Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Schwarz wie die Nacht Schwarz wie die dunkelste Nacht, schleicht sie zu mir ganz sacht. Sie schmiegt sich zärtlich an mich, ihre Bewegungen sehr zögerlich. Sie konnte nicht widerstehen, auch mal fremdzugehen. Die Gelegenheit war günstig, ertappt zu werden sehr winzig, da alle mittags im Freibad waren, bei diesen heißen ersten Tagen. Ich blieb im dunklen Zimmer zurück, Kopfschmerzen hatten mich erwischt...
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 78
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Abschied ohne Wiederkehr
An der Straße
Auch wenn ich mich drehe und wende
Auf meiner gelben Gartenbank
Aus der Enge geboren
Catherines Liebelei
Da geht’s lang
Das Kri- Kra- Krokodil
Deine Nafia
Der Blick aus dem Fenster
Der Fischfang
Der Floh
Der Flucher
Der Weg
Der Welt entrückt
Die Augen keine Tränen mehr
Die Furcht
Die gewonnene Wette
Die Mühsal der Wenigkeit
Die Sprache kommt nicht mehr zurück
Donnergrollen ohne Untergang
Du bleibst ein Ich
Egons Liebe
Ein Nein vom Liebsten darf nicht sein
Entspannung
Es klappert am Ohr
Flattert ruhig im Wind
Fliegen
Flucht aus dem Paradies
Flügelpaare
Fotos im Botanischen Garten
Gedanken ziehen lassen
Gedankentropfen
Gedankenverlorene Erkenntnisse
Gefühlsdiebe
Haste mal Feuer
Heim – Rast des Aufenthaltes
Hinter der Fassade
Höhlenwand
Hört keiner die Schreie
Ich bin ein Fisch
Ich hab einen
Identitäre Demagogen unerwünscht
Im Aquarium
In einer Mondnacht
Ins Gesicht weht der Wind
Isabell
Jammern
Kartenspiel
Kein Interesse
Keine Angst
Keineswegs immer nur freundlich
Kleine unscheinbare Maus
Libelle
Lichter der Stadt
Liebe überdauert alle Zeit
Lucinde auf Kur
Manchmal denke ich
Menschsein
Mondkalb
Nachts im Schaufenster
Neues Leben
Nie mehr allein
Nie wieder Krieg, Papa!
Ruhelos des Nachts
Rumpelchen und Rumpelstilz
Schwarz wie die Nacht
Sei dein Kind
Sicherheit
Sie sind weg
Silberfäden im Haar
Sing mir ein Lied
Soldatengräber
Sonnengrün und schattengelb
Süffisant und Arrogant
Susi und Marie
Treue
Vaterlandsliebe auf Abwegen
Verwerflichkeit hat mich eingeholt
Was kann ein Mensch dafür
Wenn der Rahmen runterfällt
Wenn Wörter tanzen vor Glück
Winter 2013-2014
Wir zusammen
Wut in Mut gestählt
Zeit totschlagen bedeutet, Zeit zu befreien
Zinnoberrote Küsse
Zugfahrt
Zwielicht der Romantik
Der endgültige Abschied ohne Wiederkehr,
nicht die Schuld vom morgendlichen Verkehr.
Keine Krankheit hat das Leben ausgehaucht,
die gemeinsame Zeit war einfach aufgebraucht.
Was es die letzten Tage noch zu erzählen gab,
bis es still und kalt wurde wie an einem Grab,
waren wie durch Nebel laute verschluckte Worte,
kein Erkennen mehr an übereinstimmende Orte.
Selbst Nähe war nur wie weite Ferne zu spüren,
nur die Empfindung von luftleerer Kraft berühren,
ähnlich dem Effekt des Klopümpels, der Saugglocke,
die Herzen, das Sein glich einer wasserleeren Wolke.
Drum gab es kein Flennen, kein Bitten, kein Weinen,
kein Schmerz, keine Trauer mehr miteinander zu teilen.
Keine Abschiedsworte erfüllten diesen Zwischenraum,
Unter- und Überdruck hinterließen Spuren von Schaum,
der vielleicht in weiter Zeitenferne Erinnerungen weckt,
an einen Teil der Vergangenheit, die das Sein mitgeprägt.
Die Sterne des Nachts, der Mond am Himmel, Kometen,
endgültige Abschiede ohne Wiederkehr, mitunter vonnöten.
Wieder einmal wie so oft stand sie einsam an irgendeiner Straße,
die anderen konnten und wollten nicht verstehen ihre Sprache.
Sie dachten ihre Liebe, Zuneigung und Freundschaft bedeute,
eins zu sein mit ihren inneren Gefühlen, Meinungen, ihrem Geläute.
Doch sie stur beharrte, nur die Gliederkette, nur das Gegenüber
kann mit ihnen sein, das andere Ende der Brücke, das Hinüber
wechseln nur kann die wahre, freie emotionalste Verbindung sein,
nicht das Vielsein in einem, das enge verschlungene Wir, das Einssein,
nur die Bänder, die offen ohne Verknotung liegen, können einen,
deshalb, dafür ist sie hier, um zu lieben, muß sie außen stehen bleiben.
Nicht der enge gebundene Kreis innerhalb einer Freundesgemeinschaft,
die freien lockeren Grenzen vermögen erst geben die Stärke, die Kraft.
Da stand sie nun zum zigten Male, bekleidet mit ihren vielen allein,
unverschlungen, nicht einsam, gefüllt mit allem und Allbewußtsein.
Wohin des Weges, nach Westen, erstmal Richtung Berge, das Auto,
der Fahrer, das Brummen des Motors, die fliehende Landschaft, ihr Motto
fließen während der Fahrt zu ihrem Gegenüber und hin und her,
die lange Fahrt verschwindet kurz, und der Abschied fällt beiden schwer.
Das sind die wesentlichen Dinge, Austausch, Verstehen, Hinterfragen,
das Erspüren von Überschneidungen, das Trennende, das Hadern.
Als sie auf der Straße stand, wußte sie, ich werde diese Fahrt vergessen,
mich nie mehr an den Namen, das Auto, die Strecke erinnern, ob gestern,
ob vor hundert Jahren, was bleibt, das sind jene fremden Erinnerungsbahnen,
die sich geschickt mit den neuen unbekannten verbanden, deshalb wahren
diese inneren Bindungen, sämtliche Verknüpfungen, bleiben lose Splitter,
bleiben gegenüber, bleiben vereint, weil sie nicht sind hinter einem Gitter.
Das nächste Auto, ein entgegengesetztes Sein, Sprachen belanglos erklingen,
den Kern der Aussagen durch Ähnlichkeit muß jeder selbst herausfinden.
Ihr Kern ist das Gegenüber, sie ist gegenüber und mittendrin geeint,
Persönlichkeiten. Die sich mit dem Innen ohne Loslassen verbinden, sind entzweit.
Auch wenn ich mich drehe und wende
und nach unten und oben sehe,
nichts, aber auch gar nichts
ist da, was mich interessiert.
Es gibt nichts an Angeboten, die mir
sagen, kauf mich, nimm mich mit.
Die Regale sind überfüllt mit Sinn
und weniger Sinnvollem.
Hier und da leuchtet ein kleines
Blinklämpchen, um auf sich
aufmerksam zu machen.
Aber alles erscheint mir wie ein
großer Tandhaufen.
Konsum, Konsum, die schnelle Mark,
reizvolle Sinnlosigkeiten locken das Geld aus der Tasche.
Fühle mich selbst wie ein zum Platzen gefüllter Sack.
Warum, warum nur reizt es mich, nicht
zuzugreifen und eben das zu tun, was
die anderen tun, kaufen, kaufen, kaufen.
Dies und jenes wäre sicher praktisch
in der Anwendung, aber es widerstrebt
mir, es mit nach Hause zu nehmen.
Viel zu viel steht bei mit schon herum
und verstaubt nur.
Ich brauche Platz, Platz, Platz.
Platz für all das, was in meinem Kopf ist.
Platz, damit ich all meine Gedanken in
meinem Haus unterbringe.
Ich benötige Leere, damit ich meine
Gedankengebäude aufstellen kann.
Deshalb, ihr lieben, zum Kauf angebotenen
Waren, dürft ihr weiterhin in euren Regalen
und Schaufenstern stehen und für andere
feilgeboten werden, die nicht so viele
Gedanken in ihr Heim stellen möchten.
Auf meiner gelben Gartenbank,
unterm Pflaumenbaume,
saß eines mittags (Gott sei Dank?)
´ne Kuh mit Regenhaube.
Sie kaute eifrig Pflaum´ um Pflaume,
mitsamt dem Pflaumenkerne,
sie schien wie im Traume,
ihre Augen leuchteten wie Sterne.
Als ihr Hunger schien gestillt,
und kein Regen vom Himmel fiel,
nahm sie ab die Haub´ geschwind,
und machte ihr Geschäft. (Oh je, so viel!)
Sie torkelte durchs Gartentor von dannen.
Nie wieder hab ich sie gesehen.
Vier Jahre sind inzwischen vergangen,
im Garten jetzt zig Pflaumenbäume stehen.
Da wurdest du geboren,
sicher getragen
in Mutters Schoß,
bis die Enge
wurde zu groß.
Mit Glück, Umsicht
darfst du die ersten
Kindertage - jahre
erleben mit Vater
und Geschwistern,
immer noch
beschützt durch
Heim und Liebe,
Verständnis ließ
sich prägen.
Irgendwann die
ersten Revolten
dein Herz nach
Freiheit strebend,
die Enge wurde groß.
Die eigentliche
Geburt, das Tragen,
das Hervorbringen,
das Gebären
der Persönlichkeit
führt durch
Freundschaften,
eigene Familie,
sich selbst finden,
Kenntnisse verbinden.
Da bist du geboren,
sicher getragen
in deinem Ich,
bis die Enge
wird zu groß
und du kehrst
zurück in
der Erdmutter
Schoß.
Catherine,
liebte ihre Violine,
sie versteckte sie vor gefährlichen Dieben
nachts im Flur bei der Tür unter den Dielen.
Tagsüber war ihr ganzer Schatz die Geige,
immer eine angenehme Augenweide,
denn ehrenvoll stand, lag, lehnte,
sie in der Nähe, ihr ansonsten etwas fehlte.
Die Höchstgrenze, an die drei Meter Abstand
war schon unheimlich, unmöglich, allerhand
konnte da schließlich geschehen, passieren,
es wäre furchtbar schrecklich, sie zu verlieren.
Der Aufwand, die Arbeit zur Sorge im Haus
machte ihr natürlich nicht allzu viel aus,
viel schlimmer war der tägliche Einkauf,
der artete oft aus zum Spießrutenlauf.
Links eng an den Körper gepreßt,
hielt sie das Streichinstrument fest.
In der rechten Hand die Tasche
mit Einkäufen, keine einfache Sache.
Sie lief rechts gestreckt durchs Gewühle,
damit keiner ihren Violinenkasten berühre.
Leichte Erschütterungen könnten schaden,
das wollte sie der Geige und sich ersparen.
Auch wenn sie mehrmals einkaufen ging,
die Tasche oft zu klein, es war nicht ihr Ding,
ihre Violine alleine zu Hause zu lassen,
keiner könnte da auf sie aufpassen.
Jeden Samstag ohne Ausnahme die Geige
wurde dem Koffer entnommen, auf Seide
gelegt, poliert, damit die vielen Flecken, Kratzer
auf der Geige sich nicht mehren, die Patzer,
die die Violine sonst noch hat, keine Saiten,
keine Stege, keine Wirbel, diese halten
Catherine nicht ab, ihre Fidel, ihre Liebelei
zu vergöttern, niemand und nichts ist fehlerfrei.
Schneidig treten sie auf,
die jungen Leut,
Haare an den Seiten kurz,
das Deckhaar lang,
fehlt noch der Schnurrbart.
Da geht’s lang.
Pflichtbewußt verteidigen sie
Vaterland, Stolz, Ehre.
Patriotismus in jeder
Geistessphäre.
Da geht’s lang.
Es zählt keine
Nächstenliebe,
Ordnung, Strenge,
sonst gibt’s Hiebe.
Da geht’s lang.
Die Welt besteht
aus der eigenen Kultur,
fremde Einflüsse
stören nur.
Da geht’s lang.
Mütter sind nett
zum Kinderhüten und Bett.
Alleinerziehende müssen
sich wieder verkriechen
Da geht’s lang.
An den Pranger,
wer sich da nicht anschließt.
Europa sonst
in den Abgrund fließt
Da geht’s lang.
Angst wird verbreitet,
Tradition hervorgeholt,
verherrlicht die alten
Zeiten, triefend von Moral
und Anstand.
Da geht’s lang.