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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,1, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Veranstaltung: Zweites Semester Lehramt Haupt-/Realschule Deutsch/Geschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Nibelungenlied wurde im 12. Jahrhundert in Mittelhochdeutsch von anonymen Autoren aufgeschrieben. Im ersten Teil des Nibelungenliedes werden Siegfrieds Heldentaten, seine Liebe zu Kriemhild und der Tod von Siegfried thematisiert. Der zweite Teil befasst sich mit der Rache Kriemhilds, dem Untergang der Burgunder und dem Verfall höfischer Kultur. Das Nibelungenlied war zum Vortrag gedacht und wurde daher bei festlichen Anlässen dem Adel zu Hofe vorgetragen. Dadurch traf das Geschehen einer fernen Heroenzeit „altemaeren“(Strophe 1) auf eine höfische Kultur. Dieser Gegensatz (heroisch-höfisch) findet sich mehrfach im Nibelungenlied. Ein Held wird durch Verrat getötet, Freude, die zum Schluss in Leid umschlägt„ als ie diu liebe leide z`aller jungeste git“ (2378),und Feste, die zu Beginn noch als Aushängeschild für einen Hof dienten, werden zum Schluss als Falle benutzt und Festsäle werden zum Grab für unzählige stolze Recken. Die vorliegende Hausarbeit zum Thema „ Das Motiv des Festes im Nibelungenlied“ versucht das Fest zu Hofe im Allgemeinen zu erklären und die Rolle des Festes im Besonderen im Laufe der Handlung des Nibelungenlieds herauszustellen. Besonderer Wert wird auf die Ausarbeitung der Parallelität zwischen dem Wandel des Motivs des Festes und dem Verlauf des übrigen Handlungsstrangs gelegt. Verläuft das Siegesfest zu Beginn noch in geregelten und vorgeschriebenen Bahnen und geht dabei mit der Handlung im Allgemeinen zu Beginn konform, so fällt die Ordnung der allgemeinen Handlung mit dem Eklat um den „Vasallen“ Siegfried beim Hochzeitsfest. Am Ende dient das Fest lediglich noch als Anlass zu Provokation, Rache und Massenmord. Dabei treten alle Vorschriften einer höfischen Kultur in Bezug auf ein formvollendetes Fest in den Hintergrund. So wie das Fest zum Schluss in den Schoß von Rache und Mord fällt, so wird aus Gründen der „triuwe“ zu ihrem ermordeten Ehegatten, aus der „vil edel magedin“(2), wie Kriemhild zu Beginn beschrieben wird, ein vor Rache blindes Weib. Dadurch bleiben in der allgemeinen Handlung des Nibelungenlieds nur Schmerz und Leid zum Schluss. In Bezug auf das Motiv des Festes wird während der Hausarbeit herauszuarbeiten sein, wie es zu dem Endzustand im Chaos und im Untergang und der Vernichtung des Festes im altbekannten Sinn gekommen ist.
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