Cosm - Gregory Benford - E-Book

Cosm E-Book

Gregory Benford

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Beschreibung

Ein Universum in der Nussschale

Im Supercollider des Brookhaven National Laboratory, dem mächtigsten Zyklotron der Welt, schießt man schwere Atomkerne aufeinander, um so die Bedingungen bei der Entstehung unseres Universums zu beobachten. Nach einem katastrophalen Zwischenfall wird ein kugelförmiges, opakes Gebilde gefunden, das sich als unzerstörbar erweist. Mit Faszination und zunehmendem Entsetzen stellen die Wissenschaftler fest, dass es sich um einen Miniaturkosmos handelt, der dem Universum aufs Haar gleicht, in dem die Zeit allerdings sehr viel schneller verrinnt. Was wird passieren, wenn die Zeit abgelaufen ist?

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Seitenzahl: 608

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GREGORY BENFORD

COSM

Roman

Für Alyson und Vanessa,

INHALT

Erster Teil – Technische Störung

Zweiter Teil – Mai 2005

Dritter Teil – Unmögliches

Vierter Teil – Ein König von unermesslichem Gebiet

Fünfter Teil – Das soziale Umfeld

Sechster Teil – Götter mit kleinen Fehlern

Epilog

Nachbemerkung des Autors

ERSTER TEIL

Technische Störung

»Wer keine Fehler macht,

hat sich zu einfache Aufgaben gestellt.

1

Alicia kochte vor Wut, aber das war bei ihr keine Seltenheit. Empört musterte sie den kleinen Mann hinter seinem Schreibtisch. Legte er es gezielt darauf an, sie in Rage zu bringen, oder war das sogar sein Sonntagsgesicht?

»Sie haben Anweisung, mein Experiment zu stoppen?«, wiederholte sie verächtlich.

»Alle Versuche mit Uran.«

»Dann können sie gleich den ganzen verdammten Collider stilllegen!«

»Es geht um die Abschlussprüfung nach Sicherheitsvorschrift A-3 …«

»Längst durchgeführt!«

»Aber nicht schwarz auf weiß zu den Akten gelegt.«

»Was? Sie wollen das Ganze auch noch schriftlich haben?«

»He, ich will Ihnen nun wirklich nicht die Tour vermasseln …«

Die Tour vermasseln. Hatte er das tatsächlich gesagt? Der Mann gehörte doch ins Museum. »Es sind die Anwälte, richtig?«

Ein Richter auf Long Island hatte eine Verfügung erlassen, wonach sämtliche Laborversuche bis zur Erstellung eines weiteren Umweltverträglichkeitsgutachtens auszusetzen waren. Suffolk County war eine Brutstätte für Schwarzmaler; man hatte hier schon einmal ein Atomkraftwerk im Wert von fünf Milliarden Dollar geschlossen.

Sein Lächeln war so welk wie drei Tage alter Salat. »Ich muss das Gutachten beglaubigen, dann geht es rüber in die Rechtsabteilung, und die stehen dann vor dem Richter dafür gerade.«

»Ich dachte, das ist alles längst erledigt.«

Hugh Alcott griff nach einem dicken Stapel Papier. Das Sicherheitsgutachten, sie erkannte den braunen Schutzumschlag. »Ein paar technische Details fehlen noch.«

»Die Hintergrundinformationen? Ich dachte, die werden vom Labor gestellt.«

»Ich denke, das ist Ihre Aufgabe.« Alcott hatte die undurchdringliche Maske des Sicherheitsbeauftragten aufgesetzt. Im Labor wurde er wegen der Art, wie er sich selbst hinter den banalsten Vorschriften eisern verschanzte, als Sicherheitsnazi bezeichnet. »Aber ich könnte mich erkundigen …«

»Der verdammte Bericht sollte gestern abgesegnet werden.«

Er rutschte auf seinem Schreibtischsessel, dem Standardmodell, unruhig hin und her. Alicia merkte deutlich, dass er nur ungern saß, während sie stand, dabei war sie ohnehin größer als er. Als er sich zerstreut am Ohr kratzte, registrierte sie, dass er sich heute für das schlichte Haarteil Modell Tom Cruise '95 entschieden hatte. Sie hatte mit dem Kerl so oft zu tun, dass sie schon seine Toupets wiedererkannte.

»In diesem Fall muss einfach alles bis aufs i-Tüpfelchen stimmen.«

Alicia wandte sich demonstrativ ab, verschränkte die Arme vor der Brust und schaute aus Alcotts Fenster. Es war Vorfrühling, und hier im Osten von Long Island spitzten eben die ersten Grashalme aus dem braunen Schlamm. Tiefe Reifenspuren störten die Aussicht auf die Kiefern und den zartgrau bewölkten Himmel. Sie hatte längere Zeit im Osten gelebt, und wenn sie jetzt aus Kalifornien zurückkam, drängte sich ihr jedes Mal der gleiche Eindruck auf: in diesem Land hatten sich die Kanten abgeschliffen. Und sie legte Wert auf Ecken und Kanten. Sie war immer noch so wütend, dass sie Alcott am liebsten an die Kehle gefahren wäre, also erlegte sie sich fünf Sekunden Schweigen auf. Hoffentlich half es. Seit sie nach Kalifornien übersiedelt war, hatte sie zunehmend Mühe, mit den Menschen von der Ostküste zurechtzukommen. An ihrer Stammhochschule, der University of California in Irvine, herrschte ein etwas anderes, soziales Klima, und wenn sie beruflich wieder in Brookhaven zu tun hatte, musste sie sich jedes Mal umstellen. Endlich drehte sie sich um, ohne die vor dem blauen Arbeitshemd verschränkten Arme sinken zu lassen, und sagte langsam und deutlich: »Hören Sie, es ist seit Jahren geplant, dass ich dass wir bei diesem Versuch Uran einsetzen.«

»Das ist mir ja alles bekannt, mir geht es nur um diesen Prozess …«

»Es geht um das Uran! Der Kontrollausschuss sagte mir: ›Sie liefern uns eine genaue Versuchsbeschreibung, dann wird die Sache auch genehmigt.‹ In einem Anlauf, hieß es.«

»Mit Verzögerungen muss immer gerechnet werden.«

»Aber alles ist bereit! Mein Team steht Gewehr bei Fuß …«

»Das war ein organisatorischer Fehler.« Er blinzelte wie eine Eule. »Dafür bin ich nicht zuständig.«

»Sie haben mir versichert, einen Monat vor Versuchsbeginn sei alles geklärt!«

»Aber damals hatten die ›Friends of the Earth‹ ihre Klage noch nicht eingereicht. Auch dafür bin ich nicht zuständig.«

Das hat auch Wernher von Braun gesagt, ging es ihr durch den Kopf. Dafür bin ich nicht zuständig. Ich schieße sie nur hinauf. Wo sie wieder runterkommen, geht mich nichts an.

»Ich muss den Versuch durchführen. Wenn ich den Termin verpasse …«

»Man muss eben auch Verzögerungen einkalkulieren, bevor man einem Terminplan zustimmt«, sagte er, wieder so eine Standardfloskel. »Sie bekommen ein Fenster von einer Woche, in dieser Zeit läuft nur Ihr Experiment, die großen Detektoren sind nicht zugeschaltet, weil sie gewartet werden müssen. Das war von vornherein klar …«

»Verdammt noch mal, es ist Ihr Fehler.« Sie biss sich auf die Unterlippe, um nicht noch mehr zu sagen, aber ihr Tonfall hatte schon genügt.

Alcotts Kiefermuskeln traten so stark hervor, dass Alicia sich nicht gewundert hätte, wenn seine Zähne Stück für Stück wie Popcorn geplatzt wären. »Nur ein schlechter Handwerker gibt seinem Werkzeug die Schuld.«

»Mit Sprichwörtern kommen wir auch nicht weiter.«

Er presste die Lippen zu einem weißen Strich zusammen. »Hören Sie, mir geht es einzig und allein um die Vorschriften und um nichts sonst …«

»Was meinen Sie mit ›nichts sonst‹?«

»Es hat nichts damit zu tun, dass Sie schwarz sind.«

Zwei Herzschläge Schweigen. »Das hatte ich auch nicht angenommen«, sagte sie, und es klang eisiger als sie beabsichtigt hatte.

»Gut. Sie sind an unserer Einrichtung Gast wie alle anderen, ja? Und solange Ihr technischer Bericht nicht vollständig ist …«

»Ich wollte Ihnen wirklich nichts dergleichen unterstellen«, murmelte sie begütigend. Ihr war nicht entgangen, dass er ›Gast‹ gesagt hatte, obwohl der gängige Ausdruck ›Nutzer‹ lautete.

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