Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Welche Bedeutung hat der einzelne Mensch vor Gott? Was kennzeichnet das Verhältnis der Gemeinde zu Jesus Christus? Wie führen wir ein Leben im Sieg über alte Gewohnheiten? Das ermutigende Schreiben von Paulus enthält außerdem Leitlinien zum Verhältnis von Menschen in unterschiedlichen sozialen Stellungen. Die Inhalte sind zur Umsetzung für den Alltag aufgearbeitet.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 69
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Ralf Mühe
Der Epheserbrief
anschaulich, verständlich, lebensnah
www.bibellesebund.net
Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Speicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen.
3. Auflage 2023
© 2015 Bibellesebund Verlag, Marienheide
© 2024 der E-Book-Ausgabe
Bibellesebund Verlag, Marienheide
bibellesebund.de/
Autor: Ralf Mühe
Lektorat: Burkhard Meißner
Titelfoto:© Sergii Zysko – Istock.com
Titelgestaltung: Luba Ertel
Foto Innenteil: Privat
Layout des E-Books: Inge Neuhaus
Printausgabe: ISBN 978-3-95568-119-7
E-Book: ISBN 978-3-95568-549-2
Hinweise des Verlags:
Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des Textes und der Bilder kommen.
Noch mehr E-Books des Bibellesebundes finden Sie auf
ebooks.bibellesebund.de/
Titel
Impressum
Liebe Leserin, lieber Leser,
Einführung in den Epheserbrief
Wissenswertes über Ephesus
Ein Brief an Heilige (Epheser 1,1-2)
Was war, bevor Gott die Welt schuf (Epheser 1,3-6)
Losgekauft (Epheser 1,7-10)
„In Christus“
Erben der Herrlichkeit (Epheser 1,11-14)
Von Gottes mächtiger Kraft erfüllt (Epheser 1,15-23)
Privilegien in der Gemeinschaft mit Christus
Vom Tod zum Leben (Epheser 2,1-5)
Erweckt (Epheser 2,6-10)
Miteinander versöhnt (Epheser 2,11-18)
Zur Einheit zusammengefügt (Epheser 2,19-22)
Von Gottes Geist bewirkte Einsicht (Epheser 3,1-7)
Verborgenes wird öffentlich (Epheser 3,8-13)
Leben aus der Gottesfülle (Epheser 3,14-21)
In der Mitte angekommen
Ertragt einander! (Epheser 4,1-16)
Ablegen und anziehen (Epheser 4,17-32)
Lebe eindeutig! (Epheser 5,1-14)
Sei sorgfältig in der Lebensgestaltung! (Epheser 5,15-20)
Anweisungen für Ehepartner (Epheser 5,21-33)
Christen in sozialen Spannungsfeldern (Epheser 6,1-9)
Schwieriger Gehorsam
Zum Sieg bestimmt (Epheser 6,10-17)
Gottes Waffenrüstung
Betet … im Geist! (Epheser 6,18-24)
dieses als Epheserbrief bekannte Schreiben des Apostels Paulus sticht im Neuen Testament vom Umfang her nicht sonderlich ins Auge. Beim Lesen entdecken wir jedoch seine geistliche Dynamik. Gleich im ersten Kapitel entfaltet der Apostel Zusammenhänge, die uns vor den Beginn der Zeit führen. Christen sind Gottes Erwählte, und zwar „ehe der Welt Grund gelegt war“ (Epheser 1,4). Was für eine Aussage! Wir werden sie mit dem Verstand niemals fassen können. An diesem Punkt muss auch jede Vorstellung über Gott als unzureichend empfunden werden. Wenn wir uns diesem Zeugnis des Apostels im Glauben stellen, werden wir tiefer gegründet werden als zuvor.
Mit dem immer wiederkehrenden Begriffspaar „in Christus“ zeigt Paulus seinen Lesern den Reichtum auf, den wir dem Auferstandenen verdanken. Es ist wie der Blick auf die Habenliste eines Bankauszuges: Uns ist „in ihm“ eine Fülle von Gutem anvertraut, sodass wir wahrhaft Beschenkte sind.
In Kapitel 2 und 6 werden uns Einsichten über die unsichtbare Welt eröffnet. Mit den Äußerungen zur Realität von Geistesmächten weist die Bibel über die Grenzen wissenschaftlicher Erkenntnismöglichkeiten hinaus. Sie bezeugt, dass außerhalb der natürlichen Sinneswahrnehmung destruktive Kräfte auf uns einwirken. Durch die Lebensgemeinschaft mit dem Herrn Jesus Christus verlieren diese Mächte ihre Handhabe uns gegenüber, sofern wir im Gehorsam leben.
In den am Alltag und Zusammenleben der Gemeinde orientierten Kapiteln 4–6 weist der Apostel auf heilsame geistliche Ordnungen hin. Die Herausforderung für uns liegt darin, göttliche Prinzipien von zeitgebundenen kulturellen Gegebenheiten zu unterscheiden, umzusetzen und Menschen mit anderem Erkenntnisstand zu achten.
Gott segne Sie beim Erarbeiten dieses Briefes.
Ralf Mühe
Übrigens: Wenn nicht anders angegeben, liegt den Textbezügen zur Bibel die Lutherbibel zugrunde.
Post aus dem Gefängnis
Das Schreiben entstand in der Gefangenschaft. Paulus erwähnt diesen Umstand dreimal im Brief (Epheser 3,1; 4,1 und 6,20), ohne den Ort zu nennen, an dem er festgehalten wurde. Es scheint, dass im gleichen Zeitraum auch der Kolosserbrief entstanden ist und ebenso der Brief an den Christen Philemon. Sowohl im Epheser- als auch im Kolosserbrief wird Tychikus als Übermittler des Schreibens genannt (Epheser 6,21 und Kolosser 4,7). Gegenüber Philemon bezeichnet sich Paulus als Gefangener (Philemon 1).
Vermutlich ein Rundschreiben
Briefe, die in mehreren Gemeinden gelesen werden sollten, waren auch in der Antike keine Seltenheit (vergleiche Kolosser 4,16). Sehr wahrscheinlich handelte es sich bei dem Epheserbrief um ein Rundschreiben. Dafür spricht, dass in den ältesten Handschriften die Ortsangabe „in Ephesus“ (Epheser 1,1) fehlt. Ebenso spricht für ein Rundschreiben, dass in diesem Brief persönliche Bemerkungen an einzelne Personen fehlen, obwohl der Apostel so lange an diesem Ort gewirkt hat.
Gemeindebau in Ephesus nach der Apostelgeschichte
Erster Kontakt auf der Durchreise (Apostelgeschichte 18,18-22)
Anderthalb Jahre hatte Paulus während seiner zweiten Missionsreise in Korinth verbracht (51–52 n. Chr.). Dann beabsichtigte er, zu der Gemeinde in Antiochia (Syrien) zurückzukehren. Auf der Überfahrt wurde er von Priszilla und Aquila begleitet, die sich in Ephesus niederlassen wollten.
In Ephesus waren die Juden, die Paulus in der Synagoge aufsuchte, an der Botschaft von Jesus Christus interessiert. Sie baten Paulus sogar, länger zu bleiben, doch er hielt an seiner ursprünglichen Reiseabsicht fest.
Arbeitsfeld für Apollos und Paulus (Apostelgeschichte 18,24–19,7)
Paulus durchzog bei seiner dritten Missionsreise die gebirgige Region von Phrygien, den westlichen Teil Kleinasiens. Er kannte diese Gegend bereits (Apostelgeschichte 16,6). Es gab dort schon einzelne Christen und kleinere Gemeinden. Der Apostel beschränkte sich darauf, sie im Glauben zu festigen. Während seiner Tätigkeit dort trat in der Synagoge von Ephesus der an Jesus gläubige Jude Apollos auf und begoss sozusagen, was Paulus gepflanzt hatte (vergleiche 1. Korinther 3,6).
Sichtung der Zuhörer (Apostelgeschichte 19,8-22)
Paulus redete drei Monate lang in der Synagoge von Ephesus, dann brach er den Kontakt ab und wich in den (philosophischen?) Lehrsaal von Tyrannus aus. Viele hatten Jesus als den in den biblischen Schriften angekündigten Retter erkannt. Andere verweigerten sich und zogen die Arbeit von Paulus in den Schmutz.
Die durch Paulus gewirkten Wunder bestätigten, dass er in göttlicher Vollmacht wirkte. Viele jungbekehrte Christen demonstrierten öffentlich ihren Herrschaftswechsel. Sie verbrannten Gegenstände, mit denen sie okkulte Praktiken betrieben hatten. Danach gab es einen geistlichen Aufbruch.
Organisierter Widerstand (Apostelgeschichte 19,23-40)
Durch den wachsenden Einfluss von Menschen die „den neuen Weg“ gingen, geriet der gewinnträchtige Devotionalienhandel der Kunstschmiede in finanzielle Schwierigkeiten. Sie fertigten Miniaturen des Tempels und Skulpturen der vielbrüstigen Artemis beziehungsweise Diana von Ephesus und bangten daher um ihre Existenz.
Zentraler Schauplatz des Aufstandes wurde das riesige Theater (Vers 31). Einem Vertreter der Stadt gelang es schließlich, die Menge zu beruhigen und die Versammlung aufzulösen. Paulus brach kurz darauf auf und reiste zunächst nach Mazedonien und Griechenland.
Abschied von den Gemeindeleitern (Apostelgeschichte 20,16-38)
Während der dritten Missionsreise hatte es Paulus eilig, nach Jerusalem zu kommen. Er wollte nach Möglichkeit dort das Pfingstfest feiern. Um keine Zeit zu verlieren, ließ er die Ältesten der Gemeinde aus dem etwa 50 km entfernten Ephesus nach Milet kommen. Das Treffen am Strand war von einem bewegenden Abschied geprägt.
Die Erwähnung der Gemeinde von Ephesus in der Offenbarung
Der in der Verbannung lebende Apostel Johannes bekam vom auferstandenen Jesus den Auftrag, den sieben Gemeinden in Kleinasien jeweils eine Botschaft zu schreiben. Dabei wird Ephesus als erste Gemeinde genannt (Offenbarung 1,11). Ihr attestierte Jesus, dass sie sich redlich bemühte, Geduld bewies und Lügen von Leuten aufdeckte, die mehr darstellen wollten als sie waren. Aber als entscheidendes Defizit wies diese Gemeinde auf, dass sie die erste Liebe zu dem Auferstandenen verlassen hatte (Offenbarung 2,1-7).
Ephesus entwickelte sich im Römischen Reich zur zweitgrößten Stadt und zur Hauptstadt der Provinz Kleinasien (Asia). Ihre Bedeutung als Handelsknotenpunkt verdankte sie ihrer günstigen Lage am Meer. Über den Fluss Kaystros konnte man auf Schiffen bis ins Zentrum der Stadt fahren und dort die Waren umschlagen. Von Ephesus aus führten die Königsstraßen nach Osten. Durch Ablagerungen im Hafen und aufgrund von Erdbeben verschob sich die Küstenlinie jedoch mehr und mehr Richtung Westen. Heute liegen die Ruinen der Stadt nur noch in Meeresnähe.
Die Stadt des Artemistempels