Papyrus - Melina Hilger - E-Book

Papyrus E-Book

Melina Hilger

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Beschreibung

Die Geschichte erzählt von einem armen Afrikanerjungen, der weder lesen noch schreiben kann. Doch er gibt nicht auf und findet schließlich seinen Weg. Dazu verlässt er sein Dorf und geht hinaus in die Welt. Es gelingt ihm durch seine Hartnäckigkeit dort viel zu lernen und zu begreifen. Am Ende kehrt er wieder zurück in seine Heimat und kann dort sein Wissen weitergeben.

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Melina Hilger

Papyrus

Leben ist Lernen

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Papyrus

Papyrus

 

Papier ist wundervoll, dachte Karim Sarin. Er liebte es darauf zu schreiben, Worte darauf zu lesen und es in seinen Händen zu spüren.

Als kleiner Junge war es ihm verwehrt, Lesen und Schreiben zu lernen. Er war einer von elf Kindern einer Bauernfamilie, der Drittälteste, und es war weder Geld für einen Schulbesuch noch eine Schule im Umkreis von 50 Meilen vorhanden, die er hätte besuchen können. Sein zwei Jahre älterer Bruder Taré der geistig und körperlich behindert war, hatte keinerlei Interesse in dieser Richtung. Dieser Bruder liebte auch das Papier, aber aus einem anderen Grund. Fand er einen Fetzen davon, krallte er es sofort und hielt es sich ans Ohr, denn das Rascheln des Papiers entzückte ihn und er konnte nicht davon genug bekommen. Da es Tarè aber immer wieder voll Begeisterung an seinen Mund hielt und daran leckte, hörte dieses Geräusch bald auf und er ließ das in Ungnade gefallene Papier achtlos zu Boden fallen.

Karim lernte erst im Alter von 15 Jahren mühsam das Lesen. Der Dorfälteste erbarmte sich schließlich seinem langen Drängen und begann, alle paar Tage einen Buchstaben in den Sand zu malen und ihm den dazu gehörigen Laut zu verraten. Karim so malte er mangels beschreibbaren Papiers das jeweilige Zeichen so oft in den Sand, bis er es im Schlaf konnte. Dabei murmelte er die Aussprache dieses gerade gelernten Buchstabens. Anschließend ritzte er es mit einem spitzen Stein in den großen roten Felsblock auf dem Hügel, nahe am Dorf. Nach mehr als einem Jahr hatte er fast alle Buchstaben des Alphabets dort eingetragen und wurde nicht müde, jede freie Minute hinaufzulaufen, um sie immer wieder zu lesen und zu üben.