Bougoslavien Spezial - Wilma Müller - E-Book

Bougoslavien Spezial E-Book

Wilma Müller

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Beschreibung

Eigentlich hatten wir uns im Museum nur zum Scherz verstecken wollen, eigentlich. Schlagartig landeten wir mitten im Weltall! Und es gab keinen Weg zurück. Unsere einzige Chance war es ein Team für die kosmischen, olympischen Spiele aufzustellen. Aber da fingen die Probleme erst an. Hier im All war alles ganz anders und von den Sportdisziplinen hatten wir auch keine Ahnung! Das konnte ja nur eine Katzastrophe werden!

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Wilma Müller, geboren 2003, ist noch Schülerin an einem Gymnasium. Mit 13 Jahren begann sie ihre Ideen zu Papier zu bringen. 2019 wurde ihr erster Fantasy-Roman „Aufgelöst – Hinterm Nebel liegt die Wahrheit“ veröffentlicht. „Bougoslavien – Abenteuer im All“ gehört zur Bougoslavien Kinderbuch-Reihe.

Für Socke –

Die verfressene Dramaqueen

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1: Familien-Wochenende

Kapitel 2: Fühl die Musik

Kapitel 3: Nachts im Museum

Kapitel 4: Dino zähmen leichtgemacht

Kapitel 5: Schätze der Erde

Kapitel 6: Auf zu den Sternen

Kapitel 7: Ausflug zum Mond

Kapitel 8: Ihr braucht Muskelkater?

Kapitel 9: Die Katze aus Wasser

Kapitel 10: Bruce allmächtig

Kapitel 11: Yogakatzenprogramm

Kapitel 12: Verborgene Talente

Kapitel 13: Das Runde muss ins Eckige

Kapitel 14: Auf dem Eis

Kapitel 15: Hoppe, hoppe Reiter

Kapitel 16: Platz da für Fluffi!

Kapitel 17: Haaatschiiiiiii!!!

Kapitel 18: Letzter Tag

Kapitel 19: Fußball und andere Gefahren

Kapitel 20: Sternenreiter

Kapitel 21: Siegerehrung

Dabei sein ist alles!

Familien-Wochenende

Meum nomen est Chio. Klingt echt lustig, oder? Das ist Latein. Übersetzt heißt es: „Mein Name ist Chio.“ Außer diesem kleinen Satz konnte ich noch „Hallo“ und „Tschüss“ sagen.

Karl hatte uns das im Geschichtsunterricht beigebracht. Früher war das nämlich mal total die wichtige Sprache gewesen. Jetzt brachte es natürlich nicht mehr viel, Latein sprechen zu können, weil es eigentlich nirgendwo mehr gesprochen wurde. Trotzdem fand ich es witzig und man konnte damit richtig gut so ein bisschen angeben.

Auf dem WWBK-Internat lernten wir jede Menge interessantes Zeug.

Ich kann gar nicht genau sagen, was mein Lieblingsfach war. Überall hatten wir immer mal wieder super Themen.

Mit Abstand am besten war ich allerdings im Fach Waldkunde. Ist ja auch logisch, immerhin hatte ich fast mein ganzes Leben in einem Wald verbracht. Es wäre mega peinlich, wenn ich da nicht gut wäre. Doch auch da lernte ich viele neue, spannende Sachen.

Wer weiß, vielleicht war ich bei meinem nächsten Besuch zu Hause in der Baumhaus-Siedlung sogar schlauer als Schlitzohr! Nein, das wahrscheinlich nicht, aber ein bisschen klugscheißen konnte ich dann bestimmt.

Ein wenig Heimweh hatte ich ja schon. Aber es ging.

Ständig bekam ich Briefe von meinen Brüdern, meiner Mama oder all den anderen lieben Katzen der Baumhaus-Siedlung, die für mich auch schon richtig zur Familie gehörten. Und natürlich schrieb ich ihnen auch andauernd zurück.

Außerdem hatte ich ja meine zwei tollen, besten Freundinnen Waffles und Pringels. Mit ihnen wurde es echt nie langweilig. Auch heute würden wir etwas gemeinsam unternehmen.

Normalerweise verbrachten wir so ziemlich die ganze Zeit im Internat, außer wenn wir mal Ausflüge machten oder uns mit Freunden in unserer Freizeit etwas in der Hauptstadt rumtrieben. Aber jetzt war eine Ausnahme.

Es war Familien-Wochenende, das hieß wir konnten für diese zwei Tage nach Hause gehen.

Nach langem Hin- und Herüberlegen, hatten Pringels und ich uns entschieden, nicht auf unsere Jahreszeiteninseln zurückzugehen.

Die Fahrt dauerte viel zu lange, da hätten wir nicht viel Zeit zu Hause.

Wir würden hier bleiben!

Waffles hatte uns zu sich eingeladen.

Außerdem hatten ihre Eltern schon die perfekte Idee, was wir heute Abend machen könnten: Eine Museumsnacht!

Das Naturkundemuseum machte das nur einmal im Jahr und selbst Waffles war da noch nie dabei gewesen.

Wir freuten uns alle schon riesig, das mal zu sehen!

Auch ihr großer Bruder Karlos würde mitkommen. Bis jetzt war ich ihm nur einmal kurz in der Schule begegnet. Genau wie meine flauschige Freundin war er eine schottische Faltohrkatze, allerdings in braun.

Er schien ziemlich nett zu sein, aber auch ein bisschen komisch.

Na ja, jeder hat wohl so seine Macken. Das störte mich nicht weiter. Bei unserem nächtlichen Museumsausflug würden meine Freundinnen und ich wahrscheinlich sowieso eher unser eigenes Ding machen.

Was uns dort wohl so erwarten würde?

Aber noch war es nicht so weit. Jetzt hieß es erst einmal Abschied nehmen von unseren Freunden aus der Gärtner-AG, auch wenn wir uns schon in zwei Tagen wiedersehen würden.

Gemeinsam standen wir alle sieben am kunstvollen Schultor. Bei uns waren noch ganz viele andere Schüler, die sich auch von einander verabschiedeten oder darauf warteten abgeholt zu werden.

Schon komisch. Eigentlich waren zwei Tage ja keine so besonders lange Zeit. Auf manche wirkte es bestimmt etwas übertrieben, dass wir daraus so eine große Sache machten.

Doch es war halt etwas anderes, wenn man Tagein Tagaus zusammenlebte, da konnte es sich schon verdammt lang anhören, zwei Tage getrennt zu sein.

„Vielleicht könnt ihr mich ja nächstes Mal im Schlösschen besuchen“, meinte Franzi mit einem Lächeln und drückte uns kurz einen nach dem anderen.

„Ganz bestimmt“, meinte Waffles so lieb wie immer. „Ihr habt doch sicher auch einen Schlossgarten. Sowas mal zu sehen gehört doch zu den Standarderfahrungen eines Gärtners“, fing Noah schmunzelnd an. Sein Zwillingsbruder Damian führte die scherzhafte Überlegung dann fort: „Genau. Das können wir uns nicht entgehen lassen. Was wären wir sonst für eine Gärtner-AG?“

„Und Chio und ich müssen unbedingt die Festung erklimmen. Nicht wahr?“, spitzbübisch grinsend stieß mir Holly ihren Ellenbogen in die Seite. „Wir könnten eine selbstgemachte Fahne mitbringen und oben aufhängen“, schlug ich lachend vor. „Super!“, war die aufgedrehte Bengal-Katze sofort auf meiner Seite und hob die Pfote, damit ich bei ihr einschlagen konnte.

„Ich weiß nicht, ob das meinen Eltern so gefallen würde“, meinte Franzi mit einem leicht unsicheren Lächeln.

„Keine Sorge, wir können sie danach gleich auch wieder runter nehmen und in dein Zimmer hängen“, sagte ich und schlug grinsend mit Holly ein.

„Wenn es darum geht, eine Fahne zu basteln oder das Bett einer kleinen Adligen zu erklimmen, um sie aufzuhängen, bin ich auch dabei“, meldete sich auch die manchmal etwas faule Waffles zu Wort.

„Hey!“, beschwerte sich Franzi spielerisch empört: „Was ihr alles vorhabt! Vielleicht sollte ich meine Einladung doch zurückziehen.“ „Untersteh dich! Wir freuen uns doch schon so!“, erwiderte Noah breit grinsend.

Bevor wir unsere lustige Unterhaltung fortsetzen konnten, kam Franzis Chauffeur an. Interessiert musterte ich das seltsame Gefährt.

Ich hatte schon von Schlitten auf der Winterinsel gehört, die meistens von Polarfüchsen gezogen worden, aber sowas sah ich zum ersten Mal.

Es war an sich eine einfache Holzkutsche.

Die Seiten waren mit hübschen Blumen-Motiven und so verziert, jedoch nichts allzu Besonderes. Doch gezogen wurde sie von einer kleinen Schar Hasen!

Dazu hatte die Fahrerin rosa Streifen im Fell, auch nicht gerade normal. Aber bei Weitem nicht so seltsam, wie diese Hasenkutsche.

Fröhlich kam die freundlich aussehende Fahrerin und half Franzi ihren Koffer auf die Kutsche aufzuladen.

„Bis bald!“, rief uns unsere Freundin noch zu und winkte kurz. Dann wandte sie sich an die Fahrerin und sagte: „Alles klar. Wir können los Tessi.“

Und man gingen die Hasen ab! Die liefen etwa so schnell, wie auch die Motorräder hier durchgefahren waren. Das hätte ich diesen süßen Nagetieren echt nie zugetraut.

„So einen Schlitten will ich auch mal“, meinte Damian und beide Kater schauten verträumt Franzis Mitfahrgelegenheit hinterher.

Typisch Kater.

Ich hatte noch nie einen getroffen, der nicht wenigstens ein kleines bisschen verrückt nach Fahrzeugen war und bei diesen beiden Somali-Katern war das besonders ausgeprägt.

Sie kannten sämtliche Motorrad- und Fahrradmarken und bestimmt auch so ziemlich alles, was es sonst noch gab. Da waren sie echt unverbesserlich. Nur so etwas Ausgefallenes wie Franzis Hasenkutsche war scheinbar selbst für sie neu.

Nach und nach verabschiedeten wir uns auch von unseren restlichen Freunden.

Am Ende waren nur noch Holly, Waffles, Pringels und ich übrig. Wir waren die einzigen aus der Gärtner-AG, die nicht abgeholt wurden.

Aber das war nicht schlimm, wir wohnten nämlich echt nicht weit weg. Na ja, Pringels und ich eigentlich schon, doch wir würden ja mit der flauschigen Stadtkatze nach Hause gehen.

Ein kleines Stück tappten wir gemeinsam durch die Hauptstadt, dann mussten wir uns auch von der fröhlichen Kletterin trennen.

Fühl die Musik

Zu dritt legten wir die restliche Strecke zurück. Aufgeregt überlegten wir die ganze Zeit, was wir im Naturkundemuseum alles machen mussten und worauf wir uns schon besonders freuten.

Ich konnte mich da gar nicht richtig entscheiden, es gab einfach zu viel!

Als wir bei Waffles zu Hause ankamen, stand das Mittagessen schon auf dem Tisch (Frühstück hatten wir noch in der Schule gehabt und dann war es ans Packen und Abreisen gegangen).

Anders als bei meinem ersten Essen hier, gab es etwas Selbstgekochtes.

Und zwar Hähnchenschenkel mit Ofenkartoffeln und Dip. Kein wirklich nobles oder aufwendiges Essen, aber total lecker.

Nachdem wir uns alle ordentlich den Bauch vollgeschlagen hatten, verzogen wir uns in Waffles Zimmer.

Nachdem wir eine Weile einfach nur faul rumgelegen hatten, legte Waffles eine CD von Kitty Perry ein. Interessiert hörte die Sommerkatze zu. Wahrscheinlich versuchte sie in ihrem Kopf sofort alles zu übersetzen.

Aber darum ging es doch gar nicht! Die Musik war das Wichtige!

Ansonsten war Pringels ja echt super schlau, nur davon hatte sie wirklich keine Ahnung.

„Komm! Du musst mittanzen!“, forderte Waffles unsere Streberfreundin auf und zog sie auf die Pfoten. Lachend rockte ich zu den katzig tollen Liedern ab und knuffte zwischendurch Pringels auffordernd in die Seite. Und so langsam wurde sie auch warm damit.

Kurz darauf tanzten wir drei völlig ausgelassen und sangen an manchen Stellen ganz schön falsch mit.

Nach weiteren sechs Liedern waren wir total fix und fertig. Ein wenig außer Atem lagen wir drei auf dem Boden und hörten einfach nur den Liedern zu, die sich wieder von vorne gestartet hatten.

Auf einmal klopfte es an der Tür. Erschrocken zuckten wir alle drei zusammen. Wir waren gerade so in Gedanken versunken gewesen.

Als der kurze Überraschungsmoment vorbei war, rief Waffles: „Ja?“ Augenblicklich streckte ihre Mama Susi den Kopf durch den Türspalt und fragte: „Habt ihr vielleicht Lust auf Nachtisch?“ Das musste sie nicht zweimal sagen.

„Natürlich!“, antwortete Waffles und leckte sich einmal über die Schnauze. Im selben Moment kam von mir ein: „Aber klar doch!“ und Pringels gab ein: „Liebend gern“, von sich.

„Die Frage hätte ich mir eigentlich auch sparen können“, meinte Susi grinsend und kam ganz ins Zimmer.

In ihren Pfoten hielt sie einen Teller auf dem drei Eis am Stiel lagen. Es gab ein Grünes mit vielen Kiwistücken im Inneren, ein lilagefärbtes, in dem Himbeeren eingefroren waren und eins in orange mit Orangen. „Selbstgemachtes Eis!“, rief Waffles begeistert und musterte ganz genau die Auswahl. Ich hatte schon sofort einen persönlichen Favoriten. Aber ich wollte meinen Freundinnen den Vortritt lassen.

„Ist es in Ordnung, wenn ich mir das Kiwieis nehme?“, wollte Pringels rücksichtsvoll wissen. „Von mir aus gerne“, gab ich ihr leichthin die Erlaubnis. „Ich bin eh nicht so ein Fan von Kiwis“, überließ auch die schottische Faltohrkatze Pringels ihr Wunscheis.

„Was willst du für eine Sorte?“, erkundigte sich Waffles bei mir. „Ich hätte Lust auf Orange, aber wenn du das lieber willst, ist auch Himbeere in Ordnung“, antwortete ich ihr gut gelaunt. „Hol dir ruhig Orange, ich mag beides gleichviel“, lieb lächelte mich die flauschige Stadtkatze an.

„Danke!“, glücklich schnappte ich mir das verlockend aussehende Eis. „Auf heute Abend!“, feierlich hielt Waffles ihr Eis hoch.

„Auf heute Abend!“, wiederholten auch Pringels und ich und stießen mit unserem Eis an ihres, so als wären es Gläser.

Lachend fingen wir an, uns über den kühlen Nachtisch herzumachen.

Um uns die Zeit bis zu unserem nächtlichen Ausflug ein wenig zu vertreiben, spielten wir noch Twister.

Wir waren darin sowas von schlecht. Immer, wenn wir uns auch nur ein bisschen verknoteten, kippten wir weg. Aber es machte tierisch Spaß. Danach hielten wir ein kleines Mittagsschläfchen. Für heute Nacht wollten wir besonders fit sein. Punkt sechs Uhr weckten mich die läutenden Glocken wieder auf. Neben mir schlief Waffles noch selig und zerknautschte dabei ihr Kissen total. Natürlich saß Pringels schon putzmunter da und blätterte in einer Zeitschrift rum. Richtige Bücher hatte unsere flauschige Freundin nicht wirklich in ihrem Zimmer.

Ein Weilchen plauderten die haselnussfarbene Katze und ich noch über Kitty Perry und andere Sänger. Durch die Zeitschriften, die sie eben gelesen hatte, konnte sie da endlich auch mal ein bisschen mehr mitreden.

Schließlich klopfte es noch einmal an der Tür.

Es wurde wohl Zeit Waffles aufzuwecken.

Noch während ich meine Freundin ordentlich durchschüttelte, ging die Tür auf und Karlos streckte seinen Kopf rein.

„Es geht los“, informierte er uns kurz und knackig. „Super! Ich bin schon kurz vorm Verhungern!“, rief Waffles und war sofort auf den Beinen. Ein bisschen Hunger hatte ich auch, aber viel wichtiger für mich war es, endlich alles im Naturkundemuseum sehen zu können.

Aufgeregt trabten wir Waffles großem Bruder hinterher. Vor dem Haus warteten schon Susi und Snoopy auf uns. Karlos übernahm gemeinsam mit ihnen die Führung und voller fantastischer Vorstellungen, folgten wir drei ihnen.

Auf unserem Weg begegneten wir einigen Katzen, die auch auf dem Weg zum Naturkundemuseum waren. So eine Museumsnacht war halt nicht alle Tage und wenn es dann noch auf ein Familien-Wochenende fiel, ergriffen natürlich viele die Chance.

Nachts im Museum

Schon von Weitem konnten wir unser Ziel sehen. Bunte Lichtsäulen strahlten um es herum in den schon tiefblau gefärbten Himmel.

Voller freudiger Erwartung stellte sich mein Schwanz auf. Als wir näher kamen, konnte ich durch die umstehenden Häuser irgendwann die Lichtsäulen fast gar nicht mehr sehen.

Und dann waren wir da.

Auf dem Platz vor dem Naturkundemuseum hatten sich schon einige Katzen versammelt und vor den acht Essensständen hatten sich schon Schlangen gebildet. Ein wundervoller Geruch wehte mir von den Buden entgegen.

Sie alle standen unter dem Motto: Reise durch Europa.

Neugierig las ich mir die Gerichte durch, die hier so angeboten worden. Klang das lecker!

Für jedes Land gab es drei typische Gerichte, die ganz oben auf der Karte standen und dann noch ein paar Getränke, verschiedene Kuchen und andere weniger bekannte Spezialitäten.

Ganz links stand der Stand für Spanien, die Klassiker dort waren Paella, Tortilla und Tapas. Daneben bot der französische Stand Flammkuchen, Croissants und Macarons als typisches Essen aus Frankreich an. Danach kam Italien mit Pizza, Pasta und Tiramisu.

Die Hauptklassiker aus Großbritannien waren Fish and Chips, Sandwiches und Scones mit Schlagsahne. Belgien hatte Fritten, Waffeln und Schokolade zu bieten. Im holländischen Stand gab es rohen Hering, Gouda und Pfannkuchen.

Als Typisches aus Deutschland gab es Bratwurst, Haxe und Apfelschorle.

Und ganz rechts, am österreichischen Stand konnte man sich Käsespätzle, Schnitzel (Wiener Art) und Kaiserschmarrn holen.

Am liebsten hätte ich mich einmal ganz durchprobiert, aber dann wäre ich wahrscheinlich so voll gewesen, dass ich die ganze Museumsnacht lang Bauchweh hätte und das wäre echt mega blöd.

Fieberhaft überlegte jeder von uns welchen Klassiker er haben wollte.

Es war gar nicht leicht sich da zu entscheiden! Allerdings wollte ich nicht die ganze Nacht damit verschwenden hungrig hier draußen zu stehen und abzuwägen, was ich essen wollte. Also traf ich ganz entschlossen eine Entscheidung.

„Kommt ihr mit mir zum spanischen Stand?

Da ist gerade am wenigsten Betrieb. Und ich würde gerne mal diese Paella ausprobieren“, wandte ich mich an meine zwei allerbesten Freundinnen. „Klar“, stimmte mir Pringels glücklich zu.

„Warum auch nicht?“, schloss sich Waffles uns an und wir trabten schnell zu dem Essensstand unserer Wahl.

Nicht, dass sich noch jemand vor uns anstellte. Auf lange Warterei konnte ich wirklich verzichten! Nur leider ließ sich ein bisschen Warten bei so viel Betrieb nicht verhindern.

Während wir in der Schlange standen, beobachtete ich die spanische Flagge auf dem Dach des Standes, wie sie im leichten Wind hin und her flatterte.

„Soll jeder von uns einen anderen der Klassiker als Hauptspeise holen? Und zum Testen gibt jeder jedem ein bisschen was ab“, schlug Pringels vor und studierte währenddessen die Speisekarte.

„Klingt super!“, war ich sofort dafür: „Also als Hauptspeise würde ich mir ja gerne die Paella nehmen.“

„Ich würde mir dann gerne die Tapas krallen“, meinte Waffles und leckte sich einmal leicht verfressen über die Schnauze. „Für mich bleibt dann wohl die Tortilla“, schloss die Sommerkatze vorfreudig.

„Und Nachtisch?“, fragte die mollige Stadtkatze. „Wir hatten doch gerade erst Wassereis“, entgegnete ich, aber insgeheim schielte ich schon auf die Karte und ging all die verführerischen Desserts durch.

„Ach was! Das ist doch schon mindestens ein paar Stunden her! Und Süßes geht immer!“, erwiderte Waffles überzeugt.

„Ich nehme mir, glaube ich, ein Stück spanischen Mandelkuchen dabei“, überlegte die Abessinier Katze zufrieden.

„Und ich hole mir die Crema Catalana. Das riecht so gut“, schwärmte ich. Meinen Einwand mit dem Wassereis hatte ich schon wieder ganz vergessen. „Hmmm… Was denkt ihr sind diese Torrijas?“, wollte die schottische Faltohrkatze nachdenklich wissen.

Zufällig bestellte genau in dieser Sekunde die Katze vor uns exakt das und wir konnten uns ansehen, worum es sich handelte.

„Das sind ja Arme Ritter!“, stellte ich ein wenig verwundert fest. Ich wusste gar nicht, dass sowas auch in Spanien als Nachtisch gegessen wurde!

„Na ja, arme Ritter sind nicht wirklich was Besonderes. Aber ich hab echt Lust drauf.

Ja… Ich nehme mir eine Portion Torrijas“, redete Waffles mehr mit sich selbst, als mit uns.

Endlich waren wir auch mal an der Reihe.

Erwartungsvoll bestellten wir. Bis unser Essen fertig war, mussten wir noch einmal einen Moment warten, aber der verging ziemlich schnell.

„Hier. Bitte sehr“, mit diesen Worten gab uns eine braun, schwarz und weiß gefleckte Glückskatze mit einem Flamenco-Kleid unser Essen raus.

Hinter ihrem rechten Ohr hatte sie eine große rote Blume stecken.

„Danke!“, antworteten wir drei von einem bis zum anderen Ohr grinsend. Mit unserem Essen verzogen wir uns auf eine Bank am Rand des Platzes.

Fröhlich fingen wir an die spanischen Spezialitäten zu mampfen.

„Guckt mal da!“, rief Waffles mit vollem Mund und deutete mit ihrer Pfote auf den deutschen Stand.

Dort hatte sich Karlos eingereiht. Vor ihm waren noch fünf Katzen, er musste also wohl noch eine Weile auf sein Essen warten. Und direkt daneben bei den Österreichern warteten Waffles Eltern. Auch für sie würde es bestimmt noch eine Weile dauern, bis sie dran waren.

Zum spanischen Stand zu gehen war definitiv die richtige Entscheidung gewesen.

Als ich schon etwa meine halbe Paella gefuttert hatte, und das war wirklich eine große Portion, gesellten sich auch die anderen zu uns.

Natürlich waren meine beiden Freundinnen und ich vor den anderen fertig mit essen und das war auch ganz gut so.

Da konnten wir noch ein bisschen verdauen, bevor unser Museumsausflug richtig losging.

Gut satt und aufgeregt, stopften wir die leeren Verpackungen von unserem Essen in einen schon gut gefüllten Mülleimer und gingen dann auf den breiten Eingang des Naturkundemuseums zu.

Weil heute ja ein besonderes Ereignis war, standen die beiden Türflügel aus dunklem Holz weit offen und im Türrahmen hing ein dunkelroter Vorhang. Jetzt erst fiel mir auf, dass auch alle großen Fenster in diesem alten Steingebäude mit Stofftüchern verhangen waren.

„Die Vorhänge sind dafür da, dass die ganzen Lichteffekte besser wirken können“, erklärte Karlos, obwohl niemand laut gefragt hatte.

Was das wohl für Lichteffekte waren?

Gespannt betraten wir das große Museum.

Hinter dem Vorhang erwartete uns eine geräumige Halle, die voller riesiger Dinosaurier-Skelette stand! Genau wie auch alle anderen Fenster im Naturkundemuseum war das Glasdach durch ein großes Laken abgedunkelt.

Weißes Licht kam durch flache Lampen im Boden. Sie waren genau unter den Dinosaurier-Skeletten angebracht und warfen ganz viele dunkle Schatten an die hellen Wände.

Dieses schwarzweiße Lichterspiel ließ die monströsen Dinosaurier noch viel gefährlicher aussehen und verlieh der ganzen Halle irgendwie etwas fast schon Gruseliges.

Plötzlich fing sich der Schwanz des T-Rex an zu bewegen. „Seht ihr das auch?“, hauchte ich total erstarrt. Waffles nickte einfach nur sprachlos.

Bedrohlich fing das Skelett an, seinen Schwanz hin und her zucken zu lassen. Und dann kam auch Leben in den Rest des riesigen Dinosauriers. Auf einmal drehte er seinen Kopf zu uns.

Fast hätte ich einen Herzinfarkt bekommen.

Als nächstes hob er einen seiner knochigen Füße, an dem drei superlange Krallen hingen.

Vor dem Podest, auf dem er eben noch friedlich gestanden hatte, setzte er seinen gigantischen Fuß wieder ab. Wollte er etwa aus dem Museum ausbrechen?!

Auf einmal hob er seinen XXL-Schädel an und ein donnerndes Brüllen erschütterte die Halle. Ängstlich hielt ich mir die Ohren zu.

Wie aus dem Nichts fiel eine Katze mit Cowboyhut von oben auf den Rücken des Dinosauriers.

„Willkommen im Naturkundemuseum!

Ich bin Larry und das hier ist Rexi“, freundschaftlich klopfte er auf die lebendig gewordenen Knochen:

„Keine Sorge, mein Freund beißt nicht. Er ist nämlich schon seit etwa 65 Millionen Jahren ausgestorben, so wie die meisten Dinosaurier hier. Aber zu Lebzeiten war er ein gefährlicher Fleischfresser. Ein ausgewachsener Tyrannosaurus-Rex konnte mit bis zu 60.000 Newton zubeißen. Also etwas tausendmal so stark wie wir! Rexi ist allerdings noch ein Jungtier. Das kann man daran erkennen, dass er eine längere Schnauze und einen etwas flacheren Schädel hat. Seine Beißkraft lag nur bei rund 3.000