Bundeswehr: Das schwule Risiko - Walter Brendel - E-Book

Bundeswehr: Das schwule Risiko E-Book

Walter Brendel

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Beschreibung

Ein Skandal erschüttert im Januar 1984 die Bundeswehr. Verteidigungsminister Manfred Wörner hatte Ende 1983 den ranghöchsten deutschen NATO-General entlassen. Günter Kießling sei angeblich schwul und deshalb ein Sicherheitsrisiko für die Bundesrepublik. Doch an der Geschichte kommen schnell Zweifel auf. Es beginnt ein Ringen um Wahrheit und Gerechtigkeit. Es geht um schlampige Ermittlungen, fragwürdige Zeugen und einen Doppelgänger. Schließlich muss Bundeskanzler Helmut Kohl eine Entscheidung treffen. Es geht aber auch um den Schandparagrafen 175 und die Diskriminierung von Homosexuellen Bundeswehrangehörigen, was erst im März 2021 geändert wurde.

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Walter Brendel

Das schwule Risiko

Impressum

Texte:             © Copyright by Walter Brendel

Umschlag:      © Copyright by Walter Brendel

Verlag:

Das historische Buch, Dresden / Brokatbookverlag

Gunter Pirntke

Mühlsdorfer Weg 25

01257 Dresden

[email protected]

Inhalt

Einführung

Desinformation und vager Verdacht

Kießling und das Gerücht beim Nato-Oberkommando für Europa

Kampf um die Wahrheit

Der § 175 des bundesdeutschen Strafgesetzbuchs

Die vollkommene Unschuld Kießlings

Schlussbemerkungen

Quellen

Einführung

Ein Skandal erschüttert im Januar 1984 die Bundeswehr. Verteidigungsminister Manfred Wörner hatte Ende 1983 den ranghöchsten deutschen NATO-General entlassen. Günter Kießling sei angeblich schwul und deshalb ein Sicherheitsrisiko für die Bundesrepublik. Doch an der Geschichte kommen schnell Zweifel auf. Es beginnt ein Ringen um Wahrheit und Gerechtigkeit. Es geht um schlampige Ermittlungen, fragwürdige Zeugen und einen Doppelgänger. Schließlich muss Bundeskanzler Helmut Kohl eine Entscheidung treffen.

In dem Buch aus unserer Reihe „Zeitgeschichte“ kommen Menschen zu Wort, die 40 Jahre zuvor in die teils bizarren Ereignisse involviert waren. Der Film geht jedoch noch einen Schritt weiter. Er spürt auf, welchen Einfluss die sogenannte "Affäre Kießling" auf die Geschichte der Homosexuellen in der Bundeswehr hatte. Jahrzehntelang waren sie Vorurteilen und Schikanen ausgesetzt und lange war Homosexualität ein Ausmusterungsgrund. Bei vielen Betroffenen haben diese Erfahrungen Narben hinterlassen.

Beteiligt sind Verteidigungsminister Manfred Wörner und das Opfer Günter Kießling. Wer sind diese Männer? Manfred Hermann Wörner wurde am 24. September 1934 in Stuttgart-Bad Cannstatt geboren und starb am 13. August 1994 in Brüssel. Er war ein deutscher Politiker (CDU). Er war von 1965 bis 1988 Mitglied des Deutschen Bundestages, dort von 1976 bis 1980 Vorsitzender des Verteidigungsausschusses. Von 1982 bis 1988 war er unter Bundeskanzler Helmut Kohl Bundesminister der Verteidigung. Von 1988 bis 1994 war er bisher einziger deutscher NATO-Generalsekretär und Vorsitzender des Nordatlantikrats. Wörner wurde 1934 als Sohn des schwäbischen Textilkaufmanns Carl Wörner und seiner Frau Kläre Wörner, geborene Aldinger, im Stuttgarter Stadtteil Bad Cannstatt geboren. Er wurde evangelisch getauft (nach dem Krieg leitete er die Jugendgruppe des örtlichen Evangelischen Jungmännerwerks). Sein Vater betrieb mehrere Geschäfte in Coburg, Karlsruhe und Reutlingen. Nach dem Abitur 1953 am Johannes-Kepler-Gymnasium Bad Cannstatt studierte er Rechtswissenschaften an den Universitäten in Heidelberg, Paris (Sorbonne) und München. Seine Studien beendete er 1957 in München mit dem Ersten juristischen Staatsexamen. Es folgte der Vorbereitungsdienst in Stuttgart und 1961 das Zweite juristische Staatsexamen. 1959 wurde er beim Völkerrechtler Friedrich Berber an der Juristischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München mit der Dissertation Strafgerichtsbarkeit über Truppen auf befreundetem Staatsgebiet zum Dr. jur. promoviert. Er trat 1961 als Regierungsassessor in die Innenverwaltung des Landes Baden-Württemberg ein und war bis 1962 beim Landratsamt Öhringen tätig. Von 1962 bis 1964 arbeitete er als Parlamentarischer Berater in der Verwaltung des Landtages von Baden-Württemberg in Stuttgart. 1965 war er Regierungsrat beim Landratsamt Göppingen in der Region Stuttgart. Wörner gehörte zu den sogenannten Weißen Jahrgängen und leistete daher keinen Grundwehrdienst bei der Bundeswehr. Ab Sommer 1966 erwarb er auf Wehrübungen beim Jagdbombergeschwader 34 in Memmingen als Flugschüler auf dem „Starfighter“ den Pilotenschein für Strahlflugzeuge (er war Inhaber des Militärflugzeugführerscheins I. Klasse und der Instrumentenflugberechtigung für Strahlflugzeuge). Weitere Wehrübungen leistete er u. a. in Neuburg an der Donau, Fürstenfeldbruck, Nordholz, Decimomannu (Italien) und Altenstadt. Im Jahr 1968 wurde er mit der Leutnantsbeförderung zum Reserveoffizier. Es folgten Ernennungen zum Oberleutnant (1968), Hauptmann (1970) und Major (1974). Zuletzt (1977) hatte er den Rang eines Oberstleutnants der Reserve der Luftwaffe. Wörner war zweimal verheiratet. Am 12. Dezember 1972 heiratete er die Journalistin Anna-Maria Caesar, Tochter eines Luftwaffenoffiziers. In zweiter Ehe war er ab 1982 bis zu seinem Tod mit der Journalistin Elfie Reinsch (1941–2006) verheiratet. Ab 1953 war Wörner Mitglied der Jungen Union und 1956 trat er in die CDU ein. 1973 gehörte er dem CDU-Bundesvorstand an. Er beschäftigte sich zunächst mit Fragestellungen zur Politischen Bildung im Rahmen von Seminaren der Politischen Akademie Eichholz auf Schloss Eichholz in Wesseling. Wörner war von 1968 bis 1972 Geschäftsführender Vorsitzender, von 1972 bis 1988 stellvertretender Vorsitzender und von 1988 bis 1994 Mitglied des Vorstandes der in Sankt Augustin ansässigen parteinahen Konrad-Adenauer-Stiftung. Wörner war 33 Jahre (1965 bis 1988) direkt gewähltes Mitglied des Deutschen Bundestages für den Bundestagswahlkreis Göppingen. Er zog erstmals nach der Bundestagswahl 1965 in den Bundestag ein und erneut nach den Bundestagswahlen 1969, 1972, 1976, 1980, 1983 und 1987. Er war von 1969 bis 1972 einer der stellvertretenden Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Rainer Barzel übertrug ihm im Haushaltsausschuss gelegentlich die Aufgabe des Sprechers der Fraktion. Wörner war zudem Wehrexperte der CDU. Er vertrat 1974 die Position, dass die Bundesrepublik den Atomwaffensperrvertrag nicht unterzeichnen sollte. Zunächst Mitglied, war er von 1976 bis 1980 Vorsitzender des Verteidigungsaus-schusses des Deutschen Bundestages. Von 1969 bis 1972 war er stellvertretendes Mitglied des Sportausschusses des Deutschen Bundestages, der die Olympischen Sommerspiele 1972 in München vorbereitete. Er war Mitglied im FC Bundestag und Träger des Deutschen Sportabzeichens in Gold (1978). Bereits bei der Bundestagswahl 1972 war er im Schattenkabinett von Barzel als Verteidigungsminister vorgesehen. Nach der Wende in Bonn wurde Wörner am 4. Oktober 1982 als Bundesminister der Verteidigung in das erste Kabinett von Bundeskanzler Helmut Kohl berufen.