Wider die Unendlichkeit - - Gregory Benford - E-Book

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Gregory Benford

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Beschreibung

Klirrende Kälte

Im ewigen Eis versucht eine kleine Kolonie Menschen, den Jupiter-Mond Ganymed durch Terraforming bewohnbar zu machen. Dabei stoßen sie auf ein uraltes Wesen, das Aleph, das diese Versuche zunichte macht und sich in die Träume der Menschen einschleicht. Als der 13-jährige Manuel Lopez zusammen mit seinem Vater und einer kleinen Gruppe Männer aufbricht, um außer Kontrolle geratene KIs zu zerstören, treffen sie auf auch das Aleph – und setzen alles daran, die Kreatur zu vernichten …

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Seitenzahl: 378

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GREGORY BENFORD

WIDER DIE UNENDLICHKEIT

Roman

Teil I

1.

Als ungeordnete Karawane, die sich klappernd und knirschend über die festgestampfte, ausgetretene Purpurebene schlängelte, brachen sie aus Sidon auf. Das Eis um Sidon war viele Male geschmolzen und wieder gefroren. Die landenden Raumfähren und Heizabstrahlungen der Raupenschlepper hatten das Eis immer wieder verflüssigt, so dass es jetzt uneben und verfärbt war. Regenbogenkleckse und große Flecken giftiger Substanzen sprenkelten die Fläche. Über dieses verkrustete, festgebackene Eis zogen sie, und bei ihnen war der Junge Manuel. In ihren keuchenden und ächzenden Maschinen sangen sie und knufften einander und waren wie gewöhnlich bald bei Kippsprit und Whiskey angelangt.

Der Junge war dreizehn. Er beobachtete alles mit weiten Augen. Seit fünf Jahren hatte er gewartet und den Gesprächen über Eisriffe und Ammoniakflüsse des schmelzenden Landes gelauscht. Neben einem Heizer hockend hatte er Abend für Abend zugehört, ohne zu wissen, wie viel er glauben konnte, aber eigentlich immer mit dem Wunsch, jedem Wort zu trauen, aus Angst, etwas zu vergessen, was er später einmal brauchen könnte, denn schon damals wusste er, dass sich alles als nützlich erweisen würde, was man lernte. Es war nur eine Frage der Zeit. Am gründlichsten wusste er um die Größe der Wildnis, in die sie jetzt hineinkrochen. Sie war größer als irgendeine der kleinen menschlichen Ansiedlungen, ungeheuer weit und machtvoll und mit einer ihr eigenen Vernunft und Logik. Ganymed – der größte Mond im Sonnensystem mit fast so viel Land und Eis wie die alte, abgenutzte Erde, aber jung und bis vor zwei Jahrhunderten vom Menschen noch nicht gezeichnet. Manuel hörte die Gespräche, dachte an die gewaltigen, weglosen Weiten und wusste, es war leeres Gerede, ganz gleich von wem es kam – von den neuen Erdlern, die vor einigen Jahren eingefallen waren, begierig darauf, die großen Eisberge auf der Suche nach Metallen und Lagern seltener Elemente zu zerhacken und zu zerspalten; von den Biotechnikern, die die angepassten Tiere herbrachten und sich sicher waren, ihre Kreaturen würden hier einen neuen Ort finden, um zu jaulen und zu arbeiten und den Menschen die Bürde abzunehmen; von den alten Siedlern (wie Petrowitsch), die die großen hydroponischen Kuppeln hochgezogen hatten und sich jetzt in ihrem Innern umtaten, die Nahrung heranzogen und töricht genug waren zu glauben, sie hätten einen stärkeren Einfluss auf die gewaltige, kalte Wildnis als diejenigen, die als Neulinge der Raumfähre entstiegen; von den Älteren, Männern und Frauen, die die ersten Schmelzsprenger hinausgeschickt hatten, um das Land mit Schürhaken und Feuer zu bearbeiten, von den noch Älteren, von denen Manuel nur Old Matt Bohles mit der Reibeisenstimme und dem langsamen, gebeugten Gang kannte; Old Matt Bohles, der wenig redete, aber dessen Augen voller Geschichten glänzten; von all den Menschenwellen, die über Ganymeds Oberfläche brandeten und dann versickert waren, die nur jene übriggelassen hatten, die die Kraft der Ausdauer und die Demut besaßen, die vielen Fertigkeiten zu lernen und gegen die grauenhafte, mitleidlose Kälte anzukämpfen.

In den ersten Stunden wurde die altkluge Tünche von ihm weggewischt. Er sah zu, wie sie den Kippsprit runterspülten und probierte sogar selbst einen Schluck, aber er war noch nicht nach seinem Geschmack, und er dachte erleichtert, dass dies wohl auch besser wäre. In der dichten, verbrauchten Luft der Kabine schienen sich Geruch und Schweiß der Männer eng um ihn zu legen, und er begnügte sich damit, durch große Bullaugen die vergrößerten und servo-angetriebenen Tiere zu beobachten, die sich auf der pockennarbigen Ebene tummelten. Eine pfenniggroße Sonne ließ Farben auf ihren Rückenpanzern schillern; Stahlteile glänzten blaugrün, Keramikteile schmieriggelb. Ausgelassen genossen sie es, wieder außerhalb der Sidonsiedlung zu sein, fort von den Kuppeln, wo sie ihre Rücken bei der Agroarbeit beugten und als Belohnung die dumpfen Freuden von Nahrung, Sex, Bildergeschichten und Sensos in ihren Freistunden erhielten. Doch nichts davon vermittelte den Reiz des Tollens in der dünnen Luft draußen, wo sie um die rumpelnden Schlepperketten herumliefen, pfiffen und schnatterten und in der stechenden Kälte kurze Schreie austauschten. Sie steckten so lange in ihren Multiplex-Servohüllen, dass Manuel sich kaum erinnern konnte, was ihre Basiskörper gewesen waren. Short Stuff war vielleicht ein Schimpanse und The Barron, so weit er erkennen konnte, ein hochgezüchteter Hund. Die anderen waren Schweine, Delphine oder sonst was. Oft wussten die Tiere es selbst nicht. Mit ihren verkürzten Körpern, den wachstumsbelebten Kleinhirnen und den auf fast 40 menschliche IQ-Einheiten aufgeblasenen Hirnen waren sie verwirrt, aber weit gescheiter als vorher und begierig darauf, ihre Fähigkeiten zu benutzen. Sie waren auf sanftes, unterwürfiges Verhalten getrimmt. Mit Freuden erledigten sie Arbeiten, die ein Roboter nicht erledigen konnte oder ein Mensch nicht erledigen wollte, und ihre Begeisterung für die Arbeit kannte keine Grenzen.

»War gut, sie mitkommen zu lassen«, sagte Manuel zu seinem Vater, Colonel López.

»Ja. Aufpassen, dass sie sich nicht in den Ketten verfangen oder einen der Geher zum Stolpern bringen!«

Den faltigen Bergrücken hinauf ging es, der sich über der großen Ebene hochwand, so dass sie, wenn sie sich umblickten, das Flimmern der Siedlungskomplexe von Sidon sehen konnten, das wie ein edelsteinbesetztes Taschentuch, weggeworfen von Riesenhand, dort unten lag. Die Gespräche setzten wieder ein. Wie gewöhnlich ging es um die Überwachung der Sprungesel und Steinfresser, der ammoniakgetränkten Roller und der Krauchies, denn das war der vorgebliche Zweck dieser jährlichen Expedition. Doch bald wandte sich das Gespräch, wie gelenkt von einem Strom, der sie alle durchfloss, dem besten Jagdwild zu, dem besten Thema zum Zuhören und Denken, während die blauweiße Wüste draußen vorbeizog. Er hatte es schon früher gehört. Zuerst waren die Stimmen ruhig, gewichtig und näherten sich behutsam dem Thema, als die Siedlung hinter ihnen zurückfiel; Erinnerungen kamen hoch wie Blasen, die zur Oberfläche eines tiefen Teiches aufsteigen. Auch wenn er erst ein Junge war, hatte er die Geschichten schon in Siedlerhütten, die ihren Druck kaum halten konnten, gehört, in Agrokuppeln, Werkstätten voller Metallspäne und ätzender Säuren, in Wohnräumen, wo auch die Frauen, die in der Vergangenheit auf der Jagd gewesen waren, erzählten, wenn auch auf andere Weise, und in Zuchttanks, wo Männer auf die ständig anwachsende Masse trägen Puterfleisches einhackten, so groß wie ein Geher und in fettigem Schleim dampfend. Er hatte die schreckenerregenden Erzählungen gehört, ab und zu die abgegriffenen Faxfotos gesehen und gewusst, dass das, was da auf ihn zukam, aus einem Zeitalter stammte, das weit vor allem lag, was er wissen konnte. Er spürte, dass etwas auf ihn wartete, wenn ihm schließlich erlaubt würde, aus den kleinen und unbedeutenden Verkrustungen herauszukommen, die der Mensch über der schweigenden Oberfläche Ganymeds verstreut hatte; wenn er herauskäme, um teilzunehmen an der Niederhaltung der kleineren Geschöpfe und in den weiten Wüsten das Ding fände, das ein Teil dessen war, was Ganymed für die Menschen bereithielt und das auf sie wartete. Weil er hier geboren war, hatte er mehr geerbt als die Erdler, die später gekommen waren. In diesem Erbe lag, ohne dass er es jemals gesehen hatte, das große, leuchtende Artefakt mit dem gezackten, strahlgeschnittenen Schlitz und den V-förmigen Laufschienen, das sich in den vielen Millionen Quadratkilometern Ganymeds einen Namen erworben hatte, der Achtung und auch Entsetzen beinhaltete, denn es war anders als die übrigen zerstörten und von der Zeit abgenutzten Stücke fremder Herkunft, die über das gesamte Satellitensystem des Jupiters verstreut waren. Sie nannten es Aleph. Ein Jude hatte es so getauft – ein inhaltsleerer Name, der erste Buchstabe des hebräischen Alphabets: ein neutraler Vokal, der die undurchsichtige Natur des klotzigen, trächtigen Dings ahnen ließ, des massiven Blocks, auf dem sich die Menschen mit ihren Schneidewerkzeugen und Zugmaschinen einzuschreiben versucht hatten, ohne auch nur den kleinsten Kratzer zu hinterlassen. Ein neutraler Name, und doch war er die Quelle einer langen Legende von aufgerissenen und zerstörten Kuppeln, von Gehern und Krauchern und sogar ganzen Außenposten, die zerquetscht und zertrampelt wurden, während das Ding sich auf seiner vergessenen Mission weiterbewegte, von Behausungen und Hütten, auseinandergerissen, als es sich aus dem Eis erhob, von Mauern, gespalten durch Verwerfungen, wenn es aus dem Eis hervorbrach und sein kantiges Gesicht – augenlos, mit Sägezahnöffnungen, die das markierten, was die Menschen in ihrer Unwissenheit ein Gesicht nannten, um ihm so einen Teil seiner Fremdartigkeit zu nehmen – erneut ins trübe Sonnenlicht hinausstreckte, stets auf der Suche nach Materialien, welche die Menschen ebenfalls brauchten und in ihren Unterkünften und Fabriken zusammengepackt hatten, wodurch sie gezwungen waren, sich vergebens gegen die Legende zur Wehr zu setzen, die der Metalle und seltener Mineralien wegen kam, wobei das Aleph keinen Unterschied machte zwischen dem, was Menschen horteten oder die freie Landschaft offen anbot, so dass es nahm, wo es fand, und die ständige Legende nährte, die von unbeachteten Alarmeinrichtungen und achtlos beiseite gewischten Fallen handelte, von zerschmetterten Servo-Waffensystemen, von zerstückelten Tieren, von verletzten Männern und Frauen und von Laser- und sogar Elektronenstrahlsalven, die auch auf Kernschussweite absolut nichts bewirkten, als absorbiere das fremde Ding alles, ohne etwas abzugeben, indem es die lächerlichen Bemühungen der Menschen, es zu Tode zu bringen, einfach abschüttelte und ohne Unterbrechung weiterzog – durch eine Schneise aus Trümmern und Zerstörung, die vor Manuels Geburt und sogar vor Old Matt begann und durch die das Aleph brach, nicht schnell, sondern mit erbarmungsloser Entschiedenheit, wie eine Maschine und doch auch wie ein Mensch; in ewiger Bewegung auf einer Bahn, die von den Menschen nicht zu erraten war, trieb es für immer in des Jungen Träumen, eine riesige, uralte Alabastergestalt.

Für Manuel erhob es sich über die Wildnis aus Eis und Stein und wurde größer als die trostlose Öde, bedeutsamer als dieser schiefergraue Mond, den die Menschen anzukratzen begonnen hatten. Er hatte die Furchen im Eis gesehen und einmal sogar, deutlich in das harte Felsgestein eingeprägt, den deltaförmigen Abdruck, den das Aleph manchmal zurückließ, wo sich eine Extremität, die ein Fuß oder vielleicht eine Art Saugrüssel sein mochte – das wusste keiner –, herabsenkte und etwas aus dem Boden nahm, wobei es sich mit Mitteln bewegte, die nicht einmal Hochgeschwindigkeitskameras erfassen konnten. Manchmal glitt es dahin, manchmal schien es das gewaltige Gewicht des unregelmäßig zerkratzten und abgeschabten Körpers rumpelnd von einer Seite zur anderen zu verlagern, körnig und doch anders als Felsgestein, denn mit den Jahren veränderte es seine Farbe, so dass die alten Fotos den cremefarbenen Keil einer sich schnell bewegenden Leuchterscheinung zeigten, und als die Menschen es erfolgreicher aufspürten und bessere optische Instrumente herbeischafften und die wissenschaftlichen Teams von den Forschungssatelliten näher zum Jupiter kamen, fixierten sie es in festerer Gestalt. Es war größer als fünf Geher zusammen und nutzte zur Fortbewegung eine Vielzahl von Dingen: schnelle, kräftige, beinähnliche Extremitäten; elektromagnetische Repulsoren, die ihre Felder in eisenreiche Meteorbruchstücke senkten und sie hinter sich hochschleuderten; Lochbohrer, um das Eis zu durchdringen; ein propellerähnliches Gerät, das es in den tiefen Schlamm- und Flüssigkeitsschichten unter der siebzig Kilometer dicken Eishülle trug, die Ganymed umgab; Gleitkufen auf einer Seite; Schwebfelder – alles dann eingesetzt, wenn es benötigt wurde, um das Ding unbeirrt durch Horden schreiender Menschen und Rudel servo-angetriebener, aber nutzloser Tiere zu tragen, durch Metall und Fels, als wären sie Butter, durch Wissenschaftlergruppen mit sorgfältig ersonnenen Todesfallen und elektrischen Strömen, die bewegungsunfähig machten, durch Generationen vergeblicher Pläne und Expeditionen, die versuchten, es zu studieren, es langsamer zu machen, es anzuhalten, es zu töten. Rache war ein Teil der Legende, Schulden, die beglichen werden mussten für zerstörte Siedlungen, abgetrennte Gliedmaßen, vernichtetes Leben und erlittene Martern – für das menschliche Elend, das es hinter sich herzog. Doch nach Generationen entdeckten die Wissenschaftler auf den weiter von Jupiter entfernten Monden interessantere – oder zumindest weniger gefährliche – Artefakte und zogen dorthin, um Dinge zu studieren, die sich nicht bewegten, niemanden verletzten oder abschüttelten. Sie verloren das Interesse am Aleph und entwickelten eine Theorie, dass es sich um ein geistloses, zerstörerisches Ding handelte, beschädigt, aber immer noch gefährlich, funktionslos jenseits seiner nackten Existenz, ein Überbleibsel aus den Zeitaltern, in denen die Fremden gekommen waren. Die Fremden hatten einen Mechanismus gebaut, um den Jupiter mit einfachem, essbaren Leben zu bepflanzen, hatten ganze Monde umstrukturiert und ein Fundament für eine künftige Nutzung gelegt, die noch nicht eingetreten war. Einmal klassifiziert, konnten die unbeweglichen Artefakte von den Männern und Frauen, die darum kämpften, auf den Monden zu leben, vergessen werden. Sie waren allein am Rand des menschlichen Universums, gegen eine Unendlichkeit gedrückt, die keinerlei Nachsinnen duldete. Die Wissenschaftler stellten das Aleph für eine spätere Zeit zurück, vielleicht in der Hoffnung, es würde sich ganz einfach abnutzen und sterben und wie die anderen ein gefahrloses, erstarrtes Studienobjekt werden.

Petrowitsch rief ihn: »He, du, kleiner López! Machen wir was Gebratenes, hm?«

Manuel ging zu ihm, um ihm bei der Zubereitung zu helfen. Arbeit machte ihm nichts aus. Er wusste, es war eine Fähigkeit, die ihm weiterhelfen würde, wenn Gewitztheit allein nicht reichte, deshalb stürzte er sich auf sie und machte sie zu einem eigenen Anliegen. Hagel prasselte auf den Rumpf des Schleppers. Er betrachtete die Landschaft, während er dabei war, die Gemüseröhren zu schneiden. Draußen zog von Norden her ein träger Nieselregen auf. Daran würde er sich später erinnern, wenn er an seinen ersten Ausflug in die Wildnis zurückdachte: eine endlose herannahende Wand aus Wasser, Hagel und Ammoniaktropfen – wobei das Ammoniak zurückgegangen war, seit die Roller es fraßen und wasserlösliche Verbindungen ausschieden, die dem Menschen weniger schädlich waren. Die Sonne ging auf, nur zwölf Stunden in der wochenlangen Dauer des Ganymed-»Tags«, und warf langgezogene blaue Schatten über einen flachen, ausgedehnten Kratergrund. Manuel befand sich im Leitschlepper, der, von dem Knarren abgesehen, in der Schwebe zu ruhen schien, so wie ein einzelnes Boot auf ruhiger See, das die Flutwelle erwartet. Der Schlepper schaukelte, wie es in Manuels Vorstellung Schiffe taten, obwohl der Junge nie einen Ozean gesehen hatte und nie einen sehen würde. Old Matt kam nach vorn, um sich Suppe zu holen, und sah mit ihm den Rand des Kraters näher kommen, der sich aus der völlig flachen Ebene zu erheben und Arme hochzureißen zu schien, um die kleine Karawane zu umarmen.

»Du hast den Streuschießer mitgenommen.« Old Matt machte keine Frage daraus. Er wusste einfach immer, wie sich die Dinge abspielten, ganz gleich, wie unbedeutend sie waren, so dass seine Fragen Feststellungen waren, die man nickend bestätigte. »Nützt wenig«, murmelte Manuel. »Weiß nicht, warum ich ihn mitgenommen habe.«

»Übung. Man braucht immer Übung. Der Schuss bringt keinen Nutzen, aber das Ziel.«

Petrowitsch hatte zugehört und rief: »Sag nur nicht, du meinst, du bekommst so bald eine Chance. Ich lache. Nur müsste ich weinen.«

»Ach was«, sagte Manuel. »Ich wollte nicht …«

»Sicher wolltest du! Jeder Junge kommt hier raus und will es töten. Aber hör mir zu!« Petrowitsch beugte sich vor, die Flasche auf dem Knie. »Du wirst zu Eis erstarren, wenn du es siehst. Und das dauert nicht lange.«

»Mikrosekunden, vielleicht«, murmelte Major Sánchez.

»Richtig. Aber hör zu! Schon Glück, wenn du es überhaupt siehst.«

»Ich weiß.«

»Es kommt, zapp, weg ist es.«

Old Matt sagte leise: »Nicht immer.«

»Na schön! Manchmal lässt es sich Zeit, stampft jemanden nieder.«

»Das habe ich nicht gemeint.«

»Und es stimmt auch nicht«, schaltete Colonel López sich ein. »Es verletzt Menschen nicht absichtlich. Das haben die Statistiker bewiesen.«

»Hör zu, es ist viel schlauer als die Statiss… Statissi…« Die grüne und braune Flüssigkeit hatte sich seiner Zunge bemächtigt. Petrowitsch blinzelte, schloss den Mund und ließ den Kippsprit auf sich einwirken.

»Kein Anzeichen, dass es schlauer ist«, wiederholte Manuel.

»Ich meine, wir sind nicht hier draußen, um diese Frage zu klären«, sagte Manuels Vater laut. Er war der Leiter der Gruppe, und seine Aufgabe war es, die Unterhaltung in die rechte Bahn zu lenken. »Wir sind hier, um die neuen Mutationen zu prüfen, sie auszumerzen und vielleicht einige lebende Exemplare mitzunehmen.«

»Oder tote«, sagte Major Sánchez.

»Richtig. Oder tote. Aber ihr wisst alle, das Kataster erlaubt nicht, dass zum Vergnügen gejagt wird.«

»Eine Menge Krauchies«, flüsterte Major Sánchez. Seine Worte waren zwar zu hören, mussten den Colonel aber nicht unbedingt zu einer Reaktion herausfordern.

»Kraucher werden noch gebraucht. Es gibt noch viel Felsgestein, das sie aufbrechen können.« Der Colonel wandte sich an Sánchez. »Wir schießen nur Muties, si? Keine guten Krauchies.«

»Nicht doch, ich dachte nur …«

»Denk was anderes!«, brummte Colonel López, und das Gespräch war für eine Weile beendet.

2.

Zum Frühstück gab es Bitterwurzel, Kaffee und Laurer. Die dichten Gerüche vermischten sich und regten Manuels Magen an, bis er zu knurren begann. Das Laurerfleisch war gut dicke Scheiben, geschnitten von dem alten Stück in Sidon, Fleisch, in dem noch Zellen aus dem ersten Puter steckten, der die Reise überlebt hatte. Jahrelang hatten die ursprünglichen Siedlerfamilien aus dem alten Mexiko von kaum etwas anderem gelebt. Die Männer aßen voller Konzentration, schmatzten und redeten so gut wie gar nicht, bis der Colonel begann, die bevorstehenden Aufgaben zu umreißen.

Petrowitsch murmelte: »Ich werfe lieber Blicke auf Krauchies, Colonel.«

Bevor Colonel López etwas erwidern konnte, sagte Major Sánchez gereizt: »Du hast doch gehört, was er gestern Abend gesagt hat.«

»Hmm, kann mich nicht erinnern.«

»Du erinnerst dich daran, dir Kippsprit in den Hals geschüttet zu haben, was?«

»Bestes schwedisches Zeug. Trivialer Alkoholgehalt.«

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