Bombo - Melina Hilger - E-Book

Bombo E-Book

Melina Hilger

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Beschreibung

In einer sehr einfühlsamen Weise erzählt die Geschichte von einem Jungen, der kein gutes Zuhause hat. Er kommt zu einem kleinen Bären, der ihm viel Trost schenkt, und er lernt schließlich auch ein besseres Leben kennen und kann nun selbst anderen helfen. Die Fragen am Schluss dieser Erzählung helfen Eltern und Erziehern, die hoffentlich zusammen mit den Kindern diese Geschichte lesen, miteinander ins Gespräch zu kommen und über den Sinn gemeinsam nachzudenken. Diese Geschichte ist Teil des Kinderbuches - von der gleichnamigen Autorin - "Honolulu liegt in Bayern" - ein Buch zum Mitfühlen und Nachdenken. Illustrationen: von Joy Katzmarzik leap4joy.de

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Melina Hilger

Bombo

Der sprechende Bär

Gewidmet ist diese Geschichte allen Kindern, die kein gutes Elternhaus haben und allen die mit diesem Kind mitfühlen, nach Lösungen suchen und besser verstehen wollen.BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Bombo

Bombo, der sprechende Bär

 

"He du", rief der kleine Bär Bombo, als er den gelben Bär in der großen Blumenvase entdeckte. „Wie siehst denn du aus? Na, hast du keine Sprache?“ Kleiner Bär überlegte, vielleicht war er Ausländer und er versteht ihn nicht. Er winkte ihm fröhlich zu und lachte ihn an. Keine Reaktion. So ein sturer Bock. Na ja, er wollte nicht ungerecht sein, schließlich kannte er ihn ja nicht. Er erinnerte sich an die Worte seiner Mutter: „Mach dir erst ein Bild, wenn du den andern gut kennst!“ Nun gut, aber der gelbe Kerl machte keinerlei Anstalten, kennen gelernt zu werden. Er zuckte mit keiner Wimper und sah stoisch in eine Zimmerecke. Kleinem Bär Bombo war langweilig, er wollte sich mit jemandem unterhalten. Es gab weit und breit niemanden, der für Kurzweil sorgen könnte, nur diesen komischen gelben Bären, der verstaubt und taub in der Vase steckte und halb so groß war wie er.

 

Er wurde schläfrig und war wohl ein wenig eingedämmert, als die Tür aufgerissen wurde. Er wurde unsanft aus dem Bett gerissen und davon getragen. Puh, dachte kleiner Bär, so was! Dann drehte er den Kopf ein wenig um zu sehen, wer ihn so rücksichtslos aus seinem Schläfchen gerissen hatte. Er musterte den Jungen. Schwarze Haare, rote Ohren und Backen, ein schmutziges Gesicht und vor allem ganz schmutzige Hände, die ihn hart an einen ziemlich übel riechenden, dicken Bauch pressten.

Dieser Junge war nicht gerade sympathisch. Er keuchte, als er mit ihm die Treppen hinunter lief, und er roch sehr nach Schweiß. Er hörte hinter sich die Stimme seiner Schulkameradin Lissy: „Pitt, lass meinen Bär los! Sofort,– sonst sag’ ich es deiner Mutter und du bekommst Prügel!“ „Ätsch, ätsch krieg mich doch!“ rief der übergewichtige Junge mit den groben Händen, bog um die Ecke und kroch unter eine Hecke. Lissy folgte ihm und lief an dem Versteck vorbei. Bärchen rief laut hinterher: „Hier bin ich doch!“ Aber sie hörte ihn nicht. Er hatte keine Ahnung, was dieser Junge mit ihm vorhatte.

Kaum war Lissy verschwunden, kroch der Junge unter der Hecke hervor und rannte mit Bombo in die entgegengesetzte Richtung davon. Jetzt bekam Kleiner Bär wirklich Angst. Der Junge wollte ihn doch nicht wirklich von Lissy trennen? Er wollte auf keinen Fall bei diesem unmöglichen Jungen bleiben. Allmählich ging Pitt langsamer und gemütlicher seines Weges. Er steckte Bombo unter das Hemd. „Igitt, der Junge stinkt grässlich, er hat sich sicher lange nicht mehr gewaschen!“ Nach einer langen Weile hörte er, wie der Junge mit jemandem sprach und lauschte angestrengt. „Hallo Pitt, was machst du denn hier?“ „Och, ich warte hier auf einen Käufer“ meinte Pitt. „Was haste denn zu verkaufen?“ „Einen ganz wertvollen Bär“, flüsterte Pitt. „Wieso wertvoll?“ meinte der andere Junge. „Na, weil das Mädchen, dem er gehört, gesagt hat, er könne sprechen. Ich hab’s auch selber gehört!“ „Zeig her“, und Pitt holte Bärchen unter seinem T-Shirt hervor. „Hey, der spricht doch nicht“ und drückte auf Bombo herum, „der hat nicht mal einen Drücker imBauch“, meinte der Junge. Pitt antwortete: „Freilich spricht der. Jetzt natürlich nicht, er kennt dich ja nicht und außerdem spricht er nur mit denen, die ihn kaufen.“ „Ach du spinnst ja. Für wie viel verkaufst du ihn denn?“ „Für zehn Euro“, meinte Pitt „aber wenn du nicht willst....“. Der andere Junge meinte: „Ich kann es ja meiner kleinen Schwester sagen, die hat vielleicht Interesse, aber zehn Euro sind einfach zu viel.“ Kleiner Bär hatte genau zugehört und als er dann noch hörte, wie sich die beiden für den nächsten Tag zur selben Zeit und am selben Ort verabredeten und seine Schwester mitbringen wollte, war er wirklich empört und am liebsten hätte er laut geschimpft. Aber wie Pitt schon sagte, er sprach schließlich nicht mit jedem.