48 Portraits von Menschen, die es so nie gegeben hat - Marcellus M. Menke - E-Book

48 Portraits von Menschen, die es so nie gegeben hat E-Book

Marcellus M. Menke

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Beschreibung

Inspiriert von den beeindruckenden 48 Portraits Gerhard Richters, die er 1972 für den deutschen Pavillon der Biennale in Venedig fertigte, spielen die "48 Portraits von Menschen, die es so nie gegeben hat" mit der wuchtigen Pathetik Richters. Sie kontrastieren mit ihrer Farbigkeit und stilistischen Vielfalt die Strenge des in die stilbildende Unschärfe gelegten Graus Richters und entfliehen so den Irrtümern einer in die monochrome Bilderwelt gelegten Bedeutungsschwere. Selbst digital produziert stellen sie sich in die digitale Bilderflut und schaffen so einen Kontrapunkt zur egalisierten Anonymität pseudoindividualisierter Selbstdarstellungsexzesse. Inspired by the impressive 48 portraits Gerhard Richter made for the German Pavilion at the Venice Biennale in 1972, the "48 Portraits of People Who Never Existed in this Way" play with Richter's massive patheticness. With their colorfulness and stylistic diversity they are contrasting the austerity of Richter's grayness placed in the style-forming blur and thus escaping the errors of a weight of meaning placed in the monochrome imagery. Digitally produced themselves, they place it in the digital flood of images and thus create a counterpoint to the egalized anonymity of pseudo-individualized self-portrayal excesses.

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Seitenzahl: 49

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marcellus m. menke

48 portraits von menschen die es so nie gegeben hat

48 portraits of people who never existed in this way

conTEMPart-Edition

Inhaltsverzeichnis / Table of Contents

Verständnis / Understanding

Der mann mit bart ohne bart / The man with beard without beard

Spielerische veränderungen / Playful variations

Stilistische vielfalt / Stylistic diversity

Rollen / Roles

Wie eine textverarbeitungssoftware / Like a word processing software

Vergrößern / Zooming in

Emotionen / Emotions

Vorbilder / Patterns

Auswahl / Choice

Vielfältig / Diverse

Anordnungen / Arrangements

Kopie, vorlage, original / Copy, template, original

Namen / Names

Spiel / Game

Freiheit / Freedom

Einladung / Invitation

Anordnungen

48

Anhang / Apendix

Dazugekommen / Added

Immer wieder / Again and again

Kunst / Art

Erfahrung / Experience

Wir freuen uns, sie wieder zu sehen / We look forward to

verständnis

„Es ist ja eine wunderbare Übung, wenn man sich einfach ein Bild nimmt, ein Portraitfoto zum Beispiel, und das Gesicht, das man da sieht, einfach schnell zeichnet. Das sind dann ganz viele Entscheidungen und Setzungen von Prioritäten. Aus den ganzen Schattierungen und Verläufen, die so eine Nase ausmachen, zum Beispiel, da wird dann eine Linie. Und wenn man sie richtig setzt, diese Linie, dann sieht man diese Nase, vielleicht sogar besser als auf dem Bild, das die Vorlage war. Und so eine Linie ist dann auch immer ein Ausdruck von Verständnis. Und Verständnis verändert den Blick. Ich glaube, das ist der eigentliche Kern dieses Projektes: Es geht um Verständnis, Verständnis durch einen geänderten Blick und Verständnis, das den Blick ändert.“

Die hier und auf den folgenden Seiten wiedergegebenen Zitate stammen aus dem Podiumsgespräch das Katrin Schubert mit Marcellus M. Menke auf der Ausstellungseröffnung am 20.06.2021 in Köln führte.

understanding

“It‘s a wonderful exercise to simply choose a picture, a portrait photo, for example, and quickly draw the face you see there. Then you have to make a lot of decisions and set priorities. All the shading and gradients that make up a nose, for example, then become a line. And if you set it correctly, this line, then you can see this nose, perhaps even better than in the picture that was the template. And such a line is then also always an expression of understanding. And understanding changes the view. I think that‘s the real core of this project: it is about understanding, understanding driven from a change of view and understanding that changes the view.”

The quotations presented here and on the following pages are taken from the panel discussion that Katrin Schubert had with Marcellus M. Menke at the opening of the exhibition on June 20, 2021 in Cologne.

der mann mit bart ohne bart the man with beard without beard

spielerische veränderungen

„Irgendwann fängt man dann natürlich an mit der Technik herumzuspielen, ihre Möglichkeiten auszuloten. Und da kommt dann schon einmal der Gedanke: Wie würde dieser Mann aussehen, wenn er keinen Bart hätte, zum Beispiel. Das ist dann kein Problem, technisch, in der Umsetzung. Mit einem Bildbearbeitungsprogramm können das, wenn man etwas Übung und Erfahrung hat, ein paar Mausklicks sein. Und mit dem Zeichenstift geht das natürlich noch schneller. Da lässt man den Bart einfach weg und stellt fest, was alles anders ist. Das macht erst einmal einfach Spaß, ist ein Spiel, und dabei habe ich dann irgendwann gemerkt, dass es mir dabei noch um etwas ganz anderes geht. Ich wollte nicht mehr dieses eine Gesicht zeichnen, sondern ein Gesicht. Das ist ja immer so ein Ehrgeiz, den man hat, wenn man das Zeichnen oder das Malen lernt, möglichst realistisch zu malen, auch wenn das Unsinn ist, dafür haben wir ja die Photographie, die das Realistische viel viel besser kann. Das Zeichen, denke ich, ist dafür da zu verstehen – das ist die Grundlage –, zu variieren, neu zu kombinieren – das ist der erste Schritt zur Kreativität – und dann, darum geht es mir, neu hervorzubringen. Also wirklich etwas Neues zu schaffen. — Dieses Projekt mit den 48 Portraits ist ja aus vielen Wurzeln entstanden und die Sache mit den Variationen, den spielerischen Veränderungen, mit dem Neuen schaffen ist eine davon, eine sehr zentrale.“

playful variations

“At some point, of course, you start playing around with the technology, exploring what it can do. And then you start thinking: What would this man look like if he didn’t have a beard, for example? That’s no problem, technically, in the realization. With an image editing program, if you have a little practice and experience, it can be a few mouse clicks. And with a pencil, of course, it’s even faster. You just leave out the beard and see what’s different. At first it’s just fun, it’s a game, and at some point I realized that it was about something else entirely. I no longer wanted to draw this one face, but a face. That’s always an ambition that you have when you learn to draw or paint, to paint as realistically as possible, even if that’s nonsense, because that’s why we have photography, which can do realism much better. The drawing, I think, is there to understand – that’s the basis – to vary, to recombine – that’s the first step to creativity – and then, that’s what is important to me, to bring something new into existence. So really creating something new. — This project with the 48 portraits, after all, came out of many roots, and the thing with the variations, the playful changes, with the new creation is one of them, a very central one indeed.”

stilistische vielfalt