Tanz den Bär - Doris Mock-Kamm - E-Book

Tanz den Bär E-Book

Doris Mock-Kamm

0,0

Beschreibung

Tanz den Bär Bärentatzen auf Tapeten kratzen. Wanddurchbruch, auf der Flucht. Straßenmusik vertreibt Hirngymnastik. Spuren vergraben vom Wind. Schneeweißchen und Rosenrot brauchen keine Prinzen. Selbstbewußtsein und Frausein sind ihre Prinzipien...

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 64

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Tini,

selbstgemachten Eiskaffee

auf der Hafenmauer schlürfen

und schwatzen,

sich in die Welt hineinträumen,

das wäre mal wieder…

Inhaltsverzeichnis

Abschied ist auch Wiedersehen

Am Kleiderhaken

Armkette

Ausflug ins Leben

Aus Reifen werden keine Bäume

Betrügerische Grübler

Bond ist schuld

Brücke überqueren

Bücher an der Wand

Chamäleon auf Jagd

Dafür würde sie sterben

Dahinter

Das Konzert ist zu Ende

Das Loch in der Wand

Der Fleck in ihr

Der gewisse Ton vom Telefon

Deshalb ist das Schicksal nicht schwer

Die Dingens

Die Nation braucht keine Stalker

Die neuen Anderen

Die Weide

Einen Unschuldigen retten

Ein Horn bleibt Einhorn

Ein Ton

Entziffernde Zeichen

Es blitzt und funkt

Es geht auch ohne

Es ist schwierig, kein Arschloch zu sein

Falsche Liebe – Intuitionen im Nebel

Flaute im Schlafzimmer

Führst du mich nach Haus

Für dich

Gedankenzauber

Geliebte Pachycereus pringlei

Geschichten, die das Leben schreibt

Geteilte Stille

Glockengesang

Hildegard

Ich auf Arbeit

Ich kenn da jemand

Ihr Köpfchen hält sie schräg

Immer noch Optimist

In ihren Gesichtern eine leichte Röte

Jakob heißt er, der Schlendrian

Kalter Muff

Kazimierz und Andrej

Kein Recht auf Lügen

Lärm in der Nacht

Lebensasche

Liebe muß auch Ablehnung aushalten

Luisa Casati - I mag di!

Lyrik ist schwierig

Macht meine Sehnsucht glücklich

Malheur beim Baden

Mäuschen oder kleine Fliege

Mein Dreifachschutz

Meine Großeltern

Michel und Angelo

Mißverständnis

Moment, ich sehe ihn

Musikgeschmack

Nacht der Tränen

Nebendarsteller

Nennt es Hingabe

Neue Inspirationen

Neue Medien - neue Puffs

Nicht den Schmerz begraben

Nichts hat Bestand

Nichts ist niemand, keinem recht

Pracht zerfiel

Prüde, oder was?

Ringeltaube

Same des Herzens

Sand in den Augen

Schicksal vernommen

Schirm aus Glas

Sehnsucht lehrt

Sie

Sie ist

Signale

Silbenseelen

So ungefähr(lich)

Spiegelverkehrt ein Negativ

Tägliches Allerlei

Tanz den Bär

Tanz nach unsrer Musik

Tief im Herzgraben

Ungewollt für Menschlichkeit geworben

Unsere Liebe scheint

Verdunkelte Schatten

Verfahren im Sprachdickicht

Vergessene Blicke

Verloren

Warum so still, so zögerlich

Wenn Leben an dir haftet

Wir tragen bunte Kleider

Wort – Bruch

Worte nur für sie dastehen

Zeitenverschmiert

Zerrissene Worte - spritzende Tropfen

Abschied ist auch Wiedersehen

Täglich sehe ich sie auf der gegenüberliegenden Seite vorbeigehen,

nie bleibt sie stehen, um sich in den Schaufensterscheiben anzusehen.

Ihr Schritt ist mal zügig flott, mal schlendernd lässig, nie aus dem Tritt,

den Kopf meist hochgehoben, sie scheint nicht nur körperlich fit.

Abwechslungsreich ihre Bekleidung, ihr Schrank scheint vollgefüllt,

nicht unbedingt die neueste Mode. Kleidung, in der sie sich wohlfühlt.

Das Profil empfinde ich aristokratisch, vielleicht bilde ich mir das nur ein,

weil ich sie mag. Mein Herz schlägt Purzelbäume, fühle ihre Seele rein.

Sie geht den Weg nur morgens. Nie mittags, abends oder zu anderen Zeiten.

Sag nichts Schlechtes über sie, meine Zuneigung will ich nicht bestreiten.

Gar nichts weiß ich ansonsten von ihr, nicht mal ihr Antlitz ist mir bekannt.

Aus jeder Menschenmenge sticht sie hervor, gäbe sie mir einmal nur ihre Hand!

Ich stehe nicht absichtlich am Fenster, um auf ihr Kommen zu warten.

Sie scheint mich zu kennen, wie könnte sie ansonsten mein Zeitgefühl erraten.

Da, seht ihr sie? Sie dreht den Kopf in meine Richtung, muß ich das verstehen?

Ihr Gesicht spiegelt Leben wider. Erinnerung bleibt Abschied und doch Wiedersehen.

Am Kleiderhaken

Sie hingen bis heute Morgen

akkurat am Bügel im Schrank.

Fein säuberlich untereinander

am metallenen Krawattenhalter.

Nein, halt, einige Besondere lagen

aufgerollt in kleinen Kartonagen.

Sie hingen, lagen aufgerollt

bis heute Morgen im Schrank.

Einfarbig, gemustert, aus Seide,

viele wirklich eine Augenweide.

Ihre Farbenpracht so enorm,

okay, ihr kriegt eine andere Form.

Sie wurden zerschnitten, vor Ort,

surrende Nähmaschine, Stunden.

Schnitt, Naht, Schnitt, Naht,

sei froh, ich stutze nicht deinen Bart,

pikse dich nicht mit der Nadel,

kein Tattoo um den Bauchnabel.

Zerschnitten deines Manneszier,

über den körperlichen Zierrat reden wir nicht, hier.

Sie hingen verteilt in der Wohnung,

aus Krawatten wurde Kleidung.

Bunte Röckchen sind sie jetzt,

dies Frauenherz nie wieder verletzt.

Armkette

Auto hält

Es klimpert

Am Armgelenk

Keine Kette

Handschelle

Augenkontakt

Wimpernschlag

Forscher Blick

Handschelle

Rechte Hand

Eine Weile

Wie lang ist eine Weile

Habe nichts gesehen

Fragt mich

wohin

Silbernes Armband

Glitzert

Ist er nervös

Ein Ort

Abseits der Strecke

Sieh ihn an

Schellen klirren

Ach so

Kurz verwirrt

Rasselnder fährt weiter

Ausgebrochen

Krankenstation

Auf der Flucht

Zeitungen

Tags darauf berichten

Ausflug ins Leben

Der kleine Junge steht in einer Kiste mit Sand,

zum Schutz der Augen an der Stirn eine Hand.

Seine Insel, seine Heimat, sein Boot ist dieser Ort,

selbstvergessen träumt er sich dennoch fort.

Sein Blick ist in die Ferne, das Weite gerichtet,

weder den See, Bäume, noch Himmel er sichtet.

Kein Stolz, kein Trotz, keine Furcht in seiner Mimik,

eher vermittelt seine Haltung den Eindruck von Glück.

Ein Schwarm Schwalben fliegt am Horizont Kreise,

der Junge, noch entrückt, begibt sich auf die Reise.

Er setzt sich in das Boot und paddelt, gedankenverloren,

sein Lächeln scheint ihn für den Ausflug zu belohnen.

Aus Reifen werden keine Bäume

Über Nacht wuchsen Autoreifen,

sie waren real, zum Angreifen,

im winterlichen Vorgarten,

wer riecht hier wessen Braten?

Entsorgt auf fremdem Grund,

dies Treiben ist zu bunt.

Ein Anlaß Gatter zu bauen,

wer will in meine Karten schauen?

Reifen als Pflanztopfkunst,

bin ich Hinz und Kunz?

Verwertung als Blumenzier,

nicht in meinem Revier!

Vielleicht meinte die Frau, der Mann,

mit Geduld man in einem Jahr kann,

zapfen Kautschuk aus den Bäumen,

Geld gäb`s dann zum Überschäumen.

Über so viel reichliche Ernte,

niemand sich zu Recht beschwerte,

dachten sich wohl die Reifenableger,

Ignoranz ist ein Streßanreger.

Vor dieser „liebgemeinten“ Idiotie

geh ich nicht in die Knie.

Ein bißchen laut war´s im Garten,

die Pflanzer fühlten sich verraten.

Betrügerische Grübler

Betrüblich!

Wie üblich!

Wer will das verübeln?

Das ständige Grübeln!

Es ist wie fischen im Trüben,

ohne Zeit zu üben.

Man schnappt zu, furchtenthemmt,

als gilt es zu retten sein letztes Hemd!

Wer oder was flennt,

egal, wenn Wut brennt!

Maul auf, es drängt,

Fremdes uns überrennt!

Aufwühlen!

Sand in die Augen spülen!

Zwietracht vorspielen!

Keiner wird was abkriegen!

Verboten Nähe zu spüren!

Nur einer kann führen!

Klarheit ist verpönt!

Dem Zweifel man frönt!

Keiner wird verwöhnt!

Das wird als Erstes abgewöhnt!

Trübheit uns versöhnt!

Klare Sicht wird verhöhnt!

Zweifel säen!

Überall Feinde spähen!

So ist das üblich!

Das ist betrüblich!

Alle wissen dies längst!

Kennen dies Zeitgespenst!

Falls du das Eintrüben verpennst,

diese Welt du nicht mehr erkennst.

Bond ist schuld

Geraldine

arbeitete in der Kantine.

Ihr Haar war blond.

Ihr Lieblingsheld James Bond.

Mit jedem Wechsel der Schauspieler

änderte sie die Vorstellung über Traummänner.

Ihr Aussehen paßte sie deren Geliebten an,

Haarschnitt, Kleidung, sie war mehr als ein Fan.

War sie anfangs noch schüchtern, zögerlich,

fand die vielen Wechsel der Mimen unnötig,

ging es ihr später nicht schnell genug, mißmutig,

aus Frust darüber biß sie sich die Lippen blutig.

Nun mit fast Mitte fünfzig, noch keck und fetzig,

der Schock, kein Bond mehr, sie fix und fertig.

Wahrscheinlich, eventuell, nicht sicher,

Craig, spielt bei Bond 25 den Bösevernichter.

Vor Aufregung einer bevorstehenden Verwandlung,

das neue Bondgirl stand noch nicht in der Zeitung,

war sie abgelenkt, da fand ein Gast an diesem Tag