Zu früh verblüht - Doris Mock-Kamm - E-Book

Zu früh verblüht E-Book

Doris Mock-Kamm

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Beschreibung

Zu früh verblüht Verdorrt, vor Ort. Oder war es dahinter? Jedenfalls, es war Winter! Kalt, im Wald. Eisig, selbst das Reisig...

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Seitenzahl: 42

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Für meinen Bruder Josef

Keine Nähe vermag so fest verbinden wie Verständnis.

Inhaltsverzeichnis

Antonellas Füße

Ausweglos

Backe, backe Kuchen

Belave

Bewahrtes Geheimnis

Blinder Fisch

Bonbonfarben

Da bleibt mir die Spucke weg

Dacht´ ich doch

Der, der nebenan wohnt

Der falsche Ort

Der Geist kann tigern

Der Hahn ist tot

Der Tag

Entwickelndes Chaos

Fabian

Fehlgeschlagen

Flammendes Licht

Fort biste in der Mottenkiste

Fragend beantwortet

Früh aufgewacht

Früher Abend

Fumiku

Funkloch

Gasbar

Gedankenwirbel

Gefallene Blätter

Gefangene Liebe

Gefühle am Meer

Gegrüßt hat er sie nie

Geht dir auch manchmal ein Licht auf?

Geht´s schlimmer? Immer!

Geklüngel

Gelassen

Gestriges Heute

Gleiche Strecke

Gleichgültigkeit

Glitzernder Dunst

Handschlag selten tödlich

Hingeben

Hingeblättert

Irgendwo eine Farbe

Irre einfach

Kein Malheur

Keine Wahl

Konzentriert in die Mitte einstechen

Kraniche

Kreislauf der Herrschaft

Kurz off gedrückt

Leere Hände, um neu zu schöpfen

Letzten Endes

Licht

Liebe zu Allüren

Lisa

Meine Klassenzimmerfenster

Meine Welt war plötzlich ein Luftballon

Mittäglicher Weltfrieden

Moderner Umgang

Mulmig beim Finale

Nachmittagsgast

Neue Töne

Nicht gut Kirschen essen

Nicht ohne meine Pfirsichhaut

Nichts umgibt sich mit Egofrust

Nie wieder Milchkaffee

Nie wieder Regen am Wochenende

Parfümierte Himbeeren

Perfektion

Präperfekt

Roter Teppich für Zyniker und Stümper

Schattenmysterien

Schon verwohnt

Schutz verdunkelt

Schwungvoll gleitend liebt sie

Sekunden auf dem Kaminsims

Siebzig Cent

Sitte, ich auch, bitte

Sorgende Verwirrung

So vertraut

Stefan

Stromopoly

Tassenspiegel

Tonsäge

Überwindung

Unbekannt

Und

Verbrannter Hund stand auf der Verpackung

Verdorben ein bißchen

Verwandelnde Nacht

Vorbeirauschende Wut

Wachsgesicht

Warum der Tag mit einem Traum beginnt

Wiedersehen

Wieder und wieder

Wie wäre es mit Melonen

Will bewahren

Wunder der gewaltigen Sehnsüchte

Wuschelkopf

Zerronnen in Grün

Zu früh verblüht

Antonellas Füße

Als Antonella klein war,

ihre Füße in Kinderschuhen steckten,

da biß sie zu,

so fest sie konnte,

wenn ihr etwas nicht paßte.

Sie biß auf ihre Lippen,

sie biß in den Arm der Mutter,

in den Schenkel des Vaters,

in die Nasen der Spielplatzkinder,

sämtliche Stofftiere waren zerfetzt.

Strenge braucht sie,

nehmt sie an die Kandare,

zieht die Zügel an,

pfercht sie ein,

das bissige Kind.

Und Antonella biß sich durch,

durch die Kindheit,

durch Verbote, Strafen,

durch ihr Leid,

durch die Kandare.

Das Eisengeschirr zerbissen,

galoppierte sie durch die Welt,

durch überkommene Ansichten,

über Grenzgräben,

die Menschen festhalten.

Als Antonella klein war,

ihre Füße in Stöckelschuhen steckten,

da biß sie zu,

so fest sie konnte,

wenn andere ihre Schuhe ihr anpaßten.

Ausweglos

Sie steht hoch,

die Mauer,

fest und stark.

Nichts sie jemals

durchdringen

vermag.

Draußen wüten

Ängste, Sorgen,

Gefahr.

Drinnen verstummt

jeder Laut,

es ist ein Grab.

Backe, backe Kuchen

Sandige Tränen rinnen übers Gesicht.

Meine Schaufel kriegst du nicht.

Blutende Knie, gerötete Wangen

vom Spielen, Toben, vom Fangen,

all das ist Ungeschick, nicht schlimm,

verheilt schnell wieder, simsalabim.

Wenn Schaufelklauer mich wollen quälen,

Zornestränen aus meinen Augen quellen.

Sehschwäche, ich werd´ blind vor Wut,

dann seid jetzt vor mir auf der Hut.

Ich schrei laut und lange wie eine Sirene,

Hilfe eilt zu mir, sogar aus der Ferne.

Erst wenn die Schaufel wieder bei mir,

eine himmlische Ruhe im Sandrevier.

Backe, backe Kuchen ist kein Einerlei,

Lebenserfahrung, sonst fährt es an dir vorbei.

Belave

Über das Wasser klang ihr Lachen:

Weich und sanft einer Birne gleich

tauchte die Stimme auf,

floß in Schwaden über den See.

Die Göttin sammelt Melodientropfen,

verschüttete Nachtmusik des Mondes,

bevor die Sonne den Morgennebel,

das wirbelige Rieseln mit Wärme übersät.

Sie hockte mit feuchtem Haar im Schilfgras,

auf ihrem Schoß das neugeborene Kind.

Töne pustete sie von ihrer Handflache.

Belave. Das Flüstern die Göttin in sich aufnimmt.

Bewahrtes Geheimnis

Sie schrie,

gehört wurde sie nie.

Sie weinte,

Herz sich entzweite.

Sie brüllte,

ihre Seele verkümmerte.

Sie schwieg,

in ihr tobte Krieg.

Sie verriet nichts,

es war ihr Geheimnis.

Sie blieb stumm,

Opfer prahlen nicht, darum.

Blinder Fisch

Der blinde Fisch

springt gegen die Gischt,

er wirbelt herum,

auf dem Felsen steht Nils, warum?

Nicht ohne meine Mikrowelle,

keine ist so schnelle,

wenn er vor Hunger

in der Küche rumlungert.

Er verzichtet auf Urlaub, Frau,

kennt alle Welt, ist schlau.

Nils springt in die Meereswellen,

der blinde Fisch und er zerschellen.

Bonbonfarben

Jeder sollte von weitem sehen,

welche Gedankenhaltungen wehen,

auf diesem Grundstück, in diesem Haus,

hier winkt die Moral Unsitte ins Aus.

Ein kleines Lüftchen die Fahne schwenkt,

dem Eigentümer Pflichterfüllung schenkt,

sie ist nicht bloß ein Fähnchen im Wind,

ihr Anblick verstehen Mann und Kind.

Die Farben verdeutlichen zudem,

Gehorsam, Respekt, Stolz, Benehm`,

und nicht vergessen Ehre, Treue,

wichtig zum Betrügen, ohne Reue.