Meine Zeit mit Dir - Magurno Nadine - E-Book

Meine Zeit mit Dir E-Book

Magurno Nadine

0,0

Beschreibung

Die grosse Liebe gibt es nur einmal im Leben. Sara und Hunter scheinen sie gefunden zu haben, doch Hunter hat ein Geheimnis und zerstört damit ihre ganze Beziehung. Sechzehn Jahre später treffen sie unter aussergewöhnlichen Umständen wieder aufeinander. Doch dieses Mal hat Sara etwas zu verbergen, das nie ans Licht hätte kommen sollen. Wie weit würdest du gehen, um die Liebe deines Lebens nicht wieder zu verlieren? Und was würdest du alles verzeihen, damit es so bleibt?

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 437

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Für meine Eltern Sie haben mir gezeigt, wie wahre Liebe aussieht

Inhaltsverzeichnis

Prolog

Sara

Hunter

Sara

Sara

Hunter

Sara

Hunter

Sara

Hunter

Sara

Hunter

Sara

Hunter

Sara

Hunter

Sara

Hunter

Sara

Hunter

Epilog

Prolog

Sara

Die Stimme, oder besser gesagt das Brüllen meines Küchenchefs ist unüberhörbar. «Na los Leute! Gebt Gas! Subito! Dai!», scheucht er seine Crew durch die Küche und alle gehorchen aufs Wort. Teller werden für die Kellner bereitgestellt, Kochlöffel werden geschwungen und der Duft von Fleisch und Gemüse weht durch den ganzen Raum. Ich stelle meine Taschen in die Ecke und schnappe mir eine Schürze. Als ich neben Toni trete, binde ich mir die Haare nach oben zu einem Dutt. Adieu du wunderschöne Lockenmähne und Hallo Oma-Frisur. «Was kann ich tun?», will ich von Toni wissen und er schreckt überrascht auf, als er mich sieht. «Dio mio! Wills du mich umbringen? Ist das die Rache vom Spinning?» Er ist so ein Weichei. «Sag mir schon wie ich dir helfen kann du Mimose.» Er zögert kurz und übergibt mir dann seinen Platz. «Du machst das Fleisch. Zwei Mal medium. Danach kommen diese der Reihe nach.» Er hält mir sein Tablet hin und ich überfliege die Bestellungen. Es ist zwar schon eine Weile her, dass ich selbst in der Küche gestanden habe, aber Kochen ist doch wie Fahrradfahren, das verlernt man nie. «Geht Klar Toni.» Und schon habe ich das Steak gewendet und mache mich daran das nächste Stück vorzubereiten. Immer noch Befehle schreiend, geht Toni weiter durch die Küche und als ich meinen Mitarbeitern bei ihrer Arbeit zusehe, überkommt mich ein Gefühl des vollkommenen Glücks. Das ist mein Leben, meine Welt. Endlich bin ich angekommen.

«Salute.» Toni schenkt mir einen Schnaps ein und wir stossen beide an. «Danke für deine Hilfe.» Wir sitzen auf zwei Stühlen in der Küche und lassen den Abend nochmal Revue passieren. Es war buchstäblich die Hölle, aber wir haben es gemeistert wie die Profis. Naja, teilweise. «Tut mir leid, dass ich dich eine vecchia scema genannt habe.» Ich muss lachen. «Tut mir leid, dass ich dich Arschloch genannt habe.», gebe ich zurück. Vor einer Stunde hat sich die Lage beruhigt und es sind nur noch ein paar einzelne Gäste da. Leider bin ich noch nicht dazu gekommen mich zu Michelle und ihrem neuen Lover zu setzen, aber ich weiss, dass sie da sind, weil Samantha es mir gesagt hat. Und als sie den Lover erwähnt hat, konnte ich fast mitansehen, wie sie dahingeschmolzen ist. Das muss ja eine ziemliche Augenweide sein. Ich kippe den Sambuca in einen Schluck herunter und hüpfe vom Stuhl. «Ich geh mich kurz frisch machen und bin bei Michelle. Ist das okay für dich?», will ich von Toni wissen und hoffe für ihn, dass es nicht mehr allzu viel zu tun gibt in der Küche. Ich muss echt über eine Gehaltserhöhung nachdenken. Als ob er meine Gedanken lesen könnte, gibt er mir zu Antwort: «Klar Bella. Aber morgen sollten wir uns mal zusammensetzten und über die Finanzen reden.» War ja klar.

In meinem Büro schmeisse ich meine Tasche auf die Couch neben meinem Schreibtisch, wische mir die verschmierte Mascara von den Augen und kämme meine Haare kurz durch. Den Frittier Geruch kriege ich wahrscheinlich nicht ganz raus, aber ein bisschen Deo und mein Vanilleparfüm schaden sicher nicht.

Samantha hat wieder ihren Platz am Empfang eingenommen und telefoniert gerade. Ich muss morgen mit Simon reden. Diese IT-Firma ist der letzte Dreck. Obwohl sie einen 24-Stunden Service geboten hatten, war natürlich genau heute niemand telefonisch erreichbar. Saftsäcke! Ich nicke ihr zu und gehe weiter zur Bar. Auch hier hat es sich gelichtet und es läuft wieder gesitteter als noch vor einer Stunde. Die Esstische sind zwar immer noch gut besetzt, aber die meisten Gäste scheinen schon beim Dessert angekommen zu sein. Bei ein paar Stammgästen halte ich kurz inne, um mich nach deren Wohlergehen zu erkundigen und laufe dann weiter zu meinem Ziel.

Ihr Lover hat mir den Rücken zugedreht, aber Michelle sieht mich sofort und kreischt laut auf. Als sie von ihrem Stuhl aufsteht, poltert er fast auf den Boden. Sie lässt einen kurzen Aufschrei los und rennt mir entgegen. Sie sieht atemberaubend aus in ihrem blauen Cocktailkleid. Ihre dunklen Haare wehen im Wind, als sie auf mich zu rennt. Auch ich muss jetzt wegen ihrer quirligen Art lachen. «Oh mein Gott Slim! Ich habe dich sooooo vermisst!» Sie drückt mir die Luft aus den Lungen und ich scheine in ihren Armen fast zu ersticken, so fest drückt sie zu. «Ich dich auch Michelle. Aber lass mich jetzt los…ich ersticke…», fordere ich sie auf und sie nimmt sofort ein wenig Abstand. Hatten wir heute nicht schon mal das Thema vom privaten Kreis. Naja, egal. «Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. Ich musste in der Küche aushelfen und…» Sie nimmt mich am Arm und zieht mich hinter sich her. «Ach was, ist doch egal. Wir haben gerade unser Dessert bestellt. Komm, setz dich zu uns.»

Je näher wir ihrem Tisch kommen, desto mehr weiten sich meine Augen. Der Typ, der dort sitzt, hat einen sehr breiten Rücken. Das weisse Hemd, welches er trägt, ist gespannt und seine braunen Haare sind ordentlich nach hinten gelegt. Von hier aus sieht er schon sehr appetitlich aus. Gut gemacht Michelle! «Ich möchte dir gerne jemanden vorstellen. Slim, das ist James Ferguson. James, das ist Slim Raines.» Ich löse mich aus ihrem Griff und wende mich meinem Gast zu. Er erhebt sich aus seinem Stuhl und ich kann nicht anders als ihn zu begaffen. Er trägt schwarze Lederschuhe, dazu passend schwarze Anzughosen. Das weisse Hemd ist tatsächlich auch vorne über seine Muskeln gespannt und er scheint eine traumhafte Figur zu haben.

Sein Kinn ist markant und von feinen Stoppeln umrandet. Seine Haare sind tatsächlich braun und sehen so gepflegt aus, als käme er direkt vom Friseur. Seine braunen, warmen Augen sind auf mich gerichtet und die kleinen Fältchen in den Ecken zeigen, dass er viel lacht. Sie kommen mir so bekannt vor. Diese Augen, ich habe sie schon einmal gesehen. Dann wandert mein Blick wieder nach unten zu seinem Lächeln, das jetzt langsam verschwindet. Geschockt blicke ich ihm wieder in die Augen, die jetzt genau so entsetzt aufreissen sind wie meine.

Das ist nicht wahr, oder? Das muss ein verdammter Alptraum sein oder die versteckte Kamera. Alles andere ist und darf nicht möglich sein.

Er ist nicht wirklich hier, oder?

Hunter

16 Jahre früher / Las Vegas – Nevada

Der Wind peitscht mir durch die Haare, sie Sonne brennt auf meiner Haut und meine Ohren sind schon fast taub von der lauten Musik, die aus den Boxen des Cabrios dröhnen. Mein Bruder Caleb, der auf der Rückbank sitzt und laut mit grölt, meinte, es wäre doch eine hammermässige Idee für unser Weekend ein Cabrio zu mieten. Und da meine beiden anderen Kumpels, Jesse und Shawn fast bei jedem Scheiss dabei sind, waren sie auch dafür sofort Feuer und Flamme.

Jesse sitzt hinter dem Lenkrad und sein Grinsen überstahlt schon fast die Sonne weit über uns. Gemäss Navi sind es nur noch ein paar Meilen bis wir in Las Vegas ankommen. Er scheint das ganze sichtlich zu geniessen. Naja, wenigstens einer von uns. Aber wenn ich es mir recht überlege, ist dieses Weekend das einzig Gute an der verfickten Lage, die ich mir selbst geschaffen habe. Also warum nicht das Beste daraus machen und die Stunden mit meinen Jungs nutzen und Party machen. Was bleibt mir auch anderes übrig?

Das Welcome to Las Vegas Schild kommt in unser Sichtfeld. «Yes Baby! Endlich sind wir da!», schreit Shawn vom Rücksitz zu uns rüber. Caleb, der hinter mir sitzt, klopft auf meine Schulter. «Geniess die Tage Bro.» Ich hoffe sehr, dass ich das kann. Wir biegen zu unserem Hotel ein und halten vor der Eingangstüre. Ein Mitarbeiter kommt uns entgegen und Jesse wirft ihm die Autoschlüssel zu, damit er unser Cabrio parkieren kann. Da wir nur leichtes Handgepäck dabeihaben, können wir die vier Taschen auch ohne Hilfe tragen. Die Lobby des Hotels ist voller Leute und die Klimaanlage scheint auf Hochtouren zu laufen. Ein paar leichtbekleidete Girls laufen an uns vorbei und schenken uns ihre laszivsten Blicke. Shawn stupst mich an. «Ich glaube hier wird uns nicht langweilig werden.» Seine Augenbrauen hüpfen auf und ab und er sieht dabei total bescheuert aus. «Nein, das bestimmt nicht. Los Leute, lasst uns einchecken. Ich brauch eine Dusche.» Die Fahrt von Los Angeles hierher hat knappe fünf Stunden gedauert und meine Klamotten kleben an mir wie eine zweite Haut. Eklig.

«Guten Tag die Herren. Was kann ich für Sie tun?» Eine heisse Brünette, die am Empfangstresen sitzt, schenkt uns ihr breites Lächeln. Jesse lehnt sich darüber und schiebt seine Sonnenbrille nach oben. «Hallo meine Schöne. Mmmhh…ich wüsste da so einiges, was du für mich tun könntest.» Oh Gott wie peinlich ist das denn? Die Kleine wird rot. «Alter, lass sie ihren Job machen und hör auf sie zu belästigen, sonst fliegen wir noch raus, bevor wir überhaupt unser Zimmer gesehen haben.», halte ich meinen besten Freund zurück. Jesse zwinkert ihr nochmal zu und nennt dann unsere Namen. Sie händigt uns die Zimmerschlüssel aus und wir gehen zu den Aufzügen.

Wir haben zwei Zimmer reserviert, die mit einer Verbindungstüre eine grosse Suite ergeben. Die Aussicht aus dem fünfzehnten Stock ist einfach nur atemberaubend. Wir können die ganze Stadt überblicken. Ich bin schon sehr gespannt, wie es bei Nacht mit all den Lichtern aussehen wird. Jesse schmeisst seine Tasche aufs Bett und legt sich rücklings darauf. «Alter, das wird so ein geiles Wochenende. Du wirst schon sehen, du wirst es nicht bereuen, das verspreche ich dir.» Er sieht mit seinen blauen Augen zu mir auf und kann wohl meine Skepsis sehen. «Ich weiss, es ist nicht so, wie du es dir immer gewünscht hast, aber wir machen jetzt das Beste daraus okay?» Er erhebt sich, streicht seine blonden Haare nach hinten und kommt auf mich zu. Caleb und Shawn sind im anderen Zimmer und machen sich fertig. Jesse legt seinen Arm um meine Schultern und wir blicken beide über die Stadt unter uns. Er ist für mich wie ein Bruder.

Als ich fünf Jahre alt war, ist er mit seiner Familie in das Haus nebenan gezogen und als ich gesehen habe, dass er ein Avengers Shirt trägt, wusste ich, dass er mein bester Freund sein würde. Seit damals machen wir alles gemeinsam und teilen auch alles. Auch wenn er manchmal ein bisschen zu offensiv ist, wie zum Beispiel vorhin mit der Empfangsdame, liebe ich ihn wie mein eigenes Fleisch und Blut.

«Los komm, wasch dir den Autoschweiss ab und hol deine Sportklamotten raus.», fordert er mich auf und ich schaue verdutzt zu ihm rüber. «Sportklamotten?», frage ich zurück und sein Grinsen wird noch breiter. «Hast du wirklich geglaubt, dass ich für dich ein Hotel aussuche, dass keinen eigenen Basketballplatz hat?» Er streckt mir seine gepiercte Zunge heraus und ich fange an zu lachen. «Ist das dein Ernst?» Ich kann es immer noch nicht ganz glauben, doch er nickt und holt einen Basketball aus seiner Tasche. «Und warum denkst du, dass ich meine Sportklamotten dabeihabe?», will ich von ihm wissen und fange den Ball auf, als er ihn mir zuwirft. «Ich kenne dich Hunt. Du würdest nie ohne deine Sportsachen irgendwo hin verreisen. Es ist schon sehr erstaunlich, dass du keinen Ball mitgenommen hast.» Ich lasse den Basketball auf meinen Finger tanzen und werfe ihn dann Jesse zurück. Meine Tasche liegt neben meinem Bett am Boden und ich öffne den Reissverschluss und als er sieht, was ich hervorzaubere, kriegt er sich nicht mehr ein. «Alter! Nein! Dein Ernst?! Du hast tatsächlich deinen Basketball mitgenommen?! Ich fass es nicht!» Auch ich kann jetzt mein Lachen nicht mehr zurückhalten.

Durch den Lärm herangelockt, kommen jetzt auch Caleb und Shawn zu uns rüber. Beide starren auf die Szene vor ihnen und entdecken dann den Ball in meiner Hand. «Du bist zwar mein Bruder, aber manchmal denke ich wirklich, dass du adoptiert wurdest.

Oder bist du vielleicht im Krankenhaus vertauscht worden?», will Caleb wissen und schüttelt amüsiert seinen Kopf. Shawn nimmt mir den Ball ab und dribbelt davon. «Los Leute! Ab auf den Platz, bevor wir die Nacht zum Tag machen!», brüllt er uns zu, während er durch die Türe auf den Flur sprintet. Ich habe echt die bescheuertsten Freunde, die man haben kann. Und doch würde ich keinen von ihnen eintauschen wollen.

Als wir im Hinterhof des Hotels ankommen, ist es immer noch so brütend heiss, dass ich mir kurzerhand mein Shirt ausziehe und es in meiner hinteren Hosentasche verstaue. Das Basecap trage ich verkehrt herum, wie alle von uns. Meine braunen Haare sind schon jetzt wieder schweissnass, obwohl ich nur durch das Hotel gelaufen bin. Verdammtes Las Vegas! Das wird die Hölle. Von Weitem höre ich einen Ball, der gedribbelt wird. Ich liebe dieses Geräusch. Andere Menschen beruhigen sich mit Wald- oder Wassergeräuschen. Tja, bei mir wirkt ein Ball, der auf und ab hüpft. «Ach du Scheisse!», sagt Jesse und weil er so plötzlich stehenbleibt, laufe ich direkt in ihn rein. «Wow Alter was soll das?», frage ich in seinen Rücken und merke erst jetzt, dass auch die anderen beiden stehengeblieben sind. Sie bilden jetzt eine geschlossene Reihe vor mir und keiner bewegt sich einen Millimeter. Wie gebannt starren sie nach vorne und fixieren einen Punkt in der Ferne. «Was ist los Leute? Steht der Platz in Flammen?», scherze ich und drücke mich lachend an ihnen vorbei und bleibe dann an der Seite von Caleb stehen. Denn was meine Augen jetzt zu Sehen kriegen, kann nichts anderes als ein verdammter Traum sein. Ein Traum, der direkt aus meiner persönlichen Sex-Sport-Fantasie entsprungen sein muss.

Ich schirme meine Augen vor der Sonne ab und muss mehrmals blinzeln, um sicher zu gehen, dass es real ist, was da auf dem Basketballplatz gerade vor sich geht. Über dem Platz ist ein grosses Sonnensegel gespannt und spendet den nötigen Schatten, um nicht ganz zu verdunsten. Der Ball wird zum Korb geworfen und landet gekonnt im Netz. Als er herunterfällt fangen ihn zwei zierliche, braungebrannte Hände auf. Mein Blick folgt über Händen zu nackten Unter- und Oberarmen. Der Körper steckt in einem weissen Crop Top und schwarzen, viel zu knappen, Hotpants. Die weissen Sneakers machen ihr Outfit komplett. Der braungebrannte, sehr kleine Körper glänzt von ihrem Schweiss und ich ertappe mich bei dem Gedanken daran, dass ich jeden Tropfen mit der Zunge ablecken möchte. Der Ball wird umher gedribbelt und wird dann wieder mit einem Treffer im Korb versenkt. Sehr geil!

Jesse fängt an zu klatschen und Shawn tut es ihm nach. Der hellblonde Haarschopf, der zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden ist, wendet sich zu uns herum und jetzt weiss ich, was man mit purer Perfektion meint. Hellblaue Augen starren in unserer Richtung, sie sehen aus wie Eiskugeln und werden von dichten Wimpern umrandet. Ihre Augenbrauen haben die perfekte Form und scheinen dunkler als ihre Haare zu sein. Auf ihrer kleinen Stupsnase kann ich etwas Glitzerndes erkennen. Vielleicht ein Nasenpiercing? Ihre vollen Lippen formen sich zu einem breiten Lächeln. Wenn ich im Lexikon unter Hunters Traumfrau suchen müsste, dann würde daneben ein Bild von ihr stehen, ganz klar. Ich kann fühlen, dass meine Kehle austrocknet, da mein Mund wohl schon eine gefühlte Ewigkeit einfach offensteht. Ich mustere ihren Anblick und sauge alles in mich auf. Ich will keinen einzigen Moment verpassen. Sie löst mich aus meiner Trance, indem sie ihren Oberkörper nach vorne lehnt und eine tiefe Verbeugung macht. «Danke liebes Publikum. Ich bin jeden Samstag und Dienstag hier. Sondervorstellungen gibt es keine.» Oh Gott, sogar ihre Stimme ist die reinste Offenbarung. Sie sieht nicht nur aus wie ein Engel, sie klingt auch wie einer. Verdammt!

Mit dem Ball an ihrer Hüfte gestemmt, kommt sie auf uns zu. Keine Ahnung wie wir aussehen, aber es muss sie amüsieren. Ihr Lächeln findet kein Ende. Kurz vor uns bliebt sie stehen. «Hey, ich bin Sara.» Als ich in ihre Augen starre, merke ich, dass sie direkt mich anspricht. Ich komme ihr einen Schritt entgegen. «Hunter.», stelle ich mich vor und reiche ihr meine Hand. Als sie sie ergreift, wandern ihre Augen über meinen Körper und blieben ein bisschen länger an meiner nackten Brust hängen. Checkt sie mich gerade ab? Scheisse ja! Ich lasse ihre Hand wieder los und sie wendet sich an meine Kumpels. Nacheinander, als ob sie es einstudiert hätten, nennen sie ihr ihre Namen.

«Also, was meint ihr? Wollen wir spielen?», fragt sie und zwinkert mir dabei zu. Wenn sie wüsste, was ich mir gerade alles ausmale, dann würde sie wahrscheinlich nicht eine solch zweideutige Frage stellen. Natürlich ist es wieder Mal Jesse, der sofort darauf anspringt. Er zieht sich, wie ich vorhin, das Cap verkehrt auf den Kopf und fängt an Sara wie ein Adler zu umkreisen. Dabei lässt er seine Augen, offensichtlich sehr interessiert, ihren halbnackten Oberkörper rauf und runterfahren. Kurz überlege ich, ob ich ihr mein Shirt reichen soll, damit sie ihre Haut bedecken kann. Ich verwerfe aber den Gedanken gleich wieder. Sie würde mich höchstwahrscheinlich als gestört abstempeln, wenn ich nach nicht mal fünf Minuten Besitzansprüche anmelden würde. Reiss dich zusammen Hunt!

Jesse stellt sich hinter Sara und legt seine Hände auf ihre Oberschenkel und fährt an ihren Seiten langsam nach oben. Doch bevor ich reagieren und ihn von ihr wegstossen kann, hat sie ihm schon ihren Ellbogen in die Rippen gestossen. Keuchend tritt er einen Schritt zurück und hält sich die Seite. «Wenn du was zum Spielen für einsame Stunden suchst, dann bist du bei mir falsch Kumpel. Ich spiele nur auf dem Feld.» Damit lässt sie uns stehen und geht zurück zum Korb, wo sie anfängt Slam Dunks zu üben. Fuck! Sie ist der absolute Oberhammer! «Keine Ahnung wie es euch geht, aber ich will mir das nicht entgehen lassen.», teilt uns Caleb mit und geht zu Sara rüber und schlägt ihr den Ball unter der Hand weg. Sofort sind sie in einem Zweikampf verwickelt. Ich sehe zu Jesse und Shawn rüber, beide grinsen mich an und auch wir gehen zu den beiden anderen rüber.

Um uns ein bisschen aufzuwärmen, spielen wir «21». Jeder Spieler wirft nacheinander auf den Korb. Wer zuerst 21 Punkte hat, gewinnt. Ich muss wohl dazu nicht erwähnen, dass Sara als Erste die volle Punktzahl erreicht und es sich am Spielfeldrand gemütlich macht und uns zusieht. Als ich auch das Ziel erreiche, gehe ich zu ihr rüber und zu meinem Erstaunen, klatscht sie mich ab und sobald ich neben ihr sitze, reicht sie mir ihre Wasserflasche. Ich nehme einen grossen Schluck und reiche ihr die Falsche dankend zurück. Sara lehnt sich auf ihren Ellbogen nach hinten und streckt ihre Beine aus. Ich stelle mir vor, wie ich mit meinen Händen ihre Waden massiere, langsam nach oben fahre und meine Finger nach innen biege um… «Du bist echt gut.», unterbricht sie meinen nicht jugendfreien Gedankengang. Ich sehe zu ihr rüber und unsere Blicke treffen sich. «Danke. Du aber auch. Hat dein Freund dir das Spiel beigebracht?» Ach Hunt, das hätte man auch anders rausfinden können. Sie scheint meinen jämmerlichen Versuch, herauszufinden, ob sie Single ist, bemerkt zu haben. Sie lacht auf und ihre Schultern beben so stark, dass sogar ihre üppigen Brüste mithüpfen. Weiss sie überhaupt, was sie für eine Wirkung auf mich hat? Oder auf jeden verdammten Heterotypen, der nicht blind ist? Sie ist der Wahnsinn! «Nein mein Grosser, solche Sachen bringe ich mir schon lieber selbst bei.», antwortet sie immer noch lachend auf meine Frage. «Und wenn du wissen willst, ob ich Single bin, dann frag mich einfach. Ich beisse nicht.» Mit einer fliessenden Bewegung kommt sie nach oben, unsere Gesichter sind nur noch ein paar Zentimeter voneinander entfernt. Ich müsste nur meine Lippen nach vorne schieben und könnte ihre berühren. Es wäre nur eine klitzekleine Bewegung. Sie beisst sich auf die Unterlippe und ich stöhne leise auf. «Naja, vielleicht beisse ich doch manchmal. Wer weiss.», haucht sie mir entgegen und erhebt sich dann auf ihre Füsse. Ihr perfekter runder Arsch steht jetzt genau vor meinem Gesicht. «Gefällt dir was du siehst?», fragend blickt sie zu mir herunter und ich kann nicht anders, als wie ein hechelnder Hund zu ihr rauf zu starren und mit dem Kopf zu nicken. Sie fängt an zu kichern und rennt zurück zu den anderen. Wahnsinn Alter! Einfach der pure Wahnsinn!

Ich lasse mich nach hinten auf meinen Rücken fallen und blicke in den Himmel. Das Sonnensegel flattert im leichten Wind und es ist eine willkommene Abkühlung für meinen Körper und meine erhitzten Gedanken. Für einen Moment schliesse ich meine Augen, lasse meinen Atem und mein Herz zur Ruhe kommen. Ich höre die Stimmen der anderen, wie sie miteinander scherzen, lachen und wie Sara Jesses Flirtversuche gekonnt abblockt. Caleb lacht sich schlapp und Shawn macht sich über Jesse lustig. Dieser Moment, dieser Moment hier mit meinen besten Freunden, bei meiner Lieblingsbeschäftigung und einer Frau, die sich super mit ihnen versteht und mir innerhalb eines Atemzuges den Verstand geraubt hat, ist einfach nur perfekt. Es könnte alles so gut sein. Und doch driften meine Gedanken von meiner Traumwelt ab und kommen zurück in die harte Realität. Melody. Sie ist der einzige Grund, warum ich heute hier bin. Ich darf mir eine solch grosse Ablenkung nicht leisten. Ich habe ihr etwas versprochen und ich muss mich daranhalten, sonst verliere ich noch viel mehr.

Ich streiche mir über das Gesicht und stemme mich auf. Meine Haare streiche ich zurück und setze mir das Cap wieder auf. Sara hat Caleb in den Schwitzkasten genommen und strubelt ihm durch die Haare. Als er sich losmacht, ist sein Gesicht knallrot und seine Haare stehen in alle Richtungen ab. Er sieht aus wie ein Troll. «Na warte, das wirst du mir büssen.», erklärt er feierlich und jagt hinter Sara her, die jetzt quer über das Spielfeld sprintet und lauthals loslacht. So ausgelassen habe ich Caleb noch nie gesehen. Fremden gegenüber ist er normalerweise eher zurückhaltend.

«Gott Alter, die Kleine ist der Burner.» Jesse kommt mir entgegen und wirft mir den Ball zu, den ich ohne Probleme auffange. Ich sage nichts dazu, weil ich ehrlich gesagt nicht weiss, was noch richtig und was falsch ist. Ein Handy klingelt und Shawn nimmt es aus seiner Sporttasche. Seine Freundin Pam ruft an und er macht sich vom Acker. Sie sind noch keine vierundzwanzig Stunden voneinander getrennt und halten es schon nicht mehr aus. Ob es mir auch jemals so gehen wird? Das ich jemanden treffe, ohne den ich nicht mehr leben kann? Ich denke an mein Leben und was ich bis jetzt erreicht habe, was mit meinen knapp zweiundzwanzig Jahren noch nicht gerade viel ist. Ich bin auf dem College, habe super Freunde, eine großartige Familie…und Melody… Meine Stimmung wird düsterer und Jesse bemerkt es natürlich. «Hey Alter. Lass die Scheisse! Denk jetzt nicht darüber nach okay. Wir sind hier, um Spass zu haben und nichts anderes. Lass das Leben sein wie es ist.» Er hat Recht. Aber er muss ja nicht die Verantwortung übernehmen, die ich mir eingebrockt habe.

Plötzlich höre ich ein lautes Klatschen und als ein lauter Schrei erklingt, rennen Jesse und ich los. Als wir um die Ecke biegen, entdecken wir Sara, die am Rand des Pools steht und sich lachend den Bauch hält. Wir folgen ihrem Blick und sehen, wie Caleb patschnass im Pool treibt und lauthals flucht. «Du Miststück. Ich mache dich fertig, wenn ich hier wieder rauskomme.» Doch seine Drohungen können nicht ernstgenommen werden, weil auch er so sehr lachen muss, bis er fast wieder untergeht. «Bro, was machst du da?», rufe ich ihm entgegen und die anderen Gäste sind schon sichtlich von uns genervt. «Los, komm raus. Wir wollen noch spielen bevor wir uns ins Nachgetümmel stürzen.»

Nachdem sich Caleb notdürftig mit Saras Handtuch abgetrocknet hat, haben wir noch zu viert ein Spiel gewagt. Jesse und ich haben ein Team gebildet und Sara und Caleb das andere. Es war ein hartes Match, vor allem weil sich Sara als ein verdammter Basketballprofi herausgestellt hat, aber wir haben knapp gewonnen und Jesse, wie er nun mal ist, lässt es auch jeden hier wissen. «Keine Bange Baby, du hast dich echt wacker geschlagen, aber den King kann nun mal niemand bezwingen.», zieht er Sara auf und handelt sich dafür einen Kick ins Schienbein ein. Mit einer herausragenden schauspielerischen Leistung geht er zu Boden und winselt vor sich hin. «Idiot.», ist Saras Reaktion auf die Drama Queen. «So Jungs, es war cool mit euch, aber ich brauche jetzt was zwischen die Zähne.», meint Sara und zieht sich ihren L.A. Lakers Hoodie über den Kopf. Na super, jetzt steht sie auch noch auf dieselbe Mannschaft wie ich. Will mich das Schicksal fertig machen, oder was?

Ich reibe mir mit dem Shirt den Schweiss von der Brust. Sara winkt uns zu und will verschwinden, als Caleb sie doch noch aufhält. Er kommt mir zuvor, Gott sei Dank. «Hey, was machst du später noch?», fragt er und Saras Blick huscht kurz zu mir rüber. Sie scheint über ihre Antwort nachzudenken. Ich kann ihr Zögern verstehen. Ich meine, klar haben wir jetzt zusammen gespielt und so, aber doch sind wir einfach ein paar fremde Typen für sie. Obwohl ich mir vorstellen kann, dass das Sara nicht sonderlich interessiert. Sie ist so offen, wie ich selten ein Mädchen in ihrem Alter erlebt habe. Ihr Gesicht strahlt und sie kehrt zu uns zurück. «Wenn ihr Bock habt, dann kommt doch später ins TIME. Das ist eine kleine Bar am Ende der Strasse. Ich arbeite heute Abend dort und wir könnten ein bisschen zusammen abhängen.» Dabei sieht sie wieder zu mir und ihr Blick brennt sich in meine Haut, unter meine Haut, einfach überall an meinem Körper. Gott, sie ist so heiss, dass es nur einen Blick braucht und ich den Wunsch verspüre ihr und mir die Kleider vom Leib zu reissen. Caleb holt einen Stift und ein Blatt Papier aus seiner Gesässtasche. Warum zum Geier hat er sowas dabei? «Schreib mir doch deine Nummer auf, dann verfehlen wir uns auch nicht.» Er hält Sara beides entgegen und ich schiele zu Jesse rüber, der Caleb amüsiert zusieht. Will mein Bruder etwa was von Sara? Und warum interessiert mich das überhaupt?

«Klar.», sagt Sara und nimmt das Blatt entgegen und während sie ihre Nummer notiert, wippt Caleb zufrieden auf den Sohlen hin und her. Sie gibt ihm alles zurück und verabschiedet sich ein zweites Mal. «In welchem Zimmer wohnst du eigentlich?», rufe ich hinterher und könnte mir gleichzeitig eine Ohrfeige verpassen. Ich sollte sowas nicht wissen wollen, ich sollte gar nicht mit ihr reden. Und doch kann ich mich nicht zurückhalten. Wir warten alle gespannt auf ihre Antwort, als sie sich wieder umdreht und rückwärts weiterläuft. Sie beisst sich auf die Unterlippe und ich erschaudere. «Wenn du dich heute Abend gut benimmst, verrate ich es dir vielleicht noch.» Sara zwinkert mir zu und die beiden Idioten neben mir fangen an zu grölen. «Alles klar, Herausforderung angenommen.», gebe ich zurück und meine Mundwinkel wandern ganz weit nach oben. Ich sollte es nicht wollen, aber ich will so viel wie möglich von ihr erfahren. Ich will sie kennenlernen, obwohl uns keine Zukunft versprochen sein wird.

Ein schweissnasser Arm legt sich um meine Schultern. «Du weisst, dass wir dir Rückendeckung geben, Bro. Was in Vegas passiert, bleibt in Vegas.» Jesse drückt meine Schulter. Er weiss am besten, dass ich mir die Situation, in der ich stecke, nicht selbst ausgesucht habe. Er weiss, dass wenn es nach mir ginge, ich heute sicher nicht hier wäre. Ich sehe ihm in die Augen und er nickt mir zu. Mein Blick findet den von Caleb. Auch wenn er zwei Jahre jünger ist als ich, habe ich immer grossen Wert auf seine Meinung gelegt. Ich sehe ihn nicht als meinen kleinen Bruder, sondern als einen meiner besten Freunde. Er versteht mich wie kein anderer und hält mir immer den Rücken frei, wenn es nötig sein sollte. Manchen Scheiss haben wir gemeinsam durchgezogen und es wird noch so vieles folgen. Er kommt auf mich zu und steht jetzt vor mir. «Hör zu Hunt, du kennst meine Meinung über das Ganze hier, aber ich respektiere dich und deine Wertvorstellungen.» Wertvorstellungen, die ich jetzt gerade wirklich gerne einfach ignorieren möchte. «Ich will, dass du glücklich bist. Dass du mit deinem Leben zufrieden sein kannst und man sieht, dass das im Moment sicher nicht der Fall ist.» Wo er Recht hat. «Ich habe gesehen, wie du Sara ansiehst und was sie in dir auslöst und ganz ehrlich Bro, ich liebe es, was sie mit dir macht.» Sein Blick wandert von mir zu Jesse. «Und ich stimme dem Arschloch hier zu. Was in Vegas passiert, bliebt in Vegas.» Meine Augen weiten sich. Das kann er nicht ernst meinen, oder? Ich löse mich aus Jesses Umarmung. «Aber Leute, das kann ich doch nicht bringen verdammt. So bin ich nicht.» Ich laufe vor ihnen auf und ab. «Was Melody aus dir macht, bist auch nicht du selbst verflucht. Sie macht dich kaputt und lässt nur noch ein Häufchen Elend übrig…», erwidert Caleb und ich unterbreche in harsch. «Denkst du das weiss ich nicht! Denkst du ich mache das alles freiwillig! Fuck nein, sicher nicht! Ich stehe nur zu dem, was ich mir selbst eingebrockt habe. Ich werde da sein, weil es meine verdammte Pflicht ist!», schleudere ich ihm entgegen. Keine Ahnung, ob ich mich selbst überzeugen will oder die anderen.

Seine schweren Hände fallen auf meine Schultern. Calebs Augen sind genau so dunkel wie meine und sie bohren sich jetzt tief in mich rein. «Willst du das Leben, das dir bevorsteht?», fragt er und bei dem blossen Gedanken daran, könnte ich kotzen. «Nein.», gebe ich zu und blicke auf den Boden. «Willst du heute Abend Spass haben?», fragt er weiter und ich muss auflachen. «Klar.», antworte ich ihm und sehe wieder auf. «Und jetzt sag mir Bruder, willst du die kleine Sara heute Nacht ins Bett bringen?» Und wieder schliessen sich meine Augen. Sie geistert in meinen Kopf herum und ich kriege sie nicht wieder raus. Ein Blick auf sie und sie bringt meine ganze Welt ins Schwanken. Ich will sie kennenlernen, ich will alles über sie wissen. Wie sie ihren Kaffee trinkt, was sie für Filme mag oder was ihre Lieblingsfarbe ist. Einfach alles.

Mein Gesichtsausdruck und das breite Grinsen, welches immer noch auf meinem Gesicht klebt, scheinen Bände zu sprechen. Caleb fängt an zu lachen. «Dann ist das eine beschlossene Sache. Vegas Baby!», schreit er und ich halte ihm blitzschnell den Mund zu, damit die anderen Gäste oder noch besser, Sara selbst ihn hören kann. Ein Kribbeln geht durch meinen Körper und ich bin so aufgeregt wie ein Kind am Weihnachtsmorgen. Heute Abend sehe ich sie wieder und ich kann es kaum erwarten. Wir machen uns auf dem Weg in unser Zimmer. Wir gönnen uns alle eine kurze Dusche und machen uns dann auf die Suche nach einem guten Restaurant. Jesse meint, wir sollten uns einen guten Boden schaffen, damit wir nicht schon nach dem ersten Shot auf dem Boden rumkriechen werden. Schnell finden wir ein geeignetes Steakhouse und lassen uns an einen Tisch führen. «Hat sich dein Dad noch gemeldet?», will Shawn wissen. Mein Vater hat mir dieses Wochenende ermöglicht und ich bin mehr als dankbar dafür. Es ist genau die Auszeit, die ich gerade so dringend nötig habe. «Jep. Er wollte nur wissen, ob alles okay ist und wann wir ungefähr zurück sein werden. Nicht dass wir uns verspäten.» Ich muss auflachen. Er hat mir schon früh eingebläut, auf was es im Leben ankommt und wie man Verantwortung übernimmt. Ich werde ihn sicher nicht enttäuschen. Er mag zwar gegen aussen als sehr streng erscheinen, aber sein Herz liegt am richtigen Fleck. «Und Melody?», fragt Jesse die Ein-Million-Dollar-Frage und ich kriege eine Gänsehaut. Sie hat mir ununterbrochen Nachrichten geschickt und mich an Sachen erinnert, die ich nicht vergessen soll. Ein anderer Teil der Nachrichten bestand aus Selfies und Versprechungen, die naja, nicht gerade der jugendfreien Seite angehören. «Jep.», gebe ich zurück und hoffe, dass er es dabei belässt, aber Jesse wäre nicht Jesse, wenn er nicht weiterbohren würde. «Hat sie ein paar Fotos geschickt?» Sein Blick wandert zu meinem Handy, das auf dem Tisch liegt. Ich weiss, dass er voll auf Melody abfährt, und ich kann es ihm auch nicht verübeln, sie sieht scharf aus. Was leider auf ihren Charakter nicht zutrifft. Das jedoch, habe ich erst zu spät erkannt. «Leider ja.», antworte ich ihm wahrheitsgetreu und er schnappt sich sofort das Handy, um darin durchzublättern. Er scrollt sich durch die Bilder und beisst sich dann auf die Faust. «Oh Gott, wie kannst du nicht jedes Mal einen Steifen kriegen, wenn du sie siehst?», will er wissen. Dass ich sie nicht liebe, scheint ihm wohl entgangen zu sein. Wie gerne würde ich ihm sagen, dass er sie haben kann. Aber leider bleibt das Wunschdenken.

Ich nehme ihm das Handy wieder ab und stecke es in meine Gesässtasche. «Lasst uns was essen und dann Party machen.» Ich stecke meinen Kopf in die Speisekarte und als Jesse nichts mehr dazu sagt, kann ich wieder ein bisschen freier atmen. Ich werde mir jetzt die Laune nicht verderben lassen. Auf gar keinen verfickten Fall nochmal.

Die Musik kommt uns dröhnend entgegen, als wir durch die Eingangstüre kommen. Die Bar, wo wir Sara treffen sollen, entpuppt sich als grosser Club. Und der ist momentan brechend voll. Die Stimmung scheint auf dem Höhepunkt zu sein. Die Leute tanzen zu den Beats, trinken bunte Cocktails und singen lautstark mit. «Oh Alter.» Jesse umarmt mich von der Seite. «Hast du all die heissen Hasen gesehen, die hier rumlaufen.» Und just in diesem Moment laufen zwei fast halbnackte Mädchen an uns vorbei die Jesse zuzwinkern. «Ich bin tot und im Himmel ich sags euch.» Er zwinkert den Mädchen zu und gibt ihnen Bescheid, dass er sie nachher suchen wird. Sie kichern wie kleine Schulmädchen und stöckeln davon. «Los, lasst uns was trinken.», meint dann Shawn und wir folgen ihm durch die Menge zur grossen Bar. Je näher wir kommen, desto imposanter scheint sie zu sein. Die ganze Rückwand wird von diversen Alkoholfalschen geschmückt. Von günstig bis fast unbezahlbar ist alles vertreten was das Herz begehrt. Die Bar ist so lang, dass es die ganze Seite des Clubs einnimmt. Die Hocker davor sind gut besetzt, aber wir finden eine kleine Lücke und quetschen uns hinein. Während Jesse und Shawn sich setzten, stehen Caleb und ich daneben.

Eine vollbusige Brünette kommt auf uns zu. Ihre Haare fallen in offen Wellen über ihre Schultern und sie trägt ein schwarzes Top mit dem Clubnamen darauf, dazu passende schwarze Shorts, die mehr zeigen als sie verdecken. «Na, ihr Süssen, was darfs sein?» Wir bestellen je zwei Bier, einen Whisky und einen Gin für mich. Als sie mit den Getränken zurückkommt, lehne ich mich über den Tresen. «Arbeitet Sara heute Abend?», frage ich sie und sie zieht die Augenbrauen zusammen. «Sara? Hm,…das sagt mir nichts.» Sie überlegt weiter. «Sie hat blonde Haare, blaue Augen und ist etwa so gross.» Mit der Hand zeige ich die ungefähre Grösse von Sara an. Da scheint ihr ein Licht aufzugehen. «Warte mal kurz. Heute haben wir jemanden, der eingesprungen ist. Das ist sicher die Sara, die du suchst.» Sie zeigt mir an, dass ich kurz warten soll und rauscht davon. Wir wenden uns der Tanzfläche zu. Der Gin findet seinen Weg über meine Kehle und breitet sich wärmend in meinem Bauch aus. Ich wippe mit dem Kopf im Takt der Musik. Ich habe schon immer gern getanzt und kann es kaum noch erwarten endlich loszulegen. «Hallo Fremder.» Eine Stimme hinter mir lässt mich innehalten und ich drehe mich um. Habe ich heute Nachmittag erwähnt, dass sie wie ein Traum aussieht? Ich muss mich korrigieren, sie sieht nicht nur so aus, sie ist es auch. Ihre blonde lange Mähne ist, wie bei der anderen Kellnerin, in Wellen gelockt. Ihre blauen Augen sind schwarz umrandet und ihre vollen, verführerischen Lippen sind rot angemalt. Wie gerne würde ich sie so lange küssen, bis alles verschmiert ist. Mein Blick wandert über ihr perfektes Gesicht nach unten und ich schlucke leer. Auch sie trägt ein Top mit dem Club Logo darauf. Es ist so verdammt eng, dass es ihre Brüste zusammenbrückt. Ihre schwarzen Shorts sind genauso knapp, wie die der Brünetten von vorhin. Ihre braungebrannten Beine kommen sehr gut zur Geltung. Ich muss mich räuspern, als ich merke, dass sie mich amüsiert mustert. «Hallo Fremde.», begrüsse ich sie und lege meine Unterarme auf den Tresen vor ihr. Als die anderen ihre Anwesenheit bemerken, begrüsst Sara sie fröhlich, wendet sich dann aber wieder mir zu. «Kann ich dir noch was bringen?» Oh Mädchen, du könntest so vieles für mich tun. «Machst du mir noch einen Gin?», frage ich und kann meinen Blick nicht von ihren Lippen wenden. Sie schenkt mir ein Lächeln. «Gerne.» Dann rauscht sie davon.

Den ganzen Abend über, bringt Sara uns die Drinks und kümmert sich dabei auch um die anderen Gäste. Wir unterhalten uns zwischendurch, wenn sie gerade niemanden bedienen muss. So erfahre ich, dass sie gerade eine Pause vom College einlegt, um diverse Städte in Amerika zu bereisen. Um sich ihre Reise zu finanzieren, nimmt sie kleinere Aushilfsjobs an. Genau wie heute, wo sie für eine kranke Kollegin einspringt. Sie wird noch bis Sonntagmittag hier sein und hat dann einen anderen Job in einer anderen Stadt. Ihre Abreise ist genau zum gleichen Zeitpunkt wie meine. Könnte das vielleicht Schicksal sein? Soll das Wochenende in Vegas für uns sein? Ich hoffe es sehr. «Hey Sara. Wann machst du Feierabend?», fragt Caleb dazwischen. Sie schenkt ihm ihr bestes Lächeln und schaut dabei auf ihre Armbanduhr. «Ähm in etwa einer Stunde. Warum?», frag sie Caleb, der jetzt seinen Arm um mich legt. Ich glaube er hat ein bisschen zu viel getrunken. «Naja, ich dachte du könntest dann noch ein bisschen mit uns feiern und Gentlemen, wie wir alle sind, würden wir dich dann ins Hotel begleiten.» Er lallt dabei ein bisschen und ich kann ein Lachen nicht unterdrücken. Auch Sara muss lachen und stellt ihm ein Glas Wasser vor die Nase. «Für dich gibt’s heute nichts mehr, Süsser.» Caleb stöhnt genervt auf. «Ach komm schon, so schlimm ist es nicht. Ich vertrage noch viel vieeeel mehr.» Und kippt dabei fast vom Hocker.

Er hält sich am Tresen fest und nimmt einen Schluck vom Wasser. «Okay, hast vielleicht doch recht. Ich bleibe mal hier hocken.», fügt er sich und legt seinen Kopf auf den Tresen. «Oh, armes Baby.», meint Sara und tätschelt ihm den Kopf. «Würdest du meinen Kopf auch so tätscheln?», fragt Jesse dazwischen und man kann die Zweideutigkeit in seiner Frage kaum überhören. Sara lehnt sich über den Tresen und drückt dabei absichtlich ihre Brüste nach oben. Jesse lehnt sich ihr entgegen und ich fühle, wie ich eifersüchtig werde. Gerade will ich mich dazwischenschieben, als Sara laut lacht. «Baby, ich würde dir nicht mal den Kopf tätscheln, wenn du ein vereinsamter Welpe wärst.» Bäm! Das hat gesessen. Theatralisch fasst sich Jesse an sein Herz und stöhnt schmerzerfüllt auf. «Du machst mich fertig Darling. Echt!» Wir alle lachen und als die Töne von einem meiner Lieblingssongs zu mir durchdringen, fangen meine Jungs an zu grölen. «Yes! Los Hunt! Zeig was du drauf hast!», spornen sie mich an und ich merke wie meine Wangen zu glühen beginnen. Das kann ich doch jetzt nicht bringen, oder? Als ich mich nicht bewege, kommt Sara auf mich zu. «Los Hunt, zeig mir was du kannst.», haucht sie mir in mein Ohr und ich schwöre bei Gott, dass ich gerade hart werde.

Ich exe meinen Gin und knalle das Glas auf den Tisch. Die Haare streiche ich mir nochmal zurück und setze mein Cap wieder auf. «Du hast es nicht anders gewollt.», sage ich zu ihr und schiebe mich durch die Leute nach vorne. Jesse und Shawn folgen mir auf die Tanzfläche. Der Song geht mir durch Mark und Bein und lässt meine Muskeln vibrieren. Ich gebe mich der Musik hin und bewege meinen Körper zum Takt. Die Leute applaudieren und bilden einen Kreis um mich. Shawns und Jesses Anfeuerungen begleiten meine Moves. Mein Herz rast, mein Körper brennt. Ich liebe es. Als der Song zu Ende geht, komme ich zitternd zum Stillstand. Die Menge jubelt und meine Jungs rennen auf mich zu. «Genau das meine ich!», schreit Jesse mir entgegen während Shawn die Menge noch weiter anfeuert. Jemand krallt sich von hinten mein Cap und zieht es mir vom Kopf. Als ich mich umdrehe, schaut ein blaues Augenpaar zu mir auf. Sara schiebt sich das Cap, wie ich vorhin, verkehrt auf ihren Kopf und ich muss zugeben, es steht ihr fast besser als mir. Das Stroboskoplicht lässt ihre Bewegungen langsamer erscheinen. Sie kommt auf mich zu und als ein neues Lied beginnt, fängt sie an sich im Takt hin und her zu bewegen. Stocksteif stehe ich vor ihr und weiss nicht, was ich tun soll. Doch sie nimmt mir die Entscheidung schnell ab. Sara dreht sich um und lehnt ihre Hinterseite an mich. Ihr Po drückt sich gegen meinen Schritt und jetzt kann ich es definitiv nicht mehr verhindern, dass ich hart werde. Sie legt ihre Hände auf meine und führt sie an ihre Hüften. Da sie sich immer noch bewegt, rutscht ihr Top ein bisschen nach oben und ich kann ihre nackte Haut berühren. Sie ist so weich, wie ich es mir vorgestellt habe und ich stöhne auf. «Was tust du?», sage ich in ihr Ohr, als ich mich zu ihr runterbeuge.

Sara tanzt weiter und reibt sich an mir. Gott, ich will sie spüren, jeden verdammten Zentimeter von ihr. Sie lässt eine Hand los und greift in meinen Nacken. Als sie zu mir aufsieht, zieht sie meinen Kopf zu sich runter. «Etwas, dass ich schon heute Nachmittag tun wollte.», sagt sie an meinem Mund und drückt daraufhin ihre Lippen auf meine. Als sie dann auch noch ihre Zunge in mich schiebt, ist alles vergessen. Ich komme ihr entgegen und drücke mich an sie. Wir bewegen uns wie auf Autopilot zur Musik und ihre Finger krallen sich in meine Haare während meine Hände über ihre Hüften nach unten zu ihrem Po wandern. Er ist klein und perfekt. Sie stöhnt in meinen Mund und ich drücke mich noch fester an sie. Unsere Zungen tanzen miteinander und wir verwandeln uns zu einer Einheit. Mein Puls rast, meine Hände zittern und ich atme nur noch stockend. Die Lava, die durch meine Adern fliesst, brennt alles andere darin nieder. Es gibt keinen Platz mehr für was anderes, keinen Platz für Moralvorstellungen, Gewissen oder sonstiges. Es gibt nur noch sie, nur noch Sara. Sie ist alles, von dem ich je geträumt habe. Und sie gehört mir, wenn auch nur für ein paar Stunden.

Sobald Jesses und Shawns Jubeln uns aus unserer Welt geholt haben, fliehen wir durch die Hintertüre nach draussen. «Los komm.» Sara zieht mich hinter sich her und wir rennen durch die Stadt. Ja, wir rennen als wäre der Teufel leibhaftig hinter uns her. Sie trägt immer noch mein Cap und ihre Haare, die darunter hervorlugen, flattern mir entgegen. Der köstliche Duft nach Vanille steigt in meine Nase und ich kann es kaum erwarten, herauszufinden, ob sie überall so riecht. Sara hält erst an, als wir vor dem Aufzug von unserem Hotel stehen. Sie drückt den Knopf und als sich die Türe öffnet, tritt sie ein.

«Letzte Chance das Ganze abzubrechen Hunt.» Ist sie wahnsinnig? Als ob ich mir das entgehen lassen würde. Schnell überwinde ich die Distanz zwischen uns und drücke sie gegen die Aufzugwand. Sie drückt irgendeinen Knopf und die Türen schliessen sich wieder. Ich greife in ihre Mähne und ziehe ihren Mund, dessen Lippenstift bereits total verschmiert ist, zu meinem und mache da weiter, wo wir vorhin im Club aufgehört haben. Ich kann nicht genug von ihr bekommen. Sie lässt eine Hand nach unten wandern und dann beginnt sie meinen Schwanz durch die Hose zu massieren. «Fuck Sara, willst du mich töten?», frage ich zwischen unseren Küssen und sie lacht auf. «Ganz im Gegenteil. Ich will, dass du lebst, Hunt.» Sie weiss es vielleicht nicht, aber diese Worte, ihre Worte, bedeuten mir gerade alles. Ich halte inne und starre ihr in die Augen. Sie löst ihre Hand von meinem Schritt und umfasst mein Gesicht mit ihrem zierlichen Finger. «Nie hätte ich gedacht, dass ich dich hier finden würde. Ich habe von dir geträumt und es wurde wahr.» Ihre Stimme ist ein Flüstern, aber ich verstehe jedes verdammte Wort. Genauso fühle ich mich, wie in einem Traum, der gerade wahr wird.

Der Aufzug macht ein Ping-Geräusch und wir lösen uns voneinander. Etwas gemütlicher als vorhin, treten wir hinaus und laufen über den teppichbezogenen Gang Richtung Zimmertüre. Sara wühlt in ihrer kleinen Clutch herum und sucht die Zimmerkarte. Ich trete hinter sie und fange an ihren Nacken mit kleinen Küssen zu bedecken. «Gott, wie soll ich mich denn konzentrieren, wenn du solche Sachen mit mir machst?», keucht sie auf und wühlt jetzt noch schneller. Sie lässt einen Triumphlaut los, sobald sie die Karte in den Händen hält. Schnell zieht sie sie durch den Scanner und wir stolpern in ihr Zimmer. Mit einem gezielten Kick nach hinten, fällt die Türe wieder ins Schloss und ich ziehe Sara zu mir. Sie wirft ihre Clutch auf den Boden und zieht ihre Sneakers aus. Ich versuche es ihr gleich zu tun und falle fast auf den Boden, so nervös bin ich. Sie fängt an zu kichern, nimmt mein Cap von ihrem Kopf und wirft es zu den Schuhen, kurz darauf folgt ihr Top und mir stockt der Atem. Ihre üppige Oberweite wird von einem roten BH ummantelt, ihr Bauch ist flach und ein kleines Piercing schmückt ihren Nabel. Kurz lasse ich alles auf mich wirken und sauge ihren Anblick in mich auf. Dann lasse ich mich auf die Knie fallen und beginne damit, feine Küsse über ihren Bauch zu verteilen. Meine Zunge fährt über ihre Haut und ihr entflieht ein lautes Stöhnen. Ihre Finger krallen sich in meine Haare und ihre Nägel kratzen an meiner Kopfhaut. «Mehr.», fordert sie und ich komme dem nur zu gerne nach. Ich komme nach oben und packe sie dabei an ihren Arschbacken und hebe sie auf meine Hüften. Mit schnellen Schritten gehe ich zum Bett und werfe sie darauf. Sie lacht auf und ich ziehe mir mein Shirt über den Kopf und meine Hose folgt ihr unmittelbar. Sara sieht mit verschleiertem Blick zu mir auf und streckt mir ihre Hände entgegen. «Komm her Hunt.» Ich lege mich neben sie auf das Bett und unsere Münder finden sich sofort. Während meine Finger über ihren Bauch wandern, drückt sie mir ihren ganzen Körper entgegen. «Ich will dich Sara.», bekomme ich zwischen unseren Küssen hervor. Schnell nickt sie und ihre Hände gleiten hinter ihren Rücken und sie zieht sich den BH aus. Sobald ihre rosa Spitzen zum Vorschein kommen, lege ich meine Mund darüber und fange an sie zu saugen und zu lecken. Tatsächlich riecht sie auch dort nach Vanille. «Gott Hunt. Hör bloss nicht auf.» Keine Angst Baby, das habe ich nicht vor.

Meine Hand lasse ich über ihren Bauch nach unten wandern und schiebe sie unter ihre Shorts. Sofort treffe ich auf nackte nasse Haut. «Hast du gar kein Höschen an?», will ich von ihr wissen und schiebe zwei Finger in sie. Laut keucht sie auf. «Nein…ich habe gehofft, dass das heute passiert.» Ich schiebe meine Finger hin und her und sie drückt ihr Becken dagegen. «Du meinst, das alles ist für mich? Deine nackte Haut?» Ich drücke mich weiter in sie und sie nickt. «Deine ganze Nässe?» Wieder nickt sie stumm. «Alles gehört dir Hunt. Nur dir.» Und genau das wollte ich hören. Mit einer schnellen Bewegung ziehe ich die Shorts aus. Feuchte, haarlose Haut erwartet mich. «Du bist perfekt.», raune ich ihr zu und schiebe mir meine Boxer ab. Als ihre Augen auf meine Mitte treffen, zieht sie ihre Augenbrauen nach oben. «Ach du Scheisse.», meint sie ehrfürchtig und sieht wieder zu mir rauf. «Sei bitte vorsichtig okay?», fragt sie und ich fühle mich geehrt. Welcher Mann will nicht hören, dass er etwas Grosses zwischen den Beinen hat? Ich schiebe meinen Körper über ihren und spreize ihre Beine mit meinen Knien. «Immer Baby.», verspreche ich ihr und lasse mich langsam in sie gleiten. Sara stöhnt meinen Namen und ihre Fingernägel krallen sich in meine Oberarme. Sobald ich merke, dass sie bereit ist, stosse ich weiter vor, bis ich zum Anschlag in ihr drin bin. Auf den Unteramen abstützend, küsse ich sie sanft und fange an mich zu bewegen. Sie fühlt sich so irrsinnig gut an. So warm, eng und feucht. Wir passen perfekt zueinander.

Sara hebt ihre Beine nach oben und legt ihre Fersen auf meinem Hintern ab. Im gleichen Rhythmus bewegen wir uns. Unser Stöhnen und Keuchen vermischen sich ineinander. Unsere Hände erforschen den Körper des anderen und als ich nach unten greife und ihre Klit mit meinem Daumen umkreise, schreit sie auf. Ihre Wände ziehen sich zusammen und quetschen meinen Schwanz so sehr, dass ich kurz darauf meinen Höhepunkt erreiche und mich in ihr ergiesse.

Nach Atem ringend, ziehe ich mich aus ihr zurück und beobachte fasziniert, wie mein Sperma aus ihr heraustropft. Sara zieht mich an den Armen nach oben und ich lege mich neben sie. Sie schiebt ihr Bein auf meinen Oberschenkel und drückt ihren warmen Körper an meine Seite. Mit der Hand fährt sie über meinen Bauch nach oben und packt mich am Nacken. Ein Schauder durchfährt mich. Wir küssen uns lange und ausgiebig, bis Sara sich zurückzieht und ihr Gesicht an meinem Hals vergräbt. «Das war unglaublich.», sagt sie an meiner Haut. Ja, das war es mit Sicherheit. Sowas habe ich noch nie erlebt. Niemals. Ich ziehe sie noch näher zu mir und inhaliere den Duft ihrer Haare. Wir liegen eine ganze Weile schweigend nebeneinander und streicheln uns gegenseitig. «Was machst du morgen?», will Sara wissen und ich denke an meine Jungs. Was sie wohl dazu sagen würden, wenn sie mich jetzt sehen könnten? Sie haben mir ja sozusagen ihren Segen gegeben, aber ich weiss nicht wie weit sich dieser Segen wohl ausbreiten kann. Daher zucke ich mit den Schultern. «Keine Ahnung was die Jungs wollen.» Daraufhin beugt sich Sara übers Bett und ich habe einen eindrücklichen Ausblick auf ihren Hintern, der mich aufstöhnen lässt. «Könntest du dich bitte wieder hinlegen? Sonst kann ich für nichts mehr garantieren.», drohe ich ihr an und sie lehnt sich kichernd zurück. Dabei hält sie ihr Handy in die Höhe und schreibt eine SMS an Caleb, um nachzufragen, ob ich morgen abkömmlich bin. Dieser antwortet natürlich innerhalb einiger Sekunden mit einem Smiley und einem Daumen hoch Zeichen. «Siehst du. Schon erledigt. Morgen gehörst du ganz alleine mir.» Sara wirft das Handy zurück auf den Boden, schwingt ihr Bein über meine Hüfte und setzt sich rittlings auf mich. Ihre langen Haare wirken wie ein Vorhang und hüllen unsere Gesichter ein. Hier existieren nur wie beide und nichts anderes mehr. Keine Jungs, keine Melody, kein verfluchtes Gewissen und keine fragwürdigen Moralvorstellungen. In diesem Moment gibt es nur sie und mich. Zwei Menschen, die sich nicht gesucht, aber doch gefunden haben. Ihre Zunge findet meine und langsam lässt sie sich auf mich sinken und nimmt mich wieder in sich auf.

So fühlt sich also wahres Glück an.

Sara

Die Nacht und auch der Morgen waren einfach umwerfend. Umwerfend perfekt und surreal. Alles was ich je wollte, kam in einem Paket namens Hunter bei mir an. Als mich die Jungs gestern beim Training unterbrochen haben, fiel mein Blick sofort auf ihn. Seine braunen Haare lugten unter dem Cap hervor, welches er verkehrt herumtrug. Seine braunen Augen erinnerten mich an flüssige Schokolade. Sein Lächeln entblösste zwei süsse Grübchen an den Seiten und sein Körper. Oh mein Gott! Klar, die anderen Jungs sahen auch sehr attraktiv aus, aber Hunter, er schoss einfach alles ab mit seinem Sixpack und den feinen Härchen, die von seinem Bauchnabel nach unten führten und in seinen Shorts verschwanden. Mein Herz schlug sofort schneller und ich bekam fast schon Schnappatmung. So sehr hat mich seine Anwesenheit vereinnahmt. Genau wie jetzt.