Prunseline und Karli E-Book

Angie Pfeiffer

• Herausgeber: Books on Demand
• Kategorie: Für Kinder und Jugendliche
• Sprache: Deutsch
• Veröffentlichungsjahr: 2021

Seitenzahl: 44

Beschreibung

Prunseline ist ganz aufgeregt. Wird sie nach dem langen Winterschlaf ihre Freunde auf der Waldwiese wiedertreffen? Sie ist erleichtert, als sich nach und nach alle dort einfinden. Zusammen mit ihnen und ihrem besten Freund, dem Mäusejungen Karli erlebt sie ein aufregendes Jahr.

Leseprobe

Für Johannes, ohne den dieses Buch nicht entstanden wäre ;o)

Inhaltsverzeichnis

Kapitel Was raschelt da

Kapitel Frühling ist schön

Kapitel Verschlafen

Kapitel Wie schmeckt die Liebe

Kapitel Walderdbeeren

Kapitel Kirschenernte

Kapitel Gefangen

Kapitel Sommerhitze

Kapitel Komische, faule Tiere

Kapitel Es wird Winter

Kapitel Ein guter Unterschlupf

Kapitel Ein Leckerer Stern?

Kapitel Kein Winterschlaf?

Kapitel Sternenregen

Kapitel Nur Geduld, Prunseline

Kapitel Schnee

1. Kapitel Was raschelt da?

Endlich ist es wieder Frühling geworden. Das Gras reckt und streckt sich der Sonne entgegen. Die ersten Frühlingsblumen stecken ihre Blütenköpfe durch das liegengebliebene Herbstlaub. Es ist nicht weggeharkt worden und bedeckt deshalb nach dem langen Winter immer noch den Boden. Es knistert und knackt laut unter den Füßen.

Prunseline ist gerade aufgewacht. Jetzt reckt und streckt sie sich erst einmal. Karli liegt nahe bei ihr. Er schnarcht noch laut vor sich hin.

Prunseline ist ein bisschen erschrocken. Während des langen Winters, den sie zusammen mit Karli in der gemütlichen Mäusehöhle verbracht hat, hat sie die Geräusche, die es draußen gibt fast vergessen. Das Knistern klingt sehr hart und gefährlich. Es lässt Prunseline vor Schreck zittern.

Davon wacht Karli auf.

„Was – ist – los???", ruft er und stellt sich auf die Hinterpfoten, weil er so abrupt wach geworden ist. Verschlafen wuschelt er an seinen großen Ohren herum. Das sieht so komisch aus, dass Prunseline beinahe lachen muss. Aber dazu hat sie vorhin einen zu großen Schrecken bekommen.

„Es knackt so komisch", wispert sie stattdessen.

Karli gähnt laut.

„Uhhh! Das sind doch nur die alten Blätter", sagt er, während er seine Ohren endgültig zurechtzupft.

„Blätter?", fragt Prunseline. „Wieso sind sie plötzlich so laut und knistern ganz komisch? Im Sommer waren sie noch glatt und zart. Sie hörten sich höchstens ein bisschen raschelig an. Daran kann ich mich genau erinnern."

„Aber im Herbst haben sie auch schon geknistert!", stellt Karli fest. Prunseline schüttelt den Kopf. „Stimmt gar nicht. So doll war das jedenfalls nicht!"

„Das kommt dir nur so vor!"

Karli steckt den Kopf aus der Mäusehöhle. „Draußen ist der Igel. Er ist durch das Laub geraschelt!"

Schon steckt der Igel seine spitze Schnauze zur Tür hinein.

„Guten Tag, Prunseline. Guten Tag Karli", ruft er fröhlich. „Ihr habt ja auch schon ausgeschlafen. Das ist schön."

„Prunseline hat einen Schreck bekommen, weil du so doll im Laub herumgeraschelt hast", erklärt Karli.

„Das wollte ich nicht! Es tut mir leid! ", sagt der Igel zerknirscht. „Du musst dich nicht fürchten, kleine Prunseline. Einen besseren Schutz, als das Rascheln der alten Blätter gibt es nicht. Das hilft, um Gefahren zu erkennen, denn anschleichen kann sich keiner im trockenen Laub."

„Stimmt", sagt Karli.

„Stimmt", sagt Prunseline und nickt. „Das ist ein guter Trick, den ich mir unbedingt merken muss. Wenn mich die Blätter mit ihrem Knistern warnen, dann verstecke ich mich erst einmal. Es könnte ja ein Mäusejäger sein, der herumschleicht."

„Stimmt", sagt der Igel.

„Stimmt", sagt Karli wieder. „Es ist wichtig, dass du gut aufpasst, Prunseline."

„Das werde ich, lieber Karli. Aber jetzt will ich durch das Knisterlaub tanzen. Schließlich ist es Frühling geworden und das macht mich froh."

Schon ist Prunseline aus dem Mäusehaus geschlüpft. Sie hüpft und tanzt durch das trockene Laub.

Der Igel macht es ihr nach. Beide bringen sie die Blätter zum Knacken und Knistern, dass es Art hat.

Und was macht Karli?

Er will nicht tanzen. Deshalb steht er im Eingang des Mäusehauses und schüttelt den Kopf.

„Prunseline ist eben Prunseline und sie wird sich niemals ändern", denkt er und muss lachen.

2. Kapitel Frühling ist schön!

„Frühling ist schön", sagt Prunseline. „Immer wenn ich während des langen Winters mal aufgewacht bin, habe ich mich auf den Frühling gefreut."

„Das stimmt", nickt Karli. „Lass uns nach draußen gehen."

Das muss er Prunseline nicht zweimal sagen. Sie flitzt noch vor ihm zur Tür hinaus.

Die beiden Mäuse staunen, als sie im Garten stehen. Prunseline lacht glücklich. Sie fühlt sich in der Frühlingssonne ganz toll.

„Endlich ist es wieder schön warm.

Und wie gut es duftet! Eben nach Frühling", strahlt sie Karli an.

Prunseline schließt die Augen und schnuppert. Die Sonne streichelt ihren Pelz. Das tut gut, nach dem langen Winter.

„An liebsten würde ich mich in die Sonne legen und ein Schläfchen machen", murmelt die kleine

Maus. Sie setzt sich für einen Moment hin.

„Hey, hier wird aber nicht einfach so geschlafen", brummelt Karli. „Das ist zu gefährlich!"

„Ich mach's ja auch gar nicht!"

Prunseline springt vom Gartenweg in das frische Grün des Rasens. Sie quiekt und kichert und lacht lauthals. Das klingt so fröhlich, dass sogar die Vögel für einem Moment aufhören zu zwitschern und dem Mäuschen zuschauen.

„Du verrückte Nudel", grinst Karli.

Plötzlich hört man Schritte.

Menschenschritte!

Schnell zerrt Karli seine Freundin unter einen Busch. Dort machen sich die beiden ganz klein, damit sie ganz und gar versteckt sind.

Zwei Kinder gehen durch den Garten. Auch sie freuen sich über die Frühlingssonne.

„Also haben die Menschen im Haus überwintert. Genauso wie wir in unserer Höhle", flüstert Prunseline Karli zu.

„Es scheint so. Wir müssen auch in diesem Jahr ein bisschen vorsichtig sein, damit sie uns nicht sehen", wispert Karli zurück.