Der Bergpfarrer 381 – Heimatroman - Toni Waidacher - E-Book

Der Bergpfarrer 381 – Heimatroman E-Book

Toni Waidacher

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Beschreibung

Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 10 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Unter anderem gingen auch mehrere Spielfilme im ZDF mit Millionen Zuschauern daraus hervor. Toni Wiesinger drückte Claudia an sich und gab ihr einen freundschaftlichen Kuss auf die Wange. "Gratuliere", sagte der Arzt lächelnd, "du bist schwanger." "Nein!" "Doch!" Mit einem Jubelschrei hing die Schwägerin des Bergpfarrers an Tonis Hals. "Na, bloß gut, dass unsre bessren Ehehälften uns net so seh'n …", schmunzelte er. Indes gab es keinen Grund zu Eifersüchteleien zwischen den beiden Paaren. Max Trenker, Claudias Mann, war mit dem Arzt befreundet, seit Toni sich in St. Johann niedergelassen hatte, und ebenso fest war die Freundschaft zwischen der Journalistin und Elena Wiesinger, die, zusammen mit einer anderen Freundin, die Tierarztpraxis im Dorf betrieb. "Setz' dich noch mal", deutete Dr. Toni Wiesinger auf den Stuhl vor seinem Tisch und nahm selbst Platz, "ich stell' dir eben noch den Mutterpass aus, und dann kannst' Max von der Neuigkeit erzählen." Claudia nickte und wischte ein paar Freudentränen ab.

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Der Bergpfarrer -381-

Liebesglück und Liebesleid

Wessen Träume werden wahr?

Roman von Toni Waidacher

Toni Wiesinger drückte Claudia an sich und gab ihr einen freundschaftlichen Kuss auf die Wange.
»Gratuliere«, sagte der Arzt lächelnd, »du bist schwanger.«
»Nein!«
»Doch!«
Mit einem Jubelschrei hing die Schwägerin des Bergpfarrers an Tonis Hals.
»Na, bloß gut, dass unsre bessren Ehehälften uns net so seh’n …«, schmunzelte er.
Indes gab es keinen Grund zu Eifersüchteleien zwischen den beiden Paaren. Max Trenker, Claudias Mann, war mit dem Arzt befreundet, seit Toni sich in St. Johann niedergelassen hatte, und ebenso fest war die Freundschaft zwischen der Journalistin und Elena Wiesinger, die, zusammen mit einer anderen Freundin, die Tierarztpraxis im Dorf betrieb.
»Setz’ dich noch mal«, deutete Dr. Toni Wiesinger auf den Stuhl vor seinem Tisch und nahm selbst Platz, »ich stell’ dir eben noch den Mutterpass aus, und dann kannst’ Max von der Neuigkeit erzählen.«
Claudia nickte und wischte ein paar Freudentränen ab.
»Wie weit bin ich denn?«
»Noch ganz am Anfang, achte Woche.«
Also doch! Die Anzeichen waren dagewesen, aber Claudia hatte es nicht glauben wollen. Zu oft hatten sie und Max sich in den vergangenen Monaten auf ein weiteres Kind gefreut – und waren dann doch enttäuscht worden. Den Termin heute hatte sie gemacht, weil die morgendliche Übelkeit durchaus auch andere Ursachen haben konnte, als eine Schwangerschaft.
Claudia freute sich schon auf das Gesicht ihres Mannes, wenn sie ihm die freudige Nachricht überbrachte. Aber ganz gewiss würde sie es ihm nicht zwischen Tür und Angel sagen, sondern einen romantischen Zeitpunkt auswählen. Sie stellte sich eine Abendstunde vor, im Garten hinter dem Haus, wo sie Max ein Bier kredenzte und sie selbst würde, anstelle eines Glases Wein, einen Saft trinken …
Ob er wohl stutzig würde?
Und Sebastian erst! Der kleine Sebastian, wohlgemerkt, der nach seinem Onkel benannt worden war, was würde er wohl sagen, wenn er erfuhr, dass er ein Brüderchen oder Schwesterchen bekam?
Claudia wischte sich wieder über das Gesicht. Überhaupt, was würde es wohl sein?
Max und sie wünschten sich schon lange ein Madel, aber freilich wäre es auch kein Beinbruch, wenn noch ein Bub dazukäme.
»Alles in Ordnung?« Dr. Wiesinger schaute seine Patientin fragend an.
Sie nickte. »Ist bloß die Freude.«
Der Arzt lächelte. »Das kann ich versteh’n, Elena, und mir ging es net anders, als unsre Toni unterwegs war.«
Antonia Wiesinger war auf den Namen ihres Papas getauft worden und wurde genau wie er, nur Toni gerufen.
»So, da ist noch ein Rezept dabei. Folsäure solltest’ nehmen, zumindest in den ersten Monaten der Schwangerschaft.«
Der Arzt reichte Claudia ihren Mutterpass und das Rezept, dann brachte er sie zur Tür.
»In vier Wochen seh’n wir uns wieder, hier in der Praxis, mein’ ich, zum Kochen oder auf dem Tanzabend freilich schon eher.«
Ein kleiner Kreis hatte sich zusammengefunden, zu denen, neben den Wiesingers und Trenkers, inzwischen auch Laura Carpenter, wie sie seit ihrer Hochzeit hieß, und ihr Mann James, genannt Jimmy, gehörten. Und es kamen, – je nach Zeit, Lust und Laune, – die einen oder anderen Freunde und Bekannten dazu, und reihum wurde bei einer der Familien gemeinsam gekocht und gegessen. Dankbar nahmen die Hobbyköche dabei die Tipps und Ratschläge Sophie Tapperts entgegen, der Haushälterin des Bergpfarrers.
Gegenüber dem Sprechzimmer, in dem der Arzt seine Patienten empfing, lag das Wartezimmer, dessen Tür geöffnet war. Aus dem Augenwinkel heraus nahm Claudia Maria Erbling wahr, die neugierig den Hals reckte und förmlich die Ohren spitzte.
Maria war die Witwe des letzten Poststellenleiters in St. Johann und im Dorf als ärgste Klatschtante gefürchtet …
Die Schwägerin des Bergpfarrers atmete innerlich auf, zum Glück hatte sie den Mutterpass in ihre Handtasche gesteckt, ehe sie das Sprechzimmer verließ. Nicht auszudenken, wenn Maria Erbling das hellblaue Dokument in Claudias Hand gesehen hätte – ganz St. Johann hätte eher von ihrer Schwangerschaft gewusst, als sie es Max hätte sagen können!
Die Journalistin nickte der Witwe zu.
»Grüß dich, Maria.«
»Grüß dich, Claudia. Bist’ doch wohl net etwa krank?«, kam es zurück.
Claudia schüttelte den Kopf.
»Nein, nein, alles in Ordnung, reine Routine«, antwortete sie und machte, dass sie hinauskam.
Puh, gerade noch mal gut gegangen!
Die Journalistin eilte zum Polizeirevier, über dem sie wohnten, und holte ihren Wagen aus der Garage. Ein Segen, dass sie den frühen Arzttermin genommen hatte, so kam sie nicht ganz so spät in die Redaktion, aber bis nach Garmisch-Partenkirchen, wo der ›Kurier‹ entstand, war es doch noch ein gutes Stück zu fahren.
Max trat vor die Tür, als sie das Garagentor gerade geschlossen hatte und wieder eingestiegen war. Er eilte zu ihr. »Was sagt Toni?«
Claudia hatte die Seitenscheibe heruntergelassen und steckte den Kopf durch das Fenster.
»Alles in Ordnung«, antwortete sie lächelnd. »Ich erzähl’s dir heut’ Abend, jetzt muss ich los.«
Der Bruder des Bergpfarrers beugte sich zu ihr herunter und gab seiner Frau einen Kuss.
»Fahr’ vorsichtig, Spatzl!«
»Na klar«, antwortete sie und fuhr an.
›Ich fahr’ doch immer vorsichtig‹, dachte Claudia, als sie das Ortsschild passierte. ›Und – ab heute – noch viel vorsichtiger!‹
Gut gelaunt fuhr sie ins Büro und setzte sich an ihren Schreibtisch. Laufend kamen Meldungen von Nachrichtenagenturen, aus aller Welt, herein. Heinz, ein Kollege, hatte die ersten Agenturmeldungen bereits auf Claudias Schreibtisch gelegt. Sie hatte sich einen Tee aufgebrüht und schaute die Papiere durch. Beim letzten Blatt stutzte sie, las den Text noch einmal und griff zum Telefon.
»Max, du glaubst net, was gescheh’n ist«, sagte die Journalistin, als ihr Mann am anderen Ende abgenommen hatte.
»Was denn? Mach’s net so spannend.«
»Stell’ dir vor, Nathalie Baumann ist in England festgenommen worden!«, rief Claudia atemlos. »Sie sitzt in London in Untersuchungshaft, die Meldung kam über Reuters.«
»Was? Das gibt’s doch gar net!« Max war völlig aus dem Häuschen. »Hat das Theater mit dieser Frau endlich ein Ende? Das muss ich sofort Sebastian erzählen! Dank’ dir, Spatzl, für den Anruf.«

*

Für Nathalie Baumann war es ein wahr gewordener Alptraum. Die Französin saß in ihrer Zelle und starrte auf das vergitterte Fenster, ohne einen klaren Gedanken fassen zu können.
Jahrelang hatte sie, unter dem Namen Clarissa Belfort, in Freiheit gelebt und mehr oder minder schmutzige Geschäfte im Auftrag des steinreichen Amerikaners, George Whitaker, getätigt. Niemand hatte sie in dieser Zeit erkannt, und sie war von den Behörden unbehelligt geblieben.
Angefangen hatte ihr Pech erst, als Yvonne Metzler in St. Johann auftauchte, wo Nathalie unter ihrem falschen Namen angeblich eine Unternehmensberatungsfirma betrieb. Freilich war das nur eine Tarnung, unter der sie für den Boss, der zuweilen auch ins Wachnertal kam, daran arbeitete, den Diebstahl der Madonnenfigur aus der Kirche zu organisieren und dem Bergpfarrer dessen Jagdschloss abzujagen, das zu einer internationalen Begegnungsstätte für Jugendliche geworden war. Beides war ihr bisher nicht gelungen.
Die Madonna war wieder in den Schoß der Kirche zurückgekehrt, und das Schloss ›Hubertusbrunn‹ gehörte dem guten Hirten von St. Johann immer noch, trotz aller angezettelten Intrigen und Skandale.
Nathalie war indessen der Boden in St. Johann zu heiß geworden und sie hatte sich nach Salzburg abgesetzt, wo sich ein reicher Engländer, Sir Anthony Clifford, in sie verliebte – und sie sich in ihn!
Tony entstammte einer alten Adelsfamilie, deren ganzer Stolz der Besitz eines Zepters war, Heinrich der Achte hatte einst dem Urahn verliehen, als dieser in den Adelsstand erhoben wurde. Über die ›Verdienste‹ dieses Ahnen wurde indes heute eher diskret geschwiegen, der treue Vasall des Königs hatte einen Meineid geschworen, damit Heinrich sich scheiden lassen konnte …
Aber der eigentliche Grund für Nathalies Flucht aus St. Johann war die Schwester ihres ehemaligen Verlobten, Pascal Metzler. Pascal und sie hatten in derselben Bank gearbeitet, von dem Millionenbetrug, durch die Frau, die die Liebe seines Lebens war, erfuhr der Franzose erst, als er selber ins Visier der Ermittler geriet, die ihn verdächtigten, mit Nathalie gemeinsame Sache gemacht zu haben. Yvonne Metzler hatte die international gesuchte Betrügerin, trotz der Gesichtsoperation, die Nathalies Aussehen total verändert hatte, an deren Haltung und ihren Bewegungen wiedererkannt. Die Drohung, die Polizei einzuschalten, veranlasste die Französin schließlich zur Flucht nach Salzburg.
In Anthony Clifford glaubte sie den Mann fürs Leben gefunden zu haben, ein Leben, das mit dem, das sie jetzt führte, absolut nichts zu tun haben sollte. Zu gerne reiste sie mit ihm in sein Stammschloss, das Clifford-House. Dort sollte ihr neues Leben beginnen! Doch es kam alles ganz anders.
George Whitaker war nicht bereit, auf Nathalies Mitarbeit zu verzichten. Er war der einzige Mensch, der von ihrer wahren Identität wusste und drohte damit, Nathalie den Behörden auszuliefern, wenn sie sich weigerte, weiterhin für ihn zu arbeiten. Außerdem verlangte er von ihr, dass sie das Familienzepter der Cliffords für ihn stehlen solle!
Hin- und hergerissen, zwischen ihrer Liebe zu Tony und der Angst, Whitaker würde seine Drohung wahrmachen, hatte Nathalie das Zepter gestohlen und es, eines nachts, einem Unbekannten im Park von Clifford-House übergeben.
Wie im Fieber war sie in das Zimmer, das sie bewohnte, zurückgeschlichen und hatte bis zum Morgen wach gelegen. An Schlaf war überhaupt nicht zu denken gewesen. Schon gegen sieben Uhr klopfte es an der Tür, und Tony stürmte herein.
»Sorry, Darling«, sagte der Earl, der durch Erbfolge auch einen Sitz im englischen Oberhaus innehatte, und setzte sich auf ihr Bett, »sorry, dass ich dich so früh aufwecke. Aber es ist etwas ganz Furchtbares geschehen!«
Er nahm ihre Hände. Schon als sie seinen traurigen Gesichtsausdruck sah, bereute Nathalie ihre Tat.
Sie richtete sich auf und tat, als sei sie gerade erst erwacht. »Was ist denn los, Liebster?«
Tony sah ihr in die Augen. »Stell’ dir vor, das Zepter ist verschwunden! Jemand hat es in der Nacht gestohlen!«
»Was?« Sie spielte die Überraschte. »Wer macht denn so was?«
Der Engländer zuckte die Schultern. »Ich habe keine Ahnung, wir stehen alle vor einem Rätsel. Higgins hat den Diebstahl entdeckt.«
Er stand auf und wandte sich zur Tür.
»Darling«, sagte Tony, die Klinke schon in der Hand, »du solltest aufstehen, die Polizei wird gleich eintreffen und den Fall untersuchen.«
Es gelang ihr, ihren Schrecken zu verbergen. Sie war wieder ganz Clarissa Belfort, die gerissene Betrügerin und perfekte Schauspielerin. Den falschen Namen gab sie auch routiniert an, als der Polizist sie verhörte.
Inspektor Blade trug einen dunklen Anzug, die zwei Beamten, die ihn begleiteten, hatten Uniformen an. Kurz nach ihnen trafen die Experten der Spurensicherung ein und nahmen die Glasvitrine, in der sich das Zepter befunden hatte, in Augenschein.
Die Hausangestellten wurden derweil von den Polizisten vernommen, die Befragung des Earls und der Französin, die sich freilich als Belgierin ausgab, übernahm Blade persönlich.
»Sie wollten also ursprünglich zum Essen ins Dorf fahren«, fasste der Inspektor zusammen, »änderten aber Ihren Plan, weil Miss Belfort sich nicht wohl fühlte.«
Sie hatten sich in der Halle an den großen Tisch gesetzt, Tony hielt Nathalies Hand.
»Richtig«, bestätigte er. »Miss Belfort ist dann auch sehr bald auf ihr Zimmer gegangen.«
Die Französin nickte bestätigend.
»Und haben es nicht mehr verlassen?«
Sie schüttelte den Kopf. »Wie gesagt, ich fühlte mich nicht wohl und habe ein Schlafmittel genommen. Aufgewacht bin ich erst heute Morgen, als Tony, ich meine, Sir Anthony, an meine Tür klopfte.«
»Verstehe.« Blade notiert etwas in sein schwarzes Büchlein, in das er schon die ganze Zeit geschrieben hatte, und schaute auf. »Es ist mir wirklich unangenehm«, entschuldigte er sich schon im Voraus, »aber ich muss Sie bitten, sich ihre Fingerabdrücke abnehmen zu lassen. Wir brauchen sie zum Vergleich mit denen, die wir an der Vitrine sichergestellt haben.«
Der Earl nickte. »Selbstverständlich. Glücklicherweise ist noch nicht geputzt worden.«
»Ja, das wäre fatal«, grinste der Inspektor.
Auf der anderen Seite der Halle wurden bereits bei den Hausangestellten die Fingerabdrücke genommen.
Nathalie überlegte fieberhaft. Hatte sie die Vitrine berührt, als sie das Zepter herausnahm? Als sie den Griff drückte, hatte sie den Ärmel ihres Pullovers über die Hand gezogen. In St. Johann war es ihr urplötzlich bewusst geworden – die Fingerabdrücke waren ihr wunder Punkt. Fast alles konnte der Mensch an sich verändern lassen, nur nicht die individuell verschiedenen Linien an den Spitzen seiner Finger.
Ihre Hand zitterte, als der Experte der Spurensicherung sie nahm und die einzelnen Finger sacht auf ein Gerät drückte. Mussten sie früher auf ein mit Tinte getränktes Kissen gedrückt werden, damit der Abdruck dann auf ein Papier ›gestempelt‹ werden konnte, wurden die Finger heutzutage eingescannt.
Sie brauchen sie ja nur zum Vergleich, versuchte Nathalie, sich zu beruhigen.
Sie war ganz sicher, an der Vitrine keine Spuren hinterlassen zu haben.
»Komm, Darling«, sagte Tony und reichte ihr eine Tasse Tee, »trink erst mal einen Schluck.«
Higgins, der Butler, reichte eine Platte mit Sandwiches herum.
Nathalie lehnte dankend ab. Vor lauter Anspannung hatte sie keinen Appetit.
Der Earl nahm sie an die Hand und führte sie an den Tisch zurück, an dem der Inspektor immer noch saß und vor sich hin grübelte.
»Was glauben Sie, was könnte hinter dem Diebstahl stecken?«, fragte Blade.
Clifford zuckte die Schultern.
Ich habe keine Ahnung«, gestand er. »Überhaupt ist es mir ein Rätsel, das Zepter ist doch nur für meine Familie von Wert.«
Blade zuckte die Schultern. »Nun, ich könnte mir vorstellen, dass ein Kunstsammler bereit wäre, einen guten Preis dafür zu zahlen«, erwiderte er. »Ich lasse gerade unsere ›Bekannten‹ checken. Wir überprüfen, wer von ihnen möglicherweise für den Diebstahl in Frage kommt. Seltsam ist allerdings, dass es keine Spuren eines Einbruchs gibt. Dabei waren doch Fenster und Türen geschlossen.«
»Was folgern Sie daraus?«
Blade schaute erst den Earl, dann Nathalie Baumann an. »Dass der Täter entweder einen Schlüssel hatte – oder sich aber bereits im Haus befand, als alles zugesperrt wurde.«
Nathalie spürte, wie ihr das Blut in den Kopf stieg, und gab sich Mühe, ihre Aufregung zu verbergen.
Tony war blass geworden.