Blind in der Nacht - Pit Vogt - E-Book

Blind in der Nacht E-Book

Pit Vogt

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Beschreibung

Fürwahr, dies ist kein leichtes Buch! Es ist auch nicht schön oder gar lustig. Es ist gefühlvoll, auch sehr hart und wohl auch dramatisch. Doch es könnte sein wie unser Leben: Ein einziges Bergauf und Bergab! Verluste, Tod, Schicksalswendungen - all das geben die Texte wieder. Es sind Worte, aneinandergereiht und irgendwie voller Tränen und Trauer. Vielleicht liegt in diesen Worten aber auch noch Hoffnung? Es könnte sein, dass sich irgendjemand doch wiederfindet? In jedem Fall aber bleibt es ein trüber Vorhang vor der Seele - es animiert, ihn wegzuziehen!

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EPUB

Seitenzahl: 37

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Idee, Design & Layout: PiT

Alle Stories sind frei erfunden

Inhaltsverzeichnis

Der Blinde

Psychosen

Veränderung

Verwirrt

Kein Autor

Burnout

Der Terrorist

Er

Fort

Die Angestellte

Der Taxifahrer

Der Schauspieler

Eine Weihnachtsgeschichte

Am Straßenrand

Am Grab

Clown

Die Abhängige

Der Trinker

Der Autist

Für Locke

Eine Frau

Die Wärterin (Einschluss)

Die Hafenbar

Die eine und die andere Frau

Watt

Der Fremde

Abgesang

Der Blinde

(Erinnerung an Ammerum)

Er sah mich an und sah mich nicht

Er sah mir mitten ins Gesicht

Ich spürte seinen Blick, der stumm

In seiner Welt

Auf Ammerum

Ich dacht mir oft: Ach, der ist blind

Doch wusste er, wo wir gerad sind

Er kannte sich hier bestens aus

In diesem fremden – seinem Haus

„Schließ deine Augen“, rief er laut

Ich tat´s und nichts war mehr vertraut

Ich stolperte und fiel auch hin

Er lachte laut

Das machte Sinn

Tagtäglich dunkel, wenn es hell

Tagtäglich langsam

Nie mehr schnell

Er wusste, wie´s mal früher war

Er war erst zweiundvierzig Jahr

Ich hielt ihn fest, wenn er schon fiel

Für mich wars leicht

Für ihn kein Spiel

Und einmal hielt er meine Hand

Ich hatte seine Angst erkannt

So zwischen Nacht

Und wieder Nacht

Hab ich ihn auch ins Bett gebracht

Er schloss die Augen, weinte leis

Und fluchte über all den Scheiß

Für mich wars dunkel, Nacht und Traum

Er träumte nicht

Und schlief wohl kaum

Am nächsten Morgen war er wach

Und freute sich auf jenen Tag

Oft stand im Regen er allein:

Die Tropfen fühlen, die wie Wein

Er legte sich in manchen Wind

Und sang und sprach, er sei ein Kind

Wenn draußen dann die Sonne stach

Schien er wie tot

Schien er halbwach

Dann schrie er in den Sommertag

Er läge schon im Totensarg

Ich fragte mich so dann und wann

Wer ist hier schwach

Wer stark sodann

Er war mehr Mensch als ich ´s je war

Sein Sinn viel klarer noch

Als klar

Und plötzlich sah auch ich den Tag

Wie ich ihn nie gesehen hab

Wie Wolken flohen vor dem Mond

Wie Wind das Feld pflügt, das aus Mohn

Wir schwiegen oft von früh bis Nacht

Doch wussten wir,

Wer weint,

Wer lacht

Wenn man nichts sieht, dann fühlt man viel

Die Zwischenräume

Start und Ziel

So wie manch´ Farbe er erklärt

War mir einst fremd

Fast wie versperrt

Das Blau, das Rot – ich sah ´s ganz neu

Er lachte nur

Und ich ward scheu

Wir sprachen über dies und das

Die Zeit verging

Sie machte Spaß

Und irgendwann, da war sie um

Ich musste fort von Ammerum

Er meinte noch, er käme klar

Er war zwar blind, nicht in Gefahr

Die Vögel sprachen dann zu ihm

Und brachten ihm den Lebenssinn

Er sah mich an

Und sah mich nicht

Er sah mir mitten ins Gesicht

Ich fühlte seinen wachen Blick

Ich denk sehr oft an ihn zurück

Psychosen

Geister über Wald und Wiese

Dunkle Wolken ziehen schnell

Mancher Traum

Stark wie ein Riese

Und es wird partout nicht hell

Plötzlich tönt ein Schuss vom Bache

Irgendjemand ruft und schreit

Ist dies eine letzte Rache

Ist das Böse nicht mehr weit

Nebel wabert vor dem Winde

Und ein Schatten fliegt ums Haus

An des Baumes spröder Rinde

Nagt als Irrlicht eine Maus

Irgendwann wird’s ziemlich helle

Schatten, Riesen – alles fort

Ja, der Morgen zeigt sich schnelle

Alles wird zum schönsten Ort

Doch das Schöne wird bald weichen

Denn es bleibt nicht Tag, nicht hell

Wenn des nachts Dämonen schleichen

Kriecht die Schwärze um, ganz schnell

Mancher Schrei zerreißt die Stille

Panikgeister überall

Wechselspiel der Angstgefühle

Bis zum letzten Donnerknall

Veränderung

Im Spiegel eines Abends da

Glaubte ich nicht, was ich sah

Zwei dicke Tränen auf den Wangen

Nach einem Tag, dem schweren, langen

Ich dachte an das ferne Glück

Das fort war, eh ich´s sah verzückt

Es floh tagtäglich aus dem Leben

Es wollt nicht bleiben

Es wollt gehen

Stets fragte ich, wieso ´s so ging

Warum so schief der Lebenssinn

Doch nie gabs Antwort auf die Fragen

Und alles blieb an allen Tagen

Ich machte sauber, Essen, Bett

Der Tag verging mal gut, mal nett

Doch fehlten da zwei fremde Hände

Die mir gezeigt, was ich noch fände

So oft sah ich manch´ fremdes Glück

Und sah mein Pech, mein Missgeschick