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In den Räumen einer Softwarefirma, welche auf verfluchtem Grund erbaut worden war, sorgen Spuk und Poltergeister für Todesangst in der Berrymoore Street. Es kommt zu harten Kämpfen, unter tatkräftiger Mithilfe von Bruder Jonathon und seinen Mitbrüdern, sowie den Wachmännern Harrison Steerling und Malcom McDearmitt. Unter Aufbietung aller Kräfte kann der Spuk bezwungen, und die Gebäude der Firma befriedet werden. Die Ruhe danach währt nur kurze Zeit. Bald beunruhigen mysteriöse Todesfälle die Geisterjäger von ESP Investigations. Es sind vorwiegend junge Männer, die den Tod finden. Und zwar durch den "Todeskuss der grünen Lady".
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Seitenzahl: 141
Veröffentlichungsjahr: 2020
Was bisher geschah:
Die junge Engländerin Crystal Blair wurde aus noch immer nicht ganz geklärten Gründen von finsteren Mächten, die ihre Mutter brutal getötet hatten, entführt und auf dem düsteren Landsitz Cadwrigham House gefangen gehalten. Von dort gelang ihr mit Hilfe des deutschen Versicherungsmaklers Michael Fux, der nach einer Autopanne ebenfalls in die Fänge des düsteren Earls of Cadwrigham geraten war, die gemeinsame Flucht. Dabei fallen die beiden fast einem widerlichen Leichenfresser, einem Ghoul, zum Opfer. Doch auch diesmal können sie das Böse überwinden, und ihre Flucht bis nach London fortsetzen.
Dort studierten Crystal und Michael einige Unterlagen, die Crystal aus Cadwrigham House mitgenommen hatte, weil ihr Name darauf vermerkt war. Überraschenderweise enthielten die Unterlagen einen Brief von Crystals unbekanntem Vater. Nicht nur das: Crystal bekam außerdem die Verfügung über ein stattliches Vermögen und Blair House, einem Anwesen, welches, laut Crystals Vater, sichere Unterkunft gegen die Horden des Bösen bieten sollte.
Die Engländerin und der junge Deutsche beschlossen, Blair House schnellstmöglich aufzusuchen. Zu ihrem großen Entsetzen lauerte ihnen dort ein ganzes Rudel geifernder Wolfsbestien auf, die von einer finsteren Gestalt auf die beiden gehetzt wurden. Wäre nicht in letzter Sekunde Hilfe in Form von Rolfhardt Ethelbert Ronan von Schressen, einem weißen Vampir, aufgetaucht, es hätte schlecht für die beiden jungen Leute ausgesehen.
In ihrer ersten Nacht in der sichern Umgebung von Blair House empfängt Crystal einen mentalen Hilfeschrei. Ein junges Mädchen hat Angst um ihre Großmutter, die überstürzt zu einer dubiosen Kreuzfahrt aufbricht. Der Traum offenbart Crystal außerdem, dass hier finstere Mächte im Spiel sind. Kaum, dass sie die Traumbilder abschütteln konnte und erwachte, hatte sie für sich den Entschluss gefasst, dem kleinen Mädchen zu helfen und den finsteren Mächten nicht einfach das Spielfeld zu überlassen.
So führt sie dieser nächtliche Traum auf eine Fahrt ins Ungewisse, an Bord des Kreuzfahrtschiffes MS SERPENTIA. Sie finden heraus, dass dort Satyre und Schattennymphen ihr Unwesen treiben. Diese Kreaturen der Finsternis verführen die Menschheit zu bösen Handlungen und verleiten sie zu Todsünden, um sich an der dadurch freigesetzten negativen Energie NEGEM zu laben. Schon gab es erste Tote an Bord des Kreuzfahrtschiffes. Doch die finsteren Wesen haben die Rechnung ohne Crystal, Michael und Rolfhardt gemacht. Allerdings hatten die Kreaturen mitbekommen, dass es Gegenspieler gab. Es kam zum Showdown auf hoher See, den die Protagonisten nur gerade so überlebten.
Doch zurück an Land wartete gleich die nächste Auseinandersetzung mit den Kräften des NEGEM auf das Trio. In den Räumen einer Softwarefirma, welche auf verfluchtem Grund erbaut worden war, sorgen Spuk und Poltergeister für Todesangst in der Berrymoore Street. Es kommt zu harten Kämpfen, unter tatkräftiger Mithilfe von Bruder Jonathon und seinen Mitbrüdern, sowie den Wachmännern Harrison Steerling und Malcom McDearmitt. Unter Aufbietung aller Kräfte kann der Spuk bezwungen, und die Gebäude der Firma befriedet werden.
Die Ruhe danach währt nur kurze Zeit. Bald beunruhigen mysteriöse Todesfälle die Geisterjäger von ESP Investigations. Es sind vorwiegend junge Männer, die den Tod finden. Und zwar durch den ‹Todeskuss der grünen Lady›.
Rolfhardt Ethelbert Ronan von Schressen schreckte übergangslos aus seinem traumlosen Schlummer auf. Der weiße Vampir hatte meist sowieso nur einen sehr leichten Schlaf.
Zudem verfügte der Wiener aristokratischer Abstammung über ein äußerst feines und scharfes Gehör. Ausgeprägte Sinneswahrnehmungen stellten, neben der weitestgehenden Unsterblichkeit, einen weiteren Vorteil des Vampirdaseins dar. Natürlich gab es auch Nachteiliges, wie zum Beispiel der Umstand, regelmäßig Blut lebendiger Wesen zu sich nehmen zu müssen. Allerdings hatte Rolfhardt dafür einen Weg gefunden, diesem Drang nachgehen zu können, ohne dafür selbst Menschen oder andere Säugetiere töten zu müssen.
Er schloss Abmachungen mit verschiedenen muslimischen und jüdischen Metzgern in London, die es hier zuhauf gab. Beim Schächten der Tiere fielen große Mengen an frischem, warmen Lebenssaft ab. Daran trank er sich ein bis zweimal im Monat satt. Mehr benötigte er, im Gegensatz zu den bösartigen Vampiren der Nacht, in der Regel nicht. Ansonsten konnte er sich völlig normal ernähren. Zum Beispiel liebte er Knoblauchbrot über alles. Vampire mit der stark duftenden Knolle abzuwehren zu können, gehörte in das Reich der Phantasie. Denn auch die finsteren Gesellen der Vampirzunft konnte man mit Knoblauchknollen nicht wirklich beeindrucken. Dabei handelte es sich um eine reine Erfindung vor allem der Filmzunft hier in London, wo die legendären Hammer-Studios wirkten, oder eben von Hollywood.
Dadurch, dass er selbst nicht tötete, um zu leben, wandelte er allerdings im Gegensatz zu den Finsterwesen als weißer Vampir auf Erden. Er konnte völlig normal am Tage leben, musste nicht in Heimaterde ruhen, und besaß auch sonst keine Anfälligkeiten wie zum Beispiel gegen Weihwasser oder auch sonstige, allgemein gegen Vampire einsetzbare Mittel. Außerdem hatte er sich mit seinen Freunden Crystal Blair und Michael Fux dem Kampf gegen die bösen Mächte des NEGEM, des Negativen verschrieben, weswegen die Kräfte des Positivem, das POSEM, ihre schützenden Hände über den Vampir hielten.
Mit seinen neuen Freunden meisterte er bereits zwei aufregende Abenteuer. Auf der Kreuzfahrt des Schreckens bekämpften sie eine Horde Schattennymphen und Satyre. Diese wie eineiige Zwillinge aussehenden Finsterwesen beabsichtigten, die Passagiere an Bord zu Todsünden zu verführen. Der Kampf auf dem Kreuzfahrtschiff MS SERPENTIA hatte ihn dabei bis an seine physischen Grenzen geführt. Ohne die selbstlose Spende von menschlichem Blut durch Crystal, Michael und dem katholischen Geistlichen O’Flaherty wäre er vermutlich gestorben.
Besonders rührte es ihn dabei, dass Michael seine kreatürliche Angst gegen den Vampir Rolfhardt überwunden hatte. Das nährte Rolfhardts Hoffnung, sich dem hübschen, jungen Mann, in den er sich bei ihrem ersten Aufeinandertreffen Hals über Kopf verliebt hatte, näher zu kommen. Noch zeigte sich Michael dahingehend etwas zurückhaltend, legte aber durchaus schon Zuneigung zu von Schressen an den Tag. Was bestimmt auch daran lag, dass es sich bei dem Vampir um einen äußerst hübsch anzusehenden Mann handelte, der einen schlanken, drahtig-muskulösen Körper vorweisen konnte, und der zudem einen knackigen Po besaß, welcher zweifelsohne in der Lage war, Nüsse zu knacken!
Ihr nächstes gemeinsames Abenteuer mussten sie dann in den Räumen der Softwarefirma Clayton Software Engineering, in South Croydon, London, bestehen. Dort trieben in der Berrymoore Street Poltergeister ihr Unwesen, die Schrecken und Todesangst verbreiteten. Mit Hilfe zweier tougher Wachmännern und den Benediktiner-Mönchen um Bruder Jonathon konnten sie dem Spuk dort letztendlich ein Ende bereiten. Nach Abschluss des Abenteuers schlossen sich die beiden Wachmänner Harrison ‹Rissi› Steerling und Malcolm McDearmitt dem Team der Geisterjäger um Crystal Blair an und zogen in Blair House ein.
Seitdem waren gute zehn Wochen vergangen, die sie nutzten, um sich von den Strapazen ihres Einsatzes zu erholen. Außerdem lernten sich die Teammitglieder während dieser Zeit besser kennen. Nun warteten sie gemeinsam darauf, dass jemand den nächsten Fall an ihre junge Firma „ESP Investigations“ herantrug. Erst am Abend zuvor hatten sie die Bestandsaufnahme ihrer Ausrüstung beendet und neue Anzeigen in diversen sozialen Netzwerken und Web-Portalen geschaltet. Am späten Abend zog man sich dann kollektiv in die Zimmer zur Nachtruhe zurück.
Rolfhardt warf einen raschen Blick auf die Nachttischuhr. Die schwach rot leuchtenden Digitalziffern zeigten 1.30 Uhr an, also war es noch mitten in der Nacht.
Er setzte sich auf und lauschte konzentriert. Das, was er vernahm, hörte sich unzweifelhaft wie Schrittgeräusche an, wie sie entstehen, wenn nackte Füße über Holzlaminat-Böden tappten. Um einen Eindringling konnte es sich dabei schwerlich handeln. Blair House, von Crystals noch unbekanntem Vater errichtet, und zusammen mit einem schwindelerregend hohen Geldvermögen an die junge Engländerin überschrieben, stellte eine wahre Trutzburg gegen Eindringlinge im allgemeinen und Finsterwesen im Besonderen dar. Man konnte hier nicht so ohne weiteres eindringen.
Trotz dieser an sich beruhigenden Tatsache, entschloss sich Rolfhardt nachzusehen, was auf dem Flur vor seiner Zimmertür vor sich ging.
Mit einer fließenden Bewegung schlug er die Bettdecke beiseite und schwang sich, nackt wie er zu schlafen pflegte, aus dem Bett, um dann leichtfüßig zur Tür zu huschen. Der Wiener überlegte kurz, wer sich da draußen zu nachtschlafender Zeit durch den Korridor bewegen mochte. Hier im Ostflügel des Erdgeschosses von Blair House bewohnte Crystal das größte Zimmer, welches die Nummer 8 trug. Dessen Eingang lag im östlichen Quergang, genau gegenüber von der Tür zum Speiseraum. Rolfhardts eigenes Zimmer, die Nummer 7, und das von Michael, mit der Nummer 6, lagen direkt nebeneinander und hatten ihre Türen zur Verbindungsachse Ost, welche vom Süden des Gebäudes bis zur nord-nordöstlichen Ecke führte. Er öffnete seine Zimmertür nun leise und mit Bedacht, um die Person auf dem Flur nicht zu erschrecken.
Flink schlüpfte er hinaus und just in dem Moment, als er seine Zimmertür wieder schloss, kam aus dem östlichen Quergang eine Gestalt in einem weißen, kurzen Pyjama um die Ecke gebogen und bewegte sich leise auf nackten Sohlen tappend an Rolfhardt vorbei.
«Crystal, ach du bist es ...», sagte Rolfhardt erleichtert, als er erkannte, wer sich da zu dieser nachtschlafenden Zeit durch das Haus bewegte. «Was ist den los? Kannst du nicht schla ... Crystal?»
Die Hausherrin von Blair House tappte wortlos an dem Österreicher vorbei. Obwohl sie ihre Augen weit aufgerissen hatte, nahm sie den drahtigen Mann anscheinend überhaupt nicht wahr, sondern wandte sich nach rechts, wo eine Tür in das große Eingangsfoyer mit den beiden Statuen von Crystal und ihrer Mutter Celeste führte.
Rolfhardt folgte der Engländerin verwundert und besorgt zugleich, zum einen, um zu sehen, wohin die offensichtlich schlafwandelnde Freundin wenden würde, zum anderen um aufzupassen, damit ihr in diesem somnambulen Zustand kein Leid geschah.
Im großen Foyer strebte Crystal zu Rolfhardts Erleichterung nicht dem Ausgang zu, sondern dem rückwärtigen Portal zwischen den beiden Statuen. Dieses führte in das marmorne Treppenhaus, welches sich um den großen Schacht mit dem Observatorium schmiegte, und von dem aus man sowohl ins Ober- als auch ins Untergeschoss gelangte.
Dort angekommen, stieg sie mit traumwandlerischen Sicherheit die Stufen zum Untergeschoss hinab.
«Was will sie bloß da unten?», murmelte der weiße Vampir leise fragend vor sich hin. «Sie wird doch wohl hoffentlich nicht in eines der Autos steigen?»
In der Tat befand sich im Untergeschoss die große, dreigeteilte Garage mit dreizehn Fahrzeugen der unterschiedlichsten Modelle. So gab es einen Bentley Mulsane, einen Tesla oder auch einen Lexus. Es fanden sich aber auch ein Mini und ein Smart darunter. Außer der Garage gab es unten noch den Generatorraum mit der Haustechnik, ein Tanklager für Brennstoff und Schmiermittel, ein Ersatzteillager, sowie ein Vorratslager.
Dort unten fand sich aber auch noch ein leerer Raum im rückwärtigen Teil des Geschosses. Weiß in weiß, und das einzig hervorstechende Merkmal stellte ein an der Rückwand befindlicher, zehn Meter breiter, fünf Meter tiefer und raumhoher Quader, der wie ein Wanderker wirkte, jedoch keinerlei Öffnung oder Fenster besaß. Auch er weiß, wie der ganze restliche Raum. Dieser Teil von Blair House schien keinerlei Funktion zu erfüllen.
Umso mehr erstaunte es Rolfhardt, dass genau dieser leere Raum das Ziel von Crystals nächtlicher Wanderung zu sein schien. Denn kaum hatte die rothaarige Frau die Treppe verlassen, strebte sie der hinteren Ecke der großen, pentagonförmigen, mittleren Wagenhalle entgegen. Sie umrundete dort die Stützsäule, öffnete die Tür zum leeren Raum und bewegte sich geradewegs auf den weißen Erker zu. Ziemlich exakt vor dessen Mitte, mit der Nasenspitze nur wenige Zentimeter von der weißen Wand entfernt, blieb sie stehen, und verharrte reglos. Rolfhardt hatte kurz zuvor den Atem angehalten, weil er schon befürchtete, Crystal würde ungebremst gegen die Wand laufen. Nun atmete er erleichtert aus und näherte sich der Schlafwandlerin bis auf Armlänge an, um dann ebenfalls beobachtend zu verharren.
Er wagte nicht, sie anzusprechen. Derart aus diesem tranceähnlichen Zustand gerissen zu werden, konnte für den Schlafwandler traumatisch sein. Also wartete ab und fragte sich in Gedanken, was für eine Art Traum Crystal ausgerechnet nach hier, in den leeren Raum geführt haben mochte.
Die Träume der jungen Frau besaßen manchmal eine gewisse Brisanz. Hatte sie doch im Traum einst mentalen Kontakt zu Michael erhalten, der, wie sie, im Schloss des finsteren Earls of Cadwrigham, einem widerlichen und abgrundtief bösen Vampir, gefangengehalten wurde. Erst dadurch schafften sie zu guter Letzt ihre gemeinsame Flucht.
Ein weiterer Traum führte sie auf das Kreuzfahrtschiff MS SERPENTIA, welches Schattennymphen und Satyren heimsuchten.
Und im Traum erfuhr sie auch mehr über das traurige Schicksal ihrer verstorbenen Mutter Celeste, einer einstigen Nonne, die ihre Berufung aus Liebe zu Crystals Vater Rachmon aufgegeben hatte. Bestien des NEGEM töteten ihre Mutter. Und diese Finsterwesen waren auch hinter Rachmon her, weswegen dieser alles unternommen hatte, Informationen zu seiner Person zu verschleiern. Auch und gerade seiner Tochter Crystal gegenüber. Sogar Rolfhardt, eigentlich ein Vertrauter Rachmons, verfügte zumindest im Moment über keine Erinnerungen, die über den Namen Rachmon hinausgingen. Bruder Jonathon und der hiesige Ableger des Klosters Buckfast wusste mehr, hüllte sich diesbezüglich jedoch an das angeordnete Schweigen.
All das schoss Rolfhardt durch den Kopf, während er hinter Crystal stand, und sie aufmerksam beobachtete. Plötzlich stieß diese einen tiefen Seufzer aus, und der Mann aus Wien dachte schon, dass sie erwacht wäre.
Doch die Hausherrin befand sich weiterhin im tranceähnlichen Zustand. Allerdings wendete sie sich nun wieder von der Wand ab und schritt langsam den Weg zurück, auf dem sie zuvor hierher kam. Natürlich auch dieses Mal begleitet von Rolfhardt, der einige Schritte hinter ihr lief, und sie genau im Auge behielt.
Zu seiner Erleichterung gab es keinerlei Zwischenfälle. Crystal steuerte auf direktem Weg ihr Zimmer an, schlüpfte zurück in ihr Bett, schloss ihre Augen, drehte sich zur Seite und schlief weiter, als wäre nichts geschehen.
Rolfhardt verharrte noch einen Moment abwartend in dem Zimmer, bis er sicher sein konnte, dass Crystal auch wirklich schlief. Dann verließ er den Schlafraum, schloss leise dessen Tür und tappte auf nackten Sohlen zurück zu seinem eigenen Zimmer.
Rolfhardt schickte sich gerade an, dieses zu betreten, als erneut ein leises Geräusch, diesmal von rechts kommend, seine Aufmerksamkeit erregte.
Die Tür zu Michaels Zimmer öffnete sich, und der schlanke Deutsche trat sichtlich verschlafen auf den Gang hinaus.
„Wasnhierlos?“, nuschelte er und gähnte herzhaft dazu.
Im nächsten Moment erspähte er Rolfhardt und riss sogleich überrascht die Augen ein wenig weiter auf. „Du bist ja nackt!“
„Wie du weißt, pflege ich immer so zu schlafen“, erwiderte der weiße Vampir schmunzelnd.
„Warum stehst du dann auf dem Gang herum?“
„Ich hörte ein Geräusch, und als ich aus meine Zimmer herausschaute, sah ich Crystal, wie sie schlafwandelnd den Korridor entlang ging“, erklärte er mit leiser Stimme, was geschehen war. „Weil man sich beim Schlafwandeln durchaus verletzen kann, folgte ich ihr kurzerhand. Dabei habe ich nicht an meine Garderobe gedacht, wie du dir sicher denken kannst.“
„Na ja, schon …“, antwortete Michael und rieb sich den Schlaf aus den Augen. „Und? Was war mit Crystal?“
Rolfhardt zuckte ratlos mit seinen Schultern. „Nichts. Sie ging die Treppe ins Untergeschoss runter, bewegte sich dann in die Mitte vor der rückwärtigen Mauer und verharrte dort unbewegt für ein paar Minuten. Dann kehrte sie in ihr Zimmer zurück, ohne auch nur für einen Moment aufzuwachen.“
„Und du bist dabei die ganze Zeit nackt hinter ihr hergerannt?“
„Wohl oder übel“, lautete die kurze Antwort.
Dann begann er über das ganze Gesicht zu grinsen und vollführte in Richtung von Michael eine deutende Bewegung mit seinem Kinn.
„Aber entweder ist dieser Anblick meiner nackten Pracht nicht unangenehm, oder aber es spukt in deinen Shorts …“
„Oh!“, machte Michael, und schaute an sich hinunter.
Als er wieder seinen Kopf hob, grinste auch er. „So kann ich bestimmt nicht einschlafen. Ich fürchte, du wirst an mir einen Exorzismus durchführen müssen …“
„Na aber Hallo!“, rief Rolfhardt erfreut aus und machte eine einladende Bewegung in Richtung seines Zimmers.
„Ich werde dich mit großem Vergnügen nach Strich und Faden exorzieren! Du wirst es nicht bereuen!“
Als Michael der Aufforderung nachkam, und an Rolfhardt vorbei in dessen Zimmer schlüpfte, strahlte der Wiener Vampir vor Freude über das ganze Gesicht. Endlich öffnete sich im Michael auch für intime Nähe. Darauf hatte er seit dem ersten Tag ihrer Begegnung gehofft. Vielleicht würden sie doch noch ein Paar werden. Genau so, wie es sich der schwer verliebte Vampir herbeisehnte.
Rasch betrat auch er nun sein Zimmer, schloss die Tür. Und gleich darauf sank Michael in seine Arme …
Am nächsten Morgen reckte sich Michael wohlig, dann öffnete er langsam die Augen und blinzelte ins Morgenlicht. Er spürte Rolfhardts warmen Körper, der sich an seinen Rücken kuschelte, den sanften Hauch seines Atems im Nacken, und den Arm, den der Wiener Aristokrat über Michaels Körper gelegt hatte.
Der junge Mann lächelte. Es fühlte sich alles gut und richtig an, als wären mit einem Schlag alle Teile eines Puzzles an die passende Stelle gefallen.
Eine überwältigende Zuneigung zu Rolfhardt erfüllte ihn. Schon seit ein paar Tagen hatte sich der Stuttgarter mehr und mehr zu dem Mann aus Österreich hingezogen gefühlt. In gleichem Maße waren seine Vorbehalte gewichen. Die vergangene Nacht hatte dann die letzten Schranken zwischen ihnen beiden eingerissen.
Rolfhardts Arm bewegte sich, und dessen Hand streichelte den nackten Brustkorb Michaels.
„Bist du schon wach, mein Hübscher?“, erklang leise fragend die Stimme des Vampirs.
Michael drehte sich im Bett um und lächelte sein Gegenüber an. „Guten Morgen, Rolfhardt …“, sagte er.