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Bogenhanf Keine Träne fließt nach außen, innerlich ein Wasserfallrauschen, eine Pflanze wechselt den Standort, für immer gegangen weit weg, fort,...
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Seitenzahl: 54
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Für meine Urgroßmutter
Franziska Frank, geb. Kienle
Kein Engel verliert seine Flügel.
Er hinterläßt sie zur Harmonisierung der Schöpfung.
Alle wollen nur Prinzen sein
Als er mich fragte
Als es zu früh war
Als ich meine Heimat verlor und die Welt fand
Als Kind am Kreuz
Angebundener Glaube
Angst ist ein Vermächtnis
Anvertrautes erinnern
Applauslieferanten
Arroganz aus Angst
Auf dem Laufsteg
Auf unseren Wegen
Auskehren
Auspowern
Begegnende Herkunft
Berührt
Bitterkeit schwappt übers Land
Bogenhanf
Danzknöpfle
Dasein
Das Herz ist nicht die Seele
Das Land in ihr
Das Meer hinter meinem Haus
Decke über dem Kopf
Der fließende Wind
Der Nächste bist nicht du
Des Regens Rest
Der steile Hang
Die Einmaligkeit der Einheitlichkeit
Die im Licht sieht man nicht
Erde forme mein Haupt
Es ist nicht so
Es war einmal ein Freund
Freiheitliche Grenzen
Frisurwetten
Ganz ehrlich
Geborgen geboren
Geistesblitz oder Stichwortkomet
Geistige Gefangenschaft
Gekünstelte Nachahmer
Gelbe Memoiren
Gepolsterte Gängelung
Globetrotter willst du sein
Haftung der Zitronenbonbons
Heute
Hübsch gestylt für die Weltreise
Ich höre meinen Herzschlag wieder
Ihr Name
Immerhin
Immer noch
In meinen Träumen nachsah
In Tiefen Augen schauen
Jecken verbreiten verquere Narrative
Kadettenzeit
Kinder
Kniestrümpfe sind kein Omen
Kopfkarussell
Lieber Morgen
Lotte aus Berlin
Lügen sind ihr Wissen
Massenhafte Kavaliersdelikte
Meckifrisur
Mit ohne Dialog
Mitten im Glück
Nähkästchen
Nährende Erinnerung
Negativ gepolt
Nehm ich sie an mich
Rauschender Raum
Reisen ohne Koffer
Rückschlüsse
Ruhe der leeren Zeit
Schlafanzugshemd
Schokoladenfigur
Sehr gerne
Seine Erinnerung an mich
Sinnfreie Narretei
So eine große Erinnerung
So ein Gespür
Soll ich meinen Traum erzählen
Spiegelnde Wasserperlen
Stürmische Ruhe
Tastenmelodie
Tränendes Buch
Tränendes Fenster
Träume
Träume verborgen im See
Überm Friedhof
Ummantelte Grausamkeit
Und überhaupt
Unterm Strich
Vaters Tag
Verinnerlicht
Verlorene Zeiten
Verloren im Blütenstaub
Von Bahnhof zu Bahnhof
Warndreieck
Warum will er nur
Weißes Blatt
Weite Enge
Wenn Stille Applaus bedeutet
Wiedergekauter Fraß
Windfarben
Wind in ihren Augen
Wir waren Mary
Wollen wir uns lieben
Wortgeschenk
Wunder Punkt
Zeit ist nicht dein Dichter
Zu meinem Glück
Zwischen See und Schiene
Ich sehn‘ herbei mir ´nen Frosch,
den küß ich auf die Gosch,
wünsch mir kein Schloß mit Turm,
mit einem Park drum herum,
wünsch mir keinen edlen Gemahl,
keine Krone, keinen Seidenschal,
will nur, daß das Quatschen aufhört,
diese ewige Geschwätzigkeit stört,
dieses Blabla in allen Tonarten,
da höre ich lieber Quaken im Garten,
verstehe den Gesprächsinhalt nicht,
aber melodisch, ein Gedicht,
seit Stunden sitz‘ ich hier am Teich,
meine Lippen schon ganz weich,
keiner mir den Wunsch gewährt,
jeder nur seine Egoismusschiene fährt.
Als er mich fragte,
ihr wißt was ich meine,
dieser tränengetränkte
Unterton in seiner Stimme,
dieser verwunschene Blick
hinter meinen Augen,
diese fliehenden Worte,
flatternde Espenblätter
im kleinsten Windhauch,
die die zartesten Härchen
aufrichten, eine Schwere
auf dich niederschlägt,
diese erdrückende Leichtigkeit,
die den Boden unter den Füßen
öffnet und in Erwartung
der Frage aller Fragen,
du im Rauschen eines Karussells
ertrinkst, wenn sie unausgesprochen
bliebe, erwartete ich meine Errettung,
als er fragte, ihr wißt was ich meine,-
kannst du dir vorstellen,
wie phantastisch es wäre,
eine Tasse heiße Zitrone,
frisch gepresst, für mich –
ihr wißt, was ich meine,
solche Tage sind flüchtender
Rauch im verstopften Kamin.
Kein Gedanke entschlüpfte
dem frühlingshaften Schmerz,
blindes Gefühl der Enge
auf einem durchnäßten Seil,
wolkenverhangen die Enden,
ein wissendes Erkennen
streifte meine Wangen
im Himmel gibt es Engel.
Sie gierten nach meiner Farbe
nach meiner Hautfarbe
ließen sich in der Sonne brutzeln
Reihe auf Reihe eingeschmiert mit Öl
das roch man schon von weitem
die glänzenden Körper
die sich auf der Decke wälzten
ständig im Wettbewerb
ständig neidisch auf braun
braun, brauner, am braunsten
aber niemals dein Braun
das Braun ohne Sonne
das Braun, das blieb
das Braun, das nicht verblaßte
das Braun deiner Herkunft
das Braun, das mich ausmachte
das Braun, das man haßte
nicht abwaschbar
verräterisch
Verrat an der Gemeinschaft der Geifernden
nach Exotik, nach Auffallen in der Masse
Sie stierten auf meine Farbe
auf meine Hautfarbe
bedeckten sich mit dunklen Stoffen
möglichst weit und schwarz
das sah man schon von weitem
die unförmigen Körper
die sich versteckten
ständig im Wettbewerb
ständig mißtrauisch bei braun
braun, brauner, am braunsten
aber niemals dein Braun
das Braun ohne Sonne
das Braun, das blieb
das Braun, das nicht verblaßte
das Braun deiner Herkunft
das Braun, das mich ausmachte
das Braun über das man wachte
nicht abwaschbar
verräterisch
Verrat an der Gemeinschaft der Stierenden
nach Erotik, nach Versinken in der Masse
Entwurzelt im heimischen Garten
getränkt mit Liebe der Ahnen
verstreut auf diesem Erdenball
dieses Vermächtnis ist meine Welt
An der Kreuzung
ein Kreuz
ragt in die Höhe
mit den Knien
leicht angewinkelt
die Füße
übereinander
durchbohrt
auf Augenhöhe
weit über mir
sein Gesicht
gesenkt zur Seite
geschlossene Augen
Arme ausgebreitet
der Körper als Kreuz
wir müssen weiter
ich neige den Kopf
verschränke die Arme
ein langer Weg
liegt noch vor uns
Kalt ist es in der Kirche,
meine Füße gefroren zu Eis,
bewegungslos bis zum Knie,
angebundener Glaube
oder ständiges Hoffen auf Heilung,
wenigstens die bunten Scheiben,
diese kleinen Lichter zeugen
von Barmherzigkeit
durch ihre wärmenden Farben,
befreien mich von der Pflicht
zur ständigen Buße,
weil ich in diesem frostigen Haus
kein Behagen finden kann.
Angst ist das Vermächtnis
für unser Gedächtnis,
damit wir besser kapieren,
aber auch zum Parieren.
Bedrohung als steter Drill
nach des Stärkeren Will,
ein probates Mittel
jeden zu stecken in Uniformkittel.
Tief eingenäht dies Wissen
in jede Art von Kissen,
durchnäßt in allen Zeiten,
um sich in Seelen auszubreiten.
Anstatt ihr mit Achtung zu begegnen,
läßt man ein Meer voll Tränen regnen,
damit die Angst das Herz verschnürt
und die Schmerzen ewiglich spürt.
Mißbrauch des Respekts vor Gefahren