Beautiful LIAR - Magurno Nadine - E-Book

Beautiful LIAR E-Book

Magurno Nadine

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Beschreibung

Um die Schulden ihrer Schwester zu begleichen, verpflichtet sich Cass dem russischen Mafiaboss Dimitri Nikitin. Ihr nächster Auftrag führt sie nach Amerika. Genauer an die Princeton University in New Jersey. An der Elite-Uni werden Drogen, die von Nikitin stammen, an die Studenten verkauft. In letzter Zeit häufen sich jedoch Todesfälle, die auf gestrecktes Kokain zurückzuführen sind. Cass wird als Maulwurf im Wohnhaus der drei Hauptdealer eingeschleust, um den Verräter auf frischer Tat zu ertappen. Eine Aufgabe, die für die mittlerweile erfahrene Cass ein Kinderspiel sein sollte, würde ihr Herz nicht jedes Mal schneller schlagen, wenn einer der drei in ihrer Nähe ist. Kann sie ihr Lügengebilde um sich herum aufrechterhalten oder bricht alles über sie zusammen? Wieviel kann eine Liebe, die so aussergewöhnlich ist, ertragen bevor sie für immer vernichtet wird?

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Trigger Warnung

Dieses Buch enthält möglicherweise weinende Hundebabies, zeigt das Verhalten von Kindern in der Trotzphase und was sonst noch alles zu einem Dark Reverse Harem Roman so dazugehört.

Nein Spass beiseite. Die nachfolgenden Seiten könnten nicht deinen Vorstellungen von Moral entsprechen. Deshalb lasse ich dir hier eine Warnung zukommen. Es ist die einzige und letzte die du kriegst.

Dieses Werk könnte bei einigen Lesern negative Trigger auslösen. Aus diesem Grund bitte nur fortfahren, wenn du denkst, dass du damit umgehen kannst.

In dieser Geschichte wird Gewalt gegenüber anderen Menschen thematisiert bzw. beschrieben (Mord, Totschlag, Vergewaltigungen und ähnliches). Wie es das Genre bereits sagt, es handelt sich um Dark Reverse Harem. Es gibt eine Liebesgeschichte, jedoch gehört auch diese nicht zum «normalen» Alltag. Wenn du offen für eine unkonventionelle Liebe bist, mit direkter, nicht immer netter jungendfreier Sprache umgehen kannst und explizite Szenen dir nicht gleich die Schamesröte ins Gesicht zaubern, dann bist du hier genau richtig.

Welcome to the dark side of life.

Per il mio grande Amore Ti amo per sempre

Inhaltsverzeichnis

Prolog

Cass

Bishop

Paxton

Cass

Paxton

Bishop

Cass

Paxton

Cass

Xander

Bishop

Paxton

Cass

Paxton

Bishop

Cass

Xander

Cass

Paxton

Cass

Bishop

Cass

Paxton

Xander

Paxton

Cass

Bishop

Cass

Xander

Epilog

Cass

Prolog

Cass

Ein Jahr zuvor - Russland

«Ana, wo zum Teufel bist du?» Es ist Mitten in der Nacht und mein Handy hat mich lautstark aus dem Schlaf gerissen. Zuerst wusste ich gar nicht, was los war. Das laute Klingeln dröhnt immer noch in meinen Ohren. Erst als das Schluchzen meiner Halbschwester aus dem Hörer dringt, bin ich sofort hellwach.

«Cass, ich habe Scheisse gebaut…» Oh Gott bitte nicht.

«Sag mir wo du bist!» Ana ist ein paar Jahre jünger als ich. Nach der Trennung meiner Eltern hat sich meine Mutter einen neuen Ehemann angelacht. Aus dieser Ehe stammt Ana. Obwohl ich bei meinem Vater aufwuchs und Ana bei unserer Mutter haben wir bis heute ein sehr enges Verhältnis. Deshalb würde ich immer alles für sie stehen und liegen lassen. Wie jetzt.

Ich schalte die Lampe auf meinem Nachttisch ein und reibe mir den Schlaf aus den Augen. Ein kurzer Blick auf den Wecker verrät mir, dass es halb vier in der Nacht ist.

Was hat sie jetzt bloss wieder angestellt? Ich stelle das Handy auf Lautsprecher und ziehe mir meine Jeans über und schlüpfe in meine Boots, während Ana mir erklärt, wo sie genau ist. «Und was genau machst du in einer Bar um diese Zeit?» Es ist wieder typisch für sie, dass sie sich irgendwo reinreitet. Sie zieht Probleme geradezu magisch an. Ich kenne die Odessa Bar. Dort will man nach Mitternacht nicht mehr sein. Die Bar befindet sich im grössten Drogenviertel von Russland.

«Das erkläre ich dir, wenn du da bist. Bitte beeil dich!» Und dann legt sie einfach auf. Ist das ihr Ernst?! Sie treibt mich in den Wahnsinn. Irgendwann bringt sie mich noch um, das weiss ich mit Sicherheit.

In der Garage steuere ich auf meine Kawasaki Z1000 zu. Meine schwarze Augenweide. Ich liebe sie. Monate musste ich für sie sparen und jetzt ist sie mein ganzer Stolz. Ich setze mir den Helm auf und starte den Motor. Die Maschine vibriert unter meinem Körper und schüttelt mich angenehm durch. Die Härchen auf meinem Körper stellen sich auf, ich schalte in den ersten Gang und brettere aus der Garage. Der Wind zischt an mir vorbei, während ich durch die Strassen heize und mir meinen Weg durch die Nacht bahne.

Die Bar ist nicht weit entfernt und schon kurz darauf biege ich in die Gasse ein, die zum hinteren Parkplatz führt. Der Platz ist gut beleuchtet und ich erkenne Ana sofort. Sie sitzt auf einer Bank, die gegen die Hauswand der Bar gelehnt ist. Neben ihr hocken zwei dunkle Gestalten und zwei weitere lehnen an der Wand.

Na, das sieht doch noch einer Menge Spass aus. Ich schalte die Maschine aus und ziehe mir den Helm vom Kopf. Den Ständer der Maschine lasse ich einrasten und trete mit dem Helm in der Hand auf die Gruppe zu. Als Ana mich bemerkt, will sie abrupt aufstehen, wird aber von einer grossen Pranke zurück gedruckt. «Du bleibst hier!», befiehlt Bulldogge 1. Bulldogge 2, der auf der anderen Seite sitzt erhebt sich und kommt auf mich zu. Gleichzeitig zu ihm löst sich einer der Gestalten von der Wand und schlägt denselben Weg ein. «Bist du Cass?», will Schmierlappen 1 von der Wand wissen.

«Wer will das wissen?», kontere ich ihm entgegen. Meine grosse Klappe wird früher oder später mein Untergang sein und so wie mich die Kerle anschauen wird es wahrscheinlich früher sein. Ich glaube Bulldogge 2 knurrt mich gerade an. «Mein Name ist Sergei.» Schmierlappen 1 hält mir seine Hand entgegen. «Sergei Petrow. Rechte Hand von Dimitri Nikitin.»

Oh, verfluchte Scheisse! Dimitri Nikitin ist der Anführer der hiesigen Mafia. Einer der grösseren Clans von Russland. Hätte mir ja klar sein können, dass die Bar ihm gehört. Dimitri ist hier aufgewachsen und seit sein Vater erschossen aufgefunden wurde, regiert er über fast alles. Auf was hast du dich da bloss eingelassen Ana?!

Um nicht noch mehr Unruhe zu stiften, lege ich meine Hand in seine und drücke fest zu. «Cassandra Thomas.» Er schüttelt sie kurz und schenkt mir ein böses Lächeln. «Mir war gar nicht klar, dass Anas Schwester so ein heisser Feger ist. Hätte ich das gewusst, hätte ich mich früher um dich bemüht.» Sein anzüglicher Blick wandert über meinen Körper und lässt mich erschaudern. Nicht auf die gute Art versteht sich. Er fängt an mich zu umkreisen und betrachtet mich von allen Seiten. «Was meinst du Andrej, wollen wir uns ein bisschen mit ihr amüsieren?» Diese Frag geht an Bulldogge 2. Andrej also. Dieser schüttelt den Kopf. «Ne, muss nicht sein. Ich steh mehr auf Blondinen sorry.» Meine Schultern ziehen sich wie von selbst nach oben. «Kein Problem. Ich steh auch nicht so auf Lackaffen…» Ich kann nicht mal zu Ende reden, da trifft mich etwas von hinten und mein Kopf wird nach vorne geschleudert. Das tut weh verdammt.

«Halt deine vorlaute Fresse du Schlampe!» Sergei tritt vor mein Gesicht. «Wenn du nicht machst was wir sagen, werden wir deine kleine Ana in Stücke reissen. Hast du verstanden!?»

Keine Ahnung, warum ich das mache, was ich jetzt gerade mache, aber ich kann einfach nicht anders. Ich steh nicht so drauf, wenn ein Mann so nahe vor meinem Gesicht steht, aus dem Mund stinkt und mir droht. Tief hole ich Luft und schleudere ihm meine Spuke mitten ins Gesicht. Sergei ist völlig überrumpelt und ich nutze den Augenblick und ramme Andrej meinen Helm gegen die Schläfe. Bulldogge 1 und Schmierlappen 2 kommen in Bewegung. Genau das was ich erreichen wollte. «Ana verschwinde!», schreie ich ihr zu. Ich schleudere meinen Helm gegen Schmierlappen 2. Ana kommt endlich auf die Füsse und rennt davon. «Mach, dass du wegkommst!», schreie ich ihr hinterher. Bulldogge 1 hat seine dicken Arme um meinen Brustkorb gelegt und schleudert meinen Körper gegen die Hauswand. Mein Helm gleitet mir aus der Hand und kommt scheppernd auf dem Boden auf. Fuck!

Bulldogge 1 und Schmierlappen 2 halten mich an den Armen gegen die Wand gedrückt fest. Ich wehre mich mit Händen und Füssen, aber es bringt nichts, sie sind zu stark. Ich bewege mich keinen Millimeter. Sergeis Gesicht erscheint vor mir. Meine Spucke glänzt auf seinem Gesicht. Er streicht mit seinen Fingern darüber, legt sie in seinen Mund und saugt genüsslich daran. Freak! «Du bist also von der kratzbürstigen Sorte. Gefällt mir sehr gut. Ich denke damit lässt sich was anfangen.» Seine Hände wandern über meinen Oberkörper, halten bei meinem Reissverschluss und ziehen ihn langsam nach unten. Sergeis Grinsen wird breiter als er über meine Brüste streicht und so fest zupackt, dass es schmerzt. «Die sind auch perfekt.»

Während er sie weiterbearbeitet und die anderen die Show geniessen, ziehe ich langsam meine Knie nach oben und als ich mir sicher bin, dass ihre Aufmerksamkeit auf meinen Brüsten liegt, hole ich aus und verpasse Sergei einen saftigen Tritt gegen den Bauch.

Mit den Armen vor dem Bauch verschränkt, zieht er sich schmerzerfüllt zurück. «Du verdammte Schlampe!», zischt er. Andrej verpasst mir einen Fausthieb in den Bauch, der mich gleich wie Sergei zusammenkrümmen lässt. Die anderen zwei lassen mich los und ich sacke zu Boden. Ein Fusstritt von Sergei folgt und Sterne tanzen vor meinem inneren Auge. «Mal sehen was Dimitri zu deiner grossen Klappe meint. Der wird sie dir noch eher stopfen als ich.»

Sergei spuckt auf mein Gesicht. Das ist das Letzte, dass ich mitbekomme, bevor mich die Dunkelheit einholt.

Kaltes Wasser trifft mit voller Wucht auf mein Gesicht. «Aufwachen Prinzessin!» Eine tiefe Männerstimme schreit in mein Ohr und ich zucke zurück. Langsam öffnen sich meine Augen und ich nehme meine Umgebung in mir auf. Ich hocke auf einem Stuhl, meine Hände und Füsse sind festgebunden und die Schnur schneidet sich tief in meine Haut. Ich bin in einer Art Keller. Es ist nirgends ein Fenster zu sehen, also weiss ich nicht, ob immer noch Nacht ist oder der Morgen schon graut. Wasser tropft langsam von einem ausgerissenen Rohr herunter und ich blicke auf den Mann vor mir. Auch er sitzt auf einem Stuhl. Seine Arme sind auf die Knie gestützt und die Finger vor seinem Mund verschränkt. Er trägt einen grauen Anzug, wahrscheinlich massgeschneidert. Seine Haare sind schwarz und sitzen perfekt nach hinten gekämmt. Sein Gesicht ist markant und ein leichter Bartschatten zieht sich über seine Wangen. Seine eisblauen Augen fixieren meine grünen und ich kann den Blick nicht abwenden. Ich bin wie in Trance darin gefangen. Würde er mir nicht eine Scheissangst machen, würde ich ihn als attraktiv bezeichnen.

«Ich nehme an du weisst wer ich bin?!» Sogar seine tiefe Stimme ist angsteinflössend. Ich nicke knapp mit dem Kopf. Mir ist völlig klar wer er ist. Sein Ruf eilt ihm voraus. Dimitri Nikitin höchstpersönlich. «Sehr gut. Ich habe gehört, dass meine Männer ein paar Scherereien mit dir hatten. Zuerst war es mir egal, aber als ich gehört habe, dass ein kleines Mädchen es geschafft hat einem davon mit einem Motoradhelm den Kiefer zu brechen, war ich doch beeindruckt. Da musste ich dich einfach kennenlernen.» Das wäre dann wohl Schmierlappen 2 gewesen. «Mach sie los Sergei.»

Kurz darauf werden die Seile mit einem Butterfly durchgeschnitten und ich reibe mir über die schmerzenden Stellen. «Was willst du von mir? Ich steh nicht so auf Smalltalk.» Der Schmerz durchzuckt mich sofort und ich falle fast vom Stuhl.

Sergei hat mir eine solch schallende Ohrfeige verpasst, dass ich mir dabei auf die Lippen gebissen habe. Ich schmecke Blut und spucke es auf den Boden. «Eure Gastfreundschaft trifft genau meinen Geschmack.» Ich richte mich wieder auf und recke mein Kinn nach oben. Er will mich brechen? Davon kann er noch lange träumen. «Ich habe es dir doch gesagt Boss. Die hat doch nicht alle Tassen im Schrank! Sie will sterben.» Sergei tritt zu Dimitri. «Ich finde sie interessant Sergei. Ich glaube sie kann uns noch nützlich sein.» Er reibt sich übers Kinn und wie es scheint macht er sich Gedanken, war er jetzt alles mit mir anstelle könnte. «Ich habe einen Vorschlag für dich Cassandra.» Bei der Erwähnung meines Namens läuft es mir kalt den Rücken runter. «Deine kleine Schwester meinte sie könnte unsere Männer im Poker schlagen. Diese Annahme war jedoch weit gefehlt. Es ist nun so, dass Ana uns eine beträchtliche Summe schuldet.» Er erhebt sich und läuft vor mir hin und her. «Wir beide wissen, dass weder sie noch du diese Summe aufbringen könnt.»

«Von welchem Betrag reden wir?», will ich von ihm wissen. «Einhundertausend.» Herrgott Ana! Hoffentlich konnte sie schnell genug laufen, sonst werde ich sie heute noch umbringen. «Und was wäre dein Vorschlag? Und wenn du jetzt sagst, ich soll für dich auf den Strich, dann sage ich dir gleich, dass du mich töten kannst, weil das niemals passieren wird.» Lebensmüde trifft meinen momentanen Gemütszustand wohl genau. Ich habe nichts mehr zu verlieren, wenn ich hier im Folterkeller des Nikitin Clans hocke.

Dimitri geht vor mir in die Hocke. «Der Strich ist für die Mädchen reserviert, die mich nicht interessieren. Aber du Cassandra, du bist anders.» Er beisst sich auf die Unterlippe. «Du wirst ab sofort für mich arbeiten. Dein altes Leben gibt es nicht mehr. Du wirst tun was ich dir befehle. Und solltest du dich nicht so benehmen wie ich es mir vorstelle, werde ich Sergei zu Ana schicken. Er hat meine Erlaubnis alles mit ihr anzustellen, was er sich in seinem kleinen kranken Hirn ausmalt.» Sergeis Grinsen wird breiter.

«An den Ideen würde es definitiv nicht scheitern.» Meine Augen ziehen sich zu Schlitzen zusammen. «Wehe du fasst meine Schwester an. Ich schneide dir höchstpersönlich den Schwanz ab und stopfe dir damit das Maul!» Beide Männer lachen so laut, dass das Geräusch von den Wanden hallt. «Ach Prinzessin.» Dimitris Hand legt sich auf meine Wange. «Du bist einzigartig Cassandra. Wir werden noch eine Menge Spass miteinander haben.»

Und damit ist mein Schicksal besiegelt.

Bishop

Heute – New Jersey, Princeton University

Der Bass dröhnt durch die Boxen. Die Nacht ist noch jung und die Gäste schon total besoffen oder high. Das neue Semester beginnt am Montag und wie jedes Mal, schmeisst Paxton die grösste Party ever. Ich glaube er braucht nicht mal einen Grund, Hauptsache der Alkohol und die Drogen laufen ununterbrochen. Wir profitieren ja alle davon. Das Haus ist voller Princeton Studenten, die sich vorher noch einmal richtig abschiessen wollen. Da sind sie hier genau richtig. Es wimmelt nur so von Frischfleisch. Die Neuankömmlinge trauen wohl ihren Augen und Ohren nicht. Lauter geschockte Gesichter begegnen mir, während ich durch das Haus Richtung Pool schlendere. Ich kann es ihnen nicht verübeln, mir ging es am Anfang nicht anders. Auch die werden wir abhärten. Alles Rohdiamanten die noch geformt werden müssen. Das Haus, in dem die Party steigt, gehört meinen Freund Paxton. Er, mein anderer Freund Xander, ich und ein paar andere Stunden wohnen hier. Es besitzt zwölf Schlafzimmer mit dazugehörigen Bädern. Eine grosse Küche, die mit dem Wohnzimmer verbunden ist, nimmt fast die ganze untere Etage in Beschlag. Das Ganze wird von einem grossen Fitnessraum, einer Tiefgarage und dem grossen Aussenpool abgerundet. Da wir hier zu Elite gehören, können wir uns diesen Luxus ohne Probleme leisten.

«Bishop, Baby!» Eine Stimme lässt mich herumfahren. Bianca hüpft auf mich zu und schlingt ihre dünnen Arme um meinen Nacken. Ihre prallen Titten drücken sich in ihrem knappen Bikini gegen meine nackte Brust. Automatisch fahre ich mit einer Hand ihren Rücken herunter und kneife ihr in den Po, während die andere mein Bier festhält. Sie kreischt amüsiert auf. Bianca ist mein momentanes Betthäschen. Ich habe echt keinen Bock auf was Festes, deshalb trifft es sich gut, dass sie dasselbe will wie ich. Ein paar heisse Stunden zusammen, aber ohne jegliche Verpflichtungen. Genau mein Ding. «Na Baby, kommst du mit an den Pool?», will ich von ihr wissen und ich ziehe sie schon hinter mir her. Heute muss ich dringend einen wegstecken. Es ist schon drei Tage her, als ich einen Blowjob von Sara bekommen habe. Oder hiess sie doch Sandra? Keine Ahnung, aber es war geil. Das ist alles was zählt oder.

Mein Freund Xander liegt bereits draussen am Pool auf einer Sonnenliege. Seine weissblonden Haare stehen in alle Richtungen ab, auf seinem Schoss räkelt sich eine zierliche Blondine und leckt ihm über seine nackte tätowierte Brust. Genüsslich lässt er es über sich ergehen. Das Einzige, das wir gemeinsam haben, sind die Tattoos. Wie er habe ich mir den ganzen Oberkörper tätowieren lassen. Sie ziehen sich als Tribals und Totenschädel von der Leiste nach oben bis zum Hals und enden erst an den Handgelenken. Es tat weh wie die Hölle, aber ich würde es immer wieder tun. Im Gegensatz zu Xanders hellem Äusseren, bin ich wohl eher der dunkle Zwilling. Meine Haare sind pechschwarz und meine Augen braun, wo Xanders hellblau hervorstechen.

Als ich auf der Liege neben ihm zum Stehen komme, klatschen wir uns kurz ab. «Alles klar B?» Ich setze mich und ziehe Bianca auf meinen Schoss. «Klar doch. Wo ist Paxton?» Xander schüttelt den Kopf und stösst mit seinem Bier bei mir an. «Keine Ahnung. Er meinte, er müsse noch was mit D besprechen. Wird sicher gleich hier sein.» Damon West ist Mitte fünfzig und unser Boss. Er ist der Drogenbaron von New Jersey. Dass wir für ihn arbeiten, ist unser kleines Geheimnis, deshalb nennen wir nie seinen Namen in der Öffentlichkeit. Wir verteilen für ihn die Drogen an unserer Uni, natürlich im Versteckten. Warum wir das alles machen? Weil wir es einfach können. Wir lieben den Kick, wir lieben alles was damit zusammenhängt. Das Geld, die Girls, das Koks. Wir sind die Elite der Elite. Niemand kann uns was anhaben. Wir haben Macht. Und jeder will das was wir haben. Warum sollte ich das freiwillig aufgeben?

Die Party um uns hat schon fast den Höhepunkt erreicht. An jeder Ecke tummeln sich die Leute. Sie tanzen, lecken sich gegenseitig ab und schütten sich noch mehr Alkohol in die Kehle. In einer Ecke werden Lines gezogen und in der anderen geht es schon so krass zur Sache, dass es an einen Porno grenzt. Der Pool ist voller Menschen, alle sind in Partylaune. Ich glaube Paxton muss morgen einen Putztrupp rufen, es wird wahrscheinlich noch eskalieren.

Die Kleine auf Xanders Schoss erhebt sich und holt aus ihrer Gesässtasche eine Schachtel Zigaretten hervor. «Wer will?» Sie bietet uns nacheinander eine an. Xander und ich ziehen uns eine raus. Bianca reisst sie mir aus dem Mund und zündet sie an. Sie nimmt einen kurzen Zug und legt sie wieder in meinen Mund zurück. «Danke Baby.» Die Frau weiss, was mir gefällt. «Gerne.» Sie dreht ihre blonden Haare zu einem Dutt nach oben und zieht sich ihr Bikinioberteil aus. Es fällt achtlos neben mir zu Boden. Da hier die Mehrheit der Frauen so rumläuft, fällt es gar nicht gross auf. Und da ich Brüste liebe, werde ich mich deswegen sicher nicht beklagen.

«Auf was hast du Lust Bishop?» Sie beisst sich lasziv in die Unterlippe. Während ich einen Zug an der Kippe nehme, kann ich im Augenwinkel sehen, dass die Kleine auf Xanders Schoss fasziniert auf Biancas Titten starrt. Dasselbe gilt für meinen Freund. Ich kann sie verstehen. Bianca hat sich letzten Sommer die Titten machen lassen. Zwar passen sie nicht zu ihrem schlanken Körper, aber sie sind perfekt geformt. Xanders Blick darauf sagt mir schon alles. Er will eine kleine Show. Die soll er bekommen. «Wie heisst du?», will ich von der Kleinen auf seinem Schoss wissen. Ertappt sieht sie zu mir und errötet dabei. «Kathrin.» Alles klar. Ich schiele kurz zu Xander rüber und er grinst mir zu. Er weiss genau was ich jetzt vorhabe. «Was meinst du Kathrin. Hättest du Lust uns eine kleine Show mit Bianca zu bieten?» Ich drücke die Kippe auf dem Boden aus und trinke mein Bier leer. Dann verschränke ich die Hände hinter meinem Kopf und warte ab was passiert. Xander tut es mir gleich und wir nehmen dieselbe Position ein. Beide Frauen schauen sich kurz an und ich kann die Lust schon fast physisch spüren.

Wir sitzen so nahe beieinander, dass sich Bianca nur rüber lehnen muss und schon trifft ihr Mund auf den von Kathrin. Es dauert nicht lange und die zwei haben uns vollkommen vergessen. Ihre Zungen schlagen gegeneinander, ihre Hände wandern über die Brüste der jeweils anderen. Unbewusst oder doch mit voller Absicht bewegen sie ihre Becken über unseren Schritt. Ich bin schon steinhart und kann sehen, dass es Xander nicht anders geht. Einen Vierer hatten wir schon lange nicht mehr und ich wäre definitiv nicht abgeneigt.

Xander legt seine Hände auf Kathrins Hüften und bewegt sich mit ihr. Sie wendet sich von Bianca ab und lässt ihre Zunge nun in seinen Mund gleiten. Ein lautes Stöhnen kommt aus ihrer Kehle. Bianca reibt sich weiterhin auf meiner Härte auf und ab. Ich massiere ihre Brust und kneife so fest in ihre Brustwarze, dass sie laut aufschreit. «Los, gehen wir nach oben.», bittet sie mich atemlos und ich will mich schon erheben, als mein Handy an meinem Po vibriert. Ich öffne die Nachricht. Sie ist von Paxton.

Muss dich nachher noch sprechen. Schiess dich nicht ab.

Fuck! Das heisst dann wohl Auszeit für mich. Paxton hat mich gerade um eine verdammt heisse Nacht gebracht. Wichser! «Vergnügt euch doch mit Xander. Ich muss noch was erledigen.» Sie kommt auf die Füsse und geht zu den beiden rüber. Bevor Xander grinsend mit den beiden davon geht, schnappe ich mir noch die Kippen von Kathrin und schicke sie dann mit einer Handbewegung davon. Dieser verdammte Glückspilz! Er dreht sich nochmal zu mir um, streckt mir beide Mittelfinger entgegen und lässt seine Zunge raushängen. Ich schnappe mir meine leere Bierflasche und schleudere sie in seine Richtung. Leider verfehle ich mein Ziel. Xander duckt sich im letzten Moment und die Flasche knallt gegen die Terrassentüre und zerschellt in tausend Scherben.

Lachend schüttle ich den Kopf und lasse mich wieder gegen die Rückenlehne des Stuhls sinken. Ich zünde mir nochmal eine Kippe an und inhaliere den Rauch tief in meine Lungen. Ich lassen meinen Blick über die Menge wandern. Wieviel wir wohl heute mit den Drogen verdient haben? Ich bin gespannt. Vielleicht will Paxton darüber mit mir reden?

Ich bin in meinen Gedanken versunken und merke erst gar nicht, wie sich jemand neben mich stellt. «Kann ich einen Zug haben?» Überrascht schaue ich nach oben und ich ersticke fast an meinem nächsten Zug. Es ist zwar dunkel, aber auch so kann ich erkennen, wie ein hellgrünes Augenpaar auf mich herabblickt. Ihre Augen werden von einem perfekten Gesicht abgerundet, volle rote Lippen sind zu einem schiefen Lächeln geformt, schwarze lange Haare umspielen ihre perfekten Wangen. Wunderschön geschwungene Augenbrauen ziehen sich fragend nach oben. «Sorry was?» Ich weiss gar nicht mehr was sie mich gefragt hat, sie raubt mir den Atem und den Verstand. Einfach so. Sie lacht, und es ist das schönste Geräusch, dass ich je gehört habe. «Ich fragte, ob ich vielleicht einen Zug haben könnte?» Sie zeigt mit ihrem perfekten schlanken Finger auf meine Zigarette. «Klar.» Ich halte sie ihr entgegen und sehe ihr fasziniert dabei zu, wie sie sie in ihren Mund steckt und einen tiefen Zug nimmt. Gott, das ist sowas von sexy. Fast besser als ein richtiger Blowjob. Sie stösst den Rauch aus und gibt sie mir zurück. «Danke, das war nötig.» Ich lege meine Füsse auf beiden Seiten der Liege auf den Boden und lade sie ein, sich neben mich zu setzen.

Während ich ihr eine neue Kippe reiche, kommt sie meiner Einladung nach. Sie setzt sich ans Fussende der Liege zwischen meine Beine. Die Flamme des Feuerzeugs lässt ihr Gesicht kurz aufleuchten. Ihre schwarzen lange Haare hat sie sich über eine Schulter gelegt. Meine Augen fahren an ihr herunter. Sie scheint leicht gebräunt zu sein. Sie trägt ein schwarzes Bikinioberteil, dass mehr bedeckt als der von Bianca und doch sieht sie sexier aus. Ihr Bauch ist flach und leicht muskulös. Ihr Po ist etwas grösser, aber passt perfekt in die schwarzen Jeansshorts, die sie trägt. Die langen Beine stecken in weissen Sneakers und ein feines Fusskettchen baumelt daran. Süss.

Ich stehe zwar eher auf High Heels, aber sie, und ihr Look sind perfekt.

Sie legt das Feuerzeug zurück und geniesst die Kippe in vollen Zügen. «Schlechter Tag?», will ich von ihr wissen und zu meiner Verwunderung interessiert es mich tatsächlich, wie es ihr geht. «Naja, wie man es nimmt. Ist mein erster Tag hier…» Oha ein Erstsemester. Ich dachte mir schon, dass sie neu sein muss. An sie hätte ich mich definitiv erinnert. «…und es ist alles ein bisschen überwältigend.» Sie lacht wieder auf. Das sollte sie mehr machen, das Geräusch trifft direkt auf meinen Schwanz. «Keine Sorge, du gewöhnst dich dran. Ich bin Bishop Connors.» Meine Hand sucht ihre und sie schlägt ein. «Cass Thomas.»

Wir unterhalten uns lange miteinander und sie fasziniert mich immer wie mehr. Ich kriege mit, dass sie im Hauptfach Literatur studiert. Sie interessiert sich jedoch sehr für Kunst. Sie ist Mitte zwanzig und fährt Motorrad. Wie heiss ist das denn bitte? Ich stelle mir vor, wie sie in ihrem Lederkombi eine Maschine zwischen ihren Schenkeln hat. Herrgott! Ein feuchter Traum jagt den nächsten. Sie ist witzig und sarkastisch. Obwohl es mir normalerweise scheissegal ist, ob ich mit einer Frau ein tiefgründiges Gespräch führen kann oder nicht, bin ich erleichtert, dass es mit ihr so einfach ist. Sie ist sehr intelligent, das merkt man. Ich bin offensichtlich fasziniert von dieser Frau. «Wollen wir was trinken?», frage ich sie. Meine Kehle ist staubtrocken aber ich befürchte, das liegt nicht am Durst. «Klar gerne.» Sie erhebt sich mit mir und jetzt fällt mir auch auf, dass sie etwa zwei Köpfe kleiner ist als ich. Wenn ich meinen Arm um ihre Schultern legen würde, wäre es die perfekte Höhe, damit sie ihren Kopf an meine Brust legen könnte. Ich widerstehe dem Drang sie an mich zu ziehen. Stattdessen trete ich neben sie und lege meine Hand leicht auf ihren unteren Rücken.

Als ich sie so durch die Menge Richtung Bar schiebe, entgeht mir nicht, dass sich auf ihren Armen eine Gänsehaut gebildet hat.

Ich hoffe sehr, dass es ein gutes Zeichen ist. «Was möchtest du?» Ich mache dem Barkeeper ein Handzeichen und er kommt direkt zu uns. «Ich nehme einen Whisky. Zweifingerbreit.», bestellt sie und ich mache es ihr gleich. «Mach zwei draus Matt.» Er nickt uns zu und macht sich an die Arbeit. Als die zwei Gläser serviert werden, schlendern wir gemeinsam durch die Leute Richtung Wohnzimmer. Im hinteren Bereich ist noch eine Lounge frei und ich dirigiere Cass dort hin. Wir setzen uns nebeneinander auf die Couch und beobachten das Treiben vor uns. Ich sage deshalb das Treiben, weil ein Pärchen unweit von uns, sicher dermassen heftig begrabscht, dass es wahrscheinlich gleich ausarten wird. Ich kenne solche Szenen, da es auf Paxtons Partys meist so zu und her geht, aber ich bin mir unsicher, wie Cass das auffassen könnte. Wahrscheinlich wird sie gleich schreiend davonrennen.

«Läuft das immer so?» Sie nimmt einen Schluck von ihrem Glas. «Was meinst du?», frage ich zurück und lege so nebenbei einen Arm auf die Rückenlehne hinter ihrer Schulter. «Naja, beinhalten alle Partys hier einen Live Porno und eine Drogenbar?» Spricht da Abneigung aus ihr oder doch richtiges Interesse? Der Whisky brennt in meinem Hals. «Partys in diesem Haus arten eigentlich fast immer so aus. Wenn du es gesitteter willst, dann musst du dich an die Schachgruppe halten. Auf deren Partys wird normalerweise auch kein Alkohol ausgeschenkt.»

Lange sagt sie nichts dazu. Wir beobachten das Pärchen vor uns. Er sitzt auf der Couch und sie sitzt rittlings auf seinem Schoss. Von hier aus kann man nicht viel sehen, aber meine Fantasie kennt ja fast keine Grenzen. Ich merke, wie sich Cass neben mir versteift und ihr Atem schneller geht. Auch sie beobachtet die beiden. «Gefällt dir was du siehst?», flüstere ich ihr ins Ohr. Sie lächelt leicht und fährt mit ihrer Zunge übe ihre Unterlippe. «Wäre es schlimm, wenn ich ja sagen würde?» Oh Gott, sie ist der pure Wahnsinn. Die zwei auf der Couch gehen jetzt voll zur Sache. Sie hat sich ihr Oberteil ausgezogen und trägt jetzt nur noch ihr Bikinihöschen.

Die Hände des Typen fahren von ihrer Taille herunter auf ihren Arsch, den er jetzt fest knetet. Cass stellt ihr leeres Glas auf den Boden und als sie sich wieder erhebt, legt sie ihre Hand auf meinen Oberschenkel. Sie trägt fast an jedem Finger einen Silberring. Ob sie wohl was zu bedeuten haben? Meine Aufmerksamkeit ist auf die Ringe gerichtet, als mir auffällt, dass sie plötzlich ihre Nägel in mein Fleisch drückt. Es tut nicht weh. Ich sehe zu ihr auf und folge ihrem Blick. Die zwei auf dem Sofa sind jetzt vollständig nackt und treiben es wie die Karnickel. Beide stöhnen so laut, dass es fast die Musik übertönt. Sie reitet ihn so stark, dass man jedes Mal, wenn sie nach oben geht, wir freie Sicht auf seine Härte haben, die sich in ihr versenkt.

Cass Atem geht merklich schneller. Ihre Brust hebt und senkt sich im Gleichtakt. Der Griff an meinem Oberschenkel wird fester. Soll ich es wagen? Sie kann ja nicht mehr als nein sagen. Ach, Scheiss auf Paxton. Er hat mir schon eine Nummer versaut, diese hier kann ich mir nicht entgehen lassen. Ich leere mein Glas und lege es auf den Boden neben ihres. Normalerweise nehme ich mir von einer Frau einfach was ich will. Natürlich würde ich nie jemanden zu was zwingen, war bisher auch nie nötig. Sachte fahre ich mit meiner Hand über ihren nackten Oberschenkel. Ihr Körper zittert leicht. Mit meiner Nase fahre ich über ihren Hals und lasse meine Zunge ihre Haut erforschen. Sanfte Küsse verteile ich über sie. Ihre Augen schliessen sich flatternd und sie stöhnt leise. Das Geräusch ist noch viel berauschender als ihr Lachen. Meine Hand fährt weiter nach oben und ich lege sie zwischen ihre Schenkel. «Bishop…» Mein Name kommt wie ein Flüstern über ihre Lippen. Ich verstärke den Druck gegen ihre Mitte und sie keucht auf. Sie ist sowas von bereit für mich. «Wollen wir nach oben gehen?» Oh Baby bitte sag ja. Ich weiss nicht, ob ich mich noch länger zurückhalten kann.

Sie wendet mir ihr Gesicht zu und unsere Augen verschlingen sich ineinander. Sie ist anders als jede andere vor ihr. Ich weiss nicht warum, aber es ist einfach so. Sie berührt Stellen in mir, die vorher tief geschlummert haben. Leicht nickt sie mir zu und ich muss erleichtert die Augen schliessen. Während ich sie zur Treppe führe und hinter mich nach oben ziehe, schreibe ich Paxton eine SMS, dass er morgen mit mir reden soll, ich hätte was Besseres vor. Und das ist ja nicht mal gelogen. Morgen werde ich mir seine Standpauke anhören, aber nichts auf der Welt wird mich jetzt noch von Cass wegbekommen.

Im oberen Stockwerk angekommen, gehe ich zur dritten Türe rechts und betätige die Türklinke. Bevor ich Cass durch sie hindurch schiebe, drehe ich mich nochmal zu ihr um. «Hör zu, es muss nichts passieren, okay? Wir können auch ganz einfach reden oder einen Film schauen oder was auch immer. Auch wenn meine Hose gleich platzt, ich würde es verstehen und…» Noch nie habe ich so viele Wörter auf einmal gebraucht. Cass Finger liegt auf meinem Mund und hindert mich daran weiter zu machen. «Jetzt lass uns erst mal reingehen. Ich will mit dir allein sein. Alles andere lassen wir auf uns zukommen.» Sie legt ihre Hände auf meine Brust und ihre Wärme durchfährt meinen Körper. Langsam schiebt sie mich nach hinten und als wir im Zimmer sind, schlägt sie die Türe mit einem Fusstritt hinter sich zu. Ich löse mich von ihr und schalte die Musikanlage ein. Jetzt bin sogar dankbar dafür, dass ich heute so geistesgegenwärtig war und mein Bett frisch bezogen habe. Nicht, dass ich viel Frauenbesuch hier oben hätte. Eigentlich ist Cass die erste Frau, die ich hier rauf bringe. Verdammt, was mach sie bloss mit mir?! Ich habe gar nicht so weit nachgedacht. Ich wollte sie einfach alleine für mich und das war die erste Reaktion. Ich geniesse es, dass sie hier ist. Sie schlendert durch mein Zimmer und nimmt alles in sich auf. Ihre Fingerspitzen fahren über die Buchrücken, die in meinem Regal stehen. Weiter geht sie beim Bett vorbei zu meinem Schreibtisch. Bücher und Schulunterlagen sind überall verteilt. Sie hebt einen Notizblock an. «Du hast eine schöne Schrift.», bemerkt sie und ich erröte. «Danke.» Sie legt ihn zurück und geht auf den Balkon zu. Die Jalousien sind offen und das Mondlicht scheint herein.

«Dein Zimmer ist im kompletten Gegensatz zu deinem Äusseren.» Oha okay. «Ähm soll ich das jetzt als Beleidung aufnehmen, oder?» Sie schüttelt schnell den Kopf. «Nein ganz sicher nicht. Dein Zimmer ist geordnet, hat Struktur, ist still. Hingegen, dein Äusseres schreit nach Aufmerksamkeit, nach Unruhe, nach Verwirrung.» Cass kommt langsam auf mich zu. «Sag mir Bishop, welche Seite davon ist dein wahres Ich?» Wie wäre es mit einer Mischung aus beidem, möchte ich sie fragen, doch ich lasse es sein. Stattdessen lege ich meine Hände auf ihre Wangen und ziehe sie zur mir. Mein Gesicht senkt sich zu ihr herunter und unsere Münder treffen sich. Ihre Zunge findet meine sofort und wir lassen unsere Gefühle sprechen. Ihre Hände wandern unruhig über meinen Körper und krallen sich in meine Oberarme. Langsam schreiten wir rückwärts zu meinem Bett. Cass lässt sich auf den Rücken fallen und ich geniesse den Anblick für einen Moment. Sie trägt immer noch ihre Kleider und ihre Sneakers. Ihre schwarzen Haare sind auf dem Lacken wie ein Fächer ausgebreitet. Meine Hände sind schwitzig und ich zittere leicht. Ich bin nervös. Warum zum Teufel bin ich den jetzt nervös? Ich muss mich beruhigen, sonst wird das hier nichts. «Hast du Lust auf einen kleinen Trip?», frage ich sie geradeheraus. Mir war von Anfang an klar, dass Cass eine Frau ist, die sagt was sie will und was nicht. Ich denke nicht, dass sie ein Problem damit hat, wenn ich mir kurz was reinziehe.

Sie setzt sich auf und streicht ihr Haar nach hinten. «Klar, was hast du da?» Und wieder schicke ich ein Dankgebet an den Herrn ganz weit da oben. Ich setze mich zu ihr aufs Bett, öffne meine Nachttischschublade und hole ein kleines Säckchen und einen Spiegel hervor. Ich lege alles aufs Bett und verteile mit meiner Kreditkarte zwei Lines auf dem Spiegel. Währenddessen hat Cass eine Dollarnote zusammengerollt und hält sie mir jetzt hin. «Du zuerst.», fordert sie von mir und ich nehme ihr das Röhrchen ab und ziehe das Pulver in meine Nase. Kurz darauf zieht auch Cass ihren Anteil und räumt die Utensilien zurück. Als sie zurück aufs Bett krabbelt, sehe ich, dass sie meinen Vorrat an Kondomen in der Schublade entdeckt hat. Schmunzelnd sehe ich ihr dabei zu, wie sie das Päckchen öffnet und die Kondome rausnimmt. «Hast du Lust?» Ihr Blick ist lasziv und ich kann mich nicht mehr beherrschen. Ich packe sie an ihrem Hintern und ziehe sie auf meinen Schoss. «Du bist der Wahnsinn weisst du das?», raune ich an ihrem Mund. Sie lässt ihre Zunge über meine Lippen streichen. «Das kann ich nur zurückgeben.» Sie hebt ihren Oberkörper auf und zieht sich das Bikinioberteil aus. Zwei perfekt geformte Brüste mit pinken Spitzen springen mir entgegen und ich lege automatisch meinen Mund um eine, während meine Hand die andere massiert. «Oh Gott…», stöhnt Cass auf. «…mach weiter, hör nicht auf.» Baby, das habe ich nicht vor.

Ich stemme mich auf und schiebe Cass unter mich. Meine Lippen lösen sich von ihr und ich streife ihre Sneakers und ihre Hosen ab. «Ich kriege gleich einen Herzinfarkt Cass. Du bist perfekt.» Ihre Scham ist komplett rasiert und die Nässe ihrer Mitte glitzert im Licht des Mondes. Ich lasse zwei Finger darüberfahren und sie reckt sich mir entgegen. Langsam schiebe ich sie in ihre Öffnung und biege sie leicht. Cass stöhnt auf und drückt ihr Becken noch mehr gegen meine Hand. Sie ist so nass, so bereit für mich. Ich ziehe die Finger nach ein paar Stössen wieder heraus und lecke ihren Saft ab. Fasziniert beobachtet sie, was ich mache. Sie kommt nach oben und setzt sich vor mich hin. Ihr süsser Mund verteilt leichte Küsse auf meinem Bauch. Ihre Finger finden den Bund meiner Badeshorts. Fragend sieht sie zu mir auf und ich willige mit einem Nicken ein. Langsam zieht sie sie mir herunter und mein Schwanz springt ihr hart entgegen. Cass zögert keine Sekunde und nimmt ihn in den Mund. Sie saugt sich daran fest, dass mein Atem rasend schnell geht und ich schon nach kurzer Zeit anfange zu stöhnen. Heilige Mutter Gottes! Sie saugt wie ein Hoover.

«Baby warte, sonst komme ich schon jetzt.» Ich ziehe sie zu mir herauf und vergrabe meine Zunge in ihrem Mund. Ihre Hand bearbeitet weiterhin meinen Ständer und meine Finger streifen durch ihre Nässe. Wir stöhnen gemeinsam in die Dunkelheit des Zimmers. «Leg dich hin!», weise ich sie an und sie kommt der Aufforderung umgehend nach. Ich schnappe mir das Kondom, das mir am nächsten ist und streife es mir über. «Letzte Chance für einen Rückzieher Cass.» Sie soll die Wahl haben, auch wenn mir das mit Sicherheit blaue Eier bescheren wird. «Nimm mich Bishop!» Sie hat es so gewollt. Langsam gleite ich in sie und keuche auf. «Oh Fuck du bist so verdammt eng.» Ihre Wände umklammern meinen Schwanz, während ich ihn weiter in sie schiebe. Ihre Beine spreizen sich weiter, damit ich genug Platz habe. Ihre Fingernägel haben sich in meine Oberarme gekrallt. Als ich endlich ganz in ihr bin, bin ich schweissgebadet. Ich gebe ihr eine Minute, damit sie sich an meine Grösse gewöhnen kann, dann fange an mich langsam in ihr zu bewegen. «Ahh, Bishop…es ist so gut.» Ihre Brüste wippen bei jedem Stoss nach oben. Ich kann mich nicht mehr bremsen. Sie, alles fühlt sich so gut an. «Komm für mich Cass.» Mein Daumen findet ihre Klit und ich reibe hart darüber. Sie schreit auf und kurz darauf fühle ich, wie sich ihre Wände um mich zusammenziehen.

Sie schreit ihren Höhepunkt so laut heraus, dass er die Musik im Hintergrund ohne Probleme übertönt und ich tue es ihr kurz darauf gleich und ergiesse mich in das Kondom. Wir reiten unsere Welle bis zum Ende und als sie ermattet aufs Bett sinkt, ziehe ich mich aus ihr zurück. Das Kondom werfe ich in den Müll neben dem Bett. Cass liegt schweissnass auf den Lacken und ich lege mich neben sie. Jetzt mutiere ich sogar noch zum Kuschler? Was ist hier nur los? Ich ziehe sie zu mir und bette ihren Kopf auf meiner Brust. Ihr Arm legt sich um mich und ihr Bein fährt über meinen Oberschenkel. Wir liegen einfach nur da und geniessen das Zusammensein.

«Ich glaube eure Partys könnten mir gefallen.» kichert sie. Auch ich muss lachen. «Scheisse ja, wenn jede Party so endet, müssen wir das täglich durchziehen.» Und Gott allein weiss, ich würde es machen. Bei dem Gedanken, dass Cass bei der nächsten Party vielleicht nicht dabei sein könnte, zieht sich mein Herz plötzlich zusammen.

Ich ziehe sie noch näher zu mir und lege eine Decke über unsere Körper. Mein Handy am Boden vibriert, aber ich ignoriere es. «Schlaf Baby.» Ich drücke ihr einen Kuss auf den Scheitel und kurz darauf geht ihre Atmung gleichmässig und sie ist auf meiner Brust eingeschlafen.

So sollte jeder Abend enden. Mit ihr in meinen Armen. Was mich jedoch mehr stört, ist der Morgen danach, denn sobald die ersten Sonnenstrahlen mein Gesicht berühren und ich erwache, schiebe ich meine Hand suchend über das Bett und greife ins Leere. Ich sehe mich im Zimmer um. Die Musikanlage ist ausgeschaltet, meine Kleider liegen am Boden verteilt. Auf dem Nachttisch liegt eine handgeschriebene Notiz:

Danke für den nicht gesitteten Abend

Wir sehen uns. XO -Cass

Und das ist auch schon alles. Keine Telefonnummer nichts. Sie ist einfach verschwunden und hat mich so zurückgelassen. Warum mich das so sehr stresst will ich eigentlich nicht näher erkunden.

Aber es ist eine verdammte Tatsache, Cass Thomas hat sich in mein Herz geschlichen und ich habe es gar nicht richtig bemerkt.

Paxton

Ich bringe ihn um. Was denkt er eigentlich wer er ist verdammt. Schreibt mir eine SMS, dass er was Besseres zu tun hat, als sich mit mir zu treffen. Na, dem werde ich gerne zeigen wo er in der Rangordnung steht! Mit schnellen Schritten gehe ich durchs Wohnzimmer, steige dabei über mehrere Menschen, die verstreut am Boden liegen und ihren Rausch ausschlafen. Wenn Bishop jemanden abschleppt, dann trifft man ihn normalerweise auf irgendeiner Couch hier. Aber es ist weit und breit nichts zu sehen. Draussen am Pool sieht es nicht besser aus. Überall Alkohol oder Drogenopfer aber kein Bishop. Mann! Ich raufe mir die Haare und gehe wieder rein. Mein Weg führt mich nach oben zu Bishops Zimmer. Ohne anzuklopfen, trete ich ein. Es ist leer. Das Bett ist zwar zerwühlt, aber niemand ist hier. Ich wende mich zur gegenüberliegenden Seite und trete in Xanders Zimmer. Dieser liegt schlafend auf seinem Bett und wird von zwei Blondinen flankiert. Eine ist Bianca, die andere kenne ich nicht. «Wach auf du Penner!», belle ich im entgegen und trete mit meinem Stiefel gegen die Bettkante. Alle drei rühren sich und blicken mir entgegen. «Morgen Pax.» Xanders Stimme ist kratzig, hat wahrscheinlich wieder zu viel geraucht.

Die beiden Girls stehen auf und ziehen sich an. Beim Rausgehen kommen sie an mir vorbei. Während Bianca stehen bleibt, schiebt sich die andere durch die Türe und verschwindet. «Wo warst du gestern?», will sie wissen. «Hatte zu tun. Das nächste Mal bin ich wieder dabei.» Bianca drückt mir einen Schmatzer auf die Wange und geht raus. Xander ist immer noch nackt und lehnt sich jetzt mit dem Rücken gegen den BettKopf. Er zündet sich eine Kippe an. «Du solltest damit aufhören. Der Scheiss bringt dich irgendwann ins Grab.» Ich setzte mich aufs Bett und erhebe mich gleich wieder, sobald ich die vielen gebrauchten Kondome darauf entdecke. Widerlich!

«Weisst du wo Bishop ist?» Ich reibe meine Hände an der Jeans ab und mache mir innerlich eine Notiz nachher das Desinfektionsspray zu benutzen. «Keine Ahnung. Ich war die ganze Nacht beschäftigt. Der taucht sicher bald auf.» Bevor ich in dieser Raucherhöhle an passivem Lungenkrebs verrecke, gehe ich wieder zur Türe. «In einer Stunde in meinem Büro. Und bitte Xander, mach die Kondome weg.» Er salutiert. «Klar doch Boss.» Und kratzt sich über die Brust. Ich schliesse die Türe hinter mir und frage mich wie ein Typ wie er so viele Weiber abschleppen kann. Er muss echt eine Bombe in der Kiste sein. Naja, egal. Ich schreibe Bishop die dreiundzwanzigste SMS und erinnere ihn daran, dass wir noch was zu besprechen haben und er in einer Stunde in meinem Büro erscheinen soll. Und Gnade ihm Gott, wenn er nicht auftaucht!

«Ich gebe dir dann Bescheid sobald Sanchez losfährt. Er sollte dann ungefähr eine Stunde bis zu euch brauchen.» Mit dem Telefon an meinem Ohr nicke ich mit dem Kopf. «Kein Problem. Am Nachmittag kommt noch jemand vorbei wegen dem Zimmer, aber dann bin ich verfügbar.» Mein Boss, Damon West, instruiert mich gerade über die nächste Kokainlieferung. Sanchez ist unser neuer Fahrer und wird die Lieferung heute noch vorbeibringen. Somit haben wir genügend Zeit die einzelnen Päckchen vorzubereiten und zum Semesterstart zu verteilen. «Kein Problem. Wir hören uns Pax.» Damit legt er auf und ich schiebe mein Handy über den Bürotisch.

Die gestrige Party war ein voller Erfolg. Zwar musste ich ein Putzinstitut kommen lassen, aber wir haben mehr als genug verdient. Der Stoff wurde schnell verteilt und unsere Kassen gefüllt. Ich hoffe das nächste Mal wird’s genauso ablaufen. Die Bürotür geht auf und Xander schlendert herein, hinter ihm folgt Bishop. Während Xander sein frisch durchgevögeltes Grinsen nicht verbergen kann, sieht Bishop so aus, als wäre er gerade von einem Truck angefahren worden. «Na, bist du nicht zum Zug gekommen?», provoziere ich ihn. «Halt die Fresse Pax!» Oha, da hat jemand wirklich sehr schlechte Laune. Ich schüttle lachend den Kopf. Die beiden kommen näher und nehmen auf den Stühlen mir gegenüber Platz. Seit der Grundschule sind wir beste Freunde. Niemand kam je zwischen uns. Deshalb war es für uns auch immer klar, dass wir auf dieselbe Uni gehen würden. Auch als Damon mir ein Angebot unterbreitet hat, dass ich nicht ablehnen konnte, waren die beide mit an Bord. Und das hat sich bis heute nicht geändert. «Also, was meinen die Bücher?» Xander ist unser Hauptdealer und bringt den Stoff unter die Studenten. Klar haben wir noch zwei drei andere Handlanger, die über uns Bescheid wissen. Aber damit sie ihre Klappe halten, werden sie grosszügig entlohnt. «Es sieht sehr gut aus. Der Abend war ein Erfolg. Die nächste Lieferung kommt heute Nachmittag. Damon ruft mich an, sobald Sanchez sich auf den Weg macht. Dann haben wir genug Zeit alles bis am Montag bereit zu machen.» Xander reibt sich die Hände. «Sehr geil.» Bishop erhebt sich. «Okay, wir sehen uns später.»

Bevor er die Türe erreicht, stehe ich auf. «Noch was. Heute kommt jemand vorbei wegen dem leeren Zimmer. Ich werde sie herumführen und ihr alles zeigen. Ich wäre euch sehr verbunden, wenn ihr euch einmal wie Gentlemen benehmen würdet.» Xander macht grosse Augen. «Eine Frau? Der Tag wird immer wie besser Alter! Ist sie heiss?» Genervt rolle ich mit den Augen. «Scheisse keine Ahnung. Ist mir auch schnurz. Ihr kennt die Regeln. Kein Sex unter Mitbewohnern!» Jetzt amüsiert sich sogar Bishop. «Komm schon Pax, bisher war das auch kein Problem, da nur Typen hier gewohnt haben. Ich meine, wir sind ja ziemlich offen was das Ficken angeht, aber bei einer Homo-Nummer höre sogar ich auf.» Ich kann immer noch nur mit den Augen rollen. Schwanzgesteuerte Arschlöcher! «Ich sage es nur einmal. Finger weg von unserer Mitbewohnerin oder ich schneide euch die Eier höchstpersönlich ab!» Bishop lacht auf. «Kein Problem Alter. Aber ich hoffe du hältst dich auch daran. Ich denke du hattest schon länger keine mehr und bevor du dich vergisst, sollte ich dir vielleicht mal Bianca vorbei schicken.» Oh nein, alles nur das nicht. Die Alte geht mir schon auf den Zeiger, seit er sie das erste Mal gefickt hat. Ich verstehe nicht, wie er auf solche Plastiktussis abfahren kann. Eklig hoch drei. «Danke für das Angebot. Aber nein danke. Und jetzt verpisst euch!» Lachend gehen sie hinaus und ziehen die Türe hinter sich zu. Es ist noch nicht mal Mittag und ich bin schon total abgenervt. Vielleicht hat Bishop Recht und ich sollte mal wieder einen wegstecken. Das letzte Mal ist Monate her. Aber bis jetzt konnte einfach keine mein Interesse wecken. Ich bin zwar nicht extrem wählerisch, aber so in der Gegend herumzuhuren wie Xander und Bishop ist definitiv nicht mein Style. Ich will gar nicht darüber nachdenken in was für Weiber die zwei ihre Schwänze schon gesteckt haben. Ein Wunder, dass sie überhaupt noch leben und keine Krankheiten bei sich tragen. Obwohl ich mir bei Xander manchmal nicht so sicher bin.

Cass

«Einen Caffè Latte und einen Espresso bitte.» Ich gebe meine Bestellung der Kellnerin durch. Sie macht sich an die Zubereitung und bevor ich die Rechnung begleiche, schnappe ich mir noch einen Muffin vom Tresen und schiebe ihn mir in den Mund. Ich bin am Verhungern. «Macht dann fünf Dollar fünfzig.» Ich lege ihr das Geld in die Hand und gehe zurück an unseren Platz am Fenster. Ana tippt wie wild auf ihrem Handy rum. Vor ein paar Monaten hat sie die Zusage für ein Stipendium gekriegt. Und da Dimitri hier einen Geschäftspartner hat, sind wir mitgegangen. Ich vermisse Russland, aber wie ich gestern feststellen durfte, hat auch Amerika immer noch seinen Reiz.

Bishop Connors geht mir unter die Haut, durch und durch. Mein Auftrag lautete, dass ich die Dealer von Damon West unter die Lupe nehme. Das habe ich auch getan. Fast den ganzen Abend habe ich Xander Edwards beobachtet. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass er wahrscheinlich ADHS hat. Der Kerl konnte keine Minute ruhig sitzen oder sich mit jemandem länger als ein paar Minuten unterhalten. Ich habe gesehen, wie er ein paar anderen Typen kleine Päckchen zukommen liess. Wahrscheinlich das besagte Koks. Er selbst hat mehrere Lines gezogen. Ich frage mich immer noch, wie er überhaupt noch auf zwei Beinen stehen konnte. Seine weissblonden Haare standen wild durcheinander. Sein Blick flog den ganzen Abend nervös über die Menge. Als ob er erwartete, dass gleich was passieren könnte. Weiss er vielleicht Bescheid? Ist er vielleicht das schwarze Schaf?

Damon West hat sich vor ein paar Monaten mit Dimitri in Verbindung gesetzt. Er bezieht direkt von uns das Koks und lässt es durch seine Dealer hier an der Uni verteilen. Leider haben sich die Todesfälle aufgrund des Konsums unseres Stoffs gehäuft. Was gar nicht gut ist. Wenn es die Runde macht, dass der Stoff unsauber sein sollte, dann werden wir eine grosse Einnahmequelle verlieren. Kurz nach dem Gespräch erhielt Ana ihr Stipendium. Was für Dimitri ideal war und für mich auch. Ana kann studieren und sich unter den Studenten umhören. Ich bin zwar offiziell auch als Studentin gemeldet, aber werde wahrscheinlich keine einzige Vorlesung besuchen. Mein Job ist es, mich unter die drei Hauptdealer zu mischen und herauszufinden, wer das Koks streckt und es so weiterverkauft. Wahrscheinlich wird auch noch genug Geld abgezweigt.

Fast finde ich es schade, dass ich nicht wirklich die Kurse besuchen kann, aber nur fast. Ich war nie eine Musterschülerin oder ging gern dort hin. Ich war froh, als ich den Abschluss hinter mir hatte und einen Job suchen konnte. Dad hatte damals schon Krebs und die Behandlungskosten waren so enorm, dass sein Gehalt als Mechaniker einfach nicht ausreichte. Deshalb war es umso wichtiger, dass ich ihn dabei unterstützen konnte. Wer hätte gedacht, dass ich jetzt als Handlanger der russischen Mafia fünfmal so viel verdiene wie vorher. Sollte ich nicht eigentlich Reue zeigen für das was ich für Dimitri tue? Ich kann nicht. Es gefällt mir zu sehr. Ich war nie ein typisches Mädchen mit rosa Tütü und Schleifchen im Haar. Diese Rolle gehört eher zu Ana. Da ich bei meinem Vater aufgewachsen bin, kam ich schon früh in Berührung mit typischen Jungs Sachen. Autos, Motorräder, Bier, Zigaretten und so weiter. Deshalb hatte ich auch keine grossen Probleme damit den ersten Mord durch Dimitris Befehl durchzuführen. Macht mich das zu einer kalten Bitch? Wahrscheinlich schon. Aber solange Anas Schulden noch nicht beglichen sind, werde ich weitermachen. Und wer sagt, dass ich dabei nicht meine Vorteile mitnehmen kann? Meine Gedanken schweifen dabei wieder zu Bishop…

«Erde an Cass!» Ana schnipst mit ihrem Finger vor meinen Augen. Ich schüttle kurz den Kopf und blinzle sie an. «Muss echt heiss ein, da wo du gerade warst. Dein Gesicht ist gerötet und deine Augen fast glasig.» Der Espresso brennt auf meiner Zunge, als ich einen grossen Schluck nehme. «Ich weiss nicht was du meinst.» Versuche ich ihr auszuweichen. Aber sie kennt mich zu gut und lässt nicht locker.