Geschichten von mutigen Mädchen - Melina Hilger - E-Book

Geschichten von mutigen Mädchen E-Book

Melina Hilger

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Beschreibung

In diesem Buch findest du drei Geschichten von sehr mutigen Mädchen. In der ersten beginnt Margarita zu begreifen, dass Streiche auch anderen großen Schaden zufügen können, und macht es mutig wieder gut. In der zweiten lernt Fränzi, dass sie verzeihen kann und auch sich stellen muss, wenn man einen Fehler macht. Die dritte Geschichte handelt von einem Mädchen, das ihren Hund verteidigt und gleichzeitig ihrem alkoholkranken Vater hilft nicht mehr zu trinken.

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Melina Hilger

Geschichten von mutigen Mädchen

Aus Fehlern kann man lernen

Diese Geschichte gehört zu einer Reihe von Geschichten zum Einfühlen, Mitfühlen und NachdenkenBookRix GmbH & Co. KG80331 München

Zornige Fränzi

„Guten Morgen, Fränzi, ausgeschlafen?“ Fränzi rieb sich die Augen und gähnte herzhaft. „Ja, schon, aber ich will heute nicht zur Schule.“ - „Warum denn nicht?“ – „Die sind alle da so doof.“ – „Wer ist doof? Na ja, so schlimm wird es nicht sein“ meinte die Mutter. „Doch, sind die!“ Fränzi bekräftigte diese Aussage mit einem Tritt gegen das Tischbein des gedeckten Frühstückstisches.“ Fränzi!“ mahnte die Mutter. „Komm jetzt, setz dich erst mal und iss!.“ – „Hab’ keinen Hunger.“ – „Na, ich werde jetzt aber frühstücken!“. Die Mutter setzte sich und begann ihr Brot mit Butter und Honig zu bestreichen. Schweigend saß Fränzi daneben und verfolgte jede Bewegung ihrer Mutter. „Jetzt komm schon, erzähl mir, was ist denn passiert?“ Fränzi grummelte noch etwas vor sich hin und erzählte dann: „Also, die sind alle blöd und der Lehrer auch. Die haben mich doch glatt ausgelacht, weil ich das Zwölfer-Einmaleins nicht konnte. Sie haben sich vor Lachen gekrümmt, als ich anfing, mit den Fingern nachzuzählen. Was ist denn so schlimm daran? Schließlich haben wir doch zehn Finger! Zum in der Nase bohren sicher nicht“. - „Und dann?“ fragte die neugierige Mutter. „Ja und dann, dann habe ich das Rechenbuch genommen und habe es auf den René geknallt, genau auf den Kopf.“ - „Was hat der René dazu gesagt?“ – „Gar nix, weil er geweint hat.“ – „Puh!“ die Mutter holte tief Atem. Und leise fügte Fränzi hinzu: „Und dann kam die Krankenschwester, weil er so aus der Nase geblutet hat, und dann brachten sie ihn zum Arzt“.

 

„Aha!“. Die Mutter hatte längst einen Anruf bekommen von der Klassenlehrerin und wusste von der Geschichte. Sie war nicht gerade begeistert wegen ihrer zornigen Tochter. „Und? Und jetzt?“ fragte sie. „Ich weiß auch nicht – ich glaube dem René geht es nicht so gut, vielleicht ist er jetzt sogar tot.“ - „Und wie willst du erfahren, wie es ihm geht, wenn du nicht zur Schule gehst?“ – „Ich weiß nicht, vielleicht sollte ich doch hingehen.“ – „Ja, das meine ich auch, aber ich denke, es reicht nicht, wenn du nur hingehst, um zu schauen, wie es ihm geht. Oder, was meinst du?“ – Ja, schon, aber was soll ich denn noch tun? Ist doch schon gelaufen“. – „Tja, was für Möglichkeiten hast du denn?“ – „Na ja, wenn er nicht tot ist, dann wär ich schon froh.“ - „Also, weißt du“, meinte die Mutter, „wenn er tot wäre, dann wüsste ich schon Bescheid.“

 

„Ehrlich?“ – „Ja, auf jeden Fall!“ Erleichtert entspannte sich Fränzis Gesicht. „Ja und was willst du nun tun?“ – „Na, ich geh in die Schule, was sonst.“ – „Du wolltest also nur nicht in die Schule gehen, weil du dachtest René wäre tot? Vielleicht ist er ja im Krankenhaus.“– „Oje!“ Fränzi war echt bestürzt. Dann hellte sich ihr Gesicht auf: „Ich weiß – ich besuch ihn dann dort!“ – „Und du meinst, das reicht?“ - „Hmm, vielleicht sollte ich mich entschuldigen!“ – „Das ist eine Superidee, Fränzi! Jetzt pack Deine Schulsachen zusammen und lauf in die Schule.“ Fränzi fühlte sich mit einem Mal ganz leicht, nahm ihren Schulrucksack und stürmte hinaus. Die Mutter rief ihr noch nach: „Fränzi, so eine Entschuldigung wäre auch nicht schlecht, wenn der René gesund und munter wieder auf seinem Platz sitzt, denn es hat ihm sicher weh getan!“ Fränzi winkte der Mutter zurück und ging nachdenklich weiter.