Im Strudel der geilen Wollust | Erotischer Roman - Angelique Corse - E-Book

Im Strudel der geilen Wollust | Erotischer Roman E-Book

Angelique Corse

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Beschreibung

Dieses E-Book entspricht 206 Taschenbuchseiten ... Bankangestellte Sabine ist eine graue Maus, wird ständig von Kollegen ausgestochen und von ihrem Freund Pedro ausgenutzt. Ihre neue Nachbarin Simone, die als Model arbeitet, freundet sich mit Sabine an und gibt ihr Tipps für mehr Selbstvertrauen. Nachdem Sabine Pedro in flagranti erwischt hat, lässt sie sich von Simone trösten. Als diese sie aber küsst, rennt Sabine verwirrt davon. Langsam verwandelt sie sich in eine verführerische Femme fatale, die fortan mit den Männern spielt. Doch ist es wirklich das, was sie will? Sabine kann den Kuss ihrer Freundin nicht vergessen und ihre Sehnsucht nach Simone wird immer größer. Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.

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Seitenzahl: 282

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Impressum:

Im Strudel der geilen Wollust | Erotischer Roman

von Angelique Corse

 

Schon von Kindesbeinen an galt Angeliques größte Leidenschaft dem Schreiben. 2015 begann sie, unter verschiedenen Pseudonymen vielseitige Werke zu veröffentlichen. Mit „Sünde in Schwarz“ legt sie ihr Debüt im Erotik-Genre vor.Was für sie den Reiz an SM-Erotika ausmacht? „Der Kontrollverlust und die absolute Hingabe. Außerdem das Verruchte, Verbotene.“

 

Lektorat: A. K. Frank

 

 

Originalausgabe

© 2023 by blue panther books, Hamburg

 

All rights reserved

 

Cover: © lightfieldstudios @ 123RF.com

Umschlaggestaltung: MT Design

 

ISBN 9783750715714

www.blue-panther-books.de

Prolog

Ihre hellen Augen klebten regelrecht an der Fensterscheibe, starrten wie hypnotisiert in die gegenüberliegende Wohnung. Sie wusste, ihr Tun war moralisch verboten, unter Umständen sogar strafbar. Aber sie konnte einfach nicht anders. Ein Gefühl, das die junge Frau selbst nicht beschreiben konnte, zwang sie regelrecht dazu, jeden Abend hier zu stehen und in die Nachbarwohnung zu schauen.

Abstrakt, merkwürdig oder Schlimmeres - so würden Außenstehende ihr Handeln ohne Zweifel beschreiben. Auch wenn das nicht ganz der Wahrheit entsprach, zumal sie eigentlich sehr wohl Besseres zu tun hatte. Es standen noch einige Shootings sowie Gespräche über weiterführende Projekte in ihrem Terminkalender. Doch dafür hatte das Model in letzter Zeit überhaupt keinen Kopf. Im Gegenteil, immer wieder glitten ihre Gedanken zu ihrer Nachbarin. Sie stellte sich vor, wie es wäre, die makellose Haut zu berühren und die Hände um ihren festen Busen zu legen.

Zumindest glaube ich, dass er fest und nicht zu groß ist, dachte die Fremde und presste einen kurzen Moment lang die Lippen aufeinander. Eine weiße Linie bildete sich, was ihre große Anspannung verriet. Und sie tat alles, um ihre heimliche Zuneigung zu unterdrücken und sich im Schatten zu verbergen. Peinlichst genau vermied sie jede Begegnung mit ihrer Nachbarin, was leider nicht immer möglich war, sodass man beinahe schon von einer Antipathie ihrerseits ausgehen konnte. Vielleicht vermuteten einige Bewohner so etwas auch, aber das sollte ihr egal sein.

Denn obwohl das Verhältnis nach außen hin distanziert oder auch gar nicht vorhanden war, wusste sie alles über die neue Nachbarin.

Vielleicht sogar mehr, als gut für sie ist, überlegte sie und legte den Finger an die Lippen. Schließlich weiß sie nicht einmal genau, wer ich bin.

Dieser Umstand schmerzte manchmal. Besonders, wenn sie sich zufälligerweise auf der Straße oder auf dem Flur trafen. Während ihr Gegenüber sie stets freundlich anlächelte, war sie immer peinlich bemüht, auf den Boden oder irgendwo anders hinzuschauen. Auch um den Eindruck zu erwecken, sie würde das heimliche Objekt ihrer Begierde gar nicht wahrnehmen.

Dabei schmerzt es mich jedes Mal, wenn ich mich so verhalten muss. Doch ich kann einfach nicht auf sie zugehen. Normalerweise würde ich dies ohne Zögern tun. Schließlich stehe ich zu meinen Vorlieben und lebe diese auch aus. Aber bei ihr muss ich es anders machen, geschickter vorgehen. Das habe ich schon von Anfang an gespürt.

Gegen ihren Willen schluchzte die junge Frau auf. Sie suchte Halt am Fensterrahmen, ohne ihren Blick von der gegenüberliegenden Wohnung abzuwenden. Im Gegenteil, sie studierte jede Bewegung noch genauer als zuvor.

Du merkst es vielleicht nicht, aber ich spüre deine negativen Gefühle. Wie durch einen Spiegel kann ich sie sehen. Trauer, Wut und vor allem Enttäuschung - all das tobt in deinem Inneren. Ganz egal, wie sehr du es auch zu verdrängen versuchst. Dein Leben ist ein Scherbenhaufen voller Lügen und Frust, der sich geradezu krampfhaft hinter einem perfekt strukturierten Alltag versteckt. Aber ich weiß es besser. Auch wenn es dir vielleicht noch nicht bewusst ist.

Ein zynisches Lächeln überflog ihre Gesichtszüge und die Verzweiflung verschwand. Sie wusste, dass ihr Objekt der Lust im Grunde genommen sehr unglücklich war. Auch wenn sie sich niemandem anvertraute, geschweige denn deswegen weinte. Aber schon bald würde sie das selbst erschaffene Lügenkonstrukt nicht mehr aufrechterhalten können, und genau dann schlug ihre Stunde.

Freudig rieb sich das Model die Hände und noch während sie sich schweren Herzens vom Fenster abwandte, schmiedete ihr Kopf bereits Pläne, wie genau alles in die Tat umgesetzt werden sollte. Zum Glück waren solche Menschen nicht nur für Zuneigung und erotische Zärtlichkeiten oder Abenteuer empfänglich, sondern auch für die eine oder andere Maßnahme, ihre quälende Situation ein wenig zu verbessern.

Und Simone wäre nicht Simone, wenn sie nicht über die notwendigen Möglichkeiten und Kontakte verfügte, eine solche Veränderung zu bewirken. Und außerdem bekam sie immer das, was sie wollte. Früher oder später.

Kapitel 1

In einer Mischung aus Frust und einer merkwürdigen Zufriedenheit öffnete Sabine die Augen und setzte sich im Bett auf. Sie nahm ihre hüftlangen, fast schwarzen Haare zur Seite und streckte die Arme in die Höhe. Ein Blick durch den Spalt der Vorhänge sagte ihr, dass es kurz vor Sonnenaufgang war. Also höchste Zeit, aufzustehen.

Die meisten Leute wären wahrscheinlich lieber liegen geblieben und hätten die Zeit bis zur Grenze ausgenutzt. Aber die junge Frau war anders gestrickt. Zum einen liebte sie das Frühaufstehen, weil man dadurch mehr vom Tag hatte. Und zum anderen ließ sie sich lieber beim Frühstück und beim Duschen ausreichend Zeit, anstatt sich noch einmal umzudrehen. Wirklich schlafen war in der kurzen Zeit sowieso nicht möglich.

Ihre langen Beine über die Bettkante werfend erhob Sabine sich schließlich und machte sich auf den Weg ins Badezimmer. Obwohl dieses morgendliche Ritual schon längst zur Routine geworden war, empfand sie diesmal ein leichtes Bedauern. In der vergangenen Nacht hatte sie ein sinnlicher Traum besucht, was nicht häufig der Fall war. Sabine führte seit mehreren Jahren das, was man im Allgemeinen wohl eine glückliche Beziehung nannte, und viele beneideten sie um den tollen Mann an ihrer Seite.

Um dann unterschwellig zu behaupten, ich müsse dankbar sein, dass er sich überhaupt mit mir abgibt. Schließlich gibt es eine große Auswahl und er könnte jede haben.

Bitterkeit stieg in Sabine auf, als sie in die Dusche stieg und das lauwarme Wasser auf ihren Körper niederrieseln ließ. Dabei sah sie nicht einmal übel aus. Knapp über 1,60 Meter groß, schlank und mit grünbraunen Augen. Ihre Haare sowie die kleinen, aber straffen Brüste waren ihr heimlicher Stolz. Obwohl sie es niemals auszusprechen wagte.

Das würde nur zu weiteren Lästereien führen.

Ihr Verdruss wuchs. Außerdem brodelte eine starke Abneigung in ihrem Innern. Ihre Arbeit - jener Job, für den sie früher leidenschaftlich gebrannt und ihre Ausbildung mit Bestnoten abgeschlossen hatte - machte in letzter Zeit keinen Spaß mehr. Die Gründe dafür waren vielfältig. Zum einen sah der Finanzmarkt momentan alles andere als rosig aus, und die Kunden waren dementsprechend misstrauisch. Zum anderen kamen sie oft schlecht gelaunt und mit unschönen Anliegen in die Bank, was sich auch auf die Mitarbeiter übertrug. Das Klima innerhalb des großen Gebäudes schien immer mehr ins Negative zu driften. Selbst wenn man unter sich war. Von dem erbarmungslosen Konkurrenzkampf ganz zu schweigen.

Schon in der Ausbildung wurde ich darauf vorbereitet, dass das Bankwesen hinter den Kulissen ein brutales, hartes Geschäft ist, grübelte Sabine und stützte sich kurz an der Duschwand ab. Aber darauf, wie es wirklich ist, war ich nicht vorbereitet.

In letzter Zeit wurde die Stutenbissigkeit unter den weiblichen Mitarbeitern immer schlimmer. Bei jeder Gelegenheit versuchte man, sich gegenseitig auszustechen, und davon blieb auch sie nicht verschont. Im Gegenteil.

In letzter Zeit habe ich immer mehr das Gefühl, als ob sie es besonders auf mich abgesehen haben.

Sabine seufzte leise. Für den Bruchteil einer Sekunde verlor selbst das wohltuende Wasser seine sonst so beruhigende Wirkung. Diesen Gedanken, dass sie das bevorzugte Opfer war, hatte sie nicht zum ersten Mal. Im Gegenteil, nächtelang hatte Sabine deswegen wach gelegen und sich in negativen Gefühlen gesuhlt. Ohne Zweifel war ihr Arbeitseifer der Auslöser für den Spott.

Natürlich konnte man ihre Kollegen als zuverlässig und gewissenhaft beschreiben, aber ein Großteil von ihnen arbeitete nur nach Vorschrift und bei Überstunden wurde regelmäßig gestöhnt. Natürlich immer so, dass der Chef es mitbekam.

Dass so etwas keinen guten Eindruck macht, hätte ich ihnen sagen können.

Was Sabine natürlich nicht getan hatte. Stattdessen hatte sie sich weiterhin ihrer Arbeit gewidmet und so getan, als hätte sie von der kleinen Revolte nichts mitbekommen. Was der Chef ihr, Gott sei Dank, auch glaubte. Zwar waren die zusätzlichen Arbeitsstunden teilweise sehr kräftezehrend, aber sie gehörten eben dazu. Das war eben das Finanzwesen und dieser Zustand würde sich in absehbarer Zeit auch nicht ändern.

Doch seit diesem Tag war sie die Außenseiterin in der großen Bankfiliale, welche rund sechzig Mitarbeiter beschäftigte. Schlimm fand die junge Frau diesen Zustand nicht unbedingt. Seit ihrer Jugend hatte sie diese Rolle mehr oder weniger gehabt und sich nicht viel daraus gemacht. Die Gründe dafür waren unterschiedlich und sie konnte beim besten Willen nicht alle ausmerzen. Also fand Sabine sich damit ab oder hätte es vielleicht getan, wenn nicht noch eine Sache hinzugekommen wäre.

Scharf sog die Dunkelhaarige die Luft ein und es dauerte einige Wimpernschläge, ehe der Schwindel wieder verschwand. Es war nicht so, dass sie persönliche Gefühle für ihren Chef hegte. Um Himmels willen, nein. So eine Frau, die es nötig hatte, sich hochzuschlafen, war sie nicht. Doch Sabine litt unter der Situation, zumal ihr Chef seit der Ausbildung große Stücke auf sie gesetzt und ihr die schwierigsten Aufgaben anvertraut hatte.

In letzter Zeit jedoch hatte sich die Lage geändert. Der Chef wandte sich immer weniger an sie und wenn, so halste er ihr irgendwelchen Papierkram auf, den jede Auszubildende hätte erledigen können.

Die junge Frau nagte an ihrer Lippe und schwankte leicht, als sie die Dusche verließ, um sich anzuziehen. Sabine hätte es akzeptieren können, wenn er die Aufgaben einem höher qualifizierten Mitarbeiter anvertraut hätte. Obwohl Sabine als Überflieger galt, war sie noch nicht so lange dabei. Aber genau das war nicht der Fall, stattdessen … … überträgt er die Aufgaben dieser Schlampe Olivia. Sabines Hände ballten sich zur Faust und sie stieß ein leises Knurren aus. Dabei ist ihr Verstand genauso kurz wie ihr Rock.

Die junge Frau trat vor den Spiegel. Eigentlich sah sie nicht schlecht aus. Ihre hellen Augen erinnerten, zusammen mit langen dunkelbraunen Haaren, die ihr bis zur Hüfte reichten, an eine Katze. Außerdem war sie schlank. Jedoch …

Sie ist so unerträglich und prüde. Das ist ätzend.

Sie kleidet sich wie eine Nonne, und nach allem, was ich gehört habe, lebt sie auch so.

Mir tut jeder Mann leid, der sie ausziehen muss. Das dauert sicher Stunden und danach hat niemand mehr Lust auf Sex.

Sex? Den hatte sie doch mit Sicherheit noch nie. So zugeknöpft, wie die ist.

Wie ein Blitz schossen diese Sätze durch Sabines Kopf und Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie hatte das Gesagte nicht hören wollen, aber im Flur und beim Vorbeigehen ließ es sich schwer vermeiden. Wahrscheinlich hatten ihre Kollegen es sogar so eingerichtet, dass sie es mitbekam.

Ich bin weder prüde noch zugeknöpft! Verärgert wischte Sabine sich eine Träne aus dem Augenwinkel. Ich bin einfach der Ansicht, dass bestimmte private Dinge am Arbeitsplatz nichts zu suchen haben. Schließlich weiß ja zum Beispiel auch niemand, dass ich in festen Händen bin.

Ein erneuter Stich traf ihr Herz. Es stimmte, Sabine war seit nunmehr drei Jahren in einer Beziehung. Aber was zu Beginn wie ein Märchen schien, verlor in letzter Zeit immer mehr an Glanz und Gefühl. Natürlich, sie küssten sich und hatten auch Sex. Trotzdem hatte Sabine das Gefühl, als würde eine unsichtbare Mauer zwischen ihnen immer höher werden, ohne dass es dafür einen Grund gab.

Bisher hat die Arbeit mich abgelenkt und der Erfolg mir Kraft gegeben. Sie schaute auf ihre Brüste und strich über die sensible Haut. Doch jetzt …

Innerhalb von Sekunden entstand ein Bild vor ihrem geistigen Auge, von dem Sabine nicht wusste, ob es der Realität entsprach oder nicht.

Wieder einmal trug Olivia einen, ihrer Meinung nach, viel zu kurzen Rock. Auch ihr Oberteil war entgegen den Vorschriften bauchfrei. Von dem auffälligen Make-up ganz zu schweigen. Aber ihren Chef schien das nicht zu stören. Im Gegenteil. Zwar bewahrte er seinen strengen Tonfall, als er sie in sein Büro zitierte und die Tür hinter sich schloss, doch seine Augen sowie die deutliche Beule in seiner Hose verrieten die Lust.

»Frau Hankel!« Auch sein vermeintlich strenger Tonfall zitterte.

»Was gibt es, Chef?« Die Angesprochene klimperte aufreizend mit den Wimpern, die nur zum Teil echt waren. »Worüber wollten Sie mit mir sprechen?«

»Es geht um…« Der ältere Mann nestelte verlegen an seinem Kragen, versuchte erfolglos, ihn zu öffnen.

Zwar kam Olivia ihm zu Hilfe, aber ohne den Blickkontakt zu unterbrechen. Außerdem sorgte sie mit jeder einzelnen Bewegung dafür, dass er einen großen Blick in ihr offenherziges Dekolleté hatte. Geduldig wiederholte sie ihre Frage und nahm unaufgefordert ihm gegenüber Platz.

»Es geht um Ihre Kleidung«, brachte der Chef schließlich hervor. »Sie ist ein wenig zu …« Fieberhaft schien er nach Worten zu suchen. »Freizügig.«

»Ach, ist das so?« Olivia spielte mit einer Haarsträhne und beugte sich nach vorn, sodass der Chef einen guten Blick auf Hals und Schlüsselbein hatte. »Ich dachte, es würde Ihnen gefallen.«

Dicke Schweißperlen liefen über die Stirn ihres Chefs. »Ja, tut es auch«, gab er schließlich zu. »Aber es schickt sich nicht für eine Bank. Wir müssen gegenüber unseren Kunden seriös wirken.«

»Müssen wir das?«, fragte die Angesprochene gespielt entrüstet und stand auf. »Wissen Sie eigentlich, wie gern die männlichen Kunden zu mir kommen? Manche schließen nur deswegen einen Kredit bei mir ab.« Olivia stand auf und trat ihrem Chef gegenüber. Schamlos und stechend schaute sie ihm in die Augen. Er konnte nicht einmal zurückweichen.

»Und geben Sie es doch zu!« Verführerisch fuhr sie ihm über den Oberkörper. Selbst durch die Kleidung spürte er die Berührung mit den künstlichen Fingernägeln. »Ihnen gefällt es genauso. Sie träumen von mir und wollen nichts mehr, als mich gnadenlos zu vögeln, nicht wahr?«

Schweigen. Ihr Chef rang nach Luft, sodass Sabine einen Moment lang glaubte, er würde entrüstet ablehnen. Aber der ältere Mann packte stattdessen Olivia und küsste sie stürmisch auf den Mund. Ihre Kollegin erwiderte nicht nur, sondern quittierte die Aktion mit einem leisen Kichern. Ungestüm schlang sie ihre Arme um seinen Nacken und ließ sich von ihm hochheben. Wobei er sie nicht trug, sondern mit einer einzigen Bewegung auf dem Schreibtisch platzierte und wie zufällig zwischen ihren gespreizten Beinen landete. Wieder quittierte Olivia sein Tun mit einem kurzen Lachen, das Sabine schaudern ließ.

»Ich wusste doch, dass Sie mich wollen.« Die Kollegin zerriss fast sein Hemd, als sie es öffnete.

»Du hast keine Ahnung, wie sehr«, brummte er und riss ihre Kleidung ebenfalls entzwei.

Ein wenig fassungslos starrte Sabine in ihrem Traum auf Olivias Brüste. Dass diese sehr groß waren, hatte sie sich schon gedacht, aber so …

»Vielleicht hat sie ein wenig nachgeholfen. Wundern täte es mich nicht«, vermutete Sabine.

Aber ihren Chef schien das Ganze nicht zu stören. Seine Finger gruben sich regelrecht in das empfindliche Fleisch, strichen über die Warzen, bis sie hart wurden. »So sexy und geil.«

Hingebungsvoll saugte er an ihnen, sodass die Vorderhöfe sich kräuselten.

Olivia keuchte und warf den Kopf in den Nacken, während sie ihn durch geschickte Hüftbewegungen ermutigte, weiterzumachen. Das ließ der Chef sich nicht zweimal sagen, er drückte sie leicht nach hinten und griff nach ihrem Slip.

Ratsch, wie ein Stück Papier ging dieser in Fetzen und obwohl Sabine versuchte, nicht hinzuschauen, so konnte sie erkennen, wie Herr Kohn seine Finger erst auf den rasierten Venushügel legte und anschließend kurz in Olivia eindrang.

»Was haben wir denn da?« Er leckte seine Finger ab, ohne den Blickkontakt zu unterbrechen. »Da ist ja schon jemand feucht.«

»Warum wohl?« Olivia fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Weil du mich scharfmachst.«

Ohne Zögern griff sie nach seinem Schritt, tastete die auffällige Beule ab.

»Ganz schön groß und agil bereit.«

Mit einem Ruck war die Hose unten und die Kollegin stülpte ihren Kopf über den harten Schwanz, leckte ihn wild und schnell.

»Oh mein Gott, das ist gut«, keuchte ihr Chef und vergrub seine Hand in Olivias Haaren.

Sabine zuckte regelrecht zusammen. Bisher kannte sie Herrn Kohn als einen beherrschten Mann, der sich nicht aus der Ruhe bringen ließ. Aber jeder Mensch hatte wohl eine andere Seite. Und die lebte er mit ihrer Kollegin hemmungslos aus.

»Lass mich dich ficken, du Schlampe!« Kehlig kam die Aufforderung und Olivia ließ sich nicht zweimal bitten.

»Besorgen Sie es mir, Chef«, gurrte sie und öffnete dabei ihre Schenkel so weit, dass Sabine ihr Lustzentrum sehen konnte. Es war sichtbar geschwollen und groß und die junge Frau schüttelte den Kopf. Ihr Chef machte sich nicht die Mühe, sanft zu sein, sondern drang grob in sie ein, sodass Olivias Hüften sich aufbäumten.

»Oh ja, so groß«, keuchte sie und feuerte ihn damit zu schnelleren Bewegungen an.

Fast schon brutal stieß Herr Kohn ein paar Mal in den schlanken Leib, bevor er niedersank. Sabine musste nicht lange überlegen, um zu wissen, dass sie beide den Höhepunkt erreicht hatten.

Verwirrt rieb Sabine sich die Augen und verließ das Bad. Hoffentlich passierte so etwas nicht in der Bank. Natürlich war es eine persönliche Angelegenheit zwischen Olivia und ihrem Chef. Sich einzumischen und gar den Moralapostel zu spielen, war nicht ihre Art. Trotzdem hoffte alles in ihr, dass sie ein solches Szenario niemals live zu Gesicht bekommen würde.

Ein Blick auf die Uhr ließ Sabine erstarren. Verflixt, ich komme zu spät.

Kapitel 2

Nach acht Stunden kam die junge Frau schlecht gelaunt nach Hause. Sie warf die Tür hinter sich ins Schloss und schleuderte ihre Arbeitstasche so grob von sich, dass sie nur durch Zufall heil blieb. Aber Sabine kümmerte sich nicht darum. Sie stieß die Luft aus und ließ sich auf den Sessel fallen.

Was für ein Tag! Der kann eigentlich weg und auch aus dem Gedächtnis gestrichen werden.

Zwar war die Arbeit an sich aufregend und interessant gewesen, doch aus irgendeinem Grund - wobei Sabine beinahe die Fantasie vom Morgen vermutete - hatte sie sich unwohl gefühlt. Obwohl Herr Kohn sich ihr gegenüber wie immer verhalten hatte, war es schwierig gewesen, ihm ins Gesicht zu schauen. Ein Teil von ihr hatte sogar geradeaus fragen wollen, ob er eine Affäre mit Olivia hatte oder nicht.

Wobei es mich überhaupt nichts angeht, selbst wenn es so ist. Ich bin weder seine Frau noch Freundin und lege auch keinen Wert auf diese Rolle.

Trotzdem bist du eifersüchtig, spottete ihr Verstand und Sabine stieß einen unwilligen Laut aus.

Sabine versteifte sich. Langsam aber sicher schlug ihre vermeintliche Eifersucht in Neid und vor allem in Wut um. Jedoch nicht auf das körperliche Verhältnis zwischen Olivia und ihrem Chef, sondern vielmehr darauf, dass dieser ihre Arbeitsleistungen kaum mehr beachtete, geschweige denn honorierte. So, wie es noch vor einigen Wochen gewesen war. Damals hatte Herr Kohn sie nicht selten überschwänglich gelobt und sein Golden Girl genannt. Was Sabine natürlich gefallen hatte.

Das ist jetzt anders geworden, dachte die junge Frau mit einem Seufzer. Heutzutage zählen nur noch kurze Röcke und aufgespritzte Lippen.

Unwillkürlich erschien ein übertriebenes, entsprechendes Bild Olivias vor ihrem geistigen Auge und Sabine konnte ein Kichern nicht unterdrücken. Im Grunde könnte man die Situation als lächerlich bezeichnen, wenn sie nicht auf der anderen Seite so traurig wäre. Denn wie lange würde sie noch durch reine, gute Leistungen bestehen können? Diese Frage stellte sie sich nicht zum ersten Mal.

So wie es aussieht, nicht mehr lange. Und was passiert dann?

Mit Schaudern dachte Sabine an die heutige Situation zurück. Zwar hatte es ihr körperlich nicht geschadet, aber ein seelischer Schmerz war zu spüren gewesen, welchen sie selbstverständlich nicht nach außen gezeigt hatte. Das hatte Sabine sich von Beginn an vorgenommen. Niemals ihre Gefühle zu zeigen, denn genau das bezweckten solche Menschen mit ihrem Verhalten. Dennoch spürte sie bei der Erinnerung ein unangenehmes Brennen in ihrem Oberkörper.

Konzentriert hatte Sabine an ihrem Schreibtisch gesessen und auf den Bildschirm ihres Computers gestarrt. Vor ihren Augen bauten sich die neuesten Statistiken verschiedener Weltfonds auf. Für einen Laien mochten sie verwirrend sein, dennoch entschieden sie nicht selten über Erfolg oder Niederlage. Aber die Arbeit mit ihnen war anstrengend und langweilig.

Sabine ballte die Fäuste. Vielleicht verhielt es sich tatsächlich so und sie war nur zu stolz, es sich einzugestehen. Denn über diese Eigenschaft verfügte sie durchaus, obwohl es ihr aktuell niemand zutraute.

Die ganze Situation nagte an ihrer Substanz. Sie war frustriert und traurig. Auch dass diese Aktienkurse nunmehr zu ihrem festen Aufgabenbereich gehörten. Natürlich gehörten solche Arbeiten auch dazu. Doch …

»Wenn das so weitergeht, schmeiße ich den Computer durch das ganze Büro.« Sabine schlug die Hand vor den Mund.

Solche Gedanken hatte sie noch nie zuvor gehabt und war schockiert darüber. Doch wie lange sollte das noch so weitergehen? Ein Klopfen an der Tür holte sie in die Wirklichkeit zurück und Sabine beeilte sich, einen beschäftigten Eindruck zu machen. Dabei fuhr der Schreck durch ihre Glieder, als plötzlich Herr Kohn im Büro stand. Jedoch nicht allein. Unmittelbar hinter ihm stand Olivia, nur mit einem kurzen Rock sowie einem transparenten Oberteil bekleidet. Von den hohen Stöckelschuhen ganz zu schweigen.

Mit diesem Outfit passt sie eher auf den Straßenstrich als in eine Bank, dachte Sabine säuerlich, scheute sich jedoch, ihren Gedanken laut auszusprechen.

Schließlich wollte sie keinen Streit oder Ähnliches. Stattdessen verzogen ihre Mundwinkel sich zu einem gekünstelten Lächeln. »Was gibt es denn, Herr Kohn?«, erkundigte sie sich freundlich.

Einige Sekunden lang antwortete der Angesprochene nicht. Dafür ging Olivia unverhohlen und mit einem leicht anzüglichen Blick auf sie zu, stellte sich an ihre Seite und machte Anstalten, den Arm um ihre Schultern zu legen. Die junge Frau überlief es kalt. Sie hatte nichts gegen Berührungen oder Umarmungen. Aber, in drei Teufels Namen, nicht von dieser Person!

Hilfesuchend musterte sie ihren Chef. Dieser verfolgte die Szene jedoch nur mit einem wohlwollenden Blick und setzte zum Sprechen an. »Es geht um die Dienstreise, auf die ich dich schicken wollte, Sabine.«

Ihr Mut sank innerhalb von Sekunden auf null. Ein Großteil von ihr ahnte schon, was jetzt kommen würde. Dabei hatte sie sich so gefreut. Nicht nur wegen der Verantwortung, sondern auch, weil sie dann endlich einmal etwas anderes sehen würde als die ewigen kahlen Wände.

»Du bist ohne Zweifel meine beste Mitarbeiterin.« Trotz der Worte wirkte sein Lächeln falsch. »Wenn man die fachliche Kompetenz betrachtet. Aber ich habe mich entschieden, Olivia zu schicken. Mit ihr habe ich bessere Chancen, den Auftrag zu bekommen.«

Peng! Sabine hatte das Gefühl, jemand würde ihr den Boden unter den Füßen wegreißen. Was hatte sie falsch gemacht? Wieso entschied er sich für Olivia? Nur wegen ein paar Zentimetern weniger Kleidungsstoff? Das konnte doch nicht sein! Ihre Unterkiefer mahlten. Sie wollte etwas sagen, protestieren, aber die Worte blieben ihr im Hals stecken. Stattdessen rang Sabine nach Luft. Sie hatte das Gefühl zu ersticken. Und es wurde noch schlimmer, als Olivia ohne Vorwarnung den Arm um ihre Schultern legte.

»Du musst lernen, mit den Waffen einer Frau zu kämpfen«, flüsterte sie Sabine ins Ohr. »Intelligenz allein reicht heutzutage nicht mehr, sondern ist eher ein Handicap.«

Obwohl Herr Kohn ohne Zweifel mithörte, kam er ihr nicht zu Hilfe. Im Gegenteil, sein Lächeln bekräftigte Olivia und als die beiden das Büro verlassen hatten, stand Sabine noch sekundenlang wie versteinert vor ihrem Schreibtisch.

Bitterkeit und Angst stiegen in Sabine auf und sie schürzte die Lippen. Am liebsten wäre ihr jetzt ein Gespräch mit jemandem, der ihr zuhörte. Aber solche Menschen gab es in ihrem Umfeld nicht. Im Gegenteil, die meisten würden ihr nur raten, sich ein wenig flotter zu kleiden und sich auf das gleiche Niveau wie ihre Kollegin zu begeben. Aber genau das hatte Sabine nicht vor. Oder doch? Sie nagte an ihrer Lippe, bis diese schmerzte.

Irgendetwas muss passieren. Nur was?

Ein Seufzer entwich ihren Lippen. Mehr denn je sehnte sich die junge Frau nach Liebe und Sex. Wie lange war es her, dass Nähe zum letzten Mal schön und erregend gewesen war? Natürlich stand Pedro jederzeit zur Verfügung, wenn sie ihn fragte. Eine der Qualitäten ihres langjährigen Freundes war ohne Zweifel, dass er sie jederzeit und überall nehmen konnte. Auch die Offenheit dafür war gegeben.

Aber das ist nicht, was ich will. Mit einem lang gezogenen Seufzer warf Sabine den Kopf in den Nacken und öffnete gleichzeitig ihren Bademantel. Ich sehne mich nach wahrer Lust.

Wie mochte es sein, wirklich geliebt und verwöhnt zu werden? Erschrocken stellte Sabine fest, dass sie darauf keine Antwort wusste. Trotz ihrer vermeintlich festen Beziehung. Im selben Atemzug erschien ein Bild vor ihrem geistigen Auge.

Ein junger Mann mit langen dunklen Haaren - Sabine kannte ihn nicht. Und trotzdem fühlte sie sich auf der Stelle zu ihm hingezogen. Obwohl er gar nicht dem Typ Mann entsprach, mit denen Sabine sonst zu tun hatte. Im Gegenteil, er hatte weiche, stark androgyne Züge und für den Bruchteil einer Sekunde hielt sie ihn für eine Frau. Trotzdem war er …

»Du bist wunderschön«, hauchte sie und bekam im Gegenzug ein unwiderstehliches Lächeln, welches etwas in ihr schmelzen ließ.

»Du auch.« Der Unbekannte näherte sich ihr und erst beim Klang seiner Schritte stellte Sabine fest, dass er hohe Schuhe trug. Das überraschte sie, brachte aber keinen Abscheu. Noch im Gehen legte der Fremde seine Kleidung ab und ihr stockte der Atem beim Anblick seines Körpers.

»So anders als das, was ich sonst kenne«, schoss es ihr durch den Kopf.

Keine Muskeln, dafür bleiche Haut. Es erinnerte sie an eine Marmorstatue und außerdem bildete es einen perfekten Kontrast zu seinen Haaren. Sabines Augen streiften seinen Schwanz und unwillkürlich stöhnte sie leise auf. Er war nicht übergroß, aber sehr attraktiv. Wie würde es wohl sein, ihn zu spüren? Die Vorfreude sorgte dafür, dass sich zwischen ihren Beinen Flüssigkeit bildete.

»Na na!« Ihr Gegenüber leckte sich über die Lippen, musterte sie anzüglich. »Hast du es wirklich so eilig?«

»Ja«, hätte Sabine am liebsten geantwortet.

In diesem Moment hatte sie tatsächlich das Gefühl, es nicht mehr aushalten zu können. Denn obwohl er sie noch nicht einmal berührt hatte und ihren Körper lediglich mit Blicken streichelte, war sie bereits erregter als nach einer Viertelstunde Liebesspiel mit Pedro. Seltsamerweise sorgte diese Erkenntnis nicht für Bitterkeit, zumal der Fremde vor ihr kniete und seine Hand ohne Zögern über ihre Beine streifen ließ. Sofort öffnete Sabine ihre Schenkel.

»Da ist aber jemand willig«, schmunzelte der Fremde, kniete zwischen ihren Beinen und widmete sich den Innenseiten.

»Das kannst du wohl laut sagen«, erwiderte Sabine in Gedanken.

Zu ihrem Bedauern ließ er ihre Vulva außen vor, wobei diese mit Sicherheit schon angeschwollen war. Sein Atem streifte die empfindliche Haut und Sabine keuchte leise.

»Du bist wirklich unersättlich.« In seinem Tonfall lag Belustigung, und seine Hände fanden den Weg nach oben. Sie erkundeten ihren flachen Bauch, umkreisten den Nabel, wobei Sabine kichern musste. Anschließend griffen sie nach ihren Brüsten, rieben über Nippel und Vorhöfe, wobei Erstere sich kräuselten.

»Uh!« Bevor sie etwas machen konnte, beugte Sabine sich ihm entgegen.

Der Fremde grinste, nahm ihre Brustwarze in den Mund und saugte hingebungsvoll daran.

Sabine keuchte auf. Das war es, ein vollkommen neues Gefühl, was sie so noch nie zuvor erlebt hatte. Kurzerhand zog sie den Kopf des Fremden nach oben und verwickelte ihn in einen leidenschaftlichen Kuss, der sogleich erwidert wurde.

»Du bist nicht nur unersättlich, sondern auch wild.« Das Lächeln ihres Gegenübers raubte ihr die Sinne, zumal er seine Zähne sanft in ihren Hals stieß. Sabine schrie leise auf. So etwas hatte sie auf jeden Fall noch nie erlebt. Aber auch ihre Lust war erwacht und sie wollte nicht nur verwöhnt werden.

Kurzerhand setzte Sabine sich auf, drängte ihn leicht zurück und stülpte, bevor er etwas sagen konnte, ihre Lippen über seinen steifen Schwanz.

»Ah«, keuchte der Fremde überrascht und seine Hand verschwand in ihren Haaren.

Sie schmunzelte innerlich. »Tja, was du kannst, kann ich auch.« Leidenschaftlich zog sie jeden Zentimeter der empfindlichen Haut nach, schmeckte die einladende Würze seiner Haut und ließ ihre Zunge die Spitze umkreisen. Diese war bereits rot angelaufen und pulsierte.

»Mein Gott, bist du geil.« Nun war es an ihm, seinen Kopf in den Nacken zu werfen.

Sabine konnte ein Kichern kaum unterdrücken. So viel Spaß hatte es noch nie gemacht. Aber sollte er so kommen?

»Das könnte dir so passen«, raunte der Fremde, als hätte er ihre Gedanken gelesen. »Ich will erst kommen, wenn ich in dir bin.«

»Worauf wartest du noch?«, fragte sie keuchend und ihre Blicke trafen sich.

Das ließ der Fremde sich nicht zweimal sagen. Jedoch verwendete er einige Sekunden darauf, seine Hand zwischen Sabines Schenkel verschwinden zu lassen.

»Ja.« Ihre Stimme war ungewohnt tief. Sie fühlte seine Lippen auf ihren, der Schulter, dem Busen und wer wusste wo überall noch.

»Ich sehe, du bist bereit.« Er drängte sich zwischen ihre Schenkel und Sabine spürte seine Erregung an ihrer Scham.

»Ja!« Genießerisch schloss sie die Augen. »Nimm mich bitte. Ich sehne mich so sehr danach.«

Obwohl noch nichts passiert war, wünschte sie sich die Erlösung wie der Teufel das Höllenfeuer. Zumal der Typ ihr nahezu den Atem raubte, er war so anders und doch viel besser als Pedro, der sich nie so viel Zeit für sie genommen hatte. Im Gegenteil, meistens ging es ihm nur um sein eigenes Vergnügen, während sie frustriert unter ihm oder daneben lag.

»Bitte!« Ihre Hände legten sich auf seine Schultern und ihre Blicke trafen sich.

In der dunklen Iris lag eindeutig etwas Weibliches. Das stieß sie jedoch nicht ab. Im Gegenteil, es war spannend, neu und heiß. Der Fremde lächelte und sie schmolz dahin.

»Tu es!«

Dring.Fassungslos schlug Sabine die Augen auf und blickte sich verwirrt um. Was war passiert? Und warum saß sie hier nackt auf dem Sessel? Es vergingen einige Sekunden, ehe ihr Bewusstsein wieder klar wurde, und eine Röte schlich sich auf ihre Wangen. Erotische Träume - und das noch auf einem Sessel.

»So etwas ist mir auch noch nie passiert.«

Sie ordnete ihren Bademantel so gut wie möglich und ging zur Tür. Dabei waren ihre Bewegungen deutlich langsamer als sonst. Zum einen, weil Sabine sich fragte, wer um diese Zeit noch unangemeldet bei ihr vorbeischaute und zweitens hoffte alles in ihr, dass die heiße Fantasie nicht zu offensichtlich war.

Kapitel 3

Wie auf ein geheimes Zeichen hin stand Simone aus ihrem Sessel auf und ging zum Fenster. Zwar hatte sie die Kleidung ihres heutigen Fotoshootings bereits ausgezogen und in den Schrank gehängt, aber die Unterwäsche sowie ein hautfarbenes Negligé bedeckten noch ihren schlanken Körper, auf den die junge Frau insgeheim sehr stolz war, auch wenn sie es selten nach außen zeigte.

Mit langsamen Schritten ging sie zum Fenster und schaute hinaus. Im nächsten Augenblick ging ein Ruck durch ihren Körper und die zarten Hände krallten sich in den Fensterrahmen. Dort unten ging SIE. Die weibliche Göttin, auf die Simone bereits vor einigen Wochen ein Auge geworfen hatte.

Ihre Begegnung war ein riesiger Zufall gewesen. Mangels Unterstützung durch Freunde und Familie hatte sie den Umzug aus einem kleinen Dorf in die Großstadt zu einem nicht unerheblichen Teil allein bewältigen müssen.

Leicht war es nicht gewesen und während sie die letzten persönlichen Kleinteile aus dem Auto geholt hatte, war ihr plötzlich eine Frau aufgefallen. Sie war etwa im gleichen Alter wie sie selbst, hatte lange dunkle Haare, die ihr knapp bis zum Hintern reichten. Bedauerlicherweise konnte Simone ihre Augen nicht erkennen, da dieses attraktive Geschöpf mit dem Handy telefoniert und somit den Kopf leicht nach vorn gebeugt hatte. Was ihrer Schönheit jedoch keinen Abbruch tat.

Gut, die Kleidung war auf jeden Fall bieder und ein wenig altbacken gewesen, weswegen sie kurz eine Grimasse geschnitten hatte.

So ein schöner Körper in Kombination mit einem bildhübschen Gesichtund sie versteckt ihn unter diesen hässlichen Fetzen.

Zwar vertrat auch Simone die Ansicht, dass man im Alltag nicht unbedingt wie eine käufliche Frau herumlaufen musste, allein schon, weil die Männer so etwas gern in den falschen Hals bekamen, aber es gab einen Mittelweg und den hatte dieses attraktive Wesen definitiv verfehlt, dennoch betrachtete Simone die Unbekannte fasziniert und wurde fast traurig, als diese in einem Hauseingang verschwand. Als ihre Augen das Gebäude jedoch genauer betrachteten, erhellte ein strahlendes Lächeln ihre Miene und auf einmal fielen Tragen und Einräumen sehr viel leichter als vorher.

Sie lebt zwar nicht im gleichen Haus wie ich, aber immerhin gegenüber. Und da wäre es doch ein Ding der Unmöglichkeit, wenn man sich nicht über kurz oder lang über den Weg läuft.

Nur knapp unterdrückte Simone den Impuls, sofort an die Tür zu gehen und die Klingelschilder zu studieren. Das wäre sehr hirnrissig, da sie keine Ahnung hatte, wie die fremde Schönheit mit Nachnamen hieß. Dennoch fühlte sie sich gut und sehr beschwingt. Schließlich gab es jetzt Hoffnung, schnell jemanden kennenzulernen. Unabhängig, auf welcher Basis die anschließende Beziehung ablaufen würde. Wobei sie nichts dagegen hätte, wenn die attraktive Brünette den Weg in ihr Bett finden würde.

Die Vorstellung ließ sie an ihrer Lippe nagen. Wenn sie unsicher ist, kann ich mich gern ein wenig intensiver kümmern, dachte Simone lüstern, während ihre Füße die Treppenstufen emporstiegen.

Zwar lag die neu gekaufte Wohnung im vierten Stock, aber das war nicht störend. In ihrer Branche gehörten Sport und Bewegung ebenso zum Alltag wie kurzfristige und anspruchsvolle Termine.

Die Tür wurde leise geschlossen und kaum hatte Simone die frisch eingerichtete Wohnung betreten, drehte sie sich einmal um die Achse. Ein wenig Selbstlob für den Stress der vergangenen Tage war durchaus angemessen. Sie fühlte sich, obwohl die erste Nacht im neuen Heim noch ausstand, richtig wie zu Hause. Allein der Lärm und das bunte Treiben der Stadt waren Musik in ihren Ohren und zum ersten Mal fühlte die junge Frau sich, als wäre sie endlich angekommen.

Der einzige Wermutstropfen ist, dass ich hier noch niemanden kenne, dachte sie, setzte sich in den mit Samt bezogenen Sessel und schlug die Beine übereinander. Aber das wird sich bald ändern, denke ich. Schließlich hatte ich noch nie ein Problem damit, neue Kontakte zu knüpfen, und hier in der Stadt sind die Menschen hoffentlich ein bisschen weltoffener als in meinem winzigen Kuhkaff.