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In einer verständlichen und ungeschmückten Sprache bringt der 1963 geborene Autor Wilfried Kriese für Sie gesellschaftliche und wirtschaftliche Wahrnehmungsprobleme der Deutschen auf den Punkt. Dabei erklärt er auf seine eigene Weise manche globalen Zusammenhänge. Wilfried Kriese lässt viele eigene Erfahrungen, als eins Lern- und Sprachbehinderter und Legastheniker, der seine ganze Schulzeit in Sonderschulen verbringen musste, in sein Buch einfließen. Gerade weil der Autor nicht davor zurückschreckt, das Wahrnehmungsproblem der Deutschen ganz klar aufzuzeigen, hat es auch für Sie einen hohen Nutzen. Somit ist dieses Scheiß Bildungsbuch für offene Leser geeignet, aber auch für die engstirnigen, an denen viele sinnvolle gesellschaftliche Veränderungen scheitern. Falls Sie jetzt meinen, dass Sie nicht zu diesen Typen gehören, dann haben Sie dieses Buch wirklich verdient, weil Sie schlicht ein erhebliches Wahrnehmungsproblem haben, das nicht nur für Sie gefährlich ist, sondern auch für Ihre Kinder und für die gesamte Gesellschaft. Dieses Buch werden Sie mit Sicherheit sympathisch und auch unsympathisch finden, oder einfach scheiße, aber Sie werden, so oder so, nach dem Lesen einiges anders sehen, sofern Sie natürlich überhaupt sehen möchten.
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Seitenzahl: 83
Veröffentlichungsjahr: 2018
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Wilfried Kriese
Das Scheiß Bildungsbuch
Impressum
Mauer Verlag
Wilfried Kriese
Buchgestaltung Wilfried Kriese
Titelbild: Dominik Kriese/Wilfried Kriese
Edition Wilfried Kriese 2018
Erstveröffentlichung 2006
Alle Rechte Vorbehalten
www.mauerverlag.de
www.wilfried-kriese.de
mancher fachidiot meint
er besäße
bildung
Seit den 80er Jahren befindet sich die Welt auf Globalisierungskurs. Die damit verbundenen Veränderungen machen weder vor der russischen, chinesischen oder sonst einer Kultur Halt. Doch wie soll es auch anders sein? Das Problem ist dabei, dass die lieben fleißigen Deutschen ein massives Wahrnehmungsproblem haben und so weder ihren Status halten noch steigern können, sondern sie rutschen gnadenlos so richtig in die Scheiße.
Woran das liegt, dem versuche ich auf den Grund zu gehen und dabei die Dinge auch auf den Punkt zu bringen. Ich weiß, das ist zwar alles, nur nicht populär, und man macht sich damit bestimmt nicht beliebt, doch entweder ich nenne die Dinge beim Namen oder ich glotze halt nur noch TV, beziehungsweise lese gleich die Bildzeitung.
Ich gebe gleich von Anfang an zu, dass dieses Buch keine Lektüre ist, die auf superschlauen Statistiken aufgebaut ist und auch auf keinen dreimal klugen wissenschaftlichen Erkenntnissen und erst recht nicht auf den Meinungen von Politikern und sonstigen Lobbyisten, die 13 Jahre auf die Schule gingen, womöglich 20 Semester studiert haben und dann, irgendwann so auf die Mitte dreißig zu, sich allen Ernstes berufen fühlen, in Politik und Wirtschaft Verantwortung zu übernehmen. Wo das hinführt sieht man ja.
Der Inhalt dieses Buches beruht lediglich auf meinem Horizont, der, wie ich meine, keineswegs begrenzt ist. Zu meinem Blickwinkel gehören meine Leidenschaften zu wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Themen inklusive deren Logik, die ja letzten Endes überall zu finden ist, vorausgesetzt man beginnt ernsthaft mit der Suche.
Des weiteren habe ich nicht nur eine Bücherwand von Literatur zu diesen Themen gelesen, sondern durch meinen eigenen Lebensweg so manche zusätzliche Erfahrung eher sammeln müssen als dürfen.
Davon möchte ich Sie nun profitieren lassen und erkläre mich einfach als kompetent. Das mag zwar anmaßend sein – ob dies wirklich der Fall ist, können Sie selbst entscheiden.
Ach ja, wenn an mancher Stelle ein Wort wie Scheiße auftaucht oder Grammatik und Rechtschreibung nicht der Norm entsprechen sollten, dann liegt es zugegebenermaßen an meinem Bildungsniveau.
Aber was ist schon Bildung? Etwa das, was wir heute unter Schule oder Fernsehen verstehen?
Vielleicht haben wir am Ende des Buches nicht mehr eine fremdbestimmte Bildung, sondern wir sind einfach etwas schlauer.
Wilfried Kriese
eltern sind die
schatten
des lebens
Sicherlich haben auch Sie schon einmal einen Groschenroman gelesen, womöglich einen Heimatroman. Für 1,50 Euro haben Sie alles erfahren, was es über eine glückliche Familie zu wissen gibt, bei der zwar ab und zu der Hausfrieden schief hängt, aber nur wegen des schwarzen Schafes in der Familie oder wegen eines schrecklichen Schicksals. Doch am Ende leben die Eltern mit ihren Kindern, den Großeltern und wenn es sein muss auch mit dem schwarzem Schaf der Familie glücklich zusammen.
Ob Sie es glauben möchten oder nicht, obwohl es solche Zustände zu keiner Zeit gab, sind diese Zeiten schon längst vorbei. Höchstens einige Millionen eifern einem solchen Ideal nach, zumindest solange bis zum Beispiel die eigene Schwiegermutter einzieht...
Und wie sieht die Realität aus? Zum Beispiel versuche ich die Musik und die Mode meines Sohnes genauso zu begreifen wie einst die Generation meiner Mutter versuchte, den Geschmack meiner Altersgruppe zu verstehen.
Falls Sie aus einem zeitgemäßen Elternhaus kommen, in dem die Eltern entweder auf der Arbeit sind, auf der Flucht vor irgend welchen Entscheidungen, oder sich wieder einmal scheiden lasen, erleben Sie wahrscheinlich eine Familie mit Geschwistern deren Mütter und Väter Sie kaum kennen, geschweige denn die Verwandtschaft und wenn, dann gehört schon eine Portion Intelligenz dazu, um den Überblick zu behalten, wer zum Beispiel vom wem die Cousine ist.
Oft vermischen sich heute viele Nationalitäten, Kulturen und Religionen. So befinden sich vielleicht auch Ihre eigenen Kinder jenseits eines jeden Heimatromans.
Wahrscheinlich liegt es auch daran, dass schon Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 17 Jahren einfach andere „Groschenromane“ konsumieren, nämlich Serien, in denen die Hauptdarsteller, oft nicht älter als ihr Publikum, vorweg in der zweiten oder dritten Beziehung leben.
Es überträgt sich vieles von den Eltern auf die Kinder. So startet eine neue Generation durch, die heute schon eine Herausforderung für die Psychologie ist und deren Kinder erst recht in Zukunft neue psychologische Maßstäbe setzen werden. Also vergessen Sie einfach alles, was Sie heute über Psychologie wissen oder zu wissen glauben.
Aber nichts desto trotz, ist heute noch bei jung und alt die Familie mit ihren Idealen von Treue und was auch immer, dass Nonplusultra. Ob das zu hoffen lässt?
Über die Erziehungsmethoden und die Werte, welche auch immer, kann natürlich nur spekuliert werden, was wiederum die Aufgabe von Wissenschaftlern ist.
Fest steht, dass wenn alle Stricke reißen, weil die Erziehungsberechtigten ihre eigenen Fäden nicht richtig ziehen können, einfach die Gesellschaft schuld ist und natürlich die Schulen.
schulen bilden
individuen
bis zur
anpassung
Als ich im zarten Kindesalter in den Kindergarten kam, gab es so etwas wie mangelnde Kindergartenplätze nicht.
Ich kann mich noch gut erinnern, dass der Kindergarten nur aus einer einzigen Gruppe bestand, in der bestimmt 40 Kinder waren. Die Aufsicht hatte nur eine einzige Erzieherin, die auch mal Ohrfeigen austeilte. Ein Zustand, der heute undenkbar ist.
So hat sich einiges zum Besseren entwickelt. Die Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen verpassen den lieben Kleinen ein wertvolles pädagogisches Programm inklusive Fremdsprachen.
Und was ist wieder typisch deutsch? Obwohl die Kinder gut vorbereitet in die Schule kommen, sofern sie nicht durch zuviel TV-Konsum und zu wenig Zuneigung im Elternhaus verblödet sind, wird ihnen in der Schule der noch unbefleckte Verstand verschmutzt.
Meine Scheiße, was soll über das deutsche Schulwesen noch gesagt werden, was nicht schon seit den 80er Jahren bekannt ist und auch laut genannt wurde – allerdings ohne die geringste Wirkung?
Doch eines Tages kam ein Zauberwort namens „PISA“, und siehe da, es wurde vieles auf den Punkt gebracht, was eh schon zu sehen und zu spüren war. Doch es muss immer erst etwas passieren, bis wirklich etwas verändert wird oder, besser gesagt, ernsthaft wahrgenommen wird, was ja schon ein großer Erfolg ist.
Das deutsche Bildungssystem ist im internationalen Vergleich eine Witznummer. Zu große Klassen, überholte Lehrpläne, veraltete Lehrerschaft und der digitale Fortschritt in Schulen und Universitäten lässt einen zum Himmel schreien: „Oh Gott, schmeiß auch noch PCs vom Himmel und dazu Lehrer, die nicht von den Schülern beigebracht bekommen müssen, wie ein Computer funktioniert!“
Doch dem ist noch nicht genug. Kinder werden nach den ersten vier Schuljahren aussortiert, die Guten ins Gymnasium, die weniger Guten in die Realschule, alle anderen in die Hauptschule und die Schüler, die dann noch übrig bleiben, in die Förderschulen.
All das geschieht mit staatlichem Segen in staatlichen Schulen. Die Ausnahmen bestätigen natürlich die Regeln. Es gibt auch wenige private Schulen, die aber von der Politik nicht besonders gewollt sind und von den Schulbehörden (Staat) immer geringer finanziell bezuschusst werden. Womit die staatlichen Schulen das absolute Monopol haben. Das ist ein fataler Fehler auf Kosten unserer Kinder und der Zukunft der Gesellschaft.
So schaltet und waltet die Politik im Schulwesen umher – eigentlich sollten alle Schüler zusammen mit den Eltern laut schreien: „Oh Gott, schmeiß mehr, was auch immer, vom Himmel, aber lass es bitte besser werden.“
Da hilft nur noch ein neues Schulwesen, das sich an der Zeit orientiert, wohlgemerkt an der Zeit und nicht am Zeitgeist, das tut ja das Bildungssystem jetzt schon. Denn schließlich geht es um die Bildung unserer Kinder und nicht um die Bildung der Politiker, die meistens viel zu viel Zeit in den Schulen und Universitäten verbracht haben.
Es geht auch nicht um die Eltern, bei denen eh schon fast alles zu spät ist, weil sie zum einen den alten Bildungsweg zu sehr verinnerlicht haben und zum anderen durch ein Übermaß an TV-Konsum am Bildungstiefstand angekommen sind.
Das kommt dabei heraus, wenn das Bildungssystem versagt hat. Es liegt aber auch daran, dass an den deutschen „Anpassungsanstalten“ so ein mancher gesunder und fantasiereicher Geist zunichte gemacht wird, wodurch schon in frühen Jahren viel kreative Innovationen im Keime erstickt werden, die später der Gesellschaft viel Gewinn hätten bringen können.
Diese Kapitel könnte noch lange gehen, aber was nützen lange Kapitel und dicke Bücher, wenn das Volk nur am Nachrichten sehen, hören und lesen ist, aber in der Öffentlichkeit so aktiv auftritt wie ein Scheintoter?
kinder
sind viel zu ehrlich
erwachsene dagegen
viel zu gefährlich
Wenn Erwachsene träumen, dann vom Glück und davon, dass sich nichts verändert.
Wenn Kinder träumen, dann ist etwas in Bewegung. Für sie ist nichts unmöglich, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, genauso wie bei Harry Potter, was auch dessen Welterfolg erklärt. Obwohl ein Band seitenstärker als der andere ist, verschlingen die lieben Kleinen die Buchstaben buchstäblich.
Wäre Harry Potter ein Roman nur für Erwachsene, so wäre er mit Sicherheit weltweit ein Erfolg gewesen – außer in Deutschland. Nicht, dass wir überwiegend lese- und noch mehr denkfaul wären, nein, wir lehnen es einfach ab, unseren Verstand fantasiereich einzusetzen, beziehungsweise wir habe es verlernt. Warum dies so ist? Darüber können sich von mir aus einige Wissenschaftler ihre Köpfe zerbrechen.
Fest steht aber, dass durch das Verhalten von uns Erwachsenen die Fantasie einer ganzen Gesellschaft flöten geht und somit verspielen wir unsere eigenen Zukunftschancen. Und was macht in so einem Fall der Deutsche? Genau, er hofft auf sein Glück und spielt Lotto. Immerhin füllt er dabei den Lottoschein aus. Doch meistens hofft er nur auf das Glück und wartet ab, dass die Wirtschaft wieder läuft, die Löhne von alleine steigen, die Zinsen fallen und allen Ernstes noch darauf, dass über die Bundesregierung der Heilige Geist kommt und alle Rahmenbedingungen besser werden, die für unser Leben eben nötig sind.