jener unbekannten Frau verriet ganz deutlich die Sehnsucht, auch wenn sie geradezu krampfhaft versuchte, seinem Blick auszuweichen, was nicht recht gelang. Christian konnte ein Grinsen nicht mehr unterdrücken, ihre für ihn offensichtlichen Gedanken waren einfach zu aufregend.
In meinen Träumen habe ich nackt unter ihm gelegen, ohne Scham oder dem Wunsch, mich zu bedecken. Im Gegenteil, mir gefiel sein hungriger Blick, als ich mich vor ihm völlig hüllenlos präsentierte. Seine funkelnden Augen haben mir einen Schauer über den ganzen Körper gejagt, am liebsten hätte ich mich in ihnen verloren.
Das kannst du gern haben, erwiderte der junge Pfarrer stumm. Du musst nur darum bitten.
Er hegte keinen Zweifel daran, dass die junge Frau mehr als willig war, nur ihre moralischen Bedenken könnten ein unüberwindbares Hindernis darstellen. Kein Wunder, den meisten Frauen fiel es nicht leicht, ihren Mann zu betrügen und dann auch noch mit einem Mann Gottes, was eine zusätzliche Schande darstellte.
Dabei bin ich ein ganz normaler Mensch, dachte Christian. Und kein Engel oder Ähnliches … höchstens ein Gefallener.
Er wechselte einige Worte mit der Gemeinde und begann mit seiner Predigt, welche gemäß seiner Stimmung relativ düster gehalten war. Es ging um Sünde und Schuld, wobei Christian sich scheute, das Wort Verdammnis in den Mund zu nehmen. Er wollte den Leuten keine Angst machen und außerdem sündigte er selbst genug.
»Und der HERR redete mit Mose und sprach: Rede mit den Kindern Israel und sprich: Wenn eine Seele sündigen würde aus Versehen an irgendeinem Gebot des HERRN und täte, was sie nicht tun sollte: nämlich so der Priester, der gesalbt ist, sündigen würde, dass er eine Schuld auf das Volk brächte, der soll für seine Sünde, die er getan hat, einen jungen Farren bringen, der ohne Fehl sei, dem HERRN zum Sündopfer. Und soll den Farren vor die Tür der Hütte des Stifts bringen vor den HERRN und seine Hand auf desselben Haupt legen und ihn schlachten vor dem HERRN. Und der Priester, der gesalbt ist, soll von des Farren Blut nehmen und es in die Hütte des Stifts bringen und soll seinen Finger in das Blut tauchen und damit siebenmal sprengen vor dem HERRN, vor dem Vorhang im Heiligen.« (aus Lutherbibel 1912, 3. Mose 4,1 – 6)
Während des Sprechens wanderte sein Blick immer wieder zu der jungen Frau, welche glücklicherweise nicht in der hintersten Ecke, sondern ungefähr in der Mitte saß. Sie tat alles, um sich unauffällig zu verhalten, doch wenn man in ihre Augen sah …
Verflucht, unbemerkt ballte Christian die rechte Hand zur Faust. Jetzt machte sich doch eine leichte Erregung breit und er konnte froh sein, dass er seine schwarze Robe trug. Somit war es nicht ganz so offensichtlich und auch der Schmerz hielt sich in Grenzen. Jedoch machten ihre Gedanken, welche nunmehr noch klarer aus ihren Augen sprachen, ihn ziemlich scharf.
»Leg dich hin. Die Arme über den Kopf.«
Ich stoße die Luft aus, als der Befehl an mein Ohr dringt. Ein solches Verhalten kenne ich nicht. Mein Mann und ich haben in letzter Zeit nicht mehr so oft intimen Kontakt und wenn, dann läuft er immer nach dem gleichen Schema ab. Lange habe ich gebraucht, um mir einzugestehen, dass ich etwas anderes und vor allem mehr möchte. Die Scham war einfach zu groß.