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Flocke ist ein verträumtes kleines Pony. Sie lebt zusammen mit ihrer Herde auf dem Hof von Bauer Robert. Eines Tages geschieht ein großes Unglück: Der Ponystall stürzt ein und Bauer Robert kann ihn nicht reparieren. So macht sich Flocke ganz allein auf den Weg, um die Heinzelmännchen zu suchen und sie zu bitten, den Stall wieder aufzubauen. Dabei erlebt sie eine Menge aufregender Abenteuer. Doch damit nicht genug: Kaum ist der Ponystall fertig, geht Flocke erneut auf eine große Reise. Dieses Mal sucht sie das geheimnisvolle Land über dem Regenbogen.
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Seitenzahl: 36
Für Charlotte, Jakob, Leo, Lia, Marie, Max und für alle Enkelkinder, die mir noch geschenkt werden.
Erstes Kapitel, in dem es einen ordentlichen Bums gibt
Zweites Kapitel in dem Flocke einen Entschluss fasst
Drittes Kapitel, in dem das Pony sich auf den Weg macht
Viertes Kapitel, in dem es gefährlich knackt und knistert
Fünftes Kapitel, in dem es eine Einladung zum Essen gibt
Sechstes Kapitel, in dem wir einen Jagdhund kennenlernen
Siebtes Kapitel, in dem Flocke endlich die Heinzelmännchen findet
Achtes Kapitel, in dem die Ponys einen neuen Stall bekommen
Neuntes Kapitel, in dem Flocke ganz schön nass wird
Zehntes Kapitel, in den kräftig gezaubert wird
Elftes Kapitel, in dem Flocke große Angst hat
Zwölftes Kapitel, in dem wir eine schimpfende Maus kennenlernen
Dreizehntes Kapitel, in dem sich Flockes sehnlichster Wunsch erfüllt
„Hey, was war das für ein Krach? Hast du es auch gehört oder träumst du schon wieder?“
Ein gehöriger Stups brachte Flocke in die Wirklichkeit zurück. Verwirrt blickte sie auf.
Ihre Cousine Lise stand vor ihr und schaute sie streng an. „Du bist eben ein Träumerle,“ stellte Lise fest.
Obwohl die beiden Ponys fast gleich alt waren, unterschieden sie sich ganz schön voneinander.
Während Lise immer brav auf die älteren Pferde der Herde hörte und alles tat, was diese sagten, hatte Flocke oft eine andere Meinung und war manchmal etwas stur.
Oft träumte sie vor sich hin und dachte sich tolle Abenteuer aus. Flocke wollte mit einem Wolkenschiff um die Welt zu segeln. Von oben würde sie schneebedeckte, hohe Berge, blitzblaue Bergseen und lustig vor sich hin plätschernde Flüsse sehen. Auch die Wüste Sahara wollte Flocke einmal besuchen, dort sollte es Tiere geben, die, genau wie ein Pferd, Menschen auf dem Rücken tragen konnten. Jedoch hatten diese Tiere zwei komische Höcker ganz oben auf dem Rücken.
Das alles hatte Flocke in dem großen Kasten gesehen, der in Bauer Roberts Stube stand und manchmal bunte Bilder zeigte. Wenn es Abend wurde, schlich sich das kleine Pony nämlich öfter ans Fenster der Stube. Dann saß Bauer Robert in seinem Sessel und schaute sich die bunten Bilder in dem Kasten an. Und Flocke mit ihm, obwohl er das gar nicht merkte.
„Was drückst du dir die Nase an der Scheibe platt? Es gibt doch in der Stube nichts Interessantes zu sehen“, sagte Lise oft, denn sie verstand nicht, dass Flocke aufregende Abenteuer erleben wollte. Dann zuckte Flocke nur mit den Schultern und schüttelte den Kopf. Sie mochte ihre Cousine wirklich gern, aber Lise war eben ganz anders als sie.
Jetzt hatte Lise sie aus ihren Träumen gerissen. Flocke schüttelte unwillig den Kopf. „Was ist los? Warum stupst du mich so doll an?“
„Hast du den riesenlauten Knall nicht gehört?“ Liese wies mit der Nase in Richtung Ponystall - nur, dass es gar kein Stall mehr gab. Stattdessen lag dort ein großer Haufen kaputter Bretter wirr durcheinander.
Bauer Robert kam über den Hof gestürmt und raufte sich die Haare.
„So ein Unglück!“, schrie er. „Gut, dass alle Ponys auf der Weide sind. Es hätte sie glatt erschlagen. So ein Unglück aber auch!“
Er ließ traurig den Kopf hängen. „Was mache ich nur, was mache ich nur“, murmelte er ratlos. „Ich schaffe es niemals allein, den Ponystall wieder aufzubauen. Geld für neue Bretter habe ich auch nicht.“
Er seufzte tief. „Wenn doch nur die Heinzelmännchen hier wären. Sie brauchten gerade mal eine Nacht und wups - stände hier ein nigelnagelneuer Stall. Aber sie sind immer anderswo beschäftigt und haben niemals Zeit.“
Mit diesen Worten schlurfte Bauer Robert traurig zurück ins Haus.
„Komm, wir gehen schnell zu den Anderen. Vielleicht wissen sie Rat“, forderte Lise ihre Cousine auf.
Flocke trottete hinter ihr her. Sie überlegte: ‚Heinzelmännchen’, hatte Bauer Robert gesagt. Was das wohl für welche waren? Flocke hatte sie jedenfalls noch nie gesehen. Auch nicht in dem großen Kasten mit den bunten Bildern. Wahrscheinlich waren sie tatsächlich immer so beschäftigt, dass man sie nicht zu Gesicht kriegte. Wenn es stimmte, was Bauer Robert gesagt hatte, müsste man diese Heinzelmännchen suchen und sie um Hilfe bitten.
Die Ponys der Herde standen nah beieinander und beratschlagten.