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New York. The Big Apple. Die Stadt, die niemals schläft – auch nicht das Böse in ihr! Hier leben Christopher und Silvia. Sie sind ein Paar. Er ist Privatdetektiv und selbsternannter Frauenversteher, sie ist seine Sekretärin. Christopher glaubt, Silvia wirklich zu lieben, doch gelingt es ihm nicht, ihr treu zu sein. Silvia weiß, dass sie Christopher wirklich liebt, auch wenn sie ihn zu Beginn ihrer Beziehung eigentlich nur benutzt hat. Dass ihr Zusammentreffen vor sieben Jahren bereits vorherbestimmt war, können sie noch nicht wissen. Denn Beide sind untrennbar miteinander verbunden. Einige würden es Schicksal nennen. Für sie ist es... die Hölle! Doch keiner von Beiden kann zu diesem Zeitpunkt auch nur erahnen, wie dicht diese Einschätzung an der Wahrheit ist. Eine unglaubliche, grausame und...tödliche Wahrheit! Dämon I - Out of hell ist der Auftakt zu einer fulminanten Trilogie ins Reich der Finsternis, des Grauens und...des Bösen...jenseits aller Vorstellungskraft
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Seitenzahl: 1036
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© by Alfred Broi
Umschlaggestaltung:
Idee: Kevin Broi, Dominik Broi, Carmen Broi
Gestaltung: Alfred Broi
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Alle Rechte vorbehalten
Printed in Germany
If you believe in the Light,
Wenn du an das Licht glaubst,
it´s because of Obscurity.
dann wegen seiner Besonderheiten.
If you believe in Happiness,
Wenn du an Glück glaubst,
it´s because of Unhappiness.
dann, weil du weißt, dass es auch Unglück gibt.
If you believe in God,
Wenn du an Gott glaubst,
then you have to believe in the Devil.
dann musst du auch an den Teufel glauben.
Father X
Exorcist
Church of Notre Dame, Paris
In einer besseren Welt...
Inhaltsverzeichnis
Hymne
3. Buch - Prolog
3. Buch - 1. Kapitel
3. Buch - 2.Kapitel
3. Buch - 3. Kapitel
3. Buch - 4. Kapitel
3. Buch - 5. Kapitel
3. Buch - 6. Kapitel
3. Buch - 7. Kapitel
2. Buch - 1. Prolog
2. Buch - 1. Kapitel
3. Buch - 8. Kapitel
2. Buch - 2. Kapitel
3. Buch - 9. Kapitel
3. Buch - 10. Kapitel
2. Buch - 3. Kapitel
3. Buch - 11. Kapitel
2. Buch - 2. Prolog
2. Buch - 4. Kapitel
3. Buch - 12. Kapitel
2. Buch - 5. Kapitel
3. Buch - 13. Kapitel
3. Buch - 14. Kapitel
3. Buch - 15. Kapitel
3. Buch - 16. Kapitel
1. Buch
3. Buch - 17. Kapitel
3. Buch - 18. Kapitel
3. Buch - 19. Kapitel
3. Buch - 20. Kapitel
3. Buch - 21. Kapitel
3. Buch - 22. Kapitel
3. Buch - 23. Kapitel
3. Buch - 24. Kapitel
3. Buch - 25. Kapitel
3. Buch - 26. Kapitel
EPILOG
Der Long Island Expressway war vollgestopft mit einer kilometerlangen Blechlawine. Tausende Scheinwerferaugen blinzelten sich ihren Weg durch die Dämmerung des frühen Abends gen Osten.
Es schien so, als wäre die halbe Stadt auf den Beinen, um im Schutz der Dunkelheit für staufreie Autobahnen zu demonstrieren.
Und in der Tat, so war es auch!
Also nicht etwa, dass es sich hier um eine geheimnisvolle Massenkundgebung frustrierter Autofahrer handelte, sondern vielmehr, dass tatsächlich die halbe Stadt auf den Beinen war.
Jetzt, gegen 19.30 Uhr war das höchste Verkehrsaufkommen des ganzen Tages und nicht nur dieser Expressway hatte seine Kapazität längst überschritten.
Dennoch blieb das Chaos aus, das doch eigentlich angesichts dieser Automassen schon vorprogrammiert schien.
Denn der heranwachsende New Yorker lernte eines ziemlich schnell: Sich damit abzufinden, seinen Wagen niemals ausfahren zu können, weil spätestens nach fünfzig Metern die nächste Stoßstange vor einem auftauchte.
Man konnte fluchen und hupen, brüllen und schreien, aber man musste verdammt nochmal versuchen, ruhig zu bleiben und den Abstand zum Vordermann auf einem Minimum zu halten, damit nicht irgendein Drängler die Situation ausnutzte und sich dazwischen zwängte.
Und so gingen sie alle für Minuten eine ungeliebte Gemeinschaft ein, die jedoch notwendig war, wenn man nicht gerade vorhatte, die ganze Nacht auf diesem verfluchten Expressway zu verbringen.
Also beugte man sich dem Gesetz der Masse und ließ sich treiben im Stau der stinkenden Auspuffgase, die einem die überfällige Zigarette ersparen konnten - konnten.
Tatsache aber war, dass in diesen Stoßzeiten ähnlich viel Nikotin, wie Kohlenmonoxid gen Himmel trieb und die tödliche Dunstglocke über der Stadt noch verstärkten.
Gottverdammt, warum konnte der Vordermann nicht auch ein bisschen aufs Gas treten und diesen miesen Drängler dahinten endlich zur Ruhe bringen? - Gottverdammt!
So mancher Fluch zischte aus nikotingetränkten Mündern und ließ kein gutes Haar an dieser Stadt, in der es augenscheinlich mehr Verrückte gab, als irgendwo sonst auf der Welt.
Und doch war jeder tief in seinem Inneren stolz darauf, hier leben zu dürfen, denn natürlich war man ja auch selbst ein bisschen verrückt.
Trotzdem lohnte es sich, hier zu leben, denn immerhin war man hier am wirklichen Nabel der Welt.
Hier war man in dieser wunderbaren, gottverfluchten Multi-Millionen-Seelen-Gemeinde, die sich City of New Yorknannte!
Und in diesem Nabel der freien, kapitalistischen Welt gab es auch die Rassen dieser Welt.
Von weiß über gelb, wobei dazwischen jede Menge Grauschattierungen zu finden waren, einem blässlichen rot - ja rot! - dazu Spuren von grün und letztlich jede Menge kakaobraun und schwarz.
Da waren die Weißen, die sich bemühten, die Stadt, Ihre Stadt, amerikanisch zu führen, zu leiten, geleiten, was ihnen nur mittelmäßig gelang, denn irgendwie schienen sie sich alle der Tatsache bewusst zu sein, dass nicht einer - wirklich? - nicht mal sie selbst echte Amerikaner waren, es im ganzen New York nicht einen echten - e c h t e n - Amerikaner gab.
Wie zum Teufel sollten sie also diesen Millionenkochtopf der Rassengemüse amerikanisch führen, wenn nirgendwo auch nur ein Tropfen amerikanisches Blut in ihnen floss?
Englisches, irisches, deutsches, französisches, russisches?‚ aber ganz sicher kein amerikanisches.
Weil sie ja alle Nachkommen derer waren, die verrückt genug waren, aus ihrem wirklichen Heimatland zu flüchten, bevor man sie wohl rausgeschmissen hätte, und glaubten, sie konnten hier - h i e r - ausgerechnet - großer Gott, warum nicht woanders? - ein neues, besseres Leben beginnen.
Der überflüssige Rest der Völker baut ein neues Volk auf, weit weg von den Anderen, in einem Land, das so groß ist, dass sich ihre grenzenlose Verrücktheit direkt perfektionieren konnte. - Extrem verrückt, extrem groß.
Und ihre Nachkommen versuchten New York zu führen, politisch, rechtlich, wirtschaftlich, geistig.
Die Kinder der Überflüssigen führten ein Volk, extrem groß, extrem verrückt!
Sollten sie doch nach Hause gehen in ihre Fünf-Millionen-Dollar Wohnungen in der 5th-Avenue, einem Haus im Haus - Hochhaus, Wolkenkratzer - Stolz! - und sich an ihren Millionengehältern erfreuen, aber sie sollten verdammt nochmal nicht versuchen, dieseStadt zu regieren.
Da waren die Schwarzen, die sich immer wieder darüber aufregten, dass man ihnen nicht die Führung überließ.
Immerhin beherrschten sie ganze Stadtteile.
Sie waren keine Minderheit - oh Schreck, etwa die Mehrheit? - und sie hatten die gleichen - ein Elend - Rechte, wie die Weißen oder Blassen.
Aber glaubten sie denn wirklich, sie konnten New York regieren? Glaubten sie das allen Ernstes? - Etwa auch naiv?
Gut, da gab es Leute wie Martin Luther King, Muhammed All, Reverend Bacon - Gott bewahre - oder Eddie Murphy, die zeigten,oder doch zumindest andeuteten,dass auchüber einem schwarzen Arsch mehr sitzen konnte, als kiloweise Dummspeck.
Und doch konnten sie New York nicht führen - wie gut, wie gut - denn eines durften sie niemals vergessen: Dass sie nicht dieselbe Bibel haben, wie alle anderen Menschen auf der Welt.
Kein Adam, keine Eva, sondern verdammt nochmal nur Kunta Kinte!
Was ist mit den Gelben?
Sie sind zur Gelbsucht geworden!
Zeig mir eine Stadt in Amerika, in der es kein Chinatown gibt und ich zeige dir ein Schlitzauge mit blonden Haaren.
Ein Bruce Lee macht halt noch keinen Sommer.
Eine gelbliche Stadtregierung würde sicher nicht mehr als konfuziöseKlimmzüge vollbringen.
Rot!? Hugh, ich habe gesprochen!
Winnetou war ein guter Mensch. Er hätte es vielleicht gekonnt, aber seine Brüder und Schwestern haben zu viel Wut auf die Bleichgesichter und versuchen sich im Feuerwasser zu ertränken.
Der oberste Stuhl New Yorks ist sicher nicht der richtige Platz, um die Friedenspfeife zu rauchen.
Blieben noch die Grünen, aber wer will schon ernsthaft behaupten, es gäbe Marsmenschen in New York?
Obwohl, sie wären vielleicht die Einzigen, die intelligent genug dafür wären, ohne Frustrationen und überheblichen Familiensinn, Antialkoholiker und vor allen Dingen mit einer natürlichen, neu-ökologisch, naturfreundlichen, umweltbewussten Hautfarbe!
Was bleibt, ist die Tatsache, dass es niemanden gab, der New York wirklich führen konnte.
Und irgendwie schien das jeder zu spüren, zu fühlen.
Das Verhalten der Menschen hier ist so völlig anders, als irgendwo sonst auf der Welt.
Hier gibt es nichts, was es nicht gibt, und das in einer so schillernden Vielfalt, dass einem Besucher die Luft wegbleibt.
Also Vorsicht:
Wer New York besucht, sollte sich auf etwas gefasst machen.
Und es besteht durchaus die Möglichkeit, dass man als anderer Mensch wieder
herauskommt.
Eben um ein vielfaches verrückter!
500.000 Dollar !
500.000 Dollar, das war alles, was er wollte. Nicht mehr und nicht weniger.
Nur 500.000 Dollar.
Das war nicht viel, wenn man bedachte, dass er für nur einen von der Familie glatt das Zehnfache bekommen hätte.
Auf der anderen Seite aber war es auch wieder viel Geld, wenn man bedachte, dass er dafür vielleicht nur würde eine Stunde arbeiten müssen.
Sicher, er würde nicht mal annähernd die Hälfte von dem bekommen, was das Zeug tatsächlich wert war, aber er war kein anspruchsvoller Mensch und würde davon einige Zeit leben können. Wie jeder andere normale Mensch auch.
Und er konnte in Ruhe damit leben.
Bei einer Entführung wäre das was anderes gewesen.
Da war auch die Aussicht auf 5 Millionen Dollar Minimum nicht genug, um ein Leben in Angst und Schrecken zu riskieren.
Denn eine Entführung war ungesetzlich, es war ein Gewaltverbrechen.
Und er verabscheute Gewalt und er hasste Revolver.
Nein!
Er würde es auf ehrliche Art versuchen, so, wie er es schon einige Male getan hatte. Und immer mit Erfolg.
Es gab nicht Wenige, die ihn als Meister seines Faches bezeichneten.
Eines ehrlichen Faches, auf ehrliche Art.
Ein kleiner, gewaltloser, ertragreicher, ehrlicher Einbruch!
I
Vor etwa 15 Minuten hatte er den Expressway an der Abfahrt Kensington verlassen.
Langsam, aber ganz sicher nicht auffällig, lenkte er seinen alten Toyota durch den leicht verträumten Vorort, der sich nicht umsonst so britisch Kensington nannte.
Was immer auch englisches Blut in sich hatte, versuchte sich auf der letzten Festung New Yorks für Inselabkömmlinge festzusetzen. Es war einfach eine Frage des Stolzes, hier zu leben und sich somit ein kleines Stück England zu bewahren.
Diese verrückten Amerikaner hatten schließlich nicht die geringste Ahnung, was es hieß, Nationalstolz und jahrhundertealte Traditionen zu bewahren, wahrscheinlich wussten sie nicht mal, wie man diese Worte schrieb, und ganz sicher würden sie mit ihrer Art zu leben, niemals zu solchen Werten gelangen.
Deshalb war Kensington ein unbedingtes Muss, also mindestens wichtiger, als die Luft zum Atmen, für jeden zivilisierten, gut gebildeten und vor allem kultivierten Gentleman von der Insel, der auch nur das Geringste auf sich hielt.
All diejenigen, denen es nicht vergönnt war, hier zu leben, und es bestand durchaus die Möglichkeit, dass das die absolute Mehrheit war, mussten wohl oder übel Platz nehmen im Tollhaus der Verrückten und waren unablässig deren Anwandlungen ausgesetzt.
Wer auch nach einem Jahr noch nicht in Kensington lebte, war verloren.
Der überflüssige Rest der Völker hatte ihn unwiderruflich kaputt gemacht.
So war Kensington nur den Reichen und Einflussreichen vorbehalten, was man spürte, sobald man den exklusiven Vorort betrat.
Der Geruch des Mammons lag deutlich in der Luft.
Und es war genau das, was den Fahrer des Toyotas hierher trieb.
Er parkte seinen Wagen in einer überdimensional großen Parklücke auf der leicht abschüssigen Straße auf dem Vista Hill.
Er hatte Glück. Von seinem Standort aus konnte er das Treiben etwa hundert Meter vor ihm auf der rechten Seite genau beobachten.
Im Schutze der Dunkelheit, aufgrund der nicht vorhandenen Straßenlaterne, hatte er eine ausgezeichnete Position.
Und er war genau das, was er auch beabsichtigt hatte: Nämlich zu früh.
Diese reichen Leute waren sicherlich bessere Menschen, als er, aber sie waren auch so verteufelt sprunghaft.
Und er wollte doch sicher gehen, dass niemand mehr anwesend war, wenn er ihnen die Last des Reichtums um gut eine Million Dollar erleichterte.
Als Ms Arthur Paddington aus der Tür trat, die wohl eher einem Tor glich, rollte die große, schwarze Limousine gerade bedächtig die ordinär kleine Einfahrt hinauf.
In dem Gesicht der Frau, sie mochte um die Fünfzig sein, zeigten sich außer mindestens zwei Pfund Make-Up auch Nervosität.
Sie hasste es, zu spät zu kommen und sie hasste es noch viel mehr, wenn es allen anderen scheinbar egal war.
Der Empfang des Botschafters war doch wichtig, vor allem für ihren Mann. Lukrative Geschäfte mit dem alten Königreich riefen, ja, schrien schon fast.
Und das machte sie nervös. Ihren Mann schien das nicht zu beeindrucken, naja, es wären ja auch nur weitere Millionen auf dem ohnehin schon riesigen Konto ihrer Bank.
Und dennoch: Sie musste ihren Mann dazu bringen, sich dafür zu interessieren. Damit er mit dem Botschafter und den Geschäftsleuten redete - und sie sich aus dem Staub machen konnte.
Sie brauchte wieder junges Fleisch. Und in den Straßen Manhattans gab erschreckend viele junge Männer, die für noch erschreckend mehr Geld bereit waren, ihre zugegeben äußerst außergewöhnlichen sexuellen Fantasien zu befriedigen.
Ihr Mann, großer Gott, war nie dazu in der Lage gewesen, ihren Hunger zu stillen und jetzt, mit 59, war sowieso Hopfen und Malz verloren.
Warum sie ihn dann geheiratet hatte? Nun, Liebe ist nicht alles und Geld ganz sicher die zweitschönste Angelegenheit der Welt.
Es machte nicht glücklich, aber es ermöglichte ihr dann und wann ein paar erregende Stunden an der Seite eines wildfremden Adonis, und es beruhigte so unendlich ungemein.
Die Limousine kam vor dem Portal zum Stehen. Der Fahrer stieg aus seinem Verschlag, ging um den Wagen und wollte schon die Tür für die Frau seines Chefs öffnen, als er bemerkte, dass Arthur Paddington nicht anwesend war.
„Wird Mr. Paddington uns nicht begleiten?“, fragte er.
„Doch, Peter, er wird. Falls es ihm gelingt, jemals fertig zu werden!“
„Möchten sie trotzdem schon einsteigen?“
Ms Paddington überlegte. „Ja!“. Nervös schritt sie die Stufen hinab und Peter öffnete die Wagentür. Auf der letzten Stufe stoppte sie und machte ein pikiertes Gesicht. „Nein!“, sagte sie bestimmt, machte kehrt und sauste die Treppe wieder hinauf. „Arthur!“, schrie sie fast krähenhaft, „Was dauert denn noch so lange? Beeil dich. Du weißt, wie sehr ich es hasse, zu spät zu kommen!“
Für einen Moment herrschte Stille.
„Arthur?“ Das war ein entsetzter Aufschrei.
„Ja, Liebes, ich komme!“ Die Stimme kam aus der Bibliothek auf der rechten Seite.
Ms Paddington stolzierte zur Tür. „Arthur, wenn du willst, dass ich mich errege, brauchst du dir keine Mühe mehr zu geben. Ich bin bereits erzürnt!“
„Es tut mir Leid, Liebes. Es war nicht meine Absicht, dich zu verärgern. Aber da ist dieses Geschäft in Asien, das mir Kopfzerbrechen bereitet!“
„Du solltest lieber an die Geschäfte denken, die in England auf dich warten. Diesen verrückten Asiaten kannst du doch nicht trauen!“
Arthur Paddington schaute seine Frau ausdruckslos an. „Du hast sicher Recht, Liebes“, er lächelte. „Verschieben wir das Ganze. Lass uns zu dieser Party gehen. Du kannst es brauchen!“
Ms Paddington erschrak. „Wie meinst du das?“
„So, wie ich es sage, Liebes. Ich weiß, ich bin ein langweiliger Ehemann. Ich denke, ein wenig Abwechslung wird dir guttun!“
Erleichterung war gar kein Ausdruck für das, was sich in ihrem Gesicht wiederspiegelte. „Du bist so ein lieber Mann, Arthur. Was würde ich nur ohne dich tun?“
Arthur grinste. „Lass uns gehen!“ Er nahm seine Frau bei der Hand und führte sie aus dem Raum. „Ach, übrigens, ich habe Jennifer gebeten, uns zu begleiten!“
„Jennifer?“ Wieder ein Aufschrei. „Unsere Tochter Jennifer?“
„Ja!“ sagte Arthur etwas überrascht. „Ich kenne niemanden sonst, der Jennifer heißt!“
„Warum?“
„Falls es wieder einer dieser langweiligen Abende unter noch langweiligeren Menschen wird, hast du jemanden, der sich um dich kümmert!“
„Ich kann sehr wohl auf mich selbst aufpassen!“
„Das weiß ich, meine Liebe. Es war ja auch nur ein Gedanke von mir. Außerdem möchte ich, das sie James Villefort kennenlernt!“
„Den Sohn des Botschafters? Warum?“
„Diese Frage ist höchst überflüssig, meine Liebe. Jennifer wird bald 25 und ich denke, sie sollte sich um eine Familie bemühen. James ist ein aufrechter Mann und ein ausgezeichneter Geschäftsmann!“
„Du solltest dich nicht in ihre Angelegenheiten mischen. Sie ist alt genug!“
„Das sehe ich an den ständig wechselnden Autos vor ihrer Tür. Sie ist einfach noch zu sprunghaft. Sie sollte jemanden haben, der ihr zeigt, wo die rechte Seite im Leben ist!“
„Du hörst dich an, wie mein Vater. Der wollte auch immer, dass aus mir ein weiblicher Einstein wird. Ich denke, aus mir ist trotzdem was Anständiges geworden!“
„Der Ansicht bin ich nicht!“, flüsterte Arthur und lächelte.
„Was hast du gesagt?“
„Ach nichts, meine Liebe. Du hast sicherlich Recht, wie immer. Aber nun lass uns gehen. Wenn es Jennifer zu langweilig wird, kann sie ja wieder heimfahren, oder weiß der Himmel wohin!“
Ms Paddington starrte ihren Mann vorwurfsvoll an, hatte jedoch nicht die Zeit, etwas zu sagen, denn mittlerweile hatten sie die Limousine erreicht, als ihre Tochter um die Ecke bog.
„Hallo Jennifer!“ sagte Arthur Paddington mit einem Lächeln auf den Lippen.
„Hallo Vater!“ Jennifer kam auf ihn zu und küsste ihn flüchtig auf die Wange. „Hallo Mutter!“ Das Lächeln verschwand aus ihrem Gesicht. „Können wir endlich losfahren?“
„Du brauchst nicht mitzukommen, wenn du nicht willst!“ sagte Ms Paddington rasch. „Dein Vater war wieder einmal zu übereifrig!“
„Nein, lass nur!“ entgegnete ihre Tochter. „Ich möchte mitkommen. Ich liebe englisches Essen und außerdem habe ich Roger schon gesagt, er soll mich dort abholen!“
„Wo soll es denn noch hingehen?“ fragte Arthur wohlwissend.
„Keine Ahnung. Wahrscheinlich...ins Bett!“ Der letzte Teil kam etwas leiser heraus. „The Doors öffnet schließlich erst um 2.00 Uhr!“
„Ah ja, das hatte ich ganz vergessen!“ Arthur lächelte.
„Gut, gut!“ Ms Paddington schien zufrieden. „Aber nun lasst uns endlich fahren!“
„Moment noch!“ Arthur griff schnell in seine Jackettasche und holte eine Zigarette heraus. „Hast du zufällig Feuer, Tochter?“
„Natürlich!“ sagte Jennifer und griff in ihre Tasche.
„Arthur, musst du unbedingt im Auto rauchen? Du weißt, wie ich das hasse!“
„Deshalb tue ich es ja!“
„Was hast du gesagt?“ Ms Paddington drehte sich nochmals um.
„Nichts, meine Liebe, aber es ist nun mal das einzige Laster, das ich habe!“ Arthur lächelte wieder.
Ms Paddington war beleidigt und stieg stöhnend ein.
„Wo zum Teufel ist nur dieses Feuerzeug?“ Jennifer suchte ausgiebig. Als ihre Hand schließlich wieder aus ihrer Tasche kam, war da nicht nur das Feuerzeug in ihren Händen. „Oh!“ entfuhr es ihr und sie betrachtete etwas verstört den Männerslip in ihrer Hand.
„Ich gehe davon aus…!“ sagte Arthur, während er sich seine Zigarette entzündete, „…dass dir das jetzt nicht peinlich ist!“
„Peinlich?“ Jennifer lächelte und steckte ihr Feuerzeug wieder ein. „Daran ist nichts peinlich, Vater. Peinlich war nur das, was drinsteckte!“
Es war so, wie er es erwartet hatte.
Die Limousine verließ mit fünf Minuten Verspätung die Villa.
Aber sie verließ sie, mit all dem Pack, das auch mit sollte.
Mütterchen, Väterchen und das geile Töchterchen. In ihrem sündhaft teuren und nicht minder sündhaft dünnen Seidenkleid sah sie wirklich zum Anbeißen aus. Aber wahrscheinlich würde sie eher ihm etwas abbeißen, als andersherum. Sie war eine männerfressende Orgasmusmaschine, das wusste er von seinem Informanten.
Aber wie dem auch war, der Weg für sein Vorhaben war frei. Bis auf die beiden Hausangestellten, beides junge Frauen aus dem sonnigen Mexiko, war niemand mehr im Haus.
Die Route des Nachtwächters kannte er genau und wusste, dass dieser ihm keine Schwierigkeiten machen würde.
Sorgfältig überprüfte er seine Ausrüstung.
Als er auf die Uhr schaute, waren weitere zehn Minuten vergangen.
Noch zwanzig Minuten und er würde sich ans Werk machen.
Dann würde der Safe der Familie leer und er um eine halbe Million Dollar reicher sein.
Im weiten Bogen überquerte er die Straße und begab sich zur Rückseite des Gebäudes. Flink huschte er durchs Gebüsch, vermied dabei jeglichen Lärm.
Die Fenster und Türen der Villa waren elektronisch gesichert, aber wenn er nicht gewusst hätte, wie er trotzdem hereinkommen konnte, hätte er sich gar nicht auf den Weg gemacht.
Geduldig wartete er in der Nähe des Swimmingpools und sondierte das Gelände.
Nichts. Alles war ruhig. Irgendwo bellte ein Hund, aber das störte ihn nicht.
Im Obergeschoß konnte er kurz eine der Hausangestellten sehen, als sie gerade die Vorhänge im Schlafzimmer der Herrschaften zuzog.
Gut so, dann brauchte er es nicht zu tun.
Nach einer Sekunde des Sammelns sprang er auf und rannte zur Hausfront. Sein Ziel war die Terrassentür.
Warum sollte er es sich unnötig schwer machen, wenn es auch so einfach ging?
Schnell nahm er aus der Hosentasche zwei ca. zehn Zentimeter lange, winkelförmige Aluminiumschienen, die an den Außenseiten je einen Schalter und zwei kleine Lämpchen besaßen.
Die Tassentür bestand aus zwei Flügeln. Der linke besaß die Klinke und war an der Verbindung beider Flügel mit einer Lichtschranke mit dem rechten Flügel verbunden.
Vorsichtig schob er deshalb die erste Aluminiumschiene von oben auf die Klinke zu. Ca. vierzig Zentimeter über der Klinke leuchtete auf der Schiene eine rote Lampe auf und er stoppte den Vorgang. Er holte ein kleines Stück Knetmasse hervor und befestigte den Winkel bündig am rechten Flügel. Dann drückte er den Schalter um. Die rote Lampe erlosch und die grüne erleuchtete. Ein kleines, aber sehr starkes Magnetfeld lenkte nun den Lichtstrahl auf den Aluminiumwinkel und machte der Elektronik glauben, alles sei in Butter.
Er grinste kurz und wiederholte die Prozedur mit der zweiten Schiene, nur unterhalb der Klinke. Als auch hier die grüne Lampe leuchtete, machte er sich daran, mittels eines Diederichs die Tür zu öffnen, was ihm nur Sekunden kostete.
Die Elektronik, ja ja. Irrsinnig gut, aber auch irrsinnig teuer und irrsinnig dumm.
Die Aluminiumwinkel würden den Kontakt aufrecht erhalten und kein Problem darstellen.
Zumindest nicht für ihn, wohl aber für den Lieferanten der Alarmanlage.
Gebückt huschte er durch die Tür, schloss sie wieder und sah sich im Wohnraum um.
Alles vom Feinsten, aber nicht das, was er wollte.
Er hatte gerade ein paar Schritte in den Raum hineingemacht, als er einen mächtigen Satz tat. Das Telefon klingelte und sekundenbruchteile später wurde die Tür aufgestoßen.
Im letzten Moment konnte er sich dahinter hechten.
Das waren die Momente, die er hasste. Unerwartete Ereignisse konnte er nicht brauchen.
Aber es hatte auch etwas Gutes an sich. So musste er die erste Hausangestellte nicht suchen. Sie kam zu ihm.
Während sie den Hörer abnahm, horchte, was der Teilnehmer wollte und ihm dann in gebrochenem Englisch erklärte, dass Mister Paddington nicht anwesend war und auch vor Anbruch des neuen Tages nicht zurückerwartet wurde, schlich er sich hinter sie.
Wieder lauschte die Frau, dann verabschiedete sie sich einigermaßen freundlich und legte auf.
Und das war auch das Letzte, was sie tat.
Kaum hatte die Gabel ihr Gewicht zurück, da hatte er bereits seinen Arm um ihren Hals geschlungen, vorsichtig zugedrückt und dabei ihren Kopf zur Seite gedreht. Ein kurzes Stöhnen, ein leichtes Knacken und sie verlor ihr Bewusstsein.
Er ließ ihren Körper zu Boden sinken, nahm einen Strick und fesselte ihr die Beine. Dann drehte er sie auf den Bauch und band ihre Arme auf dem Rücken zusammen. Nun noch einen Knebel in den Mund und Nummer Eins war ausgeschaltet.
Als er sie wieder umdrehte und in ihr Gesicht schaute, erkannte er, dass sie eine recht hübsche Person war. Sie mochte so zwischen 35 und 40 sein und sie war eindeutig Mexikanerin und...!
Erst wollte er nicht, denn er war ja schließlich nicht deswegen hierhergekommen. Aber er konnte sich doch nicht zurückhalten. Sein Informant hatte ihm davon erzählt. Er wollte es nicht glauben, hatte ihn lächelnd für verrückt erklärt.
Und doch. Möglich war es immerhin. Und er hatte jetzt und hier die Gelegenheit, es nachzuprüfen.
Zunächst legte er seine Hand auf ihre Brust und griff ein wenig zu. Da war kein BH zu spüren. Aber das war ja auch nichts Ungewöhnliches. Aber dann glitt seine Hand nach unten und er hob ihr Kleid an.
Verdammt! Sein Informant hatte tatsächlich Recht gehabt. Sie trug keinen Slip. Nicht mal den Hauch davon. Deutlich konnte er die sauber gestutzten, schwarzen Schamhaare sehen.
Verdammt! Diese Mexikanerinnen waren aber auch verrückt.
Er musste lächeln. Wenn er jetzt nicht im Dienst gewesen wäre, hätte er die absolute Nähe dieser Frau gesucht.
Mexikanerinnen waren sehr fantasievoll in der Liebe und er war immer noch sehr lernfähig.
Aber Himmelherrgott er war nicht deshalb hierhergekommen.
Wenn er Sex wollte, musste er ihn ganz sicher nicht hier suchen. Er hatte einige sehr anständige Frauen zur Seite, die, Gott bewahre, nichts voneinander wussten, und selbst wenn er mal was Ausgefalleneres wollte, konnte er mit dem Geld, das er besaß, weit ruhigere Stunden genießen, als hier in dieser brandheißen Situation.
Missmutig warf er das Kleid wieder über die Beine der Hausangestellten und zog sie hinter den Schreibtisch.
Er lauschte noch einmal, doch es war nichts zu hören.
Schnell machte er sich auf den Weg aus dem Wohnzimmer.
Lautlos öffnete er die Tür, schloss sie wieder hinter sich und flitzte zur Treppe.
Als er schon fast die erste Stufe erreicht hatte, hörte er über sich ein Summen. Die zweite Hausangestellte.
Schnell presste er sich gegen die Wand.
Doch die junge Frau, weit jünger, als sein erstes Opfer, bemerkte ihn nicht.
Bepackt mit einem Stapel Tücher schritt sie leise vor sich hin singend durch den oberen Korridor. Sekunden später verschwand sie in einer Tür auf der rechten Seite.
Das war sein Zeichen. Er huschte die Treppe hinauf und schlich sich zur Tür. Er konnte die Frau immer noch singen hören.
Vorsichtig spähte er hinein.
Und traute seinen Augen nicht.
Verdammt, was war eigentlich los? Vielleicht hätte er doch noch einmal genau überlegen sollen, bevor er diesen Job angenommen hatte.
Er war hier wirklich in einem Tollhaus gelandet.
Bumsen, das war augenscheinlich alles, woran man hier dachte.
Denn, hatte er die junge Frau eben noch vollständig gekleidet bei ihrer Arbeit gesehen, so war sie jetzt splitternackt.
Und da sie sich unbeobachtet fühlte in einer ziemlich leichten Stimmung.
Fast hätte er damit gerechnet, sie würde jetzt an sich herumspielen, zumindest hätte ihn das nicht mehr erschüttert, doch dann sah er, das sie etwas anderes vorhatte.
Mit einem Lächeln nahm sie ein blaues Satinkleid, das augenscheinlich Miss Paddington gehörte, vom Bügel an der Wand und streifte es sich über.
Der dünne Stoff floss an ihrem Körper entlang und passte fast wie angegossen.
Die Frau lächelte und zupfte hier und da ein wenig herum. Dann drehte sie sich um, schien in einen Spiegel zu schauen.
Er konnte sie jetzt fast von vorn sehen und verdammt, sie war eine ausgesprochen schöne junge Frau. Ihre festen Formen wurden durch diesen sündhaft teuren und dünnen Fetzen unheimlich hervorgehoben.
Deutlich konnte er ihre ausgeprägten Brustwarzen erkennen und in seiner Hose begann sich etwas zu regen. Was Wunder?
Die Hausangestellte war sich ihrer Wirkung offensichtlich bewusst, denn sie lächelte fröhlich und strich sich langsam über ihren Körper.
Und da war ihm klar, dass er sich jetzt entscheiden musste.
500.000 Dollar oder ein gewaltiger Orgasmus!
Er entschied sich für das Geld, aber es fiel ihm verdammt nochmal nicht leicht. Wirklich nicht.
Er huschte in den Raum, stellte sich hinter die Frau und sah sie an.
Zunächst glaubte er, sie wäre so mit sich beschäftigt, dass sie ihn nicht bemerkte, doch mit einem Male verschwand ihr Lächeln und sie drehte sich um.
Und plötzlich war er hilflos.
Ziemlich verwirrt nahm er sie bei den Schultern, riss sie förmlich zu sich und starrte ihr grinsend in die Augen.
Ihr Schock war nicht zu übersehen.
„Was zum...?“ platzte sie hervor.
Doch weiter kam sie nicht. Er drückte seine Lippen auf die Ihren, schob seine Zunge in ihren Mund und - großer Gott - genoss es!
Anfangs wehrte sie sich, doch dann schien sie nachzugeben. Er ließ ihre Schultern los und sie umarmte ihn.
Ihre Zunge begann zu rotieren, wurde leidenschaftlich.
Er schob seine rechte Hand zu ihren Pobacken, drückte kräftig zu und sie stöhnte auf.
Seine linke Hand fuhr durch ihr dichtes, langes Haar. Wieder stöhnte sie.
Und ehe er sich versah, war es nicht mehr er, der hier das Kommando hatte, sondern sie.
Herrgott, sie war jetzt richtig bei der Sache!
Wieder war er kurz davor, alles stehen und liegen, nein, nur alles stehen zu lassen und sich hier mit dieser Frau zu vergnügen.
Und er verfluchte seine Hände insgeheim, als sie die Frau herumdrehten, zu ihren Schenkeln wanderten, sich hinauf zu ihren Brüsten schoben und sie liebkosten (er innerlich dabei noch die Hoffnung hatte, es würde jetzt erst richtig losgehen), dann aber zu ihrem Hals wanderten und ihren Kopf blitzschnell ein wenig drehten und jegliche Leidenschaft aus ihrem Körper wich.
Herrgott, er hatte immer gedacht, der Einbruch würde das Schwierigste werden, dabei hatten ihn diese beiden Frauen mehr durcheinandergebracht, als alles Geld in Fort Knox!
Aber er hatte widerstanden. Mit etwas wackligen Knien ging er, nachdem er auch diese Frau gut verschnürt hatte, aus dem Ankleidezimmer und überquerte den Flur zum Schlafzimmer der Paddingtons.
Beinahe hätte er nicht aufgepasst! Als seine Hand sorglos zur Türklinke griff, war es fast schon zu spät.
Gottverdammt, er musste sich wieder fangen. Jetzt und auf der Stelle. Er musste den Einbruch durchstehen. Nachher wäre noch genügend Zeit für erotische Spielchen.
Ziemlich entsetzt riss er die Hand wieder an seinen Körper.
Er konnte nicht so einfach zufassen und hineinspazieren. Das wäre doch viel zu einfach gewesen.
Die Alarmanlage hatte, auch das wusste er, vier Millionen Dollar gekostet und da waren die Sicherungsanlagen an den Hauswänden, Fenstern und Türen nur ein geringer Teil gewesen.
Den weitaus größten Batzen hatte die Sicherungsanlage hier am und im Schlafzimmer gekostet.
Und da wollte er einfach hineinspazieren! Irgendwo mussten das Geld ja geblieben sein.
Er atmete ein paarmal tief durch und fasste sich zwischen die Beine. Richtete seinen Penis wieder bequem aus und gewann seine Fassung zurück.
Neben der Tür waren drei Schalter untereinander angeordnet.
Diese Schalter mussten in der richtigen Reihenfolge gedrückt werden, erst dann würde die Tür ohne Alarm aufspringen.
Also, welches war die richtige Reihenfolge?
Ganz einfach: Mitte, oben, unten!
Er hatte diese Dinger schon so oft gesehen und auch geknackt, dass er sie fast im Schlaf öffnen konnte.
Flink huschten seine Finger über die Schalter.
Eine Sekunde später wechselte das kleine rote Licht über den Schaltern auf grün und wieder eine Sekunde später sprang die Tür auf.
Ruhig verharrte er am Eingang und ließ die Tür ganz aufgleiten.
Der Raum war mäßig beleuchtet, gab den Blick aber auf das riesige Bett (Er fragte sich ernsthaft, wozu die beiden das noch brauchten?) und auf diverse kleinere Möbelstücke frei.
Nachdem er sich genau umgeschaut hatte, nahm er ein kleines Gerät von seinem Gürtel und setzte es sich auf den Kopf. Es sah aus, wie ein Nachtsichtgerät und hatte fast auch die gleiche Funktion.
Es war eine Infrarotbrille, mit der er Lichtschranken erkennen konnte.
Doch was er da sah, waren nicht ein paar von diesen Dingern, sondern ein ganzes Meer davon. Der ganze Raum war plötzlich tiefrot.
Himmel, das war mehr, als er erwartet hatte!
Da würde er nie durchkommen, wenn...
Ja, wenn er nicht gewusst hätte, dass irgendwo der Sender war, der die Lichtschranken produzierte.
Denn, da waren zwar hunderte von diesen Dingern, aber sie alle gingen nur von einem Punkt aus.
Sehr nachlässig. Aber doch gut genug, um jeden noch so guten Einbrecher abzuhalten.
Aber doch nicht gut genug für ihn.
Er verstellte die Frequenz seiner Brille, nahm einen anderen Filter. Die Lichtschranken verschwanden vor seinen Augen.
Was blieb waren zwei tiefblaue Punkte an der gegenüberliegenden Wand.
Der eine war deutlich zu sehen, der andere durch einen Tisch halb verdeckt.
Er überlegte. Der freie Punkt war nicht der, den er brauchte. Der andere war der Richtige. Von ihm gingen alle Lichtschranken aus.
Schnell nahm er eine kleine Armbrust vom Rücken, spannte sie und legte einen Pfeil ein, an dessen Ende keine Spitze war, sondern ein ca. 5 cm großer Saugnapf, dessen Innenseite mit Carbonglas ausgekleidet war. Diese Art Glas war sehr sauber gearbeitet und die konvexe Oberfläche würde dafür sorgen, dass der Sender nicht gestört wurde.
Er wechselte nochmals den Farbfilter an seiner Brille und konnte jetzt sowohl den Sender, als auch die Lichtschranken sehen.
Und das war auch nötig. Natürlich musste der Saugnapf auf den Sender, aber doch so, dass keine Lichtschranke unterbrochen wurde.
Er drehte seinen Körper ein wenig, lehnte ihn gegen den Türrahmen.
Ja, so könnte es...! Nein, er musste ein wenig höher gelangen, dann erst würde er den perfekten Schuss bekommen.
Er stemmte sich mit den Füßen auf halber Höhe in den Türrahmen. Sein Kopf stieß dabei leicht gegen die Oberkante. Aber er konnte jetzt ungehindert schießen. Sorgsam visierte er an und gab das Geschoß frei.
Ein kurzes Pfeifen, dann ein dumpfer Aufschlag und der Saugnapf saß fest. Und schlagartig waren da keine Lichtschranken mehr.
Er ließ sich wieder auf die Füße sinken und betrachtete en Pfeil von allen Seiten. Es war kein blaues Licht mehr zu sehen.
Und die himmlische Ruhe sagte ihm, dass kein Alarm ausgelöst worden war.
Zur Kontrolle schaute er aber auf sein Kontrollgerät am Gürtel, doch die Digitalanzeige zeigte nur 40 KHz an, die normale Frequenz in jedem Haushalt.
Ein Alarm würde mindestens Megahertz bringen, wenn nicht sogar, wie bei dieser hochentwickelten Anlage, Gigahertzfrequenzen freisetzen.
Er lächelte ein wenig zufrieden und trat in den Raum. Sein Ziel war der zweite Sender.
Er erkannte ihn sofort. Das Ding gab einen rasiermesserscharfen Lichtstrahl auf die gegenüber liegende Wand ab. Dort war ein Absorber, der die Energie auffing und wieder zurückleitete.
Einen Tritt in diesen Strahl und er würde eine ziemlich üble Schnittwunde bekommen.
Aber er hatte dergleichen ja auch nicht vor.
Er griff in seine Hosentasche und holte eine Art Hufeisen hervor, an dessen einen Ende ein Digitalziffernblatt abstand.
Vorsichtig schob er das Gerät von unten um den Sender und schaltete es ein.
Der Sender strahlte in einer bestimmten Frequenz. Wahrscheinlich im hohen Megaherzbereich. Er musste die Frequenz bestimmen, neutralisieren und umkehren. Nur so konnte er die Tür zum Tresor öffnen.
Er ließ sein Gerät zunächst die oberen Megaherzbereiche absuchen, mit sehr hoher Geschwindigkeit. Irgendwo bei 980 MHz leuchtete eine kleine Lampe auf und das Gerät stoppte seinen Lauf.
40 Gigahertz zeigte es an. Er ließ das Gerät mit halber Geschwindigkeit zurücklaufen. Wieder leuchtete die Lampe, das Gerät stoppte bei 982 MHz.
Jetzt schaltete er auf Handbetrieb um, ging Frequenz für Frequenz ab.
Bei 987 MHz leuchtete die Lampe erneut auf, ein leises Pfeifen war zu hören und der Sender änderte seine Farbe von blau auf grün.
Das war das Zeichen. Die Tür zum Tresor wurde geöffnet.
Und was war die Tür zum Tresor?
Er musste wieder lächeln.
Das Bett war die Tür! Dieser alte, stinkreiche Drecksack schlief auf seinem Geld, träumte wahrscheinlich nachts von seinen Millionen.
Diese verrückten Engländer. Snobs ohnegleichen.
Mit einem leichten Summen wurde das Bett in die Wand gezogen und der Tresor war frei.
Er ließ das Gerät am Sender zurück und ging zum Bett.
So weit, so gut.
Bis jetzt war alles nur Spaß gewesen, zumindest hatte es ihm Spaß gemacht. Doch ab jetzt würde er schwer nachdenken müssen, denn von den vier Millionen Dollar, die die Sicherungsanlagen gekostet hatten, hatte allein der Tresor, beziehungsweise die Sicherheitsvorkehrungen dafür, zwei Millionen Dollar gekostet.
Und deshalb sah das Ding auch gar nicht aus, wie ein Tresor, sondern es war ein Schachbrett! So fiel er gar nicht auf, wäre da nicht die Tatsache gewesen, dass es ziemlich ungewöhnlich war, etwas Derartiges unterm Bett zu haben.
Und so musste er wohl oder übel Schach spielen. Schach mit dem Computer. Konnte er ihn besiegen, waren ihm die Juwelen sicher.
Wenn nicht, war er nicht nur sieglos, sondern auch angeschmiert. Aber es half nichts. Das System ließ sich nicht anders überlisten.
Also musste er spielen.
Er drückte den blauen Knopf und der Computer war in Betrieb genommen.
Guten Tag, Mr. Paddington!, gab der auf dem Leuchtziffernband zu verstehen.
„Hallo, Miststück!“, gab er leise zurück.
Bitte geben sie den Codeschlüssel ein!
Doch das konnte er nicht. Er kannte ihn nicht und es hätte sinnlose Mühen gekostet, ihn zu bekommen. Mr. Paddington hatte ihn im Hirn, nirgendwo sonst verzeichnet und er war der Einzige, der ihn kannte.
Und weil dem so war, war ein Spiel gegen den Computer die einzige Möglichkeit an das Vermögen heranzukommen, wenn ihm etwas passieren sollte.
Nur wer gut genug war, den Computer zu schlagen, sollte auch das Geld bekommen, so hatte er einmal gesprochen und seine Frau damit an den Rand eines Herzinfarktes getrieben.
Und deshalb würde es jetzt keinen Codeschlüssel geben, auch wenn ihn der Computer gerade zum zweiten Mal dazu aufforderte.
Stattdessen nahm er die weiße Dame und stellte sie auf die Grundposition.
Eine Sekunde später war auf dem Leuchtziffernband zu lesen:
Ah, sie möchten ein Spielchen wagen. Das freut mich. Wir haben schon sehr lange nicht mehr gespielt. Es wird mir ein Vergnügen sein, mich mit Ihnen zu messen.
Sind sie so freundlich und positionieren die Figuren?
Er tat, was der Computer verlangte.
Danke, stand zu lesen, als er fertig war. Sie haben den ersten Zug!
Tja, und so spielte er. Fast eine halbe Stunde.
Und er spielte gut.
Seine Züge waren wohlüberlegt und dennoch sehr schnell ausgeführt.
Nach dem 17. Zug war der Computer seine Dame los, was eine fast einminütige Überlegungspause nach sich zog.
Nach dem 29. Zug war das zweite Schach fällig und das Schachmatt unausweichlich.
Sein Gegner überlegte erneut eine lange Zeit, bevor er auf dem Leuchtziffernband zu verstehen gab.
Matt in zwei Zügen. Sie haben hervorragend gespielt, Mr. Paddington. Ich gratuliere.
Wollen sie die Partie zu Ende spielen?
„Natürlich nicht, du Arschloch!“ gab sein Gegner mit einem breiten Grinsen zu verstehen und drückte den roten Knopf neben dem Leuchtzifferband.
Die Schrift erlosch und ein Piepton ertönte.
Sekundenbruchteile später glitt das Schachbrett zur Seite und der Tresor war geöffnet.
Der Inhalt, der ihm entgegen funkelte, hätte sicherlich jede normale Frau vor Neid erblassen lassen.
Denn da waren nicht etwa ein Dutzend Schmuckstücke zu sehen, da war ein ganzer Arsch voll von diesen Dingern.
Sein Informant hatte gesagt, es dürfte etwa ein halber Zentner sein, aber angesichts dieser Massen schien ihm das leicht untertrieben zu sein.
Naja, war auch egal. Er hatte schließlich nicht vor, jetzt einen großen Sack vollzustopfen und sich damit abzuschleppen.
Er suchte etwas ganz anderes.
Was nützten ihm schließlich 25 Kilo Schmuck im Wert von rund fünf Millionen Dollar, wenn er sich deswegen einen Bruch heben musste.
Da griff er doch lieber nach der kleinen roten Schatulle und öffnete sie.
Der Anblick der vier lupenreinen Diamanten trieb ihm ein breites Lächeln auf die Lippen. Jeder einzelne eine runde Viertelmillion wert.
Und der verdammte Scheiß wog nicht mal 400 Gramm.
Das reichte voll und ganz.
Schnell schloss er die Schatulle wieder und verstaute sie in seinem schwarzen Beutel am Gürtel.
Ein letzter Blick auf das Schachbrett und...
Seltendämlicher Computer. „Nimm es nicht so tragisch Kumpel, aber du scheinst heute nicht deinen Glückstag zu haben!“ Wieder ein Grinsen und ein erneuter Zug der Dame. „Schachmatt!“
Und damit war er auch schon aus dem Zimmer.
Bevor er richtig Gas gab, hielt er vor dem Ankleidezimmer inne und warf einen letzten Blick auf die zweite Hausangestellte.
„Vaja condios, Geilchen. Ich heb ein paar Tropfen für dich auf, für den Fall, dass wir uns wiedersehen!“
Fehlzug!, war auf dem Leuchtziffernband zu lesen. Bitte wiederholen sie. 1. Warnung!
Fast wäre er gestolpert und hätte den Weg bis zur Eingangstür im Fluge zurückgelegt. Gerade im letzten Moment bekam er aber doch die Kurve und riss die Klinke nach unten.
Sekundenbruchteile später verharrte er in seiner Bewegung und das Blut gefror ihm in den Adern.
Bitte revidieren sie ihren Zug, Mr. Paddington! 2. Warnung!
Gottverdammt, wie sehr er doch Revolver hasste.
Mit Abscheu nahm er sie in die Hände, aber wenn er einen auf sich gerichtet sah, musste er jedesmal fast kotzen.
Und der Anblick dieser Waffe wirbelte seinen Mageninhalt bedrohlich durcheinander.
Den Kerl, der ihm diese Monsterwumme vor die Nase hielt, konnte er kaum erkennen, denn er war ganz in Schwarz gekleidet und hob sich nur schemenhaft von der Umgebung ab.
Fast glaubte er, es wäre eine Einbildung gewesen.
Dann aber sprach dieser Geist und die Stimme klang eisig. „Zwei Möglichkeiten: Aufgeben oder sterben!“
Und im selben Moment war die Waffe gespannt.
Letzte Warnung, Mr. Paddington. Erbitte Zugannullierung!
„Mir ist schlecht!“
„Ohne Kopf wird dir noch viel schlechter werden. Also welches Spiel spielen wir?“
21.39 Uhr. Roter Alarm!
Verdammter Bastard!
Eine Bombe zerriss die Stille. Eine Bombe in Form der perversen Alarmglocke.
Eine Sekunde Verwirrung in den Augen seines Gegners. Ein Zucken in seinen Augenlidern. Seine Chance.
„Das dritte, du Arschloch: Rührei!“ Und im selben Moment war sein rechtes Bein auf Goldkurs zwischen die Beine von Mr. Unbekannt.
Er hatte viele Menschen durch gezielte Schläge KO gehen sehen. Und nicht wenige davon hatte er selbst ins Reich der Träume geschickt. Aber eine derartige Reaktion, wie bei seinem bösen Geist, hatte er weder erwartet, noch schon einmal gesehen.
Wie eine Statue verharrte er in seiner Position und fast gleichzeitig klappte sein Unterkiefer nach unten und fiel die Kanone zu Boden.
Man spürte, wie sehr er sich um einen ordentlichen Schrei bemühte, doch genauso deutlich sah man, dass er augenscheinlich nicht wusste, woher er die Luft dafür nehmen sollte.
Mehr als ein qualvolles Stöhnen in einer bedrohlich hohen Stimmlage kam nicht zustande.
Dennoch war sein Gegner fast soweit, ihn ernsthaft zu bemitleiden und er befürchtete schon, seine Drohung in Punkto Rührei wahrgemacht zu haben.
Dann aber gaben die Beine seines schwarzen Mannes nach und der Kerl krachte vor ihm auf die Knie.
Und das brachte ihn wieder zurück in die Wirklichkeit.
Erneut rauschte sein rechtes Bein in die Höhe, explodierte im Gesicht seines Gegners und streckte ihn vollends zu Boden.
„Nichts für Ungut, Mann!“ Er riss die Waffe vom Boden und warf sie im hohen Bogen in den Nachbarsgarten. „Aber ich habe es eilig!“
Dann nahm er seine Beine in die Hände und flitzte die Auffahrt hinunter.
Gottverdammt!, war so ziemlich alles, was Christopher noch denken konnte. Gottverdammt und Aua!
Natürlich hatte er sich, wie wohl jeder Mann, schon einmal vorgestellt, wie es wohl wäre, wenn er keinen Schwanz mehr hätte.
Was genau er dabei gedacht und empfunden hatte, wusste er nicht mehr. Aber das spielte auch gar keine Rolle, denn was immer er sich auch ausgedacht haben mochte, eines war ganz sicher: Er hatte es sich niemals so schmerzvoll vorgestellt!
Da war ja eine Gehirnamputation bei vollem Bewusstsein noch angenehmer.
Der Schweiß auf seiner Stirn wurde mittlerweile zu einem kleinen Bach und er brannte in seinen Augen.
Seine Zähne und sein Zahnfleisch schmerzten höllisch. Aber er durfte nicht locker lassen, sonst hätte er zu allem Überfluss auch noch nach seiner Mutter geschrien.
Irgendwo pochte auch sein Kinn, aber was war das für ein willkommener Schmerz gegen die Tatsache, dass sich seine Hoden augenscheinlich wieder auf den Rückweg von zwischen seinen Schulterblättern an ihren angestammten Platz machten.
Es schien so, als hätte dieser miese Dreckskerl mit seinem Jahrhunderttritt seinen ganzen Körper durcheinander gewirbelt und er hatte keinen sehnlicheren Wunsch, als hier liegen zu bleiben und auf sein Ende zu warten.
Das heißt: Da gab es etwas, was er sich noch mehr wünschte.
Und in Gedanken sah er sich schon Lasso werfen mit dem widerlichen, dummen Ding seines Widersachers.
Es würde eine grausame Hinrichtung werden!
Und noch bevor irgendwo in einiger Entfernung ein Motor gestartet wurde, war er auch schon auf den Füßen und versuchte bei all den Schmerzen zwischen seinen Beinen nicht zu wirken, wie ein Affe, der zum ersten Mal vom Baum gesprungen war.
Der Spurt über die Straße, das Aufreißen der Fahrertür, das Zünden des Motors und Gas geben war quasi alles eins.
Der schwarze Mann mit dem leckeren Frühstück im Schritt hatte ihn mächtig durcheinander gebracht.
Denn es war ganz sicher nicht der Wachmann gewesen, der ihm da den Kopf wegpusten wollte. Den hätte er sofort erkannt.
Dieser Kerl war viel jünger und augenscheinlich kein Uniformmann.
Sein Informant hatte gesagt, er solle sich keine Sorgen machen. Es würde zwar der vierte Einbruch innerhalb von sechs Monaten in dieser Gegend werden, aber diese miesen Engländer waren viel zu geizig, um sich einen extra Wachmann zu leisten.
Ganz offensichtlich hatte er sich geirrt!
Und das hätte ihm jetzt fast den Kopf gekostet, obwohl das durchaus immer noch passieren konnte, wenn es ihm nicht gelang, sich zu konzentrieren und diesen scheiß japanischen Schrotthaufen in der Spur zu halten.
Mit quietschenden Reifen und unter Ausnutzung der gesamten Straßenbreite raste er auf das Grundstück der Paddingtons zu, um auf der anderen Seite des Vista Hill schnell wieder im Großstadtgetümmel zu verschwinden.
Doch er hatte eine böse Vorahnung, so, als wäre sein Leidensweg noch nicht zu Ende.
Und als er plötzlich seinen schwarzen Mann auf die Straße stürmen sah, wünschte er sich, er wäre hier doch nur zum Bumsen vorbeigekommen.
Zu laufen, wie ein Mensch, war eine Sache.
Aber auch noch zu sehen, wo es hinging, war eine ganz andere.
Und als sich das Bild vor seinen Augen wieder klärte, war es auch schon zu spät.
War Christopher eben noch auf Vorwärts-Taumelkurs, so musste er jetzt schon seine ganze Geschicklichkeit aufbieten, um im Rückwärts-Hechtverfahren dem himmelblauen Etwas aus der Bahn zu hüpfen.
Ein mächtiger Tritt in die Bremsen und sofort riss er das Steuer herum.
Dieser gottverdammte Bastard hatte augenscheinlich nicht nur keine Eier mehr, sondern war auch blöd geworden.
Wollte er allen Ernstes sterben?
Nur mit Mühe konnte er den Wagen in der Spur halten, doch bevor er zum Gegenlenken kam, rasselte er auch schon in einen parkenden Wagen auf der Gegenfahrbahn.
Seine Hände wurden vom Steuer gerissen und er fast vom Fahrersitz.
Wuchtig knallte er gegen die Fahrertür und für einen Moment verlor er die Besinnung.
VIII
Verdammt, Christopher hatte gar nicht gewusst, wie hart schwarzer Asphalt sein konnte und es dauerte ein paar Sekunden, bis er begriffen hatte, dass es die verflixt scharfe Bordsteinkante war, die ihm da furchtbare Schmerzen durch den Rücken jagte, und nicht der normale Straßenbelag.
Er hörte sich schreien und er spürte auch, wie dieser Schrei durch seine Kehle schoss.
Somit hatte der Sturz auch etwas Gutes an sich. Er war jetzt wieder hellwach.
Und vor seinen Augen sah er eine Bratpfanne, einen Ofen und...naja, wie gehabt.
Mit einem mächtigen Satz war er auf den Beinen, riss seinen Körper herum und erkannte schräg vor sich auf der anderen Straßenseite sein Opfer.
Augenscheinlich hatte er einen parkenden Wagen gerammt und dabei nicht nur die Kontrolle über sein Auto, sondern auch über sich selbst verloren.
Das galt es auszunutzen.
Wie ein tollwütiger, wenn auch angeschlagener Stier, walzte Christopher über die Straße und war mit einem mächtigen Satz auf dem Autodach seines Widersachers.
Geschickt ließ er sich abrollen, rutschte auf die Kühlerhaube, wo er sich bäuchlings an den Scheibenwischern festkrallte.
Oh ja, er hielt es für eine so glorreiche Idee, das Ganze auf die Hollywoodmethode zu machen, anstatt den Kerl einfach aus dem Auto zu zerren und ihm ein halbes Pfund aufs Maul zu geben und damit Ende der Fahnenstange.
Oh, es war so glorreich und bei einem Blick ins Innere des Wagens auch so furchtbar dumm.
Ein mächtiger Knall holte ihn zurück in die Wirklichkeit und noch bevor er sich fragen konnte, was passiert war, purzelte vor ihm sein böser Geist auf die Motorhaube und starrte ihn furchtbar wild an.
Fast schon hätte er das Handtuch geworfen und sich seinem Schicksal ergeben, da fiel ihm nicht nur ein, was los war, sondern auch, wo er war.
Und im selben Moment hatte er das Gaspedal fast durchgetreten.
Er hatte noch nie den Wunsch gehabt, als Kühlerfigur zu fungieren und besonders jetzt war es wohl der unglücklichste Moment dafür.
Nur mit Mühe konnte er seinen Abgang bei der ersten wilden Lenkbewegung seines Gegners verhindern, auch wenn ihm das fast seine linke Armkugel gekostet hätte.
Lange konnte er sich ganz sicher nicht so halten.
Irgendwie zufällig zuckte sein Blick zur Seite und da wusste er, dass auch sein Gegner nicht vorhatte ihn weiterhin als Sichtschutz mitzuführen, denn er raste erneut auf einen parkenden Wagen zu.
Bloß weg mit dem Kerl. Aus den Augen. Aus dem Sinn.
Scheiß auf die Schmerzen und rein ins nächste Auto.
Christopher ließ los.
Noch bevor der Aufprall erfolgte, waren seine Hände schon nicht mehr an den Scheibenwischern.
Es war reiner Instinkt und auch wegen der Ästhetik. Denn welche Frau hätte schon noch Notiz von ihm genommen, wenn er keine Arme mehr hatte?
Und die wären ihm bei diesem Riesenbumms wahrscheinlich abgerissen worden.
Also ließ er los und ließ sich treiben.
Er spürte für einen Moment, dass er rutschte. Dann flog er ein klitzekleines Stück. Und plötzlich war unter seinen Füßen ein Widerstand. Sein Flug ging schräg nach links und irgendwie gelang es ihm dabei sich zu drehen.
Wuchtig knallte er mit der linken Seite gegen etwas Hartes und nur mit Mühe konnte er den Vorwärtsdrang seines Oberkörpers abbremsen.
Seine Hände zuckten nach vorn, bekamen Halt an etwas dünnem, rundem.
Und dann war es urplötzlich vorbei.
Schlagartig prustete er die Luft aus seinen Lungen und dann erst öffnete er die Augen.
Er saß! Herrgott, er saß! Weich und bequem. In einem Sessel!
Vor sich...! Nein, das konnte nicht sein: Ein Lenkrad!
Sein Lenkrad!
Doch, tatsächlich, es war sein Lenkrad und es war sein Fahrersitz und es war sein Auto!
Eben noch im Zweifel, den nächsten Morgen noch zu erleben, hatte ihm der Herrgott den Spielball zugeschanzt.
Ein Lächeln huschte über seine Lippen.
Mochte der Herr sich einmal selbst segnen!
Dieser gottverdammte Bastard von einem Hämorrhoidenarsch hatte sein Auto gerammt und ihn damit geradewegs ans Steuer seines Wagens katapultiert.
Schräg hinter sich hörte er ein Krachen und sekundenbruchteile später jagte sein Gegner an ihm vorbei den Hügel hinunter.
Fahr du nur! dachte Christopher und startete den Wagen. Jetzt bin ich hinter dir her!
Und es war ihm völlig klar, dass er diesem Kerl nicht nur den Schwanz abreißen würde.
Nach etwa zwanzig Sekunden konnte er die Rückleuchten des Toyota sehen, und das war keinen Augenblick zu früh, denn sein Gegner zwang seinen Wagen in die nächste Querstraße.
Aber natürlich hatte er keine Chance, gegen den schnellen Flitzer seines Kontrahenten anzustehen.
In Null Komma Nichts war sein schwarzer Mann neben ihm und setzte zum Überholen an.
Das musste er verhindern.
In einer Blitzreaktion riss er sein Steuer herum und beide Autos krachten der Länge nach aneinander.
Er würde sich nicht überwältigen lassen. Ganz sicher nicht.
Und dabei war die Sorge, ins Gefängnis zu kommen, nur ein kleiner Teil seiner Angst.
Weitaus mehr Horror bereitete ihm die Vorstellung, in die Klauen dieses bösen Geistes zu geraten.
Wenn etwas unvorbereitet kam, dann der Schlenker dieses Widerlings.
Und während Christopher mit ansehen musste, wie er die Kontrolle über seinen Wagen verlor und in eine weitere Nebenstraße schlidderte, verfluchte er sich innerlich, dass er mit dieser Reaktion seines Gegners nicht gerechnet hatte.
Doch schon sekundenbruchteile später war sein Gehirn wie leergefegt, als sein Auto seitlich in einen parkenden Wagen rauschte.
Wieder wurde er fürchterlich zusammengestaucht und der mächtige Knall von Metall auf Metall übertönte seinen Schrei.
Aber er blieb bei Bewusstsein und im Rückspiegel konnte er sehen, wie sich sein Opfer mit quietschenden Reifen davonmachte.
Sofort legte Christopher den Rückwärtsgang ein und trat das Gaspedal durch.
Doch sein Wagen kam zunächst nicht von der Stelle.
Im ersten Moment glaubte er, dass irgendetwas kaputt gegangen war und er diesen miesen Bastard ziehen lassen musste, doch dann gab es einen mächtigen Ruck, als seine Fahrertür, die sich bei dem Zusammenstoß augenscheinlich an dem parkenden Wagen verkantet hatte, von der Karosserie gerissen wurde und das Auto peitschte rückwärts auf die Hauptstraße zurück.
Blitzschnell riss er das Steuer herum, verlor fast erneut die Kontrolle und brachte sein Gefährt dennoch passgenau in Fluchtrichtung zum Stehen.
Allerdings ging dabei auch noch die Beifahrertür flöten und mit einem ohrenbetäubenden Gepolter hüpfte sie über die Fahrbahn.
Hätte er sich jetzt selbst ins Gesicht sehen können, hätte er sich wahrscheinlich mächtig erschrocken, denn er schaute extrem entsetzt und war fast so weiß, wie berühmt, berüchtigte Wand.
Sein schönes Auto! Sein armes Auto! Von einer Sekunde auf die andere nicht mehr als ein fahrender Schrotthaufen. Na warte!
Er trat das Gaspedal erneut fast durch und raste die Straße hinunter.
Es gab nur eine Möglichkeit, diese miese Ratte dafür zur Rechenschaft zu ziehen.
Und wenn Christopher ihm seine Faust in den Rachen stecken und ihm genüsslich jede einzelne Rippe von innen brechen würde, würde er das auch im Angedenken an sein schönes Auto tun.
Fast kam so etwas wie Freude in ihm auf, als er sah, dass er seinen Verfolger offensichtlich abgeschüttelt hatte.
Er nahm eine Querstraße nach der anderen und war fast davon überzeugt, entkommen zu sein.
Er dankte dem Herrgott dafür, dass er ihm diese Schmerzen erspart hatte, die es ganz sicher gegeben hätte, wäre er in die Fänge dieses Geistes geraten.
Sein Herz tat einen freudigen Satz...und merkwürdigerweise auch sein Auto!
Herrgott, was zum Teufel...?
Weiter kam er nicht, denn bei einem Blick in den Rückspiegel erkannte er knallhart, dass Gott im Moment ganz sicher nicht bei ihm war.
Christopher war wieder genau da, wo er sein wollte, nämlich einen Millimeter vom Arsch seines Widersachers entfernt.
Obwohl er sich irgendwo schon selbst wunderte, dass er sein Opfer wiedergefunden hatte.
Es musste reiner Instinkt gewesen sein und es war auch völlig egal.
Er hatte ihn wieder, nur das zählte.
Und dieses Mal würde er ihn zur Strecke bringen.
Der schwarze Mann setzte erneut zum Überholen an und er fragte sich, ob er ihn ein zweites Mal rammen sollte.
Allerdings war dafür im Moment ein schlechter Platz.
Etwa hundert Meter weiter vorn erkannte er eine Lücke in der Reihe parkender Autos. Das wäre genau der richtige Ort, um seinen Widersacher endgültig in die ewigen Jagdgründe zu schicken.
Christopher sah es. Irgendwo in den Augen seines Gegners sah er eine Riesenportion Hinterlist und bei einem kurzen Blick nach vorn, wusste er, was dieser kleine Stinker vorhatte.
Doch er reagierte diesmal blitzschnell - und sehr effektiv.
Vollbremsung! Mit quietschenden Reifen riss er das Steuer nach rechts herum, krachte erneut gegen einen parkenden Wagen.
Aber sein Gegner war geschlagen.
Wie ein Pfeil schoss er vor ihm schräg über die Fahrbahn, hätte ihn ganz sicher mit dieser Attacke in den angrenzenden Vorgarten getrieben, und war jetzt selbst derjenige, der schreiend und total hilflos die kleine Böschung hinauf raste.
Bevor er dann vom Boden abhob und durch einen Wust von mannshohen Büschen wieder vom Grundstück jagte, um halb über, halb auf einen weiteren parkenden Wagen zu krachen und sich dabei derbe überschlug, war Christopher auch schon aus seinem Auto gesprungen und auf dem Weg zu ihm.
Das Auto lag auf der Fahrerseite und es dampfte und zischte bedrohlich.
Mit einem Satz war Christopher an der Beifahrertür und hielt seine Waffe, die er aus dem Handschuhfach mitgenommen hatte, hinein.
Er wollte schon einen Spruch loslassen, als er sein Opfer halb besinnungslos und total verdreht am Boden sah.
Er blutete stark am Kopf und sein Stöhnen klang wirklich schmerzvoll.
Also holte er ihn einfach aus dem Wrack heraus und zog ihn in sichere Entfernung.
Man war sich nie sicher, inwieweit Autos nicht doch explodieren konnten und kaum hatte er diesen Gedanken ausgedacht, ging der Toyota auch schon in einem mächtigen Feuerball zum Teufel.
Es wurde für einen Moment taghell und überall flogen brennende Blechfetzen herum.
Der Donner der Explosion war kaum entschwunden, da wurde ein zweites Auto in Stücke gerissen, das von der Explosion ebenfalls Feuer gefangen hatte.
Wieder wurde es taghell und wieder zischten Blechteile durch die Luft.
Doch beide Männer waren in sicherer Entfernung in Deckung gegangen.
Sein Opfer stöhnte immer noch, war aber inzwischen wieder bei Bewusstsein. Er rang wild nach Luft und jede Menge Schweiß war auf seinem blutverschmierten Gesicht.
„Sind sie okay?“
„Was...was ist passiert?“
„Was passiert ist? Sie Vollidiot! Sie haben hier mitten in New York Paris-Dakar gespielt. Das ist passiert!“
„Ich...!“, weiter kam er nicht, denn er brauchte alle Luft, um aufzustehen.
Christopher half ihm dabei und stützte ihn sogar. Irgendwo hatte er doch Mitleid mit ihm und vergaß seine Tötungsabsichten. Der Kerl konnte sich ja kaum auf den Beinen halten.
Sekundenbruchteile später fand er sich auf dem Boden wieder und er wusste sofort, dass er sich verdammt nochmal geirrt hatte.
Dieser Kerl war nicht nur wieder voll bei Bewusstsein, er legte ihn sogar erneut auf dieselbe Art flach, wie vor dem Haus der Paddingtons.
Und zwischen seinen Beinen hatte Christopher das Gefühl, als würde jemand seine Eier wie einen Luftballon aufblasen.
„Oh mein Gott!“, stöhnte er, halb voller Schmerz, halb aus Wut. „Oh so eine verdammte Scheiße!“ Er zwang sich auf die Knie, schaute sich um und sah, wie sein Gegner humpelnd von dannen zog. Mühsam bahnte er sich seinen Weg auf die Beine und begann zu rennen.
„Bleib stehen, du widerliches Dreckschwein!“, schrie er, während er langsam an Geschwindigkeit gewann.
Der Kerl drehte sich einmal ängstlich um und versuchte ebenfalls zu beschleunigen, aber der schwarze Mann war schneller.
Mit einem gewaltigen Satz war Christopher bei ihm und riss ihn zu Boden.
Erbarmungslos wuchtete er ihn auf den Rücken und sorgte erstmal dafür, dass er sich nicht wehren konnte.
„Also. Du hast alle Chancen gehabt, mein Freund. So wie ich das sehe, wirst du sehr lange brauchen, um über deine Fehler nachzudenken!“ Wütend riss er ihn in die Höhe. „Und nun gib mir deine Eier!“
Großalarm auf dem Vista Hill!
Da waren eine Menge Streifenwagen vor dem Haus. Die gesamte Straße war abgesperrt. Eine beachtliche Menschenmenge tummelte sich um das Geschehen.
Ein Polizist versperrte ihm zunächst den Weg, doch Christopher zeigte ihm nur kurz seinen Ausweis und schon war der Weg für ihn frei.
Quasi mit den letzten Zuckungen schaffte es sein Wagen bis vor das Haus der Paddingtons. Dann gab es einen fürchterlichen Knall und nichts ging mehr.
Doch er fiel gar nicht auf. Niemand nahm Notiz von ihm.
Also stieg er aus dem Auto, nahm sein Opfer mit und ging in Richtung Haus, wo er schon die Familie Paddington mit einem Polizisten stehen sah.
„...verdammt nochmal nur wüsste, wo dieser Kerl steckt?“, hörte er Mr. Paddington sagen, als er näherkam.
„Welcher Kerl?“ Das war der Sergeant.
„Na, dieser Privatdetektiv, den ich engagiert habe. Freeman heißt er. Er sollte das Anwesen bewachen!“
„Seit wann kann ein Privatdetektiv Überwachungsdienste ausführen?“ Da spielte reiner Sarkasmus mit. „Sie sollten solche Dienste keinem Laien übertragen. Sie hätten sich mit uns in Verbindung setzen sollen. Es gibt da ein paar hervorragende und zuverlässige Wachdienste in dieser Stadt. Mit denen wäre ihnen dieser Reinfall nicht passiert!“
Das war einfach zu viel. Etwas unsanft drängte Christopher diesen aufgeblasenen Kerl von einem Sergeant beiseite und ergriff das Wort. „Entschuldigen sie Mister, aber sie sollten versuchen, ihr Gehirn einzuschalten, bevor sie den Mund aufmachen!“ Ein tödlicher Blick traf ihn.
„Mr. Freeman!“ Arthur war sehr überrascht. „Wo zum Teufel haben sie gesteckt?“
„Sagen wir einfach, ich war beschäftigt!“
„Wir sind ausgeraubt worden!“
„Ich weiß, Sir. Es tut mir leid, aber...!“
„Gottverdammt, sie sollten das Haus bewachen! Ein Blick in den Tresor genügte. Meine vier wertvollsten Steine sind gestohlen worden. Ich verlange eine Erklärung!“
„Bevor sie sich unnötig aufregen, Sir. Hier...!“ Freeman zog seinen linken Arm nach vorn und ließ sein bewusstloses Opfer, das er die ganze Zeit am Hosengürtel gepackt hatte und so fast waagerecht in der Luft halten konnte, in ihre Mitte fallen.
„Da ist ja dieser gottverdammte Hurensohn von einem Privatdetektiv!“ Die hysterische Bombe in Gestalt von Mrs. Paddington platzte herein. „Wo zum Teufel haben sie gesteckt? Arthur, du musst diesen Mann auf der Stelle feuern. Und dann musst du ihn verklagen. Er muss uns den Schaden ersetzen. Sie verdammter Nichtsnutz. Hörst du Arthur?“
„Würdest du uns allen einen Gefallen tun, mein Liebes, und endlich deine Klappe halten!“ Seine Stimme klang freundlich, aber bestimmt.
„Sie mieser kleiner...! Ich soll was? Arthur, was hast du...?“
„Geh einfach ins Haus und halt die Klappe!“ Jetzt klang seine Stimme böse und sie war sehr laut. „Und lass Mr. Freeman in Ruhe. Ich glaube, er wird die ganze Sache aufklären!“
Freeman reagierte nicht sofort, sondern schaute mit großen, neugierigen Augen auf Mrs. Paddington, um zu sehen, ob sie jetzt an den Worten ihres Mannes erstickte oder explodierte.
Aber nichts davon geschah und so fuhr er fort.
„Wie ich also schon bemerkte, Sir, habe ich hier erstens diese miese, kleine Ratte, die sich erdreistet hat, ihren Tresor zu öffnen!“ Zur Bestätigung drehte Freeman sein Opfer leicht verächtlich auf den Rücken, sodass man sein Gesicht sehen konnte.