DER OVERKILLER - JÖRG SPITZER - E-Book

DER OVERKILLER E-Book

Jörg Spitzer

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Beschreibung

1974 im mittleren Westen der USA: Während in Kalifornien nach dem berüchtigten Zodiac-Killer immer noch gefahndet wird, wütet ein extrem brutaler und barbarischer Serienkiller in der beschaulichen kleinen Stadt Stokton. Unvorstellbar grausam richtet er seine Opfer zu und zerstört sie regelrecht. Die Detectives Winston und Olson vom örtlichen Police Department geben alles um den sadistischen und ungewöhnlich grausamen Mörder zu fassen. Wird es ihnen gelingen die grauenvolle Mordserie zu stoppen?

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Jedem, auch dem Lasterhaftesten, ist gewissermaßen der Stempel des göttlichen Ebenbildes aufgedrückt, und vielleicht hat der große Bösewicht keinen so weiten Weg zum großen Rechtschaffenen wie der kleine; denn die Moralität hält gleichen Gang mit den Kräften, und je weiter die Fähigkeit, desto weiter und ungeheurer ihre Verirrung.

Friedrich Schiller

Jeder von uns ist fähig, einen anderen zu töten. Aber ich doch nicht, denkst du. Das haben die Täter auch einmal gedacht.

Petrus Ceelen (*1943), belgischer Geistlicher, Psychotherapeut, Autor und Aphoristiker, arbeitete als Gefangenenseelsorger und ist seit 1992 Aids-Pfarrer in Stuttgarthttps://www.aphorismen.de/suche?f_thema=Mord&seite=2 Aufruf 06/2023

Inhaltsverzeichnis

4. Oktober 22.50 Uhr 1974

12. Oktober 23.00 Uhr 1974

28. November 23.00 1974

13. Januar 1975 22,30 Uhr

Nachtrag zum 13 Januar 1975

5. Mai 1975

6. Juli 1975 24.00

1. August 1975 21.00 Uhr

4. Oktober 22.50 Uhr 1974

Immer stärker wird der Drang, nein, das Verlangen sämtliche Ereignisse eines ganzen Tages schriftlich festzuhalten. Doch wie? Wirklich alles bis ins Detail aufschreiben? Eigentlich ein recht kühnes Vorhaben von mir. Was wird sein wenn ich einmal tot bin und es gelangt in die falschen Hände? Dann werden es alle erfahren. Auch sie! Aber das würde ihnen das Herz brechen. Nein und nochmals nein: Das darf nie geschehen. Nein, dass wird niemals passieren. Ich werde mein liebes kleines Tagebuch so gut verstecken, dass nie irgendjemand auch nur einen einzigen Buchstaben zu lesen bekommt. Ja, genau so werde ich es handhaben.

Alle die wunderschönen Dinge die ich ab jetzt tun werde sind das Geheimnis von mir und meinem Tagebuch. Es wird so sein als wenn ich es meinem besten Freund erzählen würde, den ich nie hatte.

Ihr alle da draußen: Seht gut hin und passt vor allem auf euch auf. Aber ich hoffe nicht zu gut, sonst komme ich doch nicht an euch ran. Das werden eure Spatzenhirne nie verstehen. Niemand wird es verstehen.

Nur ich und mein Tagebuch werden es mit Liebe erfühlen können.

T. B. „

Nein, also nein...So etwas habe ich noch nicht gesehen… Nein, dass ist… Wie kann ein Mensch so etwas tun? Ich bin jetzt seit 25 Jahren bei der Truppe, aber so eine Sauerei habe ich noch nie erlebt.“

Detective Sergeant Paul Dean Winston sah seinen Kollegen, der neben ihm stand, mit

einem aschfahlen und versteinertem Gesichtsausdruck an.

Er fuhr sich mit der Hand durch sein welliges, braunes Haar und kniff dabei seine ebenfalls braunen Augen zu einem schmalen Schlitz zusammen.

„Weißt du John, jetzt arbeiten wir beide seit gut zehn Jahren in einem Team und müssen jetzt ,mit Anfang fünfzig immer noch feststellen, zu was für abartigen Schweinereien Menschen fähig sind.“

Der Angesprochene, John Olson, ein großer athletisch wirkender Mann mit dunkelblonden Haaren und stahlblauen Augen blickte seinen nicht weniger muskulösen dafür etwas kleineren Kollegen mit einem traurigen Ausdruck in den Augen an.

„Da hast du verdammt nochmal recht, Paul. Schau dir das an. Wer kann so etwas und vor allem wie tun?“

Vor den beiden Männern auf dem grasbewachsenen Boden eines großen Feldes lag der Körper einer augenscheinlich jungen Frau. Jedenfalls schlossen das die zwei Polizeibeamten aufgrund der Kleidung, die die Leiche trug. Mehr war im Moment auch nicht zu sehen. Denn an der Stelle, an der üblicherweise der Kopf zu sehen gewesen wäre, sahen die Detectives nur eine blutrote breiige Masse, an der noch ein paar dunkle Haarsträhnen hingen. Die erfahrenen Detectives wußten das sie es mit einem Mord zu tun hatten.

„Hallo Jungs, dass treibt selbst mir alten Hasen die Zornesröte ins Gesicht.“

Coroner William Surrey war zu den Polizisten getreten. Tatsächlich zeigte sein durch Falten zerfurchtes Gesicht einen Anflug von leichter Röte.

Der Gerichtsmediziner für den Distrikt Trokton im mittleren Westen hatte schon einiges gesehen; so etwas allerdings noch nicht.

Mehrere große Scheinwerfer entrissen der Dunkelheit die grausige Szenerie.

„Was ist da passiert, Doc?“

Surrey holte tief Luft. „Nach meinem dafürhalten und den ersten gefundenen Spuren gehe ich davon aus das jemand dieses arme Ding regelrecht tot getreten hat. Wir haben bereits zwei Schuhabdrücke in Gips gesichert. Genaueres kann ich natürlich erst nach der Autopsie sagen.“

Er atmete tief die kühle Herbstluft ein. Es war ein kalter sonniger Tag gewesen und jetzt gegen Mitternacht wurde es noch kälter

Winston schluckte hörbar.

„Sie meinen tatsächlich das er sie solange mit Fußtritten gegen den Kopf malträtiert hat, bis sie tot war?“

„Ja Paul, dass will ich damit sagen. Er muss unzählige Male zu getreten haben, über einen längeren Zeitraum und das wiederum mit voller Wucht. Wahrscheinlich bekommt man so ein Massaker nur hin, wenn man schwere Stiefel oder Arbeitsschuhe mit einer Stahlsohle trägt.“

„Wo ist der Zeuge der sie gefunden hat?“

„Sitzt drüben im Streifenwagen. Ein Miles 0`Brien, Farmer. Sein Haus liegt etwa eine Meile entfernt. Dies ist sein Ackerboden.“ Olson deutete mit dem Finger zum Wagen.

„n`Abend Mister 0`Brien. Mein Name ist Paul Winston vom Stokton Police Department. Würden Sie mir bitte erzählen was geschehen ist?“

Er hatte sich neben den älteren Mann auf den Rücksitz des Polizeiautos gesetzt.

Aus einem sonnengegerbten mit kleinen Narben übersäten Gesicht sahen den Beamten zwei glasklare blaue Augen an, die man trotz des herrschenden Zwielichtes gut sehen konnte.

„Ja sicher, Sir. Sehen Sie, ich bin jetzt 78 Jahre alt und habe mein ganzes Leben hier in Stokton verbracht; aber so etwas schreckliches habe ich noch nicht...Und ich bin ein alter Vietnam-Veteran.“

Der Mann schluckte hörbar schwer und rang etwas nach Atem

„Da war ja kein Kopf mehr zu erkennen, nur noch...Wie jeden Abend habe ich meinen Kontrollgang gemacht um nach meinen Feldern zu sehen. Dann sah ich dieses...Diese Frau dort liegen.“

Winston brach die Befragung ab. Der alte Farmer sollte das Gesehene erst einmal verarbeiten. Soweit dies überhaupt der Fall sein würde.

Schon kam Olson auf ihn zu.

„Wir wissen wer Sie ist“, rief er fast überschwenglich vor Freude. „ Ein Deputy hat ihre Tasche keine hundert Yard von hier gefunden. Ausweispapiere, Führerschein und knapp fünfzig Dollar Bargeld haben wir sichergestellt. Sie heißt Melissa Sue Carmichael.“

Winston dämpfte die Freude seines Kollegen etwas.

„Sie wird es sein, John. Dennoch müssen wir noch die Spurensicherung abwarten. Das weißt du doch.“

12. Oktober 23.00 Uhr 1974

Was für ein Tag! Ich fühle mich noch immer wie in einem Rausch und trotzdem habe ich absolut klare Gedanken.

Und dies jetzt hier so nieder zu schreiben versetzt mich in höchste Lust. Denn es hat alles so geklappt, genau wie ich es mir vorgestellt hatte.

Es war einfach wunderbar...dieses Gefühl...diese Macht… diese unglaubliche Wut...dieser Hass.

Ach, was war das schön!

Dabei hatte ich an diesem Tag etwas ganz anderes geplant.

Aber wie es nun mal der Zufall wollte ergab eines das andere.

In diesem Fall großes Glück für mich und Riesenpech für die kleine armselige Schlampe.

Wenn ich jetzt so weiter mache, dann wird dieser Spinner von Zodiac1drüben in Vallejo in ein paar Monaten ein wahrer Chorknabe gegen mich sein. Dann wird das ganze Land über mich sprechen und schreiben und nicht über dieses Weichei in Kalifornien.

So, mein liebes kleines Tagebuch, dann werde ich dir jetzt alles erzählen.

Also, am Abend bin ich mit dem Truck von Dad los. Es war recht kalt.

Aber dann… Na gut… So fuhr ich über die 56 als ich Sie nach wenigen Meilen Fahrt am Straßenrand stehen sah, winkend mit einem Benzin-Kanister in der Hand, neben Ihrem geliebten blauen Chevy der die Warnblink-Anlage eingeschaltet hatte. Weit und breit konnte ich kein anderes Auto sehen, so dass ich anhielt.

„Du?“, zwitscherte Sie förmlich, als Sie mich am Steuer des Wagens erkannte.

„Was habe ich denn für ein Glück? Stehe hier mitten in der Wildnis und schon kommt die Rettung. Die Tankuhr spinnt; plötzlich blieb die Karre stehen. Aber das ist mir schon öfters passiert!“

Melissa Sue Carmichael, die kleine Schlampe, das schönste Mädchen vom College, wie immer gesagt wird, stieg zu mir ins Führerhaus, obwohl Sie mich eigentlich nur vom Sehen kannte.

„Hallo Mel“ begrüßte ich Sie freudig überrascht, im wahrsten Sinne des Wortes.

„Da hast du verdammrt nochmal Glück. Ich will nach Stokton, habe aber leider kein Benzin dabei. Wir müßten vorher zu Joeys Tanke fahren. Ist ja nicht weit von hier.“

Sie strich sich ihre langen, braunen Haare nach hinten. Schon alleine diese Bewegung vesetzte mich in Wut.

„Das wäre sehr nett. Ich hoffe das ich dir damit keine großen Umstände bereite.“

Ich glaubte einen spöttischen Unterton in Ihrer Stimme zu hören, der mich in noch mehr Wut versetzte.

Nach gut einer Meile in schweigender Fahrt bog ich in einen mit Gras bewachsenen Feldweg ein.

„Ist ne` Abkürzung von gut einer Meile.“

Ich hatte bemerkt das Sie unruhig auf dem Sitz hin und her begann zu rutschen. Damit wollte ich Sie beruhigen.

„Meinst Du das wir hier richtig sind?“

Etwas ahnungsvolles schwang in Ihrer Stimme mit.

„Das will ich doch hoffen“, entfuhr es mir und in der nächsten Sekunde schoß meine Faust in Ihr arrogantes Gesicht.

Sie schlug mit ihrem Kopf vor die Seitenscheibe des Trucks und sackte in sich zusammen. Damit hatte ich nicht unbedingt gerechnet.

Ich sprang aus dem Wagen, lief auf die andere Seite und zerrte die kleine Schlampe aus dem Truck.

Sie rührte sich nicht und etwas Blut rann aus Ihrer Nase über ihr makelloses Gesicht.