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Dieses E-Book entspricht 168 Taschenbuchseiten ... Student Sebastian besucht statt Vorlesungen lieber Mitstudentinnen oder Dozentinnen auf ihren Zimmern. Als er auch dort keine Erfüllung mehr findet, schlägt sein Freund ihm einen Urlaub in Thailand vor. Dort fühlt er sich schnell zu der heißen Pei hingezogen, die seine dunkle Seite erweckt und es genießt, sich von ihm unterwerfen zu lassen. Gemeinsam erleben sie sinnliche Nächte voller Schmerz und dunklem Verlangen. Sebastian verliebt sich in Pei, doch das junge Glück wird von vielen Seiten bedroht: Peis Zuhälter und Sebastians eifersüchtige Ex finden diese Entwicklung gar nicht gut! Haben die beiden eine Chance auf ein geiles gemeinsames Leben? Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.
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Seitenzahl: 215
Impressum:
Unter meiner Peitsche - Du verdienst Deine Strafe | Erotischer SM-Roman
von Angelique Corse
Schon von Kindesbeinen an galt Angeliques größte Leidenschaft dem Schreiben. 2015 begann sie, unter verschiedenen Pseudonymen vielseitige Werke zu veröffentlichen. Mit „Sünde in Schwarz“ legt sie ihr Debüt im Erotik-Genre vor.Was für sie den Reiz an SM-Erotika ausmacht? „Der Kontrollverlust und die absolute Hingabe. Außerdem das Verruchte, Verbotene.“
Lektorat: Jasmin Ferber
Originalausgabe
© 2024 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: © egorr @ 123RF.com © myenvision @ 123RF.com
Umschlaggestaltung: MT Design
ISBN 9783750756014
www.blue-panther-books.de
Prolog
Nahezu regungslos verharrte die junge Frau auf dem Balkon. Ihr Blick glitt über die Dächer der Millionen-Metropole, die bereits hell erleuchtet war und den Beginn eines geschäftigen Abends einläutete.
»Manches schläft eben nie.« Ihre Stimme klang monoton und gleichzeitig verträumt. »Das weiß ich aus eigener Erfahrung.«
Ein leises Seufzen sprang über die vollen, rot geschminkten Lippen, als der kühle Abendwind den Weg unter ihr Kleid fand und die leicht gebräunte Haut liebkoste. Normalerweise hätte sie es als angenehm empfunden, insbesondere aufgrund der Hitze. Aber diesmal schwankte noch etwas anderes mit. Ein Gefühl, das es in ihrem Leben zuvor nicht gegeben hatte. Im Gegenteil, es hatte in weiter Ferne gelegen.
»Natürlich habe ich Männer gekannt. Vielleicht mehr und besser als gut für mich war.«
Der Lärm der Hauptstraße zerriss ihre Worte fast vollständig. Trotzdem war eine starke Bitterkeit zu hören. Sie wusste, dass ihr Weg nicht unbedingt richtig gewesen war. Mit Sicherheit hatte er etwas mit ihr gemacht, das sich nicht mehr auslöschen ließ. Aber … welche Wahl hatte sie sonst gehabt? Die traurige Antwort darauf lautete: gar keine. Außer vielleicht auf der Straße zu verhungern und auf diese Weise ihre Familie im Stich zu lassen.
»Meine Eltern sind arm und können sich kaum Essen leisten.«
Eine Träne rollte über ihre Wange. Die Erinnerung schmerzte noch immer. Obwohl seitdem eine lange Zeit vergangen war. Damals hatte sie noch geglaubt, dass alles nicht so schlimm werden konnte. Schließlich agierten dort, trotz allem, Menschen. Doch die Realität belehrte sie schnell eines Besseren und schlug erbarmungslos zu.
Noch heute spüre ich die dreckigen Hände der, zum großen Teil, sehr viel älteren Männer auf meinem Körper.
Jedes Härchen auf ihrem Körper stellte sich auf. Am liebsten würde sie ihre Haut abstreifen oder wenigstens bis zu dem Knochen abkratzen. Das Tanzen an der Stange hatte bis zu einem gewissen Grad Spaß gemacht, jedoch nicht das, was danach kam. Wie oft wäre sie am liebsten davongerannt oder hätte sich anderweitig gewehrt. Aber das funktionierte nicht. Zum einen wegen ihres Zuhälters, welcher stets in ihrer Nähe stand und darauf achtete, dass sie ihre Arbeit ordentlich machte, und zum anderen brauchte sie das Geld. Nicht einmal für sich, sondern für die Familie.
Seit mein Bruder im letzten Jahr an einer Vergiftung starb, wurde die Situation noch schlimmer.
Ihre Mutter hatte sie regelrecht angefleht, ihr Zuhause zu verlassen und in die Stadt zu gehen. Noch heute fragte die junge Frau sich, ob ihre Mutter über die Zustände Bescheid gewusst hatte.
»Ich habe gedacht, mein Leben sei zu Ende und dass ich nur noch eine leblose Hülle sei«, flüsterte sie leise. »Auch der Gedanke an den Tod lag nicht fern. Doch dann kam … ER.«
Wie in Trance schob sie ihren Rock noch ein wenig mehr nach oben, sodass die leuchtend roten Striemen an ihren Oberschenkeln deutlich sichtbar wurden. Es war noch keine vierundzwanzig Stunden, seit er sie zum letzten Mal sinnlich gezüchtigt hatte. Aber die Spuren, und das wusste sie, würden noch eine ganze Zeit lang bleiben. Sie trug die Male Tag und Nacht wie einen Schmuck. Und das nicht nur, um ihm zu gefallen.
Alle dachten, ich hätte den Verstand verloren, als ich meinen Genuss offenbarte und ihm hierher folgte. Aber die Wahrheit war, dass ich eine neue Seite an mir entdeckt hatte, die ausgelebt werden wollte.
Zu Beginn war es nur eine Aufgabe. Wie in so vielen anderen Nächten zuvor. Die Tatsache, dass er etwas anderes wollte als die meisten, machte es nicht besser oder leichter. Aber selbstverständlich wehrte sie sich nicht. So etwas stand ihr nicht zu.
Der erste Schlag war einfach nur schmerzhaft und ich wollte schreien. Doch er hörte nicht auf, was ich auch nicht erwartet hatte. Aber nach und nach wich die Gegenwehr und machte einer großen Lust Platz.
Seitdem hatte ihr Leben sich vollkommen verändert und sie war bereit, den nächsten Schritt zu gehen.
»Hier bist du.«
Sofort bekam sie eine wohlige Gänsehaut, wagte jedoch nicht, sich umzudrehen. Seine Hand legte sich in ihren Nacken.
»Lust oder Schmerz … Was möchtest du?«
»Beides.«
Kapitel 1
Missmutig betrat Sebastian den Campus. Obwohl er die letzten Tage gut geschlafen hatte, fühlte er sich wie gerädert. Außerdem war seine Laune denkbar schlecht, obwohl es augenscheinlich keinen Grund dafür gab. Im Gegenteil …
Was ist nur mit mir los?
Diese Frage stellte er sich nicht zum ersten Mal. Doch es schien keine Antwort darauf zu geben, sosehr seine Gedanken sich auch im Kreis drehten. Wenigstens war er nicht allein und hatte somit ausreichend Möglichkeiten zur Ablenkung. Behutsam fuhr er sich mit der Hand durch das blonde Haar, welches ihm bis knapp auf die Schultern reichte. Entgegen der Coolness seiner Mitstudenten hatte Sebastian sich bereits in der Schulzeit entschieden, es wachsen zu lassen. Am Anfang hatte es deswegen zwar ein paar dumme Sprüche gegeben, doch diese waren schnell verstummt.
Genau dann, als die Kollegen merkten, wie gut es bei den Frauen ankommt.
Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem Lächeln. In diesem Punkt konnte es nicht besser laufen. Zwar stand ihm nicht der Sinn nach einer festen Beziehung, aber die One-Night-Stands waren erste Sahne. Beim Sex verschiedene Spielarten auszuprobieren, hatte ihn schon in seiner Teenagerzeit gereizt und jetzt, wo es keine Grenzen mehr gab, genoss Sebastian es in vollen Zügen. Wobei Ehrlichkeit eine große Rolle spielte.
Im Gegensatz zu manchen anderen … Sein Blick wanderte umher. Vielleicht entdeckte er die Übeltäter. … sage ich den Frauen von Anfang an, woran sie sind, und mache keine falschen Versprechen. Denn das ist nicht nur unfähig, sondern auch schäbig.
Vor dem Universitätsgebäude blieb Sebastian stehen und durchsuchte seine Taschen. Auch wenn ihm nicht der Sinn danach stand, musste er sich seinem Schicksal fügen und die Vorlesungen besuchen. Bisher hatte das Studium ihm keine Probleme bereitet und ihm lag viel daran, dass es so blieb. Auf häuslichen Ärger konnte Sebastian verzichten. Erst recht in der momentanen Situation.
Dabei kann ich mir die Gefühlswirren selbst nicht erklären. Es scheint, als würde ich in einem Hamsterrad laufen. Jeder Tag läuft gleich ab und der Sex …
Seine Lippen presste sich zusammen, bis nur noch eine weiße Linie zu sehen war. Die Erkenntnis schmerzte und trotzdem … Sebastian schnaubte leise. War es wirklich klug, mit diesen Gedanken zur Vorlesung zu gehen? Alles in ihm sträubte sich und seine Konzentration steuerte auf den Nullpunkt.
Vielleicht war es besser, im Park spazieren zu gehen?
»Entschuldigung …«, eine sanfte Stimme ließ ihn zusammenzucken, »kannst du mir vielleicht helfen?«
Sebastian fasste sich und blickte sein Gegenüber an. Rehbraune Augen blickten ihn an und ein sinnlicher Mund lächelte. Lange braune Haare reichten bis über ihren wohlgeformten Po und ein rosafarbenes Kleid betonte die schlanke Figur.
»Natürlich …« Er musste sich beherrschen, um nicht sofort zu sabbern. »Was gibt es denn?«
»Weißt du …?« Die junge Frau ringelte neckisch eine Haarsträhne um den Zeigefinger. Ihr Blick ging viel zu tief. »Ich bin erst vor Kurzem hierhergekommen und kenne mich nicht aus. Kannst du mir sagen, wo meine nächste Vorlesung stattfindet?«
»Klar …« Sebastian warf sich in die Brust. »Hast du deinen Stundenplan hier?«
Die Fremde nickte und reichte ihm den sorgfältig gefalteten Zettel. Einen Moment lang berührten sich ihre Finger und er spürte genau, wie zart und weich ihre waren. Außerdem gab es ihm Gelegenheit, ihren Busen genauer zu betrachten. Lust erwachte in ihm.
Klein, aber durchaus fest und zum Greifen bestens geeignet.
Ein paar vereinzelte Schweißperlen liefen über seine Stirn, während Sebastian den Zettel las.
»Ah … das trifft sich sehr gut. Dort muss ich jetzt auch hin.«
»Wirklich? Dann können wir ja zusammen gehen.«
Die Fremde strahlte und er erwiderte es. Zwar war es nicht ganz die Wahrheit, aber was machte das schon? Diese Schönheit betrachten und eventuell besser kennenlernen zu können, war es allemal wert. Aber da gab es noch etwas …
»Jedoch …«, seine hellen Augen blitzten amüsiert, »von Leuten, die sich nicht vorstellen, lasse ich mich normalerweise ungern begleiten.«
Wieder erklang ihr glockenhelles Lachen. »Ich bin Fleur, Austauschstudentin aus Paris und wie heißt du?«
»Sebastian.« Ohne lange zu überlegen, griff er nach ihrer Hand und hauchte einen Kuss auf den Rücken. »Das erklärt auch, warum ich dich nicht kenne. Eine so schöne Frau übersehe ich normalerweise nicht.«
»Ihr Deutschen seid Schmeichler«, erwiderte sie, lachte und ging los. »Wirst du mir jetzt den Weg zeigen?«
Natürlich. Aber mit Sicherheit nicht nur in den Hörsaal.
Sein Blut befand sich in Wallung und während sie nebeneinander herliefen, konnte Sebastian nicht anders, als Fleur immer wieder von der Seite auszuschauen. Was sie glücklicherweise nicht zu stören schien. Im Gegenteil, sie warf ihm des Öfteren einen Seitenblick zu.
Was für eine faszinierende Frau. Vielleicht kann sie …?
Die Tür des Hörsaals unterbrach seine Gedanken und er musste an sich halten, Fleur folgen zu können. Glücklicherweise hatte sie nichts dagegen, dass er sich auf einen Platz direkt neben ihr setzte. Im Gegenteil, ein- oder zweimal glaubte Sebastian sogar, ein sinnliches Funkeln in ihren Augen zu erkennen. Obwohl sie sich in erster Linie auf die Vorlesung zu konzentrieren schien. Aber das spielte für Sebastian keine Rolle.
Ich muss sie haben.
Nur mit Mühe unterdrückte er den Impuls, wenigstens nach ihrer Hand zu greifen, und zählte stattdessen die Minuten, bis die Vorlesung vorbei war. Zu seinem Ärger packte Fleur eilig ihre Sachen zusammen, anstatt mit ihm zu sprechen. Obwohl sie seinem Blick nicht auswich.
»Hey …«, wie automatisch griff er nach ihrem Handgelenk und sah ihren leicht erschrockenen Blick, »entschuldige bitte, aber ich …«
»Ja?«
Die kurzzeitige Angst verschwand so schnell, wie sie gekommen war, und an ihre Stelle trat wieder dieses Lächeln, welches sein Blut zum Kochen brachte.
»Verzeih, wenn ich ein wenig grob scheine. Aber ich würde dir gern den Campus zeigen, wenn du nichts dagegen hast.«
»Eigentlich wollte ich mein Zimmer einrichten. Ich bin gestern erst spät angekommen und habe noch nicht viel geschafft. Vielleicht ein anderes Mal, in Ordnung?«
»Jetzt warte doch mal.« Diesmal klang er grober als beabsichtigt. »Auch dabei kann ich dir gern helfen, sofern du es möchtest.«
Zu seiner Überraschung zögerte Fleur mit der Antwort. So, dass Sebastian sich unwillkürlich fragte, ob sie von irgendwoher Dinge über ihn erfahren hatte. Aufgrund seines guten Aussehens und der guten Leistungen im Studium hatte er oft leichtes Spiel bei den Frauen. Was nicht bei allen Mitstudenten gut ankam. Zwar wagte keiner von ihnen einen offenen, verbalen Angriff. Aber Sebastian spürte die Blicke und das Getuschel um ihn herum durchaus.
Dabei kann es ihnen doch egal sein, wie ich mein Leben lebe. Solange dabei niemand zu Schaden kommt.
Sein Blick suchte Fleur.
Bitte sag ja, schienen seine Augen zu flehen.
Zwar war sein Ständer noch nicht so ausgeprägt, wie er hätte sein können. Aber das war ihm sehr recht. Schließlich war dies nicht der richtige Ort für Peinlichkeiten. Außerdem wollte er Fleur nicht verschrecken. Sie hatte eine faszinierend unschuldige Ausstrahlung. Obwohl Sebastian sich nicht vorstellen konnte, dass sie es tatsächlich war.
So wie sie aussieht, laufen ihr die Kerle scharenweise nach.
»Einverstanden.« Diesmal reichte sie ihm unaufgefordert die Hand. »Ich hoffe bloß, dass dich die Unordnung nicht stört.«
»Ganz bestimmt nicht«, versicherte er ihr.
Notfalls ficke ich dich im Stehen an der Wand.
Gemeinsam verließen sie den Hörsaal und machten sich auf den Weg ins Studentenwohnheim, was glücklicherweise nur ein paar Häuserblocks entfernt lag. Diesmal gab Sebastian sich alle Mühe, sich möglichst distanziert zu verhalten. Was aber nur begrenzt gelang. Diese Frau machte ihn verrückt … sie hatte eine besondere Ausstrahlung.
»Hier sind wir.«
Fleur machte eine einladende Geste und Sebastian betrat die Wohnung. Sie hatte nicht übertrieben, was die Unordnung anging. Aber er wusste aus eigener Erfahrung, dass es durchaus normal war. Außerdem gab es eine hervorragende Gelegenheit, um …
»Kein Problem.«
Ohne lange zu überlegen, zog Sebastian sein Oberteil aus. Ihm entging Fleurs faszinierter Blick nicht. Offenbar mochte sie leicht muskulöse Männer. Er schätzte das Training sehr und baute es regelmäßig in seinen Tagesablauf mit ein. Jedoch achtete er darauf, es nicht zu übertreiben. Künstlich aufgepumpte Arme oder Vergleichbares mochte er nicht besonders. Zwei Stunden werkelten sie in der fünfzehn Quadratmeter großen Wohnung umher und schafften tatsächlich einiges. Immer wieder blieb Fleurs Blick an ihm hängen. Sie gab sich große Mühe, sich unauffällig zu verhalten. Doch Sebastian bemerkte es sehr wohl.
»Mein Gott … ist das warm hier. Steht deine Dusche schon zur Benutzung?«
»Ja. Natürlich. Du kannst duschen, wenn du möchtest.«
Ihre Wangen überzog ein leichter Rotschimmer und sie senkte den Blick. Sebastian unterdrückte ein Lachen.
Wahrscheinlich stellt sie sich gerade vor, wie ich nackt aussehe. Oder vielleicht auch, wie ich es mir selbst besorge. Zugegeben, die Vorstellung ist ganz reizvoll. Aber heute möchte ich etwas anderes.
Auch die Idee, einfach seine Hose auszuziehen, verwarf Sebastian und spazierte stattdessen, wie es sich gehörte, ins Badezimmer. Jedoch machte er sich nicht die Mühe, die Tür abzuschließen. Sonst würde er Fleur ihre Chancen nehmen. Zwar schien sie nicht direkt zu warten, aber wenn sein Sinn ihn nicht täuschte … Einige Minuten später perlte das lauwarme Wasser seinen Körper hinunter und er schloss die Augen.
Ob Fleur schon in der Nähe ist? Oder zögert sie noch?
Zwar gefiel Sebastian ihre dezente Schüchternheit durchaus. Aber es ließ sich schwer einschätzen, wie viel davon gespielt und wie viel echt war. Seine Miene verfinsterte sich. Im Allgemeinen bevorzugte er es, sein Gegenüber einschätzen zu können. Besonders, wenn es sich dabei um eine Frau handelte.
Wenn ich mich in ihr getäuscht habe, muss ich wohl selbst Hand anlegen.
Ein unzufriedener Laut sprang über seine Lippen. Zwar konnte Selbstbefriedigung sehr reizvoll sein. Aber Sebastian bevorzugte einen Partner. Zumal Fleur wirklich heiß war und schon der Gedanke an ihren Körper sorgte für ein Zucken in den unteren Körperregionen. Leider war das Rauschen so laut, dass er keine Schritte hören konnte. Dafür erschien plötzlich ein Schatten hinter dem weißen Duschvorhang.
Sie ist da.
Sebastian setzte sein charmantestes Lächeln auf, als der den Vorhang zur Seite nahm. Tatsächlich stand Fleur vor ihm. Nackt und sichtlich verlegen. Ihre Hände bedeckten die Brüste und sie wagte nicht, Sebastian anzuschauen. Dabei müsste es mit dem Teufel zugehen, wenn sie nicht bereits feucht war. Er machte einen Schritt zurück und ließ Fleur in die Dusche steigen.
»Es gibt keinen Grund, sich zu schämen«, hauchte er lasziv an ihrem Ohr und ließ seinen Atem über die Muschel gleiten. »Ich weiß, dass du mich willst.«
»Eigentlich hatte ich es mir zur Regel gemacht, mit niemandem in Deutschland etwas anzufangen.«
Sebastian lachte leicht. »Manchmal sind Regeln dafür da, gebrochen zu werden. Und wir wollen es doch beide, oder?«
Jedes weitere Wort erstickte er in einem Kuss. Erst berührten seine Lippen ihren Mund sanft und als Fleur erwiderte, forderte seine Zunge ihre zum Tanz auf. Sie ging darauf ein, obwohl es mehr an einen neckischen Kampf erinnerte. Gleichzeitig wanderten seine Hände über ihren Körper, liebkosten den schmalen Rücken und den Po. Ihren Brüsten widmete er sich erst, als Fleur die Augen schloss.
»Sie sind wunderschön.« Sein heißer Atem streifte die hellbraunen Vorhöfe, die sich sofort kräuselten. »Wenn ich ehrlich sein soll …«, neckisch stießen seine Finger gegen die Brustwarze, »wollte ich sie vom ersten Moment an berühren.«
Seine Zunge umschloss ihren harten Nippel und saugte so lange, bis sie sich ihm entgegenbäumte. Ihr Stöhnen klang wie Musik in seinen Ohren.
»Ah …«
Mit halbem Blick sah Sebastian, wie Fleurs Beine reflexartig zuckten. Ebenso wie sein Schwanz. Obwohl sie ihn nicht berührt hatte, schoss der Lusttropfen bereits hervor. Vorwitzig ließ er seine Hand grob zwischen ihre Schenkel gleiten und machte sich nicht die Mühe, die Innenseiten zu streicheln. Er wollte in sie stoßen und das so schnell wie möglich.
»Du bist heiß.«
Seine Stimme war nur ein Flüstern, während sein Mund Schmetterlingsküsse auf ihrem Hals verteilte. Ein Finger liebkoste den Venushügel, während ein anderer in sie eindrang. Fleur schrie kurz auf und krallte sich in seine Schultern. Sebastian kicherte. Er liebte es, wenn die Frauen Wachs in seinen Händen waren.
»Willst du mich?«
Seine Hände bewegte sich weiter in ihr und er konnte es kaum erwarten, sie durch seinen Schwanz zu ersetzen.
»J…, ja.«
Fleurs Stimme brach. Aber das eine Wort genügte Sebastian.
»Dann werde ich dich jetzt ficken.«
Grob drängte er Fleur nach hinten. Nur seine Hand verhinderte, dass sie mit dem Kopf gegen die Fliesen stieß. Er hob ihren schlanken Körper an und drang mit einem schnellen Stoß in sie ein.
»O mein Gott«, keuchte er und diesmal schlossen sich seine Augen. »Du bist so eng.«
Sein Schwanz pulsierte in der einladenden Feuchtigkeit. Seine Bewegungen waren grob und schnell. Dennoch hatte Fleur keine Schwierigkeiten, sich anzupassen. Im Gegenteil, ihre Fingernägel krallten sich in seinen Rücken, während ihre Brüste sich an seinem Oberkörper rieben.
»Du Biest.«
Ein helles Lachen folgte seinen Worten.
»Ja, das kann ich sein.«
Fleur schlang ihre Beine um seine Hüften, drückte ihn noch tiefer in sich hinein. Sebastian keuchte auf.
»Ich … komme.«
Gleich darauf schoss sein Sperma in ihre Grotte, wobei das Zusammenziehen ihres Muskels zeigte, dass Fleur ebenfalls den Höhepunkt erreicht hatte. So behutsam wie möglich lösten sie sich voneinander, wobei Sebastian den Blickkontakt so gut wie möglich mied.
»Ich muss jetzt gehen.«
Er streifte sich die Kleidung über.
»Sehen wir uns wieder?«
»Vielleicht, vielleicht nicht. Ich lasse mir alles offen.« Sein Grinsen fühlte sich nicht so gut an wie sonst. Und das lag nicht an Fleurs traurigen Augen. »Ich habe dir nie etwas versprochen, oder? Also ist alles offen.« Er machte kehrt und verließ die kleine Wohnung, ohne zurückzuschauen.
»Du Mistkerl«, drang an seine Ohren.
Kapitel 2
»Das kann doch nicht wahr sein.«
Frustriert und von sich selbst enttäuscht verließ Sebastian Fleurs Zimmer und das Studentenwohnheim, ohne einmal zurückzuschauen. Er fühlte sich seltsam. Auf der einen Seite hatten beide ohne Zweifel ihren Spaß gehabt und von Reue konnte keine Rede sein. Trotzdem fehlte das Glücksgefühl und anstelle der lange anhaltenden Befriedigung spürte Sebastian etwas, das er noch nie zuvor gekannt hatte.
Scham. Ein Teil von ihm fühlte sich wie eine männliche Schlampe, die im Leben nichts Besseres zu tun hatte, als die Herzen sämtlicher Frauen zu brechen. Genauso wie einige seiner Mitstudenten es hinter vorgehaltener Hand behaupteten. Bis heute hatte er geglaubt, dass ehrliche Worte ausreichten, um den gröbsten Schaden zu beheben. Doch Fleurs trauriger, vorwurfsvoller Blick hatte das Gegenteil gesagt und ärgerlicherweise berührte es ihn mehr, als es sollte. Nicht, dass Sebastian Gefühle für sie hätte, das war nicht der Fall. Trotzdem brannten ihre Worte sich regelrecht in seinen Kopf und ließen ihn mehr denn je an sich zweifeln.
Was soll ich jetzt tun?
Sebastian blieb stehen, obwohl er lieber weitergerannt wäre. Sein Leben erschien ihm auf einmal wie ein einziger Scherbenhaufen. Obwohl alles zu seiner Zufriedenheit lief und es keinen Grund zur Beschwerde gab. Aber warum fühlte er sich dann so leer und nutzlos? Das hatte es früher nicht gegeben. Von der Frage nach dem Sinn, ganz zu schweigen.
Was ist bloß mit mir los?
Er bedeckte das Gesicht mit den Händen und ein paar Sekunden lang schien es, als würden Tränen aus seinen Augen laufen. Aber das durfte nicht passieren. Schließlich war Sebastian ein erwachsener Mann und solche weinten nicht. Schon gar nicht, wenn jeder es sehen konnte. Stattdessen zog er sein Handy aus der Hosentasche, wobei seine Hände merklich zitterten. Schnell wählte Sebastian eine Nummer.
»Hallo? Adrian?«
»Hey … altes Haus. Wie geht es dir? Wir haben schon lange nichts mehr voneinander gehört.«
Das stimmte nicht. Sie kommunizierten jeden Tag auf die eine oder andere Art. Aber es freute Sebastian zu hören, dass er gern Zeit mit ihm verbrachte. Obwohl die beiden seit dem Kindergarten miteinander befreundet waren, sah Sebastian es nicht als selbstverständlich an. Im Gegenteil, die meisten solcher Freundschaften verliefen irgendwann im Sand, weil man anfing, sein eigenes Leben zu haben. Eventuell zog man auch in eine weit entfernte Stadt, sodass es, trotz der modernen Kommunikationsmöglichkeiten, nicht immer einfach war, Kontakt zu halten. Doch Adrian blieb immer. Egal, was kam und dafür war Sebastian ihm mehr als dankbar.
»Genau das.« Er hoffte, überzeugend zu klingen. »Und genau aus diesem Grund wollte ich dich fragen, ob du Bock hättest, mit mir in unserer Stammkneipe abzuhängen. Sagen wir – in einer Stunde ungefähr?«
Da er bei Fleur bereits geduscht hatte, dauerte der Kleidungswechsel nicht zu lange. Aber er war unbedingt notwendig. Denn Sebastian hatte das Gefühl, als würde sein Oberteil nach ihr riechen.
»Das klingt gut. Ich werde da sein.« Adrian schien sich über das Treffen zu freuen. »Bis gleich dann.«
»Bis gleich.«
Sebastian legte auf und beschleunigte sein Tempo. Auf einmal hatte er es sehr eilig, sein Apartment zu erreichen und sich auf der Kleidung zu befreien. Ein Teil von ihm spielte sogar mit dem Gedanken, sie wegzuwerfen.
Ich habe schließlich genug und vielleicht sogar zu viel.
Sebastian stellte sich halb nackt vor den Spiegel. Äußerlich schien alles unverändert. Sein Oberkörper, der Schwanz und selbst die Füße schienen noch genauso wie vor ein paar Stunden. Doch irgendetwas war anders. Nicht nur, dass die ersehnte Befriedigung ausgeblieben war, er fühlte sich auch nicht wohl in seiner Haut.
Das gibt es doch nicht. So habe ich mich noch nie gefühlt.
Seine Augen schlossen sich und wie aus dem Nichts erschien Fleurs Gesicht. Sie schaute ihn vorwurfsvoll an und schien beinahe zu weinen.
Du dreckiges Schwein.
Das Einatmen fiel ihm schwer und er hatte alle Mühe, das Bild zu vertreiben. Auf einmal überrollten Sebastian Schuldgefühle. Etwas, was er zuvor niemals gekannt hatte und das, obwohl keine tieferen Gefühle für Fleur existierten. Schneller als gedacht zog Sebastian sich um, wählte eine schwarze Jeans mit blutrotem Hemd. Zwar war es nur ein Treffen mit seinem besten Freund, aber man konnte nie wissen. Außerdem war Sex eine ausgezeichnete Ablenkung, so absurd es in dieser Situation auch schien.
Ich muss diesmal einfach mehr aufpassen, wen ich nehme, dachte Sebastian, bevor er erneut die Wohnung verließ und auf die Straße trat.
Komischerweise fühlte er sich jetzt besser. Selbst der leichte Windzug auf seinem Gesicht wirkte angenehm. Dennoch war das Gespräch mit Adrian sehr wichtig, denn wenn jemand ein Ohr und eventuell auch einen Ratschlag für ihn hatte, dann war es sein bester Freund. Zumal er sonst kaum jemanden hatte. Natürlich kannte Sebastian viele Leute und verfügte über gute Bekanntschaften. Aber keinem von ihnen wollte er ein solches Problem anvertrauen.
In der Kneipe schlug ihm eine Mischung aus Musik und Gesprächslärm entgegen. Trotzdem war es, zu seiner Erleichterung, nicht so voll wie sonst. Sebastian setzte sich an einen freien Tisch am Fenster, bestellte ein Bier und schaute hinaus.
Vielleicht habe ich einen Fehler gemacht.
Sebastian knurrte leise. Diese ganzen Grübeleien ärgerten ihn langsam, aber sicher. Vorher war es nicht so gewesen – warum ausgerechnet jetzt?
»Hey, altes Haus. Wie geht es dir?«
Adrian tauchte so plötzlich auf, dass Sebastian leicht zusammenzuckte, er erwiderte jedoch die Umarmung.
»Ja, es geht so«, gab er zu und musterte den Freund traurig, als dieser sich zu ihm setzte. »In letzter Zeit ist das Leben einfach komisch oder einfach – scheiße.«
»Auweia«, erwiderte Adrian mitfühlend und bestellte sich ebenfalls ein Bier. »Erzähl erst mal von Anfang an.«
Der Aufforderung kam Sebastian gern nach und berichtete von Anfang an. Jedoch begann er nicht mit der heutigen Sache, sondern erzählte von seinen anderen erotischen Abenteuern, die alle nicht zu seiner Befriedigung verlaufen waren. Und nicht nur seine innere Leere danach fühlte sich alles andere als gut an.
»Ich weiß selbst nicht, was in letzter Zeit mit mir los ist«, schloss Sebastian seine Erzählung und blickte Adrian Hilfe suchend an.
»Du überraschst mich in der Tat.« Nachdenklich rieb dieser sich das Kinn. »Ich meine, dass du nichts anbrennen lässt, ist weder neu noch verwerflich. Aber diese Zweifel – ich muss mich sehr wundern.«
»Da bist du nicht der Einzige.« Sebastian nahm einen Schluck Bier. »Im Ernst, ich erkenne mich selbst nicht mehr.«
»Das ist ein Problem.« Adrian rieb sich das Kinn und überlegte. »Vielleicht ist es an der Zeit für etwas Festes, anstatt immer nur One-Night-Stands?«
»Bist du verrückt?«, brauste Sebastian auf, obwohl er diesen Gedanken insgeheim selbst schon gehabt hatte. »Ich bin noch jung und möchte mich noch nicht binden. Und außerdem …«
So schnell wie er angefangen hatte zu reden, schloss sein Mund sich wieder. Denn nicht einmal Adrian kannte sein dunkles Geheimnis und das sollte auch so bleiben. Sein Freund jedoch hatte genug gehört.
»Und außerdem was?«, hakte er nach. »Sollte ich etwas wissen?«
»Ach vergiss es.« Sebastian winkte ab und hoffte inständig, dass Adrian es dabei beließ. Neugierde war zwar eine gute Eigenschaft, aber in diesem Fall nicht förderlich für ihn.
»Schon gut, Mann. Reg dich ab.« Er hob abwehrend die Hände. »Ich wollte dir nicht zu nahetreten. Aber – es muss etwas passieren.«
Dieser Aussage konnte Sebastian zustimmen. Nur wusste er keinen Rat, was. Bis jetzt schien es keine Möglichkeit zu geben, seine Neigung gefahrlos und anonym ausleben zu können. Dafür war die Stadt viel zu klein, obwohl es hier zahlreiche Klubs gab. Nur – konnte etwas anderes ihn noch befriedigen? Irgendwo bezweifelte Sebastian es, doch die Hoffnung starb bekanntlich zuletzt.
»Was schlägst du also vor?«
Er bemerkte, wie Adrians Blick sich von einer Sekunde zur anderen veränderte. Seine Augen begannen zu leuchten und er wandte den Kopf.
»Schau mal dort drüben.«