Deadly Revenge - The Neighbor - Kitty Stone - E-Book
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Kitty Stone

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Beschreibung

Er ist der neue Nachbar und er hat ein Geheimnis. Er versteckt es in seinem Kleiderschrank, aber ich habe es gesehen. Zur gleichen Zeit, als ich auch ihn gesehen habe. Nackt, denn er kam aus dem Bad. Und nun weiß ich, dass er zwei Gewehre hat. Ein Scharfschützengewehr und das andere, zwischen seinen Beinen. Ich weiß nicht, welches ich faszinierender finde. Ich kann mich ihm nicht mehr entziehen, denn er hat mich entdeckt. Sie ist die Tochter des Mannes, den ich über alles hasse. Ihr Erzeuger hat mir alles genommen. Kann sie etwas für die Sünden ihres Vaters? Würde sie mich nicht beobachten, hätte ich sie nicht beachtet. Aber sie kann es nicht lassen. Sie will sich mir zeigen. Dieses Spiel können auch zwei spielen. Ich werde meine Rache auf jeden Fall bekommen. Ganz anders, als ich es mir ausgemalt habe. ~~~~~ Einzelband. Voyeuristisch-heiße Dark Romance. Düster und Grenzen überschreitend. Nach dem Dark & Deadly Motto der Autoren.

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THE NEIGHBORKITTY STONE & MIKE STONE

 

Er ist der neue Nachbar und er hat ein Geheimnis.Er versteckt es in seinem Kleiderschrank, aber ich habe es gesehen.Zur gleichen Zeit, als ich auch ihn gesehen habe.Nackt, denn er kam aus dem Bad.Und nun weiß ich, dass er zwei Gewehre hat.Ein Scharfschützengewehr und das andere, zwischen seinen Beinen.Ich weiß nicht, welches ich faszinierender finde.Ich kann mich ihm nicht mehr entziehen, denn er hat mich entdeckt.Sie ist die Tochter des Mannes, den ich über alles hasse.Ihr Erzeuger hat mir alles genommen.Kann sie etwas für die Sünden ihres Vaters?Würde sie mich nicht beobachten, hätte ich sie nicht beachtet.Aber sie kann es nicht lassen. Sie will sich mir zeigen.Dieses Spiel können auch zwei spielen.Ich werde meine Rache auf jeden Fall bekommen.Ganz anders, als ich es mir ausgemalt habe.~~~~~Einzelband. Voyeuristisch-heiße Dark Romance. Düster und Grenzen überschreitend. Nach dem Dark & Deadly Motto der Autoren.

 

 

Deutsche Originalausgabe, 1. Auflage 2020

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Impressum:

Kitty Stone & Mike Stone

Breslauer Str. 11, 35274 Kirchhain

 

© Februar 2020 Kitty Stone/Mike Stone

 

Alle Rechte vorbehalten!

Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der offiziellen Erlaubnis durch die Autoren.

Covergestaltung: Oliviaprodesign / Bilder: depositphotos.com

 

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Warnung vor dem neugierigen Nachbarn

Selbstbefriedigung am Fenster auf eigene Gefahr!

 

Das fünfte Buch in der thematisch verwandten Dark & Deadly Reihe ist - wie nicht anders zu erwarten - eine Dark Romance. Bei diesem Autorenpaar bedeutet das nicht nur heiße, erotische Szenen und ein Romance-Ende. Dark bedeutet auch, dass es hart zur Sache und vor allem den Protagonisten gehörig an den Kragen gehen kann … und wird!

 

Wer diese Reihe aus unabhängig lesbaren, nicht inhaltlich zusammenhängenden Einzelbänden bereits kennt, weiß das. Wer mit dem Autorenpaar von anderen Büchern her vertraut ist, mag das ebenfalls ahnen. Alle anderen seien gewarnt!

 

Wer denkt, es ginge nur um nachbarschaftlichen Voyeurismus, wird bald eines besseren belehrt werden. Wem sich bei Daddy als sinnlichem Kosenamen alles zusammenzieht, der mag sich mit diesem Buch schwertun. Aber vor allem werden sich alle gewaltig irren, die nach der Hälfte überzeugt sind, das Ende bereits vorhersehen zu können.

 

Was die Protagonisten, Nebenfiguren und Antagonisten in diesem Buch erleben und tun, kann und wird manche Leute hart triggern. Andere mögen die Augen verdrehen, weil sie glauben, ein Bad in anzüglichen Klischees zu nehmen. Wer an diesem Urteil auch nach dem Ende des letzten Satzes festhalten will, hat den Segen der Autoren. Wer durchschaut, worum es wirklich ging, darf sich von Herzen freuen.

 

Wer allerdings die Finger von dem Buch lässt, weil diese Worte auf ominöse Weise bedrohlich danach klingen, als könnten sie persönliche Traumata wieder zum Leben erwecken, hat unseren Respekt!

Zu wissen, wann man etwas meiden sollte, ist wichtig. Zumal dieses Buch mit einer überraschenden Wendung aufwartet und man sich dadurch nicht effektiv auf das einstellen kann, was auf den Leser zukommt.

 

Wer gerne überrascht und gefühlsmäßig wechselgebadet wird, sei unser Gast. Es wird heiß, es wird verboten und es wird krass. Wir - die Autoren - hoffen, dass man eines Tages von uns sagen kann: Wie immer, also. ;-)

 

Erstes Kapitel

 

 

Paige

 

 

 

Octavia schleicht bis ganz an die Ecke der Terrassentüren weiter. Wieder das Stöhnen und jetzt kann sie erkennen, dass es von der Frau im Wohnzimmer ausgeht. Nicht irgendeine Frau, sondern Misses Brown, die Sekretärin der Schule. Sie ist an Händen und Füßen gefesselt, ihre Augen sind verbunden und sie liegt mit dem Oberkörper auf einer Art Bank. Ihr Hintern ist rot, was sicher vom Paddel herrührt. Octavia beobachtet die Szene, die sich im Inneren des Hauses abspielt. Sie sollte sofort gehen und die beiden allein lassen. Es geht sie nichts an, was dort geschieht. Aber sie ist gefangen in diesem Anblick und beobachtet fasziniert das Spiel zwischen der Sekretärin und dem Dekan der Schule.

Der Dekan geht um die Frau herum und, wieder an ihrer Kehrseite angekommen, trifft die Sekretärin ein erneuter Schlag. Sie wimmert und reißt ihren Kopf in den Nacken, was zur Folge hat, dass er noch weitere, festere Schläge verteilt. Als er mit seiner Hand über ihren Hintern streichelt, hält Octavia die Luft an. Er umkreist die rote Stelle und packt dann fest zu. Stöhnend biegt Misses Brown ihren Rücken durch. Octavia vergisst das Atmen, als er mit der Hand zwischen die Beine der Sekretärin gleitet und eindeutig in sie dringt. Sie brüllt gegen den Knebel und wirft den Kopf in den Nacken. Er fingert sie ziemlich hart und tief.

Oh. Mein. Gott!

Als seine klitschnasse Hand wieder zum Vorschein kommt … schnappt Octavia lautstark nach Luft und schlägt sich im nächsten Moment die Hand vor den Mund. Doch dieses Geräusch hat keiner von den beiden gehört. Zu sehr sind sie beschäftigt und zu laut sind das Keuchen, Wimmern und Stöhnen der Sekretärin. In Octavias Schoß fängt es heftig an zu pochen. Sie kann einfach nicht anders. Als der Dekan die Haare der Sekretärin greift, seinen Ständer zwischen ihre Lippen drängt, greift Octavia sich unter ihren Rock und lässt ihre Hand in ihr Höschen gleiten. Es empfängt sie nicht weniger Nässe, als bei der Sekretärin zu sehen war. Während der Dekan tiefer in Misses Browns Mund dringt, schiebt Octavia ihre Finger in ihre klitschnasse Pussy und …

 

Licht fällt von der Seite auf das Display und ich zucke zusammen. Meine Hand, die das Tablet hält, fängt an zu zittern, während die andere, die sich in meinem Slip befindet, reglos verharrt. Schwer atmend und die heftige Erregung zurückdrängend, lasse ich langsam meinen Reader sinken. Mein Blick schweift zur Seite und ich kann direkt in das Fenster des neuen Nachbarn schauen. Scharf ziehe ich die Luft ein und kann meine Augen nicht von ihm losreißen.

Es ist nicht so, als ob ich ihn noch nie gesehen hätte, aber die wenigen Gelegenheiten, bei denen ich ihn zu Gesicht bekommen habe, waren auf der Straße und er hatte dementsprechend Kleidung an. Jetzt aber ist er nackt. Splitterfasernackt. Noch nicht einmal ein Handtuch hat er sich um die Hüften geschlungen, dabei kommt er eindeutig aus der Dusche. Nicht dass es mich stören würde, obwohl mich das Licht aus meiner erotischen Geschichte gerissen hat. Was sich mir jetzt hier bietet, ist weit besser als mein Buch.

Die breite Fensterbank ist mein absoluter Lieblingsplatz zum Lesen. Ausgestattet mit weichen Kissen habe ich hier schon viele Stunden verbracht. Ich mag es, ab und zu einen kurzen Blick in den Garten oder den Nachthimmel werfen zu können. Ich fühle mich hier gleichzeitig geschützt, weil ich in meinem Zimmer bin, und auf der anderen Seite dem Draußen nahe, das eine Freiheit verspricht, die ich vielleicht nie ganz werde genießen können.

Im letzten Jahr stand außerdem das Haus nebenan leer, sodass es keine Störungen gab. Wenn ich also an einem lauen Sommerabend verbotenerweise eine heiße Lektüre lese und die volle Wirkung genieße, weil ich seit einer Weile meine Tabletten nicht mehr regelmäßig nehme, konnte ich bisher ohne Bedenken meine Hand in meinen Slip gleiten lassen. Niemand bekam etwas davon mit. Nie wurde ich gestört. Bis jetzt.

Ich kann genau in das Schlafzimmer im Nebenhaus schauen, wo ein Adonis von einem Mann steht. Kurze, dunkle Haare, markantes Gesicht mit einem gepflegten Bart und vollen Lippen. Ich wünsche mir, dass ich näher dran wäre, damit ich noch mehr erkennen kann. Breite Schultern, eine muskulöse Brust zum Anlehnen. Ich lasse meinen Blick weiter nach unten zu seinem flachen Bauch wandern. Nervös lecke ich mir über die Lippen, schlucke hörbar und atme tief ein, bevor ich mich seinem besten Stü…

Verdammt! Warum dreht er sich denn gerade jetzt um? Frustriert stoße ich die Luft aus und knabbere an meiner Lippe, als ich immerhin seine sehr ansehnliche Kehrseite zu Gesicht bekomme. Gott, was für ein hammer Arsch. Und was für ansehnliche, kräftige Oberschenkel. Der Körper des Typen ist einfach der Wahnsinn. Der dürfte mich auch gerne mal fesseln und meinen Arsch mit sonst was bearbeiten.

Tief atme ich ein, als eine heiße Welle der Erregung durch meinen Körper schwappt, während ich die Finger in meinem Slip einfach nicht mehr stillhalten kann. Die Geschichte hat mich schon geil gemacht und ich habe seit Tagen nichts mehr von dem Medikament genommen, das meine hyperaktive Libido ebenso betäubt, wie meinen restlichen Körper und meinen Geist. Es braucht nicht mehr viel, mich bei diesem Anblick zum Kommen zu bringen. Er bräuchte sich einfach nur mal umdrehen …

Meine Finger gleiten über meinen Kitzler. Noch viel zu langsam, aber ich will erst kommen, wenn er sich mir endlich wieder zuwendet. Zum einen, um es in die Länge zu ziehen. Zum anderen auch, weil ich mir immer wieder selbst beweisen muss, dass ich keine Drogen brauche, um meine Impulse zu kontrollieren.

Im Moment arbeiten seine beachtlichen Schultermuskeln, während er in seinem Schrank herum sucht. Flinker umkreise ich meine Perle und spüre den Orgasmus näher kommen. Hitze breitet sich immer weiter in meinem Unterleib aus, das Kribbeln wird stärker und ich krampfe meine Zehen in die weichen Kissen. Ich bin so kurz davor … und endlich dreht er sich herum. Polternd fällt mir das Tablet aus der Hand und zuckend entlädt sich mein Höhepunkt, während ich mit offenem Mund und aufgerissenen Augen auf das Gewehr in seinen Händen starre.

Fuck!

Als würde er spüren, dass er beobachtet wird, gleitet sein Blick von der Waffe in seinen Händen nach oben, direkt zum Fenster. Laut keuchend stoße ich mich hektisch von der Fensterbank ab und lande unsanft auf dem Boden und dem Reader. Shit, hoffentlich hat er mich nicht gesehen!

Heftig atmend sitze ich auf dem Boden und der Schreck jagt durch meinen Körper. Mein Herz rast und meine verdammte Pussy zuckt noch immer. Was für ein Höhepunkt! Der Anblick der Waffe in seinen Händen traf mich wie der Blitz und schoss mir direkt zwischen die Beine. So etwas habe ich noch nie erlebt. Heftig. Geil. Erschütternd.

Noch geflasht und zittrig richte ich mich langsam auf. Mein Zimmer liegt im Dunkeln, das Tablet ist beim Sturz ausgegangen, nur das Licht aus dem Nachbarhaus fällt noch durch mein Fenster. Vorsichtig luge ich über den Rand der Sitzfläche meiner Fensterbank. Ich komme mir vor, als ob ich etwas Verbotenes tun würde. Dabei ist aus dem Fenster schauen ganz sicher keine Straftat. Auch den Nachbarn beobachten nicht.

Ich meine, er hätte sich ja ein Handtuch um die Hüften schlingen können, oder die Vorhänge zuziehen. Vor allen Dingen, wenn er nackt ein Gewehr aus dem Schrank holt. Darf er das überhaupt?

Natürlich darf er das. Waffenbesitz ist ein in der Konstitution festgeschriebenes Grundrecht. Mein Vater besitzt auch welche, die er allerdings nicht im Kleiderschrank, sondern sicher verschlossen aufbewahrt. Dank ihm weiß ich mehr über das Recht jedes Amerikaners, Waffen zu besitzen, als ich eigentlich möchte.

Enttäuscht entdecke ich, dass der Nachbar ganz und gar nicht mehr nackt ist. Er hat Jeans und ein schwarzes Shirt angezogen. Die Waffe, die er eben noch in seinen Händen hielt, ist verschwunden. Er sitzt auf dem Bett und scheint sich Schuhe anzuziehen. Kurz darauf ist er fertig und ohne noch einen Blick zum Fenster zu werfen, geht er durch den Raum. An der Tür angekommen löscht er das Licht. Aufatmend komme ich wieder auf die Beine.

Ich starre zum gegenüberliegenden Haus, in das nun leere Zimmer. Als sich die Tür plötzlich wieder öffnet und das Flurlicht ihn von hinten anstrahlt, erstarre ich vor Schreck. Nicht einmal aufschreien kann ich, so unerwartet ist es.

Wenngleich sein Gesicht nicht zu erkennen ist, weiß ich, dass er zu mir sieht. Ich spüre, dass er weiß, dass ich ihn beobachtet habe. Sekunden verharren wir beide, obwohl alles in mir schreit, dass ich dumme Kuh mich gefälligst rühren und auf Tauchstation gehen soll. Aber ich bin wie versteinert.

Er sollte mich eigentlich gar nicht sehen können, versucht mein Verstand mich zu beruhigen. Es ist kurz vor Mitternacht, draußen ist es dunkel und in meinem Zimmer brennt keinerlei Licht. Ich habe ein schwarzes Hemdchen an und meine nackten Beine sind von draußen nicht zu sehen. Es ist völlig unmöglich, dass er mich entdeckt hat. Vielleicht vermutet er nur, dass da jemand war. Vielleicht hat er sogar etwas zu verbergen. Vielleicht darf er doch keine Waffe besitzen oder er hat etwas Schlimmes damit vor. Vielleicht ist er es ja, der in der Nachbarschaft auf die Katzen Jagd macht!

Stück für Stück gelingt es mir, mich davon zu überzeugen, dass er nur auf das Fenster und nicht auf mich starrt. Immer mehr schaffe ich es, die Starre abzuschütteln, obwohl ich fast zu spüren glaube, wie sein Blick mich aufspießt. Aber er kann nicht wissen, dass ich hier bin. Ich bin sicher. Ich kann …

Als es unter mir hell wird, bleibt mein Herz einfach stehen. Ich erfasse, was geschieht. Ich höre, wie mein Tablet hochfährt. Der Akku muss einen Stoß bekommen haben und jetzt hat er sich erholt. Wie auch immer, nun beleuchtet mich der Bildschirm von unten. Schwach, aber … völlig ausreichend, um mich vermutlich ganz genau von dort drüben in Augenschein nehmen zu können. Und ich weiß nicht, was daran schlimmer ist - dass ich in meinem dünnsten Unterhemd dastehe und meine Nippel noch immer schmerzhaft hart sind vor nachklingender Erregung, sodass man sie vermutlich von dort drüben deutlich erkennen kann; oder dass er nun genau weiß, wer ihn da bei seinen vielleicht verbrecherischen Machenschaften beobachtet hat …

 

***

 

»So früh warst du in den Ferien noch nie wach. Hast du etwas vor?«, empfängt mich meine Mutter am nächsten Morgen. Sie ist gerade dabei, für meinen Vater und sich Kaffee in Thermobecher zu füllen, bevor sie gleich zur Arbeit fahren.

»Eigentlich nicht, aber ich kann ja nicht die ganzen Ferientage verschlafen. Außerdem will ich mich mit Britney treffen.« Es ist eine Ausrede, aber meine Mutter forscht nicht weiter nach. Sie hat keinen Grund dazu. In den letzten beiden Jahren gab es keine ›Vorfälle‹ mehr. Anfangs, weil ich gezwungenermaßen meine Medikamente genommen habe und wie ein Zombie drauf war. Danach, weil ich höllisch aufgepasste habe, nicht erwischt zu werden, wenn ich vorsichtig meine Grenzen austestete. Darin bin ich richtig gut geworden, was mir nur wieder beweist, dass ich meine Impulse auch ohne Pillen irgendwie kontrollieren kann. Deswegen haben sie auch keinen Grund, mich wieder unter Hausarrest zu stellen und zur Gefangenen zu machen.

Was ich ihr natürlich keinesfalls erzählen kann, ist, weswegen ich die Nacht kaum ein Auge zugetan habe. Würde ich auch nur andeuten, dass ich von unserem neuen Nachbarn fantasiert habe, wäre ich sofort auf dem Weg in die geschlossene Anstalt der Nervenklinik. Das haben sie mir beide in aller Deutlichkeit vermittelt. Noch so einen ›Vorfall‹ wie beim letzten Mal, als ich völlig die Kontrolle über mich verloren habe, darf es nicht geben.

Auch so würde ich ihnen natürlich nicht von meinen wilden Sexfantasien erzählen. Vor allem nicht von solchen, in denen das große Scharfschützengewehr aus seinem Schrank eine erstaunlich wichtige Rolle gespielt hat. Das ist selbst aus meiner Sicht ein wenig schräg, wenn nicht sogar etwas krank.

Jetzt, am Morgen, bewegt mich darüber hinaus auch noch die Frage, wieso er so eine Waffe besitzt. Schon in der Nacht habe ich mir die schlimmsten und … heißesten Szenarien ausgemalt. Bei der Erinnerung daran, wie ich mir vorgestellt habe, dass er ein Krimineller ist der sich in unserer gehobenen Wohngegend versteckt, prickelt es mir nicht nur im Nacken, sondern zieht bis in meinen Schoß. Der Gedanke, dass er mich beim Schnüffeln überrascht und …

»Guten Morgen, Prinzessin«, reißt mich mein Vater aus meinem gefährlichen Tagtraum und gibt mir einen Kuss auf den Scheitel. Er nimmt den dargebotenen Becher Kaffee entgegen. »Was hast du heute vor?«

»Vielleicht mit Britney am Pool abhängen.« Meiner Stimme merkt man nicht an, dass ich von den Gedanken an den Nachbarn, seinen nackten Oberkörper und die Waffe in seinen Händen total erregt bin. Ich hoffe nur, man sieht es auch nicht an meinem Gesicht. Wie schon so oft, werde ich nicht einfach nur angesehen, sondern mit Blicken auf Herz und Nieren geprüft. Wie eine kaputte Küchenmaschine, bei der man darauf wartet, dass sie den Geist aufgibt. Gott, wie ich es hasse!

»Hoffentlich stört euch der Krach von nebenan nicht«, meint mein Vater.

Oh, perfekt! Etwas, womit ich mich und meine Eltern von der Hitze in meinem Körper ablenken kann, die mir auf die Wangen zu kriechen droht! »Wieso, was ist denn da?«

»Der neue Nachbar scheint den verwilderten Garten auf Vordermann zu bringen. Wird ja auch endlich Zeit. Das Haus stand viel zu lange leer, seitdem die alte Misses Shepard verstorben ist«, klärt meine Mutter mich auf. Sie ist viel besser über die Bewohner in unserem Viertel informiert als mein Vater.

»Ist das ihr Sohn, der dort eingezogen ist?«, frage ich so beiläufig wie möglich.

Wenn er es ist, dann ist meine Theorie vom gefährlichen Wolf, der sich inmitten der fürchterlich biederen Schafe des Viertels eingenistet hat, komplett im Eimer. Irgendwie ist das ein sehr enttäuschender Gedanke.

»Nein, der wäre nie aus San Francisco hierhergezogen.« Mom schüttelt den Kopf und packt den Terminkalender in ihre Handtasche. »Er hat händeringend einen Käufer gesucht. Ich weiß gar nicht, ob er es letztendlich verkauft oder doch vermietet hat.«

»Das spielt doch keine Rolle, Nathalie. Das Haus steht nicht mehr leer und der neue Bewohner kümmert sich endlich um das Grundstück.« Mein Vater war schon immer pragmatisch.

»Wisst ihr, wie er heißt?«, hake ich nach und hole mir einen Kaffee, um nicht zu übertrieben neugierig zu wirken.

Mom sieht Dad an und zuckt mit den Schultern. »Ich muss gestehen, ich habe keine Ahnung. Hast du zufälligerweise etwas mitbekommen, Mason?«

Mein Vater grübelt und schüttelt dann den Kopf. »Nein. Bisher scheint er sich noch niemandem vorgestellt zu haben.«

Er mag ja so tun, als hielte er nichts vom Klatsch und Tratsch, den meine Mutter immer wieder in der Nachbarschaft aufschnappt. Aber ich weiß, dass mein Dad beim Golf mit einigen der bessergestellten Nachbarn genau so über die Nachbarn redet, wie Mom es bei den nachmittäglichen Kaffeerunden mit deren Frauen tut. Trotz des Wohlstands der Anwohner ist es eben doch ein typischer Vorort.

»Wir sollten ihn zum Gartenfest einladen«, schlägt meine Mutter vor. Die Rede ist natürlich von unserem alljährlichen, stinklangweiligen, tierisch überkandidelten Barbecue für die ganze Nachbarschaft, bei dem meine Eltern allen beweisen müssen, dass sie es am besten haben. Jeder Wichtigtuer, Spießer und selbst die Spinner des Viertels werden dazu eingeladen.

»Das können wir noch besprechen, Nathalie. Wir müssen jetzt los, ich habe in einer halben Stunde einen sehr wichtigen Termin mit dem Investor.« Angespannt blickt Dad auf seine Armbanduhr, steht auf und gibt mir zum Abschied noch einen Kuss auf die Stirn. Innerlich verdrehe ich die Augen. Seit dem ›Vorfall‹ ist er wieder dazu zurückgekehrt, mich wie das kleine achtjährige Mädchen zu behandeln, das ich einmal war und nach seinen Vorstellungen auch unbedingt wieder werden sollte. »Einen schönen Tag, Prinzessin.«

»Bis nachher«, verabschiede ich die beiden und genieße das Geräusch der zufallenden Haustür. Ich heiße die darauffolgende Stille willkommen. Meine Eltern meinen es gut. Das weiß ich. Sie machen sich Sorgen um mich und ich kann es ja auch verstehen, nach allem, was vorgefallen ist. Es geht ihnen nicht nur um mögliche Skandale, sondern um mein Wohlergehen. Auch wenn sie mir nicht weismachen können, dass ihnen der Ruf der Familie egal ist.

Das macht es allerdings nicht wirklich erträglicher, zu wissen, dass sie mich am liebsten in meinem Zimmer anketten würden. Die Zeiten, als sie mich gezwungen haben, die Tabletten unter ihrer Aufsicht zu schlucken, sind zum Glück vorbei. Seitdem nutze ich es aus und nehme sie immer weniger. Aber ich finde, es funktioniert hervorragend ohne diese Drogen, die mich zu einer Gefangenen in meinem eigenen Körper machen und dafür sorgen, dass ich praktisch nichts mehr fühle. Das kann ich einfach nicht ertragen!

Außerdem ist selbst der ›Vorfall‹, über den in meiner Familie niemand sprechen will, gar nicht so schlimm gewesen. Es wurde niemand verletzt und es ist auch nichts dabei herausgekommen. Ich bin weder schwanger geworden, noch habe ich mir eine Geschlechtskrankheit eingefangen. Eigentlich erinnere ich mich gerne daran, wenn es nur nicht so extreme Konsequenzen gehabt und mein angebliches Krankheitsbild verschlimmert hätte.

Der Gedanke an dieses letzte Abenteuer vor knapp zwei Jahren bringt mich gleich wieder zu unserem neuen, verdammt heißen Nachbarn. Es ist schon erstaunlich, dass meine Mutter nicht weiß, wie er heißt. Gerade sie kennt immer alle Neuigkeiten aus dem Viertel. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieses Prachtexemplar von Mann nicht die Neugier der verklemmten, untervögelten und von ihren Männern ignorierten Schachteln der Gegend erregt. Die Frauen hier langweilen sich sogar noch mehr als die Männer, die für ihren Wohlstand größtenteils weitaus weniger arbeiten als mein Vater oder schon Rentner sind. Jede Ablenkung ist ihnen hochwillkommen. Und der Nachbar ist eine scharfe Ablenkung.

Wenn er noch keine große Aufmerksamkeit erregt hat, macht ihn das umso verdächtiger. Es bedeutet, dass er sich bedeckt hält, und wenn ich darüber nachdenke, habe ich ihn bisher wirklich nur flüchtig draußen gesehen. Dabei hat er sich eine Menge Mühe gegeben, unauffällig auszusehen. Jetzt, wo ich weiß, was er zu bieten hat, durchschaue ich das leicht. Es liegt also auf der Hand, dass er etwas zu verbergen hat …

Nachdenklich trinke ich einen Schluck Kaffee und schreibe meiner besten Freundin Britney eine Nachricht. Dann tippele ich ungeduldig mit den Fingern auf dem Tisch herum und warte auf ihre Antwort, bis ich feststelle, dass die Nachricht noch gar nicht gelesen wurde … Was um diese Uhrzeit auch nicht verwunderlich ist. Sie hat schließlich keinen heißen Nachbarn, der sie um den Schlaf bringt.

Ich ringe etwa fünf Sekunden mit der Frage, ob es wichtig genug ist. Dann rufe ich sie an. Es dauert einige Zeit, bis abgenommen wird. »Hmm«, brummt es mir entgegen.

»Du musst nachher bei mir vorbeikommen, Brit.«

Ich höre Rascheln, etwas dumpf zu Boden poltern und einen unterdrückten Fluch, bevor ihre Stimme ertönt. »Bist du total bescheuert? Hast du mal auf die Uhr geschaut? Dir haben sie doch ins Hirn …«

»Halt die Klappe und hör zu«, schneide ich ihr das Wort ab. »Neben uns wohnt vermutlich ein Auftragskiller«, platzt es aus mir heraus.

Kurz herrscht Stille. »Mir kam Mister Spencer schon immer verdächtig vor …«

»Mann, Brit, doch nicht der alte Spencer. Ich rede von dem Typen, der in Misses Shepards Haus gezogen ist.«

»Hat er eine Leiche im Garten vergraben oder wie kommst du da drauf?«

Ich will schon von heute Nacht erzählen, als mir etwas einfällt. »Nicht am Telefon, komm lieber her.«

»Meinst du, dass du abgehört wirst?« Ich höre ihren zweifelnden Tonfall, aber auch langsam erwachende Neugier.

»Sieh einfach zu, dass du herkommst, dann erzähle ich dir alles.« Ich drücke das Gespräch weg, bevor meine beste Freundin darüber lamentieren kann, dass ich total einen an der Waffel habe.

 

»Meine Güte, hat das gedauert!« Ich reiße die Haustür auf und zerre mit raschem Blick nach rechts und links meine Freundin ins Haus. »Hat dich jemand gesehen?«

»Äh, ja klar. Misses Spencer ist gerade zurückgekommen und hat mir böse Blicke zugeworfen. Und …«

»Schon gut«, fahre ich ihr dazwischen. Zwei Stunden bin ich durchs Haus getigert und habe auf sie gewartet. Immer wieder bin ich zu den Fenstern, die zum Nachbarhaus zeigen, geschlichen und habe nach drüben gespäht. Er war nirgends zu sehen. »Steht ein Wagen bei ihm in der Auffahrt?«

Zum Glück kapiert sie sofort, wen ich meine und nickt. »Ein schwarzer SUV mit getönten Scheiben.«

Das ist schon fast wie in den Kriminalserien, die ich so liebe.

»Würdest du mir jetzt aber bitte mal erklären, was das alles soll? Wie zum Teufel kommst du darauf, dass euer neuer Nachbar ein Verbrecher ist?« Britney stemmt wütend die Hände in die Hüften. Lustig, dass mir gerade jetzt in den Sinn kommt, dass sie der namensgleichen Sängerin überhaupt nicht ähnlich sieht. Sie hat dunkle, lange Haare, die sie meist zu einem Zopf zusammengefasst hat und wenn sie dann mal aus dem Bett gekommen und wach ist, sprüht sie nur so vor Energie. Außerdem sieht sie ganz und gar nicht wie ein unschuldiges Schulmädchen aus. Süß ja, aber auch verdammt rassig.

»Komm, wir gehen in die Küche.«

Schmollend schiebt sie ihre Unterlippe nach vorne. »Wenn ich schon so früh aufstehen musste, könnten wir es uns dann nicht wenigstens am Pool gemütlich machen?«

Augenverdrehend stöhne ich: »Genau. Und dann hört der Nachbar, wie wir über ihn reden, oder wie?«

»Dann sind wir eben leise. Mensch, Paige, entspann dich doch mal.«

Schnaufend gebe ich nach. Ich bin ziemlich überdreht und merke, dass ich mich nicht nur sehr impulsiv verhalte, sondern auch ziemlich obsessiv. Die Idee, dass der Nachbar ein Verbrecher sein könnte, reizt mich unheimlich. Aber ich will nicht, dass die einzige Freundin, die ich noch habe, auch anfängt mich anzusehen, als wäre ich geisteskrank. Und sie hat sicher auch recht. Der Pool müsste weit genug vom anderen Grundstück entfernt sein, wenn wir leise reden.

Beladen mit Getränken gehen wir durch das Wohnzimmer in den hinteren Teil des Hauses. Als ich die Terrassentüren öffne, schallt mir das Geräusch einer Motorsäge entgegen.

»Zerstückelt er jetzt die Leichen?«, kichert meine beste Freundin und ich werfe ihr einen vernichtenden Blick zu.

»Das ist nicht witzig«, brumme ich und steuere die Liegen am Pool an.

Während wir es uns bequem machen, schlägt sie diesen quicklebendigen Ton an, bei dem ich ihr einfach nicht mehr böse sein kann. »Los, nun erzähl schon!« Zischend entweicht die Kohlensäure, als sie ihre Getränkedose öffnet.

»Gestern Abend habe ich ihn mit einer Waffe gesehen«, beginne ich meine Erzählung.

»Und? Daran ist nichts Ungewöhnliches. Mein Vater hat auch ein paar«, hält sie dagegen.

»Ja, das weiß ich doch. Meiner auch. Aber ein Gewehr …«

»Vielleicht ist er Jäger?«, fällt mir Britney ins Wort und ich verdrehe die Augen.

»Ich kann eine Schrotflinte von einem gigantischen Scharfschützengewehr unterscheiden, danke«, schnappe ich. »Außerdem verwahrt er es in seinem Schlafzimmer und als er dort nackt stand …«

»Mooment!« Sie richtet sich auf und greift nach meinem Arm. »Du hast anscheinend einiges bei deiner Erzählung ausgelassen. Er war nackt?«

Ich stoße die Luft aus. »Hörst du mir eigentlich zu? Er ist vielleicht ein Killer und dich interessierst nur, dass er nackt gewesen ist. Er scheint aus der Dusche gekommen zu sein und hielt auf einmal dieses Gewehr in den Händen.«

»Wie lange stalkst du ihn schon?«

»Ich stalke ihn nicht!«, versetze ich empört. »Ich habe auf meiner Fensterbank gesessen und gelesen, als das Licht bei ihm anging. Vorher habe ich ihn noch nie in diesem Zimmer gesehen.«

»Wie sieht er aus?«, fragt sie sofort neugierig nach. »Und sag jetzt nicht, wie ein Krimineller, Paige.«

»Na ja«, druckse ich herum. Ich will ihr von meiner aufregenden Kriminalfantasie erzählen, nicht davon, wie unfassbar heiß er nackt aussieht. Sie ist zwar meine beste Freundin und wir teilen vieles miteinander, aber Männer fallen nicht darunter. Generell alles, was Sex betrifft, diskutiere ich sowieso mit niemandem, denn nicht einmal mein Therapeut versteht mich dahingehend auch nur ansatzweise.

Bei dem Gedanken an den Vorabend kribbelt es schon wieder überall an und in meinem Körper. Ich versuche Britney ernsthaft davon zu überzeugen, dass er ein Gangster ist, während ich in Gedanken den Kick, mit dem er mir meinen Orgasmus beschert hat, noch einmal durchlebe.

»Groß, gut gebaut … eben einfach trainiert«, weiche ich ihrer Frage schließlich aus.

Leise seufzend lehnt sie sich zurück in die Liege. »Scheiß drauf, ob er ein Verbrecher ist, Paige. Das hört sich nach einem verdammt heißen Mann an. Und wer weiß, vielleicht ist er einfach nur ein Veteran. Du musst doch nicht sofort das Schlimmste annehmen.«

Hm, daran habe ich tatsächlich nicht gedacht. Nachdenklich kaue ich auf meiner Lippe. Da könnte durchaus etwas dran sein. Wahrscheinlich gibt es sogar eine simple Erklärung, warum er die Waffe in den Händen hatte. Vielleicht hat er sie gesäubert und vergessen wegzuräumen. Würde das einem Soldaten passieren?

Irgendwie passt das nicht zu meinem Gefühl. Mein Kopf will Britney zustimmen, mein Bauch dagegen will, dass er ein übler, knallharter und brandgefährlicher Schwerverbrecher ist. Jemand bei dem man aufpassen muss. Jemand Bedrohliches.

»Du hast recht. Ich habe bestimmt einfach überreagiert, weil er auf einmal das Gewehr in den Händen hielt«, gebe ich nach.

Den Rest des Tages lasse ich das Thema ruhen, ohne es aus meinen Gedanken verbannen zu können. Oder zu wollen. Sonnend und schwimmend verbringen wir die meiste Zeit am Pool. Immer begleitet von den Geräuschen, die aus dem Nachbargarten zu uns hinüber dringen. Leider sind die Grundstücke durch viel zu viel Gestrüpp voneinander abgetrennt, sodass ich keinen Blick auf den Nachbarn werfen kann. Früher, als Mister Shepard noch lebte, sorgte er stets dafür, dass der Garten gepflegt war und man nach drüben schauen konnte. Die beiden alten Leute waren immer sehr angenehm, sodass Mom und Dad nie über einen Zaun nachgedacht haben.

Ganz anders bei den Spencers. Misses Spencer ist neugierig und aufdringlich. Wie oft stand sie ungefragt in unserem Garten oder klopfte an die Terrassentüren. Seit der hohe, blickdichte Zaun steht, ist sie ziemlich verschnupft und spricht kein Wort mehr mit uns. Und ihr Mann ist sogar noch schlimmer. Er ist ein übereifriger Moralapostel und sich nicht zu schade, immer wieder über den Zaun zu schielen und einen Aufstand zu veranstalten, wenn man sich auch nur mal oben ohne sonnt.

Zum Glück für meine nahtlose Bräune ist aber zumindest das kein Grund zur Sorge für meine Eltern. Bei diesem alten Sack scheinen sie ihrer gestörten Tochter immerhin zu vertrauen, dass es nicht zu einem Skandal kommen wird. Deswegen verweisen sie den Blödmann immer wieder in seine Schranken, was … rein gar nichts an seinem Verhalten ändert.

 

Als es auf den späten Nachmittag zugeht, bin ich tatsächlich froh, dass Britney nach Hause muss und mich nicht fragt, ob wir den Abend zusammen verbringen wollen. Sie geht mit ihren Eltern essen und ich habe keine Lust auf Gesellschaft. Ich hätte nicht einmal Lust, etwas mit ihr zu unternehmen. Mal davon abgesehen, dass ich mich erst mit meinen Eltern streiten müsste, ob man mir Ausgang geben kann, habe ich andere Dinge im Kopf.

Die ganze Zeit stehe ich unter Strom. Meine Fantasie kann einfach nicht von der Idee des verbrecherischen Nachbarn lassen. Ich würde ihm so gerne nachspionieren und auf die Schliche kommen. Ich würde so unheimlich gern … dabei von ihm erwischt werden. Seine absolut verständliche Wut gemischt mit ebenso verständlicher Erregung erleben, die er an mir auslässt …

Mein Herz rast vor Aufregung bei dieser Vorstellung. Ich liebe den Adrenalinkick, den mir das gibt. Genau deswegen nehme ich meine Tabletten nicht mehr. Und jetzt gerade bin ich verdammt froh darüber.

Mir vorzustellen, dass er mich im Nachthemd an seinem Fenster erwischt … Shit! Das stellt sogar die Erinnerung an die Sache mit der Gruppe meiner Mitschüler in den Schatten, die mir den Ärger meines Lebens eingebracht hat. Und das war schon ein Erlebnis, von dem ich noch immer zehre. Der beste, aufregendste Sex meines Lebens. Ein irrsinniger Kick.

Es dauert nicht lange, bis aus diesen Gedanken ein Plan für den Abend wird. Ich muss meine ganze, unterentwickelte Selbstbeherrschung aufbringen, mir beim Abendessen nichts anmerken zu lassen. Sobald ich den wachsamen Augen meiner Eltern entkommen bin, kann ich nicht mehr verhindern, mir vor Erregung fest auf die Lippe zu beißen. Ganz vage bin ich mir bewusst, dass ich nicht mehr klar denke und was mir das wieder für Schwierigkeiten einbringen kann. Aber der Drang ist einfach stärker.

Dabei bin ich immerhin noch so klar, dass ich darauf achte, meine Zimmertür zu verschließen. Normalerweise kommen meine Eltern nicht mehr unaufgefordert herein, wie sie das eine Zeit lang dauernd getan haben, aber diesmal will ich absolut sichergehen, dass ich nicht erwischt werde.

Ich ziehe mir ein Spagettiträger-Top an, das viel zu kurz und zu eng ist, um es noch irgendwo draußen zu tragen. Dazu hole ich mir eine leichte Decke vom Bett. Danach stelle ich meine Nachttischlampe auf ein kleines Tischchen, das ich neben meiner Lesefensterbank positioniere. Mein Herz pocht heftig, als ich meinen Slip von meinen Beinen gleiten lasse. Kühle Luft trifft auf meine heiße Scham und lässt mich erschauern.

Es ist spät und die Dunkelheit hat sich draußen ausgebreitet. Ich lösche das Deckenlicht und mache es mir auf meinem Leseplatz bequem. Die Decke über die Beine gelegt, schalte ich die Nachttischlampe an, die sehr dezent schummriges Licht verbreitet. Ich bin mir allerdings sicher, dass man mich sehr genau erkennen kann, wenn nebenan das Licht aus ist. Falls er überhaupt um die gleiche Zeit duschen geht, wie tags zuvor. Und mich überhaupt bemerkt …

Ich schalte den Reader ein und versuche die Geschichte von gestern weiterzulesen. Aber immer wieder irren meine Augen zum Fenster und ich starre in die Dunkelheit. Bin ich total irre? Ich warte auf einen Fremden, von dem ich hoffe, dass er ein gefährlicher Krimineller ist, und der trotz der Entfernung erkennen soll, dass mein hauchdünnes, seidiges Oberteil nicht viel tut, um meine Brüste mit den hart aufgerichteten Knospen zu verbergen. Es erregt mich total, mir vorzustellen, dass er meine heftige Geilheit auf den ersten Blick erkennt. Ich lasse zu, dass er in meiner Fantasie vom Auftragskiller zum Stalker wird, der auf sowas steht und mich schon länger heimlich beobachtet. Langsam sinkt mein Tablet auf das Tischchen und meine Hand gleitet unter die Decke zwischen meine Beine.

Er könnte mich entführen und fesseln; mir drohen, dass er mich nie wieder frei lässt, wenn ich nicht tue, was er will; wenn ich nicht absolut alles mache, was er von mir verlangt. Egal, was es ist …

Leise stöhnend streife ich die Decke von meinen Beinen. Mir ist so verdammt heiß. Ich lasse meine Finger über meinen Kitzler gleiten und keuche auf, weil dieser schon total empfindlich reagiert. War ich jemals so erregt, wenn ich allein war? Ich kann mich nicht erinnern. Als ich mit meinen Fingern über meine Schamlippen streichele, fühle ich sofort, wie nass ich bin. Das ist so verdammt irre!

Der Gedanke, in die Fänge eines Kriminellen zu geraten … Nein, nicht irgendeines Verbrechers. In seine Hände! Shit, das macht mich so geil, dass ich mit nur wenigen Fingerkreisen explodieren könnte. Meine Fantasie galoppiert davon. Ich sehe mich, die Arme auf den Rücken gefesselt, einen Knebel im Mund und nackt auf dem Bauch liegend. Ich kann mich nicht bewegen. Nur hören kann ich ihn. Direkt hinter mir. Wie er den Gürtel aus der Hose zieht und …

Eine Bewegung gegenüber lenkt mich von meinen heißen Gedanken ab und mein Blick schweift zur Seite. Mit den Fingerkuppen in meiner nassen Pussy und heftig atmend, erstarre ich. Ich habe nicht mitbekommen, dass er in sein Zimmer gegangen ist und sich ausgezogen hat. Bei ihm brennt auch nur ein kleines Licht, sodass ich ihn gerade so erkennen kann … Und er mich.

Ich nehme das Bild in mich auf. Den Anblick, wie er am Fenster stehend zur mir herüberschaut und seinen harten, dicken Schwanz fest in seiner Hand hält. Wie er ihn langsam reibt und mich anstarrt. Dass er … als er bemerkt, dass ich ihn entdeckt habe, nicht einmal zusammenzuckt. Er hebt nur die freie Hand und macht eine einzige, gebieterische Geste aufwärts, als wäre es das Normalste auf der Welt.

Gott, scheiße! Mir auf die Unterlippe beißend, richte ich mich langsam auf die Knie und drehe mich mit gespreizten Beinen zum Fenster. Als sein Blick zu meiner Hand gleitet, dringe ich mit zwei Fingern in mich ein …

 

Zweites Kapitel

 

 

Leon

 

 

 

Sie folgt prompt meiner Aufforderung, die ich aus einem Impuls heraus gebe. Jetzt kniet sie auf ihrer Fensterbank und schiebt sich zwei Finger tief in ihre Muschi, während sie auf meine Hand starrt, die meinen steifen Schwanz reibt.

Und warum sollte ich nicht? Es ist kein Versehen, dass sie sich in ihrem Fenster sitzend fingert, wo ich sie sehen kann. Sie wusste, dass ich sie bemerken würde. Es ist die gleiche Zeit wie am Tag davor und sie hat sogar ein Licht beschafft, das sie hervorragend in Szene setzt. Das Ganze ist eine Show für einen ganz bestimmten Zuschauer - mich. Sie will, dass ich ihr zusehe. Kleines, geiles Stück!

Auf dieser Fensterbank habe ich sie schon mehrfach sitzen sehen. Sie liest scheinbar viel und reibt sich dabei auch öfter ihre Spalte. Bisher hat sie nur nie bemerkt, dass ich sie dabei beobachte, denn ich habe es heimlich getan. In der Dunkelheit hinter dem Vorhang habe ich das Haus von Mason Turner angestarrt und von meiner Rache geträumt. Dabei konnte sie mir gar nicht entgehen, denn ihr Zimmer liegt genau meinem Schlafzimmer gegenüber.

Daddys kleine Prinzessin. Sein Engel. Sein Augenstern. Seine süße, perfekte, kleine Tochter. Wenn er wüsste, was für ein triebhaftes Ding sie ist, würde ihm das zu schaffen machen? Ich weiß es nicht. Und eigentlich ist es mir auch egal.

Ich widerstehe der Versuchung, nach meinem Handy zu greifen, um sie zu fotografieren. Dabei hätte ich gern ein paar Bilder von ihrer Show. Sie allein wären schon für einen kleinen Skandal gut, auch wenn mir das bei Weitem nicht reicht. Ihr verdammter Vater verdient weit mehr als das. Seine Strafe muss ihn vernichten. Ich will, dass er verdammt noch mal leidet, bis er sein Leben nicht mehr ertragen kann und sich umbringt!

Noch lieber würde ich das natürlich für ihn erledigen. Ich will ihn mit dem Zielfernrohr erfassen und mit meinem Gewehr hinrichten. Aber ich werde nicht für die Gerechtigkeit in den Knast wandern. Fast zwanzig Jahre bin ich durch die Hölle gegangen, während er sich eine Familie und ein gemütliches Leben ergaunert hat. Auf meine Kosten und sicherlich auch zum Schaden anderer, wie es seine Art ist. Ich bin fest entschlossen einen Weg zu finden, ihn dafür bezahlen zu lassen.

Angst vor Konsequenzen wegen dem, was ich hier tue, habe ich keine. Solange ich nur hier stehe und meinen Schwanz wichse, während ich aus dem Fenster starre, tue ich nichts Verbotenes. Es ist nicht mein Fehler, dass die kleine Schlampe im Nachbarhaus auf ihrer Fensterbank kniend masturbiert. Wenn sie nicht auf die Idee kommt, mich zu fotografieren, wird es so oder so schwer für irgendwen, mir das nachzuweisen. Da ich ihre Hände gut erkennen kann und nur zu genau sehe, womit sie beschäftigt sind, genieße ich einfach den Anblick. Es ist ohnehin viel zu lange her, dass ich eine Frau hatte. Dieses geile Früchtchen ist perfekt als Wichsvorlage, um etwas Druck abzubauen.

So deutlich, wie sich ihre Konturen unter dem dünnen Hemdchen im Gegenlicht abzeichnen, könnte sie auch nackt sein. Es ist das einzige Kleidungsstück und ich kann mir sicher sein, dass man nicht zufällig - sogar ohne Beleuchtung von hinten - ihre harten, steifen Nippel durch den dünnen Stoff sehen kann. Sie hat dieses hauchzarte Teil angezogen, damit ich nicht lange raten muss, wie ihre Titten aussehen. Schließlich hat sie keine Ahnung, dass ich die schon kenne, weil sie grundsätzlich nackt ins Bett geht und sich auch gerne nackt sonnt.

Die Frage ist: Was bringt sie dazu, sich so für mich zu produzieren? Gestern war sie noch zu Tode erschrocken, als sie plötzlich mit heruntergelassenem Höschen im Fenster sichtbar wurde. Heute hat sie mit ihrer Freundin im Garten getuschelt und nach mir Ausschau gehalten, als ich draußen gearbeitet habe. Nun liefert sie mir die vielleicht beste Peepshow, die ich je gesehen habe. Und ich habe verdammt viele davon auf drei Erdteilen erlebt.

»Ist Daddys kleiner Liebling eine Exhibitionistin?«, frage ich laut, obwohl ausgeschlossen ist, dass sie mich hört. Gut fünfundzwanzig Meter und zwei geschlossene Fenster trennen uns voneinander. Sie kann nur sehen, wie sich mein Mund bewegt, aber dank des Bartes, der sicherstellt, dass ich wirklich gar nicht mehr wie jemand aussehe, den Mason Turner von früher wiedererkennen könnte, kann sie es nicht einmal von meinen Lippen ablesen.

Dennoch erzittert sie und fährt mit der Zungenspitze über ihre Lippen. Sie reckt sich noch mehr, zögert kurz und legt dann den Kopf leicht schräg. Als Antwort auf ihre stumme Frage mime ich einen Griff an ein Shirt, das ich nicht trage, und tue, als würde ich es mir über den Kopf ziehen. Noch einmal durchzuckt es sie. Stärker diesmal. Röte macht ihre Wangen noch dunkler, als sie einen irgendwie absurden, schamhaften Moment erlebt. Aber ihre hellen Augen funkeln selbst auf die Distanz erkennbar. Ganz so, wie es an ihren Fingern in ihrem Schoß nass glänzt und mir zeigt, dass ihre Geilheit nicht gespielt ist.

Mit der freien Hand fasst sie den Saum ihres Hemdchens und zögert. Ich kann an ihrem Gesicht ablesen, dass es sie Überwindung kostet, sich ganz zu entblößen. Auch wenn ihr Unterkörper bereits nackt ist und sie sich vor meinen Augen die Finger in die Spalte schiebt, scheint meine Forderung alles für sie zu verschärfen.

Sie sucht noch einmal meinen Blick und findet mich unnachgiebig abwartend. Mit einem kleinen Ruck zerrt sie den dünnen Stoff nach oben und zieht sich den Hauch von Nichts über den Kopf.

---ENDE DER LESEPROBE---