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Vor einem Jahr erlebte Christopher Jeremiah Freeman in New York die furchtbarste Nacht seines Lebens, als er zusammen mit anderen gegen die Mächte der Finsternis kämpfte und dabei nicht nur gute Freunde zu Tode kamen, sondern auch Silvia, die Liebe seines Lebens. Sein Versuch, diesen Verlust in Los Angeles zu verarbeiten, scheitert jedoch an grauenhaften Albträumen und treibt ihn in den Alkohol. Als plötzlich sein alter Freund und Partner Douglas Maroon vor ihm steht, werden schlimme Erinnerungen wach und er ist wenig begeistert von diesem Wiedersehen. Und als der ihm dann auch noch weismachen will, dass die Dinge vor einem Jahr nicht so waren, wie sie erschienen, kommt es zum Streit. Doch Douglas hat überzeugende Argumente und er ist im Besitz der Pyramide - dem Tor zur Hölle! Jetzt erst hört Christopher ihm wirklich zu und was sein Freund ihm offenbart, ist wundervoller, als alles, was er sich je hätte vorstellen können. Denn seine geliebte Silvia ist nicht tot - doch um sie wirklich wieder in seinen Armen halten zu können, muss er ihr folgen und den grausamsten Ort aufsuchen, den Menschen sich nur vorzustellen vermögen ... ohne auch nur im Ansatz zu erahnen, welch gewaltige Konsequenzen das für alle haben wird!
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Seitenzahl: 1161
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© by Alfred Broi
Umschlaggestaltung:
Idee: Kevin Broi, Dominik Broi, Carmen Broi
Gestaltung: Alfred Broi
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Alle Rechte vorbehalten
Printed in Germany
Wenn du an Gott glaubst,
dann musst du auch an den Teufel glauben.
Wenn du an die Vergebung der Sünden glaubst,
you have to believe to the curse of grim.
musst du auch an den Fluch des Grauens glauben.
Wenn du an das Paradies glaubst,
then you have to believe… in hell !
dann musst du auch an die Hölle glauben...
Father Y
Exorcist
Hymne
Deja vu
Bittere Erkenntnis
Ein kleines Geilchen
Gekochte Spaghetti
Breakdown
Barney´s
Morgenstund
Onkel Bertram
Unsterbliche Liebe
Ein neues Team
Raumschiffe
Frauenpower
Erinnerungen
Der Custos
Aufbruch
Rufus und sein Freund
San Francisco
Geiles Frachtgut
Der Irrsinn kehrt zurück
Der geborgte Christbaumständer
Amarula
Schwer angeschlagen
Fayetteville
Erwachen
Am Fluss
Mainstream Inc.
Der Irrsinn am Rande des Wahnsinns
Dinosaurier-Rennen
New River Gorge Bridge
Das Grauen stirbt nie
Das Tor zur Hölle
Flucht
Willkommen im Paradies
Auf der Interstate
Höllenfeuer
Charleston
Alfredos Problem
Die Jagd beginnt
Das Versteck in den Bergen
Dämonen unter sich
Jeder hat eine Geschichte
Planänderung
Auf dem Weg
Sprung ins Ungewisse
Auf der Suche
Böses Eichhörnchen
Moonlight
Kurze Pause
Razor
Donnerschlag
Das Tor zur Erde
Veränderte Spielregeln
Kampf in den Hallen
Der erste Schritt
Ein neues Ziel
Der Oroville-Staudamm
In den Wäldern
Am Rande der Katastrophe
Ein Signal
Neue Hoffnung
Alles zerbricht
Panik in der Finsternis
Am Ende des Tunnels...
...erscheint ein Licht
Als in New York der Henker des Teufels wütet, hält ihn jeder für den wohl grausamsten Massenmörder, den die Welt je gesehen hat.
Doch das ist er nicht...
Obwohl die beiden Polizisten Christopher Freeman und Douglas Maroon nicht direkt mit der Jagd nach ihm betraut sind, sind sie es doch, die ihn während einer nervenaufreibenden Verfolgungsjagd letztlich zur Strecke bringen. Hierbei werden sowohl der Killer, als auch Christopher schwer verletzt.
Während seiner Genesung im Krankenhaus kommen Christopher dann jedoch Zweifel, dass sie tatsächlich den wahren Täter erwischt haben.
Für die Öffentlichkeit aber zählt nur die Todesstrafe.
Bei der anschließenden Gerichtsverhandlung lernt Christopher die Reporterin Silvia kennen. Er ist sofort fasziniert von dieser Frau, doch ahnt er noch nicht, dass sie ein schreckliches Geheimnis hütet.
Erst als der Angeklagte aufgrund seiner Aussage nicht zum Tode verurteilt wird und Silvia ihn daraufhin noch im Gerichtssaal erschießen will, glaubt Christopher, die Zusammenhänge zu erkennen und bewahrt sie vor ihrer Tat.
Während der Henker des Teufels ins Gefängnis kommt, kommen sich Silvia und Christopher näher und lernen sich schließlich lieben.
Freeman quittiert aufgrund der Vorkommnisse während des Prozesses den Polizeidienst.
Sieben Jahre später arbeitet er als Privatdetektiv. Er und Silvia sind noch immer ein Liebespaar, doch kann er ihr nicht teu sein.
Vollkommen überraschend erfolgt dann der Ausbruch des Henkers des Teufels aus dem Hochsicherheitstrakt.
Sofort wird Christopher wieder in den Strudel der Ereignisse hineingezogen und zusammen mit seinem ehemaligen Partner Douglas macht er sich erneut auf die Jagd nach dem Killer.
Als plötzlich aber auch Silvia und ihr Großvater Francesco auf der Bildfläche erscheinen, muss Christopher entsetzt erkennen, dass er die Wahrheit hinter den Ereignissen noch lange nicht kennt, er dennoch aber weitaus enger mit ihr vebunden ist, als er sich das je hätte träumen lassen.
Denn der Henker des Teufels ist kein Mensch, sondern ein Dämon und er kommt direkt aus der Hölle!
Als die vier jungen Studenten Howard, Francesco, Steve und Matsumoto vor fast fünfzig Jahren zu einer Reise nach Peru aufbrachen, um den uralten Aufzeichnungen über die Existenz einer geheimnisvollen Pyramide nachzugehen, hofften sie auf das Abenteuer ihres Lebens. Stattdessen aber öffneten sie das Gefängnis eines Dämons und erlebten einen wahren Alptraum, der Steve und Matsumoto das Leben kostete.
Um die Kreatur wieder einzufangen machten sich Howard und Francesco auf die Jagd nach ihm. Dabei verlor auch Howard - Christophers Großvater - sein Leben.
Francesco, als letzter Überlebender, hatte dann vor sieben Jahren die Hoffnung, dass der Dämon, der seine Opfer wie ein Parasit als Wirt nutzt, um in der Welt der Menschen existieren zu können, in New York die Todesstrafe erhält.
Jetzt aber ist ihm klar, dass er selbst der Sache ein Ende machen muss. Und das Eile geboten ist, denn der Dämon ist auf der Suche nach dem Tor zur Hölle, mit dem er eine dauerhafte Verbinung in das Reich der Finsternis herstellen und die Welt ins Chaos stürzen will.
Zusammen mit Christopher, Douglas und einigen anderen macht er sich auf die Suche nach dem Dämon und dem Tor zur Hölle. Silvia, die bei dem ersten Aufeinandertreffen verletzt wurde, ist hier zunächst außen vor.
Der Kampf gegen den Dämon zieht eine Spur der Verwüstung durch ganz New York, fordert Opfer (u. a. auch Francesco) und findet schließlich seinen letzten Showdown auf den Dächern des World Trade Centers, während sich am Boden das Tor zur Hölle öffnet.
Vollkommen überraschend taucht plötzlich Silvia auf und kann letztlich den tödlichen Schlag gegen den Dämon ausführen.
Bevor sich das Tor zur Hölle aber wieder schließt, reißt die Bestie sie mit sich in die Finsternis.
Douglas bringt den schwer verletzten Christopher an einen sicheren Ort. Während der Genesung jedoch verzweifelt Christopher ein ums andere Mal am Verlust seiner geliebten Silvia.
Letztlich beschließt er New York für immer zu verlassen.
Am Flughafen sieht Douglas traurig zu, wie sein Freund die Maschine nach Los Angeles betritt.
Dabei gleitet seine Hand in die Manteltasche und er umfasst den pyramidenförmigen Stein, der das Tor zur Hölle ist, den er nach dem dramatischen Ende ihres Kampfes an sich gebracht hatte. Dann holt einen Zettel heraus, auf dem ihm ein Kollege den Namen, die Adresse und die Rufnummer eines Menschen aufgeschrieben hat, der ihm vielleicht helfen könnte, Silvias Schicksal zu ändern.
Ja, er würde alles tun, was in seiner Macht stand.
Und wenn er sich absolut sicher war, aber auch nur dann, würde er Chris benachrichtigen und sich noch einmal den Mächten der Finsternis stellen!
El Pueblo de Nuestra Senora la Reina de los Angeles del Rio de Porciuncula
El Pueblo de...was?
Also mal ehrlich Leute – wenn die Stadt diesen Namen beibehalten hätte, würden heute doch bestimmt keine zwanzig Seelen darin leben, oder?
Selbst die Übersetzung klingt noch immer abenteuerlich:
Das Dorf unserer Lieben Frau, Königin der Engel des Flusses Portiuncula – seier, sabber, Honig um den Bart schmier, Puderzucker hochkant...macht am Ende vielleicht gerade mal dreißig Seelen mehr.
Wie gut also, dass zum heutigen Zeitpunkt nur noch die Kurzform in aller Munde ist und sich eine der gewaltigsten, schillerndsten und prächtigsten Metropolen des gesamten Planeten herausgebildet hat, die alle Welt nur noch als City of Los Angeles kennt.
Übertrieben wirkt dann jedoch das ultimative Kürzel L A, ein Usus, der eigentlich in kommunistischen Ländern bevorzugt wird. Doch wer wolle schon behaupten, dass der Iwan seine Finger hier im Spiel hatte?
Denn überlieferter maßen waren es doch die Spanier, die lange Zeit ihre Hände über der Stadt hatten. Oder hatten sie ihre Gaucho-Finger in der Stadt? Oder wie jetzt?
Egal! Wichtig ist, dass sie die Stadt irgendwann an die Amerikaner – von denen wir ja wissen, dass es eigentlich gar keinen echten – e c h t e n - gibt – verloren hatten und die sie dann ganz sicher und nimmermehr zurückgegeben haben.
Und somit entwickelte sich unwiderruflich der Anfang vom Ende, als der ungewollte Rest der Völker anfing, die Königin der Engel unter seine Fittiche zu nehmen, sie aufzublähen, wie eine Schwangere mit Achtlingen, der man die erlösende Geburt verwehrte, nur um sie jetzt als übergewichtige, fette, schwabbelige, unförmige und unzufriedene alte Dame danieder liegen zu lassen – pfui Teufel.....oh sorry...vielleicht besser pfui Engel...
The City of Angels, wie sie liebevoll – von wem auch immer? – genannt wird, ist doch eigentlich alles andere als genau das...
Mit einer der höchsten Kriminalitätsraten des gesamten Planeten – oh Gott, rette sich, wer kann – werden hier jeden Tag mehr Menschen zu Engeln...oder Bengeln....oder gar Teufeln? – egal, auf jeden Fall äußerst unfreiwillig - gemacht, als in Sizilien oder in einem russischen Gulag.
In der Stadt der Engel herrscht ganz offensichtlich ein eklatanter Mangel an Respekt vor dem Leben und ein beängstigender Ausverkauf an Moral, der letztlich nur dazu führen konnte, dass der Platz für Engel zum Vorhof der Hölle wurde...
Natürlich aber – wie sollte man auch sonst erklären, dass sich weit über 13 Millionen Menschen – sorry, 13 Millionen Amerikaner – oh noch mehr sorry...13 Millionen Angelenos, wie sich die Einwohner dieser Metropole stolz – oder eher ausgrenzend?....vielleicht auch ketzerisch....selber nennen – im erweiterten Stadtgebiet – der Metropolitan Statistical Area - ansiedeln konnten – gibt es auch positive Dinge über diesen Ort zu berichten – ehrlich?...ach Quatsch...du lügst doch!
Wer an Los Angeles denkt, dem fallen doch sofort – oder eben etwas später – Namen wie Hollywood...Sunset Boulevard...Venice Beach...Orange County...San Fernando Valley...ein.
Weltberühmte – meinetwegen auch weltberüchtigte – Orte verbleiben im Gedächtnis – ob man das nun will oder nicht...
Das Kodak Theatre...jährlicher Austragungsort der Oscar-Verleihung – der Kerl muss Bisexuell sein, denn Frauen und Männer lieben seine Anwesenheit gleichermaßen und auch Gruppen gegenüber ist er stets willkommen...Gangbang-geil!
Rodeo Drive...als eine der teuersten und exklusivsten Einkaufsstraßen der Erde – Kommerz, Mammon und Kapitalismus pur...
Farmers Market in Fairfax...als kulinarischer Höhepunkt, bei dem einem das Essen im Halse stecken bleiben kann...
Walk of Fame...wenn sich hochbezahlte Schauspieler mit Wonne auf die Knie werfen und ihre Hände – selbstverständlich Haupt-Aktions-Körperteil aller Akteure...was aber sollten sie sonst da rein wuchten?.....ihr Gesicht etwa? – in frischen Beton klatschen – du bist ja bloß neidisch!....Stimmt....verdammt noch eins ...und jetzt Ruhe auf den billigen Plätzen...
Auch einige wirklich...wirklich...wichtige Personen wurden hier geboren - und sind so schnell als möglich – falls noch nicht geschehen, dann aber bestimmt in Planung – wieder weggezogen....
Marilyn Monroe - samt Erdschacht und Luftzug...
Leonardo DiCaprio – oh ich liebe italienische Namen...
Michael Cooper – Basketball for President...
Mary-Kate und Ashley Olsen – oder umgekehrt?
Der hintere Teil von Brangelina...obwohl mit ihren sinnlichen Lippen und ihren strahlenden Augen als Vorderteil sicherlich besser geeignet...
Und die wunderbare, zauberhafte und grandiose Jodie Foster - die in einem ausgeklügelten Flightplan ihrer Eltern unter einem Papermoon als Anna – komplett mit König – zur Welt kam und damit Contact zu dieser Stadt aufnahm, die ihr von Anfang an gleich wie ein Panic-Room vorkam und sie entsprechend inspirierte...
Was alle jedoch scheinbar verkannt haben, ist die Tatsache, dass ihre wundervolle, engelsgleiche Stadt in einem der aktivsten Erdbebengebiete der Erde liegt.
Die San-Andreas-Verwerfung am Ostrand der Metropole ist die wohl bekannteste Eruptionszone in dieser Gegend.
Viel gefährlicher jedoch könnte sich die Puente-Hills-Verwerfung für Los Angeles entpuppen, da sie direkt unter dem Stadtgebiet liegt.
Fakt ist, dass niemand sonst außer die Natur selbst diese beiden eruptiven Zonen dorthin gesetzt hat – der Mensch oder besser der Amerikaner war letztlich so blöd, sich genau dort anzusiedeln.
Doch sollte vielleicht – aber auch nur vielleicht – mal Jemand darüber nachdenken, dass der Grund, warum hier keine Ruhe einkehrt und irgendwann womöglich sogar die ultimative Großkatastrophe eintreten könnte, nicht der ist, dass die Zone von Urzeiten an schon aktiv war, sondern der, dass es sich hierbei um die Strafe dafür handeln könnte, dass man aus der Stadt der Engel ein sündhaftes und gewalttätiges Joch hat werden lassen.
Denn wer sündigt, wird auch Buße tun müssen...
Vielleicht – schon wieder vielleicht! Sind das nicht ein paar Zufälle zu viel? – ist Los Angeles deshalb heute der weltgrößte Standort für Luft- und Raumfahrttechnologie.
Nur für den Fall der Fälle, dass die Bandenkriminalität zu eskalieren droht oder dass sich die Natur entscheiden sollte, die Stadt endgültig in den brennenden Schlund der Hölle zu holen, hätten dann die Menschen – natürlich in erster Linie die, die es sich leisten können – jede Möglichkeit und Technologie, sich noch rechtzeitig in Sicherheit zu bringen.
Über den Straßenweg jedenfalls würde einem das wohl kaum schnell genug gelingen, denn ähnlich wie in allen anderen Großmetropolen des Landes herrscht hier eigentlich ständig Verkehrschaos weit über die Kotzgrenze hinaus.
Indiz dafür mag nur der Anblick der Kreuzung der Interstate-Highways 105 und 110 sein. Wer dieses Wirrwarr aus Straßenzügen jemals gesehen hat, dem kann nur klar sein, dass, trotz aller verkehrstechnischer Erfordernisse, die Erbauer dieser Schlangengrube nur vollkommen durch geknallte Ingenieure gewesen sein können, die auf einem undefinierbaren Mega-Wunder-Irrsinns-Trip den Begriff „Land der unbegrenzten Möglichkeit“ in den falschen Crack-Hals bekommen hatten und ihre schizophrenen Minderwertigkeits-Komplexe dort manifestieren mussten.
Was bleibt also, wenn man an Los Angeles denkt und diese Stadt sogar – vor Risiken und Nebenwirkungen wurde hier ausgiebig gewarnt, sodass sich der Weg zu ihrem Arzt oder Apotheker nun sicher nicht mehr lohnen würde – besucht?
Sie war, ist und bleibt eine der schillerndsten Metropolen dieses Planeten, die einem den Atem rauben wird, dass einem die Spuke wegbleibt.
Daher ist es auch gut möglich, dass man als Mensch hinein geht – und als überzeugter Angelenos wieder herauskommt.
Und so ergab es sich, dass sich auch hier Tausende von Scheinwerferaugen ihren Weg durch die Dämmerung des frühen Abends gen Osten blinzelten, weil der Hollywood Freeway vollgestopft war mit einer kilometerlangen Blechlawine.
Und wie schon einmal war ein Wagen darunter, der an einen Ort gelenkt wurde, wo sein Fahrer etwas zu tun beabsichtigte, das sich wohl doch sehr deutlich von dem unterschied, was der Normalbürger in diesen Minuten vorhatte...
Er war noch niemals zuvor in Los Angeles gewesen. Und sein erster Besuch war alles andere als eine Lustreise.
Da er keine Zeit zu verlieren hatte, hatte er sich ohne Verzögerung am Flughafen einen Mietwagen besorgt und war losgefahren.
Er hatte keine Ahnung, wo er hinmusste, doch das Navigationsgerät, dem er die Adresse eingab, die er sich besorgt hatte, führte ihn sicher an sein Ziel.
Dort jedoch wurde ihm von einer netten, freundlichen und ziemlich hübschen Assistentin namens Karen mitgeteilt, dass seine Zielperson nicht da sei. Auf sein Drängen hin sperrte sie sich zunächst beharrlich, ihm die gewünschte Information zu geben, doch hatte er in all den Jahren, in denen er diesen Job machte, Mittel und Wege kennengelernt, sie ihr doch noch zu entlocken.
Zufrieden setzte er sich wieder in den Mietwagen, gab sein neues Ziel in das Navigationsgerät ein und folgte dessen Anweisungen.
Er wusste gerade noch, dass er nach San Fernando musste und hätte sich sicher ohne Hilfe heillos verfranzt.
So aber nahm er die richtige Ausfahrt und gelangte auf direktem Wege in den verträumten Stadtteil mit seinen herrlich gelegenen Einfamilienbungalows, die es auch auf der Orange Grove Avenue gab.
Er fuhr die Straße einmal hinauf und dann wieder hinunter, bis er sicher war, einen geeigneten Parkplatz gefunden zu haben, von dem aus er das gesamte Gelände – auch in der schnell fortschreitenden Dunkelheit - gut überblicken konnte.
Seine Zielperson hatte er bisher zwar noch nicht gesichtet, doch er war sehr sicher, dass sie hier anwesend war und er sie früher oder später erkennen würde.
Und wenn das passieren würde, dann würde die alte Zeitrechnung aufhören und sich ihrer beider Leben, sowie das von einigen anderen Menschen grundlegend ändern.
Doch obwohl er wusste, dass er hier genau das Richtige tat, hatte er eine gottverdammte Scheißangst vor dem, was dann kommen würde.
*
Haus Nummer 77 war dunkel, seine Bewohner offensichtlich nicht zuhause. Vor der großen, geräumigen und geöffneten Doppelgarage stand kein Auto, alles war ruhig auf dem Grundstück.
Also genau das, was die vermummte Gestalt brauchte, um einen sauberen, schnellen, aber vor allem erfolgreichen Einbruch zu landen.
Diese Gegend hier war geradezu perfekt dafür geeignet. Überall, wo man hinsah, konnte man den Geruch von Geld und Wohlstand riechen. Sicher, es gab hier keine Reichtümer zu ernten, doch dafür war das Risiko auch deutlich geringer, als ein Einbruch zum Beispiel in eine Bank oder in eine der Villen der Superreichen.
Dennoch war diese Gegend ein lohnendes Ziel. In vielen der herrlich gelegenen, blitzsauberen Häusern mit ihren Doppelgaragen, ihrem gepflegten und gehegten Rasenflächen, dem obligatorischen Swimmingpool hinter dem Haupthaus und hier und da einem kleinen, bescheidenen Pool-oder Gästehaus wohnten Ärzte, Börsenmakler, Ingenieure oder Anwälte.
Und alle diese Herrschaften hatten eine kleine, aber doch bedeutungsvolle Eigenschaft - oder eher Marotte - an sich. Sie alle gaben – wie Millionen andere sicherlich auch - nur einen Teil ihres tatsächlichen Einkommens offiziell bekannt. Den anderen Teil schleusten sie am Finanzamt vorbei, doch nicht alles davon landete auf geheimen Konten irgendwo auf der Welt. Ein gewisser Teil – im Normalfall einige tausend Dollar – lag als Bargeld in heimischen Tresoren oder sonstigen Behältnissen. Damit war sichergestellt, dass man immer flüssig war und nichts den Anschein erweckte, man könne nicht, wie man wollte und müsse erst zur Bank fahren.
Die Sicherheitsvorkehrungen, die zum Schutz dieses Geldes vorhanden waren, waren teilweise gar nicht mal schlecht, doch für sie als Profi kein wirkliches Hindernis. Zusammen mit einem guten Informanten, den sie entsprechend am Erlös fair und gerecht beteiligte, hatte die Gestalt ständig gut zu tun und sich bereits ein schönes finanzielles Polster geschaffen, das es ihr erlauben würde, sich in drei – maximal fünf - Jahren zurückzuziehen und den Rest ihres Lebens in einem Land mit nichts außer Sonne, Strand, Meer – und bildschönen, erschwinglichen, kakaobraunen Körpern zu verbringen.
Der Gedanke daran brachte der Gestalt ein breites Grinsen auf die Lippen - das man jedoch unter der schwarzen Gesichtsmaske nicht sehen konnte – noch verstärkt durch die Tatsache, dass ihr dieser Job hier diesem Ziel ein gutes Stück näher bringen würde.
Denn in Haus Nummer 77 wohnte ein Anwalt, der nebenbei Geschäfte für die Mafia abwickelte, was ihm ein ordentliches Zweiteinkommen bescherte.
Von ihrem Informanten wusste die Gestalt, dass der Kerl gerade gestern erst bezahlt worden war – in einer höheren fünfstelligen Größenordnung! – und das sich dieses Geld noch immer hier im Haus in einem Tresor befand.
Oder besser doch befunden hatte, denn gerade in diesem Moment konnte sie den Safe öffnen und auf die Bündel von Geldscheinen schauen, die sich darin auftürmten.
Nachdem sie kurz erfreut und zufrieden durchgeatmet hatte, nahm sie das Geld aus dem Tresor und war mit jedem Bündel noch erfreuter. Am Ende zählte sie über vierzigtausend Dollar, die sie schnell in ihrem Rucksack verschwinden ließ.
Bevor die Gestalt dann das Schlafzimmer, in dessen begehbaren Kleiderschrank sich der Tresor befunden hatte, verließ, hielt sie für eine Sekunde inne und lauschte nach verdächtigen Geräuschen. Doch sie hörte nichts, was sie beunruhigte. Während sie den Flur im ersten Stock entlang huschte, malte sie sich schon einen herrlichen, dreiwöchigen Urlaub auf Jamaika aus, den sie sich nach diesem Coup sicherlich erst einmal verdient hatte.
Dabei übersah sie allerdings den dunklen Schatten, der sich an der hinteren Hauswand entlang langsam und lautlos zur Nebeneingangstür schob und dort auf ihre Ankunft wartete.
Die Überraschung war dann auch sehr groß, als die Gestalt schließlich die Tür öffnete, um so das Haus und den Tatort unsichtbar, geräuschlos und auf nimmer Wiedersehen zu verlassen und dabei mit einem derben Schrecken in das verhüllte Antlitz eines bösen, schwarzen Geistes blickte.
Mit einer Wollmaske im Gesicht und dünnen Handschuhen war er komplett in schwarz gehüllt, was einem schon einen düsteren Schock versetzen konnte.
Breitbeinig stand der Kerl, der etwas größer als sie selbst war, vor ihr und hatte zu allem Überfluss auch noch eine Beretta auf sie gerichtet.
„Ssswai.....Möklschkaiiiden.....!“
Die Stimme des Mannes vor ihr klang merkwürdig verzerrt, aber auch irgendwie lallend und sehr schwer. Innerhalb eines Wimpernschlages wandelte sich ihr Schrecken in Irritation. Plötzlich erkannte sie, dass die Haltung des Mannes alles andere als gerade und angespannt war, sondern eher schwankend und labberig wirkte. Außerdem konnte die Gestalt jetzt sehen, dass die Wollmaske, die der Kerl trug – und damit garantiert mehr wie ein Einbrecher aussah, als sie selbst – nicht ordentlich auf dem Kopf saß, sondern merkwürdig, ja fast schon ulkig verrutscht war, sodass der Mund- und die Augenschlitze ihn wie Quasimodo aussehen ließen. Letztlich wehte ihr auch noch ein übler, widerwärtiger Geruch in einer Mischung aus Schweiß, einer Alkoholfahne und derbem Mundgeruch entgegen, die sofort Übelkeit in ihr auslöste.
Und da erkannte sie, dass ihr Gegenüber zwar bewaffnet, aber auch deutlich betrunken war.
Mit einem genervten Stöhnen, mit dem sie sich entspannte, wurde sie sich aber auch bewusst, dass sie hier dennoch nicht verweilen durfte, sondern die Flucht ergreifen musste. Also musste sie handeln.
„Ach leck mich doch..!“ stieß sie verärgert hervor und sofort danach krachte ihr rechtes Bein wuchtig in die Kronjuwelen ihres Gegenübers, der daraufhin schmerzhaft quiekend aufschrie. Der Oberkörper des Geistes klappe nach vorn, seine Hände zuckten an die schmerzende Stelle. Doch schon schoss der rechte Arm der Gestalt in die Höhe und ihre Faust donnerte wuchtig in das vermummte Gesicht ihres Gegners.
Während der ein dumpfes, überraschtes, aber auch ersticktes Geräusch von sich gab, nach hinten taumelte, dabei seine Waffe aus den Händen verlor und dann hilflos und schwer mit dem Rücken voran zu Boden krachte, wandte die Gestalt sich ab und lief in Richtung Straße davon.
*
Christopher Jeremiah Freeman wurde schlagartig kochend heiß unter seiner voll beschissenen Gesichtsmaske und während er übelst nach Atem rang, musste er sich schwer beherrschen, nicht hemmungslos zu kotzen. Der dumpfe und taube Schmerz in seinem Schritt trieb heiße Wellen durch seinen Körper bis unter die Schädeldecke und er spürte, wie ihm schwindelig wurde.
Schlagartig wich alle Kraft aus seinem geschundenen Körper und er wünschte sich nichts sehnlicher, als irgendwo ganz weit weg von allem und jedem zu sein, um wieder klar im Kopf zu werden und seine Ruhe zu haben.
„Verdammter Hurensohn!“ stieß er verärgert und gestresst hervor.
Eigentlich hatte er es ja auch von Anfang an gewusst: Diese Art von Jobs brachte nichts als Ärger ein.
Doch noch eigentlicher musste er zugeben, dass er doch gar keine andere Wahl gehabt hatte, als ihn anzunehmen.
Seine Geschäfte als Privatdetektiv liefen äußerst bescheiden – ach was, sie liefen hundsmiserabel und grottenschlecht.
Hätte er mit Karen nicht eine Sekretärin gehabt, die ihn abgöttisch begehrte und nur deshalb bei ihm blieb, weil sie die Hoffnung noch immer nicht aufgegeben hatte, dass er sie eines Tages vögeln würde – was er sicherlich in einem anderen Leben vor gar nicht allzu langer Zeit ausgiebig, mit größtem Vergnügen und wuchtig getan hätte – wäre er längst raus aus dem verdammten Privatdetektivgeschäft gewesen und würde als Penner mittellos unter einer der zahlreichen Brücken der Stadt sein erbärmliches Dasein fristen. So aber nahm sie für ihn Aufträge an und trieb ihn letztlich auch dazu, sie auszuführen – was ihm jedoch nur noch mehr schlecht als recht gelang.
Denn seine körperliche Verfassung war jenseits von Gut und Böse. Woran das lag, konnte er sich nur bedingt erklären. Sicherlich tat er nicht gerade viel für seine Fitness, doch hatte er kaum Übergewicht, sodass er eigentlich besser drauf sein müsste. Zugegebenermaßen nahm er – wenn er des Nachts allein mit sich und seinen Gedanken war, aber manchmal auch tagsüber – gern mal einen Schluck Scotch zu sich, doch er war weit davon entfernt, ein Alkoholiker zu sein – nein, dass ganz sicher nicht – sodass es absolut noch einen anderen Grund geben musste, warum ihm nahezu alles, was ihm früher leicht von der Hand ging, jetzt derbe Schwierigkeiten bereitete und auch sein Gedächtnis und seine Empfindungen ziemlich stark beeinträchtigte.
Klar war, dass ihm im Moment auch die ständigen Nachtschichten in dieser Gegend zu schaffen machten, die besser zu ertragen waren, wenn er gegen die Kälte und die Eintönigkeit dann und wann einen tiefen Schluck Scotch zu sich nahm. Doch natürlich achtete er stets darauf, nicht betrunken zu sein, um genau für einen solchen Moment, wie er ihn gerade erlebt hatte, gewappnet zu sein.
Und dennoch war es ihm passiert: Er war schnell, kompromisslos, klassisch – und vor allem sehr schmerzhaft überwältigt worden.
Und war auch sonst an ihm nichts mehr so, wie in seinem früheren Leben, so hatten sein Schwanz und seine Eier zumindest noch so etwas wie Stolz in sich. Und genau der war es jetzt, der ihn erbärmlich stöhnend zurück auf die Beine trieb. Während er sich dabei die Maske vom Kopf riss und somit viel besser durchatmen konnte, versuchte er sich zu orientieren und das Bild vor seinen Augen weniger schwammig werden zu lassen.
Doch Christopher hatte hier schon die letzten zwei Wochen jede Nacht verbracht und so brauchte er nur wenige Sekunden, um zu wissen, was er zu tun hatte. Mit einem bitteren Geschmack im Mund, einem flauen Gefühl im Magen und tierischen Kopfschmerzen schnappte er sich zunächst seine Beretta vom Rasen und machte sich dann schnaufend und rasselnd wie eine alte ausrangierte Dampflok an die Verfolgung dieses widerlichen Einbrecherpenners, einer Spezies, die er sowieso noch nie besonders gemocht hatte.
*
Fast hätte die Ruhe und Eintönigkeit dazu geführt, dass er weggedöst wäre. Doch gerade, als sein Gehirn ihm einschläfernde Gedanken und Bilder einflößte, bemerkte er Bewegung auf einem der Grundstücke auf der anderen Straßenseite etwa dreißig Meter hinter ihm.
Eine dunkel gekleidete Gestalt mit einem Rucksack in der linken Hand stürmte in hohem Tempo auf den Bürgersteig, hielt dort abrupt inne und blickte sich gehetzt um. Ihr Gesicht konnte er nicht erkennen – womöglich trug sie eine Gesichtsmaske – doch tippte er auf einen Mann, der sich urplötzlich wieder in Bewegung setzte, durch eine Lücke in den parkenden Autos auf die Straße lief und sie in seine Richtung hinauf hetzte.
Durch den Rückspiegel beobachtete er die Gestalt dabei und war sich eine Zeitlang nicht ganz sicher, ob das nicht doch schon seine Zielperson war. Dann aber sah er, wie sie neben einem dunkelroten BMW-1-Cabrio stehen blieb, den Rucksack auf den Beifahrersitz warf und sich selbst mit einem eleganten Sprung hinter das Steuer wuchtete. Da wusste er, dass diese Person nicht sein Zielobjekt war, das die aber bestimmt jeden Moment ebenfalls irgendwo dort auftauchen würde.
Er sollte sich nicht getäuscht haben.
*
Während er an Geschwindigkeit gewann und das leicht zur Straße abfallende Rasenstück neben dem Haus hinab rannte, konnte er deutlich hören, wie ein starker, spritziger Motor gezündet wurde.
Das konnte nur der Einbrecherarsch sein. Also beschleunigte Christopher nochmals, obwohl er das Terrain vor sich nicht vollkommen deutlich erkennen konnte. Plötzlich tauchte eine gut zwei Meter hohe Hecke vor ihm auf, die das Grundstück von der Straße abschirmte. Verdammt, schoss es ihm durch den Kopf, an dieses Grünzeug konnte er sich gar nicht erinnern. Aus den Augenwinkeln konnte er jedoch schemenhaft durch die Zweige hindurch einen roten Wagen erkennen, der mit quietschenden Reifen aus einer Parklücke etwa zehn Meter weiter links ausscherte. Da wusste er, dass er keine Zeit verlieren durfte. Er drückte sich vom Boden ab, riss seine Arme vor das Gesicht und donnerte in vollem Lauf mit einem lauten Brüllen durch die Hecke hinaus auf den Bürgersteig.
Das gelang auch problemlos, doch irgendwie war er danach nicht in der Lage kurzfristig abzubremsen. So polterte er noch immer brüllend weiter, bevor ihm der rechte Kotflügel eines dort parkenden braunen Plymouth einen derben Strich durch alle seine Rechnungen machte und seinen Lauf abrupt abbremste. Er donnerte mit den Beinen dagegen und sein Oberkörper klappte nach vorn. Er bekam gerade noch rechtzeitig erneut seine Arme vor das Gesicht, bevor es rüde auf die Kühlerhaube geschlagen wäre. Dabei musste er einen tierischen Schmerz hinnehmen, als seine Brust stattdessen auf das Blech schlug, er aber noch immer soviel Schwung draufhatte, dass seine Beine vom Boden abhoben und er, sich zwei Mal überschlagend, über die Haube auf die andere Seite rauschte, wo er weiterhin laut brüllend auf den Asphalt schlug und ihn nur eine reflexartige Rollbewegung vor größerem Schaden bewahren konnte. Dennoch wusste Christopher nicht wirklich, wie ihm geschah, nur seinen Körper spürte er in jeder Faser aufbrüllen. Ihm wurde wieder übel und schwindelig, doch gleichzeitig war er auch stinksauer.
*
Als sie den bösen schwarzen, betrunkenen Geist urplötzlich vor sich auf den Asphalt schlagen sah, erschrak die Gestalt derbe und instinktiv wuchtete sie ihren Fuß auf die Bremse, da sie ihn sonst frontal erwischt und überfahren hätte. Das aber wollte sie dann doch nicht. Ein Einbruch war eine Sache, ein tödlicher Unfall mit Fahrerflucht oder gar Mord etwas völlig anderes.
So quietschte sich der BMW in den Stand, wobei er etwas nach links rutschte.
Dann trat für eine kurze Sekunde vollkommene Stille ein, in der der böse Geist vor ihrem Wagen verschwunden zu sein schien. Da sie aber wusste, dass sie ihn nicht erwischt hatte, starrte sie mit großen Augen nach vorn und wartete mit pochendem Herzen darauf, dass er sich wieder zeigte.
Und das tat er auch keine zwei Sekunden später. Schräg rechts vor dem BMW kam er schweratmend und wild schnaufend auf die Beine, wo er schwankend sicheren Stand suchte. Für einen Moment konnte die Gestalt Christopher gut im Licht der Straßenlaterne erkennen und sie fragte sich sofort, warum ein so ausgesprochen attraktiver und gut gebauter Mann derart betrunken sein musste. Dann aber fing sie sich wieder und erkannte, dass sie jetzt weiterkonnte, es aber auch musste. Sie drehte das Lenkrad nach links und gab Gas, wollte so an ihrem Widersacher vorbeifahren. Aber genau in diesem Moment brüllte Christopher wütend auf und donnerte seine beiden Hände, von denen die rechte noch immer eine Waffe umfasste, rüde auf die Motorhaube.
Das jagte der Gestalt einen weiteren Schrecken ein, doch umso mehr wusste sie, dass sie von hier verschwinden musste. Also gab sie wieder Gas und schließlich gelang es ihr, den BMW an Christopher vorbei zu lenken. Kaum hatte sie das geschafft, trat sie das Pedal bis zum Boden durch und ihr Wagen schoss blitzschnell nach vorn die Straße hinunter.
Christopher hätte das alles gern verhindert, doch hatte er noch immer arge Mühe, die Schmerzen in seinem Körper unter Kontrolle zu bringen und das Bild vor seinen Augen zu schärfen. Sein Aufschrei und der Schlag auf die Motorhaube war lediglich ein Verzweiflungsakt gewesen, der nur für eine Sekunde etwas gebracht hatte. Jetzt aber blieb ihm nichts anderes übrig, als den widerwärtigen Einbrecher in seiner schwuchtelroten Möhre ziehen zu lassen.
Schweratmend mit nach vorn gekrümmtem Oberkörper stützte er seine Arme auf seine Oberschenkel, gönnte sich so einen kurzen Moment Ruhe. Dann erhob er sich mit einem tiefen Atemzug und in seinem Gesicht zeigte sich deutlicher Hass.
Die erste Runde ging an seinen Gegner, doch der Krieg war noch nicht verloren, obwohl er zugeben musste, dass er jetzt lieber ausgiebig gekotzt und sich dann heulend hingehockt und seinem Schmerz gefrönt hätte, als die Verfolgung wieder aufzunehmen. Doch irgendetwas widerlich Aufrechtes und Gnadenloses in ihm gab diesem Wunsch nicht nach und zwang ihn, sich zu bewegen.
Sein Ziel war hierbei sein eigenes Auto, dass er eine Querstraße tiefer geparkt hatte. Von seinem Standpunkt aus waren dass keine zwanzig Meter Luftlinie. Ein kurzer, qualvoller Sprint, der ihm schon vorab heißen Schweiß auf die Stirn trieb und er wäre wieder im Spiel.
Also los dann.
*
Als Christopher seinen Purzelbaum mit anschließendem Rachenschlag auf den Asphalt über den Plymouth machte, erkannte er ihn im Rückspiegel sofort wieder. Ein kurzes, erfreutes, aber auch deutlich trauriges Lächeln huschte über seine Lippen, dann erschrak auch er, als der BMW auf ihn zuschoss und erst im letzten Moment quietschend in den Stand gebremst wurde.
Sein Handbewegung zum Türöffner erstarb und er starrte atemlos auf das Bild, das sich ihm im Rückspiegel bot.
Eine Sekunde später konnte er wieder erleichtert durchatmen, als er Christopher angeschlagen, aber offensichtlich nicht nennenswert verletzt sehen konnte, wie er sich auf die Füße wuchtete.
Dann schob sich der BMW an ihm vorbei die Straße hinunter und wieder konnte er sich nicht bewegen, so sehr war er vom Anblick Christophers gebannt.
Bis zu dem Moment, wo der sich aufbäumte und loslief. Da wusste er, dass er sofort handeln musste, um ihn nicht zu verlieren.
Also öffnete er die Fahrertür, stieß sie auf, spritzte in die Höhe, wobei er in Christophers Richtung herumwirbelte und rief lauf und deutlich sein Namen.
Christopher hörte den Ruf trotz des eigenen Lärms, den seine arg gebeutelten Lungen verursachten. Und er wusste auch sofort, dass ihm die Stimme bekannt vorkam. Zuordnen konnte er sie jedoch nicht. Allerdings war er sich schon im selben Moment nicht mehr sicher, ob er die Stimme wirklich und wahrhaftig gehört hatte oder ihm sein geschundener Geist nicht einen Streich spielte.
Also reagierte er nicht darauf, sondern lief einfach weiter und erreichte die andere Straßenseite.
Doch schon hörte er seinen Namen erneut. Dieses Mal lauter, deutlicher und wahrhaftiger. Ja, da rief tatsächlich Jemand seinen Namen. Und die Stimme war ihm auch wohl bekannt. Doch konnte das wirklich sein?
Irritiert blickte er sich um und schaute die Straße hinauf, in die Richtung, aus der der Ruf zu kommen schien.
Kaum hatte er dort tatsächlich einen Mann neben einem parkenden Wagen ausgemacht, dessen Anblick seine Vermutung zu bestätigen schien, da ertönte zum dritten Mal sein Name.
Und da wusste Christopher, dass er nicht geträumt hatte.
Leider vergaß er bei all dem Suchen und Schauen und Erkennen, dass es besser gewesen wäre, dass alles im Stehen zu tun und nicht, während man rücklings quer über den Bürgersteig weiterlief. Denn gerade hatte er den Mann dreißig Meter weiter erkannt, da hatte er auch schon die kniehohe Hecke am Rande des Bürgersteigs erreicht, die ihn von der dahinterliegenden Böschung abgrenzte. Und das Schicksal wollte es, dass ihm das Grünzeug erneut zum Verhängnis wurde.
Mit einem abrupten Aufschrei spürte er, wie der Boden unter seinen Füßen nachgab. Doch mehr als seine Arme hilflos in die Höhe zu reißen, konnte er nicht tun, bevor es für ihn auch schon schonungslos abwärts ging.
Seine Beine knickten ein, sein Körper krachte auf die Böschung und er überschlug sich mehrfach, während er die rund zehn Meter Grünfläche auf die darunter liegende Straße hinab purzelte.
Dort bildete eine etwa zwei Meter hohe Mauer und eine weitere Hecke, die ihr bis zur Krone reichte, den Abschluss der Rasenfläche, wo es auf dem letztem Meter noch etwas bergauf ging, sodass Christophers Schwung ein wenig abgebremst wurde..
Dennoch brüllte er entsetzt auf, dann donnerte er durch die Hecke, schoss über die Mauer hinaus und rauschte schließlich in die Tiefe, wobei er nicht verhindern konnte, dass sein Rücken vorausflog.
Doch anstatt kurz darauf auf den Asphalt zu schlagen und sich alle Knochen zu brechen, krachte er wuchtig in den Fahrersitz eines dort parkenden Wagens.
Der Aufprall war zwar noch immer rüde, doch sorgte das Sitzpolster dafür, dass seine Knochen heil blieben, obwohl sein Mageninhalt bedrohlich durcheinander gewirbelt wurde.
Mit einem teils überraschten, teils gestressten Aufschrei endete sein Fall abrupt. „Kacke!“ stieß er schmerzhaft hervor. Dann aber musste er mit großen Augen erkennen, dass er nicht nur auf dem Fahrersitz eines Autos gelandet war, sondern dass es in einem Anfall göttlicher Fügung sogar sein eigener Ford Mustang war, den er heute mal hier geparkt hatte, damit seine ständige Anwesenheit in dieser Gegend nicht durch ständiges Parken am selben Ort zu sehr und zu schnell auffiel. „Oh geil, Mann! Na, wer sagt es denn?“ rief er freudig aus. „Papa ist wieder am Zug!“
Und noch etwas erkannte er sehr schnell: Den roten BMW, der gerade am Ende der Straße mit quietschenden Reifen um die Ecke schoss und dessen Fahrer ihn in seine Richtung lenkte.
Mehr als je zuvor, wusste er, dass er jetzt wieder voll im Spiel war.
Eine Querstraße über Cristopher war er gerade an den Rand des Bürgersteigs gelaufen und blickte über die Hecke hinweg die Böschung hinab.
Anfangs konnte er Christopher nicht erkennen und er wollte schon die Rasenfläche überqueren, als er zwei Dinge gleichzeitig sah: Den roten BMW, der einige Meter weiter in die Straße hineinjagte und einen alten Ford Mustang, der urplötzlich aus einer Parklücke quer über die Fahrbahn schoss und den Weg somit versperrte.
Da wusste er, wo Christopher war und er erkannte ihn am Steuer des Fords.
Sofort wollte er wieder rufen, doch schon quietschten die Reifen des BMW, dessen Fahrer das Lenkrad gleichzeitig herumgerissen hatte.
Für einen kurzen Sekundenbruchteil entstand wieder eine trügerische Stille, dann gab der Fahrer des BMW kräftig Gas, der Wagen wirbelte herum und er schoss in entgegengesetzter Fahrtrichtung davon.
Christopher versuchte ihm zu folgen, was ihm jedoch anfangs nur schwerlich gelang, da er den Mustang scheinbar nicht recht unter Kontrolle hatte. Der Wagen hüpfte zweimal nach vorn - fast wäre er in die Reihe parkender Autos auf der anderen Straßenseite gerauscht - dann aber hatte er freie Fahrt und Christopher donnerte mit Vollgas hinter seinem Opfer her.
Ihm selbst blieb nur ein gestresstes Stöhnen, dann lief er kopfschüttelnd und genervt zurück zu seinem Mietwagen, wo er schnell hinter das Steuer sprang und sich ebenfalls in die Richtung der beiden Streithähne aufmachte.
Dabei war er sich sehr sicher, dass ihm all das hier so verdammt widerwärtig bekannt vorkam und die Kacke offensichtlich schon anfangen wollte zu dampfen, bevor sie überhaupt auf der Herdplatte lag.
Typisch Christopher!
*
Sein Mustang-Baby schien heute etwas störrisch, doch letztlich bekam Christopher die Lage wieder unter Kontrolle.
Innerhalb weniger Sekunden hatte er den BMW direkt vor sich und jagte ihn mit Höchstgeschwindigkeit durch den Vorort.
Sein Gegenspieler schien mit jeder Sekunde nervöser zu werden, denn er riss sein Lenkrad immer wieder hektisch hin und her, was er in diesen teils ziemlich engen Straßen gar nicht tun musste. Christopher wäre niemals an ihm vorbei gekommen, er konnte ihn nur vor sich her treiben und warten, bis die Straßen breiter wurden.
Scheinbar aber gefiel dem Einbrecherarsch dieser Gedanke ganz und gar nicht, was Christopher deutlich zufrieden stimmte.
Zwei Querstraßen weiter dann war es auch schon soweit. Die Straße verbreiterte sich zusehends und Christopher hatte keine Lust noch länger zu warten. Er täuschte einen Überholvorgang auf der linken Seite an, der Fahrer des BMW fiel darauf herein, dann riss er sein Steuer plötzlich nach rechts und mit einem kräftigen Tritt auf das Gaspedal rauschte der weit rassigere Motor des Mustang auf der Beifahrerseite an dem BMW vorbei.
Sein Gegenspieler reagierte zwar erstaunlich schnell und gut, doch krachten die beiden Wagen erst dann seitlich zusammen, als es schon zu spät war. Christopher hielt dagegen, die beiden Autos trennten sich wieder und als der Fahrer des BMW ihn erneut rammen wollte, war der Mustang schon an ihm vorbei und setzte sich vor ihn.
Doch Christopher hatte nicht vor, ein langwieriges Ausbremsmanöver durchzuführen, bei dem die Gefahr, dass der widerliche Langfinger irgendwo doch noch eine Lücke in den parkenden Autos zur Flucht nutzen konnte, einfach viel zu groß war.
Er behielt seine Geschwindigkeit bei, bis er etwa eine Wagenlänge zwischen sich und den BMW gebracht hatte, dann trat er wuchtig auf die Bremse und riss das Lenkrad herum. Die Reifen des Mustangs quietschten und qualmten, als der Wagen am Heck herumgewirbelt wurde und innerhalb eines Wimpernschlages quer zur Fahrbahn zum Stehen kam und die komplette Straße versperrte.
Zufällig ergab es sich, das Christophers Manöver genau am Beginn einer Straßenkuppe stattfinden sollte, die hiernach auf einem kurzen Stück ziemlich recht steil zur nächsten Kreuzung abfiel.
Die Fahrerseite des Mustangs kam nur wenige Zentimeter hinter dieser Kuppe zum Erliegen, der Wagen neigte sich entsprechend dem Straßenverlauf zur Beifahrerseite nach unten und lag etwa einen halben Meter tiefer.
Christopher registrierte diesen Umstand jedoch nur am Rande, er hatte vielmehr für einen quälend langen, kurzen Augenblick die Angst, der BMW würde mit voller Geschwindigkeit frontal in den Mustang hinein rauschen.
Dann aber reagierte auch sein Gegenspieler, donnerte seinen Fuß auf die Bremse und riss das Lenkrad nach links. Das Heck des BMW schleuderte herum und einen Sekundenbruchteil später donnerte er mit der Beifahrerseite irrsinnig wuchtig gegen die Fahrerseite des Mustang.
Metall schlug auf Metall und ächzte erbärmlich, Glas splitterte, ein ohrenbetäubender Knall ertönte.
Doch wer jetzt geglaubt hätte, das Szenario wäre damit beendet gewesen, der hatte sich böse getäuscht und sowohl Christopher, als auch der Fahrer des BMW konnten bei dem, was dann geschah, nur noch ungläubig staunen – ach ja, und natürlich schreien!
Denn ganz offensichtlich hatte der BMW noch immer derart viel Energie in sich, dass die Fahrerseite wie unter der Druckwelle einer Explosion abrupt in die Höhe getrieben wurde. Mit dem Ford auf der Beifahrerseite eine Möglichkeit, Gegendruck auszuüben, vollführte der BMW den nahezu perfekten Stunt.
Mit einem blitzsauberen Überschlag in Querrichtung rauschte der Wagen über den Mustang hinweg. Christopher duckte sich mit weit geöffneten Augen. Während er das vermummte Gesicht des ekligen Einbrecherpissers zum Greifen nahe über sich sah, donnerte der BMW knapp oberhalb der Wundschutzscheibe über ihn hinweg, komplettierte schließlich den Überschlag und krachte mit unbändiger Wucht auf der anderen Seite wieder auf den Asphalt.
Durch die enorme Aufprallwucht platzten alle Reifen gleichzeitig und auch die Hinterachse brach. Mit der noch immer vorhandenen Energie rutschte der Unterboden dann quietschend und funkenschlagend noch einige Meter die Straße hinab, bevor er endgültig zum Erliegen kam.
Normalerweise hätte Christopher diese ganze Aktion mit einem Schulterzucken abgetan.
Er hatte in seinem verdammten Scheißleben schon weitaus Irrsinnigeres gesehen, als dieses Kunststück, sodass sich sein Pulsschlag nicht wirklich erhöht hatte.
Lediglich der sich in ihm befindliche Alkohol wallte kurz auf und nahm ihm für einen Moment die Luft zum Atmen.
Etwas anderes aber nahm ihn in diesen Sekunden viel mehr in Beschlag. Die Gesichtsmaske des Einbrecherpenners war bei seinem Überschlag verrutscht. Und zum Vorschein kamen feine sinnliche Lippen und ebenmäßige, leicht geschminkte Wangenknochen, sowie ein linkes Auge, in einer klaren, stechend blauen Farbe.
Allesamt Bestandteile eines absolut hübschen, aber auch verteufelt weiblichen Gesichtes.
Christopher war sichtlich fasziniert davon. Gleichzeitig aber fragte er sich, ob er das wirklich sah oder er sich das nur einbildete.
So blieb der Gestalt im BMW die Zeit, sich von dem wahrlich derben Schock des Überschlags zu erholen. Noch immer deutlich nervös und mit den Nerven runter, umklammerte ihre rechte Hand instinktiv den Zündschlüssel und versuchte den Motor zu starten.
Nach zwei vergeblichen Versuchen, gelang es ihr auch, doch noch immer zeigte sich bei Christopher keinerlei Reaktion. Lediglich seine Augenbrauen zogen sich zusammen.
Dann legte die Gestalt den ersten Gang ein und gab Gas. Der BMW-Motor jaulte auf, doch bewegte sich der Wagen nur wenige Zentimeter, dann begann er zu zucken, schließlich hüpfte er nochmals nach vorn, dann ertönte eine wuchtige Fehlzündung und der Motor erstarb mit einer dunklen Rauchsäule am Auspuff wieder.
Die Gestalt stöhnte, donnerte ihre Hände auf das Lenkrad und schrie mit deutlich weiblicher Stimme auf, dann drehte sie sich zurück zu Christopher und starrte ihn für einen Moment reglos an.
Christophers Blick verfinsterte sich zusehends. „Ist das etwa ein Mädchen?“ Er verstummte sichtlich irritiert.
Dies schien auch sein Gegenüber zu bemerken und nach einer weiteren Sekunde völliger Regungslosigkeit, wirbelte ihr Oberkörper herum, ihre rechte Hand schnappte sich den Rucksack mit dem Geld und schon war sie aus dem Sitz und mit einem eleganten Hüpfer aus dem Wageninneren auf die Straße gesprungen. Als ihre Beine auf dem Asphalt aufsetzten schrie sie plötzlich schmerzhaft auf und knickte auf der linken Seite ein. Scheinbar hatte sie sich wehgetan. Nach einem verärgerten Schnaufen aber hetzte sie humpelnd weiter und huschte durch eine Lücke in den parkenden Autos am Straßenrand außer Sichtweite.
Das war der Moment, indem Christopher wachgerüttelt wurde.
„Verdammtes Miststück!“ stieß er hervor, dann riss er die Fahrertür auf und folgte ihr in die angrenzenden Vorgärten. Während er seine Waffe zückte, war er sich ziemlich sicher, dass er sie bald aufgestöbert haben würde, denn ihre Verletzung am linken Fuß war ihm nicht entgangen.
Wieder war eine dichte, mannshohe Hecke das erste, was ihn auf dem Villengrundstück, das er betrat, empfing. Mit einem missmutigen Brummen hob er seine Arme an und schob sich langsam, leise und vorsichtig hindurch.
Auf der anderen Seite konnte er einen äußerst gepflegten Garten ausmachen. Im Hintergrund sah er einen Swimmingpool, davor einige Liegen und Tische. Linkerhand gab es eine Schaukel, einen Sandkasten und in einer wuchtigen Kiefer ein schon beeindruckend zu nennendes Baumhaus. Überall gab es aber auch viel Buschwerk, Sträucher und Bäume, sodass das Gelände, besonders zur rechten Seite hin, doch ziemlich unübersichtlich war.
Christopher verharrte daher für einige Momente und lauschte. Schon war er wieder frustriert, weil er nichts Verdächtiges hören konnte, da vernahm er ein Rascheln aus einem der dichten Sträucher etwa zehn Meter vor ihm auf der rechten Seite. Auch konnte er dort gerade noch Bewegung erhaschen.
Das war der Hinweis, den er brauchte. Sofort lief er los.
Er war kaum drei Meter gekommen, als urplötzlich etwas ziemlich großes, Schwarzes aus einem weiteren Heckenbusch neben ihm in Brusthöhe frontal auf ihn zukam und ihn im vollen Lauf erwischte.
Ein dumpfer Knall ertönte, als etwas Hartes gegen seinen Körper knallte, ihm einen tierischen Schmerz dort versetzte und ihn von den Beinen riss. Christopher konnte gerade noch entsetzt aufschreien, als er auch schon mit dem Rücken voran auf den Rasen krachte und ihm schlagartig alle Luft aus den Lungen entwich, sodass ihm schwarz vor Augen wurde.
Einen Augenblick später trat die Gestalt aus dem Busch hinaus. Sie hatte ihre Gesichtsmaske mittlerweile wieder gerichtet. In ihren Händen hielt sie eine Art Bobby-Car oder Buggy, den sie vom Rasen gepflückt hatte, um ihn Christopher mit aller Kraft und einem lauten Aufstöhnen direkt vor die Brust zu knallen.
Was offensichtlich auch wunderbar funktioniert hatte, denn der Kerl lag jetzt schwer atmend am Boden und rang mit seiner Besinnung. Während sie sah, dass er seine Waffe bei dem Sturz verloren hatte, erkannte sie wieder, dass Christopher doch eigentlich viel zu attraktiv war, um betrunken zu sein und dermaßen widerlich zu stinken. Dann aber konzentrierte sie sich wieder auf ihre Flucht.
Sie trat zu der Waffe am Boden und hob sie auf. Für einen Moment schaute sie sie an, als würde sie in Erwägung ziehen, sie zu benutzen. Dann aber warf sie sie im hohen Bogen zurück in Richtung Straße. Ein letzter, kurzer Blick auf Christopher, dann wandte sie sich ab und wollte in die entgegengesetzte Richtung davonlaufen.
Doch sie konnte nicht einmal einen ersten Schritt dorthin machen,
Urplötzlich spürte sie einen harten Schlag von hinten gegen ihre Waden und schon im nächsten Moment ging auch sie mit einem halb überraschten, halb schmerzerfüllten Aufschrei zu Boden und landete ebenso hart auf dem Rücken, wie zuvor Christopher.
Allerdings konnte sie den Sturz besser verkraften und so frühzeitig genug sehen, dass Christopher sich wieder aufrappelte, ihr den harten Schlag in die Waden versetzt hatte und jetzt dabei war, ihr einen Faustschlag ins Gesicht zu verpassen. Blitzschnell riss sie ihr rechtes Bein in die Höhe und traf Christopher hart und gut gezielt an der linken Schläfe, wodurch er sein Vorhaben abbrechen musste und zur Seite geschleudert wurde.
Obwohl sie selbst Schmerzen hatte, sprang die Gestalt flink wieder auf ihre Beine, machte einen Schritt auf Christopher zu und trat ihm nochmals, dieses Mal mit dem linken Fuß, gegen seinen Kopf, sodass er schmerzhaft aufschreien musste.
Die Gestalt wartete, bis sein Oberkörper wieder in ihre Richtung trieb, dann wuchtete sie ihm ihr rechtes Knie rüde in den Bauch und drückte ihn zu Boden. Gleichzeitig packte sie mit der linken Hand sein T-Shirt am Kragen, riss ihn damit wieder etwas in die Höhe und donnerte ihm schnell drei wuchtige rechte Geraden ins Gesicht.
Christopher hatte keine Chance, musste die Schläge über sich ergehen lassen. Seine Lippen platzten auf, Blut und Speichel spritzten umher, er musste schmerzhaft aufstöhnen. Doch war sein Körper viel zu schwach, um sich zu wehren. Übelkeit stieg wieder in ihm auf und er spürte, wie die Welt sich vor seinen Augen zu drehen begann. Als die Gestalt über ihm verharrte, trieb sein Kopf kraftlos nach hinten und seine Augen rollten in ihren Höhlen.
Das schien der Gestalt offensichtlich zu reichen. Mit einem missmutigen Brummen, erzeugt durch das Unverständnis, dass der Kerl vor ihr betrunken war und erbärmlich stank, donnerte sie Christopher noch einen letzten Faustschlag ins Gesicht, dann ließ sie von ihm ab. Während er besinnungslos zu Boden sank, erhob sie sich und atmete einige Male tief durch. Dabei fiel ihr plötzlich ein, dass zwar ihr BMW völlig geschrottet worden war, dass der Mustang ihres Widersachers aber wohl noch in Ordnung sein musste. Deshalb machte sie sich sofort daran, den Ort des Geschehens in Richtung Straße zu verlassen.
Er war ein geübter Fahrer, auch im Hochgeschwindigkeitsbereich und deshalb gelang es ihm, sehr schnell am Ort des Geschehens zu sein.
Doch er kam beinahe zu spät, konnte aber gerade noch sehen, wie sich Christopher durch die Hecke auf ein angrenzendes Grundstück schob.
Schnell parkte er den Mietwagen in einer Parklücke am Straßenrand, dann sprang er aus dem Inneren und rannte auf dem Bürgersteig die Straße hinab. Bevor er die Stelle erreicht hatte, wo er Christopher zuletzt gesehen hatte, konnte er einen Blick auf den Ford und auf den BMW werfen.
Anhand ihrer Positionen und besonders dem Zustand des deutschen Sportwagens konnte er sich aufgrund diverser ähnlicher Erinnerungen gut vorstellen, was geschehen sein mochte. Deshalb konnte er sich ein gestresstes Brummen und ein deutliches Kopfschütteln nicht verkneifen.
Dann aber hatte er die Hecke erreicht und konzentrierte sich wieder auf sein Vorhaben.
Er wollte gerade das Grundstück betreten, als ihn ein Geräusch verharren ließ. Es schien, als würde etwas durch die Luft fliegen und in der Tat, klatschte einen Augenblick später eine Handfeuerwaffe auf das vorderste Rasenstück.
Für einen Moment stutzte er, dann beugte er sich herab. Als er die Waffe näher betrachtete, erkannte er sie als Christophers Beretta. Mit einem erneuten Brummen steckte er sie in seinem Rücken in den Gürtel.
Dann schlich er weiter. Er konnte jetzt deutlich weitere Geräusche vernehmen. Ganz offensichtlich war eine Schlägerei im Gange. Die Tatsache aber, dass Christopher seine Waffe verloren hatte, zeigte ihm, dass hier wohl etwas nicht so lief, wie es laufen sollte. Da er selbst aber nicht unbedingt zu sehr in Aktion treten wollte, musste er sich etwas anderes überlegen, als seine eigene Waffe zu zücken.
Der Spaten, den er bei einem Seitenblick im Boden stecken sah – und den wer auch immer perfekt dort vergessen hatte – würde ihm aber ganz sicher dabei weiterhelfen.
Ohne zu zögern zog er ihn aus der Erde. Kaum hielt er ihn in den Händen, hörte er auch schon, wie Jemand in seine Richtung kam.
Er duckte sich, konnte die Person so besser durch das Blattwerk sehen, erkannte, dass es nicht Christopher, sondern die vermummte Gestalt war, wartete noch einen Moment auf den richtigen Augenblick, dann spritzte er in die Höhe, machte einen halben Schritt nach vorn und donnerte die flache Seite des Spatens mit derber Wucht in das maskierte Gesicht des Fremden.
Ein dumpfer Schlag, ein schmerzhaftes, überraschtes Aufstöhnen und schon wurde die Gestalt aus dem Lauf heraus abrupt abgebremst, ihre Beine zuckten in die Höhe und sie krachte wuchtig und hilflos mit dem Rücken voran zu Boden, wo ihre Luft schlagartig aus den Lungen wich, sie nochmals aufstöhnte und dann endgültig die Besinnung verlor.
Er schaute auf sein Opfer hinab, brummte dabei zufrieden und warf den Spaten beiseite. Dann beugte er sich herab und nahm der Gestalt ihre Gesichtsmaske ab.
Als er in das wirklich hübsche und attraktive Gesicht einer jungen Frau, mit blonden Haaren und ebenmäßigen Gesichtszügen – er schätzte ihr Alter auf etwa dreißig – schaute, war er sichtlich überrascht und zog die Augenbrauen in die Höhe.
„Das ist ja ein Mädchen!“ stieß er überrascht hervor. Dann atmete er gestresst aus. „Verdammt, Chris. Du Idiot!"
Mit einem weiteren Schnaufen drehte er die junge Frau auf den Bauch und griff im Rücken den Gürtel ihres schwarzen Overalls. Dann erhob er sich wieder, wobei er sie ebenfalls mit anhob und ging so, als trage er ein langes Paket in der rechten Hand, weiter auf das Grundstück. Der bewusstlose Körper der Frau knickte natürlich im Beckenbereich ein und sowohl ihre Füße, als auch ihre Arme schleiften auf dem Boden, doch das ignorierte er.
Als er auf die Rasenfläche hinaustrat und nur weinige Meter weiter den bewusstlosen Christopher sah, hielt er kurz inne und grollte verärgert. Dann trat er zu ihm und ließ die Frau einfach auf den Rasen fallen.
Er beugte sich zu Christopher herab und schaute ihm einen Moment stumm und ausdruckslos in sein Gesicht, dann atmete er tief durch. Das heißt, er wollte es, doch er hielt unvermittelt inne. „Wonach zum Teufel...?“ Er beugte sich weiter zu Christopher herab und schnüffelte. „Das ist...Whiskey...!“ Mit einem verärgerten Brummen zog er seinen Oberkörper wieder zurück. „Na, warte...!“ Er hob seine rechte Hand an und ohne lange zu zögern, verpasste er seinem Gegenüber einige sehr...sehr…kräftige Ohrfeigen, dass es nur so knallte und Christophers Kopf hin und her geschleudert wurde.
Nach dem dritten Schlag war ein leises Stöhnen zu hören, nach dem fünften Schlag wurde es schon lauter. Nach dem achten Schlag mischte sich Verärgerung mit hinein, doch erst nach dem elften Schlag öffnete Christopher seine Augen. Es dauerte aber nochmals fünf Schläge, bevor er wohl begriff, was hier passierte. Dann stieß er einen erstickten Schrei aus, schlug in einem Reflex die Schlaghand seines Peinigers beiseite und richtete ruckartig seinen Oberkörper auf. Mit weit geöffneten Augen und schwerem Atem starrte er in das Gesicht des Mannes neben ihm. Für ein paar Momente trat eine bedrückende Stille ein, in der man nur den rasselnden Atem Christophers hörte.
Dann klärte sich sein Blick wieder und er erkannte den Mann vor sich. Doch sofort war er sichtlich überrascht, aber auch unsicher, ob das was er sah, auch tatsächlich real war. „Doug?“ Christopher beugte sich näher zu ihm. „Douglas?“
Ja, es war in der Tat sein alter Freund und Partner Douglas Maroon, der da neben ihm hockte und ihn ausdruckslos anschaute.
Doch als Christopher noch näher kam, verzog sich sein Gesicht zu einer gequälten Miene. „Gott, du stinkst erbärmlich, Alter!“ Douglas drückte ihn von sich weg.
„Ich...!“ Christopher war scheinbar noch nicht vollkommen wieder in die Wirklichkeit zurückgekehrt. „Aber....!“ Er grinste kurz breit, dann war da wieder Unsicherheit, Irritation und Erstaunen. Schließlich riss er seine Augen noch weiter auf. „Au Scheiße!“ stieß er hervor und sein Gesicht verformte sich ebenfalls zu einer gequälten Grimasse.
„Was?“ Jetzt war Douglas doch ziemlich überrascht. „Ja, danke auch, du Arsch!“ Ein bisschen mehr Freude hätte er sich schon gewünscht.
Doch schon in der nächsten Sekunde schob ihn Christopher beiseite, sein Oberkörper zuckte nach vorn, klappte vornüber und ehe sich Douglas versah, erbrach sich sein ehemaliger Partner wuchtig und ausgiebig – mitten auf dem Rücken der Einbrecherin.
„Gott, das ist ja...bah…widerlich!“ stöhnte Douglas beinahe entsetzt auf und rutschte noch ein Stück weiter weg, um keinen Spritzer abzubekommen. Die bewusstlose, junge Frau, bekam davon natürlich nichts mit, tat Douglas aber sofort irgendwie leid.
Nach wie es ihm schien ewig langen Momenten, stöhnte Christopher schwer auf, holte tief Luft und setzte seinen Oberkörper wieder aufrecht. Dabei entwich ihm ein tiefer, ausgiebiger Rülpser, gefolgt von weiteren schweren Atemzügen.
Douglas schaute ihn in diesen Momenten nur ziemlich geschockt an, was Christopher letztlich nicht entging. „Was?“ rief er atemlos und gereizt.
„Bist du...fertig?“ erwiderte Douglas mit einem gequälten Gesichtsausdruck. Er zwang sich, nicht auf den Rücken der Frau zu schauen, sah es aber stattdessen feucht auf Christophers Lippen und auf seinem Kinn schimmern. Sogleich wurde auch ihm ein wenig übel.
Christopher nickte. „Ich hätte den Burger nicht essen sollen!“
Jetzt lachte Douglas leise verächtlich auf. „Du hättest dich nicht besaufen sollen!“
Christopher musste ebenfalls auflachen und nicken, dann aber wurde sein Blick hasserfüllt. „Aber er hat selber schuld!“ Er deutete auf die Frau. „Er hat mir sein Knie in den Bauch gerammt!“
Douglas schaute Christopher mit zusammengezogenen Augenbrauen an. „Dein Er ist eine Sie!“ Er griff nach ihrem linken Arm und drehte sie auf den Rücken, wobei er sehr darauf achtete, dass er nicht mit Christophers Kotze in Berührung kam. Dennoch stieg ihm ein widerlicher Geruch in die Nase und er musste stöhnen.
„Was?“ Christopher schien im ersten Moment böse geschockt und starrte stumm auf das hübsche Gesicht der Frau, auf dem sich jedoch bereits auf dem rechten Wangenknochen und rund um das rechte Auge eine deutliche Schwellung und rötliche Hautverfärbung zeigte – die Folgen des Spatenschlags. Dann aber entspannte er sich wieder. „Hab ich also doch richtig gesehen!“ Er schaute zu Douglas und grinste. „Ich hab das schon früher bemerkt!“ Er blickte zurück zu der Frau und lächelte in sich hinein. „Diese kleine Ratte!“
„Ey Mann!“ Douglas war ernst und genervt. „Blickst du es noch?“ Er wartete, bis Christopher ihn ansah, dann deutete er auf die Frau. „Das ist ein Mädchen! Und...!“
„Und was?“ erwiderte Christopher gerade heraus.
„...du...bist ein Kerl!“
„Ja, und?“ Christopher schien nicht zu verstehen.
„Früher, da...!“ Douglas war etwas nervös.
„Früher...was?“ Christopher Stimme klang jetzt gereizt und sein Blick verfinsterte sich. Gleichzeitig zog er seine Beine an und stützte sich auf seinen rechten Arm.
„Ich...!“ Douglas Körper spannte sich an und auch er machte sich bereit, schnell aufzustehen. „...meine nur, dass...!“
„Was?“ Christopher spritzte unerwartet schnell auf die Beine und war sichtlich wütend. Douglas musste blitzschnell reagieren und kam nur einen Wimpernschlag nach ihm auf die Beine. So standen sie sich dicht gegenüber und funkelten sich böse an. Dann nickte Christopher. „Los komm schon!“
„Was?“ Douglas war sich nicht sicher, was sein Freund von ihm wollte, schloss aber eine Schlägerei nicht aus.
„Sag es!“ zischte Christopher und schob seinen Kopf dabei nach vorn.
Douglas roch Erbrochenes und stöhnte angewidert auf. „Was...soll ich sagen?“ Er drückte Christopher seine linke Hand vor die Brust und schob ihn langsam von sich.
„Das ich ein Loser bin! Ein Penner! Ein Arschloch!“ rief Christopher wütend.
Douglas zwang sich, trotz der widerlichen Gerüche rund um seinen Freund, ihn direkt anzuschauen. Dann nickte er. „Also gut! Du bist ein Idiot, Chris, weißt du das? Alkohol ist verdammt noch mal keine Lösung!“
„Ach ja! Wer sagt das? Mir hilft er jedenfalls ziemlich gut, zu vergessen! Und ohne ihn hätte ich schon längst Schluss gemacht!“
„Aber...!“ Douglas spürte einen deutlichen Schmerz in seinem Herzen und seiner Seele. „...besoffen bringst du dich nur noch mehr in Lebensgefahr!“
Christopher blickte Douglas einen Moment stumm an, dann lachte er verächtlich auf. „Sieht das so aus, als würde mich das interessieren?“
„Aber...!“ Douglas brummte genervt aus und schüttelte den Kopf. „...du kannst doch nicht ernsthaft vorhaben, doch so umzubringen!?“
„Warum nicht? Ich selbst hab dazu nicht den Mut. Ich bin eine feige Sau, Doug! Ich hab es schon so oft versucht...! Ich hab es nie fertiggebracht!“
„Du willst also sterben, ja?“ Douglas achtete nicht auf die Tränen, die sich auf Christophers Gesicht zeigten.
„Ja, will ich!“ brüllte Christopher und trat einen Schritt vor. „Am besten jetzt und sofort! Los Doug, du bist mein Freund. Tu du es für mich!“
„Ich soll...was?“ Douglas war sichtlich geschockt und versuchte, seinen Freund auf Distanz zu halten, was ihm jedoch nur schwer gelang.
„Ja, los Doug, tu es! Für mich. Bitte! Du bist doch mein Freund!“ Er drückte sich immer dichter an Douglas heran, der sich daraufhin zur Seite drehte. Darauf hatte Christopher nur gewartet. Blitzschnell zog er ihm seine Beretta aus dem Gürtel im Rücken. Dann trat er einen Schritt zurück, ergriff sie fester und entsicherte sie. „Hier!“ rief er. „Ich halte sie gegen meinen Kopf...!“ Er drehte den Lauf in seine Richtung und drückte ihn gegen seine Stirn. „Dann brauchst du nur noch...!“
„Bist du irre Mann!“ Douglas war sichtlich verzweifelt und suchte fieberhaft nach einem Weg, Christopher die Waffe wieder zu entwenden. „Das werde ich nicht tun!“
„Aber...du bist doch mein Freund!“ Christopher war sofort verzweifelt, seine Hände begannen zu zittern. „Bitte Doug...!“ Er trat erneut einen Schritt auf sein Gegenüber zu. „Ich will wieder bei...!“
Weiter kam er nicht, denn urplötzlich schoss Douglas rechter Arm in die Höhe und schlug ihm die Waffe aus der Hand. Christopher hatte diese Aktion nie und nimmer kommen sehen und konnte seinen Freund nur entsetzt anstarren. Ohne Schuss fiel die Waffe zu Boden. Doch das konnte Christopher schon nicht mehr sehen, denn eine knallharte linke Gerade von Douglas donnerte frontal in sein Gesicht. Mit einem dumpfen Schlag und einem erstickten Aufschrei fiel er hinten über und war schon bewusstlos, noch bevor er den Boden erreichte.