Dackel Murphys Abenteuer - Angie Pfeiffer - E-Book

Dackel Murphys Abenteuer E-Book

Angie Pfeiffer

4,3

Beschreibung

Dackeljunge Murphy hat es wirklich nicht leicht. Kaum hat er seine neue Familie gefunden, versucht die vornehme Dackeldame Jeany, ihm Manieren beizubringen. Nicht genug damit. Eines Abends stöbert er ein junges Kätzchen auf. Lisa wird ein neues Familienmitglied und bringt den Haushalt ganz schön durcheinander. Anschließend zieht nebenan auch noch Idefix ein. Nicht nur, dass dieser Hund größer ist als der Dackel, er hat auch noch viele längere Ohren und ist deshalb bei den Weibchen heiß begehrt. Doch wenn Murphy gedacht hat, er würde nach all der Aufregung endlich einmal seine Ruhe haben, so irrt er sich gewaltig, denn jetzt kommt Emma! Humorvoll und mit viel Herz schildert Angie Pfeiffer die Abenteuer eines Jungdackels.

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Inhaltsverzeichnis

Wie Murphy seine Familie fand

Murphy und Jeany

…Und dann Kam Emma…

Emma Erzählt

Wie Murphy seine Familie fand

Langsam wachte der kleine Dackelwelpe auf und räkelte sich. Wie immer lag er nah an seine Mutter und die Geschwister gekuschelt. Wie schön warm, weich und behaglich sich das anfühlte. Doch heute war irgendetwas anders als sonst. Es erschien ihm alles sehr viel heller und lauter.

Er öffnete die Augen.

MOMENT!

Er konnte die Augen öffnen!

Zum ersten Mal in seinem bis jetzt drei Wochen andauernden Leben sah er etwas und riss die Augen weit auf, um sie gleich wieder zu schließen. Er hatte ja nicht ahnen können, wie bunt die Welt um ihn herum war. Vorsichtig blinzelte Murphy drehte langsam den Kopf nach rechts und links, nach oben und unten.

Doch nicht nur, dass alles Farbe bekommen hatte, es war um ihn herum auch schrecklich laut geworden. Murphy konnte nämlich viel besser hören, als es gestern noch der Fall gewesen war. Das helle Licht und die vielen Töne verwirrten ihn, er schaute hilfesuchend um sich.

„Hallo mein kleiner Murphy. Aufgewacht?”, fragte eine liebe Stimme.

Wie immer wusste der Dackeljunge ganz von selbst, dass es die Stimme seiner Mutter war. Doch jetzt konnte er sie gut sehen und betrachtete sie prüfend.

„Hallo Mama“, mauzte er, während seine Mutter ihm liebevoll über den Kopf leckte.

Jetzt regten sich auch die Geschwister. Deshalb bemühte sich Murphy als erster an die Zitzen seiner Mutter zu kommen, denn er hatte plötzlich einen mächtigen Hunger. Als er sich satt getrunken hatte, kuschelte er sich wieder ganz dicht an und schlief glücklich ein.

Als er das nächste Mal aufwachte, hatte er schlimme Zahnschmerzen, er jammerte drauflos. Wieder leckte ihn seine Mutter liebevoll ab.

„Du bekommst deine Milchzähne, mein Kleiner. Das tut ein bisschen weh, aber es vergeht auch wieder. Trink noch ein wenig Milch und dann kuschelst du dich ganz nah an mich.“

Das tat der kleine Dackel und bald war er eingeschlafen.

Am nächsten Morgen wurde er durch seine Geschwister geweckt. Einer seiner Brüder versuchte, Murphys Pfote anzuknabbern, während ein anderer seine Nase ableckte. Das kitzelte ganz schön.

„Hey, lass das gefälligst sein!“

Murphy befreite sein Vorderbein, drehte den Kopf weg und musterte seine Umgebung interessiert.

Er saß zusammen mit seiner Mutter und den fünf Geschwistern in einer großen Holzkiste, die innen mit Sägespänen ausgestreut war. Der Raum, in dem sie sich befanden, erschien ihm ziemlich groß und dunkel, aber der kleine Welpe hatte keine Angst, denn er war ja nicht allein.

Während er prüfend die Luft einsog, um seine Umgebung besser kennenzulernen öffnete sich die Tür. Ein seltsames Wesen betrat den Raum.

„Das ist ein Mensch, Kinder“, klärte die Dackelmutter ihre Welpen auf. „Ihr müsst immer nett zu ihm sein und ihm gehorchen, denn er ist unser Rudelführer. Er füttert uns und sorgt für unsere Sicherheit.“

„Aber er sieht komisch aus, Mama, und wieso läuft er auf seinen Hinterbeinen?“, wagte Murphy einzuwenden.

Liebevoll schaute seine Mutter ihn an. „Er ist zwar nicht so hübsch wie wir, aber er bringt das Futter. Warum er es sich nicht bequem macht und auf allen Vieren läuft, weiß ich auch nicht so genau. So sind die Menschen eben. Man kann sie oft nicht verstehen.“

Der Mann hielt eine große und eine kleine Schüssel in den Händen, beugte sich herunter und stellte die Schüsseln auf den Boden, während er redete.

„So, hier ist euer Futter. Einmal für die Mutter und eine Schüssel für die Jungen.“

Murphys Mutter ging zu der großen Schüssel und fraß daraus. Während sie kaute, ermunterte sie ihre Welpen: „Der kleine Napf ist für euch. Versucht das Futter einmal. Es schmeckt sehr gut.“

Vorsichtig ging Murphy als Erster zu dem kleinen Napf und roch prüfend an dem Inhalt. Anschließend probierte er laut schmatzend. Es schmeckte wirklich gut, wenn auch nicht so toll wie Mamas Milch. Nach und nach wagten sich seine Geschwister auch an den Napf, der in Windeseile leergefressen war. Der Mensch hatte ihnen mit großem Vergnügen zugeschaut und nahm die leeren Schüsseln auf.

„Donnerwetter“, staunte er, „das nächste Mal muss ich euch ein bisschen mehr Futter bringen.

„Das ist eine gute Idee“, sagte Murphy. Der Mann drehte sich um. „Du bist ja ein ganz Frecher! Kläfft mich jetzt schon an.“

„Nein, ich meinte nur, dass du das nächste Mal mehr Futter mitbringen sollst“, antwortete Murphy, aber der Mensch verstand ihn wohl nicht, denn er ging aus dem Raum, ohne geantwortet zu haben.

„Ihr müsst wissen, dass sie unsere Sprache nicht sprechen“, erklärte die Dackelmutter. „Doch wir können uns ihnen trotzdem verständlich machen. Sie sind nur manchmal etwas schwer von Begriff.“ Sie seufzte tief. „Wir müssen ein wenig Geduld aufbringen, früher oder später verstehen unsere Menschen, was wir von ihnen möchten.“

Das war alles sehr aufregend für Murphy und so legte er sich hin und machte ein Nickerchen.

Später wachte er davon auf, dass der Mensch in den Raum kam und mit den Futterschüsseln klapperte.

Weil er nun schon wusste, wie es ging, bemühte Murphy sich wieder als erster an den kleineren Napf zu kommen.

Das gelang ihm mit einem Trick: Er kniff einfach die Augen zusammen, nahm Anlauf und rannte los. Durch den Schwung gelang es ihm, seine Geschwister wegzuschubsen. So konnte er das wohlschmeckende Futter einen Moment alleine genießen zu.

Trotzdem mochte der kleine Dackel nicht auf Mutters Milch verzichten und holte sich nach dem Essen noch einen Nachtisch bei ihr.

Die Tage vergingen. Murphy trank Milch, aß das Futter, das der Mensch regelmäßig vorbeibrachte, und schlief viel. Zwischendurch spielte er mit seinen Geschwistern.

Nach und nach traute er sich immer weiter aus der Ecke heraus, in der die Schlafkiste für ihn und seine Familie stand.

Bald hatte er alle Teile der Garage, denn das war der große Raum, beschnüffelt, kannte sich richtig gut aus und tollte mit seinen Geschwistern im ganzen Raum herum.

Wenn die Kleinen zu stürmisch miteinander umgingen ermahnte sie die Mutter.

„Vorsicht Kinder, verletzt euch nicht. Merkt euch: Wenn ihr in irgendetwas beißt und es quiekt oder schreit, dann müsst ihr loslassen, denn dann ist es lebendig und vielleicht sogar gefährlich.“

Heute schien ein besonderer Tag zu sein. Die Dackelmutter war ganz aufgeregt. Sie leckte ihre Jungen sehr sorgfältig ab.

„Kinder, ihr müsst sauber sein, denn es kommen Leute, die euch anschauen.“ Sie seufzte tief. Das tat sie in der letzten Zeit häufig. „Wir werden uns bald trennen müssen. Ihr findet eure Menschen, denn sie suchen euch jetzt bestimmt aus. Ich muss zurück zu meinen Leuten.“

„Ich will auch mit zu deinen Leuten, Mama“, piepste Murphy erschrocken. „Mich braucht keiner auszusuchen. Ich will überhaupt keinen eigenen Menschen. Sie sind mir zu groß, riechen komisch und laufen auf den Hinterbeinen.“

Beruhigend leckte ihm seine Mutter über den Kopf. Sie kam nicht mehr dazu, ihm zu antworten, denn die Tür öffnete sich. Herein kam der Futterbringer. Zwei weitere Menschen folgten ihm zögernd.

„Jetzt benehmt euch gut, Kinder“, flüsterte die Mutter. „Das sind die Ersten, die sich einen von euch aussuchen möchten. Ein Mann und eine Frau, das ist gut. Sie sehen freundlich aus, das ist noch besser.“

Murphy musterte das Pärchen mit finsterem Blick: Das waren also die Leute, die ihn von seiner Mama und den Geschwistern trennen wollten! Das durfte niemals geschehen! Bösartig grollend stürzte er sich auf den Größeren der beiden.

„Hey, du, ich will bei meiner Mama bleiben. Wenn du mich aussuchst, dann beiße ich dich“, bellte er so laut er konnte. Zur Bekräftigung biss er in einen langen Faden, welcher dem Mann aus dem Schuh hing. „Ha! Ich meine es ernst und ich bin sehr gefährlich!“

Die Frau ging in die Hocke und strich ihm sacht über den Kopf. „Och, schau mal Alan, ist der süß. Er mag dich.“

Alan lachte. „Ja, das ist ein munterer kleiner Kerl und ich mag ihn auch“, mit diesen Worten streichelte auch er den kleinen Hund.

Einen Moment lang schloss Murphy genießerisch die Augen, weil streicheln sich noch besser anfühlte, als Mutters Abschlecken. Dann besann er sich und versuchte noch gefährlicher zu knurren, während er den Schuhfaden weiter langzog.

Wieder lachte der Mann. „Der Kleine ist wirklich super, was meinst du? Wollen wir ihn nehmen?“

„Oh ja, Alan, er ist so niedlich und auch so lebhaft. Ich habe ihn jetzt schon lieb. Und wie süß er maunzt.“

Die Frau schien ziemlich dumm zu sein, denn sie begriff nicht, dass Murphy gefährlich knurrte.

„Das ging ja schnell“, meldete sich der Futtermensch zu Wort. „Wissen Sie schon einen Namen für den Kleinen?“ Alan brauchte nicht lange zu überlegen. „Ja, sicher, er heißt Murphy“, verkündete er nach einem kurzen Blick auf den kleinen Hund, der immer noch an seinem Schnürsenkel zerrte.

Verblüfft ließ Murphy los. „Woher weißt du meinen Namen?“, fragte er.

Alan nahm ihn auf den Arm. „Da staunst du, mein Kleiner“, sagte er. „Du und ich – wir werden ein super Team.“ Murphy konnte gar nicht anders, er kuschelte sich an und schloss die Augen, während Alan ihm den Bauch kraulte. „Jetzt bleibst du noch einige Zeit bei deiner Mutter. In drei Wochen holen wir dich ab.“

Der Futtermensch mischte sich ein: „Ja, dann behalte ich das Tier eben bis Sie aus dem Urlaub kommen. Das ist kein Problem.“

Behutsam setzte Alan den kleinen Hund wieder zu seiner Mutter in die Kiste. „Dann sind wir uns also einig. Der Welpe ist sowieso im Moment noch besser bei seiner Mutter aufgehoben. In drei Wochen hat er das richtige Alter.“

Zum Abschied streichelte er Murphy noch einmal. „Bis bald, Kumpel. Wir sehen uns.“

Als die Hundekinder später völlig erschöpft von all der Aufregung des Tages neben ihrer Mutter einschliefen, flüsterte diese Murphy ins Ohr. „Siehst du, das sind deine Menschen, du hast sie und sie haben dich ausgesucht. Genau so muss das sein.“

Im Laufe der nächsten Tage kamen immer wieder Leute um sich einen Welpen auszusuchen. Die meisten nahmen ihren Hund sofort mit, obwohl die Tiere nicht einmal sechs Wochen und deshalb viel zu jung für eine Trennung von Mutter und Geschwistern waren. Bald blieben nur noch Murphy und seine Mutter übrig, die von Tag zu Tag trauriger wurde.

„Mein Kleiner, unsere gemeinsame Zeit läuft bald ab“, sagte sie häufig.

„Ach was, Mama, wir sind doch zusammen.“

Murphy wollte nicht zugeben wie sehr ihm die Geschwister fehlten. „Vielleicht musst du gar nicht weg.“