Copycat Killer - Jörg Spitzer - E-Book

Copycat Killer E-Book

Jörg Spitzer

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Beschreibung

Ein psychopathischer und extrem sadistischer Serienkiller versetzt das lebenslustige und weltoffene London in Angst und Schrecken. Seine brutalen und schockierenden Taten sind detailgetreue Kopien der Morde bereits verstorbener Serienmörder. Wer ist der heimtückische Killer, der seine bestialischen Vorbilder zu neuem Leben erweckt? Inspektor Dan Frazer und sein Team von Scotland Yard stehen vor einem Rätsel. Wird es gelingen die immer grausamer werdende Mordserie zu stoppen? Ein Kurzroman mit wahren Elementen.

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An sich ist nichts weder gut noch böse. Das Denken macht es erst dazu. -

William Shakespeare

„Die meisten Menschen sind Mörder. Sie töten einen Menschen. In sich selbst.“

Stanislaw Jerzy Lec, Unfrisierte Gedanken

„Eine Hälfte von mir sagt: 'Ich möchte mit ihr sprechen,mich mit ihr verabreden.' Die andere Hälfte von mir sagt: 'Ich frage mich, wie ihr Kopf wohl auf einem StockIaussähe?'“

Edmund Kemper, der Co-Ed-Killer

Ein Narr sagt:“Das, was die Menschen unglücklich macht, ist das Suchen nach dem Grunde. Ich Glücklicher komme aus der Welt der Grundlosigkeit. Mich hat man auf dem Weg der Grundlosigkeit hergebracht; mit meinem Irrsinn hat man mir Glück verliehen. Aber niemand weiß das Geheimnis meines Irrsinn.“

Fariduddin Attar(um 1136 - etwa 1220), Farīd ad-Dīn-e 'Ar, persischer Apotheker, Dichter, Lyriker, Mystiker und Heiliger

Selbst der schönste Schmetterling wird im Käfig voller Hyänen zur Bestie.

Ein Briefwechsel ist wie ein Ehebund. Die Stille und die Einsamkeit erlaubt und verleitet viel zu sagen, was man andern verschweigt, ja was man mitteilend erst von sich selbst erfährt.

Carl Ludwig Börne (1786 - 1837), deutscher Journalist, eigentlich Juda Löb Baruch, Literatur- und Theaterkritiker

Inhaltsverzeichnis

Mein sehr verehrter Jack

Hallo Jack

Mein hochverehrter Zodiac

Zodiac, mein treuer Gefährte

Hallo Mister Fish

Lieber Mister Fish

Sehr geschätzter Mister Tschikatilo4

Verehrter Mister Tschikatilo

Jack the Ripper

Der Zodiac Killer

Tschikatilo, Andrej

Albert Fish

Quellenverzeichnis

Mein sehr verehrter Jack

Wie du längst schon weißt, schreibe ich dir diesen Brief nicht nur aus bloßer Verehrung und Bewunderung. Dies wäre in Anbetracht deiner Werke zu trivial und käme nicht annähernd an deine wahren Beweggründe heran.

Niemand von diesen entsetzlichen Stümpern, die versucht haben dich und deine Kunst zu verstehen und es obendrein noch gewagt haben sie nachzuahmen, haben dein grandioses Werk erniedrigt und somit in den Schmutz gezogen.

In mir aber hast du einen treuen und reinen Schüler und Lernenden gefunden.

Leider werde ich nie von dir persönlich erfahren, was dich bewegt hat ein solches Werk zu beginnen:

Ein Werk mit einer göttlichen Endung.

Die Nachwelt hat es bis zum heutigen Tage nicht verstanden und wird es wohl auch nie verstehen.

War es bei dir vielleicht auch diese alles zerfressende, deine ganze Seele auflösende Traurigkeit? Die Wut und der sich daraus resultierende Hass, der nur noch einen Gedanken zuließ: Zerstöre den Unrat und Dreck dieser Welt der dich zerstört hat.

Wie sollte es denn auch sonst verstanden werden?

Niemand wird die grauenhaften Qualen fühlen oder wenigstens etwas verstehen können, die ein Künstler wie du erleiden mußte, ehe sich sein ganzes Wesen von diesen fürchterlichen Fesseln befreien konnte. Dann aber kam dein ureigenes Selbst hervor, deine unschuldige leuchtende Seele, aus diesem Urgrund von Dreck und Abschaum, bevor dieser dich hätte töten können.

Die Antwort aber lag doch schon in deinem Namen verborgen: Jack the Ripper.

Du hast ihnen doch allen gezeigt, was getan werden mußte; doch von diesen degenerierten Schwachköpfen hat es niemand verstanden.

Nun, dann werde ich in deinem Namen und mit deinem Geiste dafür sorgen, dass sie es dieses Mal endgültig verstehen werden. Ich wünsche mir so sehr dein Werk mit noch mehr Ruhm und Ehre versehen zu können.

Ich melde mich nochmal bei dir.

In liebevollem Gedenken und höchstem Respekt.

B C.

„Ich habe in meinem Leben 21 Menschen ermordet, ich habe Tausende von Einbrüchen, Brandstiftungen und zu guter Letzt Sodomie an mehr als 1000 männlichen Menschen begangen.

Alle diese Dinge tun mir nicht im Geringsten leid.“

Carl Panzram

„Verdammt nochmal, was soll denn diese gequirrlte Scheiße?“

Josy stöckelte auf ihren einfach zu hohen Highheels über das grobe Kopfsteinpflaster der Mellington Lane, die in der Nähe zum Hafen lag.

Josy hieß eigentlich Bellinda Susan Myers, war vierundzwanzig Jahre alt und Studentin der Anglistik an der Universität von London.

Die hochgewachsene, schlanke Brünette mit den stahlblauen großen Augen fluchte wie ein wütender Werftarbeiter über ihre eigene Dummheit, gerade heute diese unmöglichen Schuhe angezogen zu haben.

Denn an zwei Tagen der Woche gehörte Josy ganz den Straßen von London. Sie gehörte dann den Straßen der großen Stadt und den vielen Männern, die ihr Geld gaben für ein wenig Zärtlichkeit.

Josy bestritt jetzt schon seit zwei Jahren ihren Lebensunterhalt auf dem Straßenstrich und sie hatte schon eine Menge Geld damit verdient.

Doch an diesem Abend war nicht viel los in der Lane. Mit der attraktiven Studentin waren noch ein gutes Dutzend anderer Frauen hier unterwegs.

Dabei hatte sie sich heute besonders zurecht gemacht.

Ein mehr als knapper weißer Minirock, schwarze kniehohe Stiefel aus echtem Leder, ein leichtes ärmelloses T-Shirt. Ihre langen dunklen Haare hatte sie hochgesteckt und etwas zu viel Make-up aufgetragen. Doch sie wußte das jetzt nicht mehr viel passieren würde. Morgen hatte sie vor auf der Old Harbour Street zu stehen, die nur einen Steinwurf entfernt war.

Heute und Morgen gehörte Josy ganz der Straße. Ab Montag würde sie dann wieder ganz die alte sein, so wie sie ihre vielen Freunde kannten. Ein reizendes, sympathisches Mädchen aus einem guten Elternhaus in Liverpool mit zwei Geschwistern.

Denn niemand wußte von ihrer Nebentätigkeit. Bis auf einen: Ihr Freund Ben. Er hatte ihr Tun nach langen und heftig geführten Diskussionen mehr oder weniger akzeptiert, aber nur unter der Bedingung, dass Josy im nächsten Semester einen richtigen Job annehmen würde. Darauf hatten sich die beiden dann geeinigt, denn Ben war für die aufgeweckte Studentin einfach ihr Traummann und sie wollte ihn nicht verlieren. Sie konnte sich sogar vorstellen, ihn eines Tages zu heiraten und...

Die hübsche Frau lächelte bei diesem Gedanken und sah das Gesicht ihres Freundes vor sich, als sie jäh aus ihrem Traum gerissen wurde.

Ein Wagen hatte vor ihr angehalten.

„Na Süße, wie wäre es heute mit uns beiden?“

Ein dickleibiger älterer Mann mit einem langen ungepflegten Bart saß hinter dem Steuer, sah Josy begierig durch das geöffnete Autofenster von unten bis oben an und schnalzte mit der Zunge.

„Nein, heute nicht mehr. Ich mache jetzt Feierabend.

Wende dich an meine Kolleginnen da vorne.“ Mit einer gekonnten Kopfbewegung deutete sie in die Richtung der anderen Frauen.

„Blöde Schlampe,“ zischte der Mann sie an und fuhr weiter.

Josy kümmerte sich nicht weiter darum und ging mehr wackelnd als festen Schrittes zur nahe gelegenen Baker Street, in der ihr Wagen stand.

Vor einer alten Lagerhalle hatte sie den fast neuen Ford geparkt, der ein Geschenk ihres Vaters zum zweiundzwanzigsten Geburtstag gewesen war.

Nur wenige Straßenlaternen spendeten ein dürftiges Licht und ließen die ohnehin schon unheimliche Gegend noch gespenstiger erscheinen.

Ächzend ließ sie sich in den Autositz fallen und holte erst einmal tief Luft. Dann zog sie sich die unbequemen Schuhe aus und schlüpfte in ein paar mitgebrachte Sneaker.

Aber irgendetwas kam Josy eigenartig vor.

Sie hatte gar nicht wahrgenommen das die Fernbedienung...

Weiter kam sie in ihren Überlegungen nicht. Wie aus heiterem Himmel wurde ihr plötzlich wie mit einer eisernen Klaue der Mund von hinten zugehalten und ein langes dünnes Messer blitzte vor ihren Augen auf.

„Schön ruhig bleiben, meine kleine Hure.“

Die kalt und tonlos klingende Stimme aus dem Fond des Autos ließ Bellinda Myers zur Salzsäule erstarren.

Inspektor Daniel M. Frazer wischte sich mit dem Handrücken einige kleine Schweißtropfen von der Stirn. Obwohl er das große Fenster weit geöffnet hatte und sein Büro im vierten Stock des New Scotland Yard Gebäudes lag, gab es keine merkliche Abkühlung. Fatalerweise war auch noch im gesamten Hauskomplex die Klimaanlage ausgefallen. Wie schon seit einigen Tagen so war es auch heute an diesem ersten September im ganzen Land ungewöhnlich warm gewesen.

Frazer, ein großer muskulöser Mann von Mitte Vierzig, der stets einen Dreitagebart trug, sah zum wiederholten Male auf seine Armbanduhr. Noch eine gute Stunde Dienst dann wäre seine vierundzwanzig Stunden Dauerbereitschaft zu Ende und drei ganze Tage frei waren in Aussicht.

Bei diesem spätsommerlichen Wetter könnte er mit Olga, seiner Frau und den beiden Jungs Max und Amos endlich mal wieder etwas unternehmen, denn das Wochenende stand vor der Tür.

Der Polizist seufzte erleichtert bei dieser Vorstellung auf und widmete wieder seine Aufmerksamkeit einer Akte, die vor ihm auf dem Schreibtisch lag.

Eine Mordsache im Drogenmilieu; der Täter war schon gefasst worden, hatte die Tat bereits gestanden und Frazer arbeitete gerade am Abschlußbericht.

Es klopfte an seiner Bürotüre.

Sergeant Atkins trat mit dumpfer Miene ein.

„Hallo Dan, wir haben noch etwas reinbekommen.

Sozusagen auf den letzten Drücker. Übel zugerichtete weibliche Leiche, aufgefunden in der Baker Street im Hafen. Higgins rief gerade an. Er und das Team sind schon vor Ort.“

Atkins, ein sportlich wirkender Typ, der nur wenige Jahre jünger als sein Freund und Kollege Frazer war, sah diesen mit einem mitleidigen Blick an.

„Wie gut das ich ein Single bin. Aus dem wohlverdienten Feierabend wird leider nichts, Inspektor. Komm wir müssen los. Ruf deine Frau von unterwegs an.“

„Sie liegt hier unter dieser Abdeckplane, inmitten der Abfälle. Ein Mister Dole ist mit seinem Hund spazieren gegangen und der hat sie dann gefunden.