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Wenn der Vorhang sich kaum bewegt Der Vorhang bewegt sich unmerklich, das ist der Moment, es ist unsäglich, da steht sie wieder am Fenster traurig zugleich und finster. Sie bewegt sich kaum in ihrem kleinen Raum, ihre Anwesenheit, das Warten wird nur spürbar durch ihren Atem. Vor Wochen verlor sie die Sprache, ihr Hund wurde geklaut auf offener Straße. Von hinten wurde sie angegriffen, die Tasche mit Samson weggerissen...
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Seitenzahl: 78
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Für meine Enkelkinder
Alles strebt von Anfang bis Ende nach Vereinigung
Ewigkeit nicht
Abbild des Lebens
Albatrosse im Baumhaus
Alles möglich
Ankreiden
Autopiloten auch nur Idioten
Bedenkenlos in den Krieg
Bekränzt euer Haupt
Bis der Nebel sich lichtet
Bist du es wirklich?
Blätter rauschen
Blondine irritiert
Botschaft des Hermelin
Dann war auch die Liebe weg
Den Hut ins Gesicht gezogen
Der Wicht heißt Phantasie
Des Dichters lächelndes Gesicht
Diebe der Wahrheit
Die Kirschen aus Nachbars Garten
Die Mär vom Frieden
Dreck am Stecken
Dummheit anlocken
Ehe man sich versieht
Eine Art Stil
Eine Woche ohne dich
Ein frischer Ehering
Einhorn in Waren
Entfernungen sind relativ
Erinnerung aus den Angeln heben
Es gibt keinen Grund
Fahr schneller, du Frosch!
Frau Rhinozeros
Gedankenelfen
Geschlossene Flügel
Gesichter verloren
Grüne Jacke
Hallodri und Halunke
Hast du gesehen?
Heute gab’s Pralinen
Hört auf zu hassen
Ihr müsst mich nicht lieben
In Erinnerung an Cri
Irritation der Menschen Lohn
Jeder für sich
Keine Freunde mehr
Keine letzte Antwort
Kein Frühstück in der WG
Kein gleichmachendes Wir
Kettenhund spielt kein Klavier
Klare Luft nach einem Sturm
Kleine Hunde bellen laut
Kristall der Seele kein Ruhekissen
Kunst entlarvt Häme
Leid durchzogenes Lebensschicksal
Liebe strömt bis zum Genick
Liebe zum Nächsten
Liebling, lass das Licht an
Liebreiz in deinen Augen
Märchenhexe längst urlaubsreif
Maulkorb
Mensch bleibt ich
Mensch draufmalen
Mir fehlen
Mitternachtssonne
Mysterium der Gedanken
Nachmittagsbesuche
Nachtschicht
Namen unbekannt
Neue Romantik heißt Diktatur
Nicht alle Tassen im Schrank
Nimm mich mit zum Garten Eden
Oberpfau und Schweinehund
Regenbogenfarben schillern
Reise nach Paris
Reisen in die Ferne
Roter Teppich
Schlaues Füchschen
Schreiberlinge sinnentleert
Seine lebensgroße Geliebte
Sichere Weisheit
Sieben Uhr Frühstück
So an die paar hundert Meter noch
Spinnefeind
Steh auf du Tor
Stimmung der Angst
Straßenbahnkrimi
Tränen lassen das Meer anschwellen
Tüte und Papier
Typen gibt´s
Um Frieden bemüht
Vergänglichkeit bedeutet kein Vergessen
Verlorener Weg
Von dir gelernt
Vorbilder
Weichzeichnen der Wirklichkeit
Weißt du wie es sich anfühlt, deutsch zu sein?
Wenn der Vorhang sich kaum bewegt
Wie das schallt
Wir waren verwandt
Wurzeln der Liebe verbinden
Zeit nicht umkehrt
Ich habe kein Thema,
keine Wut im Bauch,
lebe nicht nach Schema,
taumle nicht im Rausch.
Ich brauche keine Botschaft,
die für euch ergibt einen Sinn,
keine ausgewählte Kundschaft,
der ich stets dienlich bin.
Ich habe auch keine Träume,
weder gute noch schlechte,
sodaß ich tagsüber nicht schäume
und vermiese eure Feste.
Ich habe Hunger bisweilen,
durstig bin ich auch,
das ist Grund zu weinen,
aber füllt keinen Bauch.
Ich sehe dann verschwommen
die Herrlichkeit der Welt
und denke leicht benommen,
ist es das, was euch fehlt?
Dies könnte eine Botschaft sein,
ihr sucht nur nach eurem Ich,
dabei ist das füreinander Dasein,
das Finden an und für sich.
Euch fehlt die Erkenntnis
der Vereinigung der Vielfalt,
dies ist das Geheimnis,
das die Welt für jeden malt.
Keiner Farbe wird es je gelingen,
zu zeichnen ein reales Bild,
erst wenn sie sich verbinden,
ergibt sich des Lebens Abbild.
Albatrosse flogen durch den kurzen Traum,
nie einen nah, geschweige denn real gesehen.
Oben im Baumhaus, unmöglich in dem Raum,
gibt es im Schlaf überhaupt was zu verstehen?
Kinderschreie hallen wie Echos durch den Ort,
die Pause wird genutzt für ihren Bewegungsdrang,
wer weiß, vielleicht ist noch nicht Abend dort,
sie spielen Verstecken, Fangen, du bist dran.
Auf den geschwungenen Serpentinen zum Strand
glitzern, funkeln nicht nur der Autos Karosserien,
ein Hund läuft kreuz und quer vom Fels zum Rand,
Glocken lassen an seinem Hals erklingen Melodien.
Drachenschreie zu hören von den Albatrossen,
sie klappern wie Störche, schnattern wie Hühner,
Autos hupen, der Hund nun heult, macht Possen,
Kinder spielen Räuber, Gendarm, Tim ist Anführer.
Das Baumhaus schwankt, es ist eine Hängematte,
der Hund beißt, nagt an einem karierten Pantoffel.
Im dem Meer tummelt sich Frau Lang mit Gatte,
sie vermanschen eine Kartoffel, noch eine Kartoffel.
Albatrosse flogen durch den kurzen Traum,
nie einen nah, geschweige denn real gesehen.
Oben im Baumhaus, unmöglich in dem Raum,
gibt es im Schlaf überhaupt was zu verstehen?
Real ist nur der Traum, Sinnbilder allenthalben,
nichts ist von Bedeutungslosigkeit, nichts zu beweisen,
die Symbolik hinter den Bildern, auch Schwalben
könnten das Bett mit ihren Flugbahnen umkreisen.
Der See hat ihn verschlungen,
sein Körper, weiß aufgedunsen.
Zebras trampeln übers Land,
weit und breit kein Elefant.
Die Morgenröte tobt immerfort,
sie neidet dem Abendlicht das Rot.
Der Scirocco braust übers Meer,
in Europa steht nicht nur ein Heer.
Die neuesten Meldungen des Tages,
das letzte Eis ist weg, das war es.
Ein Rotkehlchen stimmt an ein Lied,
das Kind dem Tod leichter entgegensieht.
Die Mittagshitze kein Staub aufwirbelt,
alles ist von Dampf, Wolken eingenebelt.
Die Hündin jault in ihrem Käfig,
die Taten der Menschen sind schäbig.
Der See hat ihn verschlungen,
er blieb auf Jahre verschwunden.
Kinder bauen verträumt Sandburgen,
der Herbst naht, zeigt erste Spuren.
Der Mond soll heute nicht untergehen,
die erste Liebesnacht, Licht würde stören.
Libellen bevölkern den nahen Teich,
das Ufer ringsherum ist butterweich.
Ein leichter Wind umhaucht die Stille,
dies Geräusch, das war eine Grille.
Die Familie versammelt sich im Haus,
es wird gefeiert mit Saus und Braus.
Betty, John sitzen auf einer Parkbank,
Händchen haltend, Gott sei es gedankt.
Ein Angler einen Fisch ausnimmt, ein Ring
wird sichtbar, der Betty einst verlorenging.
Nichts ist möglich und unmöglich,
durch Gedanken oder Taten erträglich,
alles ist möglich oder unmöglich,
durch Gedanken oder Taten erklärlich.
Die Kreide fast aufgebraucht.
An der Tafel stehen keine
Wörter mehr.
Jedes Ding bekommt
Zeichen.
Ein neues Zeichen.
Quasi ein anderes
Erkennen.
Ein paar Striche,
das muß ausreichen.
Die Kreide ist fast alle.
Kleine Stummel sind es.
Noch sind es viele.
Sie können nicht mehr
mit den Fingern
gefaßt werden.
Die Pinzette malt Codes
gegen das Vergessen.
Das Alphabet war
zu schnell ausgefüllt.
Ich steh nicht mehr
in der Kreide.
Keiner steht bei mir
in der Kreide.
Wenn das denn ginge,
ich mich dem bediente,
könnte ohne Bedenken
Autopiloten Vertrauen schenken.
Mich gemächlich hinlegen,
das Gefährt wird es regeln,
Zielpunkt eingespeichert,
das Leben erleichtert.
Könnt mich satt sehen,
Däumchen drehen,
an nichts denken,
Technik kann lenken.
Streßfrei ankommen,
Glieder leicht benommen.
Zimmer ist reserviert,
schon wird das Essen serviert.
Klappt alles am Schnürchen,
etwas müde, ein bißchen.
Nichtstun macht träge,
Schnäpschen gut täte.
Man wird nicht wach davon,
etwas mehr braucht es schon.
Man will ja genießen,
Langeweile soll nicht verdrießen.
Schon nimmt der Alkohol
zu deinem Wohl
die Oberhand
über deinen Verstand.
Er ist der Autopilot,
sagt, du bist kein Idiot,
du bist der Beste,
hast dich im Griff, ganz feste.
Steigst in dein Auto,
Lebenskraft spürst du heute.
Die Automatik funktioniert,
wenn sie richtig programmiert.
Die Krux ist an diesen Sachen,
alle sich nicht darauf verlassen.
Drum wenn es auch ging,
mein Vertrauen in andere ist gering.
Sie zog abermals lachend die Decke über den Kopf.
„Ei, wo ist er denn, der kleine freche Blondschopf?“
Und schon hatte er sie gefunden, sie hochgehoben liebevoll,
ein häufig gespieltes Spiel, trotzdem liebten sie es, wie toll.
Heute hatte er wenig Zeit für sie, denn ab morgen muß er fort,
wie lange, ein Monat, zwei, vielleicht mehr, war die Antwort.
Ein großes Mädchen wie sie versteht das doch, fünf war sie da,
als er ging, sein Gesicht, sein Geruch, noch Erinnerung war.
Dann nur noch Briefe, auch Worte für sie, Mama weinte,
aus Freude, Helene wußte, es war Trauer, Mama stets verneinte.
Er hat versprochen zu kommen, Bomben fangen die Briefe ab,
Schritte auf der Treppe, er ist hier, zieht die Decke weg und lacht.
Gewehrschüsse, Granaten vertrieben Bomben, sie flohen im Treck,
er wird uns finden, die Briefe wärmten ihre Brust, ihren Rücken die Deck’.
Sie standen am Bahnhof, sie kommen, die Letzten, die freigelassen,
er wird dabei sein, ganz sicher, laß uns an den Händen fassen.
Sie gaben sich die Liebe, die auch für ihn bestimmt, Mutter im Grabe,
auf ihrer Brust seine Briefe, die Decke ist für Helenes letzte Bahre.
Sie zog abermals lachend die Decke über den Kopf.
„Ei, wo ist er denn, der kleine freche Blondschopf?“
Helene war erst fünf, als ihr Vater für Heimat, Ehre starb, ein Kind,
beraubt der Liebe, er war ihre Heimat, die man ihr vorenthielt.
Menschen, die keine Liebe kennen, keinen Respekt vor Leben haben,
schreien bedenkenlos nach Krieg, beachtet das stets vor allen Wahlen.
Abgelegt,
die Kränze, die Blumen,
das Grab so bunt
erblüht.
Selbst der Frühling
findet hier
seinen Konkurrenten.
Abgelegt,
zugedeckt
mit Erde, Ästen.
Zeichen gelegt
zum Auffinden.
Darf man nicht
verwechseln?
Abgelegt,
damit
Erinnerung
nicht erlischt.
Kränze, Zeichen
sollen die Liebe
erhalten.
Abgelegt
die Sorgen
die Nöte
das Böse
die Wünsche
die Angst
zugedeckt.
Abgelegt,
der Freiheit