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Wenn es uns gelingt, tief ins Gedankenlose zu versinken, dann offenbart sich uns die Welt so wie sie wirklich ist in wunderbar beseligenden Geisteszügen. Die Ordnung der Unendlichkeit sowie die Einheit allen Seins erfüllen das Bewusstsein mit der Kraft, die sich beginnt auch in der Menschlichkeit voll Verve zu regen.
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Seitenzahl: 176
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Weite des Bewusstseins
Erkenne deine Kraft
Verlockung klingt in dir
Bist du Zeuge deiner Wachheit
Gestillt im stillen Reich
Strebst du nach Einheit Herz
Wachheit im Unendlichen
Aus Ruhe und Zuversicht sind diese Essays entstanden, welche in übersichtlichen Texten auf bedeutsame Dinge hinweisen und die zu wissen dem einen oder anderen von Nutzen sein kann.
Immer sind wir in Gefahr, uns auf unseren Menschenwegen entweder vom Gewöhnlichen und Offensichtlichen blenden zu lassen, oder, wenn wir ihm überdrüssig geworden sind, es fliehen zu wollen. Es gibt aber nur den einen Weg der Mitte, der uns im angemessenen Einbezug des Sinnlichen und des Übersinnlichen in eine Zukunft führt, in der wir frei und glücklich sind und uns als Ausprägung der universalen Einheit zu erkennen vermögen.
Die vorliegenden Texte wollen uns auf grundlegende Forderungen für unser Handeln hinweisen, sowie an unsere Geduld und Ausdauer appelieren, mit denen wir schlussendlich die ersehnte Lebensharmonie erreichen.
Wir sind immer auf der Suche nach dem Du, dem Gegenüber, solange wir uns in uns selber einsam fühlen. Und warum fühlen wir uns einsam? Weil wir auf dem langen Weg unserer Mensch Werdung noch tief in der Phase des Ich Werdens stecken. Sobald wir uns und zwar für immer als Einzelpersönlichkeiten erkannt haben, und gerade dadurch genügend einsam geworden sind, beginnen wir, wieder aus uns heraus zu gehen auf der Suche nach dem Anderen, das uns aus der Isolation in der Ich Bezogenheit hinausführen soll. Wir suchen Menschen, einen Freund, ja Gott, und suchen ihn an uns zu ziehen. Bei dieser Art der Du-Suche machen wir aber die leidvolle Erfahrung, dass alles, was wir an uns ziehen wollen, sich uns wieder entzieht. Erst, wenn uns die schmerzlichen Erfahrungen so weise gemacht haben, dass wir uns dem Gegenüber nahen, indem wir hebend uns verschenken, kommt es uns mit all seinem Reichtum entgegen.
Da wir kaum dazu fähig sind, uns hemmunslos ganz hinzugeben, vollziehen wir den Gang zum Gegenüber in kleineren oder grösseren Schritten, die eben mit gewissen Rückschritten in unseren Egoismus verbunden sind. Aber in dem Mass, in dem es uns gelingt, dauerhafte Fortschritte zu erzielen, werden wir uns freier fühlen.
Es mag sein, dass wir im Ringen um das Du das Vertrauen in die Menschen verloren haben. Also wenden wir uns Gott zu, Doch eigenartig, sowie wir dazu fähig geworden sind, uns Gott zu verschenken, sind wir auch in der Lage, uns an die Menschen, an die Schöpfung zu vergeben. Erst zaghaft, aber dann immer bestimmter gelingt es uns, zu erkennen, wie sehr das Göttliche und das Menschliche eine lebendige Einheit bilden. Also begegnen wir auf dem Umweg aber das Göttliche in der Schöpfung wieder dem Menschlichen, das wir vordem nicht finden konnten. Jetzt aber ist die Begegnung mit dem Menschlichen um die Erkenntnis reicher geworden, dass wir darin dem Göttlichen begegnen. Wir empfinden eine grosse Ehrfurcht vor der einzelnen Person, wie auch vor der Gesamtheit der Personen, der Menschheit, die uns plötzlich als Offenbarung des vordem so geheimnisvollen Göttlichen erscheint.
Mit dem Offenbar-Werden des Göttlichen in der Schöpfung können wir zur Einsicht kommen, dass es auch das Christliche enthält. Unsere sinnlich wahrnehmbare Heimat die Weltkugel und alles Lebendige auf ihr sind vom Christusgeiste durchtränkt, ja, sie steilen seine Leiblichkeit dar. In den Momenten, in denen wir ganz klar in dieser Einsicht leben, mag uns ein Einzelner gegenüberstehen. Wir küssen ihn und wissen plötzlich, jetzt habe ich Christus geküsst. Ein seliges Erschauern durchglüht uns, eine namenlose Ehrfurcht und die reinste liebe, die wir in diesem Moment zu leben fähig sind. Wir haben uns selbst vergessen, und im Gegenüber finden wir uns wieder, ganz persönlich, ganz real. Mit unsäglicher Freude können wir im Andern "Du" zu uns sagen; wir nennen ihn beim eigenen Namen und lassen ihm voll Zartheit das angedeihen, was wir in den Tiefen unseres Seins so sehr für uns selber gewünscht haben. Wir verschenken ihm die schönsten Früchte unseres Daseins und werden dabei inne, dass wir selber die Beschenkten sind.
Wir schauen tiefer. Und im Lichte dieses Erkennens offenbart sich uns, dass hier, im Menschlichen, sich auch das Göttliche erfüllt. Es war einsam und findet sich im eigenen Gegenüber wieder. Auch Es trug Leid und findet Freude im Verschenken. Es verstrickte sich im Abgrund der Inkarnation, erleidet Tod und findet sich im Auferstehen wieder.
Und wie die Nacht dem Strahl der Sonne weichen muss, weicht auch in uns das Grabesdunkel dem hellem Licht, wenn wir voll Liebe offen sind dem Gegenüber. Verströmend uns ins Licht, wird uns das ganze Dasein lichtvoll, selig, heiter. Das Paradies, so wissen wir, ist nicht ein Ort, es ist ein Fühlen. Und sind wir so im Licht und ganz Gefühl, umfängt uns Wonne des Elysiums. Voll Dankbarkeit verweilen wir im Wohllaut reiner Harmonie, die uns beseelt und weilen, Christ und Mensch geworden, still in der Beglückung unermessnen Friedens.
Es gibt nur dieses: Erkennenlernen, dass wir nicht nur Gottes Geschöpfe, sondern in geheimnisvoller Verflechtung zugleich auch Ihn selber sind. Nur in dieser Erkenntnis können wir unser Geschöpfliches soweit vor uns selber zurücktreten lassen, dass es, ganz Demut, ganz Nichtigkeit und ganz Vertrauen geworden, uns nicht mehr blendet und im Wege steht, womit wir ganz uns selber in der Herrlichkeit des Vaters zu sein vermögen.
Dadurch, dass wir unsere Geschöpflichkeit als nichts erkennen, werden wir alles in allem, d.h. wir fmden uns zugleich in jedem Teil der Schöpfung wieder. Erst in diesem Erkennen sind wir fähig, ganz auf unser Gegenüber einzugehen, nämlich, indem wir es selber sind. Wir erleben sein Dasein als das unsere und sind befähigt, sowohl seine Gedanken nachzuvollziehen, wie auch seine Gefühle zu empfinden.
Sovieles in der Schöpfung ist noch unerlöst und hängt wie eine ungeheure Last an denen, die sich selbst in ihr erkennen und nur wahrhaft frei sein können, wenn es mit ihnen auch die Schöpfung ist, indem sie sich erkennt im Vater und damit in der namenlosen Seligkeit des Seins. So wollen die Erlösten denn in brüderlicher Liebe alles Weltliche umfangen und es voll Sanftmut ins Reich der Freiheit und Beglückung ziehn. Sie wollen Weg sein für die Vielen und das Licht das ihn erhellt. Den Seelen sind sie Trost in ihrem Ringen und verleihen Kraft, wo die Ermattung sie bedroht. Ins Ausgedehnte, Kosmische gewachsen, hüllen sie voll Güte alles Werden ein und lassen es im Schoss der Zeit sich selbst entfalten.
Es wird eine Zeit kommen, wo auch du erkennst, wie sehr deine physische Gegenwart dir dein wahres Dasein verdunkelt, wie sehr sie es einschliesst in den kleinen Bezirk deines menschlichen Lebens. In diesem Erkennen wirst du wie befreit sein von deiner leiblichen Hülle, du wirst sie in die Kategorie des Erdigen, Substantiellen verweisen, das du bewohntest wie die Schnecke ihr Haus und aus dem du nun hinausgewachsen bist in beliebige Grösse, so wie du dich denkst, sodass das Haus zu einer "Quantité négligeable", zu einem Nichts wird im Vergleich zu dem, was du nun bist in der Bedeutung deines wirklichen Daseins.
Du fühlst dich frei, so frei wie nie zuvor in deiner menschlichen Existenz. Alle Nöte sind verschwunden, sind zum Rand gedrängt von der vollkommenen Zuversicht die dich beseelt und dich erhebt in Sphären unaufhörlicher Beglückung.
Diejenigen, welche du in diesem Zustand mit deinem Sein umhüllst, erspüren mit den Fühlern der Seele, was du ihnen antust und fühlen sich gestärkt und eingewoben in ein Unfassbares, dem sie sich nur allzugern im Lied der Wonne, das sie leis durchklingt, ergeben. So wie dem Sonnenschein am frühen Morgen sich die Blumen öffnen, öffnen sich die Kelche ihres Fühlens dem beseligenden Strahl, der sie in Lauterkeit berührt und ihnen mehr von dem als je von Mensch zu Mensch Verbindendes geflossen, voll Zärtlichkeit vergibt und sie beglückt, wie eben reines Seelenweben bis ins tiefste glücklich machen kann.
Welche Tröstung reichte nur annähernd an diese heran? Welcher Balsam linderte die Schmerzen mehr denn als des Geistes reiner Hauch an Linderung verweht, dem der ganz seiner Fülle sich anheimgegeben. Unsägliches geschieht in diesem sich Verströmen, und Geheimnis um Geheimnis wird voll Sanftmut dem gelöst, der in der Freude ruht, die Freude ihm voll Innigkeit vergeben.
Irgendwann in unserem Dasein wird uns dann bewusst, dass wir uns in einem geistigen Kosmos befinden. Das Reale, das Sichtbare, die strahlende Sonne, umkreist von den Planeten, von denen die Erde einer ist, sind nur der letzte, eigentlich erstarrte Ausdruck einer Geistigkeit, die in ihrem lebendigen Schaffen unendlich beweglich ist, differenziert und fliessend alles durchwebt und durch waltet in solcher Feine, dass wir sie mit unseren grobschlächtigen Sinnen eben nicht wahrzunehmen vermögen. Dazu braucht es eine Verfeinerung unseres Denkens und Fühlens, welche dazu führt, dass wir das Offensichtliche eben auch offensichtlich, wie mit Augen zu erkennen vermögen. Indem sich unser Befinden von unserer Körperlichkeit löst und sich ins Unermessliche ausdehnt erfahren wir, dass alle Dinge die vordem ausser uns waren, nun in uns sind, und wir fühlen uns mit ihnen in wunderbarer Einigkeit verbunden. So wird dann alles was die andern tun zu unserm eigenen Verrichten. Was sie bewegt, bewegt uns ebenso und was sie wollen, ist im allgemeinen Kräftespiel in unser eig'nes Wollen eingeflossen.
In diesem, sich im Raum erfühlen, gehn wir vollends auf im Strom der allgemeinen Harmonie, die von der Geistwelt ausstrahlt und durch deren Kräftefeld wir uns auf unserem Planeten unentwegt bewegen. Da wir zugleich Bewegtes und Bewegendes geworden sind, sind wir erlöst von jedem Widerspruch der sich bislang noch mochte in den Falten unserer Seele aufgehalten haben. Es ist uns alles selbstverständlich, was wir sind und sinnen, und im liebenden Umhüllen und Erfüllen alles Seienden begreifen wir uns selbst in unserm Sein und unserem Uns-selbst-im-Seligsein-Erleben.
Die eigentlichen Herrscher sind die Geistesheroen, die in der Klarheit ihrer Erkenntnisse den unermesslichen Strom der Evolution vor sich sehen und die sich in vollendetem Einklang mit der Götterwelt in die Mitgestaltung des gigantischen Werkes hineingeben. Dabei setzen sie sich ohne Wenn und Aber mit der vollen Kraft ihrer Persönlichkeit für das Ideal, das sie als das ihre erkannt haben, ein, ohne der Wunden, die ihnen das Widerspenstige schlägt, zu achten. Sie wissen sich in einen Kampf der Götter gestellt und sind sich gewiss, dass ihnen die Himmlischen Hilfe gewähren.
Ebenso wie die "Orte" Himmel und Hölle in Wirklichkeit Gemütszustände sind, so sind die wahren Distanzen von Mensch zu Mensch nicht in Kilometern zu rechnen, sondern in der Intensität des Sich-einander-verbundenoder-abgeneigt-Fühlens. Der Wunsch, sich körperlich nah zu sein, entspringt nicht dem höheren Bewusstsein im Menschen, sondern seinem gewöhnlichen menschlichen Ego. Was aber zählt, ist der Grad der Verbundenheit, der sich über dem körperlich Nah- oder Fernsein, in einer Gleichgestimmtheit der Gedanken und Gefühle äussert, die weder der Worte noch des physischen Sich Berübrens bedarf.
Ebenso wird das Zeitliche überwunden, indem die Sympathie mit der die Wesen sich umströmen eben allgegenwärtig, d.h. sowohl an jeder Stelle wie auch in jedem Augenblick vorhanden ist und den Geliebten fühlen lässt, dass er geliebt ist, jederzeit, ob nun die Liebste früher oder später fühlend ihn umfängt.
Wer ist glücklich? Der zum Tag erwacht aus wirren Nöten. Der die Wesen fühlt so wie sie sind. Der ganz in ihrer Welt lebt, wie in der eignen und ihren Kummer trägt, wie er sie quält.
Was sind die Lichter eines Luchses? So wie die deinen: aus der Seele glänzendes Gefühl. Wo willst du, Wankender, im Wanken hin? Ich liebe dich, weil ich mit dir dem Wankenden anheimgegeben. Wo ist die Welt, das Leben, wenn nicht in allem das selbige, das im Begegnen sich erkennt, geheimnisvoll in feinen Tiefen.
Wo geh ich hin, wenn nicht zu Dir; nur muss ich dies' Erkennen in mir tragen.
Nimm meine Hände, nimm mein Weh, Allgütiger, das weint mir in der Seele.
Der Mensch spürt in seinen Tiefen, dass er Zusammenhänge braucht, um leben zu können. Er findet diese in seinen Eltern, seinen Geschwistern, den Menschen seiner Umgebung. Doch diese Beziehungen sind im Wandel begriffen, lösen sich auf, neue Bindungen entstehen und vermögen ihn nie ganz zufrieden zu stellen. Sein Wesen aber sucht das Dauernde und dieses wird es erst im Erkennen seiner Göttlichkeit gewinnen.
Es gibt einen Zustand des Bewusstseins in dem ich weiss, dass ich ein ewig junger Gott bin, ein Götterjüngling, der ausser der Leibeshülle sich fühlend, unsägliches Befreitsein erfährt. Völlig begierdelos empfinde ich mein Sein in reiner Freude, denn es ist mir von mir selber nur noch das Körperlose bekannt. Die Vorstellungen, die ich mir bilde, sind da, die Gedanken und eine reine, an die Geschöpflichkeit der Welt sich verströmende Liebe. Es sind wahrhaftig keine Probleme mehr zu lösen, es sei denn dieses: Anziehungspunkt zu sein und Lichthort für viele, die voll Sehnsucht nach der Wahrheit suchen, Sie zu erheben, indem ich sie umhülle mit dem Fluidum der Güte, ist mein Ziel.
Zu schweigen wäre mir lieber im Atem namenloser Beseligung die mich durchströmt. Wie in weiter Ferne gewahre ich die Schemen einer versunkenen Welt, derweil ich hier mich schaue in einer Sphäre von Helle und unermesslichem Glänzen. Ohne Zweifel ist das der Himmel, den die Seligen preisen, die Stätte der Glorie, vom Wirken der Engel durchwallt und die Vollendung der Zeit. Denn es ist weder Anfang noch Ende zu sehen im seligen Hiersein. Kräfte giesse ich aus, getränkt mit dem Lächeln der Sorglosigkeit, Heiterkeit durchmisst den Raum meines Gewahrens, den lautlos der Erdball durchschwebt.
Nun will ich wirklich schweigen, in der Erfüllung dessen, was einmal Sehnsucht war, schweigen in der Umhüllung der Seelen der Welt, von denen ich deine mit strahlendem Blicke bedenke.
Komm, oh komm, holdes Wesen, dir send ich den rettenden Strahl. Du erhebst dich und gleitest im Lichte dahin, wo die Sphären dich bergen und Liebe dich führt. Komm, dass du mir nah bist im goldenen Glanze, nah im Bewusstsein der Seligkeit, die wir jubelnd erleben. Komm, und erkenne das Makellose, den Odem der Klarheit und die Sanftmut restlosen Verstehns. Ruhe im ruhenden Blick, den ich hebend dir sende und verweile im Anblick der leuchtenden Wesenhaftigkeit, die ich lächelnd dir bin. Voller Beglückung sind wir und beglückend ist alles was fein uns umgibt in der unaussprechlichen Benedeiung des göttlichen Seins.
Es kommt die Stunde, die dich bis zuinnerst selig machen kann. Zur vollen Menschlichkeit gereift, trittst du ins Reich der Götterherrlichkeit hinüber. Das Geheimnis deines Seins wird strahlend vor dir offenbar. Was in dir wirkt, ist losgelöst von aller Erdenschwere und beschwingt sich selbst im Wandel, den es unvermittelt in sich fühlt. Das Bleibende zeigt sich im reinsten Sonnenlichte und unterhält sich selbst im Zug der Grazie, die ihm seit Urbeginn zu eigen. Geläuterten Gefühls ruhst du im Anblick zauberhaften Werdens, das sich vor deinem Innesein in weite Fernen breitet und besiehst es zudem zum Berühren nah.
Deine Torheit war's, so lange mit den Schritten zuzuwarten, bis der eine, letzte dir gelang. 0 Wohlklang der Glückseligkeit, der, ein begeisternd Rinnsal, durch die Fasern deines Wesens gleitet. Dein Gedenken zieht ihm nach und sieht lebend'ge Blümchen sprossen aus der reich durchflossnen Flur. 0 Lieblichkeit, die sich vor deinem Angesicht enthüllt, um vor dir in graziler Elfenleichtigkeit zu tanzen. Durchsichtig wird, was dich umwebt im Lichte reinen Schauens und wie schwebend wirkt, was dich umgibt, sowie du selber schwebst im Medium azurner Sphären.
Bedenke, dass die Stunde die dich so mit Glorie begabt, unüberhörbar naht, und sei im Streben schon beglückt, das dich dem Langersehnten würdig macht, in würdevollen Tagen.
Der zur Wahrheit Erwachte erkennt das Zeitlose in seinem Sein und sieht sich in dem, was die Sterblichen Jenseits nennen, als in der einzigen Daseinsform, die es in Wirklichkeit gibt. Das Diesseits ist nur eine scheinbare Wirklichkeit, die von der wirklichen umhüllt und durchströmt ist, ohne dass es die Masse der Menschen zu erkennen vermag.
Ich kann in jedem Augenblick den Himmel erleben, wenn es mir gelingt, mich in meinem wahren Selbst zu erkennen. Es ist wie ein Umschalten von einer Mentalität in die andere, vom sich als Mensch oder als Gott fühlen. Es gibt auch Zeiten des Übergangs, wo schon ein Teil meines Wesens ins Göttliche eingetaucht ist und der andere noch im Menschlichen west. Dann erlebe ich beides zugleich, das Freisein in azurenen Höhen und die verzehrenden Wünsche, die meine Brust zu einer Kammer der Schmerzen machen. Es entsteht ein Hin und Herwallen der Gefühle. Bald bin ich seliger im Einssein mit der göttlichen Substanz, bald stöhne ich im Weh ob all den Nöten die mein Herz durchziehn.
Da ist dann auch die Sehnsucht nach der Geliebten. Wie mit tausend Magneten zieht es mich zu ihr hin. Ich verlange darnach, die warme Lebendigkeit ihres Leibes zu umfangen und sie mit der meinen in zarte und feste Berührung zu bringen. Ich möchte ihren Leib mit liebkosenden Händen übergleiten, dass sie mir Kunde geben, beglückende und erregende, von allen Höhen und Niederungen die ihm eigen sind.
Aber zugleich wird mir schmerzlich bewusst, wie sehr ich mich damit in das Geschöpfliche vergebe. So zwischen Himmel und Erde gespannt seh ich mich aufgerichtet am Kreuz des Lebens und seh mich vor mir selber als Christus, der das Irdische mit dem Himmlischen und das Himmlische mit dem Irdischen zu vermählen sich unternimmt, in einer Aktion unermesslichen Liebens, das von der Hinterwelt der Sterne kommend in die Kammern des Alls fliesst und sie erfüllt von Raum zu Raum, von Zwischenraum zu Zwischenraum, von den grössten Gegebenheiten bis zur Minikrimie der Atome, von den Lichtdistanzen bis zum Metermass der Erde, in die die Liebe eindringt und sie durchsetzt im Labyrinth ihres materiellen Gefasers. Ich sehe mich in den Erdball verweht und verweht in die Abgeschottetheit der Milliarden Zellenmenschen, die nichts wissen von sich selbst und ihrer wahren, allumfassenden Bedeutung. Denen nicht bekannt ist, dass sie Menschheit sind, ein einzig Instrument aus Schöpferwillen und Beleben, dass sie des Schöpfers rechte Hand sind, die sich schwer auf den Planeten legt und dass das Blut aus Seinem Herzen sie durchströmt.
Und das zu sehn und das zu ändern ist des Christus, ist der Christusse gemeinsam vor sich hin gesetztes Ziel. Wie diesen ätherlichten Tag seh ich dies alles mit den Augen der Vernunft und mit dem über ihr gebornen Schauen. Ich darf entschweben bis zum Rande des Geschehns und dann darüber, derweil das Bindende zerbröckelt und mich in Einheit mit dem Göttervater sehn. Es ist ein Glanz der mich umgibt, mehr als von tausend Sonnen, in der Gewissheit dieser Klare. Und wieder ist's die Freude, die mich makellos im Innewerden des Geborgenseins im Überall durchzieht. Ich spüre Andacht in mir selbst, mit Vorbedacht zu reiner Blüte hochgezogen. Geläutert bin ich, steh dem Cherub gleich vor dem Gedankenspiegel, der mich mir selber zu erkennen gibt und mich beflügelt, dass ich auf Schwingen der Erkenntnis ins Innerste der Gottheit schwebe. Zutiefst gestillt ist, was ich nun mir selber bin und klar ist, was ich in der Klarheit der Unendlichkeit erwäge. Die Ziele sind gesetzt, der Anker längst gelichtet und das Segel wölbt sich, von der Windsbraut angerührt auf froher Fahrt in sagenhafte Weiten. Begeistertes Erstreben des noch Unbekannten füllt mein Sein und Well an Welle wirft es, dass ich glückselig mich darein vergebe.
Was ich noch nie bedacht, will ich erwartend und bestimmend denken, was ich nie schaute, soll im Geborenwerden neuer Fabelhaftigkeiten nun geschehn. Ich lüfte vor mir selber die Geheimnisse, die noch im Unerschaffensein der Zeiten ruhn und atme ihnen, was ich eben mir ersinne aus der Fülle des Ersinnens zu. So leb ich in mir selbst und in den Dingen die von mir Gedanken sind. So lass ich ein Äon dem andern folgen und bewahr es wie es kam und kommt in meinem, Meine Fülle Aufbewahren.
Doch bin ich, ohne dass die Welle Zeit sich kräuselt, auch zurückgezogen in mein unberührtestes Gemach. Dort ruh ich in mir selbst und ruh in Seligkeiten unerschütterlichen Schweigens. Es ist, dass ich von dort nur aus mir selbst in schattenlosem Licht erstrahle und in den Strahlen sind die Güte und die Liebe die von mir zu allem fliessen, ohne Fragen. Es ist das Weilen unaufhörlich vor mich hin und kein Gedanke, nur Beglücktsein in mir selbst und im Verströmen dessen was ich bin in nie verebbendes Erweiten. Kein Oben oder Unten, Klein und Gross, kein Gestern, Heut und Morgen ist bekannt in meinem Dasein, das ICH BIN und das ich in mir milder, lichter und entzückender als Sonnenherrlichkeit gewahre. Nun soll es gut sein mit den Äusserungen, denn das Ungeäusserte ist die Idee des Reichtums, das noch nicht Geborene die noch viel grössere Fülle möglichen Geschehns. Erschweigend will ich mit der Seele Freuden trinken und im Erblühen ringsum selig in den Gärten des Elysiums ruhn.