Cosmos' Versprechen - S.E. Smith - E-Book

Cosmos' Versprechen E-Book

S.E. Smith

0,0
6,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Cosmos Raines zählt zu den brillantesten Erfindern der Welt, doch seine wichtigste Entdeckung muss vor den Menschen auf der Erde verborgen bleiben. Er hat bereits jetzt die Kontrolle über das von ihm geschaffene intergalaktische Portal verloren. Nicht nur waren seine beste Freundin und deren Familie ist in ein neues Sternensystem umgezogen – er selbst findet sich in einem Lagerhaus voller außerirdischer Gäste wieder, darunter eine sehr wütende Frau, an die er unaufhörlich denken muss.
In Baade gibt es nur sehr wenige Frauen, und die müssen so sehr beschützt werden, dass es schon fast an Gefangenschaft grenzt. Terra 'Tag Krell Manok hat ihr Leben im Schatten ihrer drei älteren Brüder und ihres Vaters Teriff verbracht, dem Anführer von Prime und selbst ein wüster Krieger. Keiner widersetzt sich ihm und überlebt dieses Aufbegehren, doch wie jeder andere Anführer muss auch er sich mit politischen Machenschaften auseinandersetzen, weshalb er seine einzige Tochter durch das Portal schickt. Ein Clan besteht darauf, dass sie sich bei ihnen einen Gefährten sucht, und Teriff muss Zeit gewinnen. Auf der anderen Seite des Portals ist ihr Gefährte das Letzte, was Terra zu treffen erwartet – Und dann noch einen Menschenmann!
Cosmos mag vielleicht nicht damit gerechnet haben, dass die Frau seiner Träume eine Außerirdische ist – doch eines weiß er haargenau: Niemand wird sie ihm wegnehmen, weder der Clan, der sie nur benutzen will, noch ihr Vater, der alle Menschenmänner für wertlos hält. Vielleicht braucht es alle Erfindungen, die er je entwickelt hat, und dazu seinen ganzen Einfallsreichtum, doch dies ist ein Kampf, den er gewinnen wird.
Die international gefeierte Autorin S.E. Smith, Bestsellerautorin der NY Times und der USA Today, präsentiert eine neue Geschichte mit ihrem einzigartigen Humor und vielen überraschenden Wendungen! Spannende Abenteuer, heiße Romanik und Helden mit Kultcharakter haben ihr eine riesige Fangemeinde beschert. Über ZWEI MILLIONEN verkaufte Bücher!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 306

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



COSMOS' VERSPRECHEN

S.E. SMITH

DANKSAGUNG

Ich danke meinem Mann Steve dafür, dass er an mich geglaubt hat und so stolz auf mich war, dass ich den Mut hatte, meinem Traum zu folgen. Ein besonderer Dank gilt außerdem meiner Schwester und besten Freundin Linda, die mich nicht nur zum Schreiben ermutigt, sondern auch das Manuskript gelesen hat; und auch meinen anderen Freundinnen, die an mich glauben: Maria, Jennifer, Jasmin, Rebecca, Julie, Jackie, Lisa, Sally, Elizabeth (Beth), Laurelle, und Narelle. Diese Mädels geben mir Kraft!

Und ein ganz besonderes Dankeschön an Paul Heitsch, David Brenin, Samantha Cook, Suzanne Elise Freeman, Laura Sophie, Vincent Fallow, Amandine Vincent, und PJ Ochlan – die wunderbaren Stimmen meiner Hörbücher!

—S.E. Smith

Science Fiction Romance

Cosmos' Versprechen

Cosmos' Portal Buch 4

Copyright © 2023 bei Susan E. Smith

E-Books auf Englisch 2013 und auf Deutsch 2023

Umschlaggestaltung von: Melody Simmons und Montana Publishing

ALLE RECHTE VORBEHALTEN: Kein Teil dieses Buches darf ohne ausdrückliche schriftliche Zustimmung der Autorin auf irgendeine Art und Weise vervielfältigt werden, dazu zählen auch vollständige oder teilweise elektronische oder fotografische Vervielfältigungen.

Alle Charaktere und Ereignisse in diesem Buch rein fiktiv. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen oder tatsächlichen Ereignissen oder Organisationen sind rein zufällig und von der Autorin nicht beabsichtigt.

Zusammenfassung: Cosmos' neuestes Experiment hat ein Portal zu einer neuen Welt geöffnet, und die Bewohner dieser Welt stellen sein Leben völlig auf den Kopf.

ISBN: 9781956052978 (Taschenbuch)

ISBN: 9781956052961 (eBook)

Romantik (Liebe, expliziter sexueller Inhalt) | Thriller | Science Fiction (Aliens) | Zeitgenössisch | Royal | Paranormal (Telepathie) | Action / Abenteuer | Fantasie | Schicksalsliebe

Veröffentlicht von Montana Publishing.

www.sesmithfl.com

INHALTSVERZEICHNIS

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Fortsetzung folgt …

Weitere Bücher und Informationen

Charakter-Beziehungen

Über die Autorin

ÜBERSICHT

Cosmos Raines zählt zu den brillantesten Erfindern der Welt, doch seine wichtigste Entdeckung muss vor den Menschen auf der Erde verborgen bleiben. Er hat bereits jetzt die Kontrolle über das von ihm geschaffene intergalaktische Portal verloren. Nicht nur waren seine beste Freundin und deren Familie ist in ein neues Sternensystem umgezogen – er selbst findet sich in einem Lagerhaus voller außerirdischer Gäste wieder, darunter eine sehr wütende Frau, an die er unaufhörlich denken muss.

In Baade gibt es nur sehr wenige Frauen, und die müssen so sehr beschützt werden, dass es schon fast an Gefangenschaft grenzt. Terra 'Tag Krell Manok hat ihr Leben im Schatten ihrer drei älteren Brüder und ihres Vaters Teriff verbracht, dem Anführer von Prime und selbst ein wüster Krieger. Keiner widersetzt sich ihm und überlebt dieses Aufbegehren, doch wie jeder andere Anführer muss auch er sich mit politischen Machenschaften auseinandersetzen, weshalb er seine einzige Tochter durch das Portal schickt. Ein Clan besteht darauf, dass sie sich bei ihnen einen Gefährten sucht, und Teriff muss Zeit gewinnen. Auf der anderen Seite des Portals ist ihr Gefährte das Letzte, was Terra zu treffen erwartet – Und dann noch einen Menschenmann!

Cosmos mag vielleicht nicht damit gerechnet haben, dass die Frau seiner Träume eine Außerirdische ist – doch eines weiß er haargenau: Niemand wird sie ihm wegnehmen, weder der Clan, der sie nur benutzen will, noch ihr Vater, der alle Menschenmänner für wertlos hält. Vielleicht braucht es alle Erfindungen, die er je entwickelt hat, und dazu seinen ganzen Einfallsreichtum, doch dies ist ein Kampf, den er gewinnen wird.

KAPITEL 1

„RITA, geh diese Zahlen noch einmal für mich durch und schicke sie dann an mein Tablet“, sagte Cosmos und griff nach der Kaffeetasse, die er oben auf den Aktenschrank gestellt hatte.

Er trank einen großen Schluck, und zog dann eine Grimasse. Die Plörre war nicht nur eiskalt, sondern schmeckte auch beschissen. Er musste gestern Abend vergessen haben, eine neue Kanne zu kochen – oder war das heute Morgen gewesen? Er warf einen Blick auf die Uhr an seinem Handgelenk, doch er konnte schlecht sehen. Schließlich gab er ihr den Befehl, ihm einfach die Zeit anzusagen. Seine Augen waren so müde, dass er das verdammte Ding nicht mehr richtig ablesen konnte.

„RITA, wenn ich es mir recht überlege: sag mir doch bitte einfach, was da steht“, rief Cosmos dem Computersystem zu, das er und Tilly Bell, die Mutter seiner besten Freundin Tink, gemeinsam entwickelt hatten.

Naja, er hatte den Supercomputer entwickelt, doch Tilly war diejenige gewesen, die sich an einem Wochenende in das System gehackt hatte, als sie ihre jüngste Tochter Jasmine 'Tinker' Bell besuchte. Tilly hatte ein von ihr entwickeltes, experimentelles Programm für künstliche Intelligenz in das NOVAD-System hochgeladen.

Das Programm mit dem Namen RITA übernahm bald sein gesamtes System, lernte dazu und entwickelte sich mit exponentieller Geschwindigkeit, sodass Cosmos es irgendwann nur noch als eine weitere Nervensäge betrachtete, wenn es ihm mal dumm kam. RITA stand eigentlich für Really Intelligent Technical Assistant, doch Cosmos hatte ihr noch ein paar andere Namen gegeben … Aber nachdem er fast einen Monat mitten im winterlichen Maine kalt geduscht hatte, hatte er beschlossen, seine nicht ganz so schmeichelhaften Gedanken besser für sich zu behalten.

Tinks Eltern, Tilly und Angus Bell, hatten ihn praktisch adoptiert, als er und Tink sich vor etwas mehr als vier Jahren beim Zelten in der Nähe von Calais, Maine, kennenlernten. Er und Tink waren wie füreinander geschaffen, ihre Persönlichkeiten und Ansichten ergaben eine perfekte Mischung aus Akzeptanz und Respekt. Wenngleich er irgendwann gehofft hatte, dass daraus mehr werden könnte, wurde ihm rasch klar, dass Tink für ihn immer die kleine Schwester sein würde, die er nie hatte. Sie war nicht nur wie eine Schwester, sondern auch seine beste Freundin geworden.

Er hatte festgestellt, dass er mit ihr über alles reden konnte. Ihr Wissen und ihr Einfallsreichtum bezüglich Motoren und Stromgeneratoren beeindruckten ihn, und sie hörte sich gern seine neuesten Ideen an, die oftmals verrückt waren. Als Tilly und Angus weiterziehen wollten, als Tink achtzehn Jahre alt war, entschied sie, zu bleiben. Sie zog in den dritten Stock des Lagerhauses und es entwickelte sich eine tiefe Freundschaft.

All das änderte sich vor ein paar Monaten, als er Unterstützung bei seinem aktuellen Projekt, einem Portal, brauchte. Er hatte daran getüftelt, ein Portal zwischen zwei Orten auf der Erde zu öffnen – und nicht zwischen zwei Sternensystemen!

Er hatte Tink gebeten, an den Generatoren zu arbeiten, denn er benötigte mehr Strom. Er hatte geplant, währenddessen im Lagerhaus zu sein, wurde jedoch nach Chicago gerufen, um sich dort mit seinen Eltern zu treffen.

Ein Schauer durchfuhr ihn, als er sich an den Morgen erinnerte, als er unerwartet zurückgekehrt war. Zum Glück für Tink und ihn hatten seine Eltern das Treffen in letzter Minute absagen müssen. Er wollte sich gar nicht ausmalen, was hätte passieren können, wenn sie das nicht getan hätten!

Verflucht, dachte er, was rede ich denn? Man schaue sich doch nur mal an, was immer noch vor sich geht!

Das Portal war ein großer Erfolg, jedenfalls aus wissenschaftlicher Perspektive. Aus persönlicher Sicht war es eine Katastrophe! In seinem einst so ruhigen Zuhause wimmelte es nur so von Außerirdischen aus einer fremden Welt.

Ähm, von Prime Kriegern aus Baade, korrigierte er sich im Stillen.

Jetzt war einer von ihnen verschwunden, zwei von ihnen waren irgendwo dort draußen auf der Suche nach ihren Gefährtinnen und ein weiterer ‚Gast‘ war dabei, ihm den Verstand zu rauben. Mit dem vermissten Mann sowie den zwei frei herumlaufenden Kriegern konnte er umgehen. Die Frau hingegen, die im Moment in Tinks einstigem Schlafzimmer schlief, war eine ganz andere Sache. Er schloss kurz die Augen, atmete tief durch und versuchte, das Bild der schönen Außerirdischen zu vertreiben. Keiner seiner Konzentrationsversuche funktionierte, jedenfalls nicht bei ihr.

Murrend ging Cosmos zur kleinen Küchenzeile, die er in sein Labor eingebaut hatte, und schüttete den restlichen Kaffee in den Abfluss. Es war ihm völlig gleichgültig, was andere sagten, Cowboy-Kaffee schmeckte ihm beschissen. Sofort brühte er eine neue Kanne und atmete das duftende Aroma ein, während er die frischen Kopi Luwak-Bohnen mahlte, die er extra bestellt hatte. Wo die Bohnen herkamen, war ihm egal, er brauchte den Kick, um wach und auf der Hut zu bleiben.

Ich muss jetzt definitiv wachsam sein, nachdem mein neuestes Projekt ein Erfolg ist, dachte er müde.

„Cosmos, mein Lieber“, summte RITAs Stimme, eine exakte Kopie von Tilly Bells Tonfall. „Dein Gast ist erwacht.“

Cosmos unterdrückte einen Fluch und schaute auf seine linke Handfläche. In der Mitte befand sich eine Reihe verschlungener Kreisen, die verdammten Dinger pulsierten vor Leben und entlockten ihm ein schmerzvolles Aufstöhnen, als sein Körper auf sie reagierte. Eine Hitzewelle durchflutete ihn, malträtierte über seine überempfindliche Haut, bis ein leichter Schweißfilm seinen Körper überzog, während er sich bemühte, nicht darauf zu reagieren. Es fühlte sich fast so an, als würde sie mit ihren langen, zarten Fingern über seine Haut gleiten.

Worauf zur Hölle habe ich mich nur eingelassen?, murmelte Cosmos mit zusammengebissenen Zähnen, als er spürte, wie sie mit ihren Fingern wieder und wieder über das Mal fuhr.

Sein Kopf fiel nach vorne und er versuchte, tief und gleichmäßig zu atmen. Damit wollte er die Reaktion seines Körpers auf ihr zärtliches Streicheln unterdrücken, doch sein verdammter Schwanz war zu sehr damit beschäftigt, erregt zu pulsieren, um auf ihn zu hören. Laut fluchend löste er sich von der Küchentheke und ging zu den Türen, die aus seinem Labor führten. Er rief RITA einen kurzen Befehl zu, sie zu öffnen, um die Benutzung des Keypads zu vermeiden. Auf keinen Fall hätte er mit seinen zittrigen Fingern die richtigen Knöpfe getroffen, um das Labor verlassen zu können.

Wer zum Teufel hat es nötig, Knöpfe zu drücken, wenn eine außerirdische Frau schon damit beschäftigt ist?,dachte er wütend. Die Frau da oben raubt mir den letzten Nerv, und zwar so sehr, dass es mir ein Leben lang reicht. Sein ganzer Körper zitterte inzwischen, weil er so lange seinen Hunger ignoriert hatte, und jeder Gedanke an Müdigkeit verschwand, als das dringende Bedürfnis, die Frau dort oben zu seiner zu machen, die Oberhand gewann.

Cosmos schritt durch die schweren Metalltüren und nahm zwei Treppenstufen auf einmal, hinauf in den zweiten Stock des umgebauten Lagerhauses. Er hatte das alte Lagerhaus am Fluss mit achtzehn Jahren gekauft, und Millionen in die Modernisierung und Sicherung des Gebäudes investiert. Es war sein Forschungszentrum und sein Lebensmittelpunkt.

Mit fast siebenundzwanzig Jahren war er Multimilliardär. Seine Verteidigungs- und Sicherheitssysteme machten fast fünfzig Prozent seiner Erfindungen aus, die andere Hälfte waren Erfindungen und Systementwicklungen in den Bereichen Medizin, Umwelt und Weltraumforschung. Seine Eltern waren selbst weltberühmte Wissenschaftler, leider sah er sie nur selten. Sie befanden sich derzeit in Asien, wo sie an unterschiedlichsten Projekten arbeiteten.

„RITA, wo ist sie?“, fragte Cosmos zähneknirschend, als er das obere Ende der Treppe erreichte, die in sein Wohnquartier führte. Schnell blickte er zur Treppe, die in den dritten Stock führte, auf dem früher Tink wohnte.

„Cosmos“, sagte eine leise, erschrockene Stimme. „Ist etwas nicht in Ordnung?“

Cosmos' Augen nahmen die schlanke Gestalt der Frau wahr, die zögernd auf der untersten Stufe stehenblieb. Geistesabwesend streichelte sie über die Handfläche ihrer linken Hand. Jede zarte Berührung ließ die Flammen in seinem Inneren noch heißer auflodern. Wie eine Motte, die vom Licht angezogen wird, eilte Cosmos zur der dunkelhaarigen Schönheit, die ihn mit unschuldiger Verwirrung betrachtete.

„Ja, verdammt noch mal. Etwas ist tatsächlich nicht in Ordnung“, sagte er heiser, während seine großen Hände ihre kleineren umschlossen, damit sie mit der Folter aufhörte, die sie ihm antat.

„Was …?“

Cosmos gab der bezaubernden, silberäugigen Frau keine Gelegenheit, noch ein weiteres Wort zu sagen. Seine Lippen pressten sich in einem wilden, brennenden Kuss auf ihre. Er ließ ihre Hände los, umfasste ihre schmale Taille und zog sie an seinen pochenden Schwanz.

„Terra“, stöhnte er leise. „Du bringst mich mit deiner Berührung noch um. Ich habe deinem Bruder versprochen, dich mit meinem Leben zu beschützen. Doch ich schwöre dir: wenn du nicht damit aufhörst, nehme ich dich hier auf der Stelle.“

Terra 'Tag Krell Manoks leises Keuchen erstarb auf ihren Lippen, als Cosmos sie erneut küsste. Ihr Körper verschmolz mit seinem, während seine Finger sanft ihre Hüften massierten. Ihre Hände glitten langsam nach oben, und vergruben sich in seinen seidigen braunen Haarsträhnen, die bis auf seinen Kragen reichten. Dann zog sie ihn noch näher zu sich.

Wie konnte ich jemals annehmen, dass Menschenmänner schwach sind?, fragte sie sich im Stillen, während seine starken Arme sie umschlossen.

* * *

Cosmos gab sich den Empfindungen hin, die durch seinen Körper strömten. Alles in ihm konzentrierte sich auf die schlanke Frau, die er in seinen Arme hielt. Sie war nur ein paar Zentimeter kleiner als er mit seinen 1,85 Metern. Ihr langes schwarzes Haar hing wie ein seidiger Wasserfall über ihren Rücken, und die Versuchung, es um seine Finger zu wickeln, damit er sie an sich ziehen konnte, war zu verlockend, um ihr zu widerstehen. Er erschauderte, als sie ihre Hände hob und seine breiten Schultern griff, ihre Fingernägel gruben sich in seine muskulöse Haut, dann verfingen sich ihre Finger in seinem struppigen Haar.

Er stöhnte leise, als er sich weit genug zurückzog, um ihr in die dunklen, silbernen Augen sehen zu können. Seine haselnussbraunen Augen glitzerten vor Frustration, Verärgerung und Verlangen, während ungewohnte Emotionen den Schutzwall durchbrachen, den er im Laufe seines Lebens, in dem er anders war, sorgfältig errichtet hatte.

Nach außen hin hatte er ein sehr präzises Bild von sich vermittelt. Wer die Zeitungen, Klatschmagazine und Boulevardzeitungen las, hielt ihn für einen Playboy-Nerd, im Grunde war er jedoch das Gegenteil. Er mochte zwar mit einem silbernen Löffel im Mund geboren worden sein, doch es war ihm nicht anzusehen.

Seine Eltern hatten mit ihren verschiedenen Patenten sehr viel Geld verdient, und was das anbelangte, war er wie sie. Zudem hatte er mit zweiundzwanzig Jahren seinen Doktortitel erworben. Er hatte das Lagerhaus in der Nähe des Flusses zu einer Kombination aus Labor und Wohnung umgebaut, damit er an einem unauffälligen Ort leben konnte, der wenig Aufmerksamkeit auf sich ziehen würde, während er sich seiner eigentlichen Leidenschaft widmete.

Das Bild, das er von sich schuf, passte zu dem, was er die Welt glauben lassen wollte. Selbst Tink, seine beste Freundin und ehemalige Mitbewohnerin, wusste zu neunzig Prozent nicht, was er tat. Das war sicherer für sie – jedenfalls so lange, bis sie von einem riesigen Prime-Krieger aus Baade buchstäblich überwältigt wurde.

Er benutzte die sorgfältig konstruierte Täuschung von Cosmos Raines, um seine geheime Arbeit zu verbergen. Mit sechzehn Jahren hatte er begonnen, diese äußere Hülle zu konstruieren, die er benötigte. Nun wurden seine milliardenschweren Unternehmen von einigen der klügsten und tödlichsten Männer und Frauen der Welt geleitet.

Er hatte jede einzelne Person in den letzten sechs Jahren mit RITAs Hilfe sorgfältig ausgewählt. Sein Wunsch, etwas in der Welt zu verändern, ging nicht auf Comic-Helden zurück, sondern basierte auf seinen eigenen Erfahrungen, als er den Schaden sah, der angerichtet wurde. Seit er ein Kleinkind war, war er das Ziel von Entführern weltweit. Zunächst von Regierungen und Verrückten, die seine Eltern ausnutzen wollten, später wegen seiner eigenen Fähigkeiten, Dinge zu entwickeln und erfinden – er hatte seine Eltern diesbezüglich längst überholt.

Nachrichten und akademische Einrichtungen behaupteten, er sei klüger als Einstein. Cosmos war es völlig gleichgültig, ob er klüger war oder nicht. Er wusste lediglich, dass er mit einer besondere Gabe gesegnet war, die er für das Gute nutzen wollte. Er war vorsichtig, was die von ihm genehmigten militärischen Verträge anging.

Er hatte eine hochkarätige Gruppe von Männern und Frauen, die diese Abteilung seines Unternehmens leiteten. Jeder Einzelne oder ein von ihnen geliebter Mensch verdankte Cosmos sein Leben. Er verlangte nie eine Bezahlung, sondern die, denen er half, arbeiteten daraufhin freiwillig für ihn. Die meisten nahm er an, nur wenige hatte er aufgrund bestimmter zwielichtiger Informationen über sie abgelehnt. Er verlangte von ihnen Loyalität und Vertraulichkeit, als Gegenleistung mussten sie sich nie wieder finanzielle Sorgen machen.

Cosmos atmete tief ein, als er die weichen Hände spürte, die seinen Nacken streichelten. „Wir …“, begann er, schloss dann jedoch frustriert die Augen, als er von der einzigen Person auf der Welt unterbrochen wurde, von der er schwor, dass sie sogar schlauer war als er selbst.

„Oh, gut, kommst du endlich aus deiner Höhle gekrochen“, zwitscherte eine Stimme, die viel zu fröhlich klang. „Morgen, Terra, Schätzchen. Hast du gut geschlafen?“, fragte die Stimme leicht amüsiert, was Cosmos den letzten Nerv raubte.

Terra trat einen Schritt von Cosmos zurück und ließ ihre Hände sinken, dann drehte sie sich um und sah die kleine Gestalt mit einem amüsierten Lächeln an. „Einen schönen guten Morgen auch dir, Tilly. Ist Angus auch schon wach?“

„Oh, Himmel, ja. Er sollte jeden Moment von seinem Spaziergang zurück sein. Wie wäre es, wenn ich uns Frühstück mache? Angus liebt morgens ein gutes Frühstück. Er sagt, es gibt ihm die nötige Energie, um den Tag mit mir zu überstehen“, sagte Tilly mit einem wissenden Lächeln. „Cosmos, geh duschen, mein Lieber. Du siehst aus, als wärst du die ganze Nacht wach gewesen.“

Cosmos öffnete die Augen und sah Tilly mit einem finsteren Blick an. „Das war ich auch. Ich bin spät nach Hause gekommen und hatte noch etwas im Labor zu erledigen. Wir hatten letzte Nacht ein kleines Problem. Was zum Teufel machen du und Angus denn hier? Ich dachte, ihr wärt noch auf Baade“, knurrte er, bevor er errötete, als Tilly ihn mit hochgezogener Augenbraue ansah. „Entschuldige“, murmelte er und fuhr sich mit der Hand über den Nacken. Er warf einen Blick auf Terras blasse Wangen. „Deiner Familie geht es gut“, versicherte er ihr, als sie ihn besorgt ansah.

Tilly kam herüber und legte ihm ihre Hand auf den Arm. „Wir waren auf Baade, doch ich wollte herkommen, um zu erfahren, was denn geschehen ist. Auf Baade hat uns niemand etwas erzählt. Geh duschen“, drängte sie sanft. „Ich werde uns etwas zu essen machen, und du kannst uns hinterher erzählen, was passiert ist. Auch Angus wird bis dahin zurück sein“, fügte sie hinzu, dann drehte sie sich um und verschwand in Richtung des kleinen Küchenbereichs.

Cosmos sah zu, wie Tilly in der Küche ging. Er drehte sich um und ging durch den weitläufigen Wohnbereich. Beim Flur, der zu seinem Schlafzimmer führte, hielt er inne. Er drehte sich halb um und sah Terra an, die sich nicht von der Stelle gerührt hatte und auf ihre linke Hand starrte. Mit einem gemurmelten Fluch ging Cosmos zu ihr zurück.

Behutsam nahm er ihre Hand und fuhr mit dem Daumen über die verschlungenen Kreise, die auf ihrer Handfläche zu sehen waren. Er betrachtete sie kurz, bevor er mit der anderen Hand ihr gesenktes Kinn umfasste und es hob, bis sie gezwungen war, ihn anzuschauen. Er lächelte sie an und drückte ihr dann einen leichten Kuss auf die Lippen.

„Alles wird gut“, versprach er ihr.

Sie lächelte ihn auf eine Weise an, die ihre Unsicherheit offenbarte. „Ich weiß“, flüsterte sie. „Geh dich erfrischen. Ich werde Tilly beim Frühstück helfen.“

Cosmos nickte noch einmal, dann drehte er sich um und ging den Gang zurück. Seine Gedanken gingen in hundert verschiedene Richtungen gleichzeitig, was er gleichermaßen schätzte und verabscheute. Es war, als ob alle Nervenenden versuchten, gleichzeitig zu arbeiten und Informationen in exponentiellen Mengen verarbeitet wurden. Er musste wirklich das mit dem Koffein seinlassen. Es war nie hilfreich, vor allem dann nicht, wenn er erschöpft war.

KAPITEL 2

Als Cosmos sein Zimmer betrat, zerrte sich das schwarze T-Shirt über den Kopf und warf es in einem Knäuel in den Wäschekorb in der Ecke. Seine Muskeln spielten, als er die Schultern rollte und die lange Narbe auf seinem Rücken dehnte sich. Auch die Narbe seitlich an seinem Körper dehnte sich in eine lange weiße Linie, als er sich runterbeugte, um seine Schuhe auszuziehen.

Er bückte sich und zog seine Socken aus, dann griff er nach den Knöpfen seiner schwarzen Cargohose. Er schob die Hose zusammen mit seinen Boxershorts nach unten. Er stieg aus einem Bein aus und stellte das andere Bein auf die Hose, um sie auszuziehen. Dann warf er sie seinem T-Shirt hinterher in den Wäschekorb. Sein Körper war durch das gestrige Training und den Schlafmangel verspannt. Ihre Mission war erfolgreich gewesen, jedoch nicht ohne Verluste und er spürte jeden einzelnen persönlich. Die verwundeten oder getöteten Männer gehörten zu seiner Verantwortung. Es spielte keine Rolle, dass sie sich freiwillig gemeldet hatten, er fühlte sich trotzdem für sie verantwortlich.

Cosmos gab der Dusche den Befehl, mit der vorprogrammierten Temperatur, die er mochte, zu starten. Er fuhr sich mit der Hand über sein Kinn und entschied, sich nicht zu rasieren. Er hatte einen leichten Bartwuchs, doch er war verdammt noch mal zu erschöpft, um sich jetzt darum zu kümmern. Er trat unter die heiße Dusche, streckte die Arme über den Kopf, stützte sie gegen die Fliesen und ließ das Wasser über seinen müden Körper laufen. In Gedanken spielte er jeden Zug der Teams von gestern Abend noch einmal durch.

Er hatte eine Mission koordiniert, um Tansy Bell, die mittlere Tochter von Tilly und Angus Bell, die für die Regierung tätig war, zu beschatten. Die Mission, die sich über die halbe Welt erstreckte, von Russland bis zu den Vereinigten Staaten, hatte gestern Abend im Haus des kanadischen Botschafters ihren Höhepunkt erreicht.

Tansy und ihre russischen Kollegen sollten Craig Knapp, den Senior Director der Collaborative Partnership against Terrorism (CPAT), ins Visier nehmen. Das war die Gruppe, der Tansy angehörte, bevor sie herausfand, dass man ihr eine Falle gestellt hatte, um sie zu töten. Als wäre das nicht schon schlimm genug, wurde sie zudem vom russischen Milliardär namens Boris Avilov gejagt. Es stellte sich heraus, dass Craig Knapp sich mit Avilovs Geld die Taschen vollmachte. Tansy hatte das fast zu spät herausgefunden – ohne die Hilfe eines riesigen Prime-Kriegers namens Mak wäre sie tot gewesen.

Cosmos ließ RITA die Informationen, die Tansy von Avilov gestohlen hatte, an sein Computersystem weiterleiten, damit er diese Daten überprüfen konnte. Es handelte sich um Details des geplanten Attentats auf den Präsidenten der Vereinigten Staaten, Askew Thomas. Was Cosmos nicht überraschte, war die Tatsache, dass der US-Vizepräsident mit Avilov und anderen, einschließlich Knapp, zusammenarbeitete, um dieses Attentat zu ermöglichen. Der Vizepräsident hatte seine eigene Agenda, und die bestand nicht darin, im politischen Schatten von Askew Thomas zu verbleiben.

Leider wurde Tansy – die den gleichen eigensinnigen, unabhängigen Charakter wie alle Bell-Frauen hatte – von einem ihrer ehemaligen Agenten entlarvt, der sie trotz ihrer Verkleidung erkannte. Nun fehlten ihm ein Prime Krieger und zwei weitere, die nach den Russinnen Natasha und Helene Baskov suchten, die zur gleichen Zeit wie Tansy entführt worden waren. Das einzig Gute an letzter Nacht war, dass Craig Knapp bald ein toter Mann sein würde und Mak Tansy in seine Welt gebracht hatte, um sie dort zu heilen. Cosmos hoffte nur, dass er ihren eigensinnigen Hintern ein für alle Mal dortbehielt!

Er ließ RITA die Nummernschilder aller Fahrzeuge überprüfen, die die Kreuzungen in der Nähe des Hauses des kanadischen Botschafters passierten. Jede Überwachungskamera in der Gegend war mit RITA verbunden worden, und sie wertete sämtlich Hinweise aus, um die Frauen und Merrick, den riesigen Prime Krieger, der sich mit ihnen zusammen in Luft aufgelöst zu haben schien, ausfindig zu machen.

„Cosmos?“, rief Tillys Stimme aus seinem Schlafzimmer. „Wenn du nicht langsam in Gänge kommst, schicke ich Terra rein, damit sie dir hilft“, drohte sie.

Cosmos stöhnte, und befahl der Dusche schnell sich abzustellen. „Ich bin in einer Minute draußen“, rief er.

„Du meine Güte, woher hast du denn diese Narbe? Die sieht ja ganz frisch aus“, sagte Tilly von der Badezimmertür aus.

„Großer Gott, Tilly!“, brüllte Cosmos erschrocken, während er seinen Körper blitzschnell wegdrehte. Hoffentlich war das Glas durch den Wasserdampf beschlagen genug, sodass sie nicht zu viel erkennen konnte. „Würdest du bitte rausgehen?“, würgte er verlegen hervor.

Tillys heiseres Lachen hallte in dem großen Bad wider, er sah, dass sie sich umgedreht hatte. „Es ist ja nicht so, als hätte ich noch nie einen nackten Mann gesehen“, kicherte sie. „Du solltest Angus sehen. Ich schwöre dir, dieser Mann hat …“ Ihre Worte verklangen glücklicherweise, als sie hinausging.

Cosmos schüttelte den Kopf. „Nur Tilly Bell bringt es fertig, dass ich mich wieder wie ein Zwölfjähriger fühle“, murmelte er kichernd. „Und wie Angus nackt aussieht, möchte ich mir nun wirklich nicht vorstellen“, fügte er mit einem Schaudern hinzu, während er die Glastür öffnete und nach einem Handtuch griff.

„Oh!“, keuchte eine erschrockene Stimme.

Cosmos drehte ruckartig den Kopf und schloss die Augen, als er spürte, wie sein Schwanz auf die Anwesenheit der Person in seinem Badezimmer reagierte. Er wusste, dass er seine Erektion nicht verstecken konnte, auch nicht mit dem Handtuch, das er schützend vor sich hielt. Widerwillig öffnete er die Augen und starrte in die silbernen Augen, die ihn mit einer Mischung aus schüchterner Neugier, Verwunderung und Verlangen ansahen. Er ärgerte sich ein wenig darüber, dass er der Einzige war, der in diesem Moment leichte Unsicherheit empfand.

„Lass mich raten“, sagte er trocken. „Tilly hat dich geschickt?“

Terra nickte und hob zögernd ihren Blick, um ihn anzusehen. „Du bist den Prime-Männern sehr ähnlich gebaut“, stellte sie fest, während ihre Augen einem Wassertropfen folgten, der an seiner Brust herunterlief. „Du bist blasser und hast mehr Haare auf der Brust“, murmelte sie, während ihr Blick noch immer dem Wassertropfen folgte, der weiter nach unten floss. Sie atmete hörbar ein und trat einen Schritt vor. „Was ist mit dir passiert?“, fragte sie, während sie eine gezackte Narbe an seiner Hüfte betrachtete.

Cosmos wich ruckartig einen Schritt zurück, als sie näherkam. Wenn seine Selbstbeherrschung vorher am seidenen Faden hing, war sie jetzt völlig dahin. Zumindest war es so, bis ihre Worte ihn wie ein vollbeladener Truck trafen. Ein finsteres Stirnrunzeln überzog sein Gesicht und seine Faust umklammerte eisern das Handtuch.

„Was zur Hölle meinst du mit: 'ich bin ähnlich gebaut wie die Prime-Männer'?“, fragte er wütend. „Wie viele Männer hast du denn kennengelernt?“

Terras Hand erstarrte, als sie die gezackte Narbe berühren wollte. Sie sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an, ein Gesichtsausdruck, der Tilly so verdammt ähnlich war, dass er spüren konnte, wie ihm die Hitze in die Wangen stieg. Was zum Teufel war nur los mit ihm? Das war ja schlimmer, als mitten in einer Physik-Konferenz in die Pubertät zu kommen, mit nichts als einem Haufen alter Leute um einen herum und einer Ausgabe des Playboy, die einen bei Verstand hielt.

Terra trat zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich bin Heilerin für mein Volk“, erklärte sie in einem frostigen Ton. „Es war Teil meiner Ausbildung, die physischen Eigenschaften des männlichen Körpers zu erforschen. Wie viele Männer ich dabei kennengelernt habe, geht dich überhaupt nichts an, es sei denn, du beantwortest mir die gleiche Frage! Wie viele Frauen hast du denn kennengelernt?“, schnauzte sie.

Cosmos hätte nicht gedacht, dass sein Gesicht noch heißer werden könnte. „Das hätte ich nicht sagen sollen“, gab er zu und sah kurz weg. „Ach, verdammt!“, murmelte er kopfschüttelnd.

Ein heiseres Kichern entwich ihm, als ihm bewusstwurde, dass er dort stand und ein Handtuch vor sich hielt, in der Hoffnung, Terra gegenüber noch irgendwie Haltung zu bewahren. Er hatte allerdings vergessen, dass die Wände seines Badezimmers hauptsächlich aus Spiegeln bestanden. Die Spiegel hinter ihm und an den Seiten gaben Terra fast den vollen Rundumblick auf seinen Körper. Schulterzuckend wischte er sich weiter das Wasser von der Brust und den Haaren, bevor er sich weiter nach unten vorarbeitete.

„Was machst du denn?“, fragte Terra mit erstickter Stimme, während ihre Augen dem Handtuch folgten. „Woher hast du all diese Narben?“

Cosmos schürzte die Lippen. Er musste nicht in einen Spiegel schauen, um zu wissen, was sie sah. Er hatte Narben von Kugeln, Messern und mehr als einer Explosion, die seine gebräunte Haut verunstalteten. Er hatte sich an sie gewöhnt. Er nahm nicht mehr an so vielen Missionen teil wie früher, sondern nur noch an denen, die ihn persönlich betrafen oder ein großes Risiko für die Männer unter seiner Aufsicht darstellten.

„Ich muss mich anziehen, sonst kommt Tilly wieder rein“, sagte Cosmos, warf das Handtuch beiseite und ging an ihr vorbei. „Dass sie mir wieder mit einer Beschreibung von Angus körperlichen Vorzügen kommt, kann ich nun wirklich nicht brauchen“, sagte er schroff.

Terras Augen folgten Cosmos. Er war ein atemberaubender Mann. Seine muskulösen Schultern waren durch die Kleidung, die er trug, nur zu gut verborgen. Sein Rücken hatte mindestens fünf verschiedene Narben von Wunden, von denen sie ahnte, dass sie nicht nur schmerzhaft gewesen waren, sondern ihn beinahe umgebracht haben mussten. Sie hatte in den vergangenen Monaten viel von RITA gelernt, um die menschliche Anatomie besser verstehen und Jasmine „Tinker“ Bell und ihre Schwester Hannah bei ihren Schwangerschaften unterstützen zu können.

Hitze durchströmte sie, als Cosmos sich vorbeugte und eine enge, schwarze Boxershorts über seine straffen Pobacken zog. Sie spürte, wie ihre Brustwarzen vor Verlangen hart wurden, als sie ihm beim Anziehen zusah. Alles in ihr wollte zu ihm gehen, ihm die Kleider vom Leib reißen, ihn auf sein Bett werfen und Besitz von ihm ergreifen. Sie riss schockiert die Augen auf angesichts des primitiven Verlangens, das über sie kam. Es verwirrte sie. Sie hatte stets den Eindruck gehabt, dass die Frauen ihres Volkes keinen Wert auf Körperkontakt legten, doch in ihr brannte ein Verlangen, das sie fast die Kontrolle verlieren ließ. Sie erinnerte sich, dass ihre Mutter kürzlich über ihre Gefühle für ihren Vater gesprochen hatte, wenn auch nicht über Details. Wenngleich sie neugierig auf das veränderte Verhalten ihrer Mutter war, war ihr doch die Vorstellung unangenehm, über die sexuellen Gewohnheiten ihrer Eltern zu sprechen. Die Neugierde hatte sie so überwältigt, dass sie schließlich nachgegeben und Tink und Tilly danach gefragt hatte. Sie hatte sich sogar das Videomaterial angesehen, das von Tink auf dem Kriegsschiff ihres Bruders J'kar aufgezeichnet worden war. Sie hatte den Kriegern Anweisungen für etwas gegeben, das man auf der Erde „Oralsex“ nannte.

„Wirst du mich oral befriedigen?“, fragte sie laut, bevor sie begriff, was sie da sagte.

„Werde ich … was?!“, brachte Cosmos hervor, bevor er mit dem Gesicht voran auf den Boden klatschte, als sich sein Fuß beim Anziehen der Hose in seinem Hosenbein verhedderte.

„Oh, Cosmos, bist du verletzt?“, fragte Terra und eilte zu ihm. Er lag auf dem Boden, seine Hose hatte sich um seine Knöchel verfangen. Sie kniete sich neben ihn und versuchte, ihn vorsichtig umzudrehen, um nachzusehen, ob er eine Kopfverletzung hatte. „Cosmos?“

„Oh je!“, rief Tilly in der Tür. „Was denn ist passiert? Ist alles in Ordnung mit ihm?“, fragte sie und eilte zu Cosmos. „ANGUS! Wir brauchen dich hier, mein Schatz! Cosmos ist ohnmächtig geworden.“

* * *

Cosmos lag ganz still und versuchte, tief zu atmen, um seinen rasenden Verstand zu beruhigen. Er wünschte sich einerseits, er hätte eine Zeitmaschine erfunden, um zurückzureisen und sein anderes Ich zu warnen, das verdammte Portal NICHT zu erschaffen. Andererseits konnte er nicht umhin, die lustige Seite dieser Situation zu betrachten. Mit siebenundzwanzig war er zum ersten Mal völlig unvorbereitet auf das, was in seinem Leben geschah.

Cosmos ließ sich von Terra auf den Rücken rollen. Er blickte einen Moment lang in ihre verwirrten und besorgten Augen, bevor er beide Handflächen auf ihre Wangen legte und ihren Kopf nach unten zog, um ihr einen leidenschaftlichen, besitzergreifenden Kuss zu geben, der dazu führte, dass sie sich auf seine Brust legte. Er küsste sie so lange, bis er sicher war, dass er etwas sagen konnte, ohne sich völlig der Lächerlichkeit preiszugeben.

„Nun, es sieht so aus, als hätte Terra die Situation bereits unter Kontrolle“, sagte Angus in der Tür. „Tilly, mein Schatz, du fühlst dich nicht zufällig auch ein wenig schwach, oder, Darling? Ich glaube, du könntest selbst ein wenig Mund-zu-Mund-Beatmung gebrauchen“, fügte er schelmisch hinzu.

„Oh Angus“, kicherte Tilly. „Ich habe Cosmos vorhin erzählt, dass du mich immer noch heiß machst, wenn du …“

Cosmos brach den Kuss mit einem lauten Stöhnen ab. „Es reicht! Ich will kein Bild von einem nackten Angus in meinem Kopf!“, stieß er hervor, bevor er sich umdrehte und den kichernden Angus wütend ansah. „Du solltest dich mal mit deiner Frau darüber unterhalten, dass man nicht in die Badezimmer anderer Männer geht, wenn sie gerade duschen“, knurrte er.

Angus zog eine errötende Tilly in seine Arme, lehnte sie weit zurück und sah sie liebevoll an. „Das würde nichts nützen“, lachte er. „Sie würde mich bloß ablenken und letztlich würden wir im Bett landen. Nicht wahr, Schatz?“

„Na, das kannst du aber glauben, mein Großer“, flüsterte Tilly und sah Angus zärtlich an. „Wie du es schaffst, dass mein Herz auch nach all den Jahren noch höherschlägt, wird mich immer wieder beeindrucken“, gestand sie mit einem tiefen zufriedenen Seufzer.

Angus drückte seiner Frau einen Kuss auf die Lippen, bevor er sie wieder hochzog. Er sah Cosmos grinsend an, dann zuckte er mit den Schultern. Tilly war die Liebe und das Licht seines Lebens und er schämte sich nicht, das offen zu zeigen.

„Das Frühstück wird kalt“, sagte Angus. „Ich würde gerne essen, bevor wir noch einmal unterbrochen werden. Ich weiß nicht, wie es euch geht, Kinder, doch ich bin am Verhungern“, fügte er hinzu, drehte Tilly um und schob sie sanft aus dem Zimmer.

Cosmos sah erneut zu Terra auf, die mit großen Augen beobachtete, wie Angus Tilly leicht den Hintern tätschelte, als sie das Bad verließen. Beide konnten das Kichern und leise Gemurmel hören, als die beiden älteren Bells zurück in die Küche gingen. Cosmos wartete, bis Terra wieder zu ihm blickte, sie sah verwirrt aus.

„Ja“, sagte er schnell, sobald sich ihr Mund öffnete. „Sie waren schon immer so, seit ich sie kenne – und laut Tink, bereits ihr ganzes Leben lang.“

„Oh“, sagte Terra, bevor sie sich von seiner Brust abdrückte, um sich hinsetzen zu können. Sie beobachtete, wie er sich aufsetzte und seine Hose bis zu den Knien hochzog, dann stand er auf und zog sie ganz hoch. „Wirst du es tun?“

„Werde ich was?“, sagte Cosmos, während er seine Hose zumachte.

Er griff nach einem dunkelblauen Button-up-Hemd, das an der Stange neben der Tür hing. Er begann es zuzuknöpfen, dann zuckte er mit den Schultern und sah sie an, als sie zunächst nicht antwortete. Sie beobachtete seine Finger, wie sie an der Knopfreihe des Hemdes hinunterwanderten.

„Oralsex mit mir machen?“ fragte Terra zögerlich, während sie immer noch auf dem hellen Bambusboden kniete.

Cosmos schaute in ihre fragenden Augen und ein Kichern entwich ihm, als er ihre Hände griff, um sie hochzuziehen. Als sie vor ihm stand, umfasste er ihre Hüften und zog sie gegen seinen harten Schwanz, um ihr zu zeigen, wie sehr er auf ihre Nähe reagierte.

„Mit Vergnügen“, murmelte Cosmos, dann schob er sie zur Tür und in Richtung Küche. „Mit dem größten Vergnügen“, wiederholte er und gab ihr einen Klaps auf den Hintern, woraufhin sie erschrocken quietsche.

KAPITEL 3

„Reichst du mir bitte die Eier?“, fragte Angus, während er nach ein paar Scheiben Vollkorntoast griff.

Tilly hielt Angus die Schüssel mit dem Rührei hin, legte dann ein paar Scheiben Toast auf ihren Teller und bestrich sie mit Erdbeermarmelade. Sie wartete, bis jeder einen vollen Teller hatte, bevor sie das Thema der letzten Nacht ansprach.

„Cosmos“, begann Tilly leise. „Sag uns, was geschehen ist. Ist Tansy …?“ Ihre Stimme wurde leiser, als die Angst in ihr aufkam.

Angus griff nach ihr ihrer Hand und drückte sie. Die beiden älteren Bells sorgten sich um ihre mittlere Tochter. Tansy war der Überzeugung, dass sie ihr Tun vor ihren Eltern geheim hielt, doch Tilly verfolgte die Aktivitäten ihrer Tochter seit Jahren. Sie wusste, dass Tansy mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen hatte, von denen einige Tilly zu Tode erschreckten. Trotzdem war sie sehr stolz auf die Arbeit ihrer Tochter, die versuchte, die Welt zu einem besseren und sichereren Ort zum Leben zu machen. Gleichzeitig wünschte sie sich allerdings, dass jetzt jemand anderes ihre Arbeit erledigen würde. Sie wusste nicht, wie lange sie noch vorgeben konnte, nichts von den Gefahr zu wissen, in denen sich ihre Tochter dauernd befand.

Cosmos sah von seiner Tasse auf, in die er Kaffee aus der Kanne goss, die Terra vor ihm auf den Tisch gestellt hatte. Er überlegte, wie viele Informationen er Tilly geben sollte. Er wollte nicht, dass sie sich Sorgen machte, doch er wusste auch, dass es andere Gefahren gab, die er würde erklären müssen.